Toleranz braucht Grenzen. Akte Islam: Udo Ulfkotte informiert über
den Vormarsch radikaler Muslime (von Claudia Hansen) Pax Europa"
heißt der Verein, den der Journalist und Buchautor Udo Ulfkotte vor drei
Wochen gegründet hat. Ulfkotte möchte über die "schleichende
Islamisierung Europas" aufklären. Die Arbeit des Vereins solle ohne
Polemik sein, kündigte der frühere FAZ-Redakteur an, der sich einen
Namen als Geheimdienst- und Terrorismus-Experte gemacht hat und an der Universität
Lüneburg Sicherheitsmanagement lehrt. Im Internet stellt er unter "Akte-Islam.de"
die Aktivitäten seines neuen Vereins vor. Dessen Motto lautet: "Für
Europa - gegen Eurabien". Täglich werden dort Nachrichten zu den Aktivitäten
radikaler Muslime gesammelt. Ulfkotte ist für diese ein rotes Tuch, seit
er 2003 den Bestseller "Der Krieg in unseren Städten: Wie radikale Islamisten
Deutschland unterwandern" veröffentlichte. Für Ende Februar hat
der Eichborn-Verlag ein neues Buch von ihm mit dem Titel "Heiliger Krieg
in Europa" zu den Aktivitäten der Muslimbruderschaft angekündigt. In
einem Gespräch mit dem christlichen Medienmagazin Pro zur Gründung seines
Vereins "Pax Europa" warnte Ulfkotte vor einer Verdrängung der
christlich-jüdischen Traditionen Europas. Er beobachte einen vorauseilenden
Gehorsam gegenüber dem Islam, um bloß keine muslimischen Klagen zu
provozieren. Ihn erschrecke es, wenn Berliner Zeitungen davon berichteten,
daß es an einer Schule getrennte Eingänge für arabische und türkische
sowie für deutsche und jüdische Schüler gebe. Auch stoße
es auf Unverständnis, wenn in Deutschland lebende Muslime, die nach dem Recht
ihrer Heimatländer mit mehreren Frauen verheiratet seien, alle Ehefrauen
in der gesetzlichen Krankenversicherung kostenlos mitversichern könnten,
obwohl Polygamie nach deutschem Recht nicht erlaubt ist. "Toleranz
muß Grenzen haben, und auf diese wollen wir aufmerksam machen", erklärte
Ulfkotte und betonte: "Das gilt auch für die schleichende Einführung
der Scharia. Alle Banken liefern sich heute einen Wettstreit darüber, wer
die meisten Scharia-konformen Geldanlagen anbietet." Dagegen will der
Verein "Pax Europa" nun Stellung beziehen: "In Europa lebende Muslime
müssen sich unseren Werten und unserem Rechtssystem anpassen und nicht umgekehrt.
Wir wollen nicht die Islamisierung Europas, sondern einen europäischen Islam",
so Ulfkotte gegenüber dem Pro-Medienmagazin. Zugleich distanzierte er sich
von politisch rechtsgerichteten Gruppen. "Wir wollen das Thema Islamisierung
nicht Rechtsextremisten überlassen. Wer jetzt gegenüber den Sorgen der
Bürger schweigt, der macht sich mitschuldig, wenn sie sich von der Demokratie
abwenden und extremen Parteien zuwenden. Und gerade das wollen wir verhindern." Vereinzelt
war Ulfkotte selbst von Journalisten wegen seiner islamkritischen Haltung in "Der
Krieg in unseren Städten" als "rechtsradikal" angegriffen
worden. Mit seiner Befürchtung, daß Europa aufgrund der demographischen
Entwicklung schon in wenigen Jahrzehnten vorwiegend islamisch geprägt sein
wird, trifft er sich mit konservativen Kritikern der europäischen Einwanderungs-
und Integrationspolitik. Auch die Erfahrung von Anfeindung und Ausgrenzung
aufgrund unbequemer Meinungen hat Ulfkotte mittlerweile gemacht. "Der Krieg
in unseren Städten" wird inzwischen nicht mehr verlegt, nachdem mehr
als ein Dutzend Muslime geklagt hatte, deren Kontakte zu radikalen und terroristischen
Organisationen darin beschrieben wurden. Zwar gewann der Verlag alle juristischen
Auseinandersetzungen, doch waren die Kosten schließlich so hoch, daß
er den Titel aus dem Programm nahm. Zudem bekam es Ulfkotte persönlich
mit der deutschen Justiz zu tun. Für seine Recherchen hatte er zahlreiche
Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden genutzt, die ihm Vertraute zusteckten.
Der Aufklärer wurde aber dann zum Gejagten: Zwischen März 2004 und März
2005 wurden seine Büros und sein Wohnhaus mehrfach von der Polizei durchsucht.
Der Journalist wurde wegen des Verdachts auf "Beihilfe zum Geheimnisverrats"
und Beamtenbestechung angeklagt. Über ein Jahr wartete Ulfkotte, der eine
Vernichtung seiner bürgerlichen Existenz beklagte, auf die Eröffnung
des Prozesses, erst im Oktober wurden alle Verfahren eingestellt. Junge
Freiheit vom 5. Januar 2007 |