@
Lena Waider (Peter Mersch)Familie
eine »Wirtschaftsfunktion«, wie Mersch in seinen Arbeiten sehr genau
herausstellt. Diese Wirtschaftsfunktion (die Familie ernährt ihre Kinder
im Grunde selbst) mag zwar mal mit dem Patriarchat vereinbar gewesen sein (Mersch
behauptet, sie definiere letztlich das Patriarchat - aus diesem Grunde wären
wir auch noch immer darin), ist es scheinbar aber nicht mehr unter der Gleichberechtigung.
**
Das ganze läuft auch unter dem
zynischen Slogan: Kosten/Leistungen werden privatisiert, Gewinne jedoch verstaatlicht.
Denn:
(1.) | Familien
stellen Menschen (als Humanressourcen) zur Verfügung, | (2.) |
Familien tragen Kosten und Leistungen sowie die Verantwortung
für das Aufwachsen dieser Menschen (als Humanressourcen), | (3.) | Familien
bekommen später dafür kaum etwas zurück, | (4.) | Staaten
kassieren von allen an der Nachwuchsarbeit beteiligten Menschen ab, z.B. durch
Steuern und andere Abgaben. | Was
also die Reproduktion angeht, sind die Staaten die Gewinner und die Familien
die Verlierer. Hier liegt außerdem eine permanente Verletzung der Generationengerechtigkeit
vor. Der ursprüngliche Gedanke - das Drei-Generationen-Modell - des von Gerhard
Mackenroth und seinen Mitstreitern Wilfried Schreiber und Oswald von Nell-Breuning
entworfenen Generationenvertrages wurde 1957 von den Politikern so geändert,
daß die ursprünglich vorgesehene Absicherung der Nachkommen und damit
das Wichtigste an dem Drei-Generationen-Modell gestrichen, das Drei-Generationen-Modell
also wieder in ein Zwei-Generationen-Modell verwandelt und noch 1957 zum Gesetz
wurde.Hier setzte der Staat seine Interessen durch (z.B. wegen der Bundestagswahl
am 15.09.1957), und es wird wohl kaum noch möglich sein, diesen Versuch von
damals noch einmal zu starten - nicht deswegen, weil mitterlweile viel Zeit seitdem
vergangen ist, sondern deswegen, weil Politiker gewählt werden wollen, ihre
Macht halten und möglichst noch ausdehnen wollen.Alice
Schwarzer ... ist doch eine Hauptverantwortliche für den Mist, den wir aktuell
erleben. Die hat doch diesen Sozialdarwinismus in die Familienfrage eingeführt:
starke Frauen gehen arbeiten und lassen arme Kinder zurück. Die Emanzipation
wurde auf dem Rücken der Schwächsten in unserer Gesellschaft ausgetragen:
den Kindern. Außerdem fordere ich endlich Gleichberechtigung für Frauen.
Alice Schwarzer hat genau die nicht gebracht. Sie hat Frauen gleiche Rechte gebracht,
wenn sie einen männlichen Lebensentwurf anstreben. Sie hat Frauen, die gerne
mehrere eigene Kinder großziehen möchten, die Armut gebracht.
**
Alice Schwarzer war nicht die erste dieser Sozialdarwinistinnen.
Feministinnen sind nicht für Frauen, sondern nur für eine prviligierte
Gruppe von Frauen; die rieisge Mehrheit der Frauen ist sogar ihre größte
Feindin. Daß Feministinnen Kinderfeinde sind, ist eh klar, obwohl die Propaganda
auch das möglichst verschweigt und/oder bis ins Gegenteil verfälscht.Sie
(**)
glauben an einen großen Aufschwung? Also so etwas! Seit 1970 geht der Arbeitsmarkt
mit kleineren Schwankungen nur in eine Richtung: Mehr Arbeitslosigkeit.
**
Und
diese Arbeitslosigkeit will in Wirklichkeit seit langem schon überhaupt niemand
der westlichen Politiker mehr bekämpfen. Sie müßten fast alle
erwerbstätigen Frauen wieder zurück an den Herd und alle Einwanderer
wieder zurück in deren Herkunftsland schicken. Wenn sie das täten, wäre
die Antwort: Krieg! Wenn solche Vorschläge, wie sie z.B. von Gunnar Heinsohn
und Hans-Werner Sinn, um einmal bekannte Namen zu nennen, aber vor allem von Peter
Mersch und anderen noch unbekannteren Menschen nicht ernst genommen werden, die
Gefahr des Krieges jedoch auf exponentielle Weise steigt, dann sehe ich nur noch
einen und einen halben Ausweg, um wenigstens den Krieg zu verhindern:
(1.) | eine Naturkatastrophe
(sie wird ja seit gewisser Zeit sowieso immer öfter heraufbeschworen), | (2.) |
eine gigantische Weltwirtschaftskatastrophe (vielleicht sogar
als Folge einer Naturkatastrophe). | Was
ist Ihnen lieber? Wenn man liest, daß
es sogar bei den Mosuo (ein in China lebendes Volk mit matrilinearer
Gesellschaftsstruktur; HB) Sextourismus gibt, dann kann man erahnen, was
los sein wird, wenn sich in der männlichen Welt herumspricht, daß man
von einer Familienmanagerin ein Kind ohne jegliche Folgen haben könnte. Also
ich sehe eher ein staatliches Steuerungsproblem, welches in genau die andere Richtung
geht. **
Darüber
wüßte ich gerne mehr von Ihnen.@
Lena Waider (Peter Mersch)Frauen
werden seit Jahrzehnten von Gleichheitsfeministinnen gegängelt. Die wollen
ihnen vorschreiben, wie sie zu leben haben. Und wenn dann Vorschläge für
die Frauen kommen, die nicht den ganzen Tag in einem Büro herumsitzen möchten,
sondern die gerne dazu beitragen möchten, wie wir ... unser Nachwuchsproblem
gelöst bekommen, dann fahren diese Gleichheitsfeministinnen plötzlich
ihren ganzen Neid aus. Sie können nämlich nicht teilen und neiden anderen
ihr Lebensglück. Angeblich wollen die doch das gar nicht, was vorgeschlagen
wird. Angeblich wollen die die ganze Zeit in einem Büro arbeiten. Sollen
sie doch. Aber dann sollen sie bitte die anderen Frauen endlich in Ruhe lassen.
.... **
Sie
haben es schon sehr schwer mit diesen verblendeten Ideologen, aber meine volle
Unterstützung. Ich hoffe, Sie halten noch etwas durch!@
Lena Waider (Peter Mersch)Es
ist allgemein bekannt, daß Individualisierung und Arbeitsteilung Hand in
Hand gehen. Der Trend geht seit Jahrzehnten dahin, alle Gemeinschaftsaufgaben
vom Individuum zu trennen und zu institutionalisieren, damit das Individuum immer
freier wird und sich auf »sein Ding« konzentrieren kann (z.B. Konzertpianist
zu werden). Wenn er z.B. Müll produziert, dann muß er den nur vor seinem
Haus in eine Tonne werfen, und wenige Tage später hat den jemand abgeholt.
Er muß sich nicht selbst darum kümmern. Hierdurch kann er den ganzen
Tag Klavier üben. Das nennt man Individualisierung. Was aber hat den Feminismus
dabei geritten, bei der Nachwuchsfrage genau den umgekehrten Weg einzuschlagen?
Es gab eine sexuelle Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern. Die mag
Frauen benachteiligt haben, aber sie war effizient und über die Geschichte
der Menschheit hin betrachtet sogar sehr sehr erfolgreich. Wieso ist man auf die
Idee gekommen, man könne diese Arbeitsteilung aufheben? Die heutige Devise
lautet doch: Frauen und Männer gehen beide arbeiten und teilen sich eine
eventuelle Familienarbeit paritätisch. Das ist die ineffizienteste Lösung,
die man sich überhaupt vorstellen kann. Das ist so, als wenn in einem Restaurant
nicht sie die Kellnerin und er der Koch ist, sondern beide machen beide Jobs 50-50.
So etwas ist von der Effizienz her bescheuert, das kann dir jeder Organisationsexperte
bestätigen. Die Lösung kann doch jetzt nur lauten: Arbeitsteilung unter
den Frauen: Die einen machen das Aufziehen von Kindern professionell (im Sinne
einer Institutionalisierung, wie oben bei der Müllentsorgung beschrieben),
und die anderen haben 0 oder wenige (1-2) Kinder. Was mich an der Sache wurmt
ist, daß von den Feministinnen um Schwarzer u.a. die ganze Zeit etwas propagiert
wird, was überhaupt nicht funktionieren kann, und zwar weder heute noch morgen
noch übermorgen. Hier wird versucht, aus ideologischen Gründen etwas
durchzusetzen, was der Gesellschaft nicht hilft (höchstens den Wortführerinnen),
sondern diese systematisch zerstört. Jeder, der die Augen aufmacht, und die
aktuelle Familiensituation ganz wertfrei betrachtet, wird das unschwer erkennen
können. Wir haben seit 25 Jahren ausschließlich Bundesfamilienministerinnen.
Wenn in irgendeinem anderen Ressort die Ergebnisse in der Zeit so katastrophal
gewesen wären, wie sie im Familienbereich sind (es wird im Grunde seit 25
Jahren immer schlimmer), hätte sich die Presse längst mit aller Macht
darauf gestürzt. Doch hier passiert nichts, da die Presse fest in der Hand
der Ideologinnen ist. Meine Befürchtung ist die folgende: Das läuft
noch ein paar Jahre so weiter, und dann kommt der Staatsbankrott. Und dann nehmen
wieder die Männer alles in die Hand, weil das mit uns Frauen nicht funktioniert
hat. Dann kommt ein neues finsteres Mittelalter. Frauen, die dann den Mund aufmachen,
werden gleich als Hexen verbrannt.
Früher mögen Frauen benachteiligt gewesen
sein, aber heute sind sie es zumindest in der überwältigenden Mehrheit
auch, und zwar nicht trotz, sondern wegen des Feminismus. Unterm
Strich also geht es Frauen nicht besser, sondern schlechter, weshalb auch immer
mehr Unzufriedenheit unter ihnen aufkommt, worauf die Politik dann wieder scheinheilig
reagiert, indem sie lediglich weiterhin den Privilegierten unter die Arme greift
und dadurch alles nur noch um so mehr verschlimmert.@
Lena Waider (Peter Mersch)Große
Kulturleistungen sind alle über eine enorme Fokussierung, verbunden mit ganz
viel Arbeit, entstanden. Einen nur halbtags arbeitenden Charles Darwin oder auch
Johann Sebastian Bach, der sich die restliche Zeit um seine 10 Kinder kümmert,
hätte es unter diesen Umständen nicht geben können. **
Nur so funktioniert es! Alles andere läuft auf das
Aussterben hinaus - mit oder ohne Gewalt, aktiv oder passiv ....@
Lena Waider (Peter Mersch)Wenn
Frauen und Männer in der Regel 50% der »Elterninvestments« (so
heißt es in der Soziobiologie) erbringen, fällt der Vorteil der Geschlechtertrennung
weg. Dann wäre die getrenntgeschlechtliche Spezies Mensch sogar Hermaphroditenpopulationen
unterlegen, denn dort können beide Seiten Nachkommen in die Welt setzen.
Alice Schwarzer visioniert in »Die Antwort« einen neuen Menschen (S.
168): »Ja, es stimmt, die schlimmsten Albträume der Fundamentalisten
und Biologisten müssten wahr werden: Das werden nicht mehr die gewohnten
Frauen und Männer sein ..., sondern herauskommen wird ein neuer
Mensch. Ein Mensch, bei dem die individuellen Unterschiede größer
sein werden als der Geschlechtsunterschied.« Das ist der sog. egoistische
Fehlschluß: »Ich will, daß es so ist, also soll es auch so sein.«
Sie strebt hier an, den Menschen gewissermaßen zum Hermaphroditen zu mutieren,
da (S. 41) »die vorherrschende Heterosexualität ein Resultat der kulturellen
Priorität ist.« Die Sache hat allerdings einen Haken: Die höchstentwickelste
hermaphroditische biologische Art in der Natur ist nach meiner Kenntnis der Regenwurm.
Und der hat noch den Vorteil, daß beide Elternteile Nachkommen produzieren
können. Will sie uns zum Wurm machen? **
Ja, will sie - und macht sie ja auch schon. Und wieder einmal
soll der neue Mensch erschaffen werden. Und wieder einmal wird es
scheitern. Diesmal sogar so kläglich wie nie zuvor, weil gerade der Feminismus
die Garantie für dieses Scheitern ist. @
Lena Waider (Peter Mersch)Ich
wies darauf hin, daß es in unserer Gesellschaft immer mehr in Richtung Individualisierung,
Spezialisierung und einer damit verbundenen Zunahme der Arbeitsteilung geht, während
der Gleichheitsfeminismus aus ideologischen Gründen gleichzeitig die älteste
vorhandene menschliche Arbeitsteilung (einige Biologen behaupten, der Neandertaler
sei in der Hinsicht weniger strikt gewesen und habe deshalb gegenüber dem
Menschen verloren), die wesentlicher Grund für den Erfolg des Menschen war,
wieder aufheben möchte. .... Wir sind ... keine Laborratten durchgeknallter
Forscher (siehe Reimer-Experiment). Wer ist denn auf das kranke Genderkonzept
gekommen? .... All das hat uns der Gleichheitsfeminismus gebracht. Immer mehr
Kinder sind arm und krank, und alle Welt schaut zu. Doch kaum wird vorgeschlagen,
diesen Zustand endlich zu ändern, und einen Beruf für Familienarbeit
zu schaffen, wird so getan, als würde dabei etwas Unsoziales vorgeschlagen.
Dabei hat der Gleichheitsfeminismus eine abartige, nicht dem Leben entsprechende,
egoistische und kranke Welt geschaffen. Er argumentiert mit Konzepten (z.B. Gender)
für die es außer kranken Experimenten von durchgeknallten Wissenschaftlern
keine Basis gibt. Die entscheidenden Konzepte basieren ausschließlich auf
Wunschvorstellungen und nicht auf gesichertem Wissen. .... Frauen sind erst dann
gleichberechtigt, wenn wir die Möglichkeit eröffnet bekommen, auch dann
gleichberechtigt zu sein, wenn wir uns für das entscheiden, wofür uns
die Natur geschaffen hat, nämlich Kinder entstehen zu lassen. Mit dieser
absurden paritätischen Aufteilung von Familienarbeit unter den Geschlechtern,
einer Ideologie, die an den Reißbrettern irgendwelcher Theoretiker/innen
entstanden ist, geht das leider nicht. **
Sie wiesen darauf hin, ja, und die Ideologiegang hat wieder
nichts verstanden!@
Lena Waider (Peter Mersch)Ich
finde, dieses gescheiterte Experiment sollte nun ein Ende haben. Dass es einige
privilegierte Menschen - zu denen ich Sie (Michael Blume)
auch zähle - noch immer nicht mitzubekommen scheinen, was draußen wirklich
los ist, wie die Familiensituation in unserem Lande wirklich aussieht, sollte
kein Grund dafür sein, diesen Horror weiter zu betreiben. **
Michael
Blume möchte es eben viel, viel lieber verordnet haben, von oben herab, wie
er selber ja auch sagt (**).@
Lena Waider (Peter Mersch)Nun
kamen mir die Männer noch immer vergleichsweise höflich vor. Eine Valerie
Solanas ist mir darunter nicht bekannt. Und Sprüche wie, wir brauchen keine
Erziehung zu mehr Männlichkeit, sondern zu mehr Menschlichkeit (Schwarzer),
hat auch kein Mann abgelassen. Mir fällt unter Männern der zunehmende
Frust über den ihnen begegnenden Sexismus (speziell in den Medien, in der
Werbung etc.) auf. **
Im Parteiprogramm der angeblichen Volkspartei SPD finden wir u.a.
folgende sexistische Forderung: Wer die menschliche Gesellschaft will, muß
die männliche überwinden.Und
Sprüche wie »wer 2x mit der gleichen pennt ...«. Ja du liebe
Güte, wissen Sie, was unter meinen »Schwestern« so alles gesprochen
wird? **
Richtig
muß es heißen. Wer zweimal mit DERSELBEN pennt ...; denn
die 68er kannten trotz ihrer Ideologieverblendung immerhin noch den
semantischen Unterschied zwischen derselben und der gleichen,
weil sie noch von echten Pädagogen ausgebildet worden waren, während
diejenigen, die unter den 68ern das Lernen verlernen sollten, immer
mehr in allen Unterrichtsfächern versagten und versagen (man konnte schon
zu Zeiten der 68er sich auch z.B. von einem Arzt per Attest nachweisen
lassen, daß man Analphabet war und brauchte dann keine Klassenarbeit mehr
mitzuschreiben - super, nicht wahr?). Anfangs fiel das nur denjenigen auf, die
noch etwas von Bildung verstanden und nicht politisch tätig waren, doch seit
der nächsten Revolution (09.11.1989), genauer gesagt seit der
Deutschen Einheit (1990) kann es wohl niemandem mehr entgehen, wie
sehr die Bildung in den Abgrund gestoßen wurde und wird.@
Lena Waider (Peter Mersch)Das
klingt fast wie Hohn. **
Richtig!
Und Hohn und Spott ist genau das, was den jungen Untertanen seit längerem
schon eingebleut wird.»Aber
ich will in keinem Staat leben, der mir vorschreibt, ob und wie meine Frau und
ich unser Familienleben gestalten.« (Michael Blume **).
Das tut er aber die ganze Zeit. Die gesellschaftliche Norm ist die Doppelverdiener-Ehe.
An der richtet sich die Familienpolitik aus. Haben Sie mal etwas von einem staatlichen
Familienmanager-Modell als Zusatz gehört? Ich nicht. Warum? Weil dies gegen
die gesellschaftliche Norm der Doppelverdiener-Ehe verstößt. Frauen
sollen nicht mehrere Kinder in Vollzeit aufziehen, sondern den Unternehmen zur
Verfügung stehen. Alles was von dieser Norm abweicht, wird erst gar nicht
diskutiert. Sie meinen der Staat würde nicht normativ eingreifen? Nun, das
tut er doch die ganze Zeit, indem er bestimmte Dinge begünstigt und andere
Optionen austrocknen lässt. **
Blume,
Würfel & Co. würden wahrscheinlich noch nicht einmal mitbekommen,
wenn der Staat ihnen echte Handschellen anlegen und behaupten würde,
diese seien gut für die Durchblutung, weil von Experten
geprüft.Frankreich ist im Vergleich zu Deutschland
eine zutiefst patriarchalische Gesellschaft. Im Global Gender Gap Report landete
Frankreich stets weit hinter Deutschland. **
Frankreich
ist eine zutiefst patriarchalisch und (wohl: weil) zutiefst agrarisch gebliebene
Nation. Aber auch das kriegen Sie nicht in die Köpfe von Untertanen, weil
die lieber dem Wunschbild treu bleiben, das ihnen permanent verordnet wird, von
oben herab, wie es Blume selber ja auch möchte und auch unmißverständlich
sagt (**).
Nicht die Franzosen, sondern die nach Frankreich eingewanderten Afrikaner
(vor allem die Schwarzafrikaner) sorgen für die hohe Geburtenrate in dem
Land. Deren Anteil steigt sehr schnell - und darum ist das Thema auch ein Tabu.Patriarchalische
Gesellschaften benötigen keine bezahlten Familienarbeiterinnen. Unter der
Gleichberechtigung der Geschlechter werden sie dagegen zwingend erforderlich (selbst
in tierischen Sozialstaaten).
Ideologen verstehen das
aber nicht, weil sie es (a) nicht verstehen können oder (b) nicht
verstehen dürfen (das verwechseln sie dann auch noch mit wollen),
und das sollen sie auch gar nicht, denn sie sollen ja nur weitersagen, was ihnen
permanent verordnet wird, von oben herab, wie es Blume selber ja auch möchte
und auch unmißverständlich sagt (**).@
Lena Waider (Peter Mersch)Wir
haben ... das Problem, daß die eigentlichen Kulturträger ... deutlich
weniger Kinder bekommen als diejenigen, die über solche kulturellen Eigenschaften
nicht verfügen. Und da liegt einfach der Verdacht nahe, daß dies langfristig
nicht in Richtung mehr Kultur, sondern weniger Kultur führt. **
Und
das schon seit Ende des 18. Jahrhunderts! Dieser kulturelle Untergang vollzieht
sich auf exponentielle Weise!Vor
wenigen Jahrhunderten mußte ein Mann ein Handwerk nachweisen können,
um überhaupt heiraten zu können. Das war einerseits eine soziale Maßnahme
(um zu verhindern, daß Kinder einfach verhungern), andererseits eine Maßnahme
im Sinne der Evolutionstheorie. **
Das waren keine Zwänge gemäß moderm
Verständnis, sondern der Norm der Gemeinschaft und den Regeln (Gesetzen)
der Natur entsprechende Maßnahmen.Es gibt evolutionär
betrachtet keine absoluten Maßnahmen, die für alle Gesellschaftsformen
aus der Evolutionstheorie folgen. Irgendwie scheinen Sie da etwas zu verwechseln.
Ich rate Ihnen dringend, sich einmal Merschs Familienmanager-Artikel auf Knol
durchzulesen (**),
um ein Gefühl dafür zu bekommen, was evolutionstheoretisch überhaupt
alles zu beachten ist, und was z. B. die Männer in diesem Zusammenhang für
eine Rolle spielen. Deren Bedeutung für die Fortpflanzung wird nämlich
üblicherweise sträflich unterschätzt. Mittlerweile liegt der durchschnittliche
Kinderwunsch der Männer unter dem der Frauen: das ist etwas, was evolutionstheoretisch
überhaupt nicht sein dürfte. Allein das stellt eine Katastrophe dar.
Mersch schließt daraus: Dies ist so, weil deren Fortpflanzungsinteressen
seitens der offiziellen Familienpolitik restlos ignoriert werden.
Sie
werden seitens der Familienpolitik nicht nur ignoriert, Lena, sondern auch
und vor allem bestraft.Männer haben sich
natürlich vor allem Frauen gesucht, die ihnen entsprachen. Konkret: Intelligente
Männer paarten sich mit intelligenten Frauen und bekamen dann besonders viele
Kinder. Auf diese Weise fand eine schleichende Kompetenzerhöhung der gesamten
Gesellschaft statt. So entstand unsere europäische Kultur.
Bis dann der demographische Übergang einsetzte und die Gleichberechtigung
der Geschlechter kam.
Spätestens beim Lesen solcher
Zeilen wie dieser machen die ideologisch Verblendeten alle ihre Sinne zu und stellen
ihr ohnehin bescheidenes Denken ein. Was für sie dann nur noch zählt,
ist das, was ihnen von oben eingehämmert wurde. Das ist
so traurig, aber wahr.Bis dann der demographische Übergang
einsetzte und die Gleichberechtigung der Geschlechter kam. Nun ist die Devise:
Alle Männer und Frauen sollen möglichst arbeiten gehen. Auch jetzt paaren
sich gleiche Bildungsschichten miteinander, wie die Soziologen nachgewiesen haben.
Intelligente Männer sind weiterhin mit intelligenten Frauen zusammen, bekommen
jetzt aber besonders wenige Kinder, da das Paar (beide sind beruflich engagiert)
nur wenig Zeit für Kinder hat. Es hat auch die höchsten Opportunitätskosten
für Kinder. Sozialhilfeempfänger haben dagegen niedrige Opportunitätskosten
für Kinder. Und so läßt sich nachweisen, daß mit der Kinderzahl
der Anteil der Eltern steigt, bei denen beide Elternteile arbeitslos sind: eine
im Grunde katastrophale Entwicklung. Wir haben die sexuelle Arbeitsteilung (Männer
gehen arbeiten, Frauen ziehen die Kinder groß) im Grunde gegen eine soziale
Arbeitsteilung getauscht: qualifizierte Frauen und Männer gehen arbeiten,
weniger qualifizierte ziehen die Kinder groß. Das mag sehr gut für
die Unternehmen sein, ist aber schlecht für die Kinder. Und es ist schlecht
für die nächste Generation. Im Grunde handelt es sich hierbei um eine
Verletztung der Generationengerechtigkeit. **
**
**
** So,
und auf der Basis kommt nun die Evolutionstheorie zur Anwendung. Es wird einfach
davon ausgegangen: Aktuell sind Frauen und Männer gleichberechtigt und können
jeden Beruf der Welt ergreifen. Und: Sie müssen ihre Kinder weiterhin selbst
ernähren. Mersch untersucht in dem genannten Artikel, ob das eine evolutionär
stabile Strategie (= kompetenzbewahrend) ist, oder ob etwas anderes getan werden
muß. Und das Ergebnis lautet: Eine solche gleichberechtigte Gesellschaft
wird auf lange Sicht nur überlebensfähig bleiben, wenn sie einen Beruf
für Familienarbeit einführt. Im anderen Fall dequalifiziert und verarmt
sie. Wie gesagt: Man hat einen solchen Beruf vorher nie gebraucht. Unter den aktuellen
aktuellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wird er jedoch zwingend erforderlich,
ansonsten geht der Sozialstaat kaputt. Und: In der Natur ist es nicht anders.
Selbst die Honigbienen haben aus genau den gleichen Gründen etwas sehr ähnliches
tun müssen. Würde es bei den Honigbienen keine Königinnen, sondern
nur Arbeiterinnen geben, die so viele Eier legen dürften, wie sie lustig
sind, dann würde der Honigbienensozialstaat (Sozialstaat = die Bienen beschaffen
die Nahrung gemeinschaftlich und nicht nur für sich selbst) daran zugrunde
gehen.
Sie sind Peter Mersch - geben Sie
es zu!@
Lena Waider (Peter Mersch)Hinter
dem Evolutionsprinzip steckt - heimlich still und leise - verborgen das Prinzip
der Generationengerechtigkeit. Wenn eine Gesellschaft aus 1.000 Menschen nur 10
Nachkommen in die Welt setzt, weil sie lieber Urlaub macht, dann verletzt sie
die Generationengerechtigkeit: Den Nachkommen wird es deutlich schlechter gehen.
Es geht nicht um Höherentwicklung, sondern um den Erhalt von vorhandenen
Lebensraumkompetenzen und damit verbunden ist das Prinzip der Generationengerechtigkeit:
Unseren Kindern soll es mal nicht schlechter gehen, als uns. Wie oft darf ich
das hier eigentlich noch wiederholen, bis es halbwegs verstanden wird?
Die
verstehen das nie, wie gesagt, weil sie es (a) nicht verstehen können
oder (b) nicht verstehen dürfen (das verwechseln sie dann auch noch
mit wollen), und das sollen sie auch gar nicht, denn sie sollen ja
nur weitersagen, was ihnen permanent verordnet wird, von oben herab, wie es Blume
selber ja auch möchte und auch unmißverständlich sagt (**).
**
@
Lena Waider (Peter Mersch)Mersch
hat in seinen Arbeiten dargelegt, daß es sich beim Sozialdarwinismus um
keine Mißinterpretation der Darwinschen Theorie handelt, sondern daß
diese vom Kern her sozialdarwinistisch ist. **
Der
Darwinsimus war von seinem Anfang an auch sozialdarwinistisch! Das Wort Sozialdarwinismus
brachten einst machthungrige Ideologen in die Welt, um ihre eigenen, zumeist sozialdarwinistischen
Ziele zu verfolgen.Aber das ist ja längst bekannt:
Diejenigen, die am häufigsten Sozialdarwinismus schreien, sind meist selbst
die schlimmsten.
Eben.
@
Lena Waider (Peter Mersch)In
dem Moment, in dem das Klonen von Menschen auf sichere Weise gelingt, werden sich
die globalen Konzerne von den Humankapitallieferanten »Gesellschaft«
abkoppeln und in ihre eigene Menschenrproduktion einsteigen. Die werden dann nicht
nur eigene Kindergärten haben, sondern Menschenfarmen. Dort wird es heißen:
»Wir verdanken Prof. Dr. Heribert Müller einen Teil unserer aktuellen
marktführenden Produkte. Ihn wollen wir in Zukunft öfter in unserem
Unternehmen sehen.« Das, was wir aktuell erleben: »Alle Frauen und
Männer mit Qualifikationen gehören in die Wirtschaft, der Rest in die
Sozialhilfe«, ist doch nur der Vorbote von dem, was da erst noch kommen
dürfte. Die Unternehmen sind viel ressourcenreicher als Menschen. Sie haben
auf dieser Welt längst das Sagen. Wenn die erkennen, daß sie für
die Beschaffung ihrer Humanressourcen, deren Qualität einen entscheidenden
Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz darstellt, weswegen sie längst
schon die besten Kräfte weltweit zusammensuchen, gar nicht mehr auf die Gesellschaften
angewiesen sind, werden sie in die Eigenproduktion von Menschen einsteigen. Und
die, die dann immer noch Mensch sein wollen, werden das Treiben irritiert und
verständnislos betrachten. Ich werde das hoffentlich nicht mehr erleben.
Aber bestimmt werden dann einige später einmal nachvollziehen können,
wie es dazu kommen konnte, was die einzelnen Schritte (z. B. der Gleichheitsfeminismus)
dahin waren. **Die
einzige politische Aussage, die aus der Systemischen Evolutionstheorie folgt,
ist die: In Sozialstaaten gibt es keine natürliche Selektion mehr, sondern
nur noch eine soziale. Ein Sozialstaat muß sich folglich entsprechend organisieren,
wenn er langfristig vorhandene Kompetenzen bewahren und ausbauen möchte.
Er kann sich auf verschiedene Weisen organisieren. Nicht jede Organisationsweise
ist jedoch eine evolutionär stabile Strategie (= kompetenzbewahrend). Das
ist eine vergleichsweise sehr wissenschaftliche Vorgehensweise. Die Alternativen
erleben wir heute: den sog. egoistischen Fehlschluß. Da kommen Leute her
und verlangen bestimmte politische Maßnahmen, weil sie für sie jetzt
von Vorteil sind. Die interessieren sich nicht für die nächsten Generationen,
für die Zukunft. Die interessieren sich nur für sich. Und das ... macht
unsere Gesellschaft kaputt, wie wir es gerade erleben. **
Mehrkindfamilien fehlt es heute in aller Regel an einem Einkommen
(nur einer kann arbeiten gehen), während sie gleichzeitig die höchsten
Kosten haben. Dieses Problem sollte meines Erachtens vorrangig angegangen
werden.
Mersch
... behauptet, daß man bestimmte Vorschläge und Optionen von vornherein
als nicht evolutionsfähig ausschließen kann, weil sie nicht kompetenzerhaltend
sind. Dazu zählt für ihn unser aktuelles gesellschaftliches Paradigma:
»Frauen und Männer gehen beide arbeiten. Wenn sie Kinder haben, teilen
sie sich die Familienarbeit paritätisch.« Da kann er zeigen, daß
es sich hierbei um keine evolutionär stabile Strategie handelt. Und wenn
man das quasi schon allein durch Überlegung herausfinden kann (da damit praktisch
Naturgesetze verletzt würden), muß man den Versuch erst gar nicht weiterverfolgen,
denn die Langzeitfolgen würden sein: Arbeitslosigkeit, Armut, Kulturverluste
usw., also ziemlich genau das, was wir aktuell beobachten können. **
Es war genau dieser John Money, der für einen der größten
Wissenschaftsskandale überhaupt sorgte. Mit dem Fall Reimer wollte er seine
These untermauern, daß die sozialen Geschlechterrollen ausschließlich
anerzogen seien. Die Geschichte endete bekanntlich mit einem doppelten Selbstmord.
Alice Schwarzer hat nach meiner Kenntnis ihr Buch »Der kleine Unterschied«,
welches sich u. a. auf den Fall Reimer stützt, bis heute nicht korrigiert.
Wenn Sie (Ralph Würfel) zitieren: »Gender
richtet den Blick auf die gesellschaftlich so geprägten Rollen, aus denen
unterschiedliche Interessen, Bedürfnisse, Kompetenzen und Lebenserfahrungen
von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen resultieren«, dann
kann man dazu leider nur sagen: Wir wissen doch gar nicht, welche Rolle eines
Jungen oder Mädchens tatsächlich nur gesellschaftlich geprägt sind
und was davon bei vielen eben doch auch einen starken biologischen Hintergrund
hat. Hier wird mit Annahmen hantiert, die sich im Fall Reimer als regelrecht desaströs
erwiesen haben. Auch finde ich, daß sich der Staat hier tunlichst heraushalten
sollte, zumal das Thema offenkundig sehr einseitig angegangen wird. Junge Männer
reklamieren mir gegenüber beispielsweise immer wieder, daß nur sie
zum Wehr- und Ersatzdienst eingezogen werden könnten. Wie läßt
sich das heute gemäß Gender noch rechtfertigen? Zu wenig wird im Rahmen
des Genderkonzeptes auch auf andere biologische Unterschiede eingegangen, die
für viele soziale Unterschiede zwischen Männern und Frauen maßgeblich
verantwortlich zu sein scheinen, z.B. die viel größere Intelligenzvarianz
bei den Männern. Der Umgang damit erreicht in der Öffentlichkeit mitunter
groteske Züge. Beispielsweise versuchte der SPIEGEL bei dem unlängst
durchgeführten Studenten-PISA-Test geradezu verzweifelt zu kaschieren, daß
sich unter den nur 26 von ingesamt 600.000 Teilnehmern, die alle Fragen richtig
beantwortet hatten, keine einzige Frau befand. Für Kenner der Materie war
aber genau dieses Ergebnis alles andere als überraschend. Im Gegenteil: Mich
persönlich hätte es (z. B. nach der Lektüre von Susan Pinker) überrascht,
wenn es anders gewesen wäre. **
@ Ingo Bading. Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Es ist leider ein riesengroßes Trauerspiel, was sich seit Jahrzehnten im
Familienbereich abspielt. Mersch selbst hat sich mir gegenüber ein paar Mal
völlig resigniert geäußert. Der glaubt nicht mehr daran, daß
man das Thema - seiner Bedeutung entsprechend - in absehbarer Zeit ernst nehmen
und offen diskutieren wird. **
@ Ralph Würfel .... Das wirklich Schlimme
(und Komische) an Leuten wie Ihnen ist, daß Sie über sich den Eindruck
vermitteln möchten, Sie gehörten zu den aufgeschlossenen Menschen, die
die moderne Sicht verträten, während ihre Kontrahenten reaktionäre
Biologismen verwendeten, Sozialdarwinisten seien oder gar zurück zum Heimchen
am Herd wollten. Die schlimme Folgewirkung Ihrer Auffassung ist nämlich,
daß Sie genau das bewirken, wogegen Sie sich angeblich wenden.Über
bestimmte muslimische Einstellungen, die sich gleichfalls positiv in der Geburtenrate
niederschlagen, will ich hier gar nicht reden. Das wird zur Folge haben, daß
sich gerade die Einstellungen, die Sie angeblich als wünschenswert und modern
betrachten, von selbst eliminieren werden. Wenn wir wollen, daß es auch
in Zukunft ganz selbstverständlich ist, daß eine Frau gleichberechtigt
ist, und sie jeden Beruf der Welt ergreifen kann, dann müssen wir auch dafür
sorgen, daß sich solche Frauen in ausreichendem Maße reproduzieren
können, so daß sie ihre Lebenseinstellung an ihre Kinder weitergeben
können. Und das werden sie nur tun, wenn wir ihnen ausreichende Alternativen
zur rein beruflichen Verwirklichung in der Wirtschaft, wo sie tatsächlich
heute Anerkennung via Bezahlung finden, bieten. Da Sie aber zu den Leuten gehören,
die diese zwingend notwendige Diskussion nicht führen wollen, sondern sie
frühzeitig durch Füllwörter wie Biologismen, Sozialdarwinismus
etc. abzuwürgen versuchen, gehören Sie für mich zu denen, die dieses
Land in genau die Richtung bringen wird, die Ihnen angeblich eigentlich zuwider
ist .... Sie tragen mit dazu bei, daß wir eine Gesellschaft bekommen, in
der Frauen nicht gleichberechtigt sind. Vielleicht wollen Sie das ja heimlich
.... **
@ Ralph Würfel .... Und was mich an
Ihrer Einstellung auch noch stört, ist die Arroganz, mit der Sie
über andere herziehen, obwohl Sie selbst im Glashaus sitzen. Der
Genderbegriff wurde von Money eingeführt, der durch den Fall Reimer
berühmt werden wollte. Noch im Jahr 2007 schrieb Alice Schwarzer
in »Die Antwort« (S. 168): »Ja, es stimmt, die schlimmsten
Albträume der Fundamentalisten und Biologisten müssten wahr
werden: Das werden nicht mehr die gewohnten Frauen und Männer
sein ..., sondern herauskommen wird ein neuer Mensch. Ein
Mensch, bei dem die individuellen Unterschiede größer sein
werden als der Geschlechtsunterschied.« Und das, obwohl sich David
Reimer und sein Bruder längst umgebracht hatten. Und wo berichtet
wird, dass David Reimer im Erwachsenenalter beim Betrachten eines Films
über CIA-Foltermethoden einen Weinkrampf bekam, weil ihn das an
die Zeit mit Money erinnerte? Im Namen des Antibiologismus sind schlimmste
Menschenrechtsverletzungen begangen worden. Man hat auf Menschen unmittelbaren
Zwang ausgeübt, im Dienste einer Idee, die obwohl absurd, noch
immer nicht vom Tisch ist. Immer mehr Menschen wollen das nicht mehr.
Sie wollen auch keinen Sozialdarwinismus-, Lebensborn- und Biologismus-Vorwurf
von Leuten um die Ohren geknallt bekommen, deren zum Teil extreme Auffassungen
wissenschaftlich nicht belegt sind. Sie wollen sich auch nicht mehr
anhören müssen, das Erziehungsgehalt-Verbot des Feminismus
habe etwas mit Freiheit, ein zusätzlicher Beruf für Familienarbeit
dagegen etwas mit Zwang zu tun. Sie wollen diese Müll-Argumentationen
nicht mehr. **
Ich habe alle Ihre Kommentare gelesen und erkläre mich damit völlig
einverstanden. Außerdem bedanke ich mich bei Ihnen für Ihren
Mut, gegen die exponentiell zunehmende Dummheit anzukämpfen.
@
Ingo BadingSo weit ich sehe, hat Lena Waider - durchaus
mit Verve, viel Engagement, und, ja - schlimm, schlimm, schlimm! - sogar mit viel
»Emotion« - einen in sich stimmigen, durch und durch logischen Standpunkt
verteidigt. Daß dieser Standpunkt schon deshalb verdächtig sein soll,
weil er sehr vieles auf einmal beansprucht, erklären und durchschauen zu
können - warum soll gerade DAS gegen ihn sprechen? Wie oft wird das Theoriedefizit
in den modernen anthropologischen und Sozial-Wissenschaften beklagt. Kommt einmal
jemand, der den Anspruch erhebt, auch theoretisch eine ganze Menge voranzubringen,
um eine Fülle von empirischen Phänomenen auf den Punkt zu bringen, KANN
das gar nicht sein, denn man möchte ja - offenbar - noch viele Jahrzehnte
weiter dieses Theoriedefizit zu beklagen und zu bejammern in der Lage sein. Oder
wie? Der Hauptvorwurf gegen Lena Waider / Peter Mersch war hier der des Totalitarismus,
der schlicht lächerlich ist, wenn man nur einen Lebensbereich ebenso »beruflich«
fassen will, der hohe gesamtwirtschaftliche Bedeutung hat, dessen In-Rechnung-Stellung
schon der 5. Familienbericht der Bundesrepublik Deutschland von 1994 gefordert
hat und um dessentwillen der langandauerndste und nachhaltigste Streik in der
Geschichte moderner Industriegesellschaften geführt wird, nämlich: der
Geburtenstreik. Daß man - mit Mersch / Waider - nach Jahrzehnten des Streiks
endlich auch mal Tarifverhandlungen fordert - wer kann das wem denn eigentlich
verübeln? Bei jedem anderen Streik setzten sich die »Tarifpartner«
früher gemeinsam an den Tisch .... Die Piloten, die Zugführer, alle,
alle, alle streiken, fordern Lohnerhöhung und bekommen sie. Aber bei Eltern,
da geht es ja »nur« um »ideelle« Werte, nicht »materielle«
Werte. Natürlich!Die Menschen in Deutschland wünschen sich
Millionen mehr Kinder, als dann tatsächlich auch geboren werden, wie gerade
auch das »Berlin-Institut« in Zusammenarbeit mit Noelle-Neumann's
Allensbach vor einigen Jahren ganz hervorragend herausgearbeitet hat. Der fehlende
Lebenspartner ist ein Hauptgrund, weshalb Kinderwünsche nicht erfüllt
werden. Aber materielle Dinge stehen gleich an zweiter und dritter Stelle. VIEL
Ansatzmöglichkeiten für Reformen. Da der familiäre Bereich der
ZENTRALE JEDER Gesellschaft ist, da schlichtweg die Gestaltung der »Kinderstube«
einer Gesellschaft im Tiefsten den Charakter einer solchen Gesellschaft insgesamt
kennzeichnet, ist es klar, daß es »große Würfe« sein
müssen, die hier zu einschneidenden Veränderungen führen können,
daß mit isolierten Einzelmaßnahmen gar nichts erreicht werden kann.
Auch in der Evolution selbst kennen wir Mikroevolution und Makroevolution. Und
manchmal wird eben auch ein Schritt in der Makroevolution »notwendig«.
Wer hätte sich jemals schon mit der Frage befaßt, warum Kinderwünsche
nicht erfüllt werden, weil der geeignete Lebenspartner nicht vorhanden ist?
Was für ein Zeugnis stellt sich unsere Gesellschaft gerade auch mit diesem
Umfrageergebnis aus? Meiner Meinung nach jedenfalls müßte eine »Gewerkschaft
der Kinderlosen und Eltern« gegründet werden, die die berechtigen Ansprüche
dieser Tarifpartei gegenüber Staat und Familienministerium mit aller Vehemenz
und Verve durchsetzt, so wie alle Ansprüche in unserer Gesellschaft durchgesetzt
werden. Statt der US-, Israel-, Rußland- und sonstigen Lobby in unserem
Land einfach auch mal nur die Deutschland-Lobby ins Spiel bringen und stärken.
Leider hat unsere »Familienpartei« hier in Berlin bislang nur drei
bis sechs Mitglieder, soweit ich übersehe. Und leider hat auch die Partei
»Die Linke« noch lange nicht begriffen, was die Uhr geschlagen hat.
Da bleibt überall noch viel Handlungsspielraum. Von der CDU ist überhaupt
nichts zu erwarten, die steckt seit Adenauer im tiefsten Sumpf der monotheistischen
Interessenwirtschaft, wie man auch in einem der letzten »Spiegel«-Hefte
wieder nachlesen kann. Welches Interesse kann der Papst an dem Kinderreichtum
derartiger papst-kritischer Bevölkerungen wie der deutschen haben? GAR keines.
Die CDU ist für eine ganze Fülle von Mißbrauchsfällen fast
ebenso verantwortlich wie der Papst, weil sie das Treibhausklima für die
Kungelei von Staat und Kirche aufrechterhalten hat und deshalb eine kritische
Schulaufsicht - und auch Medienaufsicht - nie zustande kam. Einige der namhaftesten
Volksverblöder und Witzbolde: Harald Schmidt, Stefan Raab, Johannes B. Kerner,
Thomas Gottschalk etc. pp. sind überzeugte Katholiken, ja, gar nicht so wenige
sogar Jesuitenschüler - und niemand wundert sich, daß diese Einpeitscher
des zynischsten, atheistischsten (oder monoetheistischsten?) Zeitgeistes, den
es jemals gegeben hat, von ihren »Seelensorgern« öffentlich oder
im vertrauten Gespräch zur Ordnung gerufen wurde. Warum wirft die katholische
Kirche einen Harald Schmidt nicht einfach aus der Kirche? An welchem Sumpf ist
diese Kirche eigentlich nicht beteiligt? Nein, man muß ganz weiten Abstand
von allem Christlichen nehmen, um echte Reformen voran zu bringen. **
Eine mitgliederstarke Gewerkschaft der Kinderlosen und Eltern muß
her. **
Der STREIK findet statt: in Form des Geburtenstreiks. Nur werden
Streikbrecher, »Billiglohnkräfte« ins Land geholt, bzw. die eigentlich
zu bezahlende »Arbeit« wird ins Ausland verlagert (ungünstigstenfalls
auf die Müllhalden von Bangladesh etc.). Und es wird nicht ausreichend Aufklärung
betrieben über die langfristigen FOLGEN dieses Geburtenstreiks in den Industrieländern
der Nordhalbkugel). Wenn ich mir Kinder wünsche, sie aber nicht bekomme,
weil der geeignete Ehepartner fehlt, bzw. ich fürchte, in Armut zu geraten
WEGEN der Kinder (siehe meine angegebenen Artikel zu »Berlin Institut«),
dann habe ich die gleichen Interessen wie Eltern, die dadurch streiken, daß
sie keine WEITEREN Kinder bekommen. Ein dickes Erziehungsgehalt, was erst die
volle Gleichberechtigung der Frau in unserem Land bedeuten würde, wäre
schon längst eingeführt, wenn es nicht einen so grundlegenden Umbau
unseres Sozialstaates erfordern würde. Er würde eine Änderung im
Denken mit sich bringen bzw. erfordern, ebenso wie in den Mentalitäten. Ja,
in der Lebensweise: Die Mütter wären die Königinnen, mit denen
verheiratet zu sein auch für Männer rein wirtschaftlich attraktiv sein
könnte .... Da gibt es wie gesagt - für den, der gesellschaftspolitische
Phantasie hat und sie nutzen will - viel Spielraum, die Dinge zu durchdenken.
In der Agrarwirtschaft ist ALLES Arbeiten um die Tatsache herum gruppiert, daß
Menschen Kinder haben. Deshalb erscheint uns ein traditionelles Bauerndorf so
»kinderfreundlich«. In unserer Gesellschaft begleiten Kinder nicht
unseren Arbeitsalltag, haben wir sie an den Rand unserer Lebenswelt geschoben,
in Teilzeit-Waisenhäuser, genannt Kinderkrippen, ebenso die Eltern, die ihre
Kinder zu Hause betreuen. Ich bin nicht Atheist und nicht Theist, weil ich beides
für veraltete Einstellungen halte. Ich bin religiös im Sinne Albert
Einsteins. Nimmt man aber diese Religiosität ernst, dann könnte sie
sich auch auf die Liebesbeziehungen in unserer Gesellschaft auswirken, sie wieder
tiefer mit Liebe erfüllen, als das in unserer heutigen atheistisch oder monotheistisch
gefühlsmäßig abgestumpften Gesellschaft üblich geworden ist.
**
@ Herr Würfel .... Schauen Sie sich mal
Kinderfotos auf dem Land aus den 1950er Jahren an. Wir empfinden das als »Idylle«.
Wir haben das Gefühl, daß diese Kinder glücklich sind. Gemischtaltrige
Spielgruppen, bei denen man nicht ständig Angst haben muß, daß
sie von rasenden Autos irgendwo überfahren werden. Gelassen. .... Wenn ich
damit eine Kindheit in Berlin-Kreuzberg vergleiche, die ich täglich besichtigen
kann, dann graust es mir. - - - Aber Herr Wüfel, wenn wir uns
schon über so schlichte Tatbestände nicht mit einem Wort einig werden,
mag es sowieso schwierig werden, uns auf anderen Gebieten einig zu werden, auch
noch mit tausend Worten nicht. So ganz sehe ich auch nicht, warum Sie so gereizt
sind. Sie vertreten auch ein Erziehungsgehalt? Dann müßten wir uns
doch weitgehend einig sein. Ich habe wohl Ihre Kommentar nicht gründlich
genug gelesen. **
Auch
Ihnen, Ingo Bading, möchte ich danken für ihre Kommentare. Ob es die
von Ihnen geforderte mitgliederstarke Gewerkschaft der Kinderlosen und Eltern
(**)
wirklich geben wird, bezweifle ich jedoch. |
Ich persönlich halte Merschs Systemische Evolutionstheorie für einen absoluten Durchbruch. Mir ist seitdem erst so richtig klar geworden, was das hier auf der Erde eigentlich für ein Spiel ist und was dessen Regeln sind. Es gibt bestimmte Grundregeln, die sind wie Naturgesetze einzuhalten, sonst sind die Langzeitfolgen verheerend. Man merkt das anfangs gar nicht und wundert sich, warum die Arbeitslosigkeit zunimmt und die Armut, warum es Bildungsdefizite gibt, die Kinder kränker werden etc. Dahinter steckt ein zentraler Mechanismus, den man verstehen muß. **