Jedes
Wissen ist immer nur Stückwerk. Man darf dabei nur nicht vergessen, daß
diese Stücke verschieden groß sind.Habe
nun, ach! Philosophie, // Juristerei und Medizin, // Und leider auch Theologie!
// Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. // Da steh ich nun, ich armer
Tor! // Und bin so klug als wie zuvor.Johann
Wolfgang von Goethe, Faust (I), 1790 bzw. 1808, S. 27 |
Heiße Magister, heiße Doktor gar // Und ziehe schon
an die zehen Jahr // Herauf, herab und quer
und krumm // Meine Schüler an der Nase herum - // Uns sehe, daß
wir nichts wissen können! // Das will mir schier das Herz verbrennen.
// Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen, // Doktoren, Magister,
Schreiber und Pfaffen; // Mich plagen weder Skrupel noch Zweifel, // Fürchte
mich weder vor Hölle noch Teufel - // Dafür ist mir auch alle
Freud entrissen, // Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen, // Bilde
mir nicht ein, ich könnte was lehren, // Die Menschen zu bessern
und zu bekehren. Auch hab ich weder Gut noch Geld, // Noch Ehr und Herrlichkeit
der Welt; // Es möcht kein Hund so länger leben! // Drum hab
ich mich der Magie ergeben, // Ob mir durch Geistes Kraft und Mund //
Nicht manch Geheimnis würde kund, // Daß ich nicht mehr mit
saurem Schweiß // Zu sagen brauche, was ich nicht weiß, //
Daß ich erkenne, was die Welt // Im Innersten
zusammenhält.
Johann
Wolfgang von Goethe, Faust (I), 1790 bzw. 1808, S. 27 |
Was ist den die Wissenschaft? Sie ist nur des Lebens Kraft.
Johann
Wolfgang von Goethe, Xenien, 1796 |
Daß
ich erkenne, was die Welt // Im Innersten zusammenhält.Johann
Wolfgang von Goethe, Faust (I), 1790 bzw. 1808, S. 27 |
Mit
Eifer hab ich mich der Studien beflissen; // Zwar weiß ich viel, doch möcht
ich alles wissen.Johann
Wolfgang von Goethe, Faust (I), 1790 bzw. 1808, S. 34 |
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie // Und grün des Lebens
goldner Baum.
Johann
Wolfgang von Goethe, Faust (I), 1790 bzw. 1808, S. 90 |
Eines nur sei hier ausgesprochen: daß wir sogar anerkannte
Irrtümer aus der Wissenschaft nicht loswerden.
Johann
Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meistes Wanderjahre, 1821-1829 |
Die Erfahrung nutzt erst der Wissenschaft, sodann schadet sie,
weil die Erfahrung Gesetz und Ausnahme gewahr werden läßt.
der Durchschnitt von beiden gibt keineswegs das Wahre.
Johann
Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meistes Wanderjahre, 1821-1829 |
MEPHISTOPHELES :
Was gibt es denn? // WAGNER (leiser) :
Es wird ein Mensch gemacht.Johann
Wolfgang von Goethe, Faust (II), 1832, S. 114 |
WAGNER (betrübt) :
Am Ende hängen wir doch ab // Von Kreaturen, die wir machten.
Johann
Wolfgang von Goethe, Faust (II), 1832, S. 122 |
Denken ist interessanter als Wissen, aber nicht als Anschauen.
Das Wissen beruht auf der Kenntnis des zu Unterscheidenden, die Wissenschaft
auf der Anerkennung des nicht zu Unterscheidenden. Das Wissen wird durch
das Gewahrwerden seiner Lücken, durch das Gefühl seiner Mängel
zur Wissenschaft geführt, welche vor, mit und nach allem Wissen besteht.
Im Wissen und Nachsinnen ist Falsches und Wahres. Wie das sich nun das
Ansehn der Wissenschaft gibt, so wird's ein wahr-lügenhaftes Wesen.
Wir würden unser Wissen nicht für Stückwerk erklären,
wenn wir nicht einen Begriff von einem Ganzen hätten. Die Wissenschaften
so gut als die Künste bestehen in einem überlieferbaren (realen),
erlernbaren Teil und in einem unüberlieferbaren (idealen), unlernbaren
Teil. In der Geschichte der Wissenschaften hat der ideale Teil ein ander
Verhältnis zum realen als in der übrigen Weltgeschichte. Geschichte
der Wissenschaften: der reale Teil sind die Phänomene, der ideale
die Ansichten der Phänomene. Vier Epochen der Wissenschaften: (1)
kindliche, poetische, abergläubische; (2) empirische,
forschende, neugierige; (3) dogmatische,
didaktische, pedantische; (4) ideelle, methodische,
mystische. »Nur die gegenwärtige Wissenschaft gehört uns
an, nicht die vergangne noch die zukünftige.« Im sechzehnten
Jahrhundert gehören die Wissenschaften nicht diesem oder jenem Menschen,
sondern der Welt. Diese hat sie, besitzt sie pp., der Mensch ergreift
nur den Reichtum. Die Wissenschaften zerstören sich auf doppelte
Weise selbst: durch die Breite, in die sie gehen, und durch die Tiefe,
in die sie sich versenken.
Johann
Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, postum, 643-644 |
Der Fehler schwacher Geister ist, daß sie im Reflektieren
sogleich vom Einzelnen ins Allgemeine gehen, anstatt daß man nur
in der Gesamtheit das Allgemeine suchen kann.
Johann
Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, postum, 645 |
In der Geschichte der Naturforschung bemerkt man durchaus, daß
die Beobachter von der Erscheinung zu schnell zur Theorie hineilen und
dadurch unzulänglich, hypothetisch werden.
Johann
Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, postum, 645 |
Nachdem man in der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts
dem Mikroskop so unendlich viel schuldig geworden war, so suchte man zu
Anfang des achtzehnten Jahrhunderts dasselbe geringschätzig zu behandeln.
Nachdem man in der neuern Zeit die meteorologischen Beobachtungen auf
den höchsten Grad der Genauigkeit getrieben hatte, so will man sie
nunmehr aus den nördlichen Gegenden verbannen und will sie nur dem
Beobachter unter den Tropen zugestehen.
Johann
Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, postum, 646 |
Der gemeine Wissenschäftler hält alles für überlieferbar
und fühlt nicht, daß die Niedrigkeit seiner Ansichten ihm sogar
das eigentlich Überlieferbare nicht fassen läßt.
Johann
Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, postum, 646 |
Wenn in Wissenschaften alte Leute retardieren, so retrogradieren
junge. Alte leugnen die Vorschritte, wenn sie nicht mit ihren früheren
Ideen zusammenhängen; junge, wenn sie der Idee nicht gewachsen sind
und doch auch etwas Außerordentliches leisten möchten.
Johann
Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, postum, 647 |
Die Phänomene sind nichts wert, als wenn sie uns eine tiefere,
reichere Einsicht in die Natur gewähren oder wenn sie uns zum Nutzen
anzuwenden sind. Die Konstanz der Phänomene ist allein bedeutend;
was wir dabei denken, ist ganz einerlei. Kein Phänomen erklärt
sich an und aus sich selbst; nur viele, zusammen überschaut, methodisch
geordnet, geben zuletzt etwas, das für Theorie gelten könnte.
Theorie und Erfahrung/Phänomen stehen gegeneinander in beständigem
Konflikt. Alle Vereinigung in der Reflexion ist eine Täuschung; nur
durch Handeln können sie vereinigt werden. Etwas Theoretisches populär
zu machen, muß man es absurd darstellen. Man muß es erst selbst
ins Praktische einführen, dann gilt's für alle Welt. Man sagt
gar gehörig: das Phänomen ist eine Folge ohne Grund, eine Wirkung
ohne Ursache. Es fällt dem Menschen so schwer, Grund und Ursache
zu finden, weil sie so einfach sind, daß sie sich dem Blick verbergen.
Der denkende Mensch irrt besonders, wenn er sich nach Ursache und Wirkung
erkundigt: sie beide zusammen machen das unteilbare Phänomen. Wer
das zu erkennen weiß, ist auf dem rechten Wege zum Tun, zur Tat.
Das genetische Verfahren leitet uns schon auf bessere Wege, ob man gleich
damit auch nicht ausreicht. Der eingeborenste Begriff, der notwendigste,
von Ursache und Wirkung wird in der Anwendung die Veranlassung zu unzähligen,
sich immer wiederholenden Irrtümern. Ein großer Fehler, den
wir begehen, ist, die Ursache der Wirkung immer nahe zu denken wie die
Sehne dem Pfeil, den sie fortschnellt, und doch können wir ihn nicht
vermeiden, weil Ursache und Wirkung immer zusammengedacht und also im
Geiste angenähert werden. Die nächsten faßlichen Ursachen
sind greiflich und eben deshalb am begreiflichsten; weswegen wir uns gern
als mechanisch denken, was höherer Art ist.
Johann
Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, postum, 652-654 |
Alle Männer vom Fach sind darin sehr übel dran, daß
ihnen nicht erlaubt ist, das Unnütze zu ignorieren. »Wir gestehen
lieber unsre moralischen Irrtümer, Fehler und Gebrechen als unsre
wissenschaftlichen.« Das kommt daher, weil das Gewissen demütig
ist und sich sogar in der Beschämung gefällt; der Verstand aber
ist hochmütig, und ein abgenötigter Widerruf bringt ihn in Verzweiflung.
Daher kommt, daß offenbarte Wahrheiten erst im stillen zugestanden
werden, sich nach und nach verbreiten, bis dasjenige, was man hartnäckig
geleugnet hat, endlich als etwas ganz Natürliches erscheinen mag.
Johann
Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, postum, 658 |
Der Newtonische Irrtum steht so nett im Konversationslexikon,
daß man die Oktavseite nur auswendig lernen darf, um die Farbe fürs
ganze Leben los zu sein.
Johann
Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, postum, 646 |
Das exakt Wissenschaftliche ist das absolut Poetische.
Novalis
(Friedrich von Hardenberg) |
Das Endziel aller Naturwissenschaft ist, die allen Veränderungen
zugrunde liegenden Bewegungen und deren Triebkräfte zufinden, also
sich in Mechanik aufzulösen.
Nur was der Geist geschaffen hat, versteht er.
Eine neue Theorie wird ... zunächst als widersinnig
bekämpft. Dann gibt man ihre Wahrheit zu, bezeichnet sie aber als
selbstverständlich und bedeutungslos. Schließlich erkennt man
ihre hohe Bedeutung an, und ihre früheren Gegner behaupten nun, sie
hätten sie selbst entdeckt.
In unsrer Wissenschaft, wo der Begriff Ursache
und Wirkung reduziert ist auf das Gleichungs-Verhältnis, mit dem
Ehrgeiz, zu beweisen, daß auf jeder Seite dasselbe Quantum von Kraft
ist, fehlt die treibende Kraft: wir betrachten nur Resultate, wir
setzen sie als gleich in Hinsicht auf Inhalt an Kraft ....
Friedrich
W. Nietzsche, Der Wille zur Macht, S. 465 |
Aller schwere Irrtum des Lebens und letztlich
alle Unordnung und Disharmonie kommt von falscher Wertung und Messung.
Historisch ist, was wirksam ist oder gewesen
ist.
Hohe Bildung kann man dadurch beweisen, daß
man die kompliziertesten Dinge auf einfache Art zu erläutern versteht.
Jene, die von der Unverträglichkeit
von Wissenschaft und Religion sprechen, lassen entweder die Wissenschaft
etwas sagen, was sie nie gesagt hat, oder sie lassen die Religion etwas
sagen, was sie nie gelehrt hat.
Wirklich ist nur das, was meßbar ist.
Die Seele, das Wesen des Menschen, entzieht sich der Logik.
Nicht die sichtbare und vergängliche Materie ist das Wirkliche,
Reale, Wahre - sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist.
Wenn eine neue Erkenntnis sich nicht durchsetzt, und das ist fast
immer der Fall, dann muß man 40 Jahre warten, bis die Gegner der
Neuerung alle gestorben sind, und dann ist auf einmal alles richtig.
Irrlehren der Wissenschaft brauchen 50 Jahre, bis sie durch neue
Erkenntnisse abgelöst werden, weil nicht nur die alten Professoren,
sondern auch ihre Schüler aussterben müssen.
Eine neue wissenschaftliche Erkennnis läßt sich gewöhnlich
nicht so darstellen, daß ihre Gegner überzeugt sind. Diese
sterben vielmehr aus, und eine nachwachsende Generation ist von Anfang
an mit der Wahrheit vertraut.
Eine wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in
der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und
sich als belehrt erklären, sondern die Gegner allmählich aussterben.
Wissenschaftliches Denken erfordert immer einen weiten Abstand
und eine scharfe Trennung des denkenden Subjekts von dem gedachten Objekt.
Zuerst die Ideen machen den Experimentator zum Physiker, den Chronisten
zum Historiker, den Handschriftenexperten zum Philologen.
Die Findung der Wahrheit ist nur noch durch den Sprung in das
Reich der Metaphysik gesichert.
Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für
den Wissenschaftler am Ende aller seiner Überlegungen.
Die Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben
zum Handeln.
Max
Planck, Religion und Naturwissenschaft, 1937, S. 170 |
Welches ist nun die Richtung dieses Fortschrittes und welchem
Ziel strebt er zu? Die Richtung ist offenbar eine beständige Verfeinerung
des Weltbildes durch Zurückführung der in ihm enthaltenen realen
Elemente auf ein höheres Reales von weniger naiver Beschaffenheit.
Das Ziel aber ist die Schaffung eines Weltbildes, dessen Realitäten
keinerlei Verbesserung mehr bedürftig sind und die daher das endgültig
Reale darstellen. Eine nachweisliche Erreichung dieses Zieles wird und
kann niemals gelingen.
Max
Planck, Sinn und Grenzen der exakten Wissenschaft (Vortrag, gehalten
im November 1941 im Harnackhaus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
zur Förderung der Wissenschaften), 1947, S. 170 |
Die Wahrheit triumphiert nie, ihre Gegner sterben
nur aus.
Max
Planck, Wissenschaftliche Selbstbiographie, postum, S. 22 |
Die
Evolution ist unbewiesen und unbeweisbar. Wir glauben daran, weil die einzige
Alternative dazu der Schöpfungsakt eines Gottes ist, und das ist undenkbar.Zu
den elementaren Gesetzen führt kein logischer Weg, sondern nur die auf Einfühlung
in die Erfahrung sich stützende Intuition.Es
scheint mir, daß der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen
hervorzubringen, gescheitert ist.Die
Wissenschaft denkt nicht.Die Wissenschaft bewegt sich
nicht in der Dimension der Philosophie, sie ist aber, ohne daß sie es weiß,
auf diese Dimension angewiesen. Zum Beispiel: Die Physik bewegt sich im Bereich
von Raum, Zeit und Bewegung; was Bewegung, was Raum, was Zeit ist, kann die Wissenschaft
als Wissenschaft nicht entscheiden. Man kann nicht mit physikalischen Methoden
sagen, was die Physik ist. Das kann man nur philosophierend sagen.Es
ist auf der Welt nichts unmöglich, man muss nur die Mittel entdecken, mit
denen es sich durchführen läßt.Spezialisten
sind Leute, die immer mehr über immer weniger wissen, bis sie zuletzt alles
über nichts und nichts über alles wissen.Die
Wissenschaft ist weniger ein Mittel zur neutralen Aufhellung der Wirklichkeit
geworden, sondern stellt vielmehr ein Wettrüsten in Interpretationen dar.
Wir haben soviel Ungeklärtes auf dieser Welt, und damit dieses
so bleibt, haben wir die Wissenschaft.
 |
Im Zentrum meiner philosophischen Arbeit steht die Beziehung
zwischen Sein und Ereignis. Adressiert wird auf diese Weise das Verhältnis
zwischen Metaphysik und Postmetaphysik. Mein Interesse gilt dabei dem
Nichtbegrifflichen, dem Einbruch von Kontingenz sowie der Grenzen des
Verstehens, des Symbolischen und damit von Diskurs und Rationalität.
Ereignis steht für die Erfahrung solcher Grenzen als
das durch die Sprache nicht Ausdrückbare oder durch Unterscheidungen
und Zeichen nicht Artikulierbare, das aber dennoch auf uns einwirkt, uns
stellt und Effekte zeitigt, denen nicht zu entgehen ist. Was
ich also zu denken versuche, ist eine nichtnegierbare Negativität
als Beginn oder Anlaß allen Denkens, mithin dasjenige, was vor dem
Denken kommt und es als ein Unbedingtes bedingt. Dies erfordert notwendig
eine Sprache des Paradoxes, der Vexierung und des Überschusses, d.h.
einer Rede, die sich zugleich als Rede verweigert und, trotz ihrer Unmöglichkeit,
weiterspricht und verschwendet. Es geht dann nicht nur um die Kultivierung
einer uneigentlichen oder metaphorischen Rede, wie es überhaupt nicht
um die Literatur als Sprache der Philosophie geht, sondern um einen konsequenten
Aufenthalt an den Rändern des Sagbaren dort, wo das Sprechen
in sein Anderes übergeht und das evoziert, was sich nur zeigen kann.
Die Bemühungen verstehen sich insofern als einen Beitrag zur Philosophie-
und Wissenschaftskritik, die insbesondere auf die Arbeit der Künste
als einem Denken des Anderen wie gleichermaßen Anderen
des Denkens zielt. Die Spur eines solchen
anderen, nichtmetaphysischen Denkens wird einerseits im Innern
des philosophischen Diskurses selbst aufgesucht, indem dieser an die Notwendigkeit
seiner eigenen materiellen Grundierung, seiner Verortung im Realen erinnert
wird, das nicht nur aufgerufen wird, sondern sich im Medium der Sprache
und ihrer Performanz, und d.h. ihrer sozialen Tatsache artikulieren muß.
Die Grundfigur des Ansatzes bildet also ein Chiasmus: Der Umschlag von
der Repräsentation des Realen als einer praesentia in absentia,
die stets bemüht ist, die verlorengegangene Gegenwart wiederherzustellen,
zur Realität der Repräsentation, d.h. einer absentia in praesentia,
die und das ist der entscheidende Gedanke am Inhalt der
Repräsentation selbst mitspricht. Solche Formen der Mitsprache
oder Intervention sind vielfältig: Sie brechen, unterbrechen und
modifizieren oder unterlaufen das Gesagte wie auch Gezeigte, so daß
von vornherein im Sinn eine nicht zu heilende Instabilität entsteht.
Die These ist, daß vor allem die Künste an solchen Bruchstellen
oder Instabilitäten arbeiten, so daß sie zum Prüfstein
dessen werden, was ich programmatisch eine Posthermeneutik
genannt habe. Diese formuliert nicht nur eine Kritik des Sinns, sondern
weist gleichzeitig in eine Ästhetik, deren Fundament ein Denken des
Medialen bildet, welche ihre Basis nicht in einer Theorie der Technik
findet, sondern in einer Theorie der Praxis. Meine
Arbeitsschwerpunkte gliedern sich entsprechend in Posthermeneutik, Ästhetik
und Kunstphilosophie sowie allgemeine Medienphilosophie und Bildphilosophie.
Ihnen stehen, als ihr Pendant, eine Kritik von Konstruktivismus und Strukturalismus
sowie von Poststrukturalismus, Semiotik und Hermeneutik gegenüber.
Die jüngsten Arbeiten zielen auf die Begründung einer Epistemologie
des Ästhetischen, die den Forschungsbegriff der Künste hin zu
einem anderen Wissen verschiebt. Ferner Schriften zum Problem
der Repräsentation, zu Zeichnung und Diagrammatik, zur Logik des
Bildlichen und der Philosophie der Musik, zu Sprache, Stimme und Kommunikation,
zu Spiel und Computerspiel, zu Zufall und Kreativität und vieles
mehr. Ausgewählte Texte dazu finden sich unter Texte/PDF's.
Dieter
Mersch, Http://www.dieter-mersch.de/Startseite |
Martin Heideggers Philosophie ist von Anfang an Kritik
der Metaphysik in ihrem Ganzen. Der Name Metaphysik
wird hier unbedenklich zur Kennzeichnung der ganzen bisherigen Geschichte
der Philosophie gebraucht (GA 65, 432), heißt es in den Beiträgen
zur Philosophie aus den späten 30er Jahren und eine Notiz von Anfang
1941 ergänzt: ,Die Metaphysik kennt nur die Wahrheit des Seienden.
Das Wort ist ihr nie anders bekannt geworden denn als Sprache und d.h.
in Wörtern. Der Mensch der Metaphysik kennt ausschließlich
das Seiende in seiner Seiendheit (GA 71, 174) Die Geschichte der
Metaphysik beschreibt dabei jenes Ensemble von Diskursen, das auf Platon
und Aristoteles zurückgeht und dessen Zeit und Wirkung mit Friedrich
Nietzsche endet, der zwar Philosophie noch als Metaphysik betrieb, sie
nach Heidegger allerdings schon nicht mehr verstand (vgl. GA 65, 218f.)
Dieter
Mersch, Heideggers-Rede, 2012 |
Martin Heideggers Philosophie ist von Anfang an Kritik
der Metaphysik in ihrem Ganzen. Der Name Metaphysik
wird hier unbedenklich zur Kennzeichnung der ganzen bisherigen Geschichte
der Philosophie gebraucht (GA 65, 432), heißt es in den Beiträgen
zur Philosophie aus den späten 30er Jahren und eine Notiz von Anfang
1941 ergänzt: ,Die Metaphysik kennt nur die Wahrheit des Seienden.
Das Wort ist ihr nie anders bekannt geworden denn als Sprache und d.h.
in Wörtern. Der Mensch der Metaphysik kennt ausschließlich
das Seiende in seiner Seiendheit (GA 71, 174) Die Geschichte der
Metaphysik beschreibt dabei jenes Ensemble von Diskursen, das auf Platon
und Aristoteles zurückgeht und dessen Zeit und Wirkung mit Friedrich
Nietzsche endet, der zwar Philosophie noch als Metaphysik betrieb, sie
nach Heidegger allerdings schon nicht mehr verstand (vgl. GA 65, 218f.)
Dieter
Mersch, Heideggers-Rede, 2012 |
Heidegger hatte ganz recht damit, daß er von der
Herrschaft des rechnenden Denkens sprach.
Dieter
Mersch, Wie die technische Gegenwart verstehen? Erich Hörl
und Dieter Mersch im Gespräch, 6. November 2014 |
Das Mathematische ist eine bestimmte Weise des
Denkens, und zwar eines Denkens in syntaktischen Formen, d.h. man kann
beispielsweise Sinnkategorien nicht in mathematischen Kategorien rekonstruieren.
Dieter
Mersch, Wie die technische Gegenwart verstehen? Erich Hörl
und Dieter Mersch im Gespräch, 6. November 2014 |
Ich bin ja Mathematiker. Und mich hat an der
Mathematik immer interessiert die Grenze der Mathematik, d.h: was macht
sie beschreibbar und was nicht.
Dieter
Mersch, Wie die technische Gegenwart verstehen? Erich Hörl
und Dieter Mersch im Gespräch, 6. November 2014 |
Was ich versuche, ist, genau den mathematischen
Rahmen zu überspringen, um in eine anderes Denken zu gelangen: erst
dann sieht man die Welt richtig.
Dieter
Mersch, Wie die technische Gegenwart verstehen? Erich Hörl
und Dieter Mersch im Gespräch, 6. November 2014 |
Man kommt mit mathematischen Beschreibungsformen
sehr weit. Aber nicht weit genug. Nicht nur nicht weit genug, sondern
man bleibt sogar unterhalb dessen, was überhaupt relevant
ist. Und deswegen versuche ich, auf einer ganz anderen Ebene zu denken.
Natürlich spielt dann das künsterische Denken eine Rolle, die
Ästhetik, weil die in der Lage ist, überhaupt Singuralitäten
zu denken, die nicht in Relationen stehen zu etwas, die widerständig
bleiben.
Dieter
Mersch, Wie die technische Gegenwart verstehen? Erich Hörl
und Dieter Mersch im Gespräch, 6. November 2014 |
Wissenschaft
ist größtenteils Sprache, wenn auch in sehr elaborierter Form.
Der Kampf in der Wissenschaft ist folglich größtenteils ein Sprachkampf,
Sprachkrieg. Es geht in der Wissenschaft - wie auch in der Philosophie und
auch in allen Glaubenssystemen - also fast nur um Sprache (einschließlich
Denken u.s.w.) und die Macht über und durch sie und ihre Semantik als Mittel
zum Zweck: der Macht allgemein. Zum System der Sprache gehört auch ein (Sub-)System
des Glaubens (Für-wahr-Haltens). Die wissenschaftlichen als die sprachlichen
Herrscher können wegen ihres Sieges über ihre Vorgänger des alten
Glaubenssystems ein neues Glaubenssystem erzeugen, denn sie »wissen«,
daß Glaubenssysteme das wohl effizienteste Mittel gegen den stets drohenden
Machtverlust sind. Und: Je größer die Population wird, desto effizienter
müssen solche Mittel werden.Das Hauptproblem
der Wissenschaft: ihr fehlen mindestens 6 Bindeglieder.Der Wissenschaftstheorie fehlen
zur Fruchtbarkeit nicht Fragen, sondern adäquate Antworten.Eine Wissenschaft, wie sie das Abendland
kennt, spielte in der Antike noch kaum eine Rolle. Eine Philosophie, wie sie die
Antike kannte, spielt im Abendland kaum noch eine Rolle.Mit der Ausdehnung der neuen Wissenschaften
wurde eine immer weitergehende Gliederung in Spezial-Wissenschaften nötig,
wodurch vielfach der Blick für das Ganze der Wirklichkeit und den eigentlichen
Zweck der Wissenschaft als Weltwissenschaft verloren ging. Der Rationalismus
wurde damals zur allein herrschenden Form auch für Bildung und Erziehung.
Die dadurch erzeugte Übersteigerung der intellektualistischen Bildung wirkte
wieder auf die Wissenschaft zurück und bewirkte, daß der Wissenschaftler
mehr und mehr zum Spezialisten und die wissenschaftlichen Hochschulen mehr und
mehr zu Ausbildungsstätten für Spezialisten wurden.Die Suche nach der Weltformel
ist typisch faustisch (abendländisch) ....Nur abendländische
Menschen konnten mit ihrem »faustischen« Wissens- und Forschungswillen
auf die Idee kommen zu behaupten, daß der »Unendliche Raum«
das biete, mit dem ein »Faust« alles erklären können müsse:
Der Unendlichkeitsraum begann unendlich klein und wird unendlich groß und
unendlich alt werden. Das »anthropische Prinzip« bestätigt diesen
Glauben und verleiht ihm noch mehr Subjektivität: Es muß mindestens
einen Beobachter (Menschen) geben, um mit den Mitteln der Wissenschaft zu beweisen,
daß es einen Beobachter (Menschen) überhaupt geben kann.Gott ist während
der abendländischen Geschichte mehr und mehr dem Subjekt namens Faust gewichen.
Für Menschen der magischen Kultur mit ihrem strengen Monotheismus ist so
etwas Gotteslästerung. Für sie zählt nur der eine Gott, und es
ist ihnen egal, ob der wissenschaftlich erforschbar und erklärbar ist oder
nicht. Für Morgenländer ist nämlich das, was die Abendländer
den Unendlichen Raum nennen, Gottes Gesetz und nicht ein Naturgesetz,
hinter dem ja doch nur wieder das Gesetz eines Menschen steht oder eine wie auch
immer von ihm naturwissenschaftlich konstruierte Selbstorganisation. Aber alle
Menschen scheinen einverstanden zu sein mit der These, daß es so etwas wie
ein Baumeister (ob Natur, Gott, Selbst oder einfach nur ein Prinzip u.s.w.) gewesen
sein muß, der als Haupt-Techniker nicht nur alle Schrauben, sondern die
Technik überhaupt und alle anderen Techniken so eingestellt hat, daß
es das Universum, das Leben und uns Menschen überhaupt geben kann.Wenn es richtig ist, daß in
der unbelebten Welt die natürliche Tendenz herrscht, sich hin auf einen Zustand
immer größerer Unordnung (z.B. gleichmäßige Durchmischung
zweier Gase) zu bewegen, dann bedeutet doch aber Gleichgewicht Unordnung (Chaos)
und Ungleichgewicht Ordnung, oder?Wissenschaftler haben nach wie vor
die größten Probleme mit der seelischen Funktion! Interessant ist,
daß gerade auch die Psychologen diese Probleme noch größer gemacht
haben. Sie wissen immer noch nicht (sogar noch weniger als früher!), was
die Seele - die »Psyche« - überhaupt ist, wer oder was sie wie
bewegt, ja ob es sie überhaupt gibt, d.h. ob sie überhaupt »existiert«.
Die Wissenschaft hat bezüglich der Psyche weniger Fort- als Rückschritte
gemacht, ist also nicht weiter gekommen, nicht klüger, sondern dümmer
geworden, und bezüglich der Semiotik als der seelischen Funktion - also:
der Funktion der Seele (Psyche) - gilt dies eben sogar noch mehr. Umgekehrt hat
die Wissenschaft bezüglich der Physik bei weitem mehr Fort- als Rückschritte
gemacht, ist also sehr viel weiter gekommen, nicht dümmer, sondern sehr viel
klüger geworden.Vergessen wir nicht, daß auch
die Wissenschaft im Grunde lediglich ein »Für-wahr-Halten«, also
ein Glaube ist.Was die soziologistischen bzw. sozialistischen
Ideologen an Märchen erzählen, ist an Dummheit und Größenwahn
kaum noch zu überbieten: Der Mensch sei kein biologisches Wesen mehr, sondern
nur noch ein soziologisches bzw. soziales (Wahnsinn!) - wer glaubt denn so etwas?
Der Mensch als außerirdisches, wahrscheinlich sogar außeruniverselles
bzw. außerkosmisches Wesen? Wahnsinn! Wer glaubt so einen Unsinn? Menschen
sind Lebewesen - und man muß noch nicht einmal Darwinist sein, um
das zu wissen. Die Lehre vom Leben heißt Biologie (von: bioV,
bios, Leben und logoV, lógos,
Lehre), und da alle Menschen Lebewesen sind, sind sie - wissenschaftlich
gesprochen - Teil der Biologie.
Peter Merschs Gegnern zufolge soll es für Menschen keine
Biologie und demzufolge auch keine Chemie sowie keine Physik
geben, denn Merschs Gegner behaupten ja, daß Menschen keine
biologischen Wesen, keine Lebewesen seien. Wer sagt, daß
Menschen keine biologischen Wesen, keine Lebewesen seien,
sagt nicht nur, daß in Menschen keine biologischen Prozesse
stattfänden, sondern implizit auch, daß in Menschen keine
chemischen und keine physikalischen Prozesse stattfänden.
Man muß sich das einmal vorstellen: Merschs Gegner sind streng systemkonform,
politkorrekt, vertreten also eine Meinung, die nicht zufällig
auch die der Herrschenden ist. Was folgt daraus? Folgt daraus,
daß zukünftig Wissenschaftsbereiche wie Physik, Chemie und
Biologie verboten werden? Wahrscheinlich, oder? Wird man sich bald wieder
- wie vor langer und für lange Zeit schon einmal -
dafür schämen müssen, einen Körper zu haben? Wahrscheinlich,
oder? Ähnlich wie die Psychologisten versuchen die Soziologisten,
alle Wissenschaftbereiche zu unterwandern und zu erobern, weil sie selbst
keine eigenständigen Wissenschaftsbereiche sind, aber so tun, als
wäre es andersherum, also falsch! Sie können damit aber letztlich
nur Erfolg haben, wenn es ihnen gelingt, alle Wissenschaftsbereiche -
insbesondere die, von denen sie als Unterbereiche bzw. Unterdisziplinen
am meisten abhängig sind - zu verleugnen, zu diskreditieren, kurz:
ihnen die Kompetenz zu stehlen! Wundern Sie sich also nicht über
einen Soziologismus und/oder einen Psychologismus als eine in Zukunft
fest installierte Neureligion mit dem Verbot aller Wissenschaftsbereiche!
Wer wirklich für die freie Meinungsäußerung,
für die freie Wissenschaft, für den Rechtsstaat
und für die Demokratie ist, kann nicht wirklich für
das Verbot aller Wissenschaftsbereiche - also: das Verbot der Wissenschaft
überhaupt -, das die Soziologisten und Psychologisten als die kommenden
Neu-Religiösen fordern und am liebsten schon heute umgesetzt haben
wollen. Wer wirklich für die freie Meinungsäußerung,
für die freie Wissenschaft, für den Rechtsstaat
und für die Demokratie ist, kann auch nicht wirklich
für den § 130 des Strafgesetzbuches sein, der die freie
Meinungsäußerung, die freie Wissenschaft, den Rechtsstaat und
die Demokratie und alles andere seit langem schon einschränkt bzw.
verbietet. Dieser Volksverhetzungsparagraph ist verfassungswidrig - er
verstößt gegen das Grundgesetz und die Menschenrechte. Es ist
das Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung, das der Volksverhetzungsparagraph
einschränkt bzw. verbietet. Er verstößt
gegen das Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetz, bevorteilt Minderheiten
auf Kosten der Mehrheit (des Volkes!), die verhetzt (volksverhetzt !),
diskriminiert, also unterdrückt wird! Er ist antihumanitär,
weil er gegen die Menschenrechte verstößt.
Nur im Abendland setzte sich das durch, was ernsthaft als »Wissenschaft«
bezeichnet werden kann, so daß man für das Abendland eher sagen
sollte, daß in ihm aus dem Glauben Religion (als Übungssystem!),
aus der Religion Theologie, aus der Theologie Wissenschaft, aus der Wissenschaft
Neu-Theologie, aus der Neu-Theologie Neu-Religion, aus der Neu-Religion
Neu-Glaube geworden ist bzw. geworden sein wird (denn das Abendland ist
noch nicht am Ende des Zyklus angekommen, sondern auf dem Weg zur Neu-Religion).
Dies muß man so verstehen, daß in unserer anfänglichen
Religion bereits die Wissenschaft als erstes Ziel enthalten bzw. vorweggenommen
war und dann, als die Wissenschaft sich durchgesetzt hatte, die Neu-Religion
als zweites Ziel enthalten bzw. vorweggenommen war. Wir sind heute gar
nicht mehr sehr weit vom zweiten Ziel entfernt. Der Glaube ist in diesem
Zyklus das einzige Phänomen, das schon vor dem Zyklus da war, während
des Zyklus da ist und nach dem Zyklus da sein wird (als Neu-Glaube). Religion,
Theologie und Wissenschaft bzw. Philosophie müssen nicht erscheinen
und können auch nur in einer Historienkultur erscheinen, und aus
der Historie wissen wir auch, daß die Wissenschaft nur im Abendland
erschienen ist - das, was in den anderen Kulturen entstand und manche
ebenfalls »Wissenschaft« nennen möchten, war keine Wissenschaft,
jedenfalls nicht im abendländischen Sinne! Würden es unsere
Nihilisten schaffen, den Wert der Wissenschaft so sehr zu entwerten oder
umzuwerten, daß sie nicht mehr existieren können wird, ja nicht
mehr existieren wird, dann würde dies für die Nihilisten ein
weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Sieg über das Abendland, über
die abendländischen Werte sein. Ich hoffe natürlich wie Sie,
Herr Boden, daß diese Totalentwertung oder Totalumwertung nicht
passieren wird.
Wissenschaft ist Sprache. Alles, was die Wissenschaft an Ergebnissen
liefern kann und bisher geliefert hat - ob sie dies mehr über die
Empirie oder mehr über die Theorie oder auch immer nur in Kombination
beider erreicht hat -, verdankt sie der Sprache. Die Wissenschaft kann
nur Erfolge haben und sich selbst erhalten, indem sie ihre Gegenstände,
auch »Objekte« genannt, »sprechen« läßt
und anschließend seine Wissenschaftler , auch »Subjekte«
genannt, ebenfalls »sprechen« läßt, die die Ergebnisse
kommentieren, darüber berichten, skeptisch neue Fragen stellen, kritisieren
und sich selbst anfeuern wollen. Tut die Wissenschaft dies nicht, ist
sie der Korruption verfallen und darum »krank«, im schlimmsten
Fall sogar »tot«. Unsere abendländische Wissenschaft
- die einzige echte Wissenschaft der Weltgeschichte - ist sehr
»krank«.
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