Was
die Kosmologie angeht, so ist klar: Ein Planet mit Leben wie z.B. unsere Erde
braucht mindestens ein Universum,
eine Galaxie, eine
Sonne und einen Jupiter
als Voraussetzungen ( ),
denn ohne sie geht gar nichts. Besonders leuchtet uns ein: Leben braucht Sonne
! Das Leben auf der Erde ist geronnenes Sonnenlicht, ist Manifestation kosmischer
Energie. Auch eventuelles Leben anderswo im Universum braucht Sterne
als Energiespender .... (Harald Lesch,
Big Bang, zweiter Akt, S. 31). Wir sind alle Sternwesen! Wir sind
aus Sternenstaub gemacht, um Friedrich von Hardenberg, der sich Novalis
nannte, zu zitieren. Was aber die chemischen Elemente betrifft, so ist ebenfalls
klar: Ein Leben, in dem Kohlenstoff
die zentrale Rolle spielt, braucht mindestens die vier für das Leben am wichtigsten
Elemente H,
C, N, O ( ).
Kohlenstoff (C) spielt dabei die unangefochtene Hauptrolle, denn ohne Kohlenstoff
kann unser Leben nicht aufgebaut werden: Die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten
des Kohlenstoffs, sich mit allen möglichen Elementen zu den unterschiedlichsten
Verbindungen zusammenzutun, eröffneten ein schier unendliches Experimentierfeld
für immer kompliziertere Vorstufen des Lebens. .... Alles dreht sich
im Kreis .... Im Meer der Unwahrscheinlichkeit experimentierte die Natur
in stets neuen Versuchsreihen mit den zur Verfügung stehenden Bausteinen.
Dabei entstanden Ketten aus Kohlenstoff-, Sauerstoff-, Wasserstoff-, Stickstoff-
und Phosphoratomen, die sich immer mehr falteten, umbauten, neu strukturierten
und somit zunehmend komplexere Verbindungen errichteten. (Das
Molekül ist das kleinste, d.h. aus mindestens zwei Atomen bestehende, nach
außen neutrale, kleinste Teilchen eines Stoffs). Mit jeder neuen
Faltung dieser riesigen, dreidimensionalen Molekülverbände entfernten
sich die »Noch-nicht-Lebewesen« vom Gleichgewicht in ihrer Umgebung.
... Die Vorgänge sind Kreisprozesse. Kreisprozesse sind gekennzeichnet durch
eine Abfolge von chemischen Reaktionen, die mit dem Verbrauch eines Reaktionspartners
beginnen und diesen am Ende wieder freisetzen. (Vgl. Abbildung).
Entsteht beispielsweise durch Zufuhr von Energie
aus zwei Molekülen ein anderes Molekül, so wird die Energie im neuen
Molekül in den gegenseitigen Bindungen der beteiligten Atome als so genannte
Bindungsenergie gespeichert. .... Wird in einer späteren chemischen Reaktion
das Molekül in seine Auzsgangskomponenten aufgebrochen, so wird die Bindungsenergie
wieder frei, und die Komponenten, aus denen das Molekül zusammengesetzt war,
stehen für den Aufbau neuer Moleküle zur Verfügung. Damit ist der
Kreis geschlossen. Mithilfe von Molekülen läßt sich also Energie
transportieren, denn wie Speditionsunternehmen wandern Moleküle mit ihrer
Bindungsenergie durch ein bilologisches System, werden dort in komplexen chemischen
Reaktionen umgebaut und zerlegt und geben dabei ihre Bindungenergie an das System
ab. (Harald Lesch,
ebd., S. 48-50). Halten wir zunächst einmal fest: Alle Lebewesen sind
sowohl Sternwesen als auch Kohlenstoffeinheiten, um den sich Kohlenstoffeinheit
nennenden Astrophysiker Harald Lesch zu zitieren. Zur Wiederholung: Beginnen
wir beim Kohlenstoff. Daß dieses Element in der Lage ist, komplexe Ketten-
und Ringmoleküle zu bilden, und mit fast allen anderen Elementen Bindungen
eingehen kann, wissen wir bereits. Deshalb gibt es auch weit mehr Verbindungen
mit Kohlenstoff als ohne ihn. Für das Leben ist das außerordentlich
wichtig, denn für die Speicherung von Information, wie beispielsweise des
genetischen Codes, sind komplexe Moleküle unverzichtbar. Deshalb steht der
Kohlenstoff auch im Mittelpunkt unserer Betrachtungen, und wir müssen erklären,
woher die beneidenswerte Bindungsfähigkeit der Kohlenstoffatome kommt. ....
Ein Element mit weniger als vier Außenelektronen in der zweiten Schale wird
seine Elektronen eher abgeben, um nur noch eine Schale mit zwei Elektronen zu
besitzen, während ein Element mit mehr als vier Außenelektronen dazu
tendiert, seine Außenschale auf acht Elektronen aufzufüllen. In beiden
Fällen aber wird ein Zustand erreicht, den man als gesättigt bezeichnet.
... Beim Kohlenstoff mit seinen vier Außenelektronen wird die Sache etwas
komplizierter. Der kann sich zunächst nicht entscheiden, ob er Elektronen
abgeben oder aufnehmen soll, und zieht andere Wege vor. Eine Möglichkeit,
eine Verbindung einzugehen, besteht darin, sich mit vier anderen Atomen je ein
Elektron zu teilen. Auf diese Weise entstehen vier so genannte Einfachbindungen.
Es kann aber auch vorkommen, daß ein Kohlenstoffatom zwei oder sogar drei
Elektronen mit nur einem anderen Atom oder auch mit seinesgleichen gemeinsam hat.
Dann spricht man von einer Doppel- oder Dreifachbindung. Moleküle, deren
Atome sich über Doppel- oder Dreifachbindungen miteinander vereinigen, sind
stabiler als solche mit Einfachbindungen. Mit Sauerstoff zum Beispiel bildet Kohlenstoff
Kohlendioxid, ein sehr stabiles Gas mit je einer Doppelbindung zwischen dem Kohlenstoffatom
und den beiden Sauerstoffatomen. Diese Fähigkeit des Kohlenstoffs sowohl
zu Einfach- als auch zu Mehrfachbindungen ist es, die einerseits die universelle
Verwendungsfähigkeit dieses Elements begründet und andererseits für
die biochemische Dynamik und die Stabilität der Verbindungen verantwortlich
ist. Letzteres ist besonders wichtig, denn auch die komplexesten Moleküle
sind für das Leben wertlos, wenn sie entweder schnell wieder zerfallen oder
so stabil sind, daß sie nicht mehr aufgebrochen werden können, um mit
anderen Molekülen oder Atomen neue Verbindungen einzugehen. Das Leben ist
ja keine statische Angelegenheit, sondern es »lebt« davon, daß
es Energie in Form von Molekülen aufnimmt, diese Moleküle über
chemische Prozesse in andere Moleküle überführt und die dabei frei
werdende Energie für das eigene Sein verwendet. Leben ist also ein hoch dynamischer
Prozeß der Energieumwandlung auf molekularer Ebene mit Molekülen, die
auch mal »loslassen« können. »Stabilität« und
»Flexibilität« sind die Zauberworte der biochemischen Welt. Während
die Ketten- und Ringverbindungen der Kohlenstoffchemie die »Wirbelsäule«
der organischen Welt bilden, sind die Elemente Sauerstoff und Stickstoff für
Kraft und Stabilität zuständig. Ihre Fähigkeit, sich über
mehr als ein Elektronenpaar mit dem Kohlenstoff zu verbinden, führt zu dauerhaften
und doch wieder lösbaren Komplexen. Weil bei der Reaktion des Sauerstoffs
mit anderen Atomen, der so genannten Oxidation, Energie frei wird, bezeichnen
die Chemiker Oxidationsreaktionen auch als exotherme Prozesse. Derartige Verbindungen
stellen Zustände niedrigster Energie dar und sind deshalb stabiler. Im allgemeinen
laufen chemische Reaktionen ohne äußere Einflüsse immer in Richtung
geringerer Energie ab, so wie Wasser ohne äußere Einflüsse eben
nur den Berg hinunter fließt und nicht hinauf. Übrigens rührt
der Name »Stickstoff« daher, daß dieses Gas in der Lage ist,
ein Feuer zu ersticken. Der aggressive Sauerstoff hingegen fördert die Verbrennung.
Ein zu hoher Gehalt an Sauerstoff in der Erdatmosphäre hätte Flächenbrände
globalen Ausmaßes zur Folge. Das würde zu einer Zerstörung des
Sauerstoff erzeugenden Biomaterials führen, was wiederum den Sauerstoffgehalt
der Atmosphäre absenken und so die Feuer allmählich zum Verlöschen
bringen würde. Doch zu wenig Sauerstoff ist für das Leben auch nicht
förderlich, man denke nur an die Bergsteiger auf den Gipfeln des Himalaja.
Der gegenwärtige Sauerstoffgehalt der irdischen Atmosphäre ist das Resultat
eines sich selbst regelnden, eng verzahnten Biosystems. - Allein mit Kohlenstoff
und den Gasen Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff ist die Elementarpalette
des Lebens noch nicht komplett. (Harald Lesch,
ebd., S. 127-128). Das Leben braucht neben den 4 wichtigsten Elementen
noch weitere 11 und noch dazu 10 für einige spezielle Formen des Lebens -
das sind zusammen: 25 ( ).
Im Vergleich zu den kosmischen Gaswolken und vor allem im Vergleich zu den Sternen,
z.B. der Sonne, gibt es auf unserem Planeten Erde verhältnismäßig
wenig Kohlenstoff, aber in der auf diesem Planeten Erde lebenden Materie (also:
in den Lebewesen) verhältnismäßig viel Kohlenstoff, was wirklich
sehr erstaunlich ist, denn diese Lebewesen sind ja doch Teil dieses Planeten Erde.
Wie schon gesagt ( ).
Wieso also sind wir Lebewesen auf unserem Planeten Erde von diesem so relativ
klar abgegrenzt, so relativ deutlich abgeschlossen, so relativ verschieden?
Wir Lebewesen sind chemisch-biochemisch eher Kohlenstoffwesen, weil wir unter
dem Aspekt der C-Häufigkeit physikalisch-astrophysisch eher Sonnenwesen als
Erdwesen (Erdlinge), eher Sternwesen als Planetenwesen sind. Und wir
wissen ja: Wasserstoff, Helium und auch ein bißchen Lithium und Beryllium
wurden schon zu einer Zeit, als es noch keinen Stern gab, vom Universum produziert
( ),
aber alle anderen 89 Elemente wurden später und werden immer noch (und nur
!) von den Sternen produziert, nämlich entweder bei ihrer eigenen Energieumwandlung
durch Brennen (bis hin zum 26. Element Eisen oder gar 28. Element Nickel;
vgl. PSE)
oder bei ihrer eigenen Energiezuführung
durch Kollaps (bis hin zum 92. Element Uran). Um beim Thema zu bleiben: Das
6. Element Kohlenstoff wurde und wird von den Sternen bei ihrer Energieumwandlung
durch Brennen produziert. Unser Fazit lautet also: Lebewesen sind sowohl Sternwesen
als auch Kohlenstoffeinheiten, um noch einmal Harald Lesch, der sich Kohlenstoffeinheit
nennt, zu zitieren. Die Zusammensetzung
der belebten Materie ähnelt also weit mehr der in den Sternen und kosmischen
Gaswolken als der unseres Planeten. Das ist in der Tat überraschend. Anscheinend
ist es den Lebewesen ziemlich egal, was sich an chemischen Elementen auf einem
Planeten im »Angebot« befindet. Läßt sich das irgendwie
verstehen? (Harald Lesch,
Big Bang, zweiter Akt, S. 125). Ja
!Für das Leben am wichtigsten sind die Elemente
H,
C, N, O; dann braucht das Leben aber auch die Elemente Mg, P, S, K, Ca, Mn,
Fe, Cu, Zn, Mo, J; und speziell brauchen einige Formen des Lebens noch die Elemente
B, F, Na, Al, Si, Cl, V, Co, Se, Ag. Bezogen auf die Ordnungszahlen:
1, 6, 7, 8; dann auch 12, 15, 16, 19, 20, 25, 26, 29, 30, 42, 53; und speziell
noch 5, 9, 11, 13, 14 17, 23, 27, 34, 47. Vgl. Periodensystem der Elemente: PSE.Aminosäuren
sind Carbonsäuren, d.h. organische Säuren, bei denen der Wasserstoff
(H) der Kohlenstoffkette (-C-) durch die Aminogruppe ersetzt ist, z.B. Aminoessigsäure
(CH2NH2COOH). Aminosäuren enthalten in
ihrem Molekül eine oder mehrere Aminogruppen (NH2). Die 2-Aminosäuren
(a-Aminosäuren), die mit Ausnahme der Aminoäthansäure
optisch aktiv sind, bilden die Bausteine der Proteine,
d.h. der Eiweiße bzw. Eiweißstoffe: hochmolekulare Verbindungen (Polypeptide),
also organische Soffe, aus denen die lebende Substanz des Pflanzen- und Tierkörpers
besteht. Über Proteine erfolgt die Übersetzung
der Information eines DNS-Abschnitts in ein Merkmal (z.B. rote Blütenfarbe),
wobei die unterschiedlich Reihenfolge der 4 Basen (Guanin
Cytosin, Adenin, Thymin)
bestimmt, welches Merkmal ausgebildet wird. ( ).
Die 4 Schritte dazu sind:1) Transkription
(Umkopieren) Im Zellkern wird von der DNA (= DNS = Desoxyibonukleinsäure)
eine einstränginge Kopie der Erbinformation erstellt. Diese Kopie heißt
Boten-RNA (Messenger RNA [= RNS = Ribonukleinsäure]).2)
Translation (Übersetzen) Die Boten-RNA lagert sich im Zellplasma
an ein Ribosom (aus Nukleinsäuren und Proteinen bestehende Partikel) an.
Kürzere Transport-RNA-Moleküle bringen Aminosäuren zum Ribosom.
Jede der 20 verschiedenen Aminosäuren besitzt ihre eigene Transport-RNA.
Die Basenabfolge der Boten-RNA bestimmt die Anlagerung der Transport-RNA und damit
die Reihenfolge der Aminosäuren.3)
Struktur der Proteine (Eiweiße) Strukturen der Proteine entsstehen,
wenn sich Aminosäuren zu Aminosäuren verknüpfen. Proteine sind
entweder selbst Merkmale oder steuern als Enzyme (Bio-Katalysatoren) den Stoffwechsel,
der zur Ausbildung eines Merkmals führt. Die Grundbausteine dieser Proteine
sind 20 verschiedene Aminosäuren. Die Aminosäuren werden zu Aminosäureketten
verknüpft. Ein Protein-Molekül besteht aus etwa 100-1000 Aminosäure-Molekülen.
Anzahl und Reihenfolge der Aminosäuren bestimmen die Struktur des Proteins.4)
Aufgaben des Proteins (Bau- / Betriebsstoff der Zellen) Proteine sind
Bau- und Betriebstoffe der Zellen. Besonders wichtig sind sie als Enzyme (Bio-Katalysatoren),
die den Soffwechsel der Zelle und damit auch die Ausprägung von Mermalen
steuern.Alle Enzyme und zahlreiche Hormone sind Proteine.
Beim Aufbau der Proteine unterscheidet man: I) Primärstruktur
(Aufeinanderfolge der Aminosäuren) II) Sekundärstruktur
(z.B. Wasserstoffbrücken zwischen CO- und NH-Gruppen) III)
Tertiärstruktur (z.B. kovalente Bindungen und elektrostatische Wechselwirkungen
zwischen polaren Substituenten wie -COOH un NH2) IV)
Quartärstruktur (Aggregation mehrerer, in sich abgeschlossener, Polypeptidketten
zu einem Molekül; z.B. Insulin) Aminosäuren
(Carbonsäuren) sind von besonderer Bedeutung, weil sie die Grundbausteine
des Lebens sind; sie selbst sind zwar nur Monomere, doch über den Prozeß
der Polymerisation bilden sie Polymere, aus denen Leben besteht. Aminosäuren
bilden eine Gruppe ähnlich strukturierter Moleküle aus etwa 10
bis 30 Atomen, die in den Kohlenstoffketten
verbunden sind: An einem stets gleichen Grundgerüst einer Amin- (NH2)
und einer Karboxylgruppe (CO2H) sind über eine freie Einfachbindung
die unterschiedlichsten Molekülkomplexe angedockt. Da sich Aminosäuren
auch unter den unwirtlichsten Bedingungen im Weltall bilden, könnte es sein,
daß sich das Leben im ganzen Universum aus Aminosäuren aufbaut. Man
findet sie in Kometen und Meteoriten, in der Atmosphäre des Jupiter und in
interstellaren Gaswolken. Die Unwirtlichkeit des Universums beruht hauptsächlich
auf der enormen Kälte und der fehlenden Abschirmung der Moleküle gegen
hoch energetische, hochgradig zerstörerische Ultraviolettstrahlung. Trotz
allem bilden sich vielfach Kohlenstoffverbindungen bis hin zu Aminosäuren.
Im Zentrum unserer Milchstraße hat man beispielsweise Glycin entdeckt, die
einfachste aller Aminosäuren. .... Es muß also gelungen sein, das Molekül
zu erzeugen, es dann aber vor weiter UV-Strahlung zu schützen. Die Strahlung
durfte folglich nur einmal wirksam werden. .... Die Bindungsfähigkeit von
Kohlenstoff beweist sich eben auch unter den ungünstigen Umständen im
Weltraum, die sich gänzlich von den Bedingungen im Labor oder in der irdischen
Natur unterscheiden. Kommen wir zurück zu den Aminosäuren. Weshalb sind
sie so wichtig für das Leben auf der Erde? Aminosäuren bauen Eiweiße,
auch Proteine genannt,
auf. Doch Aminosäuren sind Monomere, also kleine Moleküle, und von ihnen
ist es noch ein langer Weg bis zu den einfachsten Lebewesen. Das Leben fordert
weit höher entwickelte Moleküle, von denen manche mehr als 10 000 Atome
umfassen, so genannte Makromoleküle. Damit aus den monomeren Aminosäuren
derartige Riesenmoleküle werden wie die Proteine entstehen, bedarf es eines
Prozesses, den die Chemiker als Polymerisation bezeichnen. Bei diesem Vorgang
reiht sich eine Vielzahl unterschiedlicher Aminosäuren zu langen Ketten aneinander,
wobei die einzelnen Aminosäuren durch so genannte Peptidbindungen (H-C-N-O)
miteinander verknüpft sind. Diese spezielle Methode, aus unterscheidlichen
einfachen Molekülen größere, ja sogar riesige Moleküle aufzubauen,
unterscheidet die belebte von der unbelebten Materie. Lebende Materie besteht
hauptsächlich aus langen kettenförmigen Molekülen, den Polymeren,
in denen sich ein bestimmtes Muster mit kleinen Änderungen immer wiederholt,
wogegen sich die unbelebte Natur mit relativ simplen Molekülen zufrieden
gibt. Auf der Erde kommen vier Arten von organischen Polymeren vor: nämlich
die bereits erwähnten Proteine, die Kohlenhydrate, Lipide und Nukleinsäuren.
Die Proteine (griechisch »Proteion« = das Erste), die Eiweißkörper,
sind makromolekulare hochpolymere Substanzen und die wichtigsten Baustoffe biologischer
Organismen. Aus den Aminosären baut sich die ganze Vielfalt dieser Eiweißkörper
auf. Proteine sind die Alleskönner, die das Leben erst möglich machen.
Sie sind universell verwendbar .... - Die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate
werden im Organismus abgebaut und liefern dabei die für Biosynthese, Körperwärme
und Muskelarbeit nötige Energie, Lipide sind Fette und Öle. Von besonderer
Bedeutung sind noch die Nukleinsäuren, die sich aus Zucker, Phosphorsäure
und einem Nukleinsäürebasenrest aufbauen. Die wichtigste unter ihnen
ist die Desoxyribonukleinsäure (DNS)
... - Aus den verfügbaren Monomeren kann theoretisch eine Vielzahl an Polymeren
entstehen, die sich zu noch komplexeren Molekülen miteinander verbinden.
Eigenartigerweise nimmt das Leben aber gar nicht alle diese vielen Möglichkeiten
biochemischer Verbindungen wahr. Beispielsweise besteht ein typisches Proteinmolekül
aus einigen hundert Aminosäuren. Proteine unterscheiden sich nur in der Auswahl
der Aminosäuren und der Reihenfolge, in der diese zu einer Polymerkette verknüpft
sind. Und jetzt kommt die Überraschung: Theoretisch sind Hunderte verschiedener
Aminosäuren möglich, aber von den über 260 bekannten Aminosäuren
verwendet das Leben nur ganze 20. Hier zeigt sich ein ausgeprägtes Auswahlverfahren,
dessen Grund uns völlig unbekannt ist. Ein Eiweißmolekül, das
aus 100 dieser 20 verschiedenen Aminosäuren besteht, könnte auf 20100
unterschiedliche Arten und Weisen zusammengesetzt sein. Das ist eine so große
Zahl, daß man noch nicht einmal einen Namen dafür hat. Im Vergleich
dazu beträgt die Anzahl aller Teilchen im gesamten Universum nur 1080.
Die Zahl der möglichen Variationen unter den Eiweißmolekülen ist
also um viele Größenordnungen größer als die Anzahl der
Teilchen im Universum. Doch ungeachtet dieser astronomischen Vielfalt produzieren
und verwenden die meisten Lebewesen auf diesem Planeten nur knapp 100 000 Arten
von Proteinmolekülen. Diese Besonderheit, hoch spezialisierte, chemische
Verbindungen aufzubauen und eine weitaus größere Zahl von Molekülarten
gewissermaßen abzulehnen, gehört zu den bezeichnenden Eigenheiten des
uns bekannten Lebens. Extraterrestrisches Leben auf Kohlenstoffbasis könnte
ohne weiteres andere Aminosäurestrukturen verwenden und damit die Zahl der
Möglichkeiten noch einmal erheblich vergrößern. Aber auch dort
werden nur bestimmte Molekülarten in Betracht kommen, aber eben Molekülarten
mit anderer Zusammensetzung. Fassen wir kurz zusammen: Leben ist einerseits sehr
anpruchslos, denn es begnügt sich mit den einfachsten Atomsorten wie Wasserstoff,
Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff - alles Elemente, die im Kosmos weit verbreitet
sind. Andererseits ist das Leben aber ausgesprochen wählerisch, wenn es darum
geht, diese Atome miteinander zu kombinieren. Möglicherweise ist das Leben
auf der Erde das Ergebnis ungezählter chemischer Versuchsreihen. Das, was
erfolgreich getestet wurde, ist erhalten geblieben, und alle erfolglosen Experimente
sind längst in Vergessenheit geraten. Auf anderen Planeten herrschen sicherlich
andere Spielregeln, aber die betreffen nicht die Grundausstattung mit Wasserstoff,
Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff, sondern nur deren Kombinationsmöglichkeiten.
(Harald Lesch, Big Bang, zweiter Akt, S. 130-136).Stoffwechsel
(Metaobolismus) ist die Gesamtheit der biochemischen Umwandlungen im Organismus,
d.h. die Gesamtheit der biochemischen Vorgänge, die in jedem Lebewesen bzw.
in Teilen von ihm ablaufen und dem Aufbau, Umbau und der Erhaltung der Körpersubstanz
sowie der Aufrechterhaltung der Körperfunktionen dienen. Die Stoffwechselvorgänge
laufen biochemisch durch Enzyme (Bio-Katalysatoren; alle Enzyme sind Proteine,
und Proteine sind Bau- und Betriebstoffe der Zellen)
gesteuerte Reaktionen ab. Selbstverständlich verbrauchen die Stoffwechselprozesse
Energie, die durch Abbau zelleigener Substanzen exergon (Energie liefernd; katabolisch)
im Vorgang der Disimilation (Energie liefernder Abbau) gewonnen wird. Die durch
die Dissimilation verbrauchten Substanzen und die für den Abbau und das Wachstum
erforderlichen Zellsubstanzen werden durch Reaktionen endergon (Energie verbrauchend;
anabolisch) im Vorgang der Assimilation (Energie verbrauchender Aufbau) ersetzt.
Einteilung: Baustoffwechsel, Betriebsstoffwechsel, Intermediärstoffwechsel,
Hungerstoffwechsel, Luxusstoffwechsel, Fettstoffwechsel, Eiweißstoffwechsel,
Mineralstoffwechsel, Nukleinsäurestoffwechsel (auch genannt: Nukleotidstoffwechsel). Photosynthese:
Sonnenlicht wird genutzt, Wasser und Kohlendioxid sind Nahrung, und
der freigesetzte Sauerstoff sammelt sich in der Erdatmosphäre
an. Photosynthese geschieht also unter der Einwirkung von Licht oder anderer elektromagnetischer
Strahlung und führt zur Synthese einer chemischen Verbindung. Bei der Photosynthese
wird Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt, mit deren Hilfe das im Wasser
und in der Luft vorhandene CO2 organisch in Form von Glucose gebunden
wird. Die chemische Reaktion heißt: Sonnenlicht + Kohlendioxid + Wasser
=> Kohlenhydrate + Sauerstoff (noch genauer ist die chemische Reaktionsgleichung:
Sonnenlicht + 6 CO2 + 6 H2O => C6H12O6
[Kohlenstoffkette] + 6 O2). Wichtige Prozesse! Pflanzenzellen
bekommen ihr Blattgrün (Chlorophyll)
durch biologisch äußerst bedeutsame Pigmente, die zusammen in einer
Gruppe unter dem Namen Chlorophyll laufen. Chlorophyll verleiht diesen
Pflanzenzellen ihre grüne Farbe und befähigt sie dadurch zur Photosynthese.
Chlorophyll ermöglicht den Pflanzen also nicht nur, zu wachsen, sondern auch
Sauerstoff zu produzieren. Für die Entwicklung von Leben war das ein notwendiger
Prozeß, weil er atmende Lebewesen erst möglich machte. Deshalb ist
die durch Aminosäuren
bzw. Chlorophyll möglich werdende Photosynthese (noch im Wasser!) eingebettet
in die erdbezogenen Voraussetzungen der Evolution. (Vgl. den Unterschied
zwischen den kosmischen
Voraussetzungen und den ihnen untergeordneten erdeigenen
Internbedingungen). Folgend eine nähere Chlorophyll-Beschreibung: Chlorophyll
Der Grundbaustein eines Chlorophyllmoleküls ist das Pyrrol, eine 5gliedrige
heterocyklische Verbindung, die ein Sickstoffatom (N) im Ring enthält. Im
Chlorophyll vereinigen sich 4 Pyrrolkerne über Methinbrücken (-CH=)
zu einem ringförmigen Porphingerüst. Das Zentrum des Porphinrings ist
von einem komplexen Magnesiumatom (Mg) besetzt, Am 3. Pyrrolring setzt ein 5gliedriger,
isocyklischer Ring an, dessen Carboxylgruppe (-COOOH) mit Methylalkohol (CH3OH)
verestert ist. Als Seitenketten sind 4 Methyl- (-CH3), eine Äthyl-
(-C2H5) und eine Vinylgruppe (-CH2=CH-) sowie
ein Propionsäurerest (-C2H4COOH) vorhanden. Der Propionsäurerest
ist mit einem langkettigen Alkohol verestert. Typisch für alle assimilierenden
Pflanzenzellen (mit Ausnahme der Zellen photosynthetisch tätiger Bakterien)
ist das blaugrüne Chlorophyll a. In allen Blütenpflanzen und
in zahlreichen Klassen der Kryptogamen (Grünalgen, Moose, Farne u.a.)
wird es vom gelbgrünen Chlorophyll b begleitet, bei dem die Methylgruppe
des 2. Pyrrolrings durch eine Aldehydgruppe (-CHO) ersetzt ist. Bei verschiedenen
Algenklassen treten an die Stelle des Chlorophyll b die Chlorophylle
c, d, e. Die Fähigkeit der Chlorophyllmoleküle zur Absorption sichtbaren
Lichtes beruht wesentlich auf dem Vorhandensein der zahlreich konjugierten Doppelbindungen.
(Vgl. auch: Aminosäuren). Die
Zelle
(Zytus [zu griech. kytos: Höhlung, Urne]
bzw. Cellula [zu lat. cella: Vorratskammer, Gefängnisraum])
ist das kleinste Lebewesen, die kleinste lebende Einheit und der Grundbaustein
aller Lebewesen - anders gesagt: die kleinste eigenständig lebensfähige
und daher über einen eigenen Energie- und Stoffwechsel verfügende Grundeinheit
aller Lebewesen. Eine alle Lebensfunktionen ausübende Zelle ist ein Einzeller;
alle übrigen Zellen sind also Zellen der Vielzeller.
Die lebende, aktiv tätige Zellmasse ist das Protoplasma. Spezielle Funktionen
der Zelle sind an bestimmte Zellstrukturen gebunden. Man unterscheidet prinzipiell
zwei Zelltypen: die Protozyten der Prokaryonten
(Bakterien, Blaualgen, Blaugrünalgen) und die Euzyten der Eukaryonten
(alle übrigen Lebewesen). Die Protozyten sind sehr viel einfacher gebaut
als die Euzyten. Weniger deutlich, aber doch im einzelnen zeigen sich auch Unterschiede
zwischen tierischen und pflanzlichen Zellen. Übrigens: die sich mit der Zelle
beschäftigende Wissenschaft heißt Zytologie, und diese Zellenlehre
ist immer auch eine Höhlen- bzw. Urnenlehre (vgl. griech:kytos:
Höhlung, Urne).Einzeller
(Protisten) sind diejenigen Lebewesen, deren Körper aus nur einer Zelle
besteht. Es gibt pflanzliche Einzeller (Protophyten) und tierische Einzeller (Protozoen).
Die Aufgaben der Organe der Vielzeller
übernehmen bei den Einzellern die Organellen (Strukturen, die in ihrer
Funktion den Organen der Vielzeller entsprechen; z.B. Augenfleck, kontaktile Vakuole,
Nahrungsvakuole, Zellmund, Geißel). Einzeller können Prokaryonten
oder auch Eukaryonten
sein, doch Vielzeller können nur Eukaryonten sein.Vielzeller
sind diejenigen Lebwesen, die aus zwei und mehr Zellen bestehen. Soweit es sich
dabei z.B. um Tiere handelt, sind die Vielzeller (Metazoa) ein weltweit verbreitetes
Unterreich des Tierreichs, dessen über 1 Million Arten im Gegensatz zu den
Protisten (Einzeller:
Protophyten und Protozoa) aus zahlreichen Zellen zusammengesetzt sind, die in
mindestens zwei Schichten angeordnet und im Erwachsenenzustand in Körperzellen
(Somazellen) und Keimzellen (Geschlechtszellen) gesondert sind. Zu den Vielzellern
zählen die Mesozoen (leben zumindest zeitweise parasitär, besonders
in Weichtieren, Strudel-, Ringelwürmern), Parazoa (nach den Mesozoen die
niederste Abteilung der Vielzeller) und die bereits echte Gewebe aufweisenden
Gewebetiere (Eumetazoa, Histozoa). Die letzteren umfassen die überwiegende
Masse der Tiere, von den Hohltieren (Coelenterata, Radiata) bis zu den Wirbeltieren
(Vertebrata,Vertebraten). Ob Tier oder Pflanze: Vielzeller sind Eukaryonten,
dagegen sind Einzeller entweder Prokaryonten
oder Eukaryonten.Die
einfachsten und ältesten Zellen sind Bakterien sowie blaue und blaugrüne
Algen. Diese »Urviecher«, die man auch als Prokaryonten
bezeichnet, sind nur wenig strukturiert, sie besitzen noch keinen klar umrissenen
Zellkern. Die nächst höhere Entwicklungsstufe stellen die so genannten
Eukaryonten
dar, Zellen mit mehreren inneren Membransystemen und einer Reihe von Zellbestandtteilen
wie dem Zellkern, den Chloroplasten, dem Golgi-Apparat und schließlich den
Mitochondrien. Eukaryonten ... sind ... die Prototypen irdischen Lebens, der gesamten
Flora und Fauna. Durch ihre halb durchlässigen Grenzmembranen wird die Zelle
zu einer teilweise abgeschlossenen System- und Funktionseinheit mit einer gewissen
Eigenständigkeit. Physikalisch gesprochen ermöglicht diese Abgrenzung
der Zelle die Aufrechterhaltung eines Zustands weitab vom thermodynamischen Gleichgewicht.
Damit gleicht die Zelle einer sehr kompakten und sehr effizienten chemischen Fabrik,
in der die notwendigen Kreisprozesse, von äußeren Einflüssen mehr
oder weniger ungestört, ablaufen können. .... Man unterscheidet zwei
Arten von Zellen: einfache Zellen ohne Zellkern, die Prokaryonten, und komplexe
Zellen, die Eukaryonten. Bakterien sind prokaryontische Zellen, während sich
Pflanzen und Tiere aus eukaryontischen Zellen zusammensetzen. Alle Zellen bestehen
in erster Linie aus dem Zellplasma, umgeben von einer Zellmembran oder einer Zellwand.
Bei den Prokaryonten schwimmt die Erbinformation tragende DNS frei in diesem Plasma.
Eukaryontische Zellen sind komplizierter aufgebaut. Man findet zahlreiche, mit
speziellen Aufgaben betraute Zellorganellen wie beispielsweise den Zellkern, die
Mitochondrien, den Golgi-Apparat, die Ribosomen und das endoplasmatische Reticulum.
... Der erste Sauerstoff gelangte nicht infolge der Einwirkung von Lebewesen in
unsere Atmosphäre, sondern entstand bei der Spaltung von Wasserdampfmolekülen
durch den ultravioletten Strahlungsanteil der Sonne. Damit bekamen die Organismen
auf der Erde schon mal einen Vorgeschmack von diesem Gas. Sauerstoff war nämlich
für die damaligen Einzeller
ein ausgesprochen starkes Zellgift, an dem sie schnell zugrunde gingen. Er muß
daher anfänglich als intensiver Auslesefaktor zugunsten solcher Organismen
gewirkt haben, die Sauerstoff zunächst ertragen und später sogar ausnutzen
konnten. Auf der nächsten Stufe biologischer Entwicklung, bei den Zellen
mit Zellkern, den Eukaryonten, finden wir kaum noch Arten, die ohne gasförmigen
Sauerstoff auskommen können. .... Trotz dieser neuen Quelle stieg der Sauerstoffgehalt
in der Atmosphäre zunächst nur geringfügig an. Das im Meerwasser
gelöste zweiwertige Eisen verband sich nämlich umgehend mit dem Sauerstoff
zu dreiwertigen, schwer löslichem Eisenoxid, das sich als eisenreicher Schlamm
in mächtigen Schichten auf den Meeresboden ablagerte. Erst nachdem die Ozeane
von zweiwertigem Eisen befreit waren, konnte endlich der gasförmige Sauerstoff
in nennenswerten Mengen in die Atmosphäre entweichen. Mit dem Überschreiten
der Sauerstoffkonzentration von einem Prozent des heutigen Wertes war nun eine
Konzentration erreicht, welche die Existenz von Sauerstoff atmenden Organismen
erlaubte. Jetzt tauchten neue Organismen auf, die einen gewaltigen Entwicklungsschritt
darstellten: Zellen mit Zellkernen. Diese neuen Bewohner der Erde sollten den
ganzen Planeten unter ihre Herrschaft bringen - sie sollten die Welt verändern.
Schlagen wir also ein neues Kapitel auf: betrachten wir die neuen Organismen,
die Zellen mit Zellkern, die so genannten Eukaryonten. Niemand weiß genau,
wie aus einer Vielzahl von Zellen ohne klar umrissenen Kern die Zellen mit einem
echten Zellkern hervorgegangen sind. Wie wurden aus Prokaryonten Eukaryonten?
Zweifellos gab es in dieser Entwicklung ... jede Menge Zwischenschritte. Letztlich
war der Sprung in der Zellentwicklung jedoch gewaltig, denn in den Eukaryonten
zeigt sich der höchste Grad an Kompliziertheit, zu dem sich Zellen auf der
Erde entwickelt haben. (Harald Lesch, Big Bang, zweiter Akt, 2003,
S. 57-60, 145-148). So brauchte das Leben auf der Erde (von ihrer Geburt
an) ungefähr drei Milliarden Jahre, um eine Zelle mit Zellkern (den
entscheidenden Baustein, Harald Lesch, ebd., S. 148) zu realisieren,
obwohl (oder weil?) auf der Erde die Zellen ohne Zellkern bereits weitgehend für
die entsprechenden Bedingungen gesorgt hatten. Die Eukaryonten legten sich
sozusagen in das von den Prokaryonten gemachte Bett, so Harald Lesch (ebd.,
S. 148). Noch länger, nämlich fast genau vier Milliarden Jahre brauchte
das Leben auf der Erde (von ihrer Geburt an) für die Vielzeller.Prokaryonten
sind Lebewesen mit einfacher Zellorganisation - im Gegensatz zu den Eukaryonten,
deren Zellen durch einen Zellkern charakterisiert ist. Das genetische Material
der Prokayonten ist nicht von einer Hüllmembran umschlossen, sondern liegt
frei im Zellplasma. Zu ihnen gehören Bakterien, Blaualgen und Blaugrünalgen.
(Vgl. Mikroorganismen).
Allgemein wird von ihnen auch im Zusammenhang mit primitiven Leben
gesprochen, doch das ist nur dann zutreffend, wenn man das Wort primitiv
auch richtig versteht, denn in dem Wort ist der Erste und sind die
Ersten enthalten: Prokaryonten waren nicht nur die ersten erfolgreichen
Lebewesen, sie sind es heute noch. Als Vertreter des Urerdlebens dürfte ihnen
wohl so leicht keiner etwas vormachen. Vor dem Kern heißen die
Prokaryonten, denn sie haben keinen Kern, diese ersten Zellen (Einzeller).
Mit den Prokaryonten setzt quasi ein biologischer Abnabelungsprozeß
ein, denn es gelingt ihnen, sich von den allgemeinen physikalischen Umständen
unabhängig zu machen, und im Gegensatz zu den Viren sind sie
wirklich lebendige Wesen mit etwa 10 000 mal mehr DNS-Molekülen. .... Prokaryonten
sind Lebewesen, die sich vermehren und Proteine
aufbauen können, ohne auf einen Wirt angewiesen zu sein.(Harald Lesch,
Big Bang, zweiter Akt, 2003, S. 143-144). Dagegen sind also Viren keine
Lebewesen. In den Viren, die man früher für die einfachsten Lebewesen
hielt, sind diese Bedingungen nicht gegeben. Da Viren nur aus Nukleinsäuure
und einer Proteinhülle bestehen, können sie sich nicht außerhalb
lebender Zellen vermehren. Wenn sie dazu fähig wären, würden uns
viele Krankheiten erspart bleiben. (Harald Lesch, ebd., S. 141-142).
Zurück zu den Prokaryonten: Prokaryonten beherrschten zuerst das Leben im
Kryptozoikum.
Ganz genau weiß keiner,
wie aus den Prokaryonten Eukaryonten geworden sind, aber da die Prokaryonten Einzeller
ohne Zellkern sind, muß es beim Übergang von den Einzellern zu den
Vielzellern
zu einer Symbiose (Wirt
und Parasit; Einzeller + Einzeller = Zweizeller) gekommen sein und so auch
zu den ersten Eukaryonten - vielleicht durch den Vorteil für diejenigen zwei
Prokaryonten, die sich erstmals als Wirt und Parasit zu
einer Zelle mit Zellkern vereinigt haben, also zu Eukaryonten geworden sind, und
wenig später einige ihrer Nachfolger auch zu Vielzellern. Neben dem Vorteil,
einen Zellkern zu haben, gibt es noch viele andere eukaryontische Vorteile. In
den Eukaryonten steckt die Information über den Aufbau der Zelle und die
Funktionsweise ihrer Bestandteile in den ... Chromosomen, die ihrerseits geschützt
im Zellkern untergebracht sind. Die Chromosomen enthalten die DNS-Moleküle,
in denen der Bauplan des betreffenden Lebewesens verschlüsselt ist. Ein typisches
Chromosom einer eukaryontischen Zelle enthält Tausende von Genen, das sind
genau definierte DNS-Abschnitte, die den Code zum Aufbau eines bestimmten Proteins
enthalten. Die Menge an DNS in einer Eukaryonten-Zelle ist zehn- bis tausendmal
größer als in einer Prokaryonten-Zelle. Folglich können Eukaryonten
in ihrer Erbmasse sehr viel mehr Informationen unterbringen als Prokaryonten,
was sich in der immensen Vielfalt der Strukturen und Funktionen dieser Zellen
widerspiegelt. Eine Welt aus Prokaryonten ist langweilig und ohne große
Entwicklungsmöglichkeit - die Einzeller bleiben Einzeller. Der Sprung des
Lebens zu vielzelligen Organismen gelingt nur mit eukaryontischen Zellen. Ohne
diesen entscheidenden Entwicklungsschritt hätte es auf diesem Planeten kein
höher entwickeltes Leben gegeben. Zellen mit Kern sind die entscheidende
Weggabelung in der biologischen Entwicklung. (Harald Lesch, ebd.,
S. 148-150). Und noch ein ganz entscheidender Vorteil geht zurück auf den
Übergang von den Prokaryonten zu den Eukaryonten. Die
entwicklungsgeschichtlich älteste und somit einfachste, aber auch schnellste
Art für einen Organismus, sich zu vermehren, ist die Zellteilung. Dabei entstehen
zwei genetisch identische Tochterzellen. Viele einzellige Organismen, darunter
die meisten Bakterien, aber auch eukaryontische Einzeller wie die Amöben
und viele Grünalgen, vermehren sich auf diese Weise. Sogar verschiedene Tiere
haben die Fähigkeit, sich ungeschlechtlich zu vermehren, zum Beispiel die
Blattläuse. Doch erst die geschlechtliche Fortpflanzung, der Sex, brachte
den entscheidenden Fortschritt bei der Vermehrung der Organismen. Offenbar bietet
die sexuelle Fortpflanzung so große Vorteile, daß die am höchsten
organisierten eukaryontischen Organismen sich ganz darauf verlassen. Da bei der
geschlechtlichen Fortpflanzung beide Eltern ihren Teil zur Erbmasse beitragen,
erhält der Nachkomme von jedem Elternteil einen kompletten Satz Chromosomen.
In der neuen Kombination der beiden Elternchromosomen werden die Eigenschaften
der beiden Ausgangszellen willkürlich ausgewählt und neu zusammengesetzt.
Diese Revolution in der Fortpflanzung hatte eine unbegrenzte Erweiterung der Entwicklungsmöglichkeiten
biologischer Systeme zur Folge. Wahrscheinlich ermöglicht dieser Vorgang
gegenüber der ungeschlechtlichen Vermehrung auch eine drastische Beschleunigung
der natürlichen Auslese. Durch die ständige Weitergabe der Eigenschaften
beider Eltern entstehen für die nachfolgenden Generationen erheblich mehr
Kombinationsmöglichkeiten, die sich, je nach äußeren Bedingungen,
erfolgreich durchsetzen oder als erfolgloser Versuch wieder aussterben. Sex ist
die unabdingbare Voraussetzung für die offenbar unbegrenzte Flexibilität
der Organismen bei der Anpassung an sich verändernde äußere Umstände.
Ohne diesen entscheidenden Schritt in der Entwicklungsgeschichte wäre unser
Planet nur von Einzellern bewohnt. (Harald Lesch, ebd., S. 152).Tiere
lassen sich von den Pflanzen durch ganz bestimmte Merkmale unterscheiden. Der
bedeutendste Unterschied liegt in der Art der Energiebeschaffung: Tiere gewinnen
ihre Energie indirekt durch Verwertung organischer Substanz, die sie als Nahrung
aufnehmen, aber Pflanzen gewinnen ihre Energie, die sie dem Sonnenlicht entnehmen,
direkt durch Verwertung anorganischer Substanz (mit Hilfe von Chlorophyll;
vgl. Photosynthese).
Ein ebenfalls sehr bedeutendes typisches Merkmal der Tiere ist die aktive und
zielgerichtete Beweglichkeit des Körpers und seiner Organe. Eine Pflanze
... bildet einen Teil der Landschaft, in der ein Zufall sie Wurzel zu fassen zwang.
... Ein Tier aber kann wählen. Es ist aus der Verbundenheit der ganzen übrigen
Welt gelöst. .... Verbundenheit und Freiheit: das ist der tiefste
und letzte Grundzug in allem, was wir als pflanzenhaftes und tierhaftes Dasein
unterscheiden. Doch nur die Pflanze ist ganz, was sie ist. Im Wesen eines
Tieres liegt etwas Zwiespältiges. Eine Pflanze ist nur Pflanze, ein Tier
ist Pflanze und noch etwas außerdem. (Oswald Spengler,
a.a.O., S. 557-558). Im Unterschied zu den Pflanzen mit großer äußerer
Oberfläche haben die Tiere eine eher kompakte Form mit reich gegliederten
inneren Oberflächen (z.B. den Körperhohlräumen), an denen der Stoffaustausch
mit der Umgebung überwiegend stattfindet (geschlossenes System
der Tiere). Die Zellen der Tiere haben nur eine sehr dünne Zellmembran, während
die pflanzlichen Zellen eine Zellulosezellwand haben. Tierische Zellen haben meist
keinen ausgeprägten hohen Turgor (Zelldruck) wie die pflanzlichen Zellen,
weshalb viele Tiere besondere Stützorgane nötig haben (vgl. Außen-,
Innen-, Hydroskelett). Weitere typische Merkmale der Tiere sind: Mannigfaltigkeit
der Reaktionsformen auf Reize; begrenztes Wachstum; Hohlkörper mit Oberflächenfaltung
nach innen; besondere Organe zum Einverleiben und Verarbeiten der Nahrung; Skelettbildungen;
Muskeln, Sinnesorgane, Nerven, Gehirn (mit seinen Leistungen). Von den heutigen
rund 3 Mio. Tierarten (rund 500 Mio. Tierarten sind bereits ausgestorben) sind
1,5% Einzeller und
alle übrigen 98,5% Vielzeller,
davon ca. 78% Gliederfüßer,
ca. 73% Insekten
und nur ca. 4% Wirbeltiere.
Tiere sind heterotrophe Lebewesen, also sind sie - ökologisch-ökonomisch
gesprochen - in der Nahrungskette,
und zwar als Pflanzenfresser (Herbivoren, Primärkonsumenten) und als
Fleischfresser (Karnivoren, Räuber, Sekundärkonsumenten), immer
Konsumenten - immer!Zur Nahrungskette:
Im Gegensatz zu den Pflanzen
sind die Tiere nicht fähig,
aus anorganischen Stoffen unter unmittelbarer Ausnutzung des Sonnenlichts organische
Substanzen aufzubauen; umgekehrt: Tiere müssen ihren Energie- und Baustoffbedarf
aus den von den grünen Pflanzen synthetisierten organischen Verbindungen
decken. Das tierische (also auch das menschliche) Leben ist also letztlich von
der Lebenstätigkeit der grünen Pflanzen abhängig. Die grünen
Pflanzen bilden somit das erste Glied der Nahrungskette; im Wasser wird die pflanzliche
Grundlage vorwiegend (aber nicht nur) von einzelligen Algen gebildet, während
auf dem Land die höheren Pflanzen vorherrschen. Die folgenden Glieder
der Nahrungskette bilden die verschiedenen tierischen Verzehrer (Konsumenten):
zuerst die Pflanzenfresser (Herbivoren, Primärkonsumenten), dann die
Fleischfresser (Karnivoren, Räuber, Sekundärkonsumenten), zwischen
den beiden die an verschieden Stellen der Nahrungskette einstufbaren Allesfresser
(Omnivoren), die sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung zu sich nehmen.
Organismen mit einem solchen allesfresserischen Nahrungsspektrum werden
auch als polyphag (z.B. Menschen) bezeichnet, dagegen die auf eine bestimmte
Nahrung spezialisierten Organismen als monophag (z.B. Parasiten) und die
auf eine geringe Auswahl spezialisierten bzw. innerhalb dieser begrenzten Auswahl
variierenden Organismen als oligophag (z.B. Insekten). Jedenfalls stehen
am Schluß der Nahrungskette die abbauenden Organismen (Destruenten, Reduzenten);
diese Gruppe besteht aus Bakterien, Pilzen und vielen bodenbewohnenden Tieren,
die sich - als Saprophyten (Fäulnis-, Moder-, Humuspflanzen) bzw.
Saprozoen (Fäulnis-, Moder-, Humustiere) - von toter organischer Substanz
(Exkrementen, Aas u.s.w.) ernähren, d.h. von dem, was von den vorherigen
Gliedern der Nahrungskette ausgeschieden wird bzw. übrig bleibt. Sie leben
im Humus und produzieren letztlich anorganische Substanz, wie sie die Pflanzen
wiederum zu ihrem Leben benötigen. Die Nahrungskette ist ein Kreislauf! 1.1)
Natur-Ursymbol, 1.2) Natursymbol; 2.1) Bio-Natur-Ursymbol,
2.2) Bio-Natursymbol 1.1) Elementarteilchen,
1.2) Elemente;
2. ,
2. Bio-Natursymbol
ist sichtbares Leben: Ergebnis aus der Entwicklung des Bio-Natur-Urymbols
Kohlenstoff-Verbindungen.
Was Elementarteilchen ( )
als Natur-Ursymbol darstellen, das stellen Kohlenstoff-Verbindungen für den
biologischen Bereich dar. Wenn z.B durch ein Natur-Ursymbol in der Hadronen-Ära
( )
Materie überhaupt erst möglich wurde, in der Strahlungs-Ära ( )
Wasserstoff,
Helium, Lithium und Beryllium entstehen konnten, dann kam dadurch das Universum
zu seinen ersten Elementen (H, He, Li, Be), die seit der (auch Rekombinationsepoche
oder Materie-Ära genannten) Stern-Ära ( )
in den Sonnen durch Kernverschmelzung zu weiteren, neuen Elementen umgewandelt
werden können, wobei die Bindungsenergie (Massendefekt) freigesetzt und als
Strahlungsenergie ausgesandt wird. Aus dem seit der Stern-Ära in den Sternen
produzierten Kohlenstoff ging deshalb das Bio-Natur-Ursymbol (Kohlenstoff-Verbindungen)
hervor, weil Kohlenstoff das einzig geeignete Element ist, das wegen seiner Eigenschaft
der Mehrfachbindung Leben hervorbringen kann. Wer z.B. das phanerozoische Bio-Natursymbol
vom Weltraum aus finden will, der sollte zunächst nach Bio-Indizien
suchen, z.B. nach einem Sonnensystem mit Jupiter
(Garant des Lebens, weil Schützer der anderen, besonders der inneren Planeten)
und dann nach einem kleineren Planeten mit einer blau-weißen Erdatmosphäre
(Stickstoff-Sauerstoff-Atmosphäre) oder - etwas näher - nach Wasser.
Sucht man dagegen deren Bio-Natur-Ursymbol, muß man schon in die Tiefe
gehen. In der Natur geht man dazu in die makrokosmische Tiefe, in
einer Kultur in die geistig-seelische Tiefe und in einer Natur-Kultur
in die mikrokosmische Tiefe, denn gerade durch die Fähigkeit,
die eigene Lage in Bezug auf den Kosmos teilweise selbst bestimmen zu können,
sind Mikrokosmen entstanden. Letzten Endes geht man jedoch zurück auf Urenergie
und Urmaterie, d.h. auf die kosmischen Naturkräfte ( )
und die durch sie erst entstandenen strukturierten Elementarteilchen. ( ).
Eine Natur schafft durch ihre Urenergie (Natur-Seelenbild)
ein strukturelles und materielles Werk, also auch energetische Symbolkomplexe,
die eine Urstruktur und ein Urmaterium, also auch ein Ursymbol zur Grundlage haben.
Was eine Kultur in ihrer Frühzeit an symbolischen Werken schafft, z.B. das
Abendland mit seinen
gotischen Kathedralen, das schafft die biologische Natur z.B. durch gigantische
Lebenssäulen, namentlich Wirbelsäulen (wie z.B. die der
Dinosaurier!), denn hauptsächlich waren es die Wirbeltiere, die das Phanerozoikum
so merkmalhaltig machten, nämlich zu dem, was es ist: sichtbar.
(phaneros = sichtbar). Sichtbares bzw. höheres Leben -
der Mikrokosmos - ist also das Bio-Natursymbol, das ein Bio-Natur-Ursymbol (Kohlenstoff-Verbindungen)
zur Graundlage hat. Die Natur macht vor, die Kultur baut nach. Was z.B. die Gotik
verwirklichte, war ein schon vorher durch die Kulturgenetik
festgelegtes Programm, das mit dem Kultursymbol-Erwerb (Kulturspracherwerb)
zum ersten Mal deutlich zum Ausdruck kommt. Das Ursymbol
des unendlichen Raumes und das faustische Seelenbild
des Abendlandes wurden schon viele Jahrhunderte vor ihrer Sichtbarwerdung festgelegt
und sind dann später in den gotischen Kathedralen (noch später auch
z.B. in den barocken Bauten) deutlich geworden - wie die Muttersprache und die
Seelenbindung in den Kinderhirnen. Und das Leben auf unserem Planeten hat dies
auch getan: das Leben auf der Erde, schon früh (als Programm)
festgelegt, entwickelte sein Bio-Natur-Ursymbol zunächst im Kryptozoikum,
um im Phanerozoikum erkennbar (sichtbar) zu werden. Noch relativ lebensunsicher
im Paläozoikum,
aber schon säulenhaft im Mesozoikum,
ist es im Känozoikum,
d.h. heute noch (!), dabei, seinem eigenen Ausdruck weiterhin Kontinuität
zu geben. Auch wir Lebewesen sind ja bekanntlich nicht nur potentiell fähig,
sondern auch potentiell dazu verdammt, zu leben. War noch die Ur-Bio-Natur eher
ein Leben in der biochemischen Ursuppe bzw. im Kryptozoikum, so wurde
und ist die Bio-Natur auf der Erde nicht nur fähig, sondern sogar genötigt,
z.B. Säuegetiere (Mammalia) und in der Folge Herrentiere (Primaten) sowie
Menschen (Hominide) hervorzubringen. Es läuft also vieles auf uns Menschen
hinaus, aber dennoch ist die Evolution hier noch nicht zu Ende. Die Sonne hat
mit ihren Planeten die 2. Hälfte ihres Aktiv-Alters (Kernfusionsalters)
bereits begonnen. ( ).
In abendländischer Kultursprache: ihre Reformation hat begonnen (Renaissance,
Humanismus, Beginn der Kolonialisierung der Neuen Welt u.s.w.; vgl.
Kulturschrifterwerb).
Die päpstlichen Saurier sind größtenteils entmachtet,
auch wenn sie in Kleinformat noch heute beste Überlebenschancen haben. Doch
in unserem Sonnensystem werden die Tage kürzer. Der Sommer hat begonnen,
und die Sonne bläht sich immer mehr auf, will zum Roten Riesen
werden. Auch in Sonnensystemen bedeutet Sommer mehr Licht, mehr Wärme, mehr
Hitze - bis zum Sterbeprozeß. (unsere Sonne z.B. als Weißer
Zwerg ( ).
Für ein Sonnensystem bedeutet Sommer, daß die Zeit dafür, daß
es früher dunkel wird, langsam näher rückt, allerdings auf bedrohliche
Weise mit immer mehr Hitze und Licht. Unsere Jahreszeiten sind nicht
die der Sonne. Die Neigung der Erdachse ist nur unsere Ekliptik-Schiefe.
(Vgl. Jahreszeiten).
Wir sind primär Wasserstoffwesen (73% Anteil im Kosmos,
70% Anteil in der Sonne) und erst in zweiter bzw. weiterer Instanz Kohlenstoffwesen.
(Vgl. Aminosäuren).
Kohlenstoff macht uns aber paradoxerweise dennoch zu den Ersten, weil
derartige Lebewesen nicht quantitativ, wohl aber qualitativ übergeordnet
sein können. Was die chemischen Verbindungen angeht, so sind (dank der 4-Bindigkeit
und Vielfältigkeit der Kohlenstoffatome
!) die organischen Verbindungen (4 Mio. - 6 Mio.) den anorganischen Verbindungen
(40 000 -120 000) auch quantitativ überlegen. Intelligente Kohlenstoffel
sind also den primitiven Lebewesen und der anorganischen
Materie in gewisser Hinsicht überlegen - aber nur in gewisser Hinsicht! (Vgl.
Internbedingungen
und Öko-Kultur-Ursymbol). 3.1)
Öko-Kultur-Ursymbol, 3.2) Öko-KultursymbolÖko-Kultur-Ursymbol
steht für sichtlich lebendes Öko- bzw. Sozialverhalten, es ist also
eine natürlich-kulturelle
Sprache und bedeutet, daß die Welt, in der man lebt (Umwelt),
ein Zuhause darstellt. (griech. oikos =
Haus, Haushalt). In diesem Haus muß gewirtschaftet werden. Klima
(Neigung),
Angebot und Nachfrage spielen dabei die atmosphärisch entscheidende Rolle.
Nicht umsonst gehen Ökonomie und Ökologie sprachlich auf dieselbe Wurzel
zurück. Zum bereits erwähnten Bio-Natursymbol
gesellt sich spätestens dann ein neuartiges Öko-Kultur-Ursymbol, wenn
Angebot und Nachfrage sich so sehr verschoben haben, daß vor allem von Lebewesen
abhängige Lebewesen ihre Verhaltensweisen innerhalb der Evolutionspirale
möglichst ökonomisch verändern oder austerben müssen. ( ).
Die Welt der Lebewesen, insbesondere die des sichtbaren Lebens, mußte aus
Konkurrenzgründen, die Charles Darwin (1809-1882) eigentlich nur zur Hälfte
beschrieben hat, eine eigenspezifische Art der Angebot-und-Nachfrage-Strategie
oder sogar eine Distanz-Anpassungs-Ökonomie
entwickeln. Wenn also die Öko- bzw. Sozialverhaltensweisen
der Lebewesen das Öko-Kultur-Ursymbol darstellen, dann repräsentiert
das Öko-Kultursymbol deren jeweiliges Resultat. Davor liegt nichts anderes
als ein Projekt (lat. Nach-vorn-Geworfenes). Während also
das Öko-Kultur-Ursymbol ein Risiko-Unternehmen darstellt, das von
dem Willen beseelt ist, eine gefährliche Schnittstelle zu überschreiten,
wird dies mit dem Öko-Kultursymbol schrittweise erreicht. Es ist das Öko-Kulturseelenbild,
das ein Öko-Kultur-Ursymbol antreibt, sich zu konkretisieren - Kultursymbol
zu werden. Um z.B. das Werfen zu erlernen, muß man nicht nur
Greifhände und einen Oppositionsdaumen entwickelt haben, sondern
zunächst einmal von den Bäumen herunter! Das Öko-Kultursymbol wiederum
wird über ein Beharren auf das Erreichte bzw. über eine konservative
Weitergabe oder Verfeinerung zu einem Kultur-Ursymbol
(z.B. Ast, Stein u.s.w.). Dieses Wechselspiel zwischen abenteuerlichem Unternehmen
und konservativem Weitergeben (Tradieren) funktioniert also nicht durch den Körper
allein, wie Darwin sagen würde, sondern durch den Raum der Trinität
Körper-Seele-Geist und die Zeit, also durch Quadratur
! (Vgl. Quadratur
des Machtkreises)
 4.1)
Kultur-Ursymbol, 4.2) KultursymbolKultur-Ursymbol
ist der Ausdruck für den sensationellen Vollzug des Schrittes von der natürlich-kulturellen
Sprache zur rein
kulturellen Sprache. Der erste, primitive Kulturausdruck einer spezialisierten
Gruppe revolutioniert, wenn er glückt, das zuvor eingeübte und tradierte
Öko-Kultursymbol
so stark, daß die Möglichkeit und Gefahr besteht, die Distanz zur Natur
enorm zu vergrößern. Das Kultur-Ursymbol betrifft immer nur ganz bestimmte
und intelligente Strategien einer Überfamilie, Familie, Gattung oder Art.
Aus einem solchen Kultur-Ursymbol werden dann die verschiedensten Kultursymbole
entwickelt, so daß über gefährlich abgeleitete Verhaltensstrategien
eventuell neue Arten, Gattungen und Familien entstehen. Das steinzeitliche Urseelenbild
widerspiegelte z.B. zuerst nur Kultur-Ursymbole wie Stock und Stein
als öko-kultursymbolische
Waffe (Ent-/Wurfprojektil) oder als öko-kultursymbolisches
Werkzeug, das auf primitive Weise aber auch schon Menschenaffen (Pongidae)
gebrauchen. Mit Stock und Stein verbundene Techniken sind also typisch für
die menschenartige Überfamilie Hominoidea. (Menschenaffen, Gibbons,
Menschen). Und dieses hominoide Kultur-Ursymbol war von Beginn an verbunden mit
einem entsprechenden hominoiden Urseelenbild der Distanz-Anpassungs-Ökonomie.
Homo erectus war die erste Menschenart, die beides - das hominoide Kultur-Ursymbol
und das hominoide Urseelenbild - zum ersten Mal aus dem Urzustand heraus auf eine
rein hominide Familienebene hob, indem er durch den Feuergebrauch
den Sprachgebrauch förderte. Wenn also der Stein
das erste Kultur-Ursymbol der Menschenaffen und Menschen darstellt, dann ist das
Feuer
(und dadurch die Sprache) die erste rein menschliche Eigentümlichkeit, also
erstes menschliches Kultursymbol. (Vgl. hierzu auch Sloterdijk
).
Durch des Menschen erstes Kultursymbol kam die Menschwerdung (Hominisierung)
zum Abschluß, d.h. die Sapientisierung konnte allmählich beginnen,
und sie führte am Ende in die Historisierung. ( ).
Für historisierte Kulturen gilt jedoch, daß sie sich fast nur noch
unbewußt auf Urkulturen stützen und mit der Zeit Kultursymbole entwickeln,
die zunächst geschichtlich-unterbewußt verinnerlicht, bald aber auch
ganz bewußt angenommen, ja sogar übermäßig religiös
verehrt und verherrlicht werden. Das gilt auch für diejenigen, die diese
historisisch geprägten Ursymbole bekämpfen, obwohl eine
Metahistorisierung auch in die Pseudomorphose
führen kann. Laut Spengler ist das Ursymbol der Antike der Einzelkörper,
das Ursymbol des Abendlandes der Unendliche Raum. (Vgl.
Spengler,
1917, S. 155, 227ff., 234, 390 und 1922, S. 847f.; vgl. auch das Germanentum).Sloterdijk
nennt z.B. 7 weltpolitische Aprioris (in: Zur Welt kommen
- Zur Sprache kommen, 1988): 1) Entbindung
(ungerade Zahl = welterschließend, abenteuerlich) 2)
Dringlichkeit (gerade Zahl = welterhaltend, konservativ)
3) Initiative (ungerade Zahl = welterschließend,
abenteuerlich) 4) Aufschub (gerade Zahl = welterhaltend,
konservativ) 5) Bühne (ungerade Zahl = welterschließend,
abenteuerlich) 6) (Sprach-)Weitergabe (gerade Zahl = welterhaltend,
konservativ) 7) Versprechen / Freispruch (ungerade
Zahl = welterschließend, abenteuerlich)-
von der Poetik der Entbindung (S. 99ff.) ausgehend, in das
Weltversprechen und die Weltliteratur (S. 144ff.) mündend
- stellen sie ein Äquivalenzverhältnis dar zu meiner von Goethe
bzw. Spengler
z.T. entlehnten Ursymbolik-Symbolik-Theorie:Bezüglich der 7 weltpolitischen Aprioris
stellt also das Kultursymbol (wie 8 =?) keine weltpolitisch relevante
Größe mehr dar. Auch deshalb ist die Idee bzw. Neu-Idee richtig,
die Goethe
bzw. Spengler
hatten, als sie vom Ursymbol ausgingen bzw. neu-ausgingen. Dem Kultur-Ursymbol
kommt also eine viel bedeutendere Rolle zu als dem Kultursymbol. Ursymboliken
entsehen chaotisch, Symboliken geordnet (kosmisch geschmückt). ( ).Die
physische Geburt des Menschen ist das Gegenteil eines Zurweltkommens (vgl. Heidegger),
es ist das Herausfallen aus allem 'Bekannten'. ein Sturz ins Unheimliche,
ein Sichausgesetztfinden in einer nicht geheuren Lage (Peter Sloterdijk,
Eurotaoismus, 1989, S. 174ff.).Die
Lichtung
ist ein Werk der Steine ... - die Lichtung ist die Ausspannung des Umsicht-Raumes.
In diesem Sinne darf man sagen, daß das Ergebnis der Steinzeit
in der Eroberung jener Naturdistanz
bestand, mit der die Sprengung des Umwelt-Rings in Richtung auf Weltoffenheit
geschieht. (Peter Sloterdijk,
Nicht gerettet, Versuche nach Heidegger, 2001, S. 183 und 184). Man erinnere
sich an die Urwahrheit (archaische Wahrheit, Erzwahrheit, Hauptwahrheit): daß
es eine Wahrheitsfunktion gibt, ... - die Wahrheit der Jäger
und Schützen, für die richtig ist, was trifft. Das Geschoß,
das sein Ziel findet, erfüllt den Richtigkeitstypus Treffen, der zum Schicksalhaftesten
gehört, was in der Geschichte der Rationalität auftrat - ....
(Peter Sloterdijk,
Eurotaoismus, 1989, S. 244 und 245).Feuer:
Es ist in seiner Mächtigkeit als Nischen- und Sphärenbildner und
damit als Emanzipationsmittel für Menschengruppen ... nie zu überschätzen.
(Peter Sloterdijk,
Nicht gerettet, Versuche nach Heidegger, 2001, S. 182) (I)
Natürliche
Sprache ist die Sprache, die der Kosmos (oder das Universum) spricht: Feuer
(z.B. Energie, Strahlung, Licht, Wärme, Sonne, Leben und Tod
u.s.w.). Feuer birgt jede Art von Symbolik in sich. Jedes Symbol ist ein Teil
des Feuers - auch der Feuergebrauch (= Feuer als 1. Kultursymbol ).
(II) Natürlich-kulturelle
Sprache ist die Sprache aller Lebewesen (allgemein auch Sprachverhalten
genannt). Sie beruht auf der Genetik ( ),
ist also bereits intrauterin festgelegt. Ihre Funktion besteht v.a. darin, die
Voraussetzungen, den Anteil des Angeborenen (vgl. Nativismus )
an der rein kulturellen Sprache ( )
zu schaffen. (III) Kulturelle
Sprache ist die natale und zugleich nationale Sprache, also: eine nat(ion)ale
Sprache. Als nationalelektrische oder nationalneurologische Bibliothek im Menschen
ist sie die Grundlage menschlichen Denkens. Nationen sind sozusagen politische
Mutterinstanzen (daher auch der Zusammenhang zwischen Natalität und Nationalität).
Weil im Uterus ein Sprachtraining nur im Rahmen der natürlich-kulturellen
Sprache ( )
möglich ist, kann ein Kind es erst in der geeigneten Atmosphäre
praktizieren und erst nach dem Verlassen des Uterus eine kulturelle Sprache erlernen
bzw. erwerben.
IV) Kulturell-natürliche
Sprache ist die Sprache, die den Menschen am meisten charakterisiert, aber
selbst dem Menschen noch die größten Rätsel aufgibt, weil sie
eine Metasprache und rein theoretisch ist. Sie ist kulturell insofern,
als daß sie nur durch kulturelle Konventionen darstellbar ist; sie strebt
ins Natürliche insofern, als daß sie den Versuch darstellt, Kultur
und Natur komplett zu verstehen (z.B. durch eine Weltformel oder eine
Universalsprache).   I)
Naturseelenbild, II) Bio-Naturseelenbild, III) Öko-Kulturseelenbild, IV)
Kulturseelenbild Naturseelenbild
zeigt den Antrieb der Natur (des Ganzen, des Alls) an: die anfangs noch in einer
einzigen Einheitskraft
vereinigten 4
Naturkräfte (Elektromagnetismus, Gravitation, starke und schwache Wechselwirkung).
Diese Wechselwirkungen ermöglichen erst Phänomene wie LICHTGESCHWINDIGKEIT,
ANZIEHUNG, KERN-BINDUNG, KERN-ZERFALL. ( ).
Die Antike kannte dafür die 4 Elemente (Feuer,
Erde, Luft, Wasser):
mit einem antiken Seelenbild
(oder auch indischen!) kann man die 4 Naturkräfte so auch besser verstehen.
( ).
Dagegen ist ein Bio-Naturseelenbild
aus der Biochemie oder Genetik
differenzierter zu betrachten, z.B. die unterschiedliche Reihenfolge der 4 (Haupt-)
Basen Guanin Cytosin,
Adenin, Thymin, somit
auch die Bio-Katalysatoren: Proteine,
speziell die Enzyme (Eiweißstoffe), also Kräfte der biochemischen
Bindungen wie Peptide oder Polypeptide,
die in den Aminosäuren
wirksam werden und zum Stoffwechsel,
zur Ernährung führen. Ernährung bedeutet Bau- und Betriebsstoffwechsel,
Nährstoffe (Kohlenhydrate, Eiweiße [Proteine], Fette und deren Energiegehalt:
Brennwert), Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe und natürlich
Wasser. Über Proteine erfolgt die Übersetzung der Information eines
DNS-Abschnitts in ein Merkmal (z.B. rote Blütenfarbe), wobei die unterschiedlich
Reihenfolge der 4 Basen (Guanin Cytosin,
Adenin, Thymin) bestimmt,
welches Merkmal ausgebildet wird. ( ).
Ein Bio-Naturseelenbild ist also eine Proteinbiosynthese (Eiweißsynthese),
d.h. der Vorgang, bei dem die Reihenfolge der Basen der DNS (DNA)
in eine bestimmte Aminosäuresequenz (Reihenfolge der Aminosäuren im
Proteinmolekül) übersetzt wird, und zwar am Proteine-Bildungsort (Ribosomen).
Die genetische Information für den Proteinaufbau befindet sich in der DNS
des Zellkerns. Folglich muß ein Vermittler die genetische Information aufnehmen
und sie zu den Ribosomen im Zellplasma bringen. Diese Aufgabe hat die m-RNS
(Boten-RNS / Messenger-RNA), die eine Art Arbeitskopie der DNS ist, an der
sie durch Transkription gebildet wird. Jeweils 3 aufeinander folgende Basen der
einen RNS, die ein Codon bilden, kodieren für eine Aminosäure. Die im
Plasma gebildeten Aminosäuren müssen mit einer weiteren RNS, der t-RNS
zu den Ribosomen gebracht werden. Die Synthese beginnt mit einem Startcodon der
m-RNS (Initiator) und läuft weiter (Elongation), bis auf der m-RNS ein Stopcodon
erscheint (Termination). Die Proteinbiosynthese ist also ein Energie verbrauchender
Prozeß. Er bezieht seine Energie aus Guanosyinintriphosphat. (vgl. Guanin).
Diese und andere für den Prozeß wichtige Energien sind das eigentliche
Bio-Naturseelenbild, allerdings sind an der Proteinbiosynthese eine ganze
Reihe von Enzymen (Eiweiße als Biokatalysatoren) und Faktoren (spezielle
Proteinkomponenten) beteiligt; auch findet eine zyklische Ortsveränderung
der wachsenden Aminosäurekette innerhalb des Ribosoms bei jeder Anknüpfung
einer weiteren Aminosäure statt. Nach Beendigung der Aminosäurekette,
d.h. nach Fertigstellung des Proteins, zerfällt das Ribosom in seine beiden
Untereinheiten; es kann anschließend mit einer anderen m-RNS zu einer neuen
Synthese zusammentreten. An einer m-RNS können mehrere Ribosomen gleichzeitig
arbeiten. Ein solcher Komplex aus einer m-RNS und mehreren Ribosomen
wird als Polysom bezeichnet. Zusammenfassend kann man sagen, daß ein Bio-Naturseelenbild
am besten mit dem Begriff Kontrollgenetik
umschrieben wird. Jedenfalls zeigt ein Bio-Naturseelenbild dem Organismus
an, wie er in Form, wie er ins Leben kommt. (Vgl. Genetik
und Aminosäuren).
Im Unterschied dazu bringt ein Öko-Kulturseelenbild
die Art der verwandtschaftlich-familiären und gesellschaftlich-sphärologischen
Beziehungen (z.B. Bindung-Lösung u.s.w.) zum Vorschein, denn hierbei handelt
es sich um öko-soziale Kategorien wie Identität versus Unterschied (Nicht-Identität)
und Beharrung (Statik) versus Veränderung ( Dynamik). Kurzum: die gesamte
Distanz-Anpassungs-Ökonomie.
Dagegen ist ein Kultur-Seelenbild wesentlich differenzierter zu betrachten.
Da sich hier die Quadratur
des Machtkreises auf komplizierte Weise offenbart, soll das Kultur-Seelenbild
allgemeiner erklärt werden an den Beispielen, die Spengler deutlich gemacht
hat: Seelenbild der Antike und Seelenbild
des Abendlandes sind gegensätzlich: apollinisch und faustisch;
ihre Ursymbole ebenfalls: Einzelkörper und Unendlicher Raum.
Wie ein Dogma gegenüber aller Erfahrung, gelten auch Seelenbild und Ursymbol
allgemein als unbeweisbar, deshalb sei hier darauf hingewiesen, daß der
Unterschied zwischen Antike und Abendland sogar am Beispiel Parallelenaxiom
deutlich werden kann: Euklid
hat in seinen Elementen (um 312 v. Chr.) die mathematische Entsprechung
für das antike Beispiel gegeben und Gauß
ca. 2112 Jahre später (um 1800) die für das abendländische.
Sie stehen - wie unzählige andere Beispiele auch - für einen metaphysischen
Mittelpunkt, um den eine Kultur kreist, während sie von Seelenbild und Ursymbol
angetrieben und angezogen wird. (Vgl. Oswald Spengler,
1917, S. 155, 227ff., 234, 390). Vgl. dazu auch das Germanentum. Historische
Pseudomorphosen nenne ich Fälle, in welchen eine fremde Kultur so mächtig
über dem Lande liegt, daß eine junge, die hier zu Hause ist, nicht
zu Atem kommt und nicht nur zu keiner Bildung reiner, eigener Ausdrucksformen,
sondern nicht einmal zur vollen Entfaltung ihres Selbstbewußtseins gelangt.
(Oswald Spengler,
1917, S.784ff.). Auch eine junge Kultur kann so mächtig sein, daß
sie eine alte dort, wo sie zu Hause ist, überlagert. Das Beispiel zwischen
der (alten) apollinischen Kultur, auch kurz Antike genannt, und der
(jungen) magischen Kultur, auch Persien/Arabien genannt, macht es
deutlich: Solange die Antike sich seelisch aufrecht hielt, bestand die Pseudomorphose
darin, daß alle östlichen Kirchen zu Kulten westlichen Stils wurden.
Dies ist eine wesentliche Seite des Synkretismus. .... Mit dem Hinschwinden der
apollinischen und dem Aufblühen der magischen Seele seit dem zweiten Jahrhundert
kehrt sich das Verhältnis um. Das Verhängnis der Pseudomorphose bleibt,
aber es sind jetzt Kulte des Westens, die zu einer neuen Kirche des Ostens werden.
Aus der Summe von Einzelkulten entwickelt sich eine Gemeinschaft derer, welche
an diese Gottheiten und Übungen glauben, und nach dem Vorgange des Persertums
und Judentums entsteht ein neues Griechentum als magische Nation. (Ebd.,
S. 800-801). Massenaussterben
hat es für die Tierwelt mindestens schon 6 an der Zahl gegeben ):
- vor etwa 500 bis 490
Mio. Jahren (Spät-Kambrium
/ Früh-Ordovizium)
- - vor etwa 450 bis 430 Mio. Jahren (Spät-Ordovizium
/ Früh-Silur)
- - vor etwa 365 bis 350 Mio. Jahren (Spät-Devon
/ Früh-Karbon)
- - vor etwa 260 bis 240 Mio. Jahren (Spät-Perm
/ Früh-Trias)
- - vor etwa 210 bis 190 Mio. Jahren (Spät-Trias
/ Früh-Jura)
- - vor 65 Mio. Jahren (Spät-Kreide
/ Früh-Tertiär)
-Davon ist allerdings nur der Massentod am Ende
der Kreidezeit allgemein bekannt. Damals traten jene Tiere von der Bühne
des Lebens ab, die auch heute noch die Phantasie zahlreicher Menschen beschäftigen:
die Dinosaurier.
Den markanten
Faunenschnitt an der Zeitwende zwischen Kreide
und Tertiär,
zwischen MESOZOIKUM
und KÄNOZOIKUMüberlebten
außer den Dinosauriern auch die ehedem massenhaft vorkommenden Ammoniten
(Kopffüßer-Gruppe) und Belemniten (Kopffüßer-Ordnung), riffbildende
Muscheln sowie mehrere charakteristische Gruppen der Meeresschnecken, die Meeresreptilien
(Fischsaurier, Plesiosaurier, Pliosaurier, Mososaurier), die Flugsaurier und die
zahntragenden Vögel nicht. Andererseits wurden bei dem großen Sauriersterben
nicht alle Reptilien ausgelöscht. Von den geologisch älteren oder gleichaltrigen
Reptilien behaupteten sich weiterhin die Brückenechsen, wie z.B. Sphenodon
auf Neuseeland, die Schldkröten, die Krokodile, die Echsen (Warane, Geckos,
Eidechsen u.s.w.) und Schlangen. Es sind dies allesamt vorwiegend landlebende
Formen, was bei der Beurteilung des Aussterbens möglicherweise berücksichtigt
werden muß.Gegenwärtig ist immer noch
unklar, inwieweit geologische, geographische, klimatische und/oder floristische
Veränderungen gegen Ende der Kreidezeit
zum Tod der Dinosaurier beigetragen haben. Damals waren schon die beiden großen
Landmassen der Erde, im Norden Laurasia und im Süden Gondwanaland, in kleinere
Kontinente auseinandergebrochen. ( ).
Dadurch bildeten sich neue Landschaften, Gebirge wurde aufgetürmt, Sümpfe
und Niederungsgebiete, in denen sich die Dinosaurier besonders wohl fühlten,
schrumpften zusammen. In geologischen Schichten aus jener Zeit ließen sich
Klimaveränderungen nachweisen, die sowohl im Wasser als auch an Land Folgen
hatten. Die Ammoniten z.B., die in ungeheuren Schwärmen die Ozeane bevölkerten,
wurden dadurch dezimiert und dementsprechend auch die großen Meeresreptilien,
von denen sich viele von Ammoniten ernährten. Außerdem tauchten in
der Kreidezeit
neue Pflanzenformen auf: Blütenpflanzen
sowie Bäume und Sträucher, die unseren heutigen sehr ähnlich waren.
(Heutige
Vegetation). Auf diese neue Vegetation konnten sich möglicherweise die
pflanzenfressenden Dinosaurier nicht umstellen. Das Verschwinden der vergetarisch
lebenden Dinosaurier hätte (hatte?) so wiederum Folgen für die fleischfressenden
Dinosaurier: Beutemangel!Die
Unterornung Landraubtiere (Fissipedia) umfaßt 8 Raubtier-Familien:1)
Hundeartige 2) Bären 3) Kleinbären 4) Bambusbären
5) Marder 6) Schleichkatzen 7) Hyänen 8) Katzen Genau
zu dem Zeitpunkt, an dem die Phase der Befruchtung
in die Phase der Einnistung (Nidation)
übergeht, vollzieht sich eine erste Geburt: die Schlüpfung
aus der ursprünglichen Eizelle. Erst danach erfolgt die Einnistung.Homo
sapiens hat bisher etwa 230 000 (maximal 300 000) Jahre hinter sich. Er kann
den von Homo erctus aufgestellten Rekord von 1,86 Mio. Jahren nur brechen,
wenn er (d.h seine Nachfolger-Unterart Homo sapiens sapiens) sich auf den
Weg ins Weltall begibt. Homo erectus hatte schon die Alte Welt
besiedelt, Homo sapiens besiedelte auch die Neue Welt (Amerika
und Australien) und schließlich die ganze Erde, also auch Nord- und Südpol.
Jetzt bleibt ihm nur noch die Besiedlung der Orte im Weltraum. ( ).
An meine Sonne.Herbst
- Suche nach Vollendung.Intrauteriner Winter ist
mein Herbst, kleinkindlicher Frühling mein Winter, jugendlicher Sommer
mein Frühling, erwachsener Herbst mein Sommer, greiser Winter ist
mein Herbst. Ob ich ihn erlebe?
© Hubert Brune, 2001 ff. (zuletzt aktualisiert: 2014).
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