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Nur für ganz Schlaue! |
![]() | Präzession heißt Vorangehen, |
Nutation kurz-, aber auch langperiodische Schwankung im Vorangehen! |
Klima und die Neigung der Münze zum Schwanken |
Die Schwingung der Erdachse um den nördlichen Pol der Ekliptik ist aber nicht nur auf die erwähnten Effekte von Sonne und Mond (Lunisolar-Präzession) zurückzuführen. Sie beträgt pro Jahr 50,3878''. Davon ist eine Verlagerung von 30'' auf den Mond, der Rest auf die Sonne und 0,1055'' auf die Planeten zurückzuführen. Hinzu kommt ein relativistischer Effekt (geodätische Präzession) von 0,02''.Der schöne
Planet Erde ist 149597870 km (= 1 AE) von der Sonne entfernt - das ist ideal für
Lebewesen (!). Er hat einen Durchmesser von 12756 km, d.h. einen Radius von 6378
km, eine Masse von 5,977 · 1024 kg, eine
mittlere Dichte von 5,513 bis 5,521 g/cm³, dabei im Erdinneren eine fast
5mal höhere Dichte als an der Erdoberfläche, wo sie nur etwa 2,8 g/cm³
beträgt. Die Erde braucht für ihre Eigendrehung 24 Stunden und für
die Umdrehung um die Sonne 365,25 Tage. Auf der Erdoberfläche beträgt
die Temperatur ca. 15 °C im Mittel, der Druck am Boden rund 1 Bar. Die Erdatmosphäre
setzt sich zusammen aus 78,084% Stickstoff, 20,946% Sauerstoff, 0,934% Argon und
0,033% Kohlendioxid - der Rest: 0,003%. (Vgl. Daten
der Erde). 71% der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. ( |
Einflüsse
auf das Klima der Erde: Jedenfalls ist klar, daß v.a. die Sonne das Klima der Erde bestimmt und der rd. 250 Mio Jahre dauernde Milchstraßenzentrumsumlauf (**), des Sonnensystem diesem verschiedene Störungen beschert! |
Erdkern | Erdmantel | Erdkruste | ||||
Innerer Kern | Äußerer Kern | Unterer Mantel | Oberer Mantel | |||
6385-5165 km | 5165-2900 km | 2900-700 km | 700-33 km | 33-0 km | ||
Asthenosphäre || Lithosphäre | ||||||
(250-100 km) (100-0 km) |
![]() Vulkan Kilauea auf Hawaii |
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Wenn
offenbar alles den
Naturregeln gehorcht, und wenn es stimmt, daß ungefähr 95% des
menschlichen Körpers aus Wasserstoff besteht, wieso sollen dann gerade gesellschaftliche
Phänomene diesen Regeln nicht oder kaum untergeordnet sein? Machtregeln sind
ja letztlich auch nur Naturregeln, d.h. ihre
Derivate. Geschichte wiederholt sich nicht, wohl aber wiederholt sich in ihr etwas dem Typus nach: das Bewußtsein davon, daß die Zahl der weltgeschichtlichen Erscheinungsformen eine begrenzte ist, daß Zeitalter, Epochen, Lagen, Personen sich dem Typus nach wiederholen, war immer vorhanden. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918, S. 4).Warum soll in Zeiten der Neuzeit bzw. der Moderne rein linear, aber nicht zyklisch gedacht werden? Im Universum vollziehen sich dem Typ nach ebenfalls Wiederholungen, trotzdem denken wir es eher linear, wenn auch als Raum, der ziemlich leer, alt und kalt ist und in dem wir allein zu sein scheinen, von allen guten Geistern verlassen. Dabei gibt es auch im Universum jede Menge Analogien. Und die gewissen Unterschiede verdeutlichen, warum man Homologien von Analogien trennen muß.![]() |
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lautet die Übersetzung des ursprünglich
lateinischen Wortes Nutation.
Diese tritt bei der Präzession
als ein Schwanken der Achse eines Kreisels gegenüber einer raumfesten Achse
auf und bedeutet in der Astronomie kurzperiodische oder langperiodische Schwankungen,
z.B. der Erdachse aufgrund der Gravitationswirkung des Mondes, der Sonne und ihrer
Planeten. So wie Mond, Sonne, Planeten und andere Kräfte die Erde ins Schwanken
bringen, so wirken auf eine Kultur Wirtschaft,
Kunst,
Technik und andere Kräfte.
Für eine Kultur ist die Wirtschaft nächster Trabant, Begleiter,
Satellit, Wächter, Hüter (nomíã) im Haus (oikos)
und deshalb nahestehende zyklische Bindung (Verbindung = Konjunktur),
die Technik sonniges Zentrum und die Kunst planetarische Wandlung,
z.B. als festgelegtes Medium der Wege, Irrwege und Auswege. Um in diesem
Bild zu bleiben: je älter eine Kultur wird, desto weniger spürt sie
die Kräfte der sich von ihr immer mehr entfernenden Wirtschaft und darum
um so mehr die der Technik, von der sie und die Wirtschaft und viele andere ohnehin
völlig abhängig sind. |
| Präzession,
Vorrücken der Tagundnachtgleiche (Äquinoktium),
ist eine fortschreitende Verlagerung der Punkte auf der Ekliptik im rückläufigen
Sinn (Beispiel: Frühlingspunkt): Vorverlegung betrifft Menschen genauso wie
Kulturen. Vorangehen
bedeutet Geschichte oder Entwicklung als Vorverlegung der Geburt und Aufschub
des Erwachsenseins. (Vgl. Progenese
und Neotenie).
Astronomische und kulturelle Gravitationskräfte wirken also auf ziemlich
ähnliche Weise. So wie die Drehbewegung der Erdachse durch die Gravitationskräfte
von Mond, Sonne und Planeten der Erde aufgezwungen wird (![]() |
Die Präzession der Erdachse ist z.B. dann am stärksten,
wenn der Mond seinen größten Winkelabstand von der Äquatorebene
der Erde erreicht, denn dann fällt der aufsteigende Mondknoten mit dem Frühlingspunkt
zusammen und erreicht eine maximale Deklination von etwa +-28,5°; die Entwicklung
einer Kultur ist am stärksten, wenn der Kulturhaushalt den größten
Winkelabstand von der Äquatorebene der Kultur erreicht, d.h. wenn die aufsteigende
Wirtschaftskonjunktur mit dem Beginn der Frühkultur, also mit der Kulturgeburt,
zusammenfällt. In diesem Falle erreicht der Haushalt zum vergangenen Tiefstpunkt
und zum zukünftigen Höchstpunkt seinen maximalen Abstand, d.h. es geht
positiv aufwärts: eine Kultur wird geboren oder wähnt sich in konjunktureller
Geburt, weil der Aufschwung endlich da ist. Dieser Fall tritt aber wegen der Drehung
der Knotenlinie der Ökonomie-Wellenbahn
(wie bei der Mondbahn) nur langperiodisch ein (beim Mond im Abständen von
etwa 18,6 Jahren). Ein solcher Teil der Schwankung (Nutation) hat also eine langfristige
Periode. Die wahre Lage des Frühlingspunkts von einem angenommenen mittleren
Frühlingspunkt, der sich gleichmäßig verschieben soll, ist dadurch
maximal 17,24'' entfernt; die wahre Lage der Kultur- oder Konjunkturgeburt von
einer angenommenen mittleren (normalen) Kultur- oder Konjunkturgeburt kann
ebenfalls maximal entfernt sein. Im gleichen Rhythmus zeigt auch die Schiefe der
Ekliptik eine Änderung mit einem Maximalbetrag von Y'' (9,21''; Nutationskonstante),
auf ähnliche Weise gibt es maximale Änderungen in der Entwicklung der
Lebewesen, also auch der Kulturen. Für die Astronomie sind diese Schwankungen
die beste Möglichkeit, die Masse des Mondes zu bestimmen; für die Kulturhistoriker
sind die Schwankungen die beste aller Konjunkturtheorien, die Wirtschaftlichkeit
zu bestimmen. Zwischen Erde und Mond hat man ein Verhältnis von 81,3 : 1
errechnet, das Verhältnis zwischen Kultur und Wirtschaft ist unberechenbar,
aber wahrscheinlich ähnlich groß. Die Technik, deren Auswirkungen oftmals
überall spürbar werden, ist als Lebensspender für eine Kultur die
existentiell wichtigste Kraft und - so verstanden - natürlich stärker
und mächtiger als die Ökonomie, aber eben auch weiter entfernt als der
wirtschaftliche Haushüter, und insofern wird sie trotz ihrer Überdimensionalität
oft unterschätzt, aber immer vorausgesetzt. Technik ist die Gesamtheit der
Maßnahmen, Einrichtungen und Verfahren, die dazu dienen, naturwissenschaftliche
Erkenntnisse praktisch nutzbar zu machen (allotechnisch oder homöotechnisch;
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Die Erde,
samt Gravitationsfeld und Magnetfeld, in dem der Mond die Erde umkreist, ist abhängig
vom Stand der Sonne. Die Kultur, samt Rechtspolitik und Hausmacht, in der die Wirtschaft die Kultur umkreist, ist abhängig vom Stand der Technik. Unsere Sonne umkreist das Zentrum unserer Galaxis, in dem sich ein fast unvorstellbar mächtiges schwarzes Loch befindet. Unsere Technik umkreist das Zentrum unserer Phantasie, in dem sich ein fast unvorstellbar mächtiges Monster befindet. Die Milchstraße (unsere Galaxie) ist abhängig von Zufällen und Ereignissen in der ganzen Natur, die wir Universum nennen. Die Vorstellung (unsere Phantasie) ist abhängig von Zufällen und Ereignissen in der ganzen Kultur, die wir Evolution nennen. Auch beeinflussen die Erde andere Planeten und Körper - nicht alle entstammen unserem Sonnensystem, das sie nun anzieht. Auch beeinflussen die Kultur Kunst und Genialitäten - nicht alle entstammen unserer Technokratie, die sie aber nun anzieht. Wenn dann aber die Künstler und Genies auch noch in die Hausmacht der Kultur geraten, schlagen sie ein wie Meteoriten. Wenn unsere Faustiker, die Techniker und Wissenschaftler, die natürliche Technik kopieren wollen, streben sie ins Zentrum. Das Monster im Zentrum unserer Galaxis ist wie Mephistopheles im Zentrum des Faust, der phantastischen Poesie Goethes: Ein Teil von jener Kraft, // Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. (Johann Wolfgang Goethe, Faust, 1808, S. 64). |
Kulturzyklus bedeutet, daß eine Kultur
Schwankungen durchlebt. Den Verlauf kann man unterteilen in wiederum
Schwankungen unterliegenden Phasen von Tiefe (analog zu den Phasen
der Ur-/Vorkultur), Auf (analog zu den Phasen der Frühkultur),
Höhe (analog zu den Phasen der Hochkultur), Ab (analog
zu den Phasen der Spätkultur). (Vgl. Kult-Uhr).
Besonders auffällig sind die Ähnlichkeiten mit dem Konjunktur-Zyklus
der Wirtschaft: Tief (Depression, Stagnation), Aufschwung
(Wiederbelebung, Expansion), Hoch (Boom, Hausse), Abschwung
(Rezession, Krise, Kontraktion). (
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Kulturen entstehen u.a. in Abhängigkeit vom Klima, von den Jahreszeiten, von der Landschaft als Umwelt. |
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Einzelwelten des Werdens, die im Gesamtbilde der Geschichte ebenso schwer
wiegen, die an Großzügigkeit der seelischen Konzeption, an Gewalt des
Aufstiegs die Antike vielfach übertreffen. Spengler
betont, daß die 8 Kulturen eine in keiner Weise bevorzugte Stellung
einnehmen. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918,
S. 24 ![]() |
1)
Kultur (*)
Mesopotamien/Sumer 2) Kultur (*) Ägypten 3) Kultur (**) Indien 4) Kultur (**) China 5) Kultur (*) Antike (apollinisch) 6) Kultur (*) Maya/Inka 7) Kultur (**) Persien/Arabien (mag.) 8) Kultur (**) Abendland (faustisch) | seit
43.
Jh. v. Chr. seit 36. Jh. v. Chr. seit 21. Jh. v. Chr. seit 21. Jh. v. Chr. seit 21. Jh. v. Chr. seit 14. Jh. v. Chr. seit 10. Jh. v. Chr. seit 1. Jh. n. Chr. | ![]() |
Die
Antike war populär, weil nicht esoterisch. Das Abendland ist esoterisch,
weil nicht populär. |
Spengler wußte, daß das
Gemeinverständliche den Unterschied zwischen Menschen aufhebt - hinsichtlich
des Umfangs wie der Tiefe ihres Seelischen -, aber auch, daß die Esoterik
diesen Unterschied betont, ja verstärkt. Und zum Ursymbol des Körperhaften
gehört die rein populäre, 'naive', zum Symbol des unendlichen Raumes
die ausgesprochen unpopuläre Beziehung zwischen Kulturschöpfungen
und den dazugehörigen Kulturmenschen. (Spengler,
ebd., 1918, S. 419f.). Das Ursymbol der Antike und das des Abendlandes
sind gegensätzlich: Einzelkörper und Unendlicher Raum; ebenso
ihre Seelenbilder:apollinisch und faustisch. ( |
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Die Welt ist historisch offenbar nur auf zweideutige Weise, wie eine Münze, zu begreifen. Progressiv-regressiv und linear-zyklisch heißen die eigenschaftlichen Gegensatzpaare, mit denen wir und unsere Kultur ständig leben müssen. Wir sind nicht nur und auch nicht die einzigen Beobachter, sondern auch Beobachtete. Der Durchschnitt achtet kaum auf Quer- und Längsschnitt, und die typartigen Wiederholungen fallen nicht so auf. Die populäre Antike und das esoterische Abendland sind Gegensatzpaare, die keine inhaltlichen, aber förmliche Wiederholungen weitergaben und weitergeben werden. Das genetische Programm einer Kultur gleicht einem Analogon, dem alle Kulturen folgen, selbst in ihrer erwachsenen Phase der Zivilisation noch. Linear-progressiv steigt die männliche Geschichte empor, zyklisch-spiralartig dreht sich die weibliche um sie herum. Diese Metapher ist dem Kosmos entlehnt. Da sich Geschichte nicht wiederholt und doch zu wiederholen scheint, bleibt uns nichts anderes übrig, als sie unter beiden Aspekten zu betrachten. Auch wenn die daliegende Münze nur eine Seite zeigt, bleibt die andere Seite doch vorhanden. Wer neben der etablierten Geschichtsbetrachtung auch die zyklisch-spiralartige ins Auge faßt, dem wird Wissen mit Komplementarität ermöglicht, mit dem z.B. auch Schülern das Lernen erleichtert werden kann, weil es den gebogenen die runden Eselsbrücken zur Seite stellt. Unsere Wissenschaft, insbesondere die immer schon führenden Naturwissenschaften, haben schon längst erkannt, daß sie ohne eine komplementäre Lehre nicht mehr auskommen, auch wenn einige es nicht zugeben wollen. Die Naturwissenschaften haben mittlerweile den Gipfel erklommen und sehen dort die alten Vertreter der Religion und der Philosophie unruhig sitzen, weil sie schon ewig auf die Ankömmlinge gewartet haben. |
Ein Vergleich zwischen Antike und Abendland kann deshalb fruchtbar sein, weil beide Kulturen absolut gegensätzlich sind. Man möge nur eines nicht vergessen: lineare Muster wie Antike-Mittelalter-Neuzeit greifen am Ende immer ins Leere. Die Antike ist nicht unsere Kultur, sondern unser kulturelles Erbgut. Die Antike hatte ihr eigenes Leben, während das Abendland noch heute unter dem Nach-Namen Europa fortlebt. |
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So wie Vater und Sohn nicht dasselbe Leben führen,
sondern allenfalls ein gleiches, so verhält es sich auch mit zwei eigenständigen
Kulturen, übrigens auch mit Mutter und Kind, weil beide von Anfang an zwei
verschiedene Leben bzw. Systeme sind. Unsere Geschicke müssen
relativiert werden auf historische und gegenwärtige Wahrscheinlichkeiten,
wobei Parallelen bzw. Analogien zwischen Antike und Abendland besonders auffällig
sind, weil die zeitliche Differenz genau ein Weltmonat,
also genau Ein-Zwölftel eines Weltjahres
ist. Das aktuelle Weltjahr ist Menschen-Moderne, eine neanthropine
Periode, verstanden als Historisierung, darunter das letzte
Viertel dieses aktuellen Weltjahres Neanthropinen-Moderne, eine Schriftlichkeit,
verstanden als Historiographik, und das letzte Zwölftel (der
zwölfte Weltmonat) dieses aktuellen Weltjahres unsere Abendland-Kultur, eine
von mehreren Historienkulturen, verstanden aber als eine besondere Historienkultur,
weil sie seit Erreichen ihrer Moderne mit ihrer Modernistik
die Historisierung und Historiographik vollendet, indem sie den Historismus
zunächst prägte, dann auf die Spitze (in die Krise) trieb und seit heute
auch dessen Vollendung betreibt. |
Wahrscheinlich ist die Anzahl gleichberechtigter Mathematiken so hoch wie die Anzahl der Mathematiker (Einsichten eines Konventionalisten). |
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© Hubert Brune, 2001 ff. (zuletzt aktualisiert: 2014).