(0) Ideale
Sphäre ( ) |
|
(0) Hyle
( ) |
|
Aristoteles
unterschied 5 Schichten. Die Seinsschichten sind dadurch charakterisiert,
daß die jeweils höhere (und leichtere) von der/den niederen (und
stärkeren) getragen wird, der/den niederen gegenüber aber frei
ist (soweit die Freiheit nicht durch das Getragenwerden beschränkt
ist ),
besonders deshalb, weil sie im Vergleich zu dieser/diesen neue Eigenschaften
aufweist. Jede Seinsschicht hat ihren eigenen Kategorialkomplex, und
zu jedem solchen gehört ein eigener Determinationstyp. Und wie die
Kategorien jeder niederen Schicht in der höheren abgewandelt und um
ein spezifisches Novum verstärkt wiederkehren, so natürlich auch
die niederen Determinationstypen in den höheren. (Nicolai Hartmann,
Ethik, 1926 ).
So gibt es z.B. die Schicht des Anorganischen (1)
mit einem um den Begriff der Materie gruppierten Kategorienkomplex und dem
Determinationstypus Kausalität. Von dieser Schicht wird die
des Organischen (2)
getragen, in der die Kategorien der Materie und die Determiniertheit durch
Kausalität wiederkehren, aber abgewandelt durch das spezifische Novum
der Kategorie des Lebendigen; der den Determinationstyp der niederen Schicht
überlagernde Determinationstyp ist hier aber nicht der der Finalität
(  )
- vgl. hierzu Abbildung und Text (  ).
Nicolai Hartmann betonte, daß seine Kategorien
anders als bei Aristoteles und Kant nicht nach einem einheitlichen
Prinzip ermittelt worden sind. Sie haben jedoch die grundlegende Eigenschaft,
daß aus jedem Paar sich die anderen Paare schrittweise ableiten
lassen. Hierdurch bilden die Kategorien jeweils einen Aspekt eines einheitlichen
Zusammenhangs ab (vgl. Nicolai Hartmann, Der Aufbau der realen Welt,
1940, S. 255). Die Kategorienpaare haben in sich eine innere Bezogenheit
und untereinander eine äußere Bezogenheit. Der Gehalt der Kategorien
ist in den einzelnen Schichten unterschiedlich. So ist Determination etwa
auf der Ebene des Unorganischen als physikalische Kausalität (»Kausalnexus,
so Hartmann ),
auf der Ebene des Lebens als Trieb, in der Seele als Motiv und im Geistigen
als Grund oder Finalität (»Finalnexus, so Hartmann )
zu interpretieren, wobei Hartmann sich bei den Determinationstypen für
das Organische wie auch für das Seelische nicht so festlegte, wie
ich es gerade getan habe. Im dritten Teil des Buches Der Aufbau
der realen Welt stellte Hartmann kategoriale Gesetzmäßigkeiten
auf:
Kausalität
(1) und Finalität (4) |
|
Alles
ist von Gott vorherbestimmt
|
|
|
- Kategorien sind mit dem Konkreten fest verbunden.
- Kategorien bedingen sich innerhalb einer Kategorienschicht.
- Kategorien aus der höheren Schicht enthalten viele der Kategorien
aus der unteren Schicht, jedoch in abgewandelter Form.
- Höhere Schichten sind von den niedrigeren abhängig, aber nicht
umgekehrt.
Betrachtet man den Zusammenhang von Schichten und Kategorien, so enthalten
für Hartmann viele Weltanschauungen den Grundfehler der prinzipiellen
Einseitigkeit.
- Der Materialismus versucht, organische, seelische und geistige Phänomene
aus physikalischen Prozessen abzuleiten und übersieht die komplexeren
Strukturen auf der jeweils höheren Ebene.
- Ähnlich versucht der Biologismus Seelisches und Geistiges aus den
Lebensprinzipien zu begründen und übersieht die Gesetze des
Novums und der Freiheit (vgl. Nicolai Hartmann, Der Aufbau der realen
Welt, 1940, S. 498).
- Der Vitalismus versucht eine Erklärung mit dem Prinzip der Finalität,
obwohl dies eine Kategorie des Geistes ist.
- Im Idealismus erfolgt eine Erklärung der Welt aus dem Prinzip des
Subjektes, obgleich das Subjekt der Schicht des Geistes zuzuordnen ist.
Die Schicht
des Anorganischen (1)
ist zwar viel stärker, viel mächtiger und viel dauerhafter als die des
Organischen (2),
trotzdem ist die Schicht des Organischen (2)
- insbesondere wegen der neuen Kategorie des Lebendigen - der Schicht des Anorganischen
(1) gegenüber
f r e i ; die Pflanze z.B. wählt aus dem Boden
die Stoffe zu ihrer Ernährung aus, lenkt die Wurzeln nach dem Wasser, wendet
die Blüte der Sonne zu u.s.w.. Die s i t t l i c h e
F r e i h e i t des Menschen z.B. kann
als Spezialfall dieser kategorialen Freiheit betrachtet werden, die
jede höhere Schicht gegenüber der niederen besitzt, hier (beim Beispiel
der s i t t l i c h e n
F r e i h e i t des Menschen )
also die Schicht des Geistigen (4)
gegenüber der Schicht des Seelischen (3)
u.s.w.. Das kategoriale Gesetz der Wiederkehr besagt: Den Eigengesetzlichkeiten
der jeweils niedrigeren Seinsstufe sind die höheren unterworfen, nie aber
umgekehrt. ( ).
Kategorien und Determinationstypen der niedrigeren Schicht kehren in den höheren
Schichten wieder, aber nicht umgekehrt. 
(4)
Philosophie / Mathematik |
(3)
Semiotik / Linguistik |
Schichtenlehre
laut Hubert Brune |
|
| |  |
|
Natur
Natur-Kultur
Kultur
Kultur-Natur | |
|
Auch
in diesem Modell gelten dieselben Rahmenbedingungen wie in den anderen (älteren)
Modellen ( ),
aber die Grenzen der einzelnen Schichten sind hier fließender: die Ebene
der Natur als die niedrigste Schicht (Physik / Chemie) mit ihren Kategorien
wie Materie, Körper u.ä. und ihrem Determinationstypus Kausalität
kehrt abgewandelt und um ein spezifisches Novum verstärkt auf den ihr unterworfenen
höheren Ebenen als den höheren Schichten wieder, aber nicht umgekehrt.
Die höheren Schichten sind den Eigengesetzlichkeiten der jeweils niedrigeren
Seinsstufe unterworfen, aber nie umgekehrt. Anders als in den älteren Modellen
( )
ist in meinem Modell die Begrifflichkeit: die unterste Schicht (1)
ist die Natur (1)
als Physik / Chemie (1)
- Dinge (1)
bei Aristoteles, Anorganisches (1)
bei N. Hartmann -; die zweitunterste Schicht (2)
ist die Natur-Kultur (2)
als Biologie / Ökonomie (2)
- Lebewesen (2)
bei Aristoteles, Organisches (2)
bei N. Hartmann -; die zweitoberste Schicht ist die Kultur (3)
als Semiotik / Linguistik (3)
- Seele (3)
bei Aristoteles, Seelisches (3)
bei N. Hartmann -; die oberste Schicht ist die Kultur-Natur (4)
als Philosophie / Mathematik (4)
- Geist (4)
bei Aristoteles, Geistiges (4)
bei N. Hartmann. Aus der unterschiedlichen Begrifflichkeit folgt, daß im
Vergleich zu den älteren Modellen mein Modell die Übergänge fließender
werden läßt und noch deutlicher macht, daß nicht alles in der
Natur der Kausalität gehorchen muß, was zum besseren Verständinis
der Wissenschaft,
speziell der Unterscheidung von Naturwissenschaften und Kulturwissenschaften führt.Naturwissenschaften | | | Kulturwissenschaften | (auch
genannt: Empirie-, Erfahrungswissenschaften) | | | (auch
genannt: Sozial-, Geisteswissenschaften) |
|
...
Ü b e r g ä n g e ... |
| |
In meinem Modell gibt es außerdem zwei verschiedene Wege
und demzufolge auch zwei verschiedene Richtungen: den Weg G
der körperlichen Entwicklung, auch Evolution oder Genese genannt, und den
Weg M der geistigen Entwicklung, auch
Re-Evolution (Revolution) oder Meta-Genese (Metagenese) genannt. Auch hier gelten
die Gesetze der Schichtenlehre, also z.B.: Den Eigengesetzlichkeiten der jeweils
niedrigeren Seinsstufe sind die höheren unterworfen, aber nicht umgekehrt.
Kategoriales Gesetz heißt das. Kategorien und Determinationstypen der niedrigeren
Schicht kehren in den höheren Schichten wieder, aber nicht umgekehrt. Jeweils
die höhere Seinsschicht weist alle Grundmerkmale der niedrigeren auf, geht
aber kategorial über sie hinaus. Die unterste Schicht (1)
trägt alle anderen Schichten; am leichtesten, am freiesten
ist die oberste Schicht (4).
Demzufolge gilt für alle und jede Entwicklung, daß sie von Gott bzw.
vom Göttlichen, von einer ursachelosen Ursache, vom unbewegten Beweger, vom
Kontingenten, vom Zufall ausgeht, daß sie bei Null (0)
beginnt; und für alles von der Natur (1)
Getragene gilt: ohne den Weg G gibt es keinen Weg
M, aber den Weg G gibt
es auch ohne den Weg M. Ohne Natur (1)
gibt es keine Natur-Kultur (2),
keine Kultur (3),
keine Kultur-Natur (4),
sondern einfach nur Natur. Ohne Physik / Chemie (1)
gibt es z.B. keine Biologie / Ökonomie (2),
auch z.B. keine Semiotik / Linguistik (3),
auch z.B. keine Philosophie / Mathematik (4).
Ohne Anorganisches (1)
gibt es nichts Organisches (2),
nichts Seelisches (3),
nichts Geistiges (4).
Kurz gesagt: daß es überhaupt etwas gibt und nicht nichts, liegt daran,
daß Nicht-Sein und Sein, daß Zufall und Gesetz, Chaos und Ordnung,
Kontingenz und Notwendigkeit, daß Nicht-Schicht (0)
und erste Schicht (1)
unterscheidbar wurden, daß sie seitdem existieren und nur dadurch überhaupt
erst alle weiteren, höheren Schichten möglich werden können. Es
kann Leben nicht existieren ohne physikalisch-chemische Voraussetzungen; es kann
Seelisches nicht geben ohne physikalisch-chemische und biologisch-ökonomische
Voraussetzungen; es kann Geistiges nicht geben ohne physikalisch-chemische, biologisch-ökonomische
und semiotisch-linguistische Voraussetzungen. Die Metagenese (M)
und Genese (G) unterscheiden sich nur in Richtung
und Schichtung. Daß die Metagenese immer abhängig von der Genese ist,
ist ein Gesetz (hier gibt es also keine Ausnahme); daß die Genese nicht
abhängig von der Metagenese ist, ist eine Regel (hier gibt es also Ausnahmen),
zu der die Ausnahme lautet, daß die Metagenese die Genese um so mehr beeinflussen
kann, je höher sie in der Schichtenfolge fortgeschritten ist. Der Mensch
z.B., der durch seinen Geist den bisher höchsten Grad an Freiheit ( )
erreicht hat, kann mit seinem Willen die Natur sehr stark (im Vergleich zu anderen
Lebewesen) beeinflussen, weil seine Finalität ( )
eine um sogar zwei weitere Determinationstypen erweiterte ist.Klar
ist, daß aus physikalischen Elementarteilchen ( )
chemische Einheiten (die kleinste chemische Einheit ist das Atom ),
aus denen biologische Einheiten (die kleinste biologische Einheit ist die Zelle )
und auch ökonomische, semiotische, linguistische, philosophische und mathematische
Strukturen hervorgegangen sind. Das nenne ich die Genese (G).
Sie startet beim Körper und endet beim Geist. Beim Geist beginnt das, was
ich die Metagenese (M)
nenne. Sie startet beim Geist und endet beim Körper. Sie geht vom Mathematischen
über das Philosophische, Linguistische, Semiotische, Ökonomische, Biologische,
Chemische zum Physikalischen. Besonders typisch ist sie für die Wissenschaft
bzw. den Erkenntnisprozeß. Ein gutes Beispiel ist auch die Schule. Die Schüler
lernen zuerst Rechnen (Mathematik), irgend eine Art von Gottes-Theorie (Philosophie),
Rechtschreibung (Linguistik), Zeichnen (Semiotik), später Geographisch-Gesellschaftliches
(Ökonomie), Biologie, Chemie, Physik. Man muß sich nur den umgekehrten
Weg vorstellen, um zu verstehen, warum dies so ist. Die gesamte Geschichte der
menschlichen Erkenntnisse verläuft genauso.Die Metagenese (M)
verläuft also in umgekehrter Richtung zur Genese (G)
und wird besonders deutlich an der Geschichte von Glauben, Denken (Wissen). Der
Mensch versucht zunächst die Natur sich so zu erklären, indem er sie
vergeistlicht, d.h. aus der reinen Natur (1)
wird bei ihm eine Kultur-Natur (4),
eine vergeistlichte Natur. Danach haucht der Mensch dieser vergeistlichten Natur
Leben ein, d.h. er erfindet sich Götter, die er sich geistig wie Lebewesen
vorstellt (anfangs sind es zumeist Tiere, dann oft Ahnen oder sonstige Menschen),
also ist jetzt die Kultur-Natur (4)
um eine reine Kultur (3)
erweitert worden. Danach gibt der Mensch diesen Göttern eine Seele
bzw. eine Sprache derart, daß sie ihm selbst zum Verwechseln ähnlich
geworden sind, d.h. die Rollen sind vertauscht worden, Kultur-Natur (4)
und Kultur (3)
sind um die Natur-Kultur (2)
erweitert worden. Zuletzt erst gibt der Mensch sich als Gott einen Geist derart,
daß er endlich erkenntnistheoretisch begreift, was es bedeutet, daß
er sterblich ist, denn Kultur-Natur (4),
Kultur (3) und
Natur-Kultur (2)
sind um die Natur (1)
erweitert worden, d.h. wieder bei ihr angekommen. Diese metagenetischen Prozesse
sind Erkenntnisprozesse und werden in Phylogenese und Ontogenese gleichermaßen
vollzogen. Ontogenetisch vollzieht der Mensch den ersten Schritt (Natur =>
Kultur-Natur) in der Zeit als Kleinkind und Vorschulkind, den zweiten Schritt
(Kultur-Natur => Kultur) in der Zeit als Schulkind und Jugendlicher, den dritten
Schritt (Kultur => Natur-Kultur) in der Zeit als Erwachsener, den vierten Schritt
(Natur-Kultur => Natur) in der Zeit als Greis. Phylogenetisch vollziehen Vor-/Urmenschen,
Frühmenschen, Altmenschen, Jetztmenschen diese Schritte. Zwar nicht so
allgemein, aber doch unter der Bedingung des Spezifischen gilt auch für Kulturen
eine solche Reihenfolge: Vor-/Urkultur, Frühkultur, Hochkultur, Spätkultur.
 Das gilt auch für jede Schicht und auch für jeden
Bereich innerhalb dieser Schicht. So bedeutet z.B. für die Sprache (und zwar
mündlich und schriftlich) Genese (G),
daß zuerst die Vor-/Ursprachlichkeit in die erste Form des rein Sprachlichen
vordringt, nämlich in den Text, dann geht es vom Textem zum Syntaktem (schriftlich:
zum Satz), dann zum Logem (schriftlich: zum Wort), dann zum Morphem (schriftlich:
zur Silbe) und zuletzt zum Phonem (schriftlich: zum Buchstaben), von wo aus (durch
die Sprachwissenschaft, Schule, Universität u.s.w.) der exakt umgekehrte
Weg, also die Metagenese (M)
beginnt. ( ).
Weil Sprache sehr komplex ist, vollziehen sich diese Prozesse auf vier Ebenen:
Referematik, Semantik, Repräsentematik, Grammatik. 
Referematik | ==> | Semantik | ==> | Repräsentematik | ==> | Textematik | ==> |
| => | | => | | => | | => | | => | | => | | => |
| => |
<= | <= | <= | <= | <= | <= | <= | <= |
Referematik | <== | Semantik | <== | Repräsentematik | <==
| Textematik | <== |
|
Menschen lernen das Sprechen, indem sie sich auf
ihre Umwelt beziehen (vgl. Referem),
nämlich mit zunächst nur vor-/ursprachlichen Mitteln (vgl. Phonem),
der Verständigung wegen die Bedeutung genauer eingrenzen (vgl. Semem),
nämlich mit schon etwas weiter entwickelten Mitteln (vgl. Phonem),
die Aussprache verfeinern (vgl. Repräsentem),
nämlich mit noch etwas weiter entwickelten Mitteln (vgl. Phonem),
den Rede-Text so den (liebsten, wichtigsten) Hörern der Vor-/Ursprachgemeinschaft
verständlich machen (vgl. Textem
[und: Syntaktem, Logem, Morphem]), nämlich mit den das erste Ziel
erreichenden Mitteln (vgl. Phonem).
Die erst viel später einsetzende Schrifsprachentwicklung verläuft genauso,
der einzige Unterschied ist das Mittel (vgl. Graphem).
Es mag sogar nur ein einzelner Mensch gewesen sein, der die Sprachentwicklung
in Gang setzte - doch das ist überhaupt nicht entscheidend für den Erfolg
eines solchen Unternehmens, denn die Menschen der Sprachgemeinschaft müssen
sich bei ihrer Sprachentwicklung gegenseitig korrigieren, fordern und fördern.
In der Ontogenese ist jede Sprachgemeinschaft zunächst der Säugling
und seine Mutter oder eine andere Bezugsperson, später das Kleinkind und
die Familie, danach das Kindergartenkind und seine menschliche Gemeinschaft, danach
das Schulkind und seine menschliche Gemeinschaft u.s.w.. Das Kind entwickelt und
erwirbt die Sprache. Entwicklung ist ein Prozeß der Genese (G),
Erwerb ist ein Prozeß der Metagenese (M).
Wenn ein Kind z.B. in der Schule eine Sprache lernt, dann erwirbt es sie auf eine
fast lediglich wissenschaftliche Weise. Also muß es den sprachgenetischen
und sprachmetagenetischen Prozeß, den es selbst einst durchgemacht
hat, auf fast lediglich sprachmetagenetische Weise wiederholen. (Vgl. meine Theorie
über Sprache, insbesondere über Sprachentwicklung und Spracherwerb ).Genese
(G)
ist das Natürliche (N)
an der Evolution, Metagenese (M)
das Kultürlich-Natürliche (K-N)
an der Evolution (Geschichte), könnte man auch sagen. Die Entstehung der
ersten Elementarteilchen ( )
in der Quark-Ära ( ),
Hadronen-Ära ( )
und Leptonen-Ära ( ),
die Entstehung der ersten Atome ( )
und Elemente ( )
in der Plasma-Ära ( )
und die Entstehung der ersten Sterne, Galaxien, Galaxienhaufen in der Stern-Ära
( ),
die Entstehung des Lebens, der Gemeinschaftsverhältnisse, der Zeichenverhältnisse,
der Sprachverhältnisse, der Denkverhältnisse, der Wissensverhältnisse
- dies ist so lange nur natürliche Evolution bzw. Genese (G),
bis der umgekehrte Prozeß beginnt: die kultürlich-natürliche
Evolution (Geschichte) bzw. Metagenese (M).
Wenn diese bei den physikalischen und chemischen Verhältnissen angekommen
ist, benötigt sie nur noch den Sprung von diesen zu den Wissensverhältnissen
und Denkverhältnissen, um den Kreis zu schließen. Ist das geschehen,
ist ein Lernprozeß, ein wissenschaftlicher Erkenntnisprozeß abgeschlossen,
und das Spiel kann wieder von neuem beginnen. Was für das Natürliche
die physikalischen und chemischen Verhältnisse sind, das sind für das
Kultürlich-Natürliche die Wissens- und Denkverhältnisse.
Gesetze der Natur =======> ||
<== Gesetze der Menschen | Menschen begehen immer
noch denselben alten Fehler, wenn sie z.B. Gesetze
erdenken, die wie Gesetze der Natur funktionieren
sollen, und dabei nicht die entgegengesetzten Richtungen von Genese (G)
und Metagenese (M)
berücksichtigen. Menschliche Gesetze
können nicht wie natürliche Gesetze funktionieren,
weil es die Natur auch ohne Menschen, aber die Menschen nicht ohne die Natur gäbe.
Die von Menschen gemachten Gesetze sind bestimmt für Menschen;
sie gehen den metagenetischen Weg, d.h. vom Geist (4
| K-N)
aus Richtung Seele (3
| K),
Leben (2 |
N-K)
und Dinge (1
| N);
sie gehen also nicht in dieselbe Richtung wie die Gesetze der Natur, die den genetischen
Weg gehen, d.h. von den Dingen (1
| N)
aus Richtung Leben (2
| N-K),
Seele (3 |
K)
und Geist (4
| K-N).
Keine Mißverständnisse, bitte! Denn nicht der Mensch entwickelt sich
anders, sondern sein Denken (Glauben) und seine Erkenntnis können einfach
nicht bei der Quantenphysik beginnen statt bei einem Geist (z.B. einer Natur-Gottheit
u.s.w.)!Menschliche Gesetze werden
in die Sphären der Menschen eingeführt, um die Verhältnisse der
Macht abzusichern. Über den Geistesweg, das Metagenetische, die Metagenese
(M)
sollen diese Gesetze das Evolutionäre, das Genetische, die Genese
(G)
in den Menschen einerseits bekräftigen und andererseits bekämpfen. Es
ist der Versuch menschlichen Geistes, die Natur des Menschen mit der Kultur
des Menschen einerseits zu unterstützen und andererseits zu unterdrücken.
Ähnlich wie die Naturwissenschaft mit Hilfe der Technik versucht, die Natur
einerseits zu bekräftigen und andererseits zu bekämpfen, um sie für
Menschen nutzbar zu machen, versucht die Geisteswissenschaft mit Hilfe der Kultur,
die Menschen-Natur einerseits zu bekräftigen und andererseits zu bekämpfen,
um sie für Menschen nutzbar zu machen. Und diesen Nutzen haben immer zuerst
die Menschen mit Macht.Naturgesetze gibt es auch ohne den
Menschen, aber die Kenntnis des Menschen von diesen Naturgesetzen setzt einen
langen menschlichen Erkenntnisprozeß voraus. Die Naturgesetze im Universum,
die wir kennen, gelten immer und überall in unserem Universum - so
lautet das Grundgesetz für Natur(wissenschaft[ler]). Dagegen
ist das Grundgesetz für einen Staat ( )
sogar sozusagen das Entgegen-Gesetzte. Während das natürliche
Grundgesetz bedeutet, daß es im Universum überhaupt etwas
gibt und nicht nichts, daß es sich entwickelt u.s.w. (Genese [G]),
bedeutet das vom menschlichen Geist entwickelte Grundgesetz, daß
eine sehr große menschliche Gruppe ihr Leben als Gemeinschaft gestaltet,
daß sie nämlich nur von diesem Geist aus sich entwickelt u.s.w. (Metagenese
[M]).
Was die Erkenntnis betrifft, so müssen jedoch Geisteswissenschaftler und
Naturwissenschaftler metagenetisch vorgehen, wenn sie erfolgreich sein wollen.
Der Naturwissenschaftler, z.B. der Physiker, geht dabei zurück bis zum Urknall
bzw. zum ersten Erkennbaren der Natur (1
| N),
um von dort aus wieder zu sich und seinem Wissen (4
| K-N)
zurückzukommen; der Geisteswissenschaftler, z.B. der Jurist, tut dies aber
auch, obwohl er meistens nicht so weit bzw. nicht so intensiv in die Natur vordringt
wie der Naturwissenschaftler. Beide sind Wissenschaftler und kommen zu Erkentnissen;
also liegt ihr Unterschied eigentlich nur in den verschiedenen wissenschaftlichen
Objekten - mit den daraus resultierenden Folgen (z.B. den Problemen der Wissenschaftlichkeit,
Exaktheit, Quantifizierbarkeit, Falsifizierbarkeit, Verifizierbarkeit u.s.w.).
Dem Naturwissenschaftler geht es mehr um die Erkenntnis, was (und weniger wer)
die Macht über die Welt hat; doch dem Geisteswissenschaftler geht es mehr
um die Erkenntnis, wer (und weniger was) die Macht über die Welt hat. Beide
kommen aber ursprünglich vom Göttlichkeits- bzw. Gottdenken
her, also von so etwas wie dem Standpunkt der Theologen bzw. Theoretiker
bzw. Geisteswissenschaftler (4
| K-N).Verständlich
wird diese Welt nur dann, wenn die Zeit genauso gebührend wie der Raum berücksichtigt
wird, also muß man die Entwicklung geschlossener Systeme von der Ordnung
zur Unordnung, zum Gleichgewicht
(vgl. den 0.
Hauptsatz der Thermodynamik), zur Entropie
(vgl. den 2.
Hauptsatz der Thermodynamik) zur Zufälligkeit (vgl. Zufall, Kontingenz ),
und die Entwicklung offener Systeme von der Unordnung zur Ordnung, zum Ungleichgewicht,
zur Gesetzesmäßigkeit (vgl. Gesetz, Schicksal )
berücksichtigen. Ob man sie rein naturwissenschaftlich Zeit
(bzw. Zerfall o.ä.), naturkulturwissenschaftlich Evolution,
rein kulturwissenschaftlich Geschichte, kulturnaturwissenschaftlich
Ereignis (bzw. Geschehen o.ä.) nennt: letztendlich
obsiegt die Entwicklung zur Unordnung, zum Gleichgewicht, zur Entropie, zum Chaos.Man
kann Genese (G)
und Metagenese (M)
auch in einer Kreisbewegung darstellen (vgl.
Genese und Metagenese
in der nebenstehenden Abbildung).Erkennbar
sind die Genese von der Natur über die Kultur zur Natur ()
und die Metagenese von der Kultur über die Natur zur Kultur ().
Die Genese beschreibt in sehr groben Zügen den Weg Physik-Chemie-Biologie-Ökonomie-Semiotik-Linguistik-Philosophie-Mathematik
(es gibt natürlich unendlich viele Zwischenstationen), um wieder
zu sich zurückzukommen, die Metagenese in ebenso groben Zügen den Weg
Mathematik-Philosophie-Linguistik-Semiotik-Ökonomie-Biologie-Chemie-Physik
(auch hier gibt es unendlich viele Zwischenstationen), um wieder zu
sich zurückzukommen. Durch dieses Zu-sich-selbst-Zurückkommen wird die
Entwicklung auf eine neue - z.B. höhere oder niedere - Stufe gebracht. | |  |
Ein
Quadrialismus
entsteht, wenn man einen Trialismus,
der bereits das Materie-Bewußtsein-Problem (z.B. im Monismus und im Dualismus)
einer Lösung zugeführt hat, erweitert. Es wird nämlich unter Übertragung
der in ihm gefundenen Symmetrien nach oben zum Geistigen hin, nach
unten zum Anorganischen hin extrapoliert. Dabei entsteht ein System,
nach dem sich die Evolution als Makroevolution in vier Evolutionsstufen und vier
senkrecht auf diesen stehenden Seinsweisen vollzogen hat - und sich
heute noch als Mikroevolution in jedem Individuum vollzieht. Eine vierte Seinsweise,
die ordinale Seinsweise, ergänzt die trialistischen drei Seinsweisen,
wodurch sich das neue Weltbild als ein quadrialistisches ausweist. |  Gegebenheiten
(mit und ohne Selbstreferenz [Pfeil]) in einer Evolutionsstufe (Schicht). | | Demgemäß
ist die Wirklichkeit ein in der Unendlichkeit geschlossenes System, d.h. ein System,
das keine Beziehungen zu Gegebenheiten außerhalb seiner unterhält;
außerhalb dieses Systems gibt es nichts; die Wirklichkeit ist: Alles,
was ist. Jedes ihrer Subsysteme ist dagegen ein offenes System, weil es
mit anderen Subsystemen als seinem Umfeld in Verbindung steht. Die Wirklichkeit
evolviert im Quadrialismus in den vier (Haupt-)Stufen (Schichten) Anorganisches
(1),
Organisches (2),
Seelisches (3),
Geistiges (4)
über die vier Seinsweisen Ordnung, Materie, Funktion, Bewußtsein. Und
genau wegen dieser Vierheit der Seinsweisen ist der Quadrialismus ein quadrialistisches
Modell (anders als der Trialismus, der ja wegen seiner Dreiheit der Seinsweisen
ein trialistisches Modell ist). Jede Evolutionsstufe (Schicht) umfaßt zwei
Seinsweisen, jede Seinsweise durchzieht zwei Evolutionsstufen (Schichten). Dadurch
werden acht Welten (in der Abbildung
als Quadrate dargestellt) als acht Schnittstellen zwischen Evolutionsstufen und
Seinsweisen gebildet (Acht-Welten-Modell). Eine
Primär- / Sekundärgegebenheit wirkt um so stärker, je niedrigerer
die Hierarchiestufe (Evolutionsstufe oder Substufe) ist, auf der sie angesiedelt
ist. Jede Primärgegebenheit ist selbstreferentiell, d.h. sie repliziert und
beeinflußt sich selbst (Agonismus, Autopoiese ).
Die Reflexivität kann sich über mehrere Gegebenheiten erstrecken (Kreisprozeß).
Von den Sekundärgegebenheiten ist nur die oberste Sekundärgegebenheit
selbstreferentiell und Kreisprozesse erzeugend, denn sie ist ja zugleich unterste
Gegebenheit einer die nächste Evolutionsstufe durchziehenden Primärhierarchie.
Jede Primärgegebenheit beeinflußt sowohl die auf ihr aufbauende Primärgegebenheit
als auch die Primärgegebenheit, auf der sie aufbaut. Dies bedeutet eine gegenseitige
- teilweise nur mittelbare - Beeinflussung aller Primärgegebenheiten.
Auf
den höheren Substufen der 4. Evolutionsstufe sind Linkswelt und
Rechtswelt zueinander und zur Linkswelt der 1. Evolutionsstufe
offen und gehen in gewissem Maße ineinander über. Das müßte
aber nicht eckig, sondern kreisrund (vgl. kreisrunde
Abbildung) besser darstellbar sein. Die gesamte Wirklichkeit wird von einem
Informationsstrom durchzogen, sowohl von unten nach oben als auch
von oben nach unten (vgl. eckige
Abbildung) beziehungsweise sowohl gegen den Uhrzeigersinn
als auch im Uhrzeigersinn (vgl. kreisrunde
Abbildung). In der Primärhierarchie erfolgt eine Speicherung des in der
Beziehung zur Umwelt Gelernten: anorganisch im (ordinalen) Kosmosgedächtnis,
organisch im (materialen) Artgedächtnis, seelisch im (funktionalen) Implizitgedächtnis,
geistig im (phänomenalen) Explizitgedächtnis ( ).
Das quadrialistische Weltbild wurde entwickelt, um größtmögliche
Symmetrie erkennbar zu machen. Und tatsächlich läßt die formale
Beschreibung der Struktur die Wirklichkeit als ein hochsymmetrisches System erscheinen:
Die Evolutionsstufen sind einander isomorph, und die Seinsweisenbereiche sind
einander isomorph. Denn die Beziehungen zwischen Links- und Rechtswelt
einer Evolutionsstufe sind gegen den Austausch der Evolutionsstufe gegen eine
andere weitgehend invariant, d.h. sie werden durch ihn nicht verändert, sie
sind auf jede Evolutionsstufe transponierbar ( ).
Auch die Beziehungen Unter- und Oberwelt einer Seinsweise
sind gegen den Austausch einer Seinsweise gegen eine andere Seinsweise invariant,
d.h. sie sind auf jede andere Seinsweise transponierbar ( ).
Genau diese Symmetriebeziehungen (Isomorphie, Homologie) gestatten weitgehend
überprüfbare Vorhersagen über bisher unbekannte Gesetzmäßigkeiten
im System der Wirklichkeit. Damit gelten die in der Acht-Welten-Wirklichkeit gefundenen
Symmetrien nicht nur, wie in der Naturwissenschaft, für Naturgesetze,
sondern für alle Gesetze der Wirklichkeit. (Vgl. Lothar
Kleine-Horst, Das quadrialistische Acht-Welten-Modell der Wirklichkeit,
2004 ).
Schon Werner Heisenberg
behauptete ja u.a., daß die tiefsten Ebenen der Realität nicht in Teilchen,
sondern in Symmetrien bestehen. Die Auffindung einer Symmetrie scheint doch sehr
viel bedeutungsvoller geworden zu sein als die Entdeckung eines bestimmten Phänomens.Die
Wirklichkeit gänzlich beschreiben heißt, daß das trialistische
Weltbild mit den drei Seinsweisen ( )
um die ordinale Seinsweise ergänzt, also zu einem quadrialistischen Weltbild
mit den vier Seinsweisen ( )
ausgebaut werden muß; denn erst eine solche quadrialistische Struktur kann
als der (Gesamt-)Wirklichkeit adäquat angesehen werden. Die evolutiv entstandenen
Gegebenheiten der Wirklichkeit gehören einer der vier nacheinander auftetenden
Seinsweisen an, zunächst der ordinalen, danach der materialen,
danach der funktionalen, danach der phänomenalen
und schließlich wieder der ordinalen Seinsweise ( ).
Unter den vier Seinsweisen nimmt die ordinale Seinsweise eine Sonderstellung ein.
In der eckigen
Abbildung erscheint sie wie auseinandergerissen ( )
und auf zwei weit auseinanderliegenden Evolutionsstufen verteilt ( ),
auf die 1. und die 4. Evolutionsstufe ( ),
doch die kreisrunde Abbildung
behebt diesen Schein ( ).
Die Evolutionsstufen (Schichten) einerseits und die Seinsweisen andererseits sind
einander sehr symmetrisch. Es scheint möglich zu sein, eine bisher noch nicht
gelungene inhaltliche Interpretation der Struktur einer Evolutionsstufe oder einer
Seinsweise dadurch zu erreichen, daß man nach Tatsachen sucht, die in solchen
Beziehungen stehen, die den aus anderen Evolutionsstufen und Seinsweisen bekannten
Beziehungen homolog sind, oder, indem man bestimmte Beziehungen, die man zwischen
den Tatsachen vorfindet oder auch nur vermutet, in die interdisziplinäre
Sprache des Acht-Welten-Modells übersetzt, um auf diese Weise
die inhaltliche Interpretation des zunächst formalen Modells voranzutreiben.
So wie die Naturwissenschaftler die in den materialen Gesetzen (Naturgesetzen)
gefundene Symmetrien verwenden, um weitere materiale Gesetze zu entdecken,
so können hier die in den Wirklichkeitsgesetzen gefundenen und
im Acht-Welten-Modell beschriebenen Symmetrien verwendet werden, um
weitere Wirklichkeitsgesetze zu entdecken - unter ihnen vielleicht
sogar solche materialen Gesetze, die selbst den Naturwissenschaftlern noch unbekannt
sind. (Vgl. Lothar Kleine-Horst, Das quadrialistische Acht-Welten-Modell der
Wirklichkeit, 2004 ).Läßt sich die
Entwicklung ( )
als Genese ( )
vom Anorganischen (1)
über das Organische (2),
das Seelische (3)
bis zum Geistigen (4),
also in 1-2-3-4-Richtung
beschreiben, so der Erwerb ( )
als Metagenese ( )
vom Geistigen (4)
über das Seelische (3),
das Organische (2)
bis zum Anorganischen (1),
also in Gegenrichtung, nämlich in 4-3-2-1-Richtung.
Will man die Metagenese als Entwicklung, nämlich als geistige Entwicklung
beschreiben, so ist die 4-3-2-1-Richtung
auch als 1-2-3-4-Richtung
beschreibbar. Ein Beispiel für die Metagenese: Geister (z.B. der Ahnen),
Götter, Gott und deren Wissen, Information, Gedanken o.ä. (4
bzw. 1)
teilen sich sprachlich mit, indem sie Zeichen geben (3
bzw. 2),
die Auswirkungen sowohl auf die Gruppe als auch jeden Einzelnen der Gruppe haben
(2
bzw. 3)
und sich in physikalisch-chemischen Naturerscheinungen zeigen sollen, so der feste
Glaube, das Fürwahrhalten der Menschen in sowohl phylogenetisch als auch
ontogenetisch frühen Zeiten, danach seltener werdend, aber nie ganz verschwindend.
Noch heute sind viele Theorien dadurch gekennzeichnet - und das trotz der seit
längerem schon durch die wissenschaftliche Empirie nachvollzogenen in Theorien
eingegangenen Entwicklungen als Genese. Warum? Weil Richtung, Gegenrichtung, Gegengegenrichtung,
Gegengegengegenrichtung, ... u.s.w. spiralzyklische Bewegungen der Genese
mit darin eingeschlossenen Eigenrotationen der Metagenese sind: 1-2-3-4(-4[1]-3[2]-2[3]-1[4]-1[4]-2[3]-3[2]-4[1]...)-...
u.s.w.. Die Naturwissenschaftler haben die Symmetrie
der Naturgesetze entdeckt, und für sie werden Symmetrien des Kosmos immer
wichtiger, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie glauben, mit ihnen weitere - bisher
noch unbekannte - Naturgesetze finden zu können. Wer alle Symmetrien kenne,
kenne alle Naturgesetze - so sagen die Naturwissenschaftler.  |
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Anmerkungen:Freiheit
der jeweils höheren Seinsschicht ( ).
Die Freiheit des Geistigen ( )
z.B. bedeutet hier die der Menschen (Plural!), nicht des einzelnen Menschen,
also: nicht des Indivduums. Freiheit
heißt hier nicht freier Wille. Auch wenn andere Philosophen
und andere Wissenschaftler das Gegenteil behauptet haben: den freien Willen
gibt es so nicht - wie v.a. Schopenhauer ( )
und in Anlehnung an ihn Nietzsche ( ),
Freud ( ),
Spengler ( ),
Heidegger ( ),
Sloterdijk ( )
u.v.a. richtig erkannt haben und heutige Wissenschafter wie Roth ( ),
Singer ( )
u.v.a. neurowissenschaftlich belegt haben. Der freie Wille bezieht
sich also nicht auf die Menschen und schon erst recht nicht auf den Menschen,
sondern auf die Welt, wie Schopenhauer sagte. Zur Welt gehört auch der Mensch,
auch sein Bewußtsein, auch sein Wille; aber dennoch ist nicht der Wille
des Menschen frei, sondern nur der Wille der Welt (vgl. zufällig,
kontingent );
der Mensch ist nur ein Teil der Gemeinschaft von Menschen; das Gehirn ist
nur ein Teil der Gemeinschaft von Gehirnen. Der Mensch ist abhängig
von seiner Gemeinschaft, weil sein Gehirn, von dem er abhängig ist, von den
Gehirnen derjenigen Menschen, die zu dieser Gemeinschaft gehören, abhängig
ist. Was den einzelnen Menschen angeht, so entscheidet nicht dessen
Wille, sondern dessen Gehirn, und das auch nur in Abhängigkeit von den Gehirnen
der Gemeinschaft. Dies ist auch im Sinne der Evolutionstheorie ( ).
Jedes Gehirn dient dem Leben, denn es tut immer nur das, was dem Lebewesen das
Überleben sichert; und das Überleben wird dem Lebewesen durch
die Lebewesen als die Gemeinschaft gesichert. Evolutionär ist es einfach
sinnvoll, ein Gehirn in Abhängigkeit von mehreren Gehirnen einer Gemeinschaft
funktionieren zu lassen. Das gilt auch und vielleicht sogar erst recht dann, wenn
die Träger der Gehirne sich darüber täuschen und lieber glauben,
es sei genau umgekehrt. Weil der Mensch glauben kann,
er habe einen freien Willen, verfügt er immerhin über einen
bedingten freien Willen, denn der Mensch kann in Distanz
zu sich selber und also auch zu seinem Gehirn gehen (z.B. Gehirnforschung, Neurologie
betreiben), über sich selbst hinausgehen, das heißt: der Mensch kann
transzendent sein. Es ist seine Transzendenz (Heidegger
nannte sie auch Weltoffenheit), die ihm einen bedingten
freien Willen ermöglicht und ihn gegenüber allen anderen Lebewesen
frei macht. Obwohl er also über keinen freien Willen,
sondern nur über einen bedingten freien Willen verfügt,
ist der Mensch - und zwar: nur der Mensch - wegen seiner Fähigkeit
zur Transzendenz, die man ja auch Geist nennen kann, freier
als alle anderen Lebewesen; er ist Schöpfer und einziges Mitglied der geistigen
Schicht ( ).
Freiheit des Menschen heißt eben nicht Willensfreiheit
des Menschen, denn der Mensch verfügt über keinen freien Willen,
sondern nur über einen bedingten freien Willen.     
Das Erkenntnisvermögen des menschlichen
Geistes, wie Schopenhauer ( ) und
Nietzsche ( )
vorausahnten, steht in einer dunklen Abhängigkeit zu den Erfordernissen der
evolutionären Anpassung. Der Mensch vermag nur das zu erkennen, was der im
Konkurrenzkampf der Evolution entstandene Eerkenntnisapparat ihm an Erkenntnisfähigkeit
gestattet. (Richard D. Precht, Wer bin ich und wenn ja, wie viele?,
2007, S. 27). Genauer gesagt: Da wohl das menschliche Bewußtsein
nicht nach dem Kriterium einer absoluten Objektivität ausgebildet wurde,
so vermag der Mensch, wie gesagt, nur das zu erkennen, was der im Konkurrenzkampf
der Evolution entstandene kognitive Apparat ihm an Erkenntnisfähigkeit gestattet.
(Ebd., S. 60). Schopenhauer hatte etwas gefunden, das bei Kant, bei Hegel
und auch sehr vielen anderen Philosophen unberücksichtigt geblieben war.
Fast alle gingen sie davon aus, daß der Verstand oder die Vernunft dem Menschen
sagt, was er zu tun hat. Und daß die ganze Aufgabe des Menschen nur darin
bestehe, sich möglichst nach dem zu richten, was die Vernunft diktiert. Doch
Schopenhauer mißtraute dem zutiefst. Und er stellte eine der spektakulärsten
Fragen der Philosophie. Sie hieß: »Kann ich wollen, was ich will?«
Die Frage war eine große Provokation, denn es hing sehr viel daran. Wenn
es so sein sollte, daß ich nicht wollen kann, was ich will, dann war eigentlich
alles im Eimer! Dann war der Wille des Menschen nicht frei. Und wenn es keinen
freien Willen gab, dann spielte die Vernunft eigentlich gar keine Rolle mehr.
Und was war dann mit dem kategorischen Imperativ ( ),
dem »moralischen Gesetz« meines Verstandes? Er würde völlig
belanglos, denn die Gesetze meines Handels bestimmte ja gar nicht die Vernunft,
sondern der unvernünftige Wille! Und Schopenhauer zog seine Behauptung gnadenlos
durch: Die Kommando-Zentrale im Gehirn ist nicht die Vernunft, sondern der Wille.
Er ist das Unbewußte, das unser Dasein und unseren Charakter bestimmt. Der
Wille ist der Herr, und der Verstand ist sein Knecht. Von den eigentlichen Entscheidungen
und geheimen Beschlüssen des Willens bleibt der Verstand ausgeschlossen,
er hat gar keine Ahnung von dem, was längst ohne ihn abläuft.
(Ebd., S. 148-149). Für die heutigen Hirnforscher ist der Mensch unfrei.
Erstens: Er ist ein Produkt seiner Anlagen, seiner Erfahrung und seiner Erziehung.
Und zweitens: Nicht unser taghelles Bewußtsein sagt uns, wa wir zu tun haben,
sondern unser nachtdunkles Unterbewußtsein. Selbst wenn ich mich von vielen
äußeren Zwängen löse - meine Wünsche, Absichten und
Sehnsüchte bleiben doch in jedem Fall unfrei. Nicht ich verfüge über
meine Bedürfnisse, sondern sie verfügen über mich!Und genau deshalb
... kann ich mich unter keinen Umständen »neu erfinden«. Wenn
ich durch meine Erfahrung, Erziehung und Bildung tatsächlich zur sozialen
Unfreiheit bestimmt bin, dann wiederhole ich in meinem Handeln in Wahrheit nur
soziale Programme, spiele Rollen, erfülle Normen und folge einem sozialen
Drehbuch. Was ish für meinen Willen halte, meine Ideen und
meinen Geist, ist nichts als der Reflex von Ideologien und kulturellen
Mustern. Mit anderen Worten: Ich habe gar keinen Willen und keine eigenen Vorstellungen,
sondern ich schreibe sie mir nur zu. Nicht anders, so meint der
Bremer Hirnforscher Gerhard Roth, stellen sich mein Wille und meine Ideen auch
aus der Sicht der Hirnforscher dar. Was ich für meine Willensfreiheit halte,
schreibe ich mir nur unzulässigerweise als Freiheit auf ide Fahnen. Der Grund
dafür liege in einer maßlosen Selbstüberschätzung des Bewußtseins.
Was sich der präfrontale Kortex hinter meiner Stirn als seine eigene Leistung
einredet, ist in Wahrheit nur ein Hilfsdienst: »Unser Verstand kann als ein
Stab von Experten angesehen werden, dessen sich das verhaltenssteuernde limbische
System ( )
bedient.« Die eigentlichen Entscheider, die unsere Handlungen »freischalten«,
sitzen demnach im Zwischenhirn ( ).
Sie sind Experten für Erfahrungen und E,otionen, sachwalter im Reich der
Gefühle, selbst wenn sie nichts verstehen von komplizierten Überlegungen
und Abwägungen. Trotzdem entscheidet allein das limbische System, was wir
am Ende tun, nämlich einzig das, was als »emotional akzeptabel«
betrachtet wird. (Ebd., S. 321-322). Der Mensch hat also keinen freien
Willen! Aber wir sollten doch wenigstens dafür plädieren, daß
der Mensch einen bedingten freien Willen ( )
hat, denn immerhin kann er in Distanz zu sich selbst und über sich selbst
hinausgehen, d.h.: er kann transzendent sein. Und Gefühle sind
ja auch lernbar. Aber einen völlig freien Willen hat der Mensch
nicht! Den hat nur die Welt (die Natur), wie Schopenhauer richtig erkannt hat.Ähnlich
wie mit dem nur bedingten freien Willen ( )
verhält es sich auch mit der nur bedingten Individualität.
So ist z.B. jedes Lebewesen und also auch jeder Mensch nur genetisch-biologisch
ein Individuum (lat. in = un, nicht
+ lat. dividere = teilen) - ein Unteilbares -,
denn schon soziobiologisch gibt es keine Individuen mehr, weil
jedes Unteilbare jede Art von Kollektivform ( )
auf Dauer zerstört. Individualität bedeutet auf dieser Ebene
nur so lange kein Problem, wie sich ein Gemeinschaftsmitglied in den Dienst der
Gemeinschaft stellt - und das tut übrigens auch jeder Häuptling, jeder
Chef, jedes Leittier u.s.w. -, doch muß man dann eher von Einzigartigkeit
als von Individualität (= Unteilbarkeit) sprechen,
denn die Unteilbarkeit ist ja genau das, was jede Gemeinschaft regelmäßig
ausschließt. Tut sie dies nicht, dann ist sie lebensmüde.        
Finalität bedeutet das auf ein Ende bzw.
Ziel gerichtetes Handeln. Im Gegensatz zur Kausalität als Ursache-Bestimmtheit
( )
ist die Finalität als Zweck-Bestimmtheit eine finale Determiniertheit
bzw. ein Finalnexus. Den zugrunde liegenden Zweck bezeichnet man als Finalursache
(causa finalis), Endzweck. Finalität ist möglich, weil
das Weltgeschehen durchgehend kausal determiniert, somit innerhalb gewisser
Grenzen berechenbar ist und von dem Zwecke und Ziele setzenden Bewußtsein
gelenkt werden kann (z.B. kann der von Kausalität betroffene Wasserfall
durch Finalität zum Antrieb einer Turbine werden). Laut Schichtenlehre
hat z.B. das Anorganische als die unterste Schicht (1)
die Kategorie Materie und den Determinationstypus Kausalität; das
Organische als die nächsthöhere Schicht (2)
hat die Kategorie Lebendiges und einen Hartmann zufolge noch unbekannten
Determinationstypus (laut N. Hartmann ist die Finalität nicht der
Determinationstypus des Organischen, den wir überhaupt nicht kennen;
vgl. ders., Kleinere Schriften, I, S. 31ff. ),
obwohl ich ihn als Trieb ausgemacht habe; das Seelische als die nächsthöhere
Schicht (3)
hat die Kategorie Seele (Psyche) und einen Hartmann zufolge ebenfalls
noch unbekannten Determinationstypus, den ich aber als Motiv bezeichnet
habe; das Geistige als die höchste Schicht (4)
hat die Kategorie Geist und den Determinationstypus Finalität bzw.
Finalnexus, wie Hartmann sagte ( ),
oder Grund, wie ich ihn genannt habe.
Hyle
(griech. 'ule, Holz, Wald, Stoff, Material, Vorrat)
ist laut Aristoteles ( )
der noch nicht zu realen Dingen geformte Urstoff, der als bloße
(folglich: noch nicht verwirklichte) Möglichkeit die einzige
Eigenschaft der Formbarkeit besitzt. Hylemorphismus ist die von der
Neucholastik ( )
entwickelte Bezeichnung der von Aristoteles begründeten Lehre, daß
alle körperlichen Substanzen aus dem Stoff (der an sich nur Möglichkeit
ist) und der Wirklichkeit verleihenden Form bestehen.Nicolai
Hartmann,
Ethik, 1926.Nicolai Hartmann,
Teleologisches Denken, 1950, S. 105 |