Wie ist Donald Trump strategisch einzuordnen? Was bezweckt er mit dem,
was er während des Wahlkampfes versprach? Will er wirklich die Vereinigten
Staaten zurück zu ehemaliger Größe verhelfen, oder ist
das nur ein populistischer Trick, der in Wirklichkeit ganz anderen als
wählenden Menschen und vielleicht sogar ihm selbst dient? Hat er
nicht recht mit der Behauptung, daß er als Präsident eines
Volkes, einer Nation, die Aufgbae hat, seine Nation anzuführen und
dabei das Beste für sein Volk und das Land, in dem es wohnt und sich
sorgt, herauszuholen? Ist es nicht richtig, daß man nicht immer
nur durch Überfälle auf andere Völker und deren Länder
- Kriege gegen sie - zu Reichtum und darum Macht kommen will? Und wenn
es sich nicht vermeiden läßt, andere um des eigenen Vorteils
willen zu benachteilen, ist es dann nicht wenigstens ehrlich, das Ziel
von Reichtum und damit Macht auf eine Weise erreichen zu wollen, die andere
Völker und Länder etwas mehr schont, dafür aber auch das
eigene Volk schont? Ist nicht eine gewisse Isolationspolitik für
die USA seit spätestens 2001 (Anschlag auf die Zwillingstürme
in New York und den Pentagon in Washington) angemessener als ein ewiges
Weiter-so mit Krieg, Zwang (Dollar als Druckmittel) und unangemessener
Großmannssucht? Haben nicht gerade die Vereinigten Staaten von Amerika
in ihrer kurzen Geschichte (so kurz, daß man das Wort Geschichte
fast vermeiden möchte) von 1776 bzw. 1787/1789 bis 1898 (Überfall
auf Spaniens Kolonie Kuba; spätestens infolge dieses von ihnen angefangenen
Spanisch-Amerikanischen Krieges erbeuteten sie Kuba, Puerto Rico,
Hawaii und Philippinen, also erstmals auch fremdkontinentale Gebiete)
gezeigt, daß sie sich ganz gut nur auf sich konzentrieren können?
Und wenn sie es zuvor aus Gründen von fehlender Reife und Uneinigkeit
noch nicht tun konnten, haben sie dann nicht dennoch während dieses
einen Jahrhunderts fehlender Reife und Uneinigkeit die Erfahrung machen
können, wie eine Politik der Selbstbeschränkung funktioniert?
Aber der Wille zur Macht ist bekanntlich stärker, nicht wahr?
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Is Donald Trump Dangerous? - Is Donald Trump really the
leader of a new, hate-filled authoritarian movement? Is it true that
nothing is more harmful to the idea of the West and world peace than
Donald Trump as the president of the United States? Does Donald Trump
really want »a ruthless America«? Is Donald Trump a neo-fascist?
Is Donald Trump a narcist? Who is he? - Kathrina, 11.09.2017,
20:28. **
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Ist Trump vielleicht sogar gefährlich, wie die Internetuserin Kathrina
in einem englischsprachigen Webforum am 19.03.2017 fragte (übersetzt
von mir): Ist Donald Trump wirklich der Anführer einer neuen, hasserfüllten
autoritären Bewegung? Stimmt es, dass nichts schädlicher für
die Idee des Westens und den Weltfrieden ist als Donald Trump als Präsident
der Vereinigten Staaten? Will Donald Trump wirklich »ein rücksichtsloses
Amerika«? Ist Donald Trump ein Neo-Faschist? Ist Donald Trump ein
Narzißt? Wer ist er? (**|**).
Müssen wir vielleicht Vergleiche größerer historischer
Dimension heranziehen, um der tieferen Bedeutung dieses zumindest angeblich
umstrittenen US-Präsidenten näherzukommen?
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Tiberius Sempronius Gracchus
Donaldus Trumpus
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Maybe we will get the European unification after a civil
war as it has taken place in the Ancient Roman times. So we
will get »Marius«, a »Sulla«, a »Ceasar«
and at last an »Augustus« - Arminius, 10.09.2017,
21:26. **
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But are Donald Trump and Tiberius Sempronius Gracchus really
comparable? - Arminius, 11.09.2017, 20:28. **
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Lesern meiner Webseiten dürfte bekannt sein, daß ich den Verlauf
von Entwicklungen nicht einfach linear, sondern auch und insbesondere
zyklisch betrachte. Entwicklungen sind nicht grundsätzlich nach oben
hin offen, wie uns unsere eigene Kultur mitsamt ihrer immer schon auf
diese Glaubens- und Denkrichtung abzielenden Idee wahrmachen will, sondern
durch bestimmte Rahmenbedingungen einegschränkt, innerhalb derer
es aber Entfaltunsgmöglichkeiten gibt. Diese relativ freien
Entwicklunsgmöglichkeiten zeigen, da sie in einem Rahmen eingebettet
sind, unterschiedliche Formen (man mag sie Phänotypen
nennen), doch diesen Formen liegen in der Tiefe dieselben Formen (man
mag sie Genotypen nennen) zu Grunde. Das bedeutet, daß
diese unterschiedlichen Oberflächenformen immer wieder denselben
Tiefenformen folgen, diese nach außen - an der Oberfläche eben
- nur jeweils anders zeigen. Diese Ähnlichkeiten, die sich aus den
Abhängigkeiten der Oberflächenphänomene von den ihnen zugrundeliegenden
Tiefenphänomenen ergeben, habe ich eingehend untersucht. Bezüglich
der Rolle, die die Vereinigten Staaten von Amerika seit dem Ende des
2. Weltkrieges spielen, haben beispielsweise eine ihrer Analogien
in der Rolle der Römischen (Noch-)Republik seit dem Ende des 2.
Punischen Krieges. Welche Rolle spielt Trump unter diesen Gesichtspunkten?
Lucius Cornelius Sulla Donaldus
Trumpus
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Es wäre nicht nur die Rolle eines Tiberius Sempronius Gracchus oder
die seines Bruders möglich, sondern auch die eines Marius, Sulla
oder Pompejus, weniger wahrscheinlich auch die eines Cäsar oder Augustus,
weil die Geschichte bei den letztgenannten Analogien noch nicht angekommen
ist, obwohl auch in der antiken Entsprechung schon Sulla oder wenig später
Pompejus die Rollen der später erst aufgetretenen Cäsar und
Augustus so erfolgreich hätten vorweggenommen können, daß
sie schlichtweg nicht mehr nötig gewesen wären. Es gibt aber
noch keine Analogie zu den antiken Verhältnissen zwischen 60 bis
30 v. Chr.. Andeutungsweise mögen parallele Personen
vielleicht auch sogar schon zu Crassus, zu Catilina, zu Pompejus, zu Cäsar,
zu Clodius, zu Lepidus, zu Antonius gefunden werden können, aber
ganz sicher keine zu Augustus. Es braucht immer die Tendenz hin
zu einer Person, die den Endzustand herbeiführen wird,
aber die gerade genannten Personen, zu denen Parallelen gefunden
werden können, zogen im Grunde am selben Strang, so daß sie
ohne Opposition Rom im Endeffekt getötet hätten.
Die Analogie zu der heutigen Zeit des Abendlandes kann auch demnach nur
die der Zeit vor und nicht nach Sullas Macht sein - es sei
denn, daß man annimmt, daß (1.)
ein abendländischer Sulla erst später kommen werde
oder (2.) gleich eine den Endzustand herbeiführende
Person wie Augustus kommen werde oder (3.)
es keine Opposition mehr geben und das Abendland eben durch Selbstkastration
mit daran anschließendem Selbstmord sich aus der Geschichte
verabschieden werde.
Als Trump gleich nach seinem Amtsantritt Jerusalem als Hauptstsadt
Israels anerkannte, tauschte ein Internetuser in einem englischsprachigen
Webforum sein Avatar in ein anderes um: dieses neue Avatar zeigte Trump
mit einer Kappe, auf deren Vorderseite zu lesen war: MAKE ISRAEL
GREATER. Was Trump mit seiner Aktion bewirken wollte, ist nicht
ganz klar, denn er hat einerseits gute Beziehungen zu Juden in Israel,
macht sich aber andererseits bei denjenigen, die Israel als Feind betrachten,
unbeliebt. Ob er deswegen, wie der oben erwähnte Internetuser meinte,
ein Verräter wie Benedict Arnold sei (**),
war wohl eine voreilige Schlußfolgerung. Trotzdem muß man
sich fragen, warum (und nicht etwa: ob!) und wie sehr hier Trump sich
von einer bestimmten Lobbygruppe abhängig gemacht, wie sehr er es
vielleicht sogar um seines politischen Überlebens willen
getan hat. Die nächsten Jahre werden es deutlicher zeigen. Einen
Alleingang hätte er als US-Präsident wahrscheinlich nicht einmal
für einen Tag überstanden. Er mußte also, um sich Rückendeckung
für seine Politik zu verschaffen, sich in eine bestimmte Richtung
bewegen, am besten in eine ihm wenigstens teilweise Zugeneigung entgegenbringende
Richtung. Daß er die US-Nation retten will, aber nicht immer die
richtigen Mittel dafür wählt, kann man ihm angesichts der Tatsache,
daß es auf diesem Planeten keinen einzigen souveränen Staatschef
gibt, nicht vorwerfen. Die Wirtschaft der USA ist in einem kaputten Zustand,
der (Noch-)Staat als der Oberstaat der fünfzig ihm untergeordneten
(Noch-)Staaten ist so sehr verschuldet (2015 z.B. mit 21,516 Billionen
US-Dollar), daß niemand weiß, wie schlimm sich das auf das
US-Volk auswirken wird, falls die Schulden nicht gestrichen werden würden,
und selbst dann, wenn sie gestrichen werden würden, würde bis
dahin sich wirtschaftlich nicht viel zum Positiven ändern, dafür
aber um so mehr zum Negativen. Die Mittelschicht schrumpft überall
im Abendland, besonders in den USA. Doch die Mittelschicht ist die einzige
Schicht, auf die sich die Wirtschaft stützen kann und selbstverständlich
auch tatsächlich stützt. Der Krieg gegen Vietnam, der mit der
Niederlage der USA endete, scheint nicht nur das US-Volk geteilt, sondern
im Grunde die gesamte Struktur der USA zerstört zu haben. Die Abkoppelung
des US-Dollars vom Gold (15.08.1971), der Ausverkauf der Industrie an
das Ausland, besonders an China, zuletzt sogar die Abkoppelung aller das
Geld betreffenden Regeln und die nie aufhörenden und immer mehr zunehmenden
Kriege in aller Welt, die von den Vereinigten Staaten von Amerika begonnen
worden sind, haben dieser Nation, die vom 9. Mai 1945 bis zum 2. August
1964 oder - wegen der Wernher von Braun (**|**),
Hitlers Raketenbauer, zu verdankenden Mondlandung (20.07.1969) - sogar
noch bis zum Ende der 1960er Jahre strahlte, das Genick gebrochen.

BLACK BORDERS MATTER !
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