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Homöopathische Mittel

Gudrun Brune Text von Gudrun Brune Gudrun Brune

Es wird oft fälschlicherweise angenommen, daß die homöopathischen Mittel rein pflanzlicher Natur sind. Doch es werden nicht nur natürliche Substanzen benutzt. Wenn auch die meisten Mittel ursprünglich pflanzlich sind, so werden doch auch viele aus Mineralien, Metallen, aber auch aus chemischen Substanzen und sogar aus Giften, die schon lange medizinisch genutzt werden, gewonnen.

Wichtig ist für den Homöopathen nicht nur die Wahl des richtigen Mittels, sondern auch die Wahl der richtigen Verdünnung dieses Mittels - man nennt diese auch „Potenz“.

Früher wurden die Arzneimittel vom Homöopathen selbst in langwierigen Prozessen verdünnt und verschüttelt. Heute werden sie von homöopathischen Arzneimittelfirmen zubereitet.

Um einen Ausgangsstoff auf  1/10  zu verdünnen, d.h. um eine D1-Potenz herzustellen, nimmt man 1 Teil des Ausgangsstoffes und 9 Teile Wasser oder Alkohol und schüttelt diese Mischung 100mal. Für eine D2-Potenz nimmt man 1 Teil der D1-Potenz und 9 Teile Wasser, verschüttelt diese wieder 100mal u.s.w..

Will man eine Centesimal- (C-) Potenz herstellen, nimmt man wieder 1 Teil des Ausgangsstoffes und 99 Teile Wasser mit Alkohol, zur Herstellung einer C2-Potenz nimmt man 1 Teil der C1-Potenz und 99 Teile Wasser mit Alkohol u.s.w..

Ausgangsstoffe können bis zur C50000 und höher verdünnt werden, diese werden dann natürlich nicht mehr handverschüttelt, sondern maschinell zubereitet.

Je höher ein Mittel potenziert (verdünnt) ist,desto tiefer wirkt es. Es hält länger vor und seltenere Gaben sind notwendig. Aber sowohl hohe als auch tiefe Potenzen haben ihren Platz in der Homöopathie. Niedrige Potenzen werden meistens bei akuten Krankheiten gebraucht und auch bei Erster Hilfe. Hochpotenzen wirken eher auf die Psyche eines Patienten, seine Nerven und seine Gefühlswelt.Sie sollten nur unter professioneller Anleitung genommen werden.

Die Potenzierung ist der wahrscheinlich am meisten umstrittene Teil in der Homöopathie. Viele Ärzte und Wissenschaftler stehen auf dem Standpunkt, daß diese Mittel so stark verdünnt sind, daß letztendlich vom Ausgangsstoff labortechnisch nichts mehr nachzuweisen ist und der Erfolg der Homöopathie wohl auf dem Placeboeffekt beruht.

Das Gegenteil beweisen allerdings recht beeindruckende klinische Erfolge, die Homöopathen bei der Behandlung von ernsten Infektionskrankheiten wie Cholera, Gelbfieber und Keuchhusten hatten; oder bei kranken Babys und Kleinkindern, bei Bewußtlosen oder auch bei Tieren. Und die wissen nun wirklich nichts vom Placebo-Effekt.

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