Geologische Gedankengrundlagen
(*)
Der Aktualismus ist die von James Hutton (1726-1797) und mehr noch von Karl von
Hoff (1771-1839) begründete Gedankengrundlage zur Interpretation geologischer
Erscheinungsbilder, die bis heute die wichtigste Gedankengrundlage geblieben ist.
Als Grundlage gilt die Annahme, daß Kräfte und Erscheinungen der geologischen
Vorzeit mit den heute zu beobachtenden gleichartig sind, so daß unmittelbare
Rückschlüsse vom beobachtbaren Erscheinungsbild zu den früheren
Bildungsabläufen möglich werden. Die Erde wird hier - im Gegensatz etwa
zum Exzeptionalismus
und insbesondere zur Kataklysmentheorie
(Katastrophismus) - als Summation vielfacher Wirkungs- und Entwicklungsvorgänge
betrachtet. Allerdings zeigen sich innerhalb der Erdgeschichte mehrfach Steigerungen
des angeblich normalen Geschehens (Orogenesen, Zeiten verstärkten Vulkanismus,
Eiszeiten, Zeiten mit Bildung großer Kohle- und Salzlager, Besitznahme des
Landes durch Tiere und Pflanzen, sprunghafte Entwicklungen bei Tieren und Pflanzen
u.s.w.), so daß aus dem heutigen aktuogeologischen Bild nicht immer eine
befriedigende Deutung dieser Vorgänge gegeben werden kann. Man muß
also trotz Anerkennung des aktualistischen Prinzips und die der Beachtung der
langen Zeiträume der Erdgeschichte mit dem Vorhandensein zeitweiliger Besonderheiten
rechnen.(*)
Der Exzeptionalismus geht davon aus, daß bestimmte Gesteine, Gebirge u.s.w.
durch außergewöhnliche, heute nicht mehr beobachtbare Prozesse gebildet
worden sind.
(*)
Die Kataklysmentheorie, auch Katastrophentheorie oder Katastrophismus
bzw. Kataklysmus genannt, besagt, daß der Unterschied der Faunen
und Floren zwischen den einzelnen geologischen Zeiten nur durch das Eintreten
großer Katastrophen erklärbar ist, die plötzlich und ohne
alle Zwischenstufen die Mehrzahl der Lebewesen eines Gebietes vernichtet
haben. Im Anschluß daran sind durch Neuschöpfung und vielleicht
auch Einwanderung aus anderen Gebieten neue Tiere und Pflanzen entstanden.
(*)
Die Zyklentheorie ist die vor allem von Hans Stille (1876-1966) begründete
Gedankengrundlage, daß die Erdgeschichte in Zyklen verläuft, wobei
sich Zeiten ruhiger Entwicklung (Evolution) mit Zeiten wesentlicher Steigerung
des geologischen Geschehens (Revolution) abgewechselt haben. Mit diesen Fragen
hat sich vor allem Hans Stille befaßt. Gemäß seinen Vorstellungen
beginnt ein geotektonischer Zyklus mit der epirogenen Absenkung einer Geosynklinale
zu einem Gebirge (vgl. Orogensese) und klingt dann mit nachfolgender Hebung und
damit verbundener Abtragung und Einebnung, u.U. auch Senkung, wieder ab. Parallel
zu diesem geotektonischen läuft ein geomagmatischer Zyklus ab. Der magmatische
(magmatologische) Zyklus ist also die Bezeichnung für die mit der Bildung
von Geosynklinalen und Orogenen in Zusammenhang stehenden magnetischen Prozesse.
Dieser Zyklus gliedert sich laut Hans Stille im Idealfall in: (I)
den initialen (Ophiolith-) Magmatismus der Geosynklinalen, (II)
den synorogenen Magmatismus (basische bis saure, vorwiegend granitische Plutone)
der orogenen Phasen, (III) den subzequenten Magmatismus
(basaltische, andesitische, rhyolithische Vulkanite und Granitplutone), (IV)
den freien Magmatismus (vorwiegend Basalte, Andesite, Rhyolithe) der vollkratonischen
Zeitperioden. John T. Wilson entwickelte Stilles Zyklentheorie weiter und beschrieb
1970 acht sich wiederholende Phasen: (1.) Ruhephase
(mit Hotspots), (2.) Graben- oder Rift-Phase
(Beispiel: Ostafrikanischer Graben), (3.) ozeanische
Jungphase (Beispiel: Rotes Meer), (4.) ozeanische
Reifephase (Beispiel: Atlantik), (5.) ozeanische
Schrumpfungsphase (Beispiel: Pazifik), (6.) ozeanische
Endphase (Beispiel: Mittelmeer), (7.) Kollisionsphase
(Beispiel: Himalaya), (8.) Ruhepause (der gesamten
Plattentektonik; die aufgetürmten Gebirge werden abgetragen). Auch z.B. der
Zyklus von Pangäa
(**|**|**)
ist ein Indiz für die Richtigkeit der Zyklentheorie.
Geotektonik ist das Forschungsgebiet der Geologie, bei dem versucht wird, unter
Heranziehung geophysikalischer und geochemischer Erkenntnisse den Entwicklungsgang
von Erdkrustenbewegungen und Erdmassenverlagerungen theoretisch zu erklären.
Geotektonische Theorien der:
(1)
Die Theorie der Kontraktion ist sozusagen eine Schrumpfungstheorie und wurde bereits
gegen Ende des 18. Jahrhunderts von verschiedenen Theoretikern entwickelt,
z.B. auch vom schweizerischen Naturforscher Horace-Bénédict de Saussure
(1740-1799). Diese auf die Voraussetzung einer Abkühlungsschrumpfung der
Erde basierende Theorie wurde weiterhin von Eduard Sueß (1831-1914;
der Zusammenbruch der Erdballs ist es, dem wir beiwohnen, in: Das Antlitz
der Erde, 1883) verwendet und ausgebaut und als Grundlage für geotektonische
Interpretationen immer wieder auch von Hans Stille (1876-1966) beansprucht. Die
Theorie geht davon aus, daß sich die infolge der Abkühlungskontraktion
des Erdballs entstehenden, vertikalen Bewegungen in der Erdkruste in horizontale
Spannungen umsetzen. Hierdurch ergebem sich Runzelungen und Faltungen, jedoch
konzentriert auf bestimmte Zeiten und Krustenfelder. Die Episodizität dieser
Ereignisse ist dabei offenbar das Resultat des mehrfachen Erreichens bestimmter
Grenzspannungen. Ein starkes Gegenargument ist das Vorhandensein einer
auf den Zerfall radioaktiver Stoffe zurückgehenden stetigen Wärmestrahlung
im Erdkörper, die zumindest die Abkühlungsgeschwindigkeit sehr stark
herabsetzt. Für den schärfsten Gegensatz zur Theorie der Kontraktion
steht die Theorie der Expansion (-
2).
(2)
Die Theorie der Expansion ist eine vor allem auf Gedanken von Ferdinand
von Richthofen (1833-1905) zurückgehende und im Gegensatz zur Theorie
der Kontraktion (-
1) stehende Theorie, die die tektonischen Erscheinungen der Erdkruste
mit einer Ausdehnung von Teilen derselben infolge innerer Erwärmung
der Erde erklärt. Infolge zeitlicher und räumlicher Schwankungen
der irdischen Gravitationskonstante sollen sich Veränderungen der
Volumen der Erde ergeben, die innerhalb der Erdgeschichte zu verschiedenen
tektonischen Prozessen (Hebungen, Senkungen, Bildung von Faltengebirgen,
Gräben u.s.w.) geführt haben sollen. Das erste umfassende Werk
über die Expansion der Erde mit dem Titel Vom wachsenden Erdball
veröffentlichte 1933 Ott Christoph Hilgenberg (1896-1976). Er hatte
den Versuch gemacht, die Kontinente auf einer Erdkugel kleineren Durchmessers
möglichst lückenlos unterzubringen und meinte, daß die
Ozeanbecken sich erst durch eine Ausdehnung, die Expansion der Erde, gebildet
hatten. Die Theorie der Expansion wurde später, in den 1960er Jahren,
in etwas abgewandelter Form, wieder aufgegriffen, allerdings unter anderer
Begründung der Expansion.
(3)
Die Theorie der Kontinentalverschiebung
(Kontinentaldrift), um 1900 von Alfred Wegener
(1880-1930) entwicklelt, geht aus von der Annahme möglicher horizontaler
Driftbewegungen der leichteren Landmassen (Sial: Oberkruste der Erde, in der Si-
und Al-Verbindungen vorherrschen) auf der schwereren Unterschicht (Sima: Oberkruste
der Erde, in der Si- und Mg-Verbindungen vorherrschen) und dem Vorhandensein eines
großen geschlossenen Urkontinents (Pangäa)
gegenüber dem sehr großen Tiefseebereich eines spezifischen Urmeeres
(Panthalassa). Diese
bis zum Ende des Paläozoikums vorhandene Pangäa begann ab dem Mesozoikum
auseinander zu driften, wenn auch nicht an allen Stellen gleichzeitig und in gleicher
Intensität, was aus dem Vergleich von Floren- und Faunenbildung oder demjenigen
tektonischer Bilder ablesbar sein soll. Auf solche Weise sollten sich z.B. Ozeane,
wie z.B. auch der Atlantik, neu gebildet haben. Während der Driftbewegung
werden an der Vorderseite der Kontinentalmasse große Faltenzüge im
Bereich der pazifischen Küsten Nord- und Südamerikas aufgestaucht.
Wesentliche Unterschiede zur Plattentektonik (-
10): dort lückenlose Aufteilung der Lithosphäre (Kruste und Teile
des oberen Mantels) in große und kleine Platten, die sowohl aus kontinentaler
als auch ozeanischer Lithosphäre bestehen können (siehe: Abbildung).
Diese Platten können die verschiedensten Bewegungen zueinander ausführen
und sich sogar untereinander (Subduktion) oder auch übereinander (Obduktion)
schieben (siehe: Abbildung).
Gemäß Kontinentalverschiebungstheorie gleiten dagegen Kontinentalblöcke
(Sial) auf ihrem Substrat (Sima) auseinander. Plattentektonische Vorgänge
können sich zu allen Zeiten der Erdgeschichte und mehrfach ereignen. Die
Bewegungsvorgänge der Kontinentalverschiebung gehen nur auf ein einmaliges
postpermisches Zerbrechen von Pangäa zurück. Bildungs- und Antriebsmechanismen
gemäß der Theorie der Plattentektonik: Mittelozeanischer Rücken
(siehe: Abbildung)
mit Erweiterung (wie Altersbestimmungen und paläomagnetische Forschungen
zeigen, wird der Ozeanboden mit zunehmender Entfernung von den Mittelozeanischen
Rücken spiegelbildlich auf beiden Seiten älter; so erweitern sich die
Ozeanböden, und die Zentralgräben erweisen sich als Plattengrenzen;
siehe: Abbildung),
Konvektionsströme (siehe: Abbildung)
u.s.w.. Bildungs- und Antriebsmechanismen gemäß der Theorie der Kontinenentalverschiebung:
Präzession der Erdrotation, Gezeitenreibung, Polflucht (wegen der Abplattung
der Erdpole ist die Schwerkraft dort größer als am Äquator, so
divergieren die Niveauflächen bzw. wandern die Kontinente von den Polen zum
Äquator) u.s.w..(4)
Die Theorie der Unterströmung und Verschluckung ist eine von Otto Ampferer
(1875-1947) aufgestellte, im Jahre 1906 veröffentlichte, auch z.B. von Robert
Schwinner (1878-1953), Hans Cloos (1885-1951) u.a. vertretene Theorie, die ausgeht
von der Annahme von Ausgleichsströmungen (Konvektionsströmungen) in
zähplastischen Tiefenzonen, durch welche die verschiedenen Krustenbewegungen
verursacht sein sollen (vgl. Subfluenz als subkrustale erfolgende, zeitweilig
beschleunigte Massenströmungen). Als Energiequelle wird die durch radioaktiven
Zerfall erzeugte Wärme angenommen, wobei die Festlandschollen reicher an
radioaktiven Stoffen sein sollen als die Bereiche unterhalb der Meeresböden.
Daher steigen im Untergrund der Kontinente erhitzte Massen auf, fließen
unter die Kühlflächen der Ozeanböden ab und sinken dort wieder
herab. Durch solche Bewegungen werden in den starren Krustenteilen tektonische
Zerbrechungserscheinungen wie Gräben, Schollengebirge u.s.w., aber auch Einsenkugen
hervorgerufen, z.B. von Geosynklinalen (ausgedehnte Zonen starker Absenkung mit
mächtigen Sedimenten und unterschiedlichem Auftreten von Magmatiten). An
anderen Stellen wird dagegen die Erdhaut regelrecht zusammengeschoben, wobei die
tieferen Teile sogar in die Tiefe verschluckt werden. (5)
Die Theorie der Fließ-Dehnung ist wie schon Wegeners Theorie der Kontinentalverschiebung
(-
3) eine mobilistische Theorie. Hauptvertreter der Theorie der Fließdehnung
ist Beno Gutenberg (1889-1960), der mit seinen grundlegenden Forschungen zur Theorie
dieser Wellen entscheidend zum heutigen Verständnis des komplexen Schalenaufbaues
der Erde und zur späteren Plattentektonik (-
10) beitrug. (Als Gutenberg 1908 von Darmstadt nach Göttingen wechselte,
wurde er bald der wichtigste Mitarbeiter von Emil Wiechert, der unter anderem
die zweischaligen Gleichgewichtsfiguren erforschte, den Seismograph erfand, mit
dem erstmals horizontale und vertikale Komponenten der seismischen Erdbewegung
registriert werden konnten. Außerdem wandte Wiechert seismische Methoden
bei der Erkundung von Lagerstätten an. Dieser erste wirklich brauchbare Seismograph
von Wiechert ist noch heute im Betrieb und in Göttingen zu besichtigen.).
Laut der Fließhypothese sollen Fließbewegungen des Sial (Oberkruste
der Erde, in der Verbindungen von Si und Al vorherrschen) über dem Sima (Unterkruste
der Erde, in der Verbindungen von Si und Mg vorherrschen) kein Zerreißen
der Urkontinentalscholle erzeugen - wie laut Wegeners Kontinentalverschiebung
(-
3) -, sondern eine Fließ-(Dehn-)Bewegung. Sie soll im Bereich des heutigen
Atlantik und Indik ein Ausdünnen der Scholle und damit die Bildung dieser
Meeresbecken bewirkt haben. (6)
Die Theorie der Oszillation ist eine von Erich Haarmann (1882-1945) entwickelte
und 1916 veröffentlichte Theorie zur Erklärung der großen Krustenbewegungen
von Erde und Mond und geht von der Annahme der Bildung großer Auf- und Abschwellungen
der kristallinen Kruste aus: Oszillation (positiv: Geotumor; negativ: Geodepression).
Diese Oszillation soll durch Stoffverschiebungen in der Erdkruste bedingt sein.
Die damit verbundene starke Dehnung läßt in der sedimentären Kopfhaut
der Tumoroberfläche große Brüche aufreißen. Diesem Vorgang
der Primärtektogenese folgt, verursacht durch das schwerebedingte Abgleiten
der aufgerissenen Sedimenthülle an den Tumorflanken, die Sekundärtektogenese.
Am Fuße des Tumors können sich bei wenig behinderter Gleitung (Freigleitung)
der Sedimenthülle bogenförmige Gebirgsstränge mit einseitigem Bau
oder - bei Zusammengleiten in den Depressionen (Volltrogleitung) - mehr oder weniger
gerade, meist zweiseitig gebaute Gebirgszüge aufstauchen. Mit der Theorie
der Osziallation eng verwandt ist die später entwickelte Theorie der Undation
(- 8).(7)
Die Theorie der Thermozyklen ist eine zwischen 1925 und 1930 erstmals veröffentlichte
Theorie, die davon ausgeht, daß durch radioaktiven Zerfall eine starke Wärmeproduktion
in der Erde entsteht, die nicht durch Wärmeleitung schnell abgebaut werden
kann. So ergeben sich jeweils Wärmesteigerungen bis zu Grenzwerten, bei denen
eine Verflüssigung der Unterkruste möglich wird. Die anschließenden
starken magmatischen Eruptionen und verstärkt einsetzende Konvektionsströme
erzeugen eine beschleunigte Abkühlung und - damit verbunden - eine Schrumpfung
und Faltung der Erdkruste. Auf diese Weise soll sich in der Erdgeschichte Zyklus
an Zyklus reihen.(8)
Die Theorie der Undation ist eine um 1933 veröffentlichte und mit der Theorie
der Oszillation (-
6) eng verwandte Theorie, die jedoch als Motor der Primärtektogenese
aktive magmatische Strömungen in der Tiefe annimmt. Solche Strömungen
sollen schließlich vertikale Krustenbewegungen verursacht haben.
Durch epirogene (vgl. Epirogenese als Bewegungsvorgänge der Erdkruste) Bewegungen
bilden sich große Schwellen (Geantklinalen) und Becken (Geosynklinalen)
- ein Vorgang, den Hans Stille (1876-1966) als Undation (Großfaltung, großräumige
Verbiegung der Erdkruste) bezeichnet hat.(9)
Die Theorie der Entgasungskontraktion aus den 1950er Jahren geht von der Beobachtung
aus, daß täglich aus der Erde viele Millionen Kubikmeter Gase verschiedener
Art entweichen. Dieser Verlust an Volumen und Energie soll Schrumpfungen der festen
Erdkruste und damit gravitatives Nachsinken, Bruchbildung, Faltung und Gebirgsbildung
zur Folge haben.(10)
Die Theorie der Plattentektonik ist eine seit etwa 1965 etablierte Theorie, die
auf der Vorstellung einer globalen Tektonik beruht und davon ausgeht, daß
die Lithosphäre (Kruste und Teile des oberen Mantels) in einige große
und eine Anzahl kleinerer Platten zerlegt ist (siehe: Abbildung),
die sich nahezu wie starre Körper verhalten. Diese Platten können horizontale
Bewegungen ausführen. Sie gleiten dabei auf der Asthenosphäre. Auf diese
Weise können sie sich von ihren Nachbarplatten entfernen (Divergenz; divergenter
Plattenrand) oder mit anderen Platten kollidieren (Konvergenz; konvergenter Plattenrand).
Weiterhin kann an einem Plattenrand eine Platte umbiegen und unter die andere
absinken (Subduktion). Auch kann bei einer Kollision eine ozeanische Platte sich
auf eine andere ozeanische Platte schieben (Obduktion). Bewegungen an den Plattengrenzen
sind die Ursache für tektonische Prozesse, z.B. große Horizontalverschiebungen
und die Angliederung von Terranes (von Störungen umgrenzte, mehr oder weniger
einheitliche Gesteinsverbände mit üblicherweise regionler Ausdehnung,
die den Plattenrändern durch Kollision angeschweißt oder regelrecht
in die Plattenrandzonen eingespießt wurden), aber auch für die Entstehung
von Orogenen (Gebirgseinheiten). Plattentektonik ist somit Tektonik als Konsequenz
der Plattenbewegungen an ihren Rändern. Vielfach erzeugen Bewegungen
an den Plattengrenzen Erdbeben. Eine besonders charakteristische Verteilung der
Erdbeben-Hypozentren zeigen die abtauchenden Platten in den Subduktionszonen (siehe:
Abbildung). Vielfach
werden als Motor für diese Prozesse Strömungen (Konvektionsströmungen)
im tieferen Erdmantel angenommen (siehe: Abbildung),
da an den divergierenden Plattengrenzen der Mittleozeanischen Rücken (siehe:
Abbildung)
schmelzflüssiges Mantelmaterial aufsteigt und die hier angrenzenden Platten
sich dabei nach außen bewegen (konstruktiver Plattenrand). Aus diesem Schmelzfluß
wird den auseinander weichenden Plattengrenzen immer wieder neues Material angeschweißt.
Da bei der Erstarrung dieser Schmelzen sich das jeweils herrschende magnetische
Erdfeld abbildet und sich andererseits in bestimmten Zeitabständen das Erdmagnetfeld
umpolt, zeigt sich bei entsprechenden magnetischen Vermessungen des Ozeanbodens
ein parallel und symmetrisch zu den Mittelozeanischen Rücken verlaufendes
Streifenmuster (siehe: Abbildung).
Die in den inneren Teilen der Platten stattfindende Bruchtektonik und Krustenverbiegungen
aller Art und Dimension werden als Intraplattentektonik zusammengefaßt.
Der nicht an den Plattenrändern, sondern im inneren Teil kontinentaler wie
ozeanischer Platten aufretende Vulkanismus wird als Intraplattenvulkanismus bezeichnet.
Wir stellen hiermit fest: Die Theorie der Plattentektonik ist eine Weiterführung
der Theorie der Kontinentalverschiebung (-
3).
Seit etwa 1900 entwickelte Alfred Wegener
die Theorie der Kontinentalverschiebung
- er veröffentlichte die Theorie jedoch erst 1912 ( )
- und arbeitete außerdem über die Thermodynamik der Atmosphäre
und die Entwicklung geophysikalischer Instrumente. Er trug seine Vorstellungen
über die Kontinentalverschiebung erstmals vor im Januar 1912 auf
einer Tagung der Geologischen Vereinigung im Frankfurter Senckenberg-Museum
( ).
Er erntete aber fast einhelligen Einspruch seiner Fachkollegen. (Und die
Ausländer, besonders die englischsprachigen Ausländer, lachten
ihn sogar aus - das sollten sie mehrere Jahrzehnte später noch bitter
bereuen!). Nur der Marburger Geologe Prof. Emanuel Kaiser (Mitbegründer
der Geologischen Vereinigung) unterstützte Dr. Alfred Wegener.
Wegener unternahm mehrere Expeditionen, vor allem viele Grönland-Expeditionen
(1906-1908, 1912, 1913, 1929, 1930) und war ab 1919 Abteilungsleiter an
der Deutschen Seewarte und Professor in Hamburg. Seine wegweisenden Theorien
über die Kontinentalverschiebung und die Polverlagerung befruchteten
vor allem die Geologie, die Paläobotanik und die Paläontologie.
Alfred Wegener starb 1930 im Inlandeis auf dem Weg von der Station Eismitte
zur Westküste Grönlands. 1930 wurde Alfred Wegeners Theorie
der Kontinentalverschiebung eindrucksvoll durch die Erforschung des unter
der Erdkruste liegenden Erdmantels und der Tiefenseeböden bestätigt!
Aus diesen Untersuchungen entwickelte sich Ende in den 1960er Jahren die
Vorstellung der Plattentektonik, die besagt, daß die Erdkruste in
Platten unterschiedlicher Größe zerfallen ist und daß
sich diese Platten auf dem Erdmantel-Material mit Geschwindigkeiten bis
etwa 13 cm pro Jahr bewegen. Man wies nach, daß in den mittelatlantischen
Rücken aus dem Erdmantel Magma aufsteigt und sich die so dauernd
neu entstehende Kruste nach zwei Seiten hin auseinander bewegt. Da sich
die Gesamt-Oberfläche der Erdkudgel jedoch nicht verändert,
muß sich an anderer Stelle der Erde ein Ozean oder Kontinent verkleinern.
Dies geschieht z.B. durch Verschluckung (Subduktion) der ozeanischen
Kruste in den sogenannten Tiefseegräben, wie sie vor allem im Pazifischen
Ozean häufig zu finden sind. Das heißt: Der Atlantik dehnt
sich zur Zeit noch aus, während der Pazifik dafür schrumpft.
Nahezu die gesamte ozeanische Kruste der Weltmeere erleidet das Schicksal
der Verschluckung. Es gibt keine Reste ozeanischer Kruste,
die älter als etwa 200 Mio. Jahre sind. Alle älteren Ozeane
sind verschwunden. Aus diesem Grunde kann die ältere Entwicklungsgeschichte
der Erde nur aus den Gesteinen der Kontinente rekonstruieren werden; diese
sind vom Verschluckungsprozeß nicht betroffen.
Wegeners Theorie der Kontinentalverschiebung (Plattentektonik) war bahnbrechend.
Für die Praxis der Erdbebenkunde fast ebenso bahnbrechend wie Wegeners
Theorie war der 1903 von dem Göttinger Physiker Emil Wiechert entwickelte
Seismograph, mit dem erstmals horizontale und vertikale Komponenten der seismischen
Erdbewegung registriert werden konnten; außerdem wandte Wiechert seismische
Methoden bei der Erkundung von Lagerstätten an. Dieser erste wirklich brauchbare
Seismograph von Wiechert ist noch heute im Betrieb und in Göttingen zu besichtigen.Die
geniale Erfindung des Echolots durch den deutschen Physiker Alexander Behm im
Jahre 1913 hat danach die systematische Erforschung des Meeresbodens eingeleitet,
die - wenngleich noch längst nicht abgeschlossen - ein bislang dem Menschen
verborgenes, äußerst formenreiches Relief aufgedeckt hat: Berge, die
höher sind als der Mt. Everest und Schluchten, die tiefer sind als der Grand
Canyon. Das
im einzelnen sehr vielgestaltige Relief des Meeresbodens zeigt fünf Großformen:
1) Schelfe; 2) Kontinentalabhänge; 3) Tiefseebecken; 4) Tiefseerücken;
5) Tiefseegräben. | In der Vertikalgliederung
bezeichnet man 28 Mio. km² des Weltmeeres bis 200 m Tiefe als Schelf oder
Kontinentalsockel, 90 Mio. km² als Kontinentalabhang bis etwa 4000 m, 240
Mio. km² (fast die Hälfte der Erdoberfläche) zwischen 4000 und
6000 m als eigentliche Tiefseebecken und schließlich 3 Mio. km² von
6000 bis über 11000 m als Tiefseegräben (insgesamt 24, davon allein
20 im Pazifik). Der Rauminhalt der den Meeresspiegel überragenden Landmasse
verhält sich zu dem des Weltmeeres wie 1:11. Dennoch machen die 1,419 Trillionen
t Wasser in den Ozeanen nur 0,24% der ganzen Erdmasse aus. Der in den Tiefseegräben
am Boden herrschende Wasserdruck beträgt über 1 t/cm². Mit dem
frei schwimmenden Tiefseeboot (Bathyskaph) Trieste des Schweizers
A. Piccard wurde 1960 eine Tiefe von 11034 m erreicht. Die Kontinente bilden einzelne
große, etwa 35 km dicke Schollen, die in den oberen Erdmantel eintauchen.
Unter den Ozeanen fehlt dagegen diese relativ leichte kontinentale Kruste, und
die schweren basaltischen Gesteine des Erdmantels sind schon in geringer Tiefe
unter der einige hundert Meter mächtigen Sedimentbedeckung anzutreffen, wie
Bohrungen des Forschungsschiffes Glomar Challenger 1968 erstmals nachweisen
konnten. Nach heutiger Vorstellung schwimmen die Kontinente nicht wie Eisschollen
auf ihrer Unterlage, sondern bilden zusammen mit Teilen der angrenzenden Ozeankruste
und des oberen Erdmantels riesige plattenförmige Bruchstücke der etwa
100 km dicken starren Außenhaut der Erde. Ein gewaltiges, insgesamt 60000
km langes unterseeisches Gebirgssystem bildet den Mittelozeanischen Rücken.
In dessen Bereich kommen häufig Seebeben vor, deren Herde in einer Krustenspalte
längs des Gebirgskammes liegen, wo durch emporquellendes Magma junges basaltisches
Gestein randlich an die Platten angelagert wird und diese so auseinandergepreßt
werden. Dadurch schieben sich andernorts, etwa an der Westküste Amerikas
bzw. am ostasiatischen Inselbogen die Kontinentalplatten auf die Schollen des
Meeresbodens und drücken letztere entlang der Tiefseegräben ins Erdinnere,
weshalb gerade in dieser geologisch so mobilen Zone der Feuerring
eines aktiven Vulkan- und Erdbebengürtels die Menschen bedroht.
Erdkern | | Erdmantel | | Erdkruste | Innerer
Kern | Äußerer Kern | | Unterer
Mantel | Oberer Mantel | | | 6385-5165
km | 5165-2900 km | | 2900-700
km | 700-33 km | | 33-0
km | | | | Mesosphäre
| Asthenosphäre || Lithosphäre | | | | (2900-250
km) | (250-100 km)
(100-0 km) | Die Erde hat einen dichten Eisen-Nickel-Kern,
einen Mantel mit Gesteinen mittlerer Dichte und eine Kruste aus leichterem Material.
( ).
Die äußeren festen Schichten, d.h. die Kruste und der höchste
Teil des oberen Mantels, werden auch als eine Sphäre angesehen
und Lithosphäre genannt, die dann wiederum in die ozeanische Lithosphäre
und die kontinentale Lithosphäre unterteilt wird. Beispielsweise ist die
heutige ozeanische Lithosphäre wahrscheinlich erst ungefähr 100 bis
180 Millionen Jahre alt, denn die gigantischen Gesteinsbewegungen vom heißen
äußeren Kern in den Mantel und gewaltige Vulkanausbrüche erzeugen
ständig eine neue ozeanische Kruste. Entlang der verschiedenen ozeanischen
Rücken, die sich auf einer Länge von ca. 40000 km durch die Meere ziehen,
ist das gut zu beobachten. Etwa 20 Kubikkilometer neues Gestein pro Jahr entstehen
auf diese Weise. (Phantastisch!). Die im wahrsten Sinne des Wortes neu auftauchende
ozeanische Kruste verdrängt dabei das ältere Gestein des Ozeanbodens
und schiebt es sozusagen nach links und rechts zur Seite weg. Der Meeresboden
wird also ständig neu erschaffen. Wie aber reagieren die Kontinente
auf die sich ausbreitende ozeanische Kruste? Wie reagieren die alten Kontinente
auf den Druck der Ozeanböden? Dazu muß man wissen, daß
die gesamte Lithosphäre, die ozeanische und die kontinentale, in ungefähr
ein Dutzend einzelne Platten zerbrochen ist. Diese schwimmen regelrecht auf einer
teilweise geschmolzenen, zähflüssigen Schicht, der so genannten Asthenosphäre.
Getrieben durch die Konvektion von heißem, flüssigem Material aus dem
Erdinneren, bewegen sich einige der Platten aufeinander zu, andere driften voneinander
weg. Die Wärmequellen im Inneren der Erde liefern die hierfür benötigte
Energie. Wo die Platten auseinander driften, kommt es zu einem regen Vulkanismus.
Geschmolzenes Material steigt in den Spalten zwischen den Platten auf, kühlt
ab und bildet eine neue Kruste. Im Laufe der Jahrmilliarden sind so riesige Becken
entstanden, die späteren Ozeane. Doch da die Erde eine Kugel mit endlicher
Oberfläche ist, müssen die Platten woanders auch wieder aufeinander
zutreiben. Wo das der Fall ist, spricht man von so genannten Subduktionszonen,
in denen eine Platte unter der anderen wegtaucht und in der Tiefe wieder aufgeschmolzen
wird. Der Rand der aufgleitenden Platte wird gestaucht, so daß es zur Auffaltung
von Gebirgen und häufigen Erdbeben kommt. Auf diese Weise bildet sich ein
regelrechter Gesteinskreislauf, indem aus dem Erdinneren aufsteigendes Material
an anderer Stelle wieder abtaucht. Heute kann man aus den unterschiedlichen Gesteinsfunden
Bilderreihen von einem regelrechten Tanz der Kontinente anfertigen. Afrika treibt
gegenwärtig auf Europa zu und wölbt die Alpen auf. Indien schiebt sich
unter den eurasischen Kontinent und hebt das Himalaja-Gebirge an. Auch der südliche
Teil von Afrika wird zur Zeit angehoben, während der nördliche Teil
sich unter Europa schiebt. Amerika driftet von Europa weg in Richtung Asien, und
in schätzungsweise 20 Millionen Jahren werden Teile Ostafrikas vom afrikanischen
Kontinent abbrechen. ( ).
Da also alle Kontinente im Fluß sind, muß die Erde früher ganz
anders ausgesehen haben. (Harald Lesch, Big Bang, zweiter Akt, 2003,
S. 185). Also kann man auch mit ruhigem Gewissen die Prognose wagen, daß
z.B. in rund 50 Millionen Jahren Australien seine Drift nach Norden fortgesetzt
haben wird, daß ein Teil Ostafrikas sich vom afrikanischen Kontinent abspalten
wird, daß Kalifornien westlich der San-Andrea-Verwerfung sich von Nordamerika
wahrscheinlich schon gelöst haben wird, daß Atlantik und Indischer
Ozean weiter wachsen werden und der Pazifik weiter schrumpfen wird, daß
das Rote Meer sich weiter öffnen wird und daß das nordwärts drängende
Afrika das Mittelmeer noch weiter einengen wird.   |
Die
Antriebskraft der Plattenbewegungen wirkt aus dem Inneren des Erdmantels ( ).
Infolge von Temperaturunterschieden zirkulieren Konvektionsströmungen im
Mantel. Dort, wo die Strömungen zweier Zyklen zusammen emporsteigen und dann
auseinanderlaufen, streben auch die betreffenden Platten auseinander, wobei der
ihren Grenzbereich markierende Mittelozeanische Rücken sich stetig verbreitert.
Dort, wo die Strömungen der Zyklen abwärts gerichtet sind, werden die
Platten zusammengeführt, wobei es zur Unterschiebung der einen unter die
andere kommt und eine Subduktionszone entsteht. Der ozeanische Boden muß
also wieder ins Erdinnere hinabtauchen. Die Subduktionszonen nehmen Erdkruste
etwa in dem Maße auf, wie diese entlang des Mittelozeanischen Rückens
neu gebildet wird. So erklärt sich, daß keine heute bekannte ozeanische
Kruste älter als ca. 200 Millionen Jahre ist.Magnetische
Untersuchungen des Meeresbodens lieferten einen wichtigen Beitrag zur Theorie
der Plattentektonik. Das von Magnetometern aufgezeichnete Streifenmuster am Meeresgrund
resultiert aus der wiederholten Umkehrung der Nord-Süd-Polarität des
irdischen Magnetfeldes während der vergangenen Millionen von Jahren. Die
symmetrische Anordnung der magnetischen Streifen zu beiden Seiten des Mittelozeanischen
Rückens läßt sich nur dadurch erklären, daß die jeweils
zusammenpassenden Streifen gleichzeitig entstanden und auseinanderwanderten, während
in der Zentralspalte des Rückens neues Krustenmaterial aus aufsteigendem
Magma gebildet wird.Subduktion bedeudet, daß
eine Platte unter eine andere absinkt. So wird sialisches Material in die Tiefe
transportiert. Die A-Subduktion, alpine Subduktion, ist ein wenig gebräuchlicher
Begriff, um ein großräumiges Absinken einer Kontinentalkruste unter
eine andere Kontinentalkruste als subduktionsähnlichen Vorgang darzustellen
und gegen die Subduktion ozeanischer Lithosphäre abzugrenzen, die als B-Subduktion
(Benioff-Subduktion) der A-Subduktion gegenübergestellt wurde.Subduktionszonen
sind Bereiche der Zerstörung ozeanischer Kruste. Mit dem Abtauchen einer
Platte unter eine andere wird Ozeanboden in die Tiefe geschoben, so daß
es zur Ausbildung eines Tiefseegrabens kommt. Die Subduktion ist begleitet von
Erdbeben; wo Lava im Zusammenhang mit den Schmelzvorgängen in der Tiefe die
Erdoberfläche erreicht, entsteht ein vulkanischer Inselbogen.Ein
Mittelozeanischer Rücken bildet sich, wenn zwei Platten sich voneinander
weg bewegen. Entlang der Dehnungsfuge im Kamm des Rückens dringt Magma aus
dem Erdmantel empor und bildet, indem er erstarrt, neuen Meeresboden, dessen Abwandern
durch das Nachdrängen weiterer Gesteinsschmelze ausgeglichen wird.Übergangsverwerfungen
finden sich, wo an einem unregelmäßig verlaufenden Plattenrand Kammabschnitte
des Mittelozeanischen Rückens gegeneinander versetzt sind. Die Übergangsverwerfung
ist aktiv nur zwischen den Rückenscheiteln. Wo keine gegenläufige Bewegung
stattfindet, ist die Verwerfung nicht zugleich Plattengrenze.Die
Lithosphäre besteht aus sieben größeren Platten (Antarktische
Platte, Pazifische Platte, Nordamerikanische Platte, Südamerikanische Platte,
Afrikanische Platte, Eurasische Platte, Australische Platte) und mehreren kleineren
Platten (Juan-de-Fuca-Platte, Kokos-Platte, Nacza-Platte, Karibische Platte, Scotia-Platte,
Somalische Platte, Arabische Platte, Indische Platte, Philippinische Platte u.a.),
die durch Ausbreitungsrücken, Subduktionszonen oder durch Verwerfungen voneinander
getrennt sind. Das bedeutet: Die Platten wachsen durch Zunahme entlang den Mittelozeanischen
Rücken, werden in den Subduktionszonen der Tiefseegräben abgebaut oder
gleiten horizontal aneinander vorbei.Die Afrikanische Platte und
die Antarktische Platte sind nicht von Subduktionszonen begrenzt, sie werden also
größer. Dieses Wachstum wird im wesentlichen durch eine Subduktionszone
kompensiert, die sich im Bereich der Tongainseln entwickelt, sowie durch weitere
Subduktionszonen im Pazifik. Die Indische Platte, die Australische Platte und
die Pazifische Platte befinden sich im Schrumpfungsprozeß. Vulkanismus und
Erdbeben kennzeichnen jene Randzonen, wo Platten kollidieren oder aneinander vorbeigleiten.Wie
gesagt: Laut der Idee der Plattentektonik ist die Erdkruste in Platten unterschiedlicher
Größe zerfallen, und diese Platten bewegen sich auf dem Erdmantel-Material
mit Geschwindigkeiten bis etwa 13 cm pro Jahr. Man wies nach, daß in den
mittelatlantischen Rücken aus dem Erdmantel Magma aufsteigt und sich die
so dauernd neu entstehende Kruste nach zwei Seiten hin auseinander bewegt. Da
sich die Gesamt-Oberfläche der Erdkudgel aber nicht verändert, muß
sich an anderer Stelle der Erde ein Ozean oder Kontinent verkleinern. Dies geschieht
z.B. durch Verschluckung (m.a.W.: Subduktion) der ozeanischen Kruste
in den sogenannten Tiefseegräben, wie sie vor allem im Pazifischen Ozean
häufig zu finden sind. Das heißt: Der Atlantik dehnt sich zur Zeit
noch aus, während der Pazifik dafür schrumpft. Nahezu die
gesamte ozeanische Kruste der Weltmeere erleidet das Schicksal der Verschluckung.
Es gibt keine Reste ozeanischer Kruste, die älter als etwa 200 Mio. Jahre
sind. Alle älteren Ozeane sind verschwunden. Aus diesem Grunde kann man die
ältere Entwicklungsgeschichte der Erde nur aus den Gesteinen der Kontinente
rekonstruieren, weil diese von dem Verschluckungsprozeß nicht
betroffen sind.Island z.B. ist eine auf zwei verschiedenen Kontinantalplatten
gelegene Insel, genauer gesagt: auf dem - Reykjanesrücken genannten
- nordöstlichen Teil des Mittelatlantischen Rückens und übersteigt
als einziger größerer Teil dieses Meeresrückens den Meeresspiegel.
Durch diese Lage auf dem Mittelatlantischen Rücken bedingt, Ist Islandmit
seinen ungefähr 17 bis 20 Millionen Jahren vergleichsweise jung. Das Gebiet
des westlichen und nordwestlichen Teils der Insel besteht aus tertiären Basaltformationen
und ist größtenteils älter als 3 Millionen Jahre. Eine Ausnahme
bildet Snæfellsnes, wo die vulkanische Aktivität vor 7 Millionen Jahren
erst stoppte, dann aber vor 2 Millionen Jahren erneut einsetzte. Die letzten Ausbrüche
fanden in diesem Gebiet zur Landnahmezeit um 900 statt (im Hnappadalur). Es gibt
dort immer noch 3 aktive Vulkansysteme. Daran schließen sich östlich
mit ca. 700.000 bis 3 Mio. Jahren die altpleistozänen Gesteine der erloschenen
Vulkanzone an. Die Gesteine des vulkanisch aktiven Mittelatlantischen Rückens
sind jünger als 700.000 Jahre und erneuern sich laufend. Östlich der
vulkanisch aktiven Zone befindet sich der östliche Teil der erloschenen Vulkanzone,
auch Graue Basaltformation genannt. Daran anschließend existiert
wieder ein tertiärer Bereich, jedoch in geringerer Ausdehnung als im Westen
der Insel. Aufgrund der stetigen vulkanischen Aktivität infolge der Spreizungstendenzen
des Mittelatlantischen Rückens wächst Island um rd. 2 cm pro
Jahr in Ost-West-Richtung. Das Wachstum in westlicher Richtung ist jedoch deutlich
stärker als das nach Osten gerichtete.
Vulkane Der
Vulkan Kilauea ist derzeit der aktivste Vulkan der Erde. Er liegt
1243 m über dem Meeresspiegel und 5000 m unter dem Wasser. Im Jahresdurchschnitt
befördert er 120 Mio. m³ Magma an die Erdoberfläche. Der Kilauea
gehört zu den eher seltenen Schildvulkanen, deren Lava in gigantischen Massen
meistens ohne eine spektakuläre Eruption austritt. Weil die Lava dieser Schildvulkane
extrem dünnflüssig ist, kann das eingeschlossene Gas vergleichsweise
leicht entweichen und keinen hohen Druck aufbauen.Zu
Erdbeben kommt es, wenn starre Krustenteile, von Strömungen tief im Inneren
des Erdmantels bewegt, aneinander vorbeigleiten. Spannungen bauen sich auf, bis
sie die Festigkeit des Gesteins übersteigen, woraufhin es zu jähen Ausgleichsbewegungen
kommt. Vulkane entstehen, wo Gesteinsschmelze aus dem Erdmantel durch Schwächezonen
in der Kruste empordringt. Oft geschieht dies entlang den Grenzen der tektonischen
Platten.  V
= Vulkanisches Stockwerk; Sv = Subvulkanisches Stockwerk; P = Plutonisches
Stockwerk. (1) Durchschlagsröhre; (2) Maar; (3) Wallberg;
(4) Aschekegel; (5) Caldera
mit Parasitärkratern; (6) Plateauvulkan;
(7) Schildvulkan; (8) Stratovulkan;
(9) Quellkuppe; (10) Gang;
(11, 12, 14) Subvulkane;
(13) Lagergang; (15,
16, 18-21) Plutone.
Aus: Hans Cloos, Einführung in die Geologie, 1936. | Typisch
für Vulkane mit 1000°C heißen und noch heißeren, dünnflüssigen,
basischen Laven ist das ruhige Ausfließen (Effusion), typisch für für
Vulkane mit 700-800°C heißen, zähflüssigen, sauren Laven die
explosive Förderung. Diese beiden Typen sind auf der Erde weitgehend getrennt
verbreitet. Die effusiven Vulkane treten auf dem Mittelozeanischen Rücken
und in Bereichen der Grabensysteme auf, die explosiven Vulkane bilden einen Gürtel
rings um den Pazifik. Der nicht an den Plattenrändern, sondern im inneren
Teil kontinentaler wie ozeanischer Platten aufretende Vulkanismus wird Intraplattenvulkanismus
genannt. Der Vulkanismus steht in engem Zusammenhang mit der Plattentektonik.
Die gesamte Geotektonik ist ja für das Leben günstig, auch wenn man
zunächst wegen der oft damit verbundenen Vernichtung der gegenteiligen Auffassung
sein kann. Vernichtung von Lebensformen bedeutet unter günstigen Umständen
Gelegenheit für neue Lebensformen. Wie alle Erdkatastrophen
dürfen auch diese nicht zu häufig und nicht zu selten
auftreten, um für das (höhere) Leben wirklich günstig zu
sein. Für das Leben sind die kosmologischen Bedingungen die wichtigsten
und die geologischen Bedingungen die zweitwichtigsten Voraussetzungen. Und zu
den geologischen Bedingungen gehört zuerst einmal der Erdkern, weil
er mit seinen bis zu 7000 K ( )
eine Energiequelle ist, die u.a. für das Erdmagnetfeld und eben auch für
alle tektonischen Bewegungen der Erde geologisch verantwortlich ist.Die
Kontinente bewegen sich mit dem Tempo, mit dem auch unsere Fingernägel wachsen.
Wie eine erdeigene Klimanalage wirken die Strömungen in den Ozeanen, die
sowohl kaltes Grundwasser als auch warmes Oberflächenwasser führen.
Beispielsweise transportiert der Golfstrom warmes Wasser aus der Äquatorregion
in die kälteren Breiten. Als z.B. die beiden Kontinente Antarktis und Australien
begannen, sich zu trennen, begann dadurch auch die Antarktis stärker zu gefrieren,
weil die Kaltströmung nicht mehr eine relativ große, sondern eine relativ
kleine Landmasse umströmte. Wahrscheinlich wirkte das auf die Antarktis wie
ein Gefrierschrank. Und dann wuchsen auch noch Nordamerika und Südamerika
zusammen, wodurch die altlantischen Warmströmungen, darunter auch der heutige
Golfstrom, nach Norden abdrehen mußten und die Arktis ebenfaolls vereiste.
Solche Vereisungsgeschichten waren aber sehr selten, wie schon gesagt, denn die
eislosen Warmzeiten sind der Normalfall und die eisreichen Kaltzeiten der Ausnahmefall.In
der Zukunft wird es zwischen Europa und Afrika kein Mittelmeer mehr geben. Das
nordwärts drängende Afrika wird das Mittelmeer z.B. in etwa 50 Millionen
Jahren (geologisch: eine nur kurze Zeit) schon auf die Hälfte seines heutigen
Raumes eingeengt und dabei den größten Teil Italien bis zur Unkenntlichkeit
seines heutigen Gesichtes eingequetscht haben. Außerdem wird
in 50 Millionen Jahren ein Teil Ostafrikas sich vom afrikanischen Kontinent abspaltet,
wird Australien seine Drift nach Norden fortgesetzt, wird Kalifornien westlich
der San-Andrea-Verwerfung sich von Nordamerika gelöst haben. Während
der Atlantik und der Indischer Ozean weiter wachsen werden, wird der Pazifik weiter
schrumpfen. Das Rote Meer wird sich weiter öffnen, der Persische Golf verschwunden
sein. 
Und wie genau sah die Entwicklung in der Vergangenheit
aus?
Erdurzeit/Kryptozoikum.
- Als nach der Entstehung der Erde ihre Temperatur so weit abgesunken war, daß
erste Kristalle bzw. Minerale entstehen und eine Art harten Schaum und schließlich
Gesteine bilden konnten, entstand eine harte Schicht. Diese Kruste verringerte
die Wärmestrahlung, wurde durch weitere Abkühlung immer dicker, wobei
sich bald die für die heutige Erdkruste typischen Gesteine bildeten. Es handelt
es sich hauptsächlich um silizium-, magnesium- und natriumreiche Mineralkombinationen.
Die wichtigsten Gesteine waren Basalte und Granite. Es ist höchst wahrscheinlich,
daß diese erste feste äußere Haut damals die ganze
Erde umspannt hat und schon sehr früh durch magmatische Schmelzprozesse sowohl
in eine basaltische ozeanische Kruste als auch, in geringerem Maße, eine
vorwiegend grantische kontinentale Kruste differenziert wurde. Allerdings waren
diese Krusten noch nicht stabil. Die Erde stand damals noch unter heftigem Meteoriten-Beschuß.
Die Einschlagkraft der Meteoritenkörper auf dem Ur-Planeten Erde war so groß,
daß die dünne Kruste teilweise wieder zerbrach. Weil gleichzeitig wegen
des hohen Wärmeflusses im Erdmantel unter der jungen Kruste starke Konvektionsbewegungen
stattfanden, wurde vielleicht ein großer Teil dieser ersten Kruste wieder
im Mantel verschluckt. Erst als sich genügende Mengen an relativ
leichter Kruste gebildet hatten, konnte dieses Material an der Erdoberfläche
überdaueren und vor ca. 4 Mrd. Jahren die ersten Ur-Kontinente bilden. Die
(bekannte!) älteste Gebirgsbildung (Orogenese) ist fast 4 Mrd. Jahre alt,
stammt also aus dem späten Früh-Archaikum,
und die (bekannte!) älteste Orogenese in Europa - es ist die Samaaische Orogenese
- ist ca. 3 Mrd. Jahre alt, stammt also aus dem späten Mittel-Archaikum.
Gesteine aus dieser Zeit und aus älterer Zeit finden sich in den nördlichsten
und östlichsten Teilen Finnlands und auf der Halbinsel Kola. Als eine der
bedeutendsten Orogenesen aus dem frühen Spät-Archaikum
gilt die Kenorische oder Algomische Faltung. Dabei entstand die nach dem St.-Lorenz-Strom
in Kanada bezeichnete Landmasse Laurentia. Sie umfaßt zu großen Teilen
Kanada und Grönland, das damals noch zu dem heutigen Kanada gehörte.
(Die Davis-Straße zwischen Grönland und der Baffin-Insel entstand erst
in geologisch junger Zeit.). Kernmasse von Laurentia ist der Kanadische Schild.
Außerdem sprechen die Geologen von der nach dem Hudson-Fluß benannten
Hudsonschen Orogenese vor ca. 1,8-1,6 Mrd. Jahren (d.h. im Früh-Proterozoikum)
und von der Greenville-Orogenese vor etwa 1 Mrd. Jahren (d.h. im Spät-Proterozoikum),
als sich der etwa 2000 km lange und 500 km breite Kontinent Grennvillia an den
Ostrand von Nordamerika heftete. Etwa gleich alt wie die Hudsonschen Orogenese,
also ca. 1,8-1,6 Mrd. Jahren alt ist z.B. die in Schweden und Finnland nachgewiesene
Svekofennische Orogenese. Weitere uralte Orogenesen aus Europa sind z.B. die in
den Gotiden (Gebirge in Südschweden) dokumentierte Gotische Orogenese vor
ca, 1,3-1,2 Mrd. Jahren (d.h. im Mittel-Proterozoikum)
und z.B. die aus dem Assynt-Distrikt in Nordschottland bekannte Assyntische Orogenese
vor 0,6 Mrd. Jahren (d.h. im Algonkium).
30 Mio. Jahr später, nämlich vor 0,57 Mrd. Jahren endete die Erdurzeit,
denn es begann die:Erdfrühzeit/Phanerozoikum.
- Die erste Ära des Phanerozoikums ist das Paläozoikum,
und in seiner ersten Formation Kambrium
(siehe: Abbildung) waren
z.B. Afrika und Südamerika noch nicht durch einen Ozean getrennt, sondern
miteinander verbunden (besonders an diesem Beispiel macht die lange Zeit auch
von der Fachwelt nicht anerkannte Theorie der Kontinentalverschiebung Alfred Wegeners
Erdkugel befindlichen großen Landmasse Gondwana, zu der z.B. auch Indien
verständlich, weshalb dies so war). Sie waren Teil der im Süden der
gehörte, das sich nah an Afrika befand, und zwar in etwa auf der Höhe
von Somalia, Kenia und Tansania. West-, Mittel- und Südeuropa waren durch
einen Meeresarm namens Proto-Tethys getrennt von Nord-, Nordmittel- und Nordosteuropa
(sie lagen weiter westlich; siehe: Abbildung)
und durch den Iapetus-Ozean von Nordwesteuropa, z.B. Wespitzbergen, Westnorwegen
und Schottland (sie lagen sehr viel weiter westlich, fast gegenüber [!];
siehe: Abbildung). Auch
im Ordovizium
waren Afrika und Südamerika noch miteinander verbunden. Sie waren immer noch
ein Teil der großen Landmasse Gondwana. Zu Beginn dieser Periode lag möglicherweise
der Südpol in Nordosbrasilien oder in Guayana, seit der voletzten Stufe dieser
Formation befand er sich dann in Nordwestafrika. Das heißt: Gebiete, die
heute zu den wärmsten Gebieten der Erde zählen, die heute am Äquator
oder doch in der Nähe des Äquators liegen, in denen heute sich Dschungel,
Wüste oder Savanne erstrecken, waren damals von einer kilometerdicken Eiskappe
bedeckt, waren damals Teil einer riesigen Eisregion. Europa war zu dieser Zeit
immer noch geteilt. Im Silur
verlief der Äquator über Südskandinavien, Südgrönland,
die Hudson-Bay, die nordwestlichen USA und Nordaustralien. Der Südpol lag
in Südwestafrika. In Nordamerika und Sibirien entstanden durch Verdunstung
von Meerwasser bedeutende Salzlager, auf Gotland die ersten ausgedehnten Korallenriffe.
Gegen Ende dieser Formation vollendete sich die Kaledonische Gebirgsfaltung. Durch
Kollision der nordamerikanischen Platte (Laurentia) mit der sibirischen und baltischen
Platte (Baltica) wurden Ablagerungen des Meeres Iapetus zum kaledonischen Gebirge
gefaltet. Teile davon kennt man in Nordnorwegen, Schottland, Grönland, Alaska,
Neufundland und den nördlichen Appalachen in den USA. In Mitteleuropa tritt
das Kaledonische Gebirge im Brabanter Massiv, in Ardennen, Rheinischem Schiefergebirge,
Harz, der Lausitz und den Sudeten in Erscheinung. Den
riesigen Kontinent Gondwana bildeten Südamerika, Afrika, Italien (ohne Alpenvorland)
und der Balkan, Indien, Vorderindien, Australien und Antarktis auch noch im Devon
(siehe: Abbildung). Teile
von Nordamerika, ganz Grönland und fast ganz Europa (ohne die Halbinseln
Italien und Balkan) waren im sogenannten Old-Red-Kontinent vereint
(siehe: Abbildung). Es verdankt
seinen Namen den durch Eisenoxyd rötlich gefärbten Verwitterungsprodukten.
Im Karbon
nahm wegen der Rückzüge der Meere die Festlandfläche deutlich zu
(vor allem im Oberkarbon), bildeteten immer noch Südamerika, Afrika, Italien
(ohne Alpenvorland) und der Balkan, Indien, Vorderindien, Australien und Antarktis
den riesigen Kontinent Gondwana im Süden der Erdkugel, der sich durch seine
Nordbewegung jedoch den in ihrer Südbewegung auf ihn zu driftenden nördlichen
Erdteile schon sehr nahe war. Er war von ihnen nur noch durch einen schmalen Meeresgürtel
getrennt. Dieser Meeresgürtel heißt Tethys (Gattin des Okeanos). Der
Beginn der Karbonzeit war auch die Hauptzeit der Variskischen Gebirgsbildung.
(Variskisch [benannt nach dem germanischen Stamm der Varisker und nach dem Land
der Varisker, dem Vogtland] wurde als geologischer Begriff 1869 eingeführt
von Eduard Sueß [1831-1914]). Sie wurde durch die Kollision der miteinander
vereingten nordamerikanischen und europäischen Platte (ohne die Halbinseln
Italien und Balkan, die ja zu Gondwana gehören) mit dem riesigen Kontinent
Gondwana verursacht. Diese sich aufeinander zu bewegenden Platten engten den Meeresgürtel
der Tethys also immer mehr ein. Bei der Variskischen Faltung entstanden große
Gebirgszüge in Europa. Dabei wurde das devonisch-unterkarbonische Meer aus
Mitteleuropa verdrängt. Seine Ablagerungen sind in den gefalteten Resten
der gebirge im Sauerland, im Bergischen land, im Taunus und im Harz bewahrt. Auch
im Perm
bildeten immer noch Südamerika, Afrika, Italien (ohne Alpenvorland) und der
Balkan, Indien, Vorderindien, Australien und Antarktis den riesigen Kontinent
Gondwana, und diese Süderde Gondwana lag, wie eben erwähnt,
ganz nah an der Norderde Laurasia (siehe: Abbildung).
Europa lag zu Beginn des Perm in Nähe des Äquators, wanderte dann aber
nordwärts (siehe: Abbildung).
Die Fossilien der Nordhalbkugel belegen ein warmes bis heißes Klima, das
im Laufe der Permzeit immer trockener wurde. Im Gegensatz dazu steckten die südlichen
Regionen die schon seit dem Karbon herrschende Eiszeit, die übrigens ebenso
bedeutend war wie die spätere pleistozäne Vereisung Europas. Im Perm
endete die Variskische Gebirgsbildung. Sie war im Rotliegenden, d.h. der ersten
Abteilung des Perm, vom starken Vulkanismus begleitet. Auch
am Ende des Perm existierte immer noch die eine einzige Landmasse namens Pangäa
(siehe: Abbildung *)
und der einzig sie umgebende Ozean namens Panthalassa (von griech. pan
= alles, thalatta = Meer); der Übergang vom
Perm zur Trias war auch der von der ersten zur zweiten Ära des Phaanerozoikums,
nämlich vom Paläozoikum zum Mesozoikum,
und schon seit Beginn der ersten mesozoischen Formation Trias
zerbrach die eine einzige große Landmasse namens Pangäa. Sie wurde
durch den Meeresgürtel Tethys wieder getrennt, wobei also das Meer die Norderde
Laurasia von der Süderde Gondwana schied. Danach reichte die
Tethys im Westen bis nach Kalifornien und Nevada und im Osten über das Gebiet
des heutigen Himalaja bis nach Japan. Im Bereich des heutigen Mittelmeeres war
die Tethys ein Flachmeer mit ausgedehnetne Riffen und Lagunen. Das Klima kann
als ziemlich ausgeglichen bezeichnet werden, denn es gab kaum jahreszeitliche
Schwankungen. Weite Teile Europas lagen im Bereich der Tropen. Nord- und Südpol
befanden sich im offenen Ozean und bildeten keine Eiskappen. Weltweit
eine Zeit der großen Meeresvorstöße war die zweite mesozoischen
Formation Jura
(siehe: Abbildung *).
Die ausgedehntesten Überflutungen der Kontinente
in der geologisch jüngeren Erdgeschichte ereigneten sich in der dritten mesozoischen
Formation Kreide
(siehe: Abbildung *).
Dabei wurden selbst alte Hochgebiete vom Meer überschwemmt. Nun zerfiel auch
Gondwana. Das Meer drang von Süden nach Norden in den schmalen Golf zwischen
Südamerika und Afrika. Gegen Ende der Kreidezeit hatten sich Südamerika
und Afrika bereits über 2000 km voneinander entfernt. Neu war also jetzt
auch der dadurch entstandene Südatlantik; er bildete mit dem sich nach Norden
ausweitenden Nordatlantik zusammen einen Ozean. Die Norderde Laurasia
blieb noch eine Einheit (*).
Der indische Subkontinent, der südlich des Äquators etwa in Höhe
von Südafrika-Madagaskar im Meeresgürtel der Tethys lag, wanderte mit
einer maximalen Geschwindigkeit von 10 km/h pro Jahr nach Norden (siehe: Abbildung
*).
Durch die Drehung der europäisch-asiatischen Landmasse Eurasien im Uhrzeigersinn,
die gegenläufige Bewegung Afrikas und die Norddrift Indiens begann sich die
Tethys zu verengen. Weite Teile Nordafrikas waren in der Oberkreide ein flaches
Meeresgebiet. Vorübergehend trennte ein vom Golf von Guinea nach Norden reichender
Meeresarm Westafrika vom übrigen Afrika. Der zentrale Teil Nordamerikas wurde
in der Kreidezeit vorübergehend von einem Flachmeer überflutet, das
in der Oberkreide zeitweise den Kontinent in Nord-Süd-Richtung teilte. Ab
der Oberkreide bestand wiederholt über die Bering-Landbrücke eine Verbindung
zwischen Alaska und Ostsibirien. Das Ende der dritten mesozoischen Formation Kreide
war auch das Ende der Ära Mesozoikum selbst, d.h. der zweiten Ära des
Phanerozoikums, denn nun begann die dritte Ära
des Phanerozoikums, nämlich das Känozoikum,
und seine erste Formation Tertiär
(*),
in dem durch die weltweiten Alpidischen Gebirgsfaltungen die Alpen, der Himalaja
und die Rocky Mountains entstanden. Die Norderde Laurasia gab es nun
nicht mehr, und der Atlantik wurde durch das Auseinanderdriften von Nordamerika
und Europa sowie durch das ja schon länger andauernde Auseinanderdriften
von Südamerika und Afrika immer breiter. Langsam bildete sich die heutige
Verteilung von Land und Meer heraus. Zur Formation Tertiär gehören fünf
Abteilungen (Serien). Der Druck der Afrikanischen Platte sorgte auch in der ersten
tertiären Abteilung Paläozän
für anhaltende tektonische Unruhe im Alpengebiet. Dort wurden gewaltige
Gesteinsdecken von ihrer ursprünglichen Unterlage abgelöst und nordwärts
geschoben. Ihre aufgearbeiteten Sedimente wurden in schnell absinkende, West-Ost
ausgerichtete Tiefseebecken (Prätigau-Tauern und bayerischer Flyschtrog)
geschüttet. Diese Ablagerungen (Flysch) wurden einige Jahrmillionen später
durch Gebirgsdruck gefaltet und emporgehoben. Im Skagerak brachen im Paläozän
Vulkane aus. Spuren vulkanischer Tätigkeit (Tuffe) fand man vor allem auf
der Halbinsel Jütland am Limfjord sowie auf den Dänischen Inseln, an
der Odermündung und in Ostsholland. Teilweise wurden vulkanische Aschen ins
auf dem Festland abgelagert und später ins Meer gespült. Auch in der
zweiten tertiären Abteilung Eozän
hatten die Kontinente noch eine andere Lage als heute (siehe: Abbildung).
Die Verteilung von Land und Meer wich von der gegenwärtigen ab. Das Meer
bedeckte weite Gebiete von Norddeutschland (wie schon im Paläozän).
Die Küste lag etwa auf der Linie Magdeburg-Hannover-Osnabrück-Emmerich.
Nördlich davon erstreckte sich die tertiäre Nordsee. Auf dem Festland
gab es üppige tropische Urwälder, die am ehesten mit den heutigen Urwäldern
in Südostasien und Mittelamerika vergleichbar sind. Im Süden Europas
lag nach wie vor der Meeresgürtel Tethys. Zu Beginn des Eozäns bestand
offenbar eine Landverbindung zwischen Nordamerika und Europa. In der dritten tertiären
Abteilung Oligozän
veränderte eine große Überflutungsphase das Gesicht Europas. Im
Unteroligozän wurde Ostdeutschland und Mitteldeutschland bis zum Harz und
bis nach Leipzig (einschließlich) vom Meer bedeckt. Auch das Pariser und
das Belgische Becken sowie ganz Norddeutschland bis zum Niederrhein (einschließlich)
und in den Raum Kassel reichend, erhoielt im Mitteloligozän übner eine
schmale Meeresstraße durch die Hessische Senke und den Oberrheingraben eine
Verbindung mit dem Meer im Alpenraum. Das alpine Randmeer bedeckte Teile Süddeutschlands,
der Schweiz und Österreichs. Die Gebirgsbildung der Alpen erreichte ihren
Höhepunkt. In der vierten tertiären Abteilung Miozän
brachen z.B. in Deutschland zahlreiche Vulkane aus. An der Meeresküste im
Niederrheingebiet entwickelten sich im Schutz der Nehrungen ausgedehnte Sumpfwälder.
Busch- und Riedmoore mit einer Vegetation, wie man sie heute aus den subtropischen
Mooren von Florida und Georgia sowie an den Mississippi-Mündungen in Lousiana
kennt. Durch den Zusammenprall der Afrikanischen und Eurasischen Platte wurden
der Atlas, die Alpen und die Karpaten emporgehoben. Als das bis dahin vom asiatischen
Kontinent noch unabhängige Indien mit Asien kollidierte, entstand der Himalaja.
Die Geburtsstunde der Anden schlug, als die Amerikanische Platte mit der Pazifischen
Platte (und wohl auch mit der Nacza-Platte) zusammenstieß. Alle diese Gebirgsfaltungen
waren vom starken Vulkanismus begleitet. Die nach Norden treibende Afrikanische
Platte engte den ehemaligen Meeresgürtel Tethys noch weiter ein; man könnte
auch sagen, daß dies das Ende der Tethys war, denn das Mittelmeer, das von
ihm übrig geblieben ist, ist ja nur ein kleiner Rest von ihm. Vor etwa 20
Millionen Jahren war die Antarktis ganz mit Eis bedeckt, die Eisfront war gegen
Ende des Miozäns mindestens 400 km weiter vorgeschoben als heute. Weil große
Wassermengen im Eis gebunden waren, sank der Meeresspiegel entsprechend. Im Untermiozän
fiel die Beringstraße zwischen Nordamerika und Sibirien trocken (wieder
einmal! Vgl. Text oben). In der fünften tertiären Abteilung Pliozän,
die nur von sehr kurzer Dauer war, ähnelten die Küstenkonturen bereits
weitgehend den heutigen. Doch die Britischen Inseln besaßen noch eine landfeste
Verbindung zum Kontinent. Die Nordsee bedeckte weite Teile Hollands und Belgiens,
andererseits war der gesamte heutige Ostseeraum festländisch. Eines der wichtigsten
geologischen Ereignisse im Pliozän war die Entstehung einer Landbrücke
zwischen Südamerika und Nordamerika. Das hatte auch Auswirkungen auf die
Meereströmungen, speziell auf den Europa mildes Klima bringenden Golfstrom
(aus dem Golf von Mexiko), der wegen der Verbindung von Südamerika und Nordamerika
keine Möglichkeit mehr hatte, in den Pazifik zu fließen und statt dessen
seitdem Richtung Nordwesteuropäfließt. Das Ende der Abteilung Pliozän
war auch das Ende der Formation Tertiär, denn jetzt begann die Formation
Quartär
und somit die erste quartäre Abteilung Pleistozän,
auch Eiszeitalter (Eiszeit, Diluvium *)
genannt, in dem die Konturen der Erdoberfläche sich im Vergleich zu den heutigen
sich geologisch kaum verändert haben (siehe: Abbildung).
Das Klima im Pleistozän war von starken Schwankungen gekennzeichnet. Auf
Kaltzeiten (Glaziale, Eiszeiten) folgten Warmzeiten (Interglaziale). Auch
innerhalb eines Glazials konnte es zeitweise zu kurzen Phasen der Erwärmung
kommen (Interstadiale). Europa, Amerika und Asien waren im Pleistozän von
großräumigen Vereisungen betroffen. Die zweite quartäre Abteilung
Holozän,
auch Alluvium genannt, wird von nicht wenigen Forschern lediglich als Zwischeneiszeit
mit vereisten Polen angesehen, auf die in einigen tausend Jahren (oder auch schon
früher) eine weitere Eiszeit folgen könnte. Vielleicht gehört das
Holozän sogar noch zur ersten quartären Abteilung Pleistozän, dann
befänden wir uns heute nicht in einer Nacheiszeit (Zeit nach der Eiszeit),
sondern in einer Warmzeit der Eiszeit.
*
Paläomagnetismus und die Umpolung des Erdmagnetfeldes
Aufgrund
der Rekonstruktion des Paläoerdmagnetfeldes anhand erstarrter Magma der ozeanischen
Kruste, die sich im Rahmen der Plattentektonik am mittelozeanischen Rücken
ständig nachbildet ( ),
weiß man, daß sich das Erdmagnetfeld im Mittel etwa alle 250000 Jahre
umkehrt. Zuletzt hat sich dieses allerdings vor etwa 780000 Jahren ereignet, die
nächste Umpolung ist also gleichsam überfällig. Der
Polsprung, also die magnetische Feldumkehr, dauert etwa 4000 bis 10000 Jahre (Computersimulationen
gehen von etwa 9000 Jahren aus). Offenbar verursachen Störungen im Geodynamo
die Aufhebung der ursprünglichen Polarität. Umpolungen sind bis vor
etwa 100 Millionen Jahren gut dokumentiert. Da das Magnetfeld derzeit abnimmt,
könnte in nicht allzu ferner Zukunft eine Umpolung bevorstehen (Schätzung:
zwischen den Jahren 3000 und 4000), doch diese Vermutung ist wissenschaftlich
noch nicht gesichert. Allgemein ist zu beobachten, daß die Häufigkeit
der Polsprünge in den letzten 120 Millionen Jahren zugenommen hat. Während
der Phase der Umpolung wäre die Erde dem Sonnenwind etwas stärker ausgesetzt.
Dazu paßt die Beobachtung, daß in den entsprechenden Sedimentschichten
gehäuft ein Artenwechsel von Kleinorganismen festgestellt werden konnte.
Möglicherweise war also die Oszillation des Erdmagnetfeldes und die damit
einhergehenden DNS-Mutationen durch hochenergetische Strahlung ein Schrittmacher
und zugleich bedeutender Antrieb der Evolution. Jedoch entstehen wohl durch die
Wechselwirkung der Ionen des Sonnenwindes magnetische Schläuche
(Filamente) in der Ionosphäre der Erde ( ),
die von der sonnenzugewandten Seite zur Schattenseite der Erde führen. Diese
Selbstmagnetisierung führt zu einer magnetischen Abschirmung von ähnlicher
Wirkung wie das heutige Magnetfeld. Es gibt einige Anzeichen für eine bevorstehende
Polumkehr. So gibt es Stellen in der Kern-Mantel-Zone, wo die Richtung des Magnetflusses
umgekehrt ist als für die jeweilige Hemisphäre üblich. Die größte
dieser Regionen erstreckt sich südlich der Südspitze Afrikas nach Westen
bis unter die Südspitze Südamerikas (Südatlantikanomalie). Weitere
Flußrichtungswechsel zeichnen sich unter der Ostküste Nordamerikas
und unter der Arktis ab. Diese Bereiche vergrößern sich meßbar
und bewegen sich immer weiter polwärts. Mit diesem Phänomen läßt
sich die Schwächung und anschließende Umkehrung des Dipolfeldes erklären.
Die Flußumkehr entsteht, wenn sich auf der Kern-Mantel-Grenze durch Turbulenzen
die Konvektionsströme und damit auch die magnetischen Feldlinien, die im
Kern normalerweise horizontal verlaufen, zu vertikalen Schlaufen verbiegen. Tritt
eine solche Schlaufe in einem Punkt aus dem Kern aus und in einem anderen wieder
in ihn ein, so erhält man zwei räumlich nah beieinander liegende Orte
mit unterschiedlicher Richtung des magnetischen Flusses. Diese Anomalien können
das Gesamtfeld schwächen, wenn die Region mit dem umgekehrten Fluß
näher am geographischen Pol liegt als die Region mit normalem Fluß,
weil das Dipolfeld besonders empfindlich auf Veränderungen im Polbereich
reagiert. Bis zur vollständigen Polumkehr werden also diese Anomalien immer
weiter wachsen.Einige Tiere - z.B. Blindmäuse, Haustauben, Zugvögel,
Meeresschildkröten, Haie und wahrscheinlich auch Wale - nutzen das Erdmagnetfeld
zur Orientierung. Dieses geschieht durch eingelagerte ferromagnetische Substanzen
in ihren Organen. Einige in Gewässern vorkommende, mikroaerophile Bakterienarten
werden durch das Erdmagnetfeld parallel zu den Feldlinien ausgerichtet. Im Inneren
dieser magnetotaktischen Einzeller befinden sich Reihen von Magnetosomen, die
die ferromagnetischen Minerale Magnetit oder Greigit enthalten. Die Magnetosomen
wirken wie Kompaßnadeln und drehen so die Bakterien parallel zu den Feldlinien
des Erdmagnetfelds. Die Bakterien schwimmen in nördlichen Breiten zum magnetischen
Südpol, in südlichen Breiten zum magnetischen Nordpol. Dadurch und wegen
der Inklination des Magnetfelds schwimmen die Bakterien stets schräg nach
unten.
Einige
Pioniere der Urzeitforschung, der Paläontologie und der Geologie (anfangs
noch Teil der [historischen] Geographie oder Kosmographie): Sebastian Münster
(1488-1552), Georg Bauer (Agricola; 1494-1555), Philipp Clüver (1590-1650),
Niels Stensen (1638-1686), Johann Jakob Scheuchzer (1672-1733), Johann Jakob Baier
(1677-1755), Johann Christian Senckenberg (1707-1772), Georg Christian Füchsel
(1722-1773), Horace-Bénédict de Saussure (17401799), Johann
Wolfgang von Goethe (1749-1832), Abraham Gottlob Werner (1749-1817), Johann Friedrich
Blumenbach (1752-1840), Samuel Thomas von Sömmering (1755-1830), Caspar Maria
von Sternberg (1761-1838), Ernst Friedrich von Schlotheim (1764-1832), Alexander
von Humboldt (1769-1859), Georg Küfer (1769-1832), Karl von Hoff (1771-1837),
Leopold von Buch (1774-1852), Georg Graf zu Münster (1776-1844), Carl Friedrich
Gauß (177-1855), Georg August Goldfuss (1782-1848), Karl Georg von Bäumer
(1783-1865), Karl von Raumer (1783-1865), Georg Friedrich von Jaeger (1785-1866),
Carl Friedrich Häberlein (1787-1871), Christian Gottfried Ehrenberg (1795-1876),
Friedrich August von Alberti (1795-1878), Gustav Rose (1798-1873), Heinrich Georg
Bronn (1800-1862), Hermann von Meyer (1801-1869), Karl Friedrich Schimper (1803-1867),
Johann Jakob Kaup (1803-1873), Johann Carl Fuhlrott (1803-1877), Friedrich August
Quenstedt (1809-1889), Heinrich Ernst Beyrich (1815-1896), Hermann Schaaffhausen
(1816-1893), Ernst Otto Häberlein (1819-1896), Ludwig Meyn (1820-1878), Oskar
Fraas (1821-1897), Rudolf Virchow (1821-1902), Otto Martin Torell (1828-1900),
Eduard Sueß (1831-1914), Albert Oppel (1831-1865), Ferdinand von Richthofen
(1833-1905), Ernst Haeckel (1834-1919), Rudolf Falb (1838-1903), Karl von Fritsch
(1838-1906), Karl Alfred von Zittel (1839-1904), Wilhelm von Reichenau (1847-1925),
Otto Schoetensack (1850-1912), Daniel Hartmann (1854-1952), Gustav Steinmann (1856-1929),
Max Grundey (1856-1946), Albrecht Penk (1858-1945), Ernst Koken (1860-1912), Johannes
Walther (1860-1937), Fritz Daniel Frech (1861-1916), Emil Wiechert (1861-1928),
Eberhard Fraas (1862-1915), Otto Jaekel (1863-1929), Bernhard Hauff (1866-1950),
Josef Felix Pompeckj (1867-1930), Ernst Stromer von Reichenbach (1871-1952), Franz
Weidenreich (1873-1948), Otto Ampferer (1875-1947), Friedrich von Huene (1875-1969),
Hans Stille (1876-1966), Oscar Haupt (1878-1939), Robert Schwinner (1878-1953),
Alfred Wegener (1880-1930), Alexander Behm (1880-1952), Erich Haarmann (1882-1945),
Rühle von Lilienstein (1882-1946), Bartholomäus Eberl (1883-1960), Hans
Cloos (1885-1951), Franz Xaver Mayr (1887-1974), Beno Gutenberg (1889-1960), Rudolf
Opitz (1890-1940), Fritz Berckheimer (1890-1954), Johannes Weigelt (1890-1948),
Ott Christoph Hilgenberg (1896-1976), Gustav Riek (1900-1976), Wilhelm Gieseler
(1900-1976), Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald (1902-1982), Florian Heller
(1905-1978). |