Kulturanalogien Organbildung Kulturanalogien
Die Germanen haben trotz stürmischer Eroberung und rigoroser Plünderung die antike Kultur nicht zerstört, sondern nur mythomotorisch kopiert. Weil der Antrieb durch formierende oder identitätsstiftende Geschichten im Abendland von Anfang an auf die Vergangenheit bezogen und die antike Kultur bereits tot war, wurde die Geschichte des Römischen Reiches zur Basis jeder Übertragung. Das 'Reich' wurde zur Grundlage jedes bildenden und einbildenden Projektes, d.h. jeder Projektion, und zwar auch wohl deshalb, weil das auf die Vergangenheit und Zukunft ausgerichtete Abendland der krasseste Gegensatz zur an der Gegenwart orientierten Antike ist. Die Antike sollte gegenwärtig bleiben, obwohl und weil sie bereits tot war. Sie blieb für das Abendland ein auf Vergangebheit und Zukunft bezogener Mythos. Und der betrifft primär das spätantike römische Kaiserreich. WEITER