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- Multiversum (?) -

Die Frage, ob es ein Multiversum gibt oder nur das eine - unsere - Universum, ist mit rein wissenschaftlichen Methoden selbstverständlich nicht wirklich zu beantworten. Aber aus der gegenwärtig gültigen physikalischen Theorie lassen sich auch solche Theorien ableiten, die die Möglichkeit der Existenz eines Multiversums mit mehrerern Universen nicht nur zulassen, sondern sogar verlangen.

Es könnte doch sein, daß z.B. nur deswegen, weil unser Kosmos Teil eines Multiversums ist, die Zeit für uns nur in Richtung Zukunft läuft.

Die Regeln der Physik - die physikalischen Grundgesetze - sind zeitsymmetrisch. Sie gelten für vorwärts und rückwärts laufende Zeit gleichermaßen. Also müssen Vergangenheit und Zukunft doch gleich sein. Warum erleben wir trotzdem die Zeit als asymmetrisch, die Ausnahme von der Regel als Regel, das Unnatürliche als das Natürliche? Warum verläuft in unserem Universum die Zeit von einem geordneten Anfangszustand zu einem ungeordneten Endzustand? Denn die Zeitasymmetrie verstößt gegen die Grundgesetze der Physik. Vielleicht ist die Asymmetrie der Zeit nur ein lokales Problem.

Univerien?

Gibt es nur unser Universum oder
Universen, ein Multiversum ?

Multiversum

Der kosmische Ursprung des Zeitpfeils

(von Sean M. Carroll, in: Spektrum der Wissenschaft, August 2008, S. 26-34Spektrum der Wissenschaft, August 2008, S. 26-34)

„Zu den grundlegenden Tatsachen unseres Lebens gehört, daß die Zukunft anders aussieht als die Vergangenheit. Doch unter kosmologischen Gesichtspunkten ist diese Asymmetrie der Zeit vielleicht nur ein lokales Phänomen.


Die physikalischen Grundgesetze sind zeitsymmetrisch. Sie gelten gleichermaßen für vorwärts und rückwärts verlaufende Zeit. Doch wir erleben stets nur eine Richtung, von der Vergangenheit in die Zukunft. Warum?

Der Grund verbirgt sich in der Vergangenheit des Universums - in einer Epoche vor dem Urknall. Vielleicht ist unser Universum Teil eines viel größeren, insgesamt zeitsymmetrischen Multiversums, in dem die Zeit anderswo rückwärts läuft.


Das Universum sieht irgendwie nicht aus, wie es sollte. Das hört sich seltsam an, wenn man bedenkt, daß die Kosmologen wenig Vergleichsmöglichkeit besitzen. Woher wissen wir, wie das Universum aussehen soll? Dennoch haben wir mit der Zeit ein starkes Gespür dafür entwickelt, was »natürlich« ist, und das uns umgebende Universum wird diesem Anspruch nicht gerecht. Wohlgemerkt, das kosmologische Standardmodell beschreibt unerhört erfolgreich, woraus das Universum besteht und wie es sich entwickelt. Vor ungefahr 14 Milliarden Jahren war der Kosmos heißer und dichter als das Innere eines Sterns. Seither expandiert das All, kühlt sich ab und verliert an Dichte. Dieses Modell erklärt zwar praktisch jede bisher gemachte Beobachtung, doch eine Reihe ungewöhnlicher Eigenschaften vor allem des frühen Universums läßt uns vermuten, daß wir die Geschichte noch nicht ganz verstehen.

Eine besonders unnatürliche Eigenschaft des Universums ist die Asymmetrie der Zeit. Die Gesetze der Mikrophysik, die allen Vorgängen im Universum zu Grunde liegen, unterscheiden nicht zwischen Vergangenheit und Zukunft, und trotzdem ist das frühe Universum - heiß, dicht, homogen - völlig verschieden vom heutigen: kühl, verdünnt, klumpig. Es begann geordnet und ist seither immer unordentlicher geworden. Dieser asymmetrische Zeitpfeil, der von der Vergangenheit in die Zukunft weist, spielt in unserem Alltag eine zentrale Rolle. Er ist der Grund, warum wir, ein Omelett nicht in ein Ei verwandeln können, warum sich in einem Glas lauwarmen Wassers nicht spontan Eiswürfel bilden, und warum wir uns an die Vergangenheit erinnern, nicht aber an die Zukunft. Der Ursprung dieser Asymmetrie läßt sich bis zur Ordnung des Universums zurückverfolgen. Jedes Mal, wenn man ein Ei aufschlägt, betreibt man beobachtende Kosmologie.

Der Zeitpefeil ist wohl das krasseste Beispiel für ein universelles Merkmal, das die Kosmologen derzeit überhaupt nicht zu erklären vermögen. Doch dieses Geheimnis des beobachtbaren Universums verweist immer deutlicher auf die Existenz einer viel größeren Raumzeit, die sich unserer Beobachtung entzieht. Es stützt die These, daß wir Teil eines Multiversums sind, aus dessen Dynamik die scheinbar unnatürlichen Eigenschaften unserer Nachbarschaft hervorgehen. Für Physiker steckt die Zeitasymmetrie im berühmten zweiten Hauptsatz der Thermodynamik (Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik): In einem abgeschlossenen System nimmt die Entropie niemals ab. Grob gesagt ist die Entropie ein Maß für die Unordnung eines Systems. Im 19. Jahrhundert erklärte Ludwig Boltzmann die Entropie, indem er den makroskopischen Zustand eines Objekts von dessen mikroskopischen Zuständen unterschied. Eine Tasse Kaffee läßt sich zunächst durch ihren Makrozustand beschreiben, mit allgemeinen Eigenschaften wie Temperatur und Druck. Der Mikrozustand spezifiziert hingegen exakt Ort und Geschwindigkeit jedes einzelnen Atoms in der Flüssigkeit. Zu einem speziellen Makrozustand gehören viele unterschiedliche Mikrozustände: Wir könnten hier und da ein Atom verschieben, ohne daß ein Beobachter des Makrozustands den Unterschied bemerken würde.


Wenn die Entropie immerfort wächst, wie können dann überhaupt Gegenstände niedriger Entropie - beispielsweise Eier - entstehen?

Das Gesetz der Entropie bezieht sich auf geschlossene Systeme. Es schließt eine Verringerung der Entropie in einem offenen System nicht aus. Ein Huhn nimmt Energie auf und unternimmt große Anstrengungen, um ein Ei hervorzubringen.

Haben einige Teilchenprozesse nicht ihren eigenen Zeitpfeil?

Seltene Elementarteilchen wie die neutralen Kaonen zerfallen ein wenig öfter in einer Zeitrichtung als in der anderen. Auf diese Verletzung der Zeitsymmetrie schließen die Physiker aus der Beobachtung gewisser Teilcheneigenschaften. Doch im Gegensatz zum Wachstum der Entropie sind solche Zerfallsprozesse reversibel. Aus dem Standardmodell der Teilchenphysik läßt sich keine Erklärung für die niedrige Entropie des frühen Universums ableiten.


Das Rätsel der Entropie

Die Entropie ist nach Boltzmann die Anzahl der unterschiedlichen Mikrozustände, die ein und demselben Makrostatus entsprechen; genauer gesagt ist sie der Logarithmus dieser Zahl. Demnach gibt es mehr Möglichkeiten, aus einer bestimmten Anzahl von Atomen eine Konfiguration mit hoher Entropie zu bilden als eine mit niedriger Entropie. Angenommen, wir gießen Milch in den Kaffee. Die einzelnen Moleküle lassen sich auf sehr viele Arten zu einem homogenen Gemisch aus Milch und Kaffee anordnen, aber nur auf relativ wenige Arten so, daß die Milch vom sie umgebenden Kaffee säuberlich getrennt bleibt. Gut umgerührter Milchkaffee hat also höhere Entropie als Caffé Latte.

So gesehen überrascht es nicht, daß die Entropie die Tendenz hat, mit der Zeit zu wachsen. Da Zustände hoher Entropie viel zahlreicher sind als solche mit niedriger, wird fast jede Veränderung des Systems einfach aus Gründen der Wahrscheinlichkeit seine Entropie erhöhen. Deshalb vermischt sich Milch allmählich mit Kaffee, entmischt sich aber niemals ganz von selbst. Zwar ist es physikalisch nicht unmöglich, daß sämtliche Milchmoleküle sich spontan direkt beieinander anordnen, doch statistisch gesehen ist das extrem unwahrscheinlich. Bis ein totaler Entmischungszustand von selbst durch zufälliges Umsortieren der Moleküle eintritt, muß man viel länger warten, als das beobachtbare Unversum existiert. Der Zeitpfeil ist nichts anderes als die Tendenz von Systemen, sich zu einem der zahlreichen natürlichen Zustände mit hoher Entropie zu entwickeln.

Die Erklärung für den Trend einzelner Zustände zu höherer Entropie erklärt aber noch nicht, warum die Entropie in unserem Universum zunimmt. Die Frage bleibt: Warum war die Entropie anfangs niedrig? Das erscheint sehr unnatürlich angesichts der Tatsache, daß Zustände niedriger Entropie so selten sind. Selbst wenn man unterstellt, daß unser Universum heute mittlere Entropie hat, erklärt das nicht, warum die Entropie früher noch niedriger war. Von allen möglichen Anfangsbedingungen, aus denen ein Universum wie das unsere hervorgehen könnte, haben die allermeisten weit höhere Entropie, nicht niedrigere.

Mit anderen Worten, die große Frage ist nicht, warum die Entropie des Universums morgen höher sein wird als heute, sondern wieso die Entropie gestern niedriger war und vorgestern noch niedriger. Wir können diese Überlegung bis zum Ursprung des für uns beobachtbaren Universums zurückverfolgen. Letztlich ist die Asymmetrie der Zeit ein Problem, das die Kosmologie lösen muß.

Das frühe Universum war in einem höchst ungewöhnlichen Zustand. Alle Teilchen, aus denen das unserer Beobachtung zugängliche All heute besteht, drängten sich in einem extrem heißen und dichten Volumen zusammen. Vor allem waren sie in diesem winzigen Volumen fast gleichförmig verteilt. Im Mittel schwankte die Dichte von Ort zu Ort nur um ein Hunderttausendstel. Im Lauf der Expansion und Abkühlung des Universums verstärkte die Gravitationsanziehung allmählich diese Unterschiede. Regionen, die ein paar Teilchen mehr enthielten, bildeten Sterne und Galaxien, während aus Gebieten mit etwas weniger Teilchen intergalaktische Leerräume entstanden.

Offensichtlich prägt die Schwerkraft die Evolution des Universums in entscheidender Weise. Leider verstehen wir die Entropie nicht ganz, sobald die Gravitation ins Spiel kommt. Die Schwerkraft entsteht aus der Form der Raumzeit, aber eine umfassende Theorie der Raumzeit wird erst aus einer künftigen Quantentheorie der Gravitation hervorgehen. Zwar können wir die Entropie einer Flüssigkeit mit dem Verhalten ihrer Moleküle in Zusammenhang setzen, aber da wir im Grunde nicht wissen, wie der Raum beschaffen ist, wissen wir auch nicht, wie die Mikrozustände der Gravitation mit einem bestimmten Makrozustand zusammenhängen.

Immerhin können wir uns ungefähr vorstellen, wie die Entropie sich entwickelt. In Situationen, in denen die Schwerkraft vernachlässigt werden kann - wie bei der Tasse Milchkaffee -, hat eine gleichförmige Partikelverteilung hohe Entropie. Dieser Zustand ist im Gleichgewicht: Selbst wenn Teilchen sich umgruppieren, sind sie doch schon so stark vermischt, daß sich makroskopisch betrachtet nichts ändert. Doch sobald die Schwerkraft ins Spiel kommt und das Volumen konstant gehalten wird, besitzt eine gleichmäßige Verteilung relativ niedrige Entropie. In diesem Fall hält sich das System weit entfernt vom Gleichgewicht auf. Die Gravitation klumpt die Teilchen zu Sternen und Galaxien zusammen, und die Entropie nimmt in Übereinstimmung mit dem zweiten Hauptsatz (Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik) deutlich zu.

Wenn Schwarze Löcher verdampfen

Tatsächlich wissen wir, was entsteht, wenn wir die Entropie eines - genügend großen -Volumens unter Schwerkrafteinfluß maximieren: ein Schwarzes Loch. In den 1970er Jahren bestätigte Stephen Hawking eine provokante These von Jacob Bekenstein; demnach gehorchen auch Schwarze Löcher dem zweiten Hauptsatz (Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik). Wie die heißen Objekte, für deren Beschreibung dieses thermodynamische Grundgesetz ursprünglich formuliert wurde, emittieren Schwarze Löcher Strahlung und haben Entropie - und zwar eine ganze Menge.

Ein einziges Schwarzes Loch wie jenes, das im Zentrum unserer Galaxis sitzt, hat 100-mal so viel Entropie wie alle gewöhnlichen Teilchen im beobachtbaren Universum. Letzten Endes verdampfen sogar Schwarze Löcher, indem sie Hawkingstrahlung emittieren. Ein Schwarzes Loch besitzt noch nicht höchstmögliche Entropie - nur die maximale Entropie, die sich in ein bestimmtes Volumen packen läßt. Doch das Volumen des Universums wächst anscheinend unbegrenzt. 1998 entdeckten Astronomen, daß die kosmische Expansion sich beschleunigt.

Materie

Die einfachste Erklärung ist die Existenz einer so genannten Dunklen Energie, die den leeren Raum erfüllt und sich mit der Expansion des Universums anscheinend nicht abschwächt. Das ist zwar nicht die einzige, aber die derzeit favorisierte Erklärung für die kosmische Beschleunigung.

Wenn die Dunkle Energie sich nicht verflüchtigt, wird das Universum immerfort expandieren. Ferne Galaxien werden aus dem astronomischen Blickfeld verschwinden. Die übrigen werden zu Schwarzen Löchern kollabieren, die ihrerseits in das umgebende Dunkel verdampfen wie Pfützen an eineml hellen Tag. Übrig bleibt ein praktisch leeres Universum. Dann und nur dann wird das Universum-wirklich das Maximum seiner Entropie erreicht haben; es wird im Gleichgewicht sein und sich nicht mehr verändern.

Es mag seltsam anmuten, daß der leere Raum derart riesige Entropie besitzt - als wäre ein völlig leerer Schreibtisch der unordentlichste der Welt. Die Eptropie erfordert Mikrozustände, und auf den ersten Blick hat der leere Raum keine; Doch in Wirklichkeit enthält der leere Raum unzählige Zustände: die mikroskopischen Quantengravitationszustände der Raumstruktur. Wir wissen weder, wie sie genau beschaffen sind, noch, welche Mikrozustände die Entropie eines Schwarzen Lochs ausmachen. Aber wir wissen, daß in einem beschleunigt expandierenden Universum die Entropie des beobachtbaren Volumens gegen einen konstanten Wert strebt, der proportional zur Größe seiner Grenzfläche ist. Dieser wahrlich enorme Entropiebetrag übersteigt bei weitem die Entropie der Materie innerhalb dieses Volumens.

Am auffälligsten an dieser Geschichte ist der deutliche Unterschied zwischen Vergangenheit und Zukunft. Das Universum beginnt in einem Zustand sehr niedriger Entropie: gleichmäßig dicht gepackter Teilchen. Es durchmischt einen Zustand mittlerer Entropie: die klumpige Verteilung von Sternen und Galaxien, die wir heute rund um uns sehen. Schließlich erreicht es einen Zustand hoher Entropie: fast leerer Raum, in dem nur da und dort ein Teilchen mit niedriger Entropie vorkommt.

Warum sind Vergangenheit und Zukunft so verschieden? Es genügt nicht, einfach eine Theorie der Anfangsbedingungen aufzustellen und damit zu begründen, warum das Universum mit niedriger Entropie begann. Wie der Philosoph Huw Price betont hat, sollte jede Überlegung, die für die Anfangsbedingungen gilt, auch für die Endbedingungen gelten; sonst würden wir irrtümlich voraussetzen, was wir beweisen wollen, daß die Vergangenheit etwas Besonderes war. Entweder müssen wir die grundlegende Asymmetrie der Zeit schlicht als unerklärliche Eigenschaft des Universums hinnehmen, oder wir müssen tiefer in die wechselhafte Geschichte von Raum und Zeit eindringen.Viele Kosmologen haben versucht, die Asymmetrie auf die kosmische Inflation zurückzuführen. Die Inflation liefert für viele grundlegende Merkmale des Universums eine attraktive Erklärung. Dieser Idee zufolge war das sehr frühe Universum - oder zumindest ein Teil davon - nicht von Teilchen erfüllt, sondern von einer vorübergehenden Form Dunkler Energie, deren Dichte unermeßlich höher war als heute. Diese Energie trieb die Expansion des Universums mit fantastischer Beschleunigung an; danach zerfiel sie in Materie und Strahlung und hinterließ jenen winzigen Rest Dunkler Energie, der gegenwärtig wieder beschleunigend wirkt. Darauf folgt einfach die übrige Geschichte des Urknalls, vom gleichförmigen primordialen Gas zu Galaxien und so fort.

Ursprünglich sollte die Inflation eine plausible Erklärung für die Feinabstimmung der Bedingungen im frühen Universum liefern, insbesondere für die bemerkenswert gleichförmige Dichte der Materie in weit voneinander getrennten Regionen. Die von der zeitweilig enormen Dunklen Energie angetriebene Beschleunigung glättet fast alle Unregelmäßigkeiten. Die vorhergehende Verteilung von Materie und Energie wird bedeutungslos; sobald die Inflation einsetzt, entfernt sie alle Spuren der vorherigen Bedingungen. Zurück bleibt ein frühes Universum, das heiß, dicht uhd gleichförmig ist.


Enthält die Quantenmechanik keinen Zeitpfeil?

Nach der gängigsten Deutung führt die Messung eines Quantensystems zum Kollaps seiner Wellenfunktion, und dieser Vorgang ist nicht zeitsymmetrisch. Kollabierte Wellenfunktionen »entkollabieren« nicht wieder zu Quantensuperpositionen. Das hat aber denselben Grund wie beim irreversibel zerbrochenen Ei: Der Kollaps erhöht die Entropie des Universums. Die Quantenmechanik liefert keine Erklärung für die ursprünglich niedrige Entropie.

Warum erinnern wir uns an die Vergangenheit, aber nicht an die Zukunft?

Ein zuverlässiges Gedächtnis erfordert eine geordnete Vergangenheit - das heißt, niedrige Entropie. Bei hoher Entropie wären alle vermeintlichen Erinnerungen nur zufällige Fluktuationen, die mit wirklichen Ereignissen nichts gemein hätten.


Inflation ist kein Zufall

Das Inflationsmodell erweist sich in vieler Hinsicht als sehr erfolgreich. Seine Vorhersage leichter Abweichungen von der perfekten Gleichförmigkeit stimmt mit beobachteten Dichteunterschieden im Universum überein. Doch als Erklärung für die Asymmetrie der Zeit kommt es Forschern wie Roger Penrose wie ein fauler Trick vor. Damit der Prozeß wie gewünscht funktioniert, muß die ultradichte Dunkle Energie in einer sehr speziellen Konfiguration beginnen. Tatsächlich sollte ihre Entropie um einen fantastischen Betrag kleiner sein als die Enfropie des heißen, dichten Gases, in das sie zerfallt. Das bedeutet, die Inflation erklärt eigentlich nichts. Sie »erklärt« einen Zustand ungewöhnlich niedriger Entropie - ein heißes, dichtes, gleichförmiges Gas -, indem sie einen vorhergehenden Zustand noch geringerer Entropie beschwört: ein glattes Stück Raum, in dem ultradichte Dunkle Energie vorherrscht. Das verschiebt das Rätsel nur eine Stufe zurück: Warum kam es überhaupt zur Inflation?

Ein Grund, warum viele Kosmologen die Inflation zur Erklärung für die Zeitasymmetrie heranziehen, ist, daß die anfängliche Konfiguration der Dunklen Energie gar nicht so unwahrscheinlich aussieht. Zur Zeit der Inflation war unser beobachtbares Universum weniger als einen Zentimeter groß. Da ein derart winziges Gebiet vermeintlich nicht viele Mikrozustände hat, erscheint es gar nicht so unwahrscheinlich, daß das Universum zufällig in den Mikrozustand gerät, welcher der Inflation entspricht.

Leider ist diese Meinung falsch. Selbst wenn das frühe Universum nur einen Zentimeter mißt, birgt es genau dieselbe Anzahl von Mikrozuständen wie das gesamte heute beobachtbare Universum. Nach den Regeln der Quantenmechanik ändert sich die Gesamtzahl der Mikrozustände in einem System niemals. Die Entropie wächst nicht, weil die Anzahl der Mikrozustände zunimmt, sondern weil das System zum wahrscheinlichsten Makrostatus tendiert. Tatsächlich ist das frühe Universum dasselbe physikalische System wie das späte; immerhin geht das eine aus dem anderen hervor.

Unter all den verschiedenen Möglichkeiten, die den Mikrozuständen des Universums offenstehen, entspricht nur ein unglaublich winziger Bruchteil einer gleichmäßigen Konfiguration ultradichter Dunkler Energie in einem winzigen Volumen. Die Bedingungen für den Beginn der Inflation sind extrem speziell und beschreiben deshalb eine Konfiguration mit niedriger Entropie. In einer zufälligen Auswahl unter den Konfigurationen des Universums stößt man nur mit äußerst geringer Wahrscheinlichkeit auf die richtigen Anfangsbedingungen für Inflation. Die Inflation an sich erklärt nicht, warum das frühe Universum geringe Entropie besitzt: das wird einfach vorausgesetzt.

Somit hilft uns auch die Inflation nicht, den Untershied zwischen Vergangenheit und Zukunft zu erklären. Darum versuchen wir es einfach mit folgender kühner Behauptung: Die allerfernste Vergangenheit unterscheidet sich eigentlich nicht von der Zukunft. Vielleicht ist die ferne Vergangenheit ebenso wie die Zukunft in Wahrheit ein Zustand hoher Entropie. Dann wäre der heiße, dichte Zustand, den wir »frühes Universum« genannt haben, gar nicht der echte Ursprung des Universums, sondern nur ein Zwischenstadium seiner Geschichte.

Einige Kosmologen stellen sich vor, daß das Universum einen »Rückprall« durchgemacht hat. Vor diesem Ereignis zog sich der Raum zusammen, kollabierte aber nicht einfach zu einem Punkt unendlicher Dichte. Statt dessen kam irgendeine neuartige Physik ins Spiel - Quantengravitation, Extradimensionen, String-Theorie (Stringtheorie) oder andere exotische Phänomene - und verhinderte im allerletzten Moment den endgültigen Kollaps. Das Universum prallte quasi vor dem Zermalmen zurück und begann scheinbar von vorn mit dem, was wir Urknall nennen. Prallkosmologien sind zwar faszinierend, erklären aber nicht den Zeitpfeil. Entweder nahm die Entropie zu, als das vorherige Universum sich dem Zermalmen näherte; in diesem Fall erstreckt sich der Zeitpfeil unendlich weit in die Vergangenheit. Oder die Entropie nahm vor dem Zermalmen ab; daraus folgt ein unnatürlicher Zustand niedriger Entropiemitten in der Geschichte des Universums, zum Zeitpunkt des Rückpralls. In beiden Fällen landen wir wieder bei der Frage, warum die Entropie zur Zeit des sogenannten Urknalls klein war.

Nehmen wir statt dessen einmal an, das Universum habe mit hoher Entropie begonnen, das heißt, in seinem natürlichsten Zustand. Ein guter Kandidat dafür ist der leere Raum. Wie jeder Zustand hoher Entropie neigt der leere Raum dazu, einfach da zu sein, ohne sich zu verändern. Das Problem ist jetzt: Wie bringen wir diese trostlos dahinvegetierende Raumzeit dazu, unser gegenwärtiges Universum hervorzubringen? Die Lösung steckt vielleicht in der Existenz der Dunklen Energie.


Ist die Multiversumstheorie überprüfbar?

Die Idee, daß das Universum weit über den beobachtbaren Bereich hinaus reicht, ist eigentlich keine Theorie, sondern eine Vorhersage aufgrund bestimmter Theorien der Quanten- und Gravitationsphysik. Freilich ist die Vorhersage schwer zu überprüfen. Andererseits zwingen uns alle physikalischen Theorien, die Grenzen der unmittelbaren Anschauung zu überschreiten. Zum Beispiel wirft das derzeit beste Modell für die Entstehung der kosmischen Struktur, das Inflationsszenario, die Frage auf, welche Bedingungen vor Beginn der Inflationsphase herrschten.


D a s   U n i v e r s u m   b e g a n n   l e e r   u n d   w i r d   l e e r   e n d e n .

Das Universum begann leer und wird leer enden
(1)(2)(3)(4) (5)(6)(7)(8)(9)
(1) Der Raum ist fast leer.
(2) Die Quantenfelder einer Region fluktuieren.
(3) Der Raum dehnt sich inflationär aus.
(4) Die Inflation endet und erfüllt den Raum mit einem fast gleichförmigen primordialen Gas.
(5) Aus Gasklumpen bilden sich Galaxien.
(6) Das heutige Universum.
(7) Die beschleunigte Expansion entfernt die Galaxien aus dem beobachtbaren Universum.
(8) Jede Galaxie kollabiert zu einem Schwarzen Loch, das zu einem dünnen Gas verdampft.
(9) Der Raum ist fast leer.

Nach dem Standardmodell der Kosmologie begann das Universum als nahezu gleichförmiges Gas und wird als fast leerer Raum enden. Es entwickelt sich von niedriger zu hoher Entropie - bis zum sogenannten Wärmetod. Doch dieses Modell vermag nicht zu erklären, wodurch der anfängliche Zustand niedriger Entropie zustande kam. Das Modell des Autors fügt eine kosmologische Vorgeschichte hinzu (vgl. 1 und 2 mit heller Färbung in der AbbildungAbbildung). Das Universum begann leer und wird leer enden. Das Auftauchen von Sternen und Galaxien ist eine vorübergehende Abweichung vom normalen Gleichgewichtszustand. Die Darstellung der kosmischen Geschichte, die in der Abbildung (Abbildung) durch eine Folge einzelner Standbilder veranschaulicht wird, ist schematisch: Sie zeigt nicht, daß der Raum insgesamt expandiert.

Wie ein Babyuniversum entsteht

Mit Dunkler Energie ist der leere Raum nicht vollständig leer. Fluktuationen von Quantenfeldern verursachen eine sehr niedrige Temperatur - sehr viel tiefer als die des heutigen Alls, aber nicht ganz am absoluten Nullpunkt. In einem solchen Universum treten bei allen Quantenfeldern gelegentlich thermische Fluktuationen auf; das heißt, es vegetiert nicht absolut regungslos dahin. Wenn wir lange genug warten, werden einzelne Teilchen oder sogar nennenswerte Partikelmengen wie aus dem Nichts auftauchen und sich wieder ins Vakuum verflüchtigen. Dabei handelt es sich - im Unterschied zu den kurzlebigen »virtuellen« Teilchen, die der leere Raum sogar ohne Dunkle Energie enthält - um reale Teilchen.

Unter anderem können durch solche Fluktuationen auch kleine Flecken ultradichter Dunkler Energie entstehen. Bei geeigneten Bedingungen kann das Fleckchen inflationär expandieren, sich abschnüren und ein separates, eigenständiges Babyuniversum bilden.

Oberflächlich betrachtet ähnelt dieses Szenario dem Standardschema der Inflation. Auch dort postulieren wir, daß zufällig ein Fleck ultradichter Dunkler Energie entsteht, der die Inflation auslöst. Der Unterschied besteht in der Art der Anfangsbedingungen. Im Standardszenario entsteht der Fleck in einem heftig fluktuierenden Universum, in dem fast alle Fluktuationen nichts hervorbringen, was auch nur entfernt einem Inflationsprozeß ähnelt. Viel wahrscheinlicher wäre, daß das Universum die Inflationsphase einfach ausläßt und direkt in einen heißen Urknall fluktuiert. Soweit es die Entropie betrifft, sollte das Universum noch wahrscheinlicher gleich in seine heutige Konfiguration fluktuieren und die vergangenen 14 Milliarden Jahre kosmischer Evolution komplett überspringen.

In unserem neuen Szenario hat das zuvor existierende Universum niemals zufällig fluktuiert. In jener Vorzeit herrschte ein sehr spezieller Zustand - leerer Raum. Diese Theorie enthält eine derzeit noch unbewiesene Behauptung: Der wahrscheinlichste Vorgang, der aus jenem vorherigen Zustand ein Universum wie das unsrige hervorbringt, ist nicht irgendeine Fluktuation, sondern durchläuft eine Periode der Inflation. Mit anderen Worten, unser Universum ist zwar eine Fluktuation, aber keine zufällige.

Erinnerungen an die Zukunft

Dieses Szenario, das Jennifer Chen und ich 2004 vorschlugen, liefert eine originelle Erklärung für den Ursprung der Zeitasymmetrie in unserem Universum: Wir sehen nur einen winzigen Ausschnitt des großen Ganzen, und diese Gesamtheit ist völlig asymmetrisch. Die Entropie kann durch die Erzeugung neuer Babyuniversen unbegrenzt wachsen.

Diese Geschichte hat den Vorteil, daß sie sich zeitlich vorwärts und rückwärts erzählen läßt. Angenommen, wir beginnen zu einem bestimmten Zeitpunkt mit dem leeren Raum und beobachten, wie er sich in die Zukunft und die Vergangenheit entwickelt. Beides geht, denn wir setzen keinen einseitig gerichteten Zeitpfeil voraus. In beiden Zeitrichtungen tauchen durch Fluktuation Babyuniversen auf, entleeren sich und setzen ihrerseits Babys in die Welt. In extrem großem Maßstab sieht ein solches Multiversum im Mittel zeitsymmetrisch aus - sowohl in der Vergangenheit wie in der Zukunft entstehen neue Universen und pflanzen sich unbegrenzt fort. Zu jedem von ihnen gehört ein Zeitpfeil, doch in der Hälfte aller Fälle weist er in die zu den übrigen entgegengesetzte Richtung.

Die Vorstellung eines Universums mit rückwärts gerichtetem Zeitpfeil wirkt verwirrend. Angenommen, wir begegnen Wesen aus einer solchen Welt: Erinnern sie sich an die Zukunft? Zum Glück besteht die Gefahr eines solchen Zusammentreffens nicht. Gemäß dem hier beschriebenen Szenario liegen die Orte, an denen die Zeit rückwärts zu laufen scheint, unermeßlich weit in unserer Vergangenheit - lange vor unserem Urknall. Dazwischen erstreckt sich ein weites Universum, in dem die Zeit scheinbar überhaupt nicht vergeht; es gibt fast keine Materie, und die Entropie verändert sich nicht. Etwaige Wesen, die in einer dieser zeitverkehrten Regionen lebten, würden nicht alt zur Welt kommen und jung sterben, oder was es sonst an Skurrilem geben mag. Auch für sie würde die Zeit auf ganz gewöhnliche Weise vergehen. Nur wenn wir ihr Universum mit unserem vergleichen, scheint etwas nicht zu stimmen - unsere Vergangenheit ist ihre Zukunft und umgekehrt. Doch solch ein Vergleich ist rein hypothetisch, denn wir können nicht zu ihnen gelangen und sie nicht zu uns.

Gegenwärtig ist über unser Modell das letzte Wort nicht gesprochen. Kosmologen denken seit vielen Jahren über die Möglichkeit von Babyuniversen nach, aber wir verstehen den Geburtsvorgang nicht. Falls Quantenfluktuationen neue Universen zu schaffen vermögen, können sie auch viele andere Dinge hervorbringen - zum Beispiel eine ganze Galaxie. Wenn unser Szenario das Universum erklären soll, muß es vorhersagen, daß die meisten Galaxien im Gefolge urknallähnlicher Ereignisse entstehen und nicht als einsame Fluktuationen in einem sonst leeren All. Andernfalls erschiene unser Universum höchst unnatürlich.

Aber letztlich geht es nicht um dieses oder jenes Modell für die Struktur der Raumzeit in größtem Maßstab. Wirklich faszinierend ist die Idee, daß eine auffällige Eigenart unseres Universums - der Zeitpfeil als Folge der niedrigen Entropie im frühen Universum - Auskunft über das Wesen des nicht beobachtbaren Universums zu geben vermag.

Wie anfangs erwähnt ist es zwar erfreulich, wenn ein Modell den Daten entspricht, aber die Kosmologen wollen mehr: Wir möchten die Naturgesetze und unser spezielles Universum so verstehen, daß alles darin einen Sinn hat. Wir wollen die seltsamen Eigenschaften unseres Universums nicht einfach als nackte Tatsachen hinnehmen. Die Zeitasymmetrie des beobachtbaren Kosmos scheint auf etwas Tieferes hinzuweisen - auf das grundlegende Zusammenwirken von Raum und Zeit. Unsere Aufgabe als Physiker ist, aus solchen Indizien ein schlüssiges Bild zusammenzusetzen.

Wäre das beobachtbare Universum alles, was überhaupt existiert, dann gäbe es kaum eine natürliche Erklärung für den Zeitpfeil. Doch wenn das uns umgebende All nur der winzige Ausschnitt in einem weit größeren Bild ist, eröffnen sich neue Möglichkeiten. Wir können uns unser Universum als Teil eines Puzzles vorstellen, eines größeren Systems, das seine Entropie in tiefer Vergangenheit und ferner Zukunft unbegrenzt steigert. Um den Physiker Edward Tryon zu zitieren: Unser Universum ist einfach eines der Dinge, die sich von Zeit zu Zeit ereignen.

Andere Forscher arbeiten an verwandten Ideen, denn immer mehr Kosmologen nehmen das Problem des Zeitpfeils ernst. Es ist kinderleicht, den Pfeil zu beobachten; ein wenig Milch im Kaffee genügt schon. Doch dieser scheinbar simple Vorgang führt zurück bis zum Beginn unseres Universums - und vielleicht noch weit darüber hinaus.“ (Zitat-Ende).

Quadrialistisches Weltbild

Mathematisch, ja überhaupt logisch gesehen ist es viel wahrscheinlicher, daß unser Universum einem Zyklus folgt. Die meisten der heutigen Physiker wollen das allerdings nicht wahrhaben. Mehr

Dabei bestätigen alle NaturWissenschaften, daß die Bewegung aller Entwicklung - also auch aller Evolution und Geschichte - keine „progressive“ (z.B. eine nach oben hin offene fortschrittliche), sondern eine runde ist: Alles, was ist, vergeht wieder und wird wieder neu oder anders (verwendet).

Die Anzahl der Atome ist endlich. Atome und deren Bestandteile können neu kombiniert werden, aber sie gehen nicht verloren; sie können zwar zerfallen, aber sie lösen sich nur insofern auf, als daß sie sich umwandeln.

Ironischerweise bilden augerechnet die beiden brennbarsten Elemente - Wasserstoff und Sauerstoff - zusammen eine feuerlöschende chemische Verbindung: Wasser.

In der Natur scheint alles möglich zu sein, aber es werden bestimmte Kombinationen bevorzugt bzw. selektiert - und das bedeutet doch, daß die Evolution ihre Wirkung auch bereits im Bereich von Physik und Chemie zeigt (vgl. in der Abbildung: „Anorganische Ordnung“ und „Anorganische Materie“).

 

Der Urknall („Urknall“) –  Wissenschaft oder XY-ismus?

„»Die Urknalltheorie ist im wesentlichen eine kreationistische Philosophie. Sie ist kreationistisch, weil sie die Tür zu einem übernatürlichen Ursprung des Universums selbst öffnet, und auch weil sie im Grunde besagt, daß das Universum absurd scheint. Wir sollen daran glauben, weil die Experten sagen, daß sie wahr ist.« So spricht Eric J. Lerner, Präsident einer Gesellschaft für physikalisches Plasma (PlasmaVgl. Plasma-Ära) in Lawrenceville in New Jersey. Neben der Plasmaphysik hat Lerner auch in den Bereichen Kosmologie und Astrophysik extensiv geforscht und publiziert.

Folgend ein Gespräch mit ihm zum Thema Kosmologie:

Dan Cloer: Edwin Hubble gilt als Vater des expandierenden Universums, und man hält ihn gemeinhin für den Urheber der Vorstellung vom Urknall. Allerdings scheinen seine Schriften dies nicht zu zeigen. Sollte nicht Georges Lemaître direkter mit dem Ursprung der Urknall-Idee in Verbindung gebracht werden?

Eric Lerner: Es ist absolut richtig, daß Hubble nicht dachte, die von ihm entdeckte Beziehung zwischen Rotverschiebung und Entfernung müsse notwendigerweise von einer Ausdehnung des Universums oder von der wachsenden Entfernung der Galaxien kommen, die er und andere beobachteten. Er glaubte mit Sicherheit nicht, daß dies die einzige Erklärung für die Korrelation zwischen Entfernung und Rotverschiebung (Ausdehnung und RotverschiebungRotverschiebung) sei. Die Urknall-Hypothese geht auf Lemaître zurück, der sie direkt mit der christlichen Theologie in Verbindung brachte. Urknall und Bibel

Dan Cloer: Heißt das also, daß wir alles, was wir über das Universum zu wissen vorgeben – schwarze Löcher (Schwarze Löcher), Quasare (Quasare), die Entstehung von Galaxien (GalaxienGalaxien), die Rolle der Schwerkraft (Gravitation) – in Wirklichkeit nicht verstehen, weil wir es in den falschen Kontext stellen?

Eric Lerner: Natürlich kommt dies in der Wissenschaft durch fehlerhafte Paradigmen manchmal vor, aber Kosmologie ist nicht Astronomie. Die Astronomie ist ein viel weiteres Feld als die Kosmologie, und ich glaube, wir haben eine Menge wirklich solider Kenntnisse über die Geschichte und Entwicklung von Sternen (SterneSterne) und in gewissem Maß auch Galaxien (GalaxienGalaxien). Unsere Weltraumwissenschaft, unser planetarisches (PlanetenPlaneten) Wissen wächst rasant. Doch auf der Ebene der Kosmologie – der Ebene der Makrostruktur des Universums und seiner Geschichte – bewegen wir uns in die falsche Richtung. Samuel Langley hat einmal gesagt, das wissenschaftliche Establishment könne sein wie eine Hundemeute, die geschlossen einer falschen Spur hinterherrennt. Das ist es, was neu orientiert werden muß.

Dan Cloer: Das Urknall-Modell regt zu Fragen nach dem Anfang und nach letzten Ursachen an. Ist dies eine falsche Sichtweise? Ist die Suche nach dem Anfang einfach eine nicht-wissenschaftliche Frage?

Eric Lerner: Es besteht sicher eine große Spannung zwischen dem Urknall und einem der Grundpfeiler der naturwissenschaftlichen Methode, nämlich dem Zusammenhang von Ursache und Wirkung. Eines der Dinge, die Naturwissenschaft von Aberglauben unterscheidet, ist, daß es für jede Wirkung eine natürliche Ursache gibt. Offensichtlich ist der Urknall eine Wirkung ohne Ursache. Dies ist einer der Gründe dafür, daß es so viel bedauerliche Interaktion zwischen Religion und Kosmologie gibt. Die heutige Kosmologie öffnet einer übernatürlichen Ursache wie Gott Tür und Tor. Es gibt Bemühungen, darum irgendwie herumzukommen. George Gamow, einer der Pioniere der, wie ich sagen würde, zweiten Urknallversion, hat nach Wegen gesucht, zu beweisen, daß das Universum beim Urknall nicht seinen Anfang hatte, sondern im wesentlichen wie ein springender Ball war.

Dan Cloer: Ein »Big Squeeze« (»Großer Engpaß«; HB)? (Komprimiert und dann wieder ausgedehnt?)

Eric Lerner: Ja, das Universum wurde stark zusammengedrückt und sprang dann wieder auseinander, ohne je eine echte Singularität (Singularitätzu durchlaufen – einen mathematischen Punkt mit null Dimensionen. Eines der Probleme mit dieser Vorstellung liegt natürlich darin, sie in die Form einer überprüfbaren Hypothese zu bringen. Wir wissen mit Sicherheit, daß es im Universum Evolution gibt und daß Objekte im Universum ein endliches Alter haben wie wir alle. Das ist etwas ganz anderes als die Aussage, das Universum als Ganzes, alles, was existieren könnte, habe ein endliches Alter – das impliziert oder erfordert sogar eine übernatürliche Ursache. Wenn das Universum als Ganzes ein endliches Alter hat, dann müßte das, was das Universum in Gang setzt, außerhalb des Universums sein, übernatürlich.

Dan Cloer: Gamow schreibt in seinem Buch »Die Geburt des Alls«: »Schöpfung ist, aus der Formlosigkeit etwas Geformtes zu machen.« Wenn Sie für Plasma-Kosmologie als Alternative zur Urknall-Kosmologie plädieren, sagen Sie dann nicht das Gleiche? Schaffen Sie eine Wirkung ohne Ursache?

Eric Lerner: Plasma-Kosmologie ist nicht Schöpfung ohne Ursache. Sie ist eine Beschreibung der Erschaffung von Struktur im Universum durch natürliche Prozesse, die wir tatsächlich weitgehend im Labor studieren können. Sie besagt im wesentlichen, das entstehende Universum ist schon immer im Entstehen gewesen; es gibt keinen Grund für die Annahme, es sei nicht schon immer im Entstehen gewesen, und ebenso wenig gibt es einen Grund für die Annahme, daß es einen zeitlichen Anfang hatte. Etwas hat schon immer existiert; doch was dieses Etwas ist, ändert sich im Lauf der Zeit.

Um es mit Hannes Olaf Gösta Alfvén zu sagen: Wissenschaft ist das Bestreben, in immer weiteren Regionen von Raum und Zeit Unwissen durch Wissen zu ersetzen. Wir beginnen hier auf der Erde, und je mehr unser Wissen wächst, desto weiter können wir hinaus in den Raum und zurück in die Zeit gehen. Bei jedem Stadium unseres Wissens hat die Geschichte einen Anfang – d.h., dies ist der früheste Punkt, an dem wir das Universum verstehen können. Das bedeutet aber nicht, daß das Universum an diesem Punkt einen Anfang hat. Wenn wir mehr wissen, können wir weiter in die Tiefen der Vergangenheit vordringen und den Zustand verstehen, der vor dem kam, was wir bisher verstanden.

Wir haben z.B. Theorien entwickelt (recht vorläufige Theorien, denn die Ressourcen, um sie zu entwickeln, waren insgesamt nicht groß), die zeigen, wie die Wechselwirkungen elektromagnetischer (Elektromagnetismus) Kräfte, die auf Plasma (PlasmaVgl. Plasma-Ära) einwirken, und der Schwerkraft (Gravitation) von einem Zustand des Universums, der im Grunde ein recht homogenes Wasserstoffplasma war, zu etwas übergehen können, das dem gegenwärtigen Zustand sehr ähnlich ist – in dem es Struktur von der Ebene der Sterne (SterneSterne) und Planeten (PlanetenPlaneten) bis hin zu Galaxien (GalaxienGalaxien) und Superklustern von Galaxien gibt. Die Entstehung leichter Elemente (ElementeElemente), wie wir sie beobachten, und die Entstehung der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung (Kosmische HintergrundstrahlungKosmische Hintergrundstrahlung) sind auch erklärt. Dies nun hat einen Anfangspunkt in einem Wasserstoffplasma. Wenn Sie fragen, woher das kommt, lautet die Antwort: »Bisher wissen wir es nicht.« Das heißt aber nicht notwendigerweise, daß das Universum einen zeitlichen Anfang als vollständig gebildetes Wasserstoffplasma hatte. Es könnte durchaus sein, und das nehmen wir tatsächlich an, daß es einen früheren Zustand gibt, den wir einfach nicht gut genug kennen, um etwas darüber auszusagen. In der Plasma-Kosmologie ist dieser Urzustand weit früher als der Urknall. Die Zeit, in der wir die Entstehung dieser Superkluster sehen, ist mindestens fünf- bis zehnmal länger als der Zeitrahmen, den die Urknalltheorie angibt. Wir reden von vor hundert Milliarden, sogar vor mehreren hundert Milliarden Jahren. Das sind Mindestwerte.

Dan Cloer: Die Plasma-Kosmologie sieht also das Universum weit mehr durch Elektromagnetismus (Elektromagnetismus) aktiviert und definiert als die Urknall-Kosmologie.

Eric Lerner: Richtig. Die Urknall-Kosmologie nimmt auch an, daß bei großen Maßstäben Schwerkraft (Gravitation) die einzige Kraft ist, die es sich anzusehen lohnt. Den Beobachtungen zufolge ist das schlichtweg nicht der Fall. In unserem Teil des Universums stellt man tatsächlich durch Messungen fest, daß die Stärke des Magnetfeldes in einem Abstand von zehn Megaparsec (30 Millionen Lichtjahren) um unsere Region des lokalen Superklusters herum größer ist als die Stärke des Schwerkraftfeldes. Dies bedeutet, daß die Bewegungen von Plasmawolken und den mit ihnen verbundenen Galaxien (GalaxienGalaxien) durchaus stärker von magnetischen Kräften als von Schwerkräften bestimmt sein können. Mit Sicherheit werden sie durch eine Kombination von beiden bestimmt. Wenn man elektromagnetische Kräfte (Elektromagnetismus) ignoriert, läuft man Gefahr, die falsche Antwort zu bekommen.

Dan Cloer: Und der Urknall-Zeitrahmen, der auf einen Anfang vor 14 Milliarden Jahren hindeutet, ist ganz verkehrt?

Eric Lerner: Nicht nur verkehrt, es gibt einfach keinerlei Grund für die Annahme, daß es überhaupt einen allerersten Anfang gibt. Selbst wenn unser wissenschaftliches Wissen so zunimmt, daß wir Billionen von Jahren zurückschauen könnten – es gäbe immer einen vorausgegangenen Zustand, zu dem man zurückgehen muß. Es ist im wesentlichen eine in die Vergangenheit und in die Zukunft unendliche Kette von Ursache und Wirkung.

Dan Cloer: Glauben Sie, daß die Glieder dieser Kette von Ursache und Wirkung durch physikalische Versuche nachweisbar sind?

Eric Lerner: Ja, und das ist auch ein methodischer Unterschied zwischen der Plasma-Kosmologie und der herkömmlichen Urknall-Kosmologie. Seit der wissenschaftlichen Revolution – den Durchbrüchen von Galilei (Galilei), Newton (Newton), Kepler (Kepler) – sind die Trennungen der mittelalterlichen Kosmologie immer mehr durchbrochen worden. Jene Kosmologie basierte auf einem unüberbrückbaren Unterschied zwischen der himmlischen und der irdischen Sphäre: Die irdische war minderwertig und dem Verfall anheimgegeben, die himmlische dagegen unwandelbar und vollkommen. Die Pioniere der wissenschaftlichen Revolution erklärten, daß das, was am Himmel geschieht, denselben Gesetzen unterliegt, die auch hier auf der Erde wirken. Es ist geistesgeschichtlich naheliegend, daß diese kosmologischen Veränderungen in engem Zusammenhang mit den politischen und sozialen Entwicklungen jener Zeit standen – mit dem Kampf gegen die hierarchische Gesellschaft des Feudalismus und der Entwicklung einer größeren sozialen Gleichberechtigung.

Die herkömmliche Kosmologie von heute ist ein sehr großer Schritt zurück zu dieser mittelalterlichen Vorstellung. Die Urknall-Kosmologie spricht z.B. über Dinge wie dunkle Energie (Dunkle EnergieDunkle Energie), dunkle Materie (Dunkle EnergieDunkle Energie), Inflation (Inflation). Dies sind Phänomene, die man nicht beobachten kann, bzw. im Fall der dunklen Materie könnte man es, doch sie war nie in einem Labor und existiert nur in der himmlischen Sphäre. Dadurch wird es sehr viel schwerer, diese Hypothesen durch Versuche zu prüfen. Die Plasma-Kosmologie sagt, wir sollten unsere Theorien so weit wie möglich auf Phänomene aufbauen, die entweder im Labor nachvollzogen worden sind oder im schlechtesten Fall im Labor nachvollzogen werden können. Und wir haben heute ein größeres Labor, weil wir Raumschiffe haben, die unser ganzes Sonnensystem bereisen. Wir können nicht nur hier auf der Erde Versuche anstellen, sondern praktisch überall im Sonnensystem. Das ist ein großer methodischer Unterschied.

Dan Cloer: Meinen Sie also, daß Inflation (Inflation), dunkle Materie (Dunkle EnergieDunkle Energie), dunkle Energie (Dunkle EnergieDunkle Energie) und Quintessenz (Quintessenz) an die Stelle von Kräften gesetzt worden sind, die man ignoriert hat?

Eric Lerner: Ja. In den meisten Bereichen der Naturwissenschaft muß man, wenn zwischen Beobachtung und Experiment ein klarer Widerspruch besteht, die Theorie verwerfen. Die Geschichte der Urknalltheorie ist aber so verlaufen, daß neue hypothetische Einheiten eingeführt wurden, für die es keine Belege gibt, außer daß sie die zugrunde liegende Theorie retten. Der Begriff »Inflation«, der ein Feld und eine Energie beinhaltet, die völlig unbekannt sind, wurde vor 25 Jahren eingeführt, um den Urknall trotz vieler sehr schwerwiegender Widersprüche in der Beobachtung zu halten. Bald darauf kam die nichtbaryonische »dunkle« Materie hinzu und in den letzten zehn Jahren die »dunkle« Energie. Das ist einfach keine zulässige Art, Wissenschaft zu betreiben. Es erinnert sehr an die Epizyklen, die das ptolemäische Weltbild in den Jahrhunderten seiner Vorherrschaft belasteten.

Dan Cloer: Wenn die Plasma-Kosmologie tatsächlich die bessere Hypothese ist, was sind dann die psychosozialen Folgen des Festhaltens am Urknall? Warum sollte diese Diskussion den Normalverbraucher etwas angehen?

Eric Lerner: Für mich ist das Verheerendste an der Urknall-Kosmologie, um wieder meinen Mentor Alfvén zu zitieren, daß sie »die Trennlinie zwischen Wissenschaft und Science-Fiction verwischt«. Wenn man eine kosmologische Vorstellung hat, in der das Universum nicht wirklich verstehbar ist, in der es Einheiten gibt, die einfach aus dem Nichts herbeigezaubert werden wie dunkle Energie und dunkle Materie, und die Rechtfertigung lautet: »Man muß die sehr komplizierte mathematische Struktur verstehen«, dann kann der Normalverbraucher es eben nicht verstehen. Es vermittelt die Botschaft, daß naturwissenschaftliches Wissen allein den Experten zu überlassen ist. Das ist etwas ganz anderes als die Vorstellung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, daß naturwissenschaftliches Wissen zum Allgemeingut für den vernünftigen Durchschnittsmenschen gemacht werden kann.

Was da geschieht, ist eine Abwertung der Naturwissenschaft; sie sieht dadurch sehr nach einem System aus, das auf Glauben basiert. Man »glaubt« der Wissenschaft, weil der »Experte« es so sagt, nicht weil man sich in einer allgemeinen Weise davon überzeugen kann, daß es einen Sinn ergibt und dem entspricht, was man über das Funktionieren des Universums denkt. Es ist eine wirkliche Entwertung der wissenschaftlichen Methode, die besagt: »Prüfe die Theorie anhand intensiver Beobachtungen.« Wenn die Beobachtung der Theorie widerspricht, verwirf die Theorie. Auf dieser Basis hätte die Urknalltheorie schon vor Jahrzehnten verworfen werden müssen. Diese Abwendung von der wissenschaftlichen Methode und die Wiedereinführung der Vorstellung, daß man sich in Sachen Wissen auf die Experten verläßt, ist sehr verhängnisvoll.

Meiner Meinung nach sieht das Universum des Urknalls weitgehend aus wie das mittelalterliche Universum – in dem Sinn, daß es im Verfall begriffen ist und unausweichlich dem Untergang entgegengeht. Das Universum der Plasma-Kosmologie ist weit offener: Neue Phänomene entstehen und sind entstanden; deshalb können wir nicht wirklich sagen, was der Zustand des Universums sein wird.

Dan Cloer: Meinen Sie, daß die Plasma-Kosmologie hoffnungsvoller ist, während die Urknall-Kosmologie die Welt zum Niedergang verurteilt?

Eric Lerner: Ich meine sicher, daß die Kosmologie, wie sie heute existiert, einem mittelalterlichen Weltbild entspricht: Das Universum wurde in einem mehr oder minder vollkommenen Zustand durch Gott geschaffen, und seither geht es mit ihm bergab. Das paßt sehr gut zu dem, was die Urknalltheorie sagt. Und mit Sicherheit hat es Auswirkungen auf das intellektuelle und philosophische Denken in der akademischen Welt. Das Denken in der Wissenschaft ist nicht immun gegen das, was in der Gesellschaft geschieht. Es ist kein Zufall, daß die Popularität der Urknalltheorie in den letzten 40 Jahren enorm gestiegen ist – genau dem Zeitraum, in dem die Weltwirtschaft in eine lang anhaltende Krise eingetreten ist. Hier auf der Erde ist es eindeutig bergab gegangen, und zwar seit geraumer Zeit – mehr als einer Generation.

Das andere Problem ist natürlich, daß die Urknalltheorie ein kompletter Selbstläufer geworden ist. Die gesamte Mittelvergabe für Kosmologie wird von einer Handvoll Ausschüssen gesteuert. Das sind Urknalltheoretiker, die ihre ganze wissenschaftliche Laufbahn dem Urknall gewidmet haben. Ich habe zwar von Leuten gehört, es könnte nichts Spannenderes geben als den Urknall loszuwerden und ein neues Paradigma zu haben, aber das ist wahrscheinlich nicht wahr. Für Beobachter könnte dieser Wechsel sehr spannend sein, aber für einen Theoretiker bedeutet es, seine gesamte Karriere vertan zu haben. Da Wissenschaftler Menschen sind, kann das nicht als wünschenswert empfunden werden. Es gibt eine enorme Menge von Forschern, wahrscheinlich rund 3000, die ein sehr starkes persönliches Interesse am Fortbestehen des Urknall-Modells haben. Und das setzen sie durch, indem sie nicht nur jeder Art von Alternative die Mittel vorenthalten, sondern auch jeglicher Forschung, die den Urknall in Frage stellt und mögliche Widersprüche in den Beobachtungen untersucht.

Unsere Arbeit hat die Atmosphäre etwas verändert – wir haben dies vor einigen Jahren in einem offenen Brief an den New Scientist aufgedeckt. Doch die Leute in unserem Fach haben noch immer Angst, etwas gegen den Urknall zu sagen, weil sie glauben, das würde negative Folgen für ihre Karriere haben.

Die Vorstellungen der Plasma-Kosmologie sind durch Beobachtungen überprüft, im Labor überprüft und mit Technologie verbunden worden. Die Plasmaphysik wird durch eine sehr enge Verbindung mit der Technologie vorangebracht, und natürlich ist meine eigene Arbeit ein Beispiel dafür. Mein Unternehmen befaßt sich mit der Entwicklung thermonuklearer Fusionsenergie mithilfe einer Anlage zur Plasmafokussierung. Die Theorien, die ich verwende, um kosmische Phänomene wie Quasare zu verstehen, finden auch Anwendung in der sehr praktischen Frage der Erschließung neuer Energiequellen. Wenn also ein Paradigmenwechsel zur Plasma-Kosmologie stattfände, würde er auch der technologischen Entwicklung riesige neue Bereiche eröffnen. Dann hätten wir, wie vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert, eine gegenseitige Befruchtung von Forschung über kosmische Phänomene und Forschung, die in Technologie umsetzbar wäre. Diese Verbindung ist beim derzeitigen Stand der Kosmologie wirklich abgebrochen. Eines der Dinge, die wir tun müssen, ist, diese Verbindung zwischen dem, was wir technologisch tun, und dem, was wir in der Erforschung des Kosmos tun, wiederherzustellen. Diese Möglichkeit eröffnet der Plasma-Ansatz mit Sicherheit.“

(Dan Cloer, Der Urknall – Wissenschaft oder XY-ismus?, 2012Cloer).

Der Urknall - Wissenschaft oder XY-ismus?

Vergleich zwischen Urknall-These und Bibel-Text.

Mit dem „Urknall“ („Urknall“) wird ja gemäß der derzeitigen Standardtheorie der Kosmologie sowohl der Beginn des Universums als auch das frühe Universum bzw. sogar das ganze Universum - nach dem Motto: „der Urknall ist immer noch überall“, denn der Urknall hat einen ewigen Nachhall (Urknall mit ewigem NachallUrknall mit ewigem Nachall) - beschrieben. Diese Definition (="Definition") ist die Prämisse (="Prämisse") der Urknall-Theoretiker. Als Wissenschaftler haben wir das Recht (oder schon nicht mehr?) und die Pflicht zur Überprüfung dieser Prämisse. Besonders der Beginn und die frühe Entwicklung des Universums sind zu überprüfen, und es stellt sich dabei schnell heraus, daß die Urknall-Theorie Ähnlichkeiten mit der „Genesis“ in der Bibel aufweist. Dies gilt besonders bezüglich der theologischen bzw. theoretischen Aspekte, der Vergöttlichung der Schöpfung und des Schöpfers und also des Verbots jedweder Hinterfragbarkeit, Kritik, Skepsis u.ä., weil der Schöpfer und dessen Schöpfung entweder (gemäß der Bibel) als göttlich bzw. theologisch oder (gemäß vieler Theorien) als halb- bis dreiviertelgöttlich bzw. theoretisch (theologieverwandt) und also auch als „gut“ bzw. „wahr“, aber alle und alles nach und unter ihnen als „böse“ bzw. „falsch“ zu be- und verurteilen sind. So wie gemäß der Bibel Gott alles aus dem Nichts schöpfen und selbst ohne Ursache und ohne Fehler ist, so sind es gemäß der Urknall-Theorie ihre „Halbgötter“ (die „Urknaller“), nämlich ähnlich wie gemäß anderer Theorien andere „Halbgötter“ und vor allem die noch mächtigeren „Dreiviertelgötter“: die „Finanzgötter“. MehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehr

B i b e l - T e x tU r k n a l l - T h e o r ie
S c h ö p f u n g   ( d u r c h   G o t t )T a g eÄ r e nS c h ö p f u n g   ( d u r c h   d i e   N a t u r )
Alles (also das All): Himmel und Erde,
die ganze Welt, das Licht, die Dunkelheit
1. Tag 11. Ära: Planck-ÄraPlanck-Einheiten (Planck-Einheiten), Einheitskraft („Superkraft“),
schaumig gequanteltes Gravitationsfeld u.a.
Wasser und Gewölbe (Himmel)2. Tag 22. Ära: Quark-ÄraQuarks (Quarks), 4 Naturkäfte (4 Naturkäfte ) u.a.
Wasser und Land (Gott nannte es Erde), Pflanzen3. Tag 33. Ära: Hadronen-ÄraHadronen (Hadronen) u.a.
Sonne und Mond und Sterne als Lichter4. Tag 44. Ära: Leptonen-ÄraLeptonen (Leptonen) u.a.
Tiere5. Tag 55. Ära: Plasma-ÄraElemente (Elemente) u.a.
Menschen6. Tag 66. Ära: Stern-ÄraSterne (SterneSterne), Galaxien (GalaxienGalaxien) u.a.
Ruhetag (heiliger Tag)7. Tag 77. Ära: Zukunft?

Die Ähnlichkeiten zwischen der Urknall-These und dem Bibel-Text sind schon sehr auffällig. Das spiegelt sich sogar darin wider, daß bei beiden die Zahl 7 eine magische Rolle zu spielen scheint. Wenn man beide parallelisiert, dann erschuf Gott am 1. Tag die Planck-Einheiten (Planck-Einheiten) und die Natur alias Max Planck (Max Planck) alles. Etwas genauer: Während Gott am 1. Tag die Planck-Einheiten, die Einheitskraft, das schaumig gequantelte Gravitationsfeld u.a., am 2. Tag die Quarks (Quarks), die 4 Naturkräfte (4 Naturkäfte ) u.a., am 3. Tag die Hadronen (Hadronen) u.a., am 4. Tag die Leptonen (Leptonen) u.a., am 5. Tag die Elemente (Elemente) u.a., am 6. Tag die Sterne (SterneSterne), Galaxien (GalaxienGalaxien) u.a. und am 7. Tag die Zukunft erschuf, erschuf die Natur alias Planck am 1. Tag alles (also das All), Himmel und Erde, die ganze Welt, das Licht, die Dunkelheit, also das Weltall als das Universum bzw. als das Multiversum, am 2. Tag Wasser und Gewölbe (Himmel) , am 3. Tag Land und Pflanzen, am 4. Tag Sonne, Mond und Sterne als Lichter, am 5. Tag Tiere, am 6. Tag Menschen und legte sich am 7. Tag zur Ruhe. Angenehme Ruhe!

Da wir Menschen ja Wesen sind, die sich u.a. besonders Sorgen um die Zukunft machen, müßten wir analog zur Bibel in ihr den Ruhetag als den heiligen Tag sehen. Aber wie soll man das bewerten? Ist der Ruhetag derjenige Tag bzw. die Ära diejenige Zukunft (des Universums), die uns auch langweilig erscheinen könnte? Ist er bzw. sie uns heilig vielleicht auch im umgekehrten Sinn: negativ-heilig, höllisch o.ä., und überhaupt: Warum gilt (ausgerechnet) der 7. Tag als der Ruhetag (heiliger Tag) und (ausgerechnet) die 7. Ära als die Zukunft (des Universums)? Das ist doch kein Zufall. Oder doch? Vgl. oben

Selbstverständlich legen die Ähnlichkeiten zwischen der Urknall-These und dem Bibel-Text z.B. folgende Vermutung nahe: „X“ hat seinen theologischen Glauben als Wissenschaft „verkauft“ bzw. diktiert, „Y“ seinen wissenschaftlichen Glauben gegen Theologie eingetauscht bzw. eintauschen müssen, wodurch die Wissenschaft von Theologie, Religion, Glauben abhängig geworden ist, die wiederum von der Politik abhängig sind, die wiederum von der Wirtschaft abhängig ist, die wiederum von der Finanzwirtschaft als der größten Macht abhängig ist. Und: „Wenn man eine kosmologische Vorstellung hat, in der das Universum nicht wirklich verstehbar ist, in der es Einheiten gibt, die einfach aus dem Nichts herbeigezaubert werden wie dunkle Energie und dunkle Materie ...“ (Lerner), wie Herr Lerner sagte, dann erinnert mich das auch sehr an die Globalisten und an deren Wirtschaftsnobelpreisträger, die auch alles - unrechtmäßiger- und fälschlicherweise - aus dem Nichts „zaubern“ (MehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehr). Sympathisch ist mir auch der Gedanke der „Plasmatiker“, das Universum weit mehr durch Elektromagnetismus (Elektromagnetismus) „aktiviert und definiert“ (Lerner) zu sehen als durch Gravitation (Gravitation), wie die „Urknaller“ behaupten. Deshalb ist mir folgender Satz ebenfalls sympathisch: „Wenn man elektromagnetische Kräfte ignoriert, läuft man Gefahr, die falsche Antwort zu bekommen.“ (Lerner). Meiner Meinung nach ist nämlich nicht die Gravitation, sondern der Elektromagnetismus der Herr im Haus namens Universum. Das mag ja zu der Zeit, als das Univerum noch ein „Baby-Universum“ („Baby-Universum“„Baby-Universum“) war, falls es eines war, andersherum gewesen sein, doch das ist bis heute nicht bewiesen. Die „Vorherrschaft der Graviation“ könnte (muß aber nicht) ein Folgeirrtum sein, weil sie auf den Grundirrtum als Prämisse (="Prämisse"), nämlich auf den „Urknall als Wirkung ohne Ursache“ zurückgeht. Einen solchen Grundirrtum nennt man gemäß der traditionellen Logik Proton Pseudos (Proton Pseudos). Die Voraussetzung „Urknall als Wirkung ohne Ursache“ ist also ein Proton Pseudos.

Die Urknaller sind offenbar christliche Theologen oder wenigstens von der christlichen Theologie beeinflußt, denn die christliche „Kosmologie basierte auf einem unüberbrückbaren Unterschied zwischen der himmlischen und der irdischen Sphäre: Die irdische war minderwertig und dem Verfall anheimgegeben, die himmlische dagegen unwandelbar und vollkommen.“ (Lerner). Jedenfalls vermitteln die Urknall-Kosmologen immer mehr „die Botschaft, daß naturwissenschaftliches Wissen allein den Experten zu überlassen“ (Lerner) sei. „Was da geschieht, ist eine Abwertung der Naturwissenschaft“ (Lerner), so Lerner, der den Glauben aus der Wissenschaft verbannen will, obwohl das nur in bedingtem Maße möglich ist, aber in dem Rahmen, wie Lerner es meint, ist es schon möglich. Auch ich bin ganz strikt dagegen, daß man der Wissenschaft nur deshalb glauben solle, „weil der »Experte« es so sagt“ (Lerner). Und wenn man der Wissenschaft auf diese Weise glauben soll, dann ist wirklich etwas faul mit der Wissenschaft, genauer gesagt: mit dem politischen System. „Es ist eine wirkliche Entwertung der wissenschaftlichen Methode, die besagt: »Prüfe die Theorie anhand intensiver Beobachtungen.« Wenn die Beobachtung der Theorie widerspricht, verwirf die Theorie. Auf dieser Basis hätte die Urknalltheorie schon vor Jahrzehnten verworfen werden müssen. Diese Abwendung von der wissenschaftlichen Methode und die Wiedereinführung der Vorstellung, daß man sich in Sachen Wissen auf die Experten verläßt, ist sehr verhängnisvoll.“ (Lerner). Lerners „Meinung nach sieht das Universum des Urknalls weitgehend aus wie das mittelalterliche Universum – in dem Sinn, daß es im Verfall begriffen ist und unausweichlich dem Untergang entgegengeht. Das Universum der Plasma-Kosmologie ist weit offener: Neue Phänomene entstehen und sind entstanden; deshalb können wir nicht wirklich sagen, was der Zustand des Universums sein wird.“ (Lerner). Lerner ist sich jedenfalls „sicher, daß die Kosmologie, wie sie heute existiert, einem mittelalterlichen Weltbild entspricht: Das Universum wurde in einem mehr oder minder vollkommenen Zustand durch Gott geschaffen, und seither geht es mit ihm bergab. Das paßt sehr gut zu dem, was die Urknalltheorie sagt. Und mit Sicherheit hat es Auswirkungen auf das intellektuelle und philosophische Denken in der akademischen Welt. Das Denken in der Wissenschaft ist nicht immun gegen das, was in der Gesellschaft geschieht. Es ist kein Zufall, daß die Popularität der Urknalltheorie in den letzten 40 Jahren enorm gestiegen ist – genau dem Zeitraum, in dem die Weltwirtschaft in eine lang anhaltende Krise eingetreten ist. Hier auf der Erde ist es eindeutig bergab gegangen, und zwar seit geraumer Zeit – mehr als einer Generation.“ (Lerner). Abgesehen davon, daß das Wort „Mittelalter“ meistens nicht das beschreibt, was es beschreiben soll, und ich es als Begriff ablehne, ist Lerner durchaus zuzustimmen. Lerner beschreibt hier nicht nur den Untergang der abendländischen Wissenschaft, sondern auch - ob ihm das bewußt ist oder nicht - den der abendländischen Politik, insbesondere den der abendländischen Bildungspolitik und ganz allgemein den der abendländischen Kultur. Meine Erfahrungen aus der Wissenschaft, der Politik, den Bildungseinrichtungen und dem alltäglichen Leben bestätigen ebenfalls Lerners Thesen.

Fazit. - Es ist wohl kein Zufall, daß die Urknaller und die Bibeltreuen viele Ähnlichkeiten miteinander aufweisen (Vgl. oben). Die Urknall-Theorie ist eines vieler „PR“-Produkte der „Planer“ einer (wahrscheinlich synkretistischenSynkretistismusSynkretistismus) Neu-Religion (Neu-Religon) und fast so wertlos wie das Geld, das die Globalisten als „Finanzgötter“ unrechtmäßiger- und fälschlicherweise ständig aus dem Nichts „zaubern“ (MehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehr). Diese Wertlosigkeit mag sich mit der Wertlosigkeit der Bibel decken. Doch das ist hier und jetzt nicht das vordergründige Thema. Ein weiterer Vorteil derer, die die Urknall-Theorie nicht aus wissenschaftlichen, sonderm aus machtpolitischen Gründen in die Welt gesetzt haben, ist der, daß sie die Christen trotzdem verfolgen bzw. unterdrücken können, denn die Bibel muß von dieser Verfolgung bzw. Unterdrückung nicht betroffen sein, weil die Bibel nicht nur für Christen, sondern auch und vor allem für Juden und in geringerem Ausmaß auch für Muslime bedeutsam ist.

Die Aussagen von Eric Lerner sind interessant, wie ich finde.

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Der Urknall - Wissenschaft oder XY-ismus?

Wir dürfen keine einzige Herrschaftsform für die Wissenschaft zulassen!

In der Wissenschaft darf es keine Herrschaftsformen geben. Die jeweils herrschende bzw. vorherrschende Erkenntnis (Erkenntnis) ergibt sich sowieso schon aus der Natur der Macht. Also muß da nicht auch noch mit Formen der Herrschaft „nachgeholfen“ werden. Die Geschichte der Wissenschaft zeigt jedoch seit dem Ende des 2. Weltkriegs und verstärkt seit dem Ende des sogenannten „Kalten Krieges“, daß die je nach Bedarf gewählten Herrschaftsformen sich immer mehr durchgesetzt haben.

Zum Verständnis dessen, was ich meine, sei aus meinem E-Brief vom 04.01.2012 (E-Brief) zitiert:

„Eine Theorie muß falsifizierbar sein. Aber wir können ja nicht abstreiten, daß die Theorien solcher Wissenschaftler schwer zu widerlegen oder, um es wissenschaftlicher bzw. erkenntnistheoretischer auszudrücken, schwer zu falsifizieren sind. Solange sie gelten, gelten sie auch als nicht widerlegt, nicht falsifiziert.  –  Poppers Aussagen betreffen ja die wissenschaftliche Erkenntnis (Erkenntnis), genauer: die Erkenntnistheorie als Teil der Erkenntnislehre. .... Wir müssen uns darüber natürlich im klaren sein, daß Popper mit seiner Falsifikationsthese die Naturwissenschaft einerseits nicht sicherer, sonderen unsicherer, aber andererseits nicht unsicherer, sondern sicherer gemacht hat. Für wen jeweils? Darauf kommt es an! Denn (nicht nur, aber) auch dank Popper können sich zwar alle diejenigen Naturwissenschaftler, deren Theorien als nicht falsifiziert gelten, sicher sein, daß sie es ziemlich lange bleiben werden, während alle anderen Naturwissenschaftler unsicher bleiben müssen darüber, ob ihre vielleicht bessere bzw. erkenntnistheoretisch wertvollere Theorie jemals akzeptiert werden wird (denken Sie nur daran, wie lange Alfred Wegener ausgelacht worden ist - gerade auch in dem englischsprachigen Teil der Erde -, obwohl auch damals schon die vorherrschenden Theorien in der Geologie falsifiziert werden konnten, aber eben nicht wurden [warum wohl?]). Die anderen Wissenschaftler sind gegenüber den etablierten Wissenschaftlern aber immer eine riesige Mehrheit und könnten sich unter anderen Bedingungen als den geltenden viel leichter durchsetzen. Es ist ähnlich wie in der Evolution bzw. Geschichte. Manchmal setzt sich die Minderheit aufgrund ihrer Qualität (Intelligenz, Leistung u.s.w.) durch und manchmal die Mehrheit aufgrund ihrer Quantität (Masse, Anzahl). Wenn es nur die Qualität wäre, dann gäbe es - übrigens - auch keinen Untergang des Abendlandes; denn leider ist es die Quantität, z.B. die Zahl der Migranten aus fremden Kulturen (weil sie schlicht mehr Nachkommen haben!), die zuletzt dem Abendland den Todesstoß versetzen wird. Wenn es in der (Natur-)Wissenschaft auch noch exakt so wäre - seit Poppers These Doktrin ist, ist das aber immer seltener so -, dann wären Theorien, dann wäre z.B. Einsteins Relativitätsheorie mehr Druck seitens der Konkurrenz ausgesetzt, als es tatsächlich der Fall ist. (Übrigens: Ich bin nicht gegen Einstein oder dessen Relativitätstheorie!).“ E-Brief

Hallig Südfall
H a l l i g   S ü d f a l l

Dadurch, daß politisch „nachgeholfen“ wird, können sich Theorien und Erkenntnisse nicht oder zumindest nicht mehr so durchsetzen, wie es in der Wissenschaft eigentlich üblich ist, wie es gemäß des freien Spiels in der Wissenschaft möglich zu sein hat. Statt dessen wird also immer mehr wieder politisch selektiert, d.h. nach Machtverhältnissen selektiert, was durchaus nicht der Evolutionstheorie (Evolutionstheorie) widerspricht, aber es wird dadurch die Wissenschaft zerstört, denn die Wissenschaft ist eine „Insel im Meer der Evolution“ und war ursprünglich auch so erdacht, weil sie anders auch nicht existieren kann. Schon Lebewesen und ganz besonders die Menschen sind solche „Inseln“ bzw. suchen sie auf, um sich gegen die Regeln der Natur zu wehren - und sei es auf so gefährliche Weise, wie es die Bewohner auf den Halligen in der Nordsee oder den Malediven im Indischen Ozean tun.  –  „Nun wird aber, wenn ich nur die Falsifikation im Sinne Poppers gelten lasse, natürlich versucht, die Falsifikation zu verhindern. Das heißt: Das ganze Wissenschaftliche erhält eine politische Komponente, und daß dies heute längst immer mehr der Fall ist, läßt sich schon seit dem Ende des 2. Weltkrieges sagen.“ (E-Brief). Daß also auch z.B. so Leute wie Popper erst seit dem Ende des 2. Weltkrieges vermehrt im Sinne der Mächtigen „argumentieren“ und dadurch die Wissenschaft zur Nicht-Wissenschaft machen, ist kein Zufall, sondern gewollt.

Es gibt mittlerweile so viele sogenannte „Theorien“ von sogenannten „Experten“, die in Wirklichkeit alles andere als das sind, so daß ohne Gehirn sein muß, wer immer noch nicht weiß, worauf das alles hinauslaufen soll. Die angeblich „naturwissenschaftliche“ „Urknalltheorie“ geht konform mit dem Kreationismus bzw. der angeblichen „Schöpfungsgeschichte“ aus dem angeblich „Alten Testament“ des angeblich „auserwählten Volkes“. („Urknall“). Die angeblich „physikalischen“, die angeblich „chemischen“ die angeblich „biologischen“, die angeblich „ökonomischen“, die angeblich „soziologischen“, die angeblich „psychologischen“, die angeblich „semiotischen“, die angeblich „linguistischen“, die angeblich „philosophischen“ und die angeblich „mathematischen“ uns diktierten „Theorien“ sollen wir ihren, uns ebenfalls diktierten „Experten“ überlassen, und - zur Krönung - sollen wir auch noch das eventuelle Falsifizieren dieser „Theorien“ ihren „Experten“ überlassen. Was hier geschieht, ist die Dekonstruktion, der rücksichslose Abbau bzw. Rückbau, die bewußte Zerstörung bzw. Vernichtung unserer Tradition, wozu u.a. eben auch unsere in Jahrhunderten aufgebaute Wissenschaft gehört. Dabei ist das Ziel, aus Freiheit wieder Sklaverei zu machen - über den Weg von einer Neu-Theologie zu einer Neu-Religion. (Mehr). Wenn erst die Globalisten diese Neu-Religion etabliert haben werden, werden sie keine Ausnahme mehr zulassen - die ersten Ansätze dazu erkennt man jetzt bereits (vgl. Klimahysterie u.v.a.) -, aber daß ihre bereits seit dem Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert etablierte Neu-Theologie, deren Idealismen bzw. Nihilismen anfangs wenigstens noch mehr Gut- als Bösartiges in sich hatten, seit ungefähr der Mitte des 20. Jahrhunderts, als deren Idealismen und Nihilsimen erstmals mehr Bös- als Gutartiges in sich hatten, stärker als zuvor danach streben muß und auch wirklich immer mehr - weil immer bösartiger werdend - danach strebt, zur Neu-Religion zu werden, scheinen viele noch gar nicht begriffen zu haben. Diese Neu-Religion muß wegen seines Anspruches auf Gültigkeit in der gesamten Welt Elemente aus den größten bzw. bedeutendsten Religionen integrieren, also synkretistisch (SynkretistismusSynkretistismus) sein - dabei helfen ihr eben auch diejenigen Elemente aus allen Wissenschaftsdisziplinen, die sich für den Synkretsimus eignen, und da, wo sie fehlen, müssen sie kreiert werden. Also, Leute, zieht euch warm an, denn die Globalisten haben längst alles, was sie für ihre für die Ewigkeit geplante Macht brauchen, „aus dem Nichts“ geschöpft. MehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehrMehr

Die Wissenschaft braucht keine Gesetze, Vorschriften, Regularien, Regeln darüber, wie lange eine Theorie Theorie bleiben darf. Wenn dies aber in der Wissenschaft der Fall ist, dann ist sie im Fall. Sie geht dann unter. Wenn bestimmt wird, wie lange eine Theorie „überleben“ darf, dann wird auch bestimmt, was als Theorie überhaupt gelten darf. Was die Wissenschaft - also: die abendländische Wissenschaft, denn sie ist die einzige, die diesen Namen wirklich verdient hat - für ihre jeweilige Theorie und Praxis braucht, sind Logik und Empirie. Für sie dürfen, ja müssen Regeln aufgestellt werden - das ist klar -, aber doch nicht dafür, was wie lange Theorie und Praxis, was wie lange Logik und Empirie sein darf und was nicht. Alle Wissenschaftler sollen, ja müssen streiten dürfen darüber, was in der Wissenschaft gelten soll und was nicht, aber kein Wissenschaftler soll bestimmen dürfen darüber, was in der Wissenschaft gelten soll und was nicht. Da, wo diktiert wird, ist keine Freiheit, keine Wissenschaft möglich. Die z.B. auch von Lerner angesprochene wissenschaftliche Methode „besagt: »Prüfe die Theorie anhand intensiver Beobachtungen.« Wenn die Beobachtung der Theorie widerspricht, verwirf die Theorie. Auf dieser Basis hätte die Urknalltheorie schon vor Jahrzehnten verworfen werden müssen. Diese Abwendung von der wissenschaftlichen Methode und die Wiedereinführung der Vorstellung, daß man sich in Sachen Wissen auf die Experten verläßt, ist sehr verhängnisvoll.“ (Lerner). Wer diktiert, wie lange wer oder was in der Wissenschaft „überleben“ darf, wird auch bald diktieren, wer oder was in der Welt „überleben“ darf, wird also wie ein „Evolutionsgott“ selektieren und dadurch Gott herausfordern. Das nannte man früher Sünde!

Der Urknall - Wissenschaft oder XY-ismus?

 

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