Die Mykener bauten monumentale Burgen, im Mittelpukt das Megaron,
ein protogriechisches Haus mit Vorhalle, das innen nur einen Raum hatte und
in dessen Mittelpunkt der Herd stand. Das Megaron war ursprünglich nicht
mediteran, sondern indogermanisch. Hera war als Göttin des Herdes nicht zufällig
auch die Frau des Göttervaters Zeus; sie war auch die Göttin des kriegerischen
mykenischen Adels und der Ehe. Gerade aber als Göttin des Herdes stand sie,
wie auch später die römische Vesta, im Zentrum des alltäglichen
Lebens. Indogermanische und altmediterane Gottesvorstellungen verschmolzen in
der mykenisch-kretischen Adelswelt, obwohl jetzt noch der minoische Einfluß
überwog. Das Megaron sollte sich jedenfalls in der antiken Baukunst genauso
durchsetzten wie im Abendland seit dem 7. Jh. das germanische Fachwerkhaus.
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