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Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844-1900)

Friedrich Wilhelm Nietzsche, 1887
1887

NACH OBEN Dionysos-Dithyramben, 1889 Nietzsche

„So sterben, wie ich ihn einst sterben sah –, den Freund, der Blitze und Blicke göttlich in meine dunkle Jugend warf: – mutwillig und tief, in der Schlacht ein Tänzer –, unter Kriegern der Heiterste, unter Siegern der Schwerste, auf seinem Schicksal ein Schicksal stehend, hart, nachdenklich, vordenklich –: erzitternd darob, daß er siegte, jauchzend darüber, daß er sterbend siegte –: befehlend, indem er starb, – und er befahl, daß man vernichte .... So sterben, wie ich ihn einst sterben sah: siegend, vernichtend ....“ (Ebd., in: WErke III, S. 694 bzw. 1248).

„Hier, wo zwischen Meeren die Insel wuchs, ein Opferstein jäh hinaufgetürmt, hier zündet sich unter schwarzem Himmel Zarathustra seine Höhenfeuer an, – Feuerzeichen für verschlagne Schiffer, Fragezeichen für solche, die Antwort haben. Diese Flamme mit weißgrauem Bauche – in kalte Fernen züngelt ihre Gier, nach immer reineren Höhen biegt sie den Hals – eine Schlange gerad aufgerichtet vor Ungeduld: dieses Zeichen stellte ich vor mich hin. Meine Seele selber ist diese Flamme: unersättlich nach neuen Fernen lodert aufwärts, aufwärts ihre stille Glut. Was floh Zarathustra vor Tier und Menschen? Was entlief er jäh allem festen Lande? Sechs Einsamkeiten kennt er schon –, aber das Meer selbst war nicht genug ihm einsam, die Insel ließ ihn steigen, auf dem Berg wurde er zur Flamme, nach einer siebenten Einsamkeit wirft er suchend jetzt die Angel über sein Haupt. Verschlagne Schiffer! Trümmer alter Sterne! Ihr Meere der Zukunft! Unausgeforschte Himmel! nach allem Einsamen werfe ich jetzt die Angel: gebt Antwort auf die Ungeduld der Flamme, fangt mir, dem Fischer auf hohen Bergen, meine siebente, letzte Einsamkeit!“ (Ebd., in: Werke III, S. 699 bzw. 1253).

 

Nietzsche-Zitate

 

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