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- Sezession -

- Etiam si omnes, ego non -

Karlheinz Weißmann / Götz Kubitschek

- Dies war alles nicht neu!  -

(aus: Sarrazin lesen [Sonderheft])

 

„Dies war alles nicht neu!

  • 1964 (Stand: 976 000 Ausländer)

    »Wenn die Arbeitszeit in der Bundesrepublik Deutschland pro Woche eine Stunde länger sein würde und dadurch kein Gastarbeiter in Deutschland wäre, würden sie das begrüßen oder nicht begrüßen?«  (Umfrage des Wickert-Instituts; 70 Prozent der befragten Männer, 64 Prozent der befragten Frauen bejahten den Vorschlag).

  • 1965 (Stand: 1 172000 Ausländer)

    »Die Heranziehung von noch mehr ausländischen Arbeitskräften stößt auf Grenzen. Nicht zuletzt führt sie zu weiteren Kostensteigerungen und zusätzlicher Belastung unserer Zahlungsbilanz.« (Bundeskanzler Ludwig Erhard [CDU] in seiner Regierungserklärung vom 10. November).

  • 1973 (Stand: 3 527 000 Ausländer)

    »Es ist aber notwendig geworden, daß wir sehr sorgsam überlegen, wo die Aufnahmefähigkeit unserer Gesellschaft erschöpft ist und wo soziale Vernunft und Verantwortung Halt gebieten.« (Bundeskanzler Willy Brandt [SPD], in seiner Regierungserklärung vom 18. Januar).

  • 1975 (Stand: 4 090000 Ausländer)

    »Beim Zuzug von Gastarbeiterangehörigen ist die zulässige Grenze inzwischen erreicht und in manchen Fällen schon überschritten.« (Bundeskanzler Helmut Schmidt [SPD], laut Ruhr-Nachrichten vom 13. Februar).

  • 1977 (Stand: 3 958000 Ausländer)

    »Schauen Sie sich doch nur die Zahl der ausländischen Arbeitnehmer an. Wenn wir heute noch fast zwei Millionen Ausländer beschäftigen, dann kann man sowieso rncht von einer echten Arbeitslosigkeit sprechen. (Heinz Herbert Karry [FDP], Wirtschaftsminister des Landes Hessen, laut Spiegel vom 16. Mai).

  • 1980 (Stand: 4 453 000 Ausländer)

    »Wenn die Zahl der Ausländer, die als Minderheit in einer Nation leben, eine bestimmte Grenze überschreitet, gibt es überall in der Welt Strömungen des Fremdheitsgefühls und der Ablehnung, die sich dann bis zur Feindseligkeit steigern .... Allzuviel Humanität ermordet die Humanität.« (Der Ausländerbeauftragte Heinz Kühn [SPD], laut Neue Osnabrücker Zeitung vom 13. September).

    »Die Belastungsgrenze für die Aufnahme Von Ausländern in Berlin ist erreicht, zum Teil sogar überschritten.« (Peter Ulrich [SPD], Finanzsenator von Berlin, laut Welt vom 28. Januar).

  • 1981 (Stand: 4630000 Ausländer)

    » Unsere Möglichkeiten, Ausländer aufzunehmen, sind erschöpft. .... Übersteigt der Ausländeranteil die Zehn-Prozent-Marke, dann wird jedes Volk rebellisch.« (Der Ausländerbeauftragte Heinz Kühn [SPD], laut QUICK vom 15. Januar).

    »Nur wenn es gelingt, wirksame Maßnahmen gegen einen weiteren Ausländerzuzug zu ergreifen, nur dann werden wir mit denen, die hier verbleiben, zu einer menschenwürdigen Mitbürgerschaft kommen.« (Richard von Weizsäcker, Regierender Bürgermeister von Berlin, in seiner Regierungserklärung vom 2 Juli).

  • 1982 (Stand: 4 667000 Ausländer)

    »Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze.« (Bundeskanzler Helmut Schmidt [SPD] in Die Zeit vom 5. Februar).

    »Die Rückkehr der Ausländer in ihre Heimat darf nicht die Ausnahme, sondern muß die Regel sein. Es ist nicht unmoralisch zu fordern, daß der uns verbliebene Rest Deutschlands in erster Linie den Deutschen vorbehalten bleibt.« (Alfred Dregger [CDU], MdB auf einer »Ausländer-Tagung« der CDU in Bonn am 21. Oktober).

  • 1983 (Stand: 4 535 000 Ausländer)

    »Bundeskanzler Helmut Kohl hat darauf hingewiesen, daß der Zuzugsstop für ausländische Arbeitnehmer nicht genüge. Darüber hinaus muß nach den Worten des Kanzlers ein erheblicher Teil der rund zwei Millionen in der Bundesrepublik lebenden Türken in ihre Heimat zurückkehren.« (Agenturmeldung [AP] vom 26. Januar).

    »Kohl und Strauß waren sich darin einig, daß der Ausländeranteil in den nächsten zehn Jahren halbiert werden soll ... und daß es keine Ausländerghettos und keine ›Subkultur‹ geben dürfe.« (Die Welt am 17. März über Helmut Kohl [CDU], Bundeskanzler, und Franz- Josef Strauß [CSU], Ministerpräsident Bayerns.

  • 1984 (Stand: 4363 000 Ausländer)

    »~Wir sind kein Einwanderungsland. Wir können es nach unserer Größe und wir können es wegen unserer dichten Besiedlung nicht sein. Deshalb geht es darum, ohne Eingriffe in die Rechte des einzelnen und der Familie, ohne Verletzung der Grundsätze der Toleranz zu einer Verminderung der Ausländerzahlen zu kommen.« (Außenminister Hans D. Genscher [FDP], Rede vor dem Bundestag, zitiert nach Das Parlament vom 27. Oktober).

  • 1986 (Stand: 4 512000 Ausländer)

    »Ich habe mich entschlossen, heute selbst vor der Bundespressekonferenz zu sprechen, weil der Zustrom der Wirtschaftsasylanten Ausmaße angenommen hat, die zu einer ganz erheblichen Belastung für die Bundesrepublik Deutschland geworden sind und zu einer erheblichen Beunruhigung in der Bevölkerung geführt haben. Die Zahl der Asylanten steigt von Monat zu Monat. .... Ich bin nicht gewillt, diese Entwicklung tatenlos hinzunehmen. .... Die Sorgen der Bevölkerung müssen ernstgenommen werden, denn die Bundesrepublik Deutschland ist kein Einwanderungsland und darf es auch nicht werden.« (Kanzler Helmut Kohl am 27. August).

  • 1987 (Stand: 4 241 000 Ausländer)

    »Wir werden langfristig nicht umhinkönnen, die Schrumpfung der deutschen Bevölkerung zumindest teilweise durch einen verstärkten Zuzug von Ausländern auszugleichen. Das wird schon der Arbeitsmarkt erbringen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wird wachsen und damit auch die kulturellen und sozialen Probleme.« (Wolfgang Schäuble [CDU], Kanzleramtsmister, laut Bulletin der Bundesregierung vom 15. Dezember).

  • 1992 (Stand: 6 495 000 Ausländer)

    »Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte seit Otto I. (richtig muß es heißen: Deutschland mit einer zweitausendjährigen Geschichte seit Hermann dem Cherusker [Arminius]; Anm. HB) nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen. Weder aus Frankreich, noch aus England, noch aus Deutschland dürfen Sie Einwanderungsländer machen. Das ertragen diese Gesellschaften nicht.« (Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt [SPD] in der Frankfurter Rundschau am 12. September).

  • 1997 (Stand: 7 365 000 Ausländer)

    Wir dürfen nicht mehr so zaghaft sein bei erappten ausländischen Straftätern. Wer unser Gastrecht mißbraucht, für den gibt es nur eins: raus, und zwar schnell!« (Gerhard Schröder [SPD]am 20. Juli in Jild am Sonntag).

  • 1999 (Stand: 7 344 000 Ausländer)

    »Die Grenzen der Belastbarkeit durch Zuwanlerung sind überschritten.« (Otto Schily [SPD], Bundesinnenminister, nach Süddeutscher Zeitung vom 3. November).

    – Das neue Bürgerschaftsrecht tritt am 1. Januar 2000 in Kraft, der Aussagewert der Statistik sinkt. –
  • 2000 (Stand: 7 242 000 Ausländer)

    »Die nationale Identität darf nicht zur Disposition stehen. .... Es gibt keine andere vernünftige Möglichkeit, als die Zuwanderung qualitativ zu begrenzen.« (Jörg Schönbohm [CDU], Innenminister des Landes Brandenburg, nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. Juli).

  • 2004 (Stand: 6 765 000 Ausländer)

    »Die multikulturelle Gesellschaft ist gescheitert.« (Angela Merkel als Spitzenkandidatin der Union in einer Rede vom 20. November.

    »Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar .... Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 1960er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land geholt haben.« (Helmut Schmidt, Altbundeskanzler in einem Interview, Münchner Merkur, 25. November.“ (Ebd., Oktober 2010, S. 48-49).

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