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„Aus dem Nachlaß“
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NACH OBEN „Eis heauton“

„Wie ich Bücher schreibe (eine wohl an Nietzsche gemahnte Überschrift zur Einleitung).“ (Oswald Spengler, Eis heauton, ISpengler).

„Ich habe jahrelang Skizzenbücher in der Tasche gehabt und Menschen mit ein paar Strichen charakterisiert.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 1Spengler).

„Ich bin nie mit dem zufrieden gewesen, was ich geschrieben habe. Es stand zu tief unter mir, was ich sah.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 2Spengler).

„Meine Eltern (Spengler): beide unliterarisch, nie den Bücherschrank geöffnet, kein Buch gekauft. Mutter las Journale, Vater überhaupt nicht.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4Spengler). Hildegard Spengler

„München: keine Vorlesungen, was sie auch lasen. Georgekreis, Schwabing. Innerlich fremd bleibend. Ich habe mein ganzes Leben hindurch vorgezogen, aus einem Winkel heraus Zuschauer zu sein, statt selbst auf der Bühne zu stehen. Abneigung gegen jede Art von Öffentlichkeit. Privatleben im strengsten Sinne. Erholung ist für mich das Bewußtsein, in einer Stadt spazieren zu gehen, wo mich niemand kennt. 1919 im Hotel in Zürich. .... Ich habe als Mitgift für das Leben den Blick bekommen. Das - wenn ich das Wort gebrauchen darf - geniale Schauen, Zuschauen; Tätigkeit verlangt den Blick. Auch Napoleon war zuletzt Fachmann geworden. Dieser Blick ist die eigentlich philosophische Gabe. Philosophische Fachwissenschaft ist philosophischer Unsinn.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 4a Spengler).

„Anfang: Mein Vater .... Ahnen. Süddeutsch. Schmiede, Harzer Bergbau .... Arm (im Unterschied zur Mutter; HB).“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4b Spengler).

„Dieses Kapitel für das Bild der Deutschen Mitte des 19. Jhrh., Gegensatz zwischen Preußentum und Deutscher Kultur, in mir selbst ein nie gelöster Konflikt bis zum heutigen Tage.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, S. 4b Spengler).

„Mein München von 1900 schildern! Längst tot. Kunststadt, letzter Hauch von Ludwig I.. Ewige Sehnsucht danach.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, S. 4b Spengler).

„Hamburg, endlich Bedürfnis nach Kultur gestillt. Einkommen. Unerfahrenheit zu Ende. »Heim«. Bücher.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 4b Spengler).

„München: Als ich aus der Atmosphäre dieser Familie herauskam.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4c Spengler).

„Universität: Gleichgültig gegen alles Fachwissen. Kaum zugehört. Immer grübelnd.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4c Spengler).

„(Großvater mütterlicherseits und Mutter) ... der Unterschied von echtem Biedermeier und dem Kitsch der siebziger Jahre.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4c Spengler). Grantzow Mehr Hildegard Spengler

„Ich bin immer Aristokrat gewesen. Nietzsche war mir selbstverständlich, ehe ich etwas von ihm kannte.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 4c Spengler).

„Innenwelt, vor allem verschlossen gehalten. Pläne zu Palästen, Entdeckungsreisen, Gedichte.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4c Spengler).

„Der beste Geschichtsschüler, Geograph. .... Gedächtnis. Geschichtsinteresse. .... Cäsar ... entdeckt mit 16 Shakespaere im Bücherschrank .... Ohne Literaturkenntnis, nur auf Grund des Geschichtsinteresses, ohne Quellen ....“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4c Spengler).

„(Über den Vater) ... Haß ..., verbittert ... (ihm begegnet mit) ... schweigendem Haß, ... Respekt, ... Mitleid ....“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4c Spengler).

„(Über den Vater) ... Haß gegen alle Erholung: Bücher vor allem. »Du hast keine Zeit solche zu lesen«“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 4d Spengler).

„(Über den Vater) ... trocken geworden, still, verschlossen .... Pflichtgefühl ....“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4d Spengler).

„Mutter malte, musizierte ... (war) feingebildet ....“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4d Spengler). Hildegard Spengler

„Seltsam innerliches, rastloses, zwiespältiges Leben, ohne Einheit von Seele und Welt, Seele und Lebenstendenz, Seele und Denken.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4d Spengler).

„Kultur und Zivilisation. Die Problematik ... Kultur, Zivilisation, ... beide sich gegenseitig fremd.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 4d Spengler).

„Wie ich mit gewisser Veranlagung - eine arme Seele im Dunkeln - ohne Anlehnung (Familie, Freund, Lehrer, Geliebte, Bücher) ängstlich hin un hertastete, bis ich meine »Bestimmung« fand.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 5Spengler).

„Es war eine Zeit der Kultur: man las und dachte (Reclam, Insel, Kunstwart), heute kennt man nur noch Fußball und Saalschlachten. Amerikanismus. Damit war ich der letzte einer Reihe. Eine neue fängt nicht mehr an.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 5Spengler).

„Ich schließe ab.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 5Spengler).

„Mein Leben ein typischer Lebenslauf aus der Zwischenzeit. .... Nietzsche war ewig Romantiker. Wagner auch.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 6Spengler).

„Jeder Versuch einer Schule, eine Weltanschauung gewaltsam zu züchten, führt zum Gegenteil. .... (Eigene) Erziehung zum Atheismus ... (laut Notiz für den 31.03.1895, Tag der) Konfirmation ... keine religiösen Kämpfe mehr.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 7Spengler).

„In der Schule aus Opposition Haeckel, Darwin etc. .... Haeckelorthodoxie ... gelesen, dann Naturwissenschaft studiert. Da erlebte ich, daß die erwarteten Beweise nicht existieren.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 8Spengler).

„Mein Studium: ... Naturwissenschaft: Darwinismus. Mathematik. (In der für ihn typischen Art »studiert« er »Darwinismus«, um sich zugleich von ihm zu lösen; HB). Ergänzung zum Studium: Phil. Vaihinger.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 9Spengler).

„Mein Doktorexamen (vgl. „Der metaphysische Grundgedanke der Heraklitischen Philosophie“Spengler). Naiv. Keinen Professor gekannt. »Zuwenig zitiert«“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 9Spengler).

„Spät entwickelt. Noch als Student ein Kind, träumerisch, weltfremd. Scheu vor der Öffentlichkeit. Vor Beziehungen. Immer der Beobachter aus dem Winkel ... Angst vor der Bindung. Nur Sehnsucht, Schwermut.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 10Spengler).

„Mich selbst sub speciae aeternitatis sehen - sekr klein, fragwürdig. Unverstanden. Unverständlich. .... Maler, Musiker hätte ich werden können. .... Denker ....“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 10Spengler).

„Angst vor dem Beruf. Selbstmordneigung. Ohne Ziel, Plan. Angst vor dem »Hinausmüssen«. “  (Oswald Spengler, Eis heauton, 12Spengler).

„Denken ... Abneigung gegen das Schreiben .... Soest Fantasieleben .... Im Garten. Märchenerzählen: Wie der Junge lügt.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 12Spengler).

„Denken ist meine Leidenschaft. Sie beschränkt sich auf das Denken, Verstehen, Sehen. Was mir ganz fremd ist, lästig, widerwärtig, ist das Lehren. Die meisten Philosophen, die meisten Menschen überhaupt sind Lehrer, Tyrannen der Belehrung. Was sie für wahr und richtig halten, sollen alle glauben und tun. Das ekelt mich an. Deshalb hört die Freude am Schaffen für mich auf, sobald ich einen Gedanken habe. Schon ihn notieren ist mir unsympathisch, ich kann mich sehr oft nicht dazu zwingen. Eine Qual ist es, restlos widerlich, ein Buch für andere daraus zu machen. Ich entwerfe sehr oft Buchpläne, damit ist es fertig. Hätte ich nur jemand, der mir diese Last abnähme. .... Auf die Frage: Wie denken Sie darüber?  schwebt mir immer die Antwort vor: Was geht Sie das an?  Kritiken - soweit ich überhaupt welche ansehe, was selten genug vorkommt - machen mir nur Vergnügen, weil ich die Seele des andren auf dem Papier sehe. Aha - so bist du! Was geht es mich an, was er für wahr hält. Ich halte meine Gedanken für wahr, selbstverständlich. Ob es andre tun, ist mir gleich .... Diskussionen sind mir widerwärtig. Ich gebe dem andren recht, nur damit er aufhört.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 12aSpengler).

„Vater heiratete aus Mitleid und weil er die Ehe für Pflicht hielt.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 13Spengler).

„Ungückliche Ehe der Eltern. .... Das Auseinanderleben, jeder für sich, ohne Freude, Innenleben, keine Liebe zwischen Eltern und Kindern, Mutter malt, Vater geht in die Post, um nicht zu Hause zu sein. Keiner meint es böse und alle liegen allen wie eine Last auf.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 13Spengler). Hildegard Spengler

„Nur bis 1918 reichend, bis zum UdA (Untergang des Abendlandes). Neue Art von Biographie (Walser): rein seelisch. Wie die Seele versucht, Ausdruck zu finden. Einsamkeit. - Titel »Einsamkeit«. - Menschenscheu - Ekel vor dem Schreiben für »andre« - ....“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 16Spengler). Naeher

„Etappen ... Afrikasien; mein Kontinent; Cäsar; Malstrom; Montezuma; Menschenfrühling; ... München; Hamburg; München, ... Herostrat (Herostrat), UdA (Untergang des Abendlandes).“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 16Spengler).

„Großvater (mütterlicherseits) ... Tänzer und Ballettmeister (bei Hof) ....“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 17Spengler). Grantzow

„(Mutters älteste Schwester) Mathilde eine begabte Schauspielerin, auch Anna (Mutters jüngste Schwester). Meine Mutter das Aschenputtel, still, innig, dichtend, zurückgestoßen, bescheiden, die Vertraute von Adele (Mutters zweitjüngste Schwester war eine gefeierte Tänzerin - sie tanzte auf der Pariser Weltausstellung für Wilhelm I. und Bismarck, für Napoleon III. und Alexander II. - und starb 1877 mit 36 Jahren an einer Blutvergiftung).“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 17Spengler). Grantzow Spengler

„(Meine Mutter ist) ... für die Erziehung nicht geschaffen.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 17Spengler). Spengler

„... Jammervolle, freudlose Jugend.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 17Spengler).

„Niemand haben, dem man etwas wert ist. Alle haben sie noch jemand anders; das Gefühl, sich mit seinem Bedürfnis nach etwas Teilnahme hineinzudrängen, um Aufmerksamkeit zu betteln, überall der Entbehrlichste zu sein. Das ist an der Einsamkeit das bitterste.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 20Spengler).

„Die Maske vor Bekannten: lächelnde Sicherheit, Phrase, Lüge. Ich bin kaum imstande, wahr zu sein. Tagelanges Brüten ohne die Kraft zu schreiben. Nur Notizen. Die grauenhaften Nächte.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 21Spengler).

„Wenn ich aufrichtig sagen soll, was für ein Gefühl mich vor allem bei der Ausarbeitung des »Untergang des Abendlandes« beherrscht hat - es war der Ekel vor dieser prosaischen Arbeit, etwas, das für mich feststand, für andre in dieser unsagbar langwierigen und langweiligen schriftlichen Manier verständlich zu machen. Mit jemand darüber sprechen - nicht mit jedem - ist ein Genuß. Dadurch wird es sogar besser, klarer, abgerundeter. Die Gedanken in dem Augenblick, wo sie kommen, aufs Papier werfen und es dabei bleiben lassen, ist auch ein Genuß. Man fühlt sich befreit und gehoben. Aber das: aus diesen Notizen etwas zusammenstellen, ist eine Sklavenarbeit. Und - es wird alles dabei schlechter. ....“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 22Spengler).

„Sklavenarbeit. Und - es wird alles dabei schlechter. .... Etwas sehr Dürftiges geworden (gemeint ist: Der Untergang des Abendlandes, Band I; HB). Ich habe nichts weniger als Stolz empfunden, als ich zu Ende war. Nur ein Gefühl des Glücks, daß ich es endlich hinter mir hatte.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 22Spengler).

„Denn die Zeit ist arm. In der Literatur, d. deutschen vor allem, nur Plunder. Es lebt kein Mensch, dessen Werk man erwartet, das für uns Epoche macht.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 23Spengler).

„(Ein Erzieher wie) ... Wagner ... (oder) ... ein Eckermännchen ....“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 24Spengler).

„Eine Seite wissenschaftlichen Textes ruhig niederzuschreiben, bin ich nie imstande gewesen. Vielleicht scheint mein Stil sehr ruhig, aber es scheint nur so. Ich kann selbst etwas Mathematisches nur so schreiben, wie ich Verse schreibe. Es gehört eine günstige Stunde dazu, wo mich etwas packt, wo die Worte heranfliegen, wo sich die Sätze in die Feder drängen, ohne daß ich mir völlig ihres Zusammenhanges bewußt bin. Ich weiß nur, und mit innerster Gewißheit, daß sie richtig sind, so wie sie da entstehen. Ich bin in einem Zustand innerer Gehobenheit, der wie Fieber wirkt, der mich häufig zum Weinen bringt. Bin ich nicht in diesem Zustand, den ich durch Lesen oft hervorrufen kann, so kann ich nicht arbeiten. Dann sitze ich ohnmächtig vor einem Satze, dessen ungeschickte Form ich nicht verbessern kann. Dieser Zustand ist furchtbar. Ich empfinde Ekel vor allem, was ich gemacht habe, vor mir selbst, vor meiner Unfähigkeit. Dann erscheint mir alles schlecht und überflüssig, und ich komme in Versuchung, alles aufzugeben. Was ich da vornehme, verderbe ich, und das steigert das Gefühl einer dumpfen Verzweiflung. Dies ist der Grund, weshalb ich so wenig zum Abschluß gebracht habe. Es gehört dazu eine so große Anzahl guter Stunden, daß sie einen sehr langen Zeitraum beansprucht, innerhalb dessen ich plane und entwerfe, aber wenig als fertig weglege - und auch das in den Momenten der gedrückten Selbstverachtung als so unfertig empfinde, daß ich das Gefühl nicht mehr vergessen kann, daß es mein Urteil dauernd über einzelne Sachen beherrscht. Wenn ich Aphorismen vorziehe, so geschieht es aus dieser Unfähigkeit, große Arbeiten abzuschließen. Der Aphorismus ist im Augenblick entstanden und vollendet. Er bleibt also diesem Pessimismus entzogen. Wird er als schlecht empfunden, so verdirbt er doch nicht das Gedächtnis einer ganzen Sammlung. Ich beneide jeden Menschen, der arbeiten kann, wann er will.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 25Spengler).

„Hätte ich nur einen Menschen von dem entsprechenden geistigen Range bei mir gehabt! Was hätte ich alles fertig machen können! Dinge, die mir nun für immer entglitten sind! Es gibt nichts Furchtbareres als diese Momente der Verzagtheit .... Ich glaube nicht, daß dies so gegangen wäre, wenn ich einen Freund gehabt hätte.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 26Spengler).

„Man kann noch so selbständig sein, in einer gewissen Epoche braucht man einen großen Mann seiner Zeit, an dem man sich, sei es noch so sehr aus der Ferne, halten und aufrichten kann. Fehlt er, so kann man innerlich zum Krüppel werden. Was hätte aus mir werden können, wenn Nietzsche 1900 noch gelebt hätte, geschrieben hätte (Nietzsche starb am 25.08.1900; HB)! Was wäre aus Nietzsche geworden, hätte er Wagner nicht gehabt!“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 27Spengler).

„Das große Laster meines Lebens ist das Lügen. Ich habe immer die Unwahrheit gesagt, aus tausend Gründen und noch viel öfter ohne jeden Grund; unzählige Male auch ohne mir der Absicht überhaupt bewußt zu sein, aus Instinkt. Und wenn ich es wagen darf, für diese Schwäche eine Entschuldigung anzuführen, so scheint mir der letzte Grund ein Übermaß an unbefriedigter Einbildungskraft zu sein. Ich war immer Träumer, alle Erlebnisse verschwammen mir zu Phantasien, und wo ich ging und stand, dachte ich mir andre Erlebnisse aus. Wenn ich gefragt wurde oder etwas sagen wollte, glitt beides in eins zusammen. Ich sagte, was mir gefiel oder was im Augenblick mich reizte; ich bin mir bewußt, oft etwas ganz Unwahres gesagt zu haben, nur weil es im Augenblick mir langweilig oder trivial erschien, etwas richtiges zu sagen. Ich besitze ein ungeheures Gedächtnis, aber ich habe es immer als eine Last, eine peinliche Spannung empfunden, und in solchen Momenten war es mir - das ist nicht genau ausgedrückt, aber ich kann es nicht besser - eine Erlösung, das Gedächtnis beiseite lassen zu können und als Träumer, als Mensch des Momentes zu reden. Wie mir scheint, ist die primitive Freude am Lügen, wie sie ursprünglichen Menschen, Wilden, Bauern, Jägern, Matrosen nachgesagt wird, eine Urform künstlerischer Schöpfung, stets eine solche instinktive Abwehr des Verstandes, der einem lästig ist, eine Erholung, ein bequemes Sichstrecken.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 28Spengler).

„Brencken, Soest. - Das Schlafzimmer, rechts vorn, niedrig, Holzwand. Wie ich nachts dem Nachtlichtchen zusah, das immer kleiner wurde, knisternd, erlosch. Ich weinte, einsam, ferne. Trostlosigkeit. Das kleine Schauspiel. Angstgefühl.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 30Spengler).

„Was für ein schwacher Mensch ich bin. Von Jugend auf diese Träume vom größeren Deutschland, von Krieg und Sieg, und nun kann ich mich nur aufrecht halten, indem ich keine Zeitung lese, mich zwinge, an nichts zu denken, was mit dem Krieg zusammenhängt. Ich gehe mit Herzklopfen an jedem Schaufenster vorbei, wo eine Zeitung etwas Großgedrucktes zeigt.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 31Spengler).

„Auf mich wirkt diese ganze geistige Gegenwart wie eine häßliche Dezemberlandschaft, Schmutz, Schnee, Dunst, Kälte, eine paar Krähen verdrossen auf kahlen Ästen. Ich beneide das anspruchslose Volk, das heute in Konzert, Theater, Zeitschrift, Ausstellung sich Kunst und Literatur vormacht. Dergleichen gibt es längst nicht mehr.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 32Spengler).

„Nur wenige können verstehen, wie man in jungen Jahren etwas braucht, das man als Großes im Entstehen miterlebt - wie Nietzsche Tribschen [bei Luzern, wo Richard Wagner zwischen 1866 und 1872 lebte und wo Nietzsche ihn oft besuchen kam; HB].“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 32Spengler).

„Ich las jetzt das kleine Buch über Nietzsches und Wagners Freundschaft. Wie erschütternd ist das - vierzig Jahre liegen dazwischen und nicht ein Werk ist entstanden, das die Mühe der Beachtung lohnte.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 32Spengler).

„Welche Rolle im Dasein ich mir wohl gewünscht hätte?  - Allmächtiger Günstling eines tüchtigen Herrschers im 18. Jahrhundert, unter einem Herrn also, der etwas kann und will und dem man nicht dient, um ihm eine Last abzunehmen. Ein sinnlich-heiterer Hof, prunkvoll, feine und vornehme »Welt« mit viel Musik, Galanterie und Esprit, die verführerischen Damen nicht zu vergessen. Fäden großer Politik über Europa hin, Krieger und fähige Truppenführer, eine Hauptstadt, in welcher der Geist der Zeit am Werke ist und ein paar Menschen leben, die »unsterblich« sein werden. Schlösser, Jagden, lauschige Parks. Und in diesem Zirkel den Staat langsam und fein so aufbauen, daß er in der Geschichte eine große Aufgabe unternehmen kann.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 36Spengler).

„Eine kleine hochgelegene einsame Wohnung (in MünchenVgl. Wohnungen), Aussicht, ganz simpel eingerichtet, alte einfache Mahagonimöbel. Drei oder vier Bekannte, die alle über die letzten Dinge zu reden wissen, unter denen man zuhause ist, zu denen man nicht hinabzusteigen braucht. Ab und zu ein Mädel mit einem schönen Körper, guter Laune, still und gutmütig, das zufrieden ist, ein paar Stunden Musik zu hören und eine Nacht mit mir zu schlafen. Kein Hund, wenige Bücher: Goethe, Shakespeare, Briefe, Memoiren. Keine Zeitungen, kein moderner Kunstunrat, kein Theater. Musik: Bach, Gluck, Mozart, der frühe Beethoven, Bruckner, Haydn. Alte Maler.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 37Spengler).

„Wenn ich ein Mädchen sehe, so schwanke ich, ob ich sie ansprechen soll. Bin ich im letzten Augenblick davor, so zögere ich, bis es zu spät ist.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 42Spengler).

„Angst, Verzagtheit, Zweifel ohne Ende. Ich kann nur planen, nur entwerfen und im Kopf vollenden. Ausführen ekelt mich an. Ich kann mich nicht entschließen anzufangen.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 43Spengler).

„Man sagt, daß jedes Ding aus seinem Gegensatz aufblüht. Nun, wenn durch mein ganzes Leben ein unstillbarer Hunger nach Sonne, Schönheit, Milde geht, so kommt es wohl daher, daß in dieser Gemeinschaft einander nicht verstehender Menschen, die ich »Elternhaus« nennen muß, kein Maß zu finden war.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 45Spengler). Hildegard Spengler

„Ich erstaune noch heute darüber, wie ich bis zu meinem 25. Jahre wie in einem Traum lebte, hilflos, ängstlich, doch glücklich. Damals in München. (Vgl. Wohnungen). Nach außen Verstellung, Ich sehnte mich, andern gleichzusein. Dann die Theorie. Aber das waren isolierte Werte; im übrigen Träume, albern, kindlich. Was habe ich manchmal aufgeschrieben! Unendliche Einsamkeit.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 49Spengler).

„Meine Zeit ist das Rokoko; da bin ich zuhause. Antike Reste erschüttern mich wie ein Traum vom Glück, das uns versagt blieb. Die Romantik füllt die Brust mit tiefster Wehmut. Diese sächsischen und fränkischen Ornamente, Kapitäle, Hallen sind Kindheitserinnerungen. Die Renaissance weitet die Brust - der Eindruck überlegener, geistiger Gourmandise. Aber das Rokoko, sei es eine Kommode, ein Spiegel, ein Saal, bringt mich zu Tränen.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 50Spengler).

„Ich habe nie an Personen, nur an Sachen Interesse gehabt.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 51Spengler).

„Sehr spät entwickelt. Noch heute (1918) fühle ich mich wie ein Kind und habe Tage, wo ich naiver dahinlebe als ein Student im ersten Semester. Damals war ich ein düsterer Träumer, ewig bedrückt von dem Gefühl, daß ich zu nichts tauge: daß ich Dichter werden müsse, ohne das entscheidende Können zu besitzen. Verfehlte, abgezwungene Versuche, nicht fertig, darüber schwärzeste Melancholie. Geistig noch zu verschlossen, daß ich damals von aller poetischen und philosophischen Literatur nichts verstand.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 52Spengler).

„Nonsens meines Lebens. Von Kind an die Sucht, Napoleon zu sein, großer Politiker, Staatsmann, die Landkarte ändern.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 53Spengler).

„Ich habe ein so starkes Bedürfnis, jemand zu verehren und nicht nur Goethe und Shakespeare, Größen der Vergangenheit, sondern Mitlebende. Was ist meine Jugend, meine innere Entwicklung verdorben worden, weil ich niemand wußte, vor dem ich Achtung haben konnte.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 54Spengler).

„Ich habe nie an Ereignissen, Kunst, Landschaft Genuß gehabt. So schön ich es mir vorher und nachher ausmalte, erst voll Sehnsucht, nachher voll Reue und Selbstvorwürfen, im rechten Moment war ich immer enttäuscht, kalt, stumpf. Ich hetze ruhelos durch Italien, nach einem Tag schon gelangweilt, alles Reizen abkürzend und erst in der Bahn voll Sehnsucht zurück, durch alle Galerien laufend, alle Bücher durchsuchend und nur die Erinnerung genießend. Und ebenso die Liebesgeschichten: Sehnsucht, schlaflose Nächte, Tränen, Angst, Eifersucht - und Langeweile und Ekel, solange sie da war.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 55Spengler).

„Mein Gott, wie anders, wie viel schöner hätte mein Leben werden können, wenn der große Krieg mich gepackt hätte, als ich 18 Jahre war oder 20, wo ich immer davon träumte, Schlachtpläne und Landkarten mit Eroberungen zeichnete. Ich wäre damals aus meinen Träumen hart aufgerüttelt worden, aber im Felde wäre vielleicht mehr aus mir geworden als es nun der Fall ist.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 56Spengler).

„Berufswahl - ... Ausrede (vom Beruf) »Oberlehrer« ..., weil meine (nicht gehörten) Vorlesungen nichts anderes zuließen. .... Ohne Ziel, Plan ... fing ich einfach an, Vorlesungen zu belegen.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 57Spengler).

„Der Tag in Lüneburg (1905) ! Entsetzen!“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 57Spengler).

„Meine Mutter (und Schwester AdeleGrantzow) Träumerin, von den Glanztagen in Moskau und Paris des 2. Empire. Der entsetzliche Tod Adele Grantzows (mit 36 Jahren 1877 an Blutvergiftung gestorben! Grantzow). Seitdem immer verschlossene »gute Zimmer« und peinlichst verschwiegen, wie sie war. Neugierde. - Erst etwa mit 18 Jahren wurde ich »aufgeklärt«. Was muß meine Mutter gelitten haben! Aus dieser Sphäre durch den Tod der Lieblingsschwester (Grantzow) in die krasse Wirklichkeit gestürzt, in die Ehe mit einem peinlichen Beamten ....“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 58Spengler).

„Einsamkeit, Angst, Schüchternheit.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 60Spengler).

„Verhältnis zum Vater - genau wie Stendhal und Goethe. .... Was ich geworden bin, meinen Scharfblick etc. verdanke ich jener niederdrückenden falschen Erziehung meines Vaters, und also auch meine Schüchternheit, die meine Jugend zu einer Qual machte.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 60Spengler). Hildegard Spengler

„Träumer, Heuchler, Feigling. Linkisch, verschlossen, ohne Tatkraft ..., immer Angst vor dem Entschluß .... Meine schreckliche Angst vor allem Weiblichen, maßlos lächerliche Schüchternheit, nicht einmal grüßen, lieber hölzern und plump erscheinen, dabei glühend sinnliche Träume und einige tief unglückliche Liebesgeschichten, die ich, ohne ausgelacht zu werden, nie hätte verraten dürfen.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 60Spengler).

„Mein »Studium«. Nur Vorlesungen belegen, weil andre sie belegten, ohne nachzuschreiben, ohne über das Ziel nachzudenken, regellos. Mein Vater starb gerade rechtzeitig (01.06.1901; HB). Wie ich ohne jede Vorarbeit in die Prüfungen stieg. Sieben Fächer angemeldet, keines studiert. Ich tat immer ganz was anderes. Es gibt keine menschliche Handlung, so hoch oder gemein sie sein möge, in die ich mich nicht oft hineingeträumt habe und die ich nicht unter sehr geeigneten Umständen begangen hätte.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 60Spengler).

„Wie ich ohne jede Vorarbeit in die Prüfungen stieg. Sieben Fächer angemeldet, keines studiert. Ich tat immer ganz was anderes.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 60Spengler).

„Meine grenzenlose Angst als Kind vor der Welt, der Zukunft. Wie ich sterben wollte aus Grauen vor dem Leben. Das Icherlebnis in Soest: Brencken. Damit stand das Leben als ein Bußgang vor mir, etwa wie eine trostlose Wanderung durch eine Wüste. Ich kroch zu meiner Mutter, nur um mich an etwas zu klammern vor dieser Angst, die mich nicht schlafen ließ.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 61Spengler).

„Ich bin ein Feigling, zaghaft, hilflos. Noch heute ist es nur die Gewohnheit, nach außen sicher aufzutreten, die mich etwas schützt. Ich habe Angst, eine Wohnung zu mieten, einen Brief zu öffnen, etwas zu schreiben (außer, wenn ich es instinktiv tue, ohne nachzudenken, wie von selbst). Angst vor Begegnungen, vor Weibern (sobald sie sich ausziehen), vor allen äußeren Entschlüssen. Ich könnte wie ein Kind einem anderen Menschen alles überlassen, um mich ganz in meinen Ideenkreis zurückzuziehen (es dürfte kein Weib sein).“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 63Spengler).

„Auf der Schule war ich ein Träumer. Ich ging stets allein.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 66Spengler).

„Ich erinnere mich so deutlich jener Nachmittage, die ich heimlich (weder meine Verwandten noch Mitschüler durften es wissen; die einen hätten es verboten und die andren verspottet) als Tertianer auf der Universitätsbibliothek zubrachte (Spengler). Das erste Buch war Renans Leben Jesu. Ich habe damals ein tiefes Glück empfunden, das zu schön war, um es jemand mitzuteilen. Ich fühlt mir Flügel wachsen - ein neues Land: ich wußte, daß ich selbst da etwas sein konnte. Ich habe noch heute einige Kolleghefte, die ich mit Bemerkungen füllte. immer wieder in ein Märchenland eindringend, nachdem der Unterricht am Vormittag mich hinlänglich angeekelt hatte. Ich las Bauer, De Wette, Haeckel, immer wieder in ein Märchenland eindringend, nachdem der Unterricht am Vormittag mich hinlänglich angeekelt hatte. - Dies Glück hat sich erst jetzt wiederholt, in jenen Jahren 1912-13, wo mir endlich die Philosophie aufging, die ich seit meiner Jugend gesucht hatte.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 67Spengler).

„In jenen Jahren 1912-13, wo mir endlich die Philosophie aufging, die ich seit meiner Jugend gesucht hatte.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 67Spengler).

„Es ist nich »Glück«, das mir gefehlt hat: ich wäre für jedes große Unglück dankbar, das mich getroffen hätte, wenn es nur Leben gewesen wäre. Aber bis zum heutigen Tage kann ich weder von Freunden noch Erlebnissen noch Taten noch Freuden und leiden erzählen, sondern nur vom Ich, Ich, Ich, das in mir eingekapselt, wie im Kerker, seiner Haft sich bitterlich bewußt, sich quälte, ohne je eine Beziehung zum Draußen zu finden. Meine Biograpghie ist Beschreibung dieses Zusatandes, nichts weiter. Ich beneide jeden, der lebt. Ich habe nur gegrübelt, und wo mir die Möglichkeit nahetrat, wirklich zu leben, da zog ich mich zurück, ließ sie vorübergehen, und sobald es zu spät war, packte mich bitterste Reue.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 68Spengler).

„Meine Erinnerungen, einfach die Notizen; Titel: Leben des Verstoßenen. Ohne Familie. Trostlos. Wie heimlich am Weihnachtsfest! - Ich kenne keinen jener behäbigen niederdeutschen Haushalte, keine Familienidylle, keine Freundschaft.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 70Spengler).

„Oft habe ich Momente, wo ich meine Seele wie eine Fülle von Blüten empfinde. Alles strömt über. Ich kann in einigen Minuten Gedanken über Mathematik, Krieg, Rembrandt, Lyrik, Sprache fassen und ich fühle immer, daß gerade diese durcheinander »geborenen« Einfälle die besten waren. Ich denke noch nach, sie springen so, fertig hervor. Aber gerade nachher, in einer weiteren glücklichen Stimmung, etwas müde, möchte ich immer jemand neben mir haben, mit dem ich weiterdenken kann, Dann würde sich vieles noch weiter entwickeln. Und gerade dieses Gefühl, allein zu sein unter Larven, weckt mich auf. Der Geist schließt sich und ich bin wieder Mensch auf der Erdoberfläche.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 72Spengler).

„Manchmal berührt mich meine ungeheure Vereinsamung schmerzlich. Heute, an dem größten Tag der Weltgeschichte, der in mein Leben fällt und zu der Idee, derentwegen ich geboren wurde, in so gewaltigem Zusammenhang steht, 1. August 1914, sitze ich einsam zu Hause. Niemand denkt an mich.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 73Spengler).

„Als ich damals (1911) von Hamburg nach München ging, um in München zu arbeiten (Mehr), hatte ich, wie ich die Schule (als Oberlehrer) verließ, niemand.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 73Spengler).

„Ich empfinde die meisten großen Weltereignisse - den Krieg z.B. - als persönliche Schuld. Wie kommt das?  Ich gehe in entsetzlicher Verzweiflung herum, wie ein Missetäter, der dafür Strafe verdient.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 75Spengler).

„Wenn ich mein Leben betrachte, ist es ein Gefühl, das alles, alles beherrscht hat: Angst (Angst), Angst vor der Zukunft, Angst vor Verwandten, Angst vor Menschen, vorm Schlaf, vor Behörden, vor Gewitter, vor Krieg, Angst, Angst. Ich habe nie den Mut gehabt, das andren zu zeigen. Sie hätten mich auch nicht verstanden. Ich glaube, daß niemand in einer so ungeheuren inneren Vereinsamung lebte (ich erinnere mich an mein sechstes Jahr, wo es auch schon so war). Und so begann ich zu lügen, weil ich mich fürchtete, weil ich mich nicht verraten wollte, denn ich wagte es nicht, über mein Inneres zu reden.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 79Spengler).

„Ich habe als Schüler der Francke'schen Stiftungen immer über den Zwang geklagt, und noch heute bin ich unversöhnt mit dieser Schöpfung, die nichts Halbes und nichts Ganzes ist, ein ländliches Kloster mitten in einer schmutzigen und gewöhnlichen Fabrikgroßstadt. Interne, die ihre Aufklärung durch die Stadtschüler empfingen. Und trotzdem, wenn ich heute auf mein Leben zurückblicke, dessen Jugend verfehlt war und das dadurch für immer verdorben und verkümmert wurde, so fühle ich, daß Schulpforta für mich das richtige gewesen wäre: fort von einem Elternhaus, das nur eine Wohnung mit mißvergnügten, einander fremden Menschen war, nur unter begabten Mitschülern - man glaubt nicht wie dumm diese Internen in Halle waren; Intelligenz war beinahe ein Laster in diesem Penal. - Jedenfalls schämte ich mich meiner geistigen Interessen vor den Mitschülern, die darüber gelacht hätten, und ging heimlich zur Universitätsbibliothek. .... Eine Schule, wo alle die Leidenschaft zur Erkenntnis gehabt hätten, würde mich zu einem großen und glücklichen Menschen gemacht haben. Ich hätte über meine bitteren inneren Kämpfe zu sprechen gelernt, sie wären tiefer und reifer geworden, fruchtbarer vor allem. .... Und endlich der weise Zwang, der mir so nötig gewesen wäre, der ich immer zwischen einem Gelehrten und einem Bohemien in der Mitte schwankte, ohne das eine oder das andere völlig zu sein.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 83Spengler).

„Es wird mir immer deutlicher, daß eines der tiefsten Rätsel der abendländischen Seele, ihr Schlüssel vielleicht, diese ungerechte Liebe zur Antike ist. Ich teile sie mehr, als die meisten andren nur ahnen können. Wie oft stand ich bis zum Weinen erschüttert vor einer unbedeutenden Ruine! Und trotzdem, welch ein Unsinn ist diese Liebe! Welche andre Kultur hat je etwas ähnliches erlebt?  Und es ist nur die Antike, nicht Ägypten, nicht Indien, das wir lieben. Und um gerecht zu sein, ist es nicht einmal die Antike, sondern ein Wahnbild, das wir aus allem zusammengestellt haben, was uns fehlt. Der antike Pöbel ist uns ein prachtvolles Bild, der unserer Weltstädte eket uns an. Odysseus, der Yankee ubd Hochstapler - und Morgan, Cäsar und Rhodes, Alibiades und O. Wilde.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 84Spengler).

„Ich war nie jung, nie glücklich. Ich habe immer gewünscht und immer gezögert, bis es zu spät war, nie gewagt und alles bereut. Ich wagte nie den letzten Schritt zu tun! Was habe ich nicht vom 17.-35. Jahr der Vollendung nahe gebracht und dann aufgegeben!“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 85Spengler).

„Malstrom (veröffentlichen), denn diesen Entwurf habe ich zwei Jahre lang geliebt. (In Spenglers ›Malstrom‹ heißt es u.a.: ›Der Hang zur Tat ist Gabe engen Geistes‹; HB).“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 87Spengler).

„Erneut mit Bezug auf Lektüre zu Nietzsche. Damals hatte man als Knabe Innerlichkeit, von der in unsrer schalen Jugend nie die Rede war.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 88Spengler).

„(Über die »eigenen« Schüler) .... Was für eine Jugend! Religion war mir Spott über die Bibel, in der wir Zoten suchten, alles übrige war uns eine Last, unsre Lehrer Narren. Als ich die nächste Generation selbst unterrichtete, fand ich Jungen, die mit 15 Jahren für Totalisatorwetten und Rekorde ... Zigarren und Weiber schwärmten, bleich, unintelligent, blasiert.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 88Spengler).

„Das Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt kenne ich in einer Art, die vielleicht kein andrer hat, als Stimmung von Jugend auf.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 89Spengler).

„Mißverhältnis. Die Mutter träumend: herrschaftliche Wohnung, großen Fuß - ohne es machen zu können, der Vater, aus armer Familie, ohne es hindern zu können.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 93Spengler). Vater

„Wenn sich doch endlich einmal ein paar vernünftige Architekten zusammentäten, um in München anständige Häuser zu bauen. Es ist beinahe unmöglich, eine kultivierte kleine Wohnung zu finden. (Vgl. Wohnungen). Also ganz schmucklose Häuser, ohne Ornament .... Dreieinhalb Meter hohe große Zimmer .... Nur die feinen Raumverhältnisse. Drei Zimmer, ineinandergehend, zweifensterig, Balkon, Jalousinen wie im Süden. Nichts weiter.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 95Spengler). Vgl. Wohnungen

„Der Zusammenbruch - Irrsinn, Schlag - wird bei mir vielleicht mit vierzig Jahren eintreten, kaum später, eher noch früher. Ich habe zuviel innerlich gelitten. Hätte ich Freunde gehabt, denen ich mich mitteilen konnte, ich wäre heute anders. Ich hätte meine wichtigsten Dinge längst gesagt. Sie hätten mich nicht so fürchterlich niedergedrückt. Ich werde an den Folgen meiner Einsamkeit sterben. - Alkohol ist mir zu grob. Aber ich fürchte die Bekanntschaft mit Opium und haschisch. - Würde ich in den Jahren, die mir vor dem Irrsinn noch übrig bleiben, wenigstens die wichtigsten Dinge beenden?“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 99Spengler).

„Niemand weiß, was es heißt, mit solchen Ideen kämpfen, deren furchtbarer Ernst den Selbstmord nahelegt, und tagelang nicht ein Wort sprechen, nicht einen Menschen um sich sehen. Und dann, in der äußersten Niedergeschlagenheit, Wein, Musik oder ein paar Schriftsteller (Shakespeare, Baudelaire, Hoffmann) zu haben. Was habe ich in dieser Einsamkeit verloren! Wie viel Energie, die ich sonst auf andere Sachen verwandt hätte! Ich habe das Talent, die Minute auszukosten. Und wann hat je ein Mensch, der dazu geboren war, ein so jämmerliches, dürftiges, magisterhaftes Dasein geführt?“   (Oswald Spengler, Eis heauton, 100Spengler).

„In München wird heute jedes Lokal vulgär oder spießbürgerlich, wo Literaten und Künstler verkehren. Ich habe so viel Talent zur Geselligkeit. Ich könnte einen Kreis vom feinsten geistigen Genuß um mich versammeln. Aber ich kann nicht mit Dutzendmenschen verkehren. So leide ich unter dieser furchtbaren Vereinsamung, niemals über meine Sachen sprechen zu können, nur blöde Zuhörer zu finden, keiner der versteht, der urteilen kann. Ich spreche lieber mit einem Mädel, das ich mir von der Straße mitnehme, als mit diesem Künstlerpack.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 101Spengler).

„Von meiner Mutter habe ich - außer den Kopfschmerzen - die unaufhörliche Lebensangst. Sie sah alles dunkel und furchtbar vor sich, seitdem Adele Grantzow (Grantzow) gestorben war (1877; HB):“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 103Spengler).

„Das zweite Kaiserreich war die Zeit der Virtuosen (Sänger, Tänzer, Pianisten) größten Stils.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 103Spengler).

„Wenn ich meine innere Entwicklung betrachte, bin ich immer wieder über ihre Langsamkeit erstaunt. Spätreif ist der richtige Ausdruck. Nicht in jeder Hinsicht: ich habe mit 16 Jahren heimlich - weil ich mich nicht vor jedem lächerlich machen wollte - meine Nachmittage auf der Universitätsbibliothek in Halle zugebracht und dort philosophische Werke gelesen, und ich besitze noch viele Hefte aus dieser Zeit voller Aphorismen über Sozialismus und dergleichen (Spengler). Aber seelisch: mit 20 Jahren war ich ein »Kind«, mit 30 ein »Student«.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 106Spengler).

„Wie leide ich an allem Schlechten meiner Zeit. Wenn ich eine alte Frau sorgenvoll in einen Laden treten oder im Schaufenster die Waren mustern oder Geld zählen sehe, ergreift mich ein so fürchterliches Mitleid, daß ich mir sage, du hast nicht das Recht am Leben zu bleiben, du müßtest alles hingeben und diesen armen, vom Leben gebrochenen Leuten noch dienen. Ich weiß, warum ich imstande bin, die geheimsten Gefühle der Gegenwart zu verstehen. Mir ist nichts fremd.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 107Spengler).

„Mein großes Buch, Untergang des Abendlandes, schon gefühlsmäßig mit 20 Jahren konzipiert (am 29.05.1900 war Spengler 20 Jahre alt geworden; HB), in der Schulzeit immer vorgenommen, versucht, Versuche vernichtet. Endlich in München packt es mich. Tyrann. Ich hatte Angst davor; oft wochenlang nicht gewagt, die Hefte anzusehen. Mit anderen Plänen, Aufzeichnungen »herumgegangen«. Immer das Verzagen gegenüber dem Großen, das erdrückend wirkte. Ein so tiefes Glück wie dieser Abschluß andren kaum vorstellbar.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 113Spengler).

„Eines darf ich sagen: innerlich habe ich mehr erlebt als vielleicht irgend ein Mensch meiner Zeit. Nur habe ich nie gelernt (oder gewagt) es jemend fühlen zu lassen.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 116Spengler).

„Ist es nicht besser, mit Bauern und Magistern zu verkehren, als mit dem, was heute »berühmt« ist?“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 117Spengler).

„Ohne praktische Arbeit großen Stils kann ich nicht leben. Das macht mich vor der Zeit krank. Diese Verzweiflung versteht niemand. Ich war ja einmal Oberlehrer. Und ich habe da auch was zu tun gehabt (denn den Unterricht zähle ich nicht als »nutzbringende Tätigkeit«). Aber das ist mir zu gering. .... (Doch das Urteil über die Arbeit als Oberlehrer) .... Ich habe jede Arbeit in dem Bewußtsein getan, daß ich mein Leben vergeude. Und dies bittere Gefühl hat mich niemals verlassen.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 118Spengler).

„Ich fühle immer wieder, wenn ich Hebbels Tagebücher lese, eine tife Verwandtschaft mit seiner unglücklichen Anlage die ihn (wie mir) nie zu einem wahrhaft reinen Dasein gelangen läßt. Über allen Dingen schwer werden.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 121Spengler).

„Ich weine so leicht. Wenn ich z. B. eine gebrechliche Frau mit grauem, wirrem Haar sehe. Oder im Theater. Alles schneidet mir tief in die Seele. .... Was habe ich schon unter dieser Weichlichkeit gelitten. Tagelang kann ich dann nichts arbeiten.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 123Spengler).

„Ich habe schon als Kind immer die Idee in mir getragen, ich müßte eine Art Messias werden. Eine neue Sonnenreligion stiften, ein neues Weltreich, ein Zauberland, ein neues Deutschland, eine neue Weltanschauung - das war zu 9/10 der Inhalt meiner Träume. Es liegt in ihnen, daß ich nie Anstalten machte, sie mehr als Träume sein zu lassen.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 124Spengler).

„Ich war zeitlebens ein Träumer. Faul, unentschlossen nennen das die Leute .und mit Recht, wenn sie Gedankenarbeit nicht als Arbeit gelten lassen. Ich habe aber stets diese Arbeit von früh bis spät und in 1000 schlaflosen Nächten getrieben und die des Scheibens als Last empfunden.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 126Spengler).

„Der Tod des alten Kaisers (Wilhelm I; HB) 1888. Jesus meine Zuversicht. Seitdem ist der Anfang dieses Liedes mit seiner schönen Melodie für mich mit der Idee »fassunglsoe Wehmut« verbunden, trübe, trostlos.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 127Spengler).

„Jede Psychologie ist ein Selbstgeständnis ihre Urhebers, das Spiegelbild seines Ich. Jeder Assoziationspsycholog (das Wort ist so viel wert wie die Sache) ist ein Flachkopf, nicht weil er so dachte, sondern weil er so denken mußte.“  (Oswald Spengler, Eis heauton, 128Spengler).

„Ich habe nie einen Monat ohne Selbstmordgedanken gehabt.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 129Spengler).

„Wirkliche Träume kenne ich beinahe nicht, aber ich hatte als Knabe viel Angstträume, an die ich mich heute noch genau erinnern kann (die Bettdecke [welche sich zu unendlichen Flächen erweiterte], die vielen Käfer [auf der Bettdecke], die großen Ungeheuer, die daran zerren, das Gefäß, das geleert werden muß, die großen Rechenexempel, die Sklavenfolter, der Tod in der Fontänenröhre, der Flug) .... Dagegen sind mir Wachträume noch heute etwas alltägliches. Ich sitze im Sessel und denke an irgendeine Landschaft ....“  (Oswald Spengler, Eis heauton, [125, 129] 130Spengler).

„Außer den Schulgedichten habe ich bis zu meinem 22. Jahr nicht einmal Goethes Gedichte gelesen.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 132Spengler).

„Meine furchtbaren Empfindungen, die kaum jemand begreifen kann. Jeder der wenigen Menschen, mit denen ich überhaupt zusammenkomme, hat kleine Eigenarten, die mich qualvoll martern. Eine Redewendung, eine kleine Dialekteigentümlichkeit, eine bestimmte Art, zärtlich, verstimmt, freundlich zu sein, bringt mich plötzlich zu einem Ekel an der ganzen Welt, so daß ich fortgehen und mich von allem abschließen möchte, tagelang kann eine solche Kleinigkeit auf mich wirken und sich bis zum wütenden Haß steigern, ohne daß ich etwas merken lassen kann. Ich werde niemals Menschen finden, deren Umgang mir ein Genuß ist.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 133Spengler).

„Wie oft geschieht es, daß ich etwas sagen will und trotzdem das Gegenteil sage. Ich bemerke das, aber mein zweites Ich geht weiter und behauptet den Standpunkt, wobei ich mich sehr unglücklich fühle: das erste Ich hüllt sich ein und verzichtet beschämt, das zweite redet Dinge, von deren Gegenteil es überzeugt ist.  -  Auch das kommt von dem Mangel geistiger Gesellschaft. Denn minderen Leuten gegenüber, die man aus bitterster Not zur Diskussion bringt, ist es gleichgültig, ob man für oder gegen etwas spricht. Unter diesem Niveau nämlich, wo die »Wahrheit« gar nicht statt hat. “ (Oswald Spengler, Eis heauton, 140Spengler).

„Ich habe von Jugend auf das Innenleben eines Verrückten geführt und meine Menschenscheu und das Lügen vor andren - gegen mich selbst bin ich verzweifelt aufrichtig, vielleicht meine einzige Tugend - rührten daher, daß ich mir in den tief glücklichen wie den elendsten Stimmungen immer bewußt war, sie auch nicht annähernd mitteilen zu dürfen. Noch heute würde ich schallendes Gelächter erregen, wenn ich versuchte zu beschreiben, was in mir vorgeht, während ich z. B. ein ernsthaft langweiliges Gespräch führe, ein Gemälde betrachte, einen Brief schreibe. Zuweilen gehen sinnlose Wortelemente mir tagelang durch die Seele, die irgendwie etwas Faszinierendes, erotisch Reizendes, Drückendes, Lähmendes haben, die für mich stundenlang zu einer inneren Welt werden können, von der selbst Andeutungen undenkbar sind, die sich endlich zu Versen verdichten und damit als magische Größe schwinden. Ich kenne heute noch solche völlig verrückten Wort- und Satzgebilde, die ich seit Soest, seit meinem sechsten Jahre herumtrage, und die mir alle paar Jahre mit einer ganzen wunderbaren Welt innerer Visionen (die ganz anderes als Klang oder Licht oder derlei Bestimmtes sind) einfallen. Meine eigentliche Sprache versteht niemand. Was ich sage, erscheint mit so oft wertlos, verächtlich, so daß ich eine Sucht zu lügen habe, da ja doch alles belanglos ist, was ich sage. Es führt kein Weg von dem was ich sagen könnte zu andren Menschen. Nicht einmal Lyrik ist ein Ausdrucksmittel dafür. Alles, was ich geschrieben habe, erscheint mir in den besten Stunden albern und leer. Deshalb ekelt mich das Schreiben. Ich spreche mit mir selbst in einer Art, die sich nicht beschreiben läßt. Das allein empfinde ich als »Natur«.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 141Spengler).

NACH OBEN „Poetica“

„(Die Figur des Herostrat [autobiographisch gemeint?]: ...Herostrat) ... furchtbare Angstzustände (ego) vor der Zukunft, vor d. Tode, d. Rache, dem ruhmlosen Ende ...; vor dem Gefühl, daß seine großen Entwürfe alle mit ihm sterben werden, daß keiner lebt, und sich zu einer Höhe aufraffen kann, während er zu schwach zum energischen Verfolgen ist.“ (Oswald Spengler, Poetica, 66, 167Spengler).

„Hier muß Grauen ... eine Höhe erreichen, die kein Dichter sich je träumen ließ.“ (Oswald Spengler, Poetica, 66, 192Spengler).

„Die Liebesgeschichte ist meine: Er kann nicht lieben. Die Einsamkeit eines Herostrat (Herostrat) ....“ (Oswald Spengler, Poetica, 66, 5 n Spengler).

„Fühlen ..., Liebe und Zärtlichkeit ... - ... Jesus (gegen) Cäsar ....“ (Oswald Spengler, Poetica, 70, 35 m Spengler).

NACH OBEN „Politica“

„(NSDAP als die) ... Organisation der Arbeitslosen durch die Arbeitsscheuen.“ (Oswald Spengler, Politica, I, 75, zitiert in: Detlef Felken, Oswald Spengler, 1988, S. 227Spengler).

„Wir wollten die Parteien los sein, die schlimmste blieb (die NSDAP; HB).“ (Oswald Spengler, Politica, I, 75, zitiert in: Detlef Felken, Oswald Spengler, 1988, S. 229Spengler).

NACH OBEN An den Insel-Verlag

Weigel) ... sehr viel verdanke“ (Oswald Spengler in einem unveröffentlichten Brief an den Insel-Verlag vom Oktober 1919Spengler).

NACH OBEN An Oskar Beck

„Ich habe auf diese Weise mehr als fünfzig Vorgänger kennengelernt, darunter Lamprecht, Dilthey und sogar Bergson. Inzwischen werden es weit über hundert geworden sein. Hätte ich auch nur die Hälfte davon lesen wollen, so wäre ich noch heute nicht zu Ende .... Die beiden Denker, von denen ich mich durchaus abhängig fühle, sind Goethe und Nietzsche. Wer Vorgänger in den letzten zwanzig Jahren aufstöbert, scheint gar nicht zu ahnen, daß alle diese Gedanken, und zwar in weit vorausgreifender Fassung, schon in Goethes Prosaschriften und Briefen enthalten sind, die Folge von Frühzeit, Spätzeit und Zivilisation z.B. in dem kleinen Aufsatz Geistesepochen (Goethe), und daß es gar nicht möglich ist, heute etwas auszusprechen, was nicht in Nietzsches Nachlaßbänden berührt wäre.“ (Oswald Spengler in einem unveröffentlichten Brief an Oskar Beck vom 18.09.1921Spengler).

NACH OBEN Wahrhold Drascher über Oswald Spengler

„Er achtet besonders sorgfältig darauf, dem Partner nicht zu unterbrechen, und macht ab und zu beim Sprechen größere Pausen, wie um zur Widerrede aufzufordern. Auf eingeworfene Argumente geht es jedesmal sorgfältig ein. Er überläßt die Führung der Diskussion seinem Partner und wartet am Ende eines gedanklichen Absatzes schweigend, bis der andere spricht.“ (Wahrhold Drascher, Unterredung mit Oswald Spengler in München, 04.09.1928; unveröffenlichte AufzeichnungenSpengler).

NACH OBEN Aus dem Nachlaß („Spengler-Archiv“)

„Na Junge?  Wann schreibste denn Dein beriehmtes Buch?“ (Julius Spengler zu seinem Neffen Oswald Spengler, zitiert in: Hildegard Kornhardt, Tagebücher, zitiert in: Detlef Felken, Oswald Spengler, 1988, S. 6Spengler).

„Ich schreibe das beste Deutsch, das augenblicklich in Büchern zu lesen ist, aber der Sinn dafür ist den meisten abhanden gekommen.“ (Oswald Spengler, zitiert in: Hildegard Kornhardt, Tagebücher, zitiert in: Detlef Felken, Oswald Spengler, 1988, S. 29 Spengler).

„(Zur Emigration ...) .... Das wäre feige, jetzt fortzugehen.“ (Oswald Spengler, zitiert in: Hildegard Kornhardt, Tagebücher, zitiert in: Detlef Felken, Oswald Spengler, 1988, S. 29Spengler).

„Das war einer der peinlichsten Augenblicke in meinem Leben, als ich das Paket in den Briefkasten plumpsen hörte. Ich hätte in dem Augenblick was darum gegeben, wenn ich es (gemeint ist das Buch: Der Untergang des Abendlandes, Band I; HB) hätte wieder herausziehen können.“ (Oswald Spengler, zitiert in: Hildegard Kornhardt, Aufzeichnungen, zitiert in: Anton M. Koktanek, Oswald Spengler in seiner Zeit, 1968, S. 148Spengler).

„Na ?  Was haste denn jetzt für Probleme gelest?“ (Julius Spengler zu seinem Neffen Oswald Spengler, zitiert in: Hildegard Kornhardt, Tagebücher, zitiert in: Detlef Felken, Oswald Spengler, 1988, S. 148Spengler).

„Nun ist ein ganz Großer, ein Unersetzlicher weg. Jetzt sind die Leute dritten Ranges wieder unter sich. - Eduard Meyer (Eduard Meyer) war der einzige Mensch auf der Welt, mit dem ich mich auf allen Gebieten unterhalten konnte und der mich wirklich verstand. .... Ja, er war eben für mich der Einzige. (Eduard Meyer starb am 31. August 1930; HB).“ (Oswald Spengler, zitiert in: Hildegard Kornhardt, Tagebücher, 7,10-7,19, zitiert in: Anton M. Koktanek, Oswald Spengler in seiner Zeit, 1968, S. 396f.Spengler).

„Alle meine politischen Sachen haben mir keinen Spaß gemacht. Das Philosophische, das ist mein Feld.“  (Oswald Spengler, zitiert in: Hildegard Kornhardt, Tagebücher, 27.07.1933, zitiert in: Anton M. Koktanek, Einführung, zu: Oswald Spengler, Urfragen, in: Fragmente aus dem Nachlaß, postum, S. XXIVSpengler).

 

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Anmerkungen:


Familie Spengler aus Blankenburg (Harz): Vater Bernhard Spengler (Postsekretär), Mutter Pauline Spengler (geb. Grantzow). Das 1. Kind (ein Sohn): Bernhard Spengler (*1879) starb bereits 3 Wochen nach der Geburt. Das 2. Kind (ein Sohn): Oswald Arnold Gottfried Spengler (*1880Spengler). Das 3. Kind (eine Tochter): Adele Spengler (*1881). Das 4. Kind (eine Tochter): Gertrud Spengler (*1882). Das 5. Kind (eine Tochter): Hildegard Spengler (*1885).

Oswalds Großeltern mütterlicherseits: Gustav Adolf Grantzow (Solo-Tänzer und Ballettmeister) und Katharina Grantzow (Solo-Tänzerin und Balletmeisterin); deren Kinder: Mathilde Grantzow (Schauspielerin), Pauline Grantzow (verh. Spengler, Oswalds Mutter), Adele Grantzow (Tänzerin, auch internationale Einsätze), Anna Grantzow (Schauspielerin, verheiratet mit Albert Steude, Oberregisseur am Hoftheater zu Kassel).

„Ein Mensch, so unfähig zur Liebe wie unsere Mutter, hätte eben nicht heiraten dürfen. Darin trifft sie eine große Schuld.“  (Hildegard Kornhardt, Aufzeichnungen, zit. in: Anton M. Koktanek, Oswald Spengler in seiner Zeit, 1968, S. 11 Koktanek). Und als im Jahre 1901 der Vater Bernhard Spengler starb, waren Oswald und seine Geschwister (3 jüngere Schwestern) tief berührt, doch die Mutter (Pauline), so Oswalds jüngste Schwester Hildegard in ihren Aufzeichnungen, habe „eine Trauer zur Schau“ gestellt, „die gewiß nicht dem grausamen Verhalten gegen Vater entsprach, das seinem Tod vorrangging. .... Mutter hatte einen bestimmten Schwall von Phrasen, der immer anfing: ›Wenn sich zwei Augen schließen ...‹, damit markierte sie die wehleidige Witwe. Es ekelte mich direkt an .... Über uns Mädchen brach nun ihr ganzer Haß herein. Ich wurde von der Schule genommen, Trude (= Gertrud; HB) ... mürbe gemacht, hob ... ihre Verlobung selbst auf, das Törichste, was sie machen konnte, aber was für eine Behandlung hat sie auch erdulden müssen. Adele war 20 Jahre alt und tröstete sich damit, daß ihr in einem Jahr die Welt offen stand (doch 16 Jahre später, nach relativ mißglückter Musik-Karriere, nahm sich die älteste Schwester Adele 1917 im Alter von 36 Jahren das Leben; HB).“ (Ebd., S. 58). Spengler

Die „Angst“ war für Oswald Spengler (vgl. z.B. seine Notiz in: Eis heauton 79Spengler) von so zentraler Bedeutung und ist vor allem in seinem Hauptwerk eindrucksvoll beschrieben (SpenglerSpenglerSpenglerSpengler), daß er ihr „wesentliche Bedeutung als kulturellen Antrieb innerhalb der Weltgeschichte zuschreibt“ (Frank Lisson, Oswald Spengler - Philosoph des Schicksals, 2005, S. 21 Lisson). „Es ist diese permanente Angst vor allem Möglichen, die ihn seit Kindertagen verfolgt und quält und die er, trotz aller Stilisierung, doch als höchst problematisch wahrnimmt. Das Gefühl scheinbar unbestimmter Angst ist bei sensiblen Kindern auffällig verbreitet. So berichtet etwa der junge Hermann Hesse fast wortgleich mit Spengler: »Wenn ich alle die Gefühle und ihren qualvollen Widerstreit auf ein Grundgefühl zurückführen und mit einem einzigen Namen bezeichnen sollte, so wüßte ich kein anderes Wort als: Angst. Angst war es, Angst und Unsicherheit, was ich in allen jenen Stunden empfand: Angst vor Strafe, Angst vor dem eigenen Gewissen, Angst vor Regungen meiner Seele, die ich als verboten und verbrecherisch empfand.« Vgl. Hermann Hesse, Kinderseele (Hesse), in: Gesammelte Erzählungen, Bd. 5, S. 183.“ (Frank Lisson, ebd., S. 21 bzw. S. 82 [Anm. 39 z. S. 21]). So wie Frank Lisson bezüglich der Weltangst (als der Angst des Schöpferischen in der Weltgeschichte) Oswald Spenglers Ähnlichkeiten bei Hermann Hesse sieht, so sieht Andreas Hetzel (Benjamin) bezüglich der ästhetischen Welterschließung Oswald Spenglers Ähnlichkeiten bei Walter Benjamin (Benjamin). Die drei Dichter-Ästheten gehören derselben Generation an, was dazu verleiten könnte, sie allein schon wegen dieser Parallele über alle Unterschiede hinweg, die es zwischen ihnen zweifellos auch gibt, zu verkuppeln. Aber trotzdem sind die von Lisson und Hetzel festgestellten Ähnlichkeiten nicht unerheblich. Wie auch immer: auch als Autor kann man die eigene Kindheit wohl nie so richtig abschütteln, sollte man auch gar nicht, wie man an Spenglers Verarbeitung seiner Kindheit als Angstgeschichte sehen kann. „Später schreibt er dem Phänomen der Angst wesentliche Bedeutung als kulturellem Antrieb innerhalb der Weltgeschichte zu: »Es ist jene tiefe Weltangst der Kinderseele, welche den höheren Menschen, den Gläubigen, den Dichter, den Künstler in seiner grenzenlosen Vereinsamung niemals verläßt .... Es ist etwas ganz Unfaßbares, das Zukunft in Vergangenheit verwandelt, und dies gibt der Zeit im Gegensatz zum Raume jenes widerspruchsvoll Unheimliche und drückend Zweideutige, dessen sich kein bedeutender Mensch ganz erwehren kann. Die Weltangst ist sicherlich das schöpferischste aller Urgefühle« (Spengler).“ (Frank Lisson, ebd., S. 21-22). Jürgen Naeher (*1947Naeher) stellte 1984 in seinem Buch Oswald Spengler (mit Selbstzeugnissen und BilddokumentenNaeher) fest, daß der von Angst und Einsamkeit bestimmte „Teufelskreis“ nur punktuell zu durchbrechen sei: „Gerade Spenglers »Einsamkeit« läßt ihn immer wieder mißverstehen, wie sehr solche Einsamkeit doch auch die anderer Menschen sein könnte, wie sehr sie tatsächlich, in vielem, die anderer ist. Sie läßt ihn immer auch mißkennen, wie sehr die durch solche Einsamkeit mitbedingte »Angst« gleichfalls andere empfinden, wie sehr diese Angst ein Grundgefühl seiner Zeit bestimmt. Solche Angst, die wiederum zu einer Bedingung von Einsamkeit wird, sie fand auch prägnanten Ausdruck etwa bei George, Thomas Mann und Kafka, in Werken, die nach Hegels Einsicht Philosophie, ihre Zeit in Gedanken erfassen, durch ästhetische Form vermittelt. Jene Einsamkeit, jene Angst, sie sind - umgekehrt von jenen anderen, von jedenfalls vielen, verstanden, als ihre eigene Erfahrung empfunden worden. Spengler hat sie im Untergang des Abendlandes, zumindest für die damalige Leseerfahrung offensichtlich, mitgestaltet. Was er immer wieder auch als seine Besonderheit empfindet, ist das Gefühl einer Einsamkeit und Angst, »wie sie vielleicht niemand hat«. In dieser «Besonderheit» kann er sich auch als Prototypus, als Symbol von «allgemeiner» Bedeutung auffassen. Dem Untergang des Abendlandes ist dies unterlegt. Will man es auf diese Weise sehen, hat sich Spengler mit dem Hauptwerk auch als er selber mitgeteilt: auf dem Umweg, von seiner Biographie so weit abzusehen, daß er sie als »Biographie« seiner Zeit, einer »Zwischenzeit« (Spengler), zusammenfassen kann. Von hier schließlich konzipiert er sie als »Biographie« derjenigen Geschichte, die diese Zeit hervorbrachte (»Biographie« ist ein - Goethesches - Stichwort im Untergang des Abendlandes).“ (Jürgen Naeher, ebd., S. 52-53). Einige Zeilen weiter ist zu lesen, was auch (oder sogar nur!?!) auf Naeher selber zutrifft: „Dies ist zunächst krude Individualpsychologie, «Psychoanalyse» im verkürzenden Sinne, und benennt dabei kaum den Begründungszusammenhang von »Einsamkeit: Verzweiflung, Angst und Schuldgefühl« als Zusammenhang, als kreisende Struktur.“ (Ebd., S. 53-54).

Die Figur des Herostrat, des Verbrechers aus Ruhmsucht (nach dem Griechen Herostratos, der 356 v. Chr. den Artemistempel zu Ephesos nur deswegen in Brand steckte, um berühmt zu werden; vgl. auch das deutsche Wort Herostratentum: Ruhmsucht-Verbrechertum), „ist eine der interessantesten, die Spengler je behandelt hat. Auch sie verrät wieder klar autobiographische Züge.“ (Frank Lisson, Oswald Spengler - Philosoph des Schicksals, 2005, S. 38Lisson). In vielen Texten Spenglers, also nicht nur im Herostrat, sondern auch z.B. in dem Münchener Roman oder z.B. in den Novellen des Kastellan, steckt für Lisson die Autobiographie Oswald Spenglers.

Manche Spengler-Interpreten sehen hier eine Ähnlichkeit bei Martin Walser (*1927), weil er - ungefähr 75 Jahre nach Spenglers „Versuch“ (Spengler) - etwas Ähnliches versucht habe. Vgl. z.B. Frank Lisson und die Anmerkung zu „Martin Walsers: »Meßmers Ziel: die 4. Stufe der Autobigraphie. Der Schwächling, der zu allen Finten Zuflucht nimmt. Das Ideal: Entblößung und Verbergung gleich extrem. Also eine Entblößungsverbergungssprache« (Ders., Meßmers Gedanken, 1985, S. 9Walser).“  (Frank Lisson, Oswald Spengler - Philosoph des Schicksals, 2005, Anm. 50 z. S. 25, S. 82Lisson).

Einer der Spengler-Interpreten deutet das z.B. so: „In die Darstellung dieser einsamen Seele sollte, gleichsam wie in Leibniz' fensterlose Monade, das Bild der Welt sich einzeichnen, das Bild der Geschichte: Spengler hat zur »Biographie« des »bedeutenden Menschen« im Untergang des Abendlandes festgestellt, diese sei, im Gegensatz zur Biographie der »alltäglichen Menschen sämtlicher Kulturen«, nicht nur eine »Summe seiner Erlebnisse ... bloße Reihenfolge von Tatsachen .... Erst der bedeutende Mensch fühlt hinter dem volkstümlichen Zusammenhang der historisch bewegten Oberfläche eine tiefe Logik des Werdens, die in der Schicksalsidee hervortritt und die eben jene oberflächlichen bedeurtungsarmen Bildungen des Tages als zufällig scheinen läßt (Spengler) ... Hier bleibt das Gebiet der begrifflichen Verständigung weit zurück; was Schicksal, was Zufall ist, das gehört zu den entscheidenden Erlebnissen der einzelnen Seele wie derjenigen ganzer Kulturen. Hier schweigt alle gelehrte Erfahrung, jede wissenschaftliche Einsicht, jede Definition ...« (Spengler). Die autobiographischen Skizzen, die von einem, der sich selber häufig (wie an jener Stelle »Goethe«SpenglerSpengler) als einen solch »bedeutenden Menschen« interpretiert, auch stilisiert hat, müssen rekonstruiert werden: als Reflexion der eigenen Geschichte, von der Jugend »bis zum Untergang des Abendlandes« (Spengler). Doch rekonstruiert zugleich, indem man der zeitlich parallel gelagerten Intentionen des Untergangs des Abendlandes zunächst einmal folgt, wonach die von einer Biographie dargestellten »Erlebnisse der einzelnen Seele« (Spengler) mit »derjenigen ganzer Kulturen« (Spengler) im Einklang stehen sollen. Als »Urgefühl des lebendigen Daseins« (Spengler) suchte das Werk Oswald Spenglers solchen Einklang zu beschreiben. Dieser Einklang ist »wie der eine große Pulsschlag durch entfernte Seelen hindurch« (Spengler). Spengler assoziiert in diesem Zuammenhang, tatsächlich nicht zufällig, »Goethe« (Spengler), insbesondere die »Wahlverwandtschaften« (Spengler). Als eine Selbstbetrachtung wird der Bezug zu Goethe weiter gefaßt (Spengler). ... Oswald Spenglers Eltern scheinen, jedenfalls so, wie sie uns die Aufzeichnungen zur Selbstbiographie skizzenhaft, lapidar rekonstruiert vor Augen stellen wollen, als Vorbilder auszufallen. Wie Nietzsche weiß auch Spengler zwar »kein besseres, als sich auf Erzieher und Bildner zu besinnen«, doch wie bei Nietzsche namentlich als Besinnung auf den »einen Lehrer und Zuchtmeister«  (Friedrich Nietzsche). Der Vater noch mehr als die Mutter scheint Oswald Spengler im Nachhinein als »für Erziehung nicht geschaffen« (Spengler). Was Nietzsche ... Schopenhauer, das ist Spengler Goethe und eben Nietzsche.“ (Jürgen Naeher, Oswald Spengler, 1984, S. 7-9Naeher).

Oswald Spengler wohnte 1901-1902 und wieder 1911-1936 in München. Seine Wohnugen befinden sich alle im Stadtteil Schwabing: Kaulbachstraße (1901-1902), Arcisstraße 38 (1911-1914), Agnesstraße 54 (1914-1925; innerhalb des Hauses 1920 Umzug in eine größere Wohnung im dritten Stock), Widenmayerstraße 26 (1925-1936). Arbeitszimmer

 

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