 | | Das arglose Land
Jugendkriminalität: Deutsche Politiker haben ausländischen Gewalttätern den Boden
bereitet Doris NeujahrEs geht nicht bloß um Jugendkriminalität, schon längst
nicht mehr. Es geht auch nicht um die Alternative zwischen Erziehungs- oder Strafgedanken,
Kuschelpädagogik oder Erziehungscamp. Es geht um ein neues Barbarentum, das in
Deutschland an Boden gewinnt und es stärker erschüttern und verändern wird als
Mauerbau und Wiedervereinigung. "Du Scheißdeutscher!" Unter diesem Schlachtruf
traten in München zwei junge Ausländer einen Rentner fast zu Tode. Die Bild-Zeitung,
die darauf angewiesen ist, wenigstens ab und an die Lebensrealität ihres Massenpublikums
zu benennen, hat das Verbrechen wiederholt auf die erste Seite gesetzt und damit
zum öffentlichen Thema gemacht. Die Szene wirkte so elektrisierend, weil
sich in ihr weitverbreitete Erfahrungen und Bedrohungsgefühle verdichten. Es ist
bezeichnend, daß die Untat bzw. ihre rasche Aufklärung keinen Abschreckungs-,
sondern einen Vorbild- und Signalcharakter bekommen hat. Fast täglich wiederholen
sich Meldungen von Überfällen ausländischer Jugendlicher auf Deutsche, die übrigens
stets in der Unterzahl oder aufgrund ihres Alters oder Konstitution erkennbar
schwächer sind. Die Kräfteverhältnisse im öffentlichen Raum haben sich bereits
verschoben! Soziale Gründe seien es, keine kulturellen, religiösen oder
ethnischen, die zu solchen Exzessen führten, hören wir von altbewährten Kräften
aus Politik und Publizistik. Die Tatsache einer ethnisch definierten Unterschicht,
in der sich die soziale Dramatik bündelt, ist damit nicht erklärt. Ihr Umfang
wächst, ihre physische Präsenz übt zunehmend Druck aus und engt den Bewegungsraum
der anderen ein. Eine Übertreibung? Ein rassistischer Ansatz gar? So stellen es
diejenigen dar, die eine Zuwanderung der Negativ-Auslese und der zivilisatorischen
Inkompatibilität betrieben haben. Der Berliner Oberstaatsanwalt Roman Reusch
hat vor einiger Zeit Klartext gesprochen: 80 Prozent der Serientäter in Berlin
seien nichtdeutscher Herkunft. Kriminelle Jugendliche schilderten, wie sie von
Kindesbeinen an von ihren Müttern bereits zum Stehlen angehalten wurden und zum
Beispiel erst nach Hause zurückkehren durften, wenn eine bestimmte Mindestbeutesumme
erreicht war. Es werde bei diesen Familien als völlig normale Gegebenheit vorausgesetzt,
daß ihre Männer früher oder später Haftstrafen zu verbüßen haben, dies sei Teil
des "Geschäftskonzepts". Jugendliche aus solchen Familien dazu anzuhalten, zu
lernen und zu arbeiten, käme dem Versuch gleich, Wasser mit einem Sieb aufzufangen.
Sie erlebten schließlich, daß ihr Vater, die älteren Brüder, Cousins, Onkel etc.
ebenfalls kaum lesen und schreiben können und trotzdem protzige Autos führen.
Übrigens sind Jugendliche - diesmal vornehmlich deutsche - einem 40mal höheren
Opferrisiko ausgesetzt als Rentner. Reusch wurde von seinen Vorgesetzten
inzwischen ein Maulkorb verpaßt. Über die seelischen Verheerungen, die deutschen
Jugendlichen von ihren Peinigern zugefügt wurden, sind nur Mutmaßungen möglich.
Politiker, die trotzdem noch meinen, das müßten "wir" aushalten, propagieren den
Krieg gegen das eigene Volk! Wie kann es eine alternde Gesellschaft begrüßen und
dafür zahlen sollen, daß eine ideologische Avantgarde eine junge, schlagkräftige,
fremde Population auf sie losläßt? Die Deutschen selber sind nicht schuldlos
an dieser Lage. Zunächst einmal: Die Bundesrepublik trat ohne wehrhafte Staatsideologie
in die Welt. Eine Antizipation des Ernstfalles, der Frage also, was ein Volk,
ein Staat, eine Staatsform an Belastungen aushalten und wie sie sich behaupten
können, war tabu. Nach der Staatsvergottung im Dritten Reich war das verständlich
und angemessen, zumal der äußere Bestandsschutz der BRD in Händen der westlichen
Siegermächte lag. Innere Stabilität schuf der Sozialstaat. Zu dessen Gegebenheiten
gehört es, daß der Bürger sich primär an seinem individuellen Dasein orientiert
und die politische Gesamtheit des Staatsvolkes aus dem Blick verliert. Der Staat
schrumpft damit zum Adressaten von individuellen Ansprüchen und zur Wohlfahrtsagentur.
Doch auch diese Funktion kann er nur so lange erfüllen, wie die Lasten kalkulierbar
bleiben. Das setzt die Unterscheidung der Anspruchsberechtigten und derjenigen
voraus, die nicht dazugehören. Diese Trennung war mangels klar umrissener
Staatsidee schwierig. Natürlich haben die Väter des Grundgesetzes die Problematik
der Gastarbeiter, der Armutswanderung, des Asylmißbrauchs und der extensiven Familienzusammenführung
nicht voraussehen können. Sie wäre auch beherrschbar gewesen, wenn nicht nach
1968 und verstärkt nach der Wiedervereinigung eine universalistische Ideologie
den Staat erobert hätte, die den Asylparagraphen des Grundgesetzes als Argument
anführte, um dem wiedervereinigten Deutschland de facto das Selbstbestimmungsrecht
zu bestreiten und seine Pflicht zu proklamieren, sich den Individualansprüchen
von Interessenten aus aller Herren Länder zu öffnen. Das "Bleiberecht" von
Schwerkriminellen steht mittlerweile höher als das Interesse der angestammten
Bevölkerung und des Staates. Und die in den langen Wohlstandsjahren staatspolitisch
desinteressierten Bürger, die ihre Wahlentscheidungen danach ausrichteten, wer
ihnen am meisten Daseinsfürsorge versprach, haben sich vom Sozialstaat abhängig
gemacht. Nun, da ihm humanitaristische Ideologen eine Staatsidee zugrunde legen,
die auf seine Abschaffung als Land der Deutschen hinausläuft, können sie seiner
Repression nichts entgegensetzen. Freilich sind Gesetze und sogar Mentalitäten
veränderbar. "Wenn der Tag kommt, an dem die Frage auftaucht: Deutschland oder
die Verfassung, dann werden wir Deutschland nicht wegen der Verfassung zugrunde
gehen lassen." Das sagte Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) - damals, als die
deutsche Linke noch über Geist und Willen, über Ehr- und Verantwortungsgefühl
für das eigene Land verfügte. Junge
Freiheit vom 11. Januar 2008
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