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Leserbrief
zu: Bedingt politikfähig (Michael Paulwitz). Kind beim
Namen nennenNoch immer geistert
in den Köpfen das Märchen vom "souveränen Staat Deutschland".
Auch Michael Paulwitz, dessen BND-Artikel schon wegen zahlreicher Denkanstöße
Aufmerksamkeit verdient, wagt das Kind beim Namen nicht zu nennen. Auf Deutschland
lastet dank Kohl das Besatzungsrecht von 1945 mit all seinen Neid- und Haßparagraphen.
Wenn man dann auch noch weiß, daß Merkel Bush zugesäuselt hat:
"Alles was wir machen, machen wir gemeinsam", fällt die Erkenntnis
nicht schwer, von einer Domestikenrepublik zu sprechen. Da ist die bereits vor
zwei Jahren von den USA getroffene Entscheidung, die deutschen Geheimdienste denen
der USA zu unterstellen, nur zwingende Logik. Daß Gehlen den BND aufbauen
durfte, kann schon fast als ein kleines Dankeschön der Amerikaner verstanden
werden, obwohl er nur amerikanischen Machtansprüchen diente. Hat doch der
Chef der geheimen Staatspolizei im Dritten Reich, Heinrich Müller ("Gestapo-Müller"),
mit 100 ausgesuchten SS-Männern in den Jahren nach 1949 den US-Geheimdienst
CIA erst zu einem schlagkräftigen Instrument im Kalten Krieg gemacht.Daß
den Deutschen ihr nach 1945 gekrümmtes Rückgrat auch nach sechzig Jahren
noch nicht erigiert, sondern unter eifriger Hilfe der Verantwortlichen zum Putzlappen
mutiert, manifestiert sich auch im Schicksal der in den Söldnerstatus gesunkenen
Bundeswehr, einer Truppe, der im Kalten Krieg statt Verachtung international Bewunderung
zuteil wurde. Aber unsere seit 1990 unter erschreckendem Gedächtnisschwund
leidenden Politiker sind dafür endlich wieder Weltmeister im Verdrängen
historischer WahrheitenHardo Obergefell,
DuisburgJunge Freiheit vom 8. Dezember 2006 | |  |