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Das Sittengesetz ... ist ein Prinzip, das im
Transzendenten wurzelt, aber sich in der Welt aktiv ausdrückt - daher
auch diese 2-Welten-Lehre, die ja Luther - sozusagen schon in halbsäkularisierter
Form - dadurch, daß er sich den Fürsten unterworfen hat, weiterentwickelt
hat .... Die Säkularisierung, die fälschlicherweise immer als
Leistung der Aufklärer bezeichnet wird, hatte ja schon viel früher
... angefangen, nämlich schon in der Renaissance (nach
meinem Dafürhalten schon im Mittelalter! HB) fing - langsam,
aber sicher - das wissenschaftliche Denken an, die Tendenz, sich als Mensch
gegen die Kirche, gegen das Herdendenken der Kirche durchzusetzen und
sich als autonomes »Individuum«, aber immer ... innerhalb
dieses Sittengesetzes, zu bewegen, also nicht daran zu zweifeln, daß
der Mensch sich bewußt sein muß, irgendwoher zu kommen und
irgendwohin wieder zu gehen, und das ist ja eines der Hauptthemen der
Religionen, und ... daß ... diese Säkularisierung überhaupt
erst den Staat, so wie wir ihn kennen, ermöglicht hat.
Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Die
Globalisierung ist nichts anderes als die Erzeugung eines Imperiums. Und wenn
Sie ein Imperium erzeugen wollen, müssen Sie Einzelstaaten beseitigen, weil
die Einzelstaaten eben einem solchen Welttrend offensichtlich entgegenstehen.
Und der zweite Punkt, den Sie beseitigen müssen ..., das ist die Kirche,
aber die Kirche sackt immer mehr in den Hintergrund.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Wir haben heute als dominante Ideologie
den Konstruktivismus. Der Konstruktivismus ist eine Lehre, die eine Gesellschaft
anstrebt, die als Selbtsläufer, sich selbst kontrollierend, permanent
produzierend so vor sich hin läuft, und zwar nicht nur eine Gesellschaft
in einem Staat - nein -, sondern die gesamte Menschheit wird in diese
Überlegungen miteinbezogen. Und so agieren auch die Euro-Kraten,
die UNO-Kraten, die OIC-Kraten (das sind diejenigen, die die Organization
of Islamic Conference leiten [diese Organisation
für Islamische Zusammenarbeit wurde gegründet in Rabat am
25.09.1969; HB]). Und diese Dreiheit hat es inzwischen fertiggebracht,
den gesamten »Dialog« in Europa zu vereinheitlichen. Deshalb
brauchen Sie sich auch nicht zu wundern, daß wir überall dieselben
Floskeln und dieselben Themen u.s.w. hören.
Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Narzißmus
... in der übertriebenen Form bedeutet, daß der Mensch nicht mehr in
der Lage ist, Grenzen zu erkennen, daß er innerhalb der Gemeinschaft ausufert,
daß er Macht für sich in Anspruch nimmt, Vollkommenheiten der Tat,
der »Action«, die ihm nicht zustehen. Warum nicht? Weil alle
die gleiche Freiheit haben sollen, weil alle sich an dem Sittengesetz orientieren
sollen - dergestalt, daß sie nicht hingehen und sich ausdehnen auf andere
und ihnen etwas oktroyieren, was ihnen vom Freiheitsbegriff her überhaupt
nicht zusteht. Aber genau das findet statt, genau das findet statt: die Entgrenzung
der Politik, die Entgrenzung der Wirtschaft, die Entgrenuzung der Wissenschaft,
zwar sich einerseits permanent zersplitternd, aber anderereits einen ungeheuren
Geltungsanspruch für ihre immer kleine werdende Sphäre erhebend, der
seinerseits dann zu einem gewaltigen Konkurrenzkampf bei den Parteien, bei der
Regierung führt, und Sie können sich überhaupt nicht vorstellen,
wer sich da alles permanent die Klinke in die Hand gibt, um einen Auftrag für
ein Gutachten - oder was weiß ich - an Land zu ziehen, weil bekanntermaßen
die Regierung für Gutachten besonders gut zahlt!Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Diese
narzißtische Entgrenzung hat also nicht nur den sexuellen Aspekt ..., sondern
sie hat ... auch diese narzißtisch-politische Komponente, und die ist eigentlich
auch die wichtigere, weil selbstverständlich im Rahmen dieser Entgrenzungsprozesse
im Grunde überhaupt kein Halten mehr ist und immer wieder dann auch die Tötungsdiskussion
aufkommt.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Einige
werden vielleicht ... vergessen haben, daß in der EU-Charta die Todesstrafe
verankert ist. .... Alle westeuropäischen Staaten einzeln haben die Todesstrafe
nicht mehr; die EU hat sie! Warum hat die EU sie? Weil sie bereits längst,
schon immer (!) nicht gewählt war - die EU-Kommission war noch nie gewählt
(!) -, weil sie seit langer Zeit mit der Organization of Islamic Conference
(OIC) zusammenarbeitet ....Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Wer
... die Illusion hegt, daß sich in irgendeiner Form in der breiten Masse
unserer Zeit der Sinn für Widerstand gen das, was sich hier abspielt, entstehen
könnte, den muß ich enttäuschen. Dieser Sinn kann nicht
entstehen, weil die kognitiven - die »hirntechnischen« sozusagen -
Voraussetzungen schlicht und einfach fehlen.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Die
Moderne erzeugt das größte Problem, das wir glauben hier im interkulturellen
Bereich erkennen zu können, selbst.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Die
Beanspruchung von Macht, die Verdrängung mehrheitlicher Interessen
vermitteln natürlich wiederum den sogennanten »Eliten« vermehrte
Handlungsfreiheit.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Rosa
Luxemburg ... hat ja mal gesagt: »Freiheit ist die Freiheit der Andersdenkenden«
- das war auch so ein typischer Euphemismus eines Menschen, der Macht beanspruchte,
denn sie dachte anders als die damals Herrschenden -, also hat sie für
sich diese Freiheit beansprucht! Und genauso ist es jetzt auch in unserer
Zeit, wenn die »Dialogisten« ... sagen: »Leute, wer hier allgemeine,
analytische Bemerkungen über den Islam in den Raum stellt, .. ist islamophob,
... ist rassistisch, ... ist im Grunde gar nicht satisfaktionsfähig, ...
hat sich selbst schon aus der Gesellschaft verabschiedet.«Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Artikel
20 der Verfassung formuliert ganz klar, unter welchen Voraussetzungen Widerstand
legal ausgeübt werden kann. Aber auch hier gibt es inzwischen Einschränkungen
.... Was sich konkret auswirkt, ist die Tatsache, daß es keinen Paragraphen
gibt - weder in Deutschland noch in anderen (ebenfalls westlichen!)
Ländern, insbesondere den USA -, der öfter geändert worden wäre
als der, der die »Volksverhetzung« regelt. Und Sie dürfen dreimal
raten, in welche Richtung diese Veränderungen stattgefunden haben. Selbstverständlich
sind sie so formuliert worden, daß die Möglichkeiten Widerstand zu
leisten immer mehr eingeschränkt werden. Das heißt also: Das Verfassungsrecht
des Widerstands wird durch das positive Recht, also das Strafrecht, eingeengt.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Hier
haben wir das negative Beispiel von Schranken, das Macht produzierende, am Sittengesetz
vorbeimarschierende Prinzip.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Vergessen
Sie nicht, daß jeder Verfassungsrichter von Parteien ernannt wird, vom Kartell
der Parteien. Der Verfassungsrechtler von Arnim, der einigen von Ihnen auch bekannt
sein wird, weil er einige mutige Bücher geschrieben hat, sagt sinngemäß,
daß das Parteienkartell in Deutschland sich inzwischen so weit verselbständigt
hat, daß man noch nicht mal mehr nur sagen kann, daß es nicht mehr
auf dem Boden der Freiheitlich Demokratischen Grundordnung (FDGO) steht,
sondern, daß es auch - wörtlich - mafiose Konturen angenommen
hat.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Was
wir seit Beginn der Finanzkrise erleben, ist ein in der Geschichte ... einmalig
ausgeprägter Vorgang der Kleptokratie.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Der
Generationenvertrag ist ... eine ganz wichtige Grundlage ... der Gegenseitigkeit.
.... Das alles ist selbstverständlich im Rahmen der Moderne auch im Schwinden
begriffen.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Und
... die defekte Sexualentwicklung .... Die Deutungsmacht der Homosexualität
und der anders gearteten Sexualformen nimmt ja exponentiell zu. Sie steht in keinem
Verhältnis zu der Zahl der Menschen, aber auch hier wirken sich wieder die
Feindbilder aus: Der Homosexuelle in der Kirche ist ein viel schlimmerer Homosexueller
als einer, der nicht in der Kirche lebt.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Einer
der Gründe für diese Entwicklung - die Globalisierung ist nicht vom
Himmel gefallen - ist die Forderung an den einzelnen Arbeitnehmer, sich als Netzbürger
zu verstehen, d.h. als ein »Funktionsmodul«, das eben ähnlich
wie der Muslim von seiner Scharia gesteuert wird, vom Arbeitsnetz sozusagen, von
den Andorderungen der Codierungen (heißt es ja auch; der Konstruktivismus
arbeitet mit sehr technischen, kybernetischen Ausdrücken).Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Einen
»schonenden Ausgleich« - daran können Sie schon erkennen, daß
das asymmetrisch ablaufen soll. .... Dann weiß ich schon, wer hier geschont
und wer hier nicht geschont werden soll. .... Man kommt sehr schnell dahinter,
daß im Fall des Islam ... (bei uns) die Mehrheitsgesellschaft
nicht geschont wird, sondern bekanntermaßen ihre »Besitzstände«
aufzulösen hat und den anderen Kulturen, vorneweg den Muslimen, zur Verfügung
zu stellen hat, in Toleranz gegenüber dem Moschebau, in Toleranz gegenüber
der abgeschotteten Siedlungspraxis, in Toleranz gegenüber muslimisch bedingten
Straftaten, die man aus der Verfaßtheit dieser Menschen, die ja aus einer
anderen Kultur kommen, zu verstehen hat.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Wir
sehen einen Weltbildwandel, der durch das Zurückweichen, durch das Auflösen
dieser eigenen sittengesetzlich fundierten Demokratie in Gang gehalten wird und
natürlich irgendwann einmal auf Widerstand stoßen wird; aber der wird
nicht durch »prophylaktische Information« hervorgerufen,
der wird nicht durch eine »mündige Diskussion«,
die ja sowieso nicht möglich ist, ausgetragen, sondern der kommt dann in
reflexhaften Gewaltreaktionen zum Tragen.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Die
Entgrenzung ist, wenn sie nicht deutlich gemacht wird, wenn sie nicht öffentlich
diskutiert und bewußt gemacht wird, ein Vorgang, der selbstverstärkend
ist. Es ist ein dynamisches System. Und die Randbedingungen sind so gestellt,
daß wir in eine gewaltorientierte Tendenz hineinlaufen, daß wir in
eine Elitenherrschaft hineinlaufen - von Führungsebenen, die immer anonymer
werden, denn die Vermögensumschichtung ermöglicht ja gerade diesen Führungsebenen,
aus einer Sphäre heraus zu agieren, die gar nicht kontrollierbar ist. Das
hat ja mit Demokratie und mit Wählen u.s.w. nichts mehr zu tun.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Wir
kommen nicht aus der Problematik heraus, daß die Entgrenzung in das Totalitäre
hineinweist.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Und
wir haben höchst renommierte Teilnehmer am »Dialog« bzw. auch
Vorläufer dieses »Dialogs«, die heute noch höchstes Ansehen
genießen, die aber sich nicht gescheut haben, das Tötungsgebot auszusprechen
gegen solche, die den Machtinteressen auf Dauer entgegenstehen.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
Die
»Biomaschine«, die die Globalisierung erzeugen soll mit der Weltgesellschaft,
dem Weltadel, das sind die Top-Eliten; darunter angesiedelt ist der Staatsadel
- denn Staaten soll es weiterhin bis auf einige Zeit noch geben -; und darunter
angesiedelt ist der von mir so genannte »Dressuradel«, mit dem wir
es hier ständig zu tun haben, auch Frau Merkel gehört dazu. Frau Merkel
gehört keineswegs zum Staatsadel, denn der Staatsadel ist derjenige, der
die Staaten lenkt. Und darüber haben wir dann die Top-Shareholder, die darüber
wachen, daß die Transferbewegungen und die Börsenpraktiken in ihrem
Sinne laufen und daß es vor allen Dingen keine Besteuerungen der Finanztransaktionen
geben wird, weil die Deutungsmacht nicht bei der Politik, sondern bei der Wirtschaft
und den Banken liegt.Hans
Peter Raddatz, Expansion des Islam, Vortrag in Mainz, Mai 2010 |
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