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K Y F F H Ä U S E R G E I S T
( U w e   L a m m l a )
// Er sagt uns was wahr ist was Blendung
// Wenn hundert der Edelsten stehn.
// So bleibt deine Stiftung uns Sendung
// Wird Trug und Gemeinheit verwehn,
// Solange die Fackeln uns lodern,
// Solange du Atem uns leihst,
// Kann deutsches Land nicht vermodern,
// Wird aufstehn im Kyffhäusergeist.
// Zwar wissen allein noch die Dichter,
// Wer drunten im Kyffhäuser wohnt,
// Es wurden die Ämter und Richter
// Entweiht und gleich mehrfach entthront,
// Wir stehen, umzingelt von Fremden,
// Verrätern, mit Schmerbäuchen feist,
// Uns schützt nicht der Ringwall von Emden,
// Uns schützt nur der Kyffhäusergeist.
// Wer weiß, wann die Raben verflogen,
// der blitzschwarze Baum sich belaubt,
// Man hat uns unendlich belogen,
// Doch rein bleibt die Seele, die glaubt,
// Dein Reich kann sie nimmer verlieren,
// Die Träume, von wannen du seist,
// Und wir werden weitermarschieren
// Und sterben im Kyffhäusergeist.
„Meine Gedichte sind eine Kampfansage an die moderne Dekadenz, die unseren Glauben, unsere Heimat und unser Vaterland ruiniert.
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Als die Rheinbund-Staaten unter dem Druck Napoleons den Lehnseid kündigten, legte Franz II. die deutsche Kaiserkrone nieder. In den Wirren der Ereignisse hat dies kaum jemand besonders wichtig genommen, aber im Volk wuchs ein unterschwelliges Bewußtsein, daß etwas höchst Bedeutsames und Wertvolles verlorengegangen ist. Die zeigt sich in der sehr populären Kyffhäusersage, nach der der Staufer einst wiederkommen und das Reich in seiner Herrlichkeit aufrichten wird. Wie jeder Mythos ist auch der Mythos vom Reich ein Widerspruch in sich: zum einen ist es deutsch, zum anderen ist es universal. Man kann diesen Widerspruch teilweise auflösen, wenn man deutsch nicht rein ethnisch, sondern als Ethos und Weltanschauung auffaßt. In der Mitte Europas treffen sich die geistigen Strömungen und die klimabedingten Mentalitäten. Als die Franken die Saale überschritten und das von Sorben besiedelte Gebiet kolonisierten, haben dies die meisten Sorben als Chance begriffen und sind zum Deutschtum übergetreten. Andere Völker, wie die Tschechen, Ungarn und Italiener behielten ihre Eigenart im Reich. Das Reich ist der Raum zwischen Rußland und Frankreich und zugleich die Vormacht der Christenheit. Der christliche Glaube stellt den fundamentalen Unterschied zur kapitalistischen EU dar.
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Die CDU hat es mit mancherlei Operette verstanden, die Vertriebenen bei Laune zu halten, und erst in jüngster Zeit die Maske fallen lassen. In den 1950er Jahren hätte sie sich niemals zu dem Dogma verstiegen, der deutsche Staat gründe sich auf Auschwitz. Wenn sich ein Science-Fiction-Autor ein Verlogenheitsszenarium einfallen ließe, wie wir es mit der CDU und der BRD erleben dürfen, würde man ihn pathologisieren.
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Romantik ist Halbheit und auf Dauer dem Feind unterlegen, der keine Halbheit kennt. Deshalb muß man Nietzsche als Reformator verstehen, der Luthers Halbheit zu Ende bringt. Leider ist seine Botschaft bis heute nicht bei den Deutschen angekommen. Nietzsches Radikalkritik des paulinischen Christentums muß man als Radikalkur zu seiner Gesundung verstehen. Und natürlich sind deutsch und christlich zwei Worte, die sehr eng zusammengehören.
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Fakt ist, daß die moderne Lebensweise mit ihrem beispiellosen Ressourcenverbrauch auf eine Katastrophe zusteuert. Die Kultur, und ich sage das gerade mit Blick auf die deutsche Kultur, denn eine Kultur wird sich auch nach Katastrophen immer wieder herstellen, hat nur eine Chance zu überdauern, wenn ein neues Gleichgewicht gefunden wird. Das Mittelalter kann uns hierzu drei Dinge lehren. Zum ersten ist die moderne Gewaltenteilung eine reine Formalität, die kaschieren soll, daß nur eine Gewalt herrscht: das Geld. Im Mittelalter waren Ritterstand, Geistlichkeit und Bürgertum reale Mächte. Oft wird unterschlagen, daß die Geistlichkeit, insbesondere in den Klöstern, nicht nur die weltanschauliche und künstlerische, sondern auch die naturwissenschaftliche und technische Intelligenz vereinte. Das Bürgertum hat das Volk dazu benutzt, die anderen Stände auszuschalten und totalitär zu herrschen. Die zweite Tugend des Mittelalters ist die Eigengesetzlichkeit der Landschaften im Reich. Es ist Schwachsinn, in einer Massen-Show darüber abzustimmen, wer der nächste Bundeskanzler wird. Der Mensch muß Rechte und Verantwortung in seiner erfahrbaren Umgebung wahrnehmen können, in dem Bereich, den man zu Fuß am Tag durchwandern kann. Germanisches Recht verwirklicht sich von Angesicht zu Angesicht, hier kann es keine beschränkte Haftung geben. Zum dritten ist der mittelalterliche Mensch tief gläubig und voller Ehrfurcht vor der Schöpfung. Seine Ordnung und sein Wohlfahrsdenken bezieht die Toten und die Ungeborenen mit ein. Eine Egomanie, die auf Kosten künftiger Generationen lebt, ist ihm fremd. Auch werden die Toten in Ehre gehalten, was zutiefst menschlich ist. Der christliche Geist gibt allem Einheit und Bestand. Ohne diesen Geist herrschen kriminelle Banden und man muß seine ePost-Adresse geheimhalten, um nicht im Spam zu ertrinken. Ich glaube durchaus, daß es auch in hundert Jahren elektronische Rechner gibt. Aber keine Spielhöllen, Börsenspekulanten, Privat-Fernsehsender, 29-Euro-Flüge etc. etc..“
(Uwe Lammla, Interview mit einem Journalisten, der ungenannt bleiben möchte und das Interview am Ende doch nicht veröffentlicht hat **)

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Von Uwe Lammla ins Netz gesetzte Musik:

»Schwarzer Wein« aus »Idæisches Licht« (2006), Musik von Inneres Gebirge.

 

»Dunkle Wälder« aus »Fliederblüten« (1981), Musik von Strydwolf.

 

»Deutsche Passion« aus »Deutsche Passion« (2006), Musik von Spreu und Weizen.

 

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