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Der ungesunde Egoismus namens „Individualismus“ und die ungesunde Emanzipation namens „Feminismus“
und das diesem übergeordnete ungesunde Gleichheitsstreben namens „Egalitarismus“ bedeuten, daß gerade und zuerst genau diejenigen, die sie vertreten und von ihnen profitieren wollen, schon bald aussterben werden.
Zum Themenkomplex einige prägnant und möglichst knapp formulierte Gedanken:

GoetheSchopenhauerNietzscheMöbiusSteinerSpengler
KorherrGehlenHaffner
NolteHuntemannKaufmannHeppBirgMiegelSteiner
HeinsohnReichholfMausSloterdijkMersch
LentzeBolzKunzeMatussekBruneKachelmannHermanWeißmann

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„Ich ging durch den Hof nach dem wohlgebauten Hause, und da ich die vorliegenden Treppen hinausgestiegen war und in die Tür trat, fiel mir das reizendste Schauspiel in die Augen, das ich je gesehen habe. In dem Vorsaale wimmelten sechs Kinder von eilf zu zwei Jahren um ein Mädchen von schöner Gestalt, mittlerer Größe, die ein simples weißes Kleid, mit blassroten Schleifen an Arm und Brust, anhatte. Sie hielt ein schwarzes Brot und schnitt ihren Kleinen rings herum jedem sein Stück nach Proportion ihres Alters und Appetits ab, gab's jedem mit solcher Freundlichkeit, und jedes rief so ungekünstelt sein: Danke!“
Johann Wolfgang Goethe, Die Leiden des jungen Werther, 1774, S. 21

Versuche nur einmal, ganz Natur zu sein - es ist nicht auszuhalten.“
Arthur Schopenhauer, Tagebuch

„Aber es ist kein Zweifel, auch zu uns noch redet ein »du sollst«, auch wir noch gehorchen einem strengen Gesetze über uns, – und dies ist die letzte Moral, die sich auch uns noch hörbar macht, die auch wir noch zu leben wissen, hier, wenn irgendworin, sind auch wir noch Menschen des Gewissens: daß wir nämlich nicht wieder zurückwollen in das, was uns als überlebt und morsch gilt, in irgend etwas »Unglaubwürdiges«, heiße es nun Gott, Tugend, Wahrheit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe; daß wir uns keine Lügenbrücken zu alten Idealen gestatten; daß wir von Grund aus allem feind sind, was in uns vermitteln und mischen möchte; feind jeder jetzigen Art Glauben und Christlichkeit; feind dem Halb-und Halben aller Romantik und Vaterländerei; feind auch der Artisten-Genüßlichkeit, Artisten-Gewissenlosigkeit, welche uns überreden möchte, da anzubeten, wo wir nicht mehr glauben – denn wir sind Artisten –; feind, kurzum, dem ganzen europäischen Feminismus (oder Idealismus, wenn man's lieber hört), der ewig »hinanzieht« und ewig gerade damit »herunter bringt«: – allein als Menschen dieses Gewissens fühlen wir uns noch verwandt mit der deutschen Rechtschaffenheit und Frömmigkeit von Jahrtausenden, wenn auch als deren fragwürdigste und letzte Abkömmlinge, wir Immoralisten, wir Gottlosen von heute, ja sogar, in gewissem Verstande, als deren Erben, als Vollstrecker ihres innersten Willens, eines pessimistischen Willens, wie gesagt, der sich davor nicht fürchtet, sich selbst zu verneinen, weil er mit Lust verneint! In uns vollzieht sich, gesetzt daß ihr eine Formel wollt, – die Selbstaufhebung der Moral. “
Friedrich Nietzsche, Morgenröte, 1881, Vorrede, S. 10

„Man sieht, was eigentlich über den christlichen Gott gesiegt hat: die christliche Moralität selbst, der immer strenger genommene Begriff der Wahrhaftigkeit, die Beichtväter-Feinheit des christlichen Gewissens, übersetzt und sublimiert zum wissenschaftlichen Gewissen, zur intellektuellen Sauberkeit um jeden Preis. Die Natur ansehn, als ob sie ein Beweis für die Güte und Obhut eines Gottes sei; die Geschichte interpretieren zu Ehren einer göttlichen Vernunft, als beständiges Zeugnis einer sittlichen Weltordnung und sittlicher Schlußabsichten; die eignen Erlebnisse auslegen, wie sie fromme Menschen lange genug ausgelegt haben, wie als ob alles Fügung, alles Wink, alles dem Heil der Seele zuliebe ausgedacht und geschickt sei: das ist nunmehr vorbei, das hat das Gewissen gegen sich, das gilt allen feineren Gewissen als unanständig, unehrlich, als Lügnerei, Feminismus, Schwachheit, Feigheit – mit dieser Strenge, wenn irgendwomit, sind wir eben gute Europäer und Erben von Europas längster und tapferster Selbstüberwindung.“
Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, 1882, S. 227-228

„Das Du ist älter als das Ich ....“
Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, 1883-1885, S. 73

„Der Mann soll zum Kriege erzogen werden und das Weib zur Erholung des Kriegers: alles Andere ist Thorheit.“
Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, 1883-1885, S. 81

„Du gehst zu Frauen?  Vergiss die Peitsche nicht!“
Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, 1883-1885, S. 82

„Nicht nur fort sollst du dich pflanzen, sondern hinauf! Dazu helfe dir der Garten der Ehe! Einen höheren Leib sollst du schaffen, eine erste Bewegung, ein aus sich rollendes Rad, - einen Schaffenden sollst du schaffen. Ehe: so heisse ich den Willen zu Zweien, das Eine zu schaffen, das mehr ist, als die es schufen.“
Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, 1883-1885, S. 86

Was, in aller Strenge gefragt, hat eigentlich über den christlichen Gott gesiegt? Die Antwort steht in meiner »fröhlichen Wissenschaft« (II, 227 f.): »Die christliche Moralität selbst, der immer strenger genommene Begriff der Wahrhaftigkeit, die Beichtväter-Feinheit des christlichen Gewissens, übersetzt und sublimiert zum wissenschaftlichen Gewissen, zur intellektuellen Sauberkeit um jeden Preis. Die Natur ansehn, als ob sie ein Beweis für die Güte und Obhut eines Gottes sei; die Geschichte interpretieren zu Ehren einer göttlichen Vernunft, als beständiges Zeugnis einer sittlichen Weltordnung und sittlicher Schlußabsichten; die eignen Erlebnisse auslegen, wie sie fromme Menschen lange genug ausgelegt haben, wie als ob alles Fügung, alles Wink, alles dem Heil der Seele zu Liebe ausgedacht und geschickt sei: das ist nunmehr vorbei, das hat das Gewissen gegen sich, das gilt allen feineren Gewissen als unanständig, unehrlich, als Lügnerei, Feminismus, Schwachheit, Feigheit – mit dieser Strenge, wenn irgendwomit, sind wir eben gute Europäer und Erben von Europas längster und tapferster Selbstüberwindung.«“
Friedrich Nietzsche, Zur Genealogie der Moral, 1887, in: Werke III, S. 344 bzw. 898

„Der Parsifal wird in der Kunst der Verführung ewig seinen Rang behalten, als der Geniestreich der Verführung .... Ich bewundere dies Werk, ich möchte es selbst gemacht haben; in Ermangelung davon verstehe ich es .... Wagner war nie besser inspiriert als am Ende. Das Raffinement im Bündnis von Schönheit und Krankheit geht hier so weit, daß es über Wagners frühere Kunst gleichsam Schatten legt – sie erscheint zu hell, zu gesund. Versteht ihr das? Die Gesundheit, die Helligkeit als Schatten wirkend? als Einwand beinahe? .... So weit sind wir schon reine Toren .... Niemals gab es einen größeren Meister in dumpfen hieratischen Wohlgerüchen – nie lebte ein gleicher Kenner alles kleinen Unendlichen, alles Zitternden und Überschwänglichen, aller Feminismen aus dem Idiotikon des Glücks! – Trinkt nur, meine Freunde, die Philtren dieser Kunst! Ihr findet nirgends eine angenehmere Art, euren Geist zu entnerven, eure Männlichkeit unter einem Rosengebüsche zu vergessen .... Ah dieser alte Zauberer! Dieser Klingsor aller Klingsore! Wie er uns damit den Krieg macht! uns, den freien Geistern! Wie er jeder Feigheit der modernen Seele mit Zaubermädchen-Tönen zu Willen redet! – Es gab nie einen solchen Todhaß auf die Erkenntnis! – Man muß Zyniker sein, um hier nicht verführt zu werden, man muß beißen können, um hier nicht anzubeten. Wohlan, alter Verführer! Der Zyniker warnt dich – cave canem ....“
Friedrich Nietzsche, Der Fall Wagner, 1888, S. 37

„Man könnte sagen, daß in gewissem Sinne das neunzehnte Jahrhundert das alles auch erstrebt hat, was Goethe als Person erstrebte: eine Universalität im Verstehn, im Gutheißen, ein An-sich-heran-kommen-lassen von jedwedem, einen verwegnen Realismus, eine Ehrfurcht vor allem Tatsächlichen. Wie kommt es, daß das Gesamt-Ergebnis kein Goethe, sondern ein Chaos ist, ein nihilistisches Seufzen, ein Nicht-wissen-wo-aus-noch-ein, ein Instinkt von Ermüdung, der in praxi fortwährend dazu treibt, zum achtzehnten Jahrhundert zurückzugreifen? (– zum Beispiel als Gefühls-Romantik, als Altruismus und Hyper-Sentimentalität, als Feminismus im Geschmack, als Sozialismus in der Politik). Ist nicht das neunzehnte Jahrhundert, zumal in seinem Ausgange, bloß ein verstärktes verrohtes achtzehntes Jahrhundert, das heißt ein décadence-Jahrhundert? So daß Goethe nicht bloß für Deutschland, sondern für ganz Europa bloß ein Zwischenfall, ein schönes Umsonst gewesen wäre? – Aber man mißversteht große Menschen, wenn man sie aus der armseligen Perspektive eines öffentlichen Nutzens ansieht. Daß man keinen Nutzen aus ihnen zu ziehen weiß, das gehört selbst vielleicht zur Größe.“
Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, 1889, in: Werke III, S. 471-472 bzw. 1025-1026

„Wenn das Weib männliche Tugenden hat, so ist es zum Davonlaufen; und wenn es keine männliche Tugenden hat, so läuft es selbst davon.“
Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, 1889, in: Werke III, S. 392 bzw. 951

„Wie die Thiere seit undenklichen Zeiten immer dasselbe thun, so würde auch das menschliche Geschlecht, wenn es nur Weiber gäbe, in seinem Urzustände geblieben sein. Aller Fortschritt geht vom Manne aus.“
Paul Julius Möbius, Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes, 1900, S. 18

„Würde das bloß Weibliche wirken, so würde die Individualität der Menschen ausgelöscht werden, die Menschen würden alle gleich werden. .... Individualisierung geschieht durch die Einwirkung des männlichen Geschlechts auf das weibliche.“
Rudolf Steiner, Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, 1908-1909, S. 138

„Eine Kultur wird in dem Augenblick geboren, wo eine große Seele aus dem urseelenhaften Zustande ewig-kindlichen Menschentums erwacht, sich ablöst, eine Gestalt aus dem Gestaltlosen, ein begrenztes und Vergängliches aus dem Grenzenlosen und Verharrenden. Sie erblüht auf dem Boden einer genau abgrenzbaren Landschaft, an die sie pflanzenhaft gebunden bleibt. Eine Kultur stirbt, wenn diese Seele die volle Summe ihrer Möglichkeiten in der Gestalt von Völkern, Sprachen, Glaubenslehren, Künsten, Staaten, Wissenschaften verwirklicht hat und damit wieder ins Urseelentum zurückkehrt.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917, S. 143

„Dies ist der Sinn aller Untergänge in der Geschichte - der inneren und äußeren Vollendung, des Fertigseins, das jeder lebendigen Kultur bevorsteht -, von denen der in seinen Umrissen deutlichste als »Untergang der Antike« vor uns steht, während wir die frühesten Anzeichen des eignen, eines nach Verlauf und Dauer jenem völlig gleichartigen Ereignisses, das den ersten Jahrhunderten des nächsten Jahrtausends angehört, den »Untergang des Abendlandes«, heute schon deutlich in und um uns spüren.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917, S. 144

„Jede Kultur durchläuft die Altersstufen des einzelnen Menschen. Jede hat ihre Kindheit, ihre Jugend, ihre Männlichkeit und ihr Greisentum.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917, S. 144

„Jede Kultur, jede Frühzeit, jeder Aufstieg und Niedergang, jede ihrer innerlich notwendigen Stufen und Perioden hat eine bestimmte, immer gleiche, immer mit dem Nachdruck eines Symbols wiederkehrende Dauer.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917, S. 144

„Jede Kultur hat ihre eigene Art, seelisch zu verlöschen, und nur die eine, die aus ihren ganzen Leben mit tiefster Notwendigkeit folgt. Deshalb sind Buddhismus, Stoizismus, Sozialismus morphologisch gleichwertige Ausgangserscheiningen.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917, S. 455

„Der faustische Nihilist ... zertrümmert die Ideale; der apollinische ... läßt sie vor seinen Augen zerfallen; der indische zieht sich vor ihnen in sich selbst zurück.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917, S. 456

„Auch der Begriff eines sozialistischen Nirwana ist zu rechtfertigen, sofern man die Flucht vor dem Kampf ums Dasein ins Auge faßt, wie die europäische Müdigkeit sie in Schlagworte Weltfriede, Humanität und Verbrüderung aller Menschen kleidet.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917, S. 457

„Das Wesen aller Kultur ist Religion; folglich ist das Wesen aller Zivilisation Irreligion.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917, S. 458

„Der letzte Mensch der Weltstädte will nicht mehr leben, wohl als einzelner, aber nicht als Typus, als Menge ....“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917-1922, S. 679

„Nicht nur weil Kinder unmöglich geworden sind, sondern vor allem weil die bis zum äußersten gesteigerte Intelligenz keine Gründe für ihr Vorhandensein mehr findet, bleiben sie aus.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917-1922, S. 679

„Die große Wendung tritt ein, sobald es im alltäglichen Denken einer hochkultivierten Bevölkerung für das Vorhandensein von Kindern »Gründe« gibt.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917-1922, S. 681

„Statt der Kinder haben sie seelische Konflikte, die Ehe ist eine kunstgewerbliche Aufgabe und es kommt darauf an, »sich gegenseitig zu verstehen«. Es ist ganz gleichgültig, ob eine amerikanische Dame für ihre Kinder keinen zureichenden Grund findet, weil sie keine season versäumen will, eine Pariserin, weil sie fürchtet, daß ihr Liebhaber davongeht, oder eine Ibsenheldin, weil sie »sich selbst gehört«. Sie gehören alle sich selbst und sie sind alle unfruchtbar.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917-1922, S. 680

„Kinderreichtum, dessen ehrwürdiges Bild Goethe im Werther noch zeichnen konnte, wird etwas Provinziales. Der kinderreiche Vater ist in Großstädten eine Karikatur - Ibsen hat sie nicht vergessen; sie steht in seiner »Komödie der Liebe«.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917-1922, S. 681

„Auf dieser Stufe beginnt in allen Zivilisationen das mehrhundertjährige Stadium einer entsetzlichen Entvölkerung. Die ganze Pyramide des kulturfähigen Menschentums verschwindet. Sie wird von der Spitze herab abgebaut, zuerst die Weltstädte, dann die Provinzstädte, endlich das Land, das durch die über alles Maß anwachsende Landflucht seiner besten Bevölkerung eine Zeitlang das Leerwerden der Städte verzögert. Nur das primitive Blut bleibt zuletzt übrig, aber seiner starken und zukunftreichen Elemente beraubt. Es entsteht der Typus des Fellachen.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917-1922, S. 681

„Deshalb finden wir auch in diesen Zivilisationen schon früh die verödeten Provinzstädte und am Ausgang der Entwicklung die leerstehenden Riesenstädte, in deren Steinmassen eine kleine Fellachenbevölkerung nicht anders haust als die Menschen der Steinzeit in Höhlen und Pfahlbauten.“
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917-1922, S. 683

Damit findet die Geschichte der Stadt ihren Abschluß. Aus dem usprünglichen Markt zur Kulturstadt und endlich zur Weltstadt herangewachsen, bringt sie das Blut und die Seele ihrer Schöpfer dieser großartigen Entwicklung und deren letzter Blüte, dem Geist der Zivilisation zum Opfer und venichtet damit zuletzt auch sich selbst.
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917-1922, S. 684

„Der Schauplatz dieser Revolution des Lebens, ihr »Grund« zugleich und ihr Ausdruck ist die Großstadt, wie sie in der Spätzeit aller Kulturen sich zu bilden beginnt. In dieser steinernen und versteinernden Welt sammelt sich in immer steigendem Maße entwurzeltes Volkstum an, das dem bäuerlichen Lande entzogen wird, »Masse« in erschreckendem Sinne, formloser menschlicher Sand, aus dem man zwar künstliche und deshalb flüchtige Gebilde kneten kann, Parteien, nach Programmen und Idealen entworfene Organsisationen, in dem aber die Kräfte natürlichen, durch die Folge der Generationen mit Tradition gesättigten Wachstums abgestorben sind, vor allem die natürliche Fruchtbarkeit allen Lebens, der Instinkt für die Dauer der Familien und Geschlechter. Der Kinderreichtum, das erste Zeichen einer gesunden Rasse, wird lästig und lächerlich. Es ist das ernsteste Zeichen des »Egoismus« großstädtischer Menschen, selbständig gewordener Atome, des Egoismus, der nicht das Gegenteil des heutigen Kollektivismus ist - dazwischen besteht überhaupt kein Unterschied; ein Haufen Atome ist nicht lebendiger als ein einzelnes -, sondern das Gegenteil des Triebes, im Blute von Nachkommen, in der schöpferischen Sorge für sie, in der Dauer seines Namens fortzuleben.“
Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 63

„Aber wenn hier von Rasse die Rede ist, so ist das nicht in dem Sinne gemeint, wie er heute unter Antisemiten in Europa und Amerika Mode ist, darwinistisch, materialistisch nämlich. Rasseeinheit ist ein groteskes Wort angesichts der Tatsache, daß seit Jahrtausenden alle Stämme und Arten sich gemischt haben, und daß gerade kriegerische, also gesunde, zukunftsreiche Geschlechter von jeher gern einen Fremden sich eingegliedert haben, wenn er »von Rasse« war, gleichviel zu welcher Rasse er gehörte. Wer zuviel von Rasse spricht, der hat keine mehr. Es kommt nicht auf die reine, sondern auf die starke Rasse an, die ein Volk in sich hat. Das zeigt sich zunächst in der selbstverständlichen, elementaren Fruchtbarkeit, dem Kinderreichtum ....“
Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 157

„Aber der Verfall der weißen Familie, der unentrinnbare Ausdruck großstädtischen Daseins, greift heute um sich und verzehrt die »Rasse« der Nationen. Der Sinn von Mann und Weib geht verloren, der Wille zur Dauer. Man lebt nur noch für sich selbst, nicht für die Zukunft von Geschlechtern. Die Nation als Gesellschaft, ursprünglich das organische Geflecht von Familien, droht sich von der Stadt her in eine Summe privater Atome aufzulösen, deren jedes aus seinem und dem fremden Leben die größtmögliche Menge von Vergnügen - panem et circenses - ziehen will. Die Frauenemanzipation der Ibsenzeit will nicht die Freiheit vom Mann, sondern vom Kinde, von der Kinderlast, und die gleichzeitige Männeremanzipation die von den Pflichten für Familie, Volk und Staat. Die ganze liberal-sozialistische Problemliteratur bewegt sich um diesen Selbstmord der weißen Rasse.“
Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 159

„Die Folgen liegen vor unseren Augen. Die farbigen Rassen der Welt waren bisher doppelt so stark wie die weißen. Aber ... Indien hat 1921-31 um 34 Millionen zugenommen. In Afrika werden die Neger bei ihrer ungeheuren Fruchtbarkeit sich noch gewaltiger vermehren, seitdem die europäische Medizin dort »eingebrochen« ist und die starke Auslese durch Krankheiten verhindert. Demgegenüber haben Deutschland und Italien einen Geburtenüberschuß von weniger als einer halben Million, England, das Land der öffentlich empfohlenen Geburteneinschränkung, weniger als die Hälfte davon, Frankreich und das alteingesessene Yankeetum der Vereinigten Staaten (ebenso das weiße Element in Südafrika und Australien) keinen mehr. Das letztere, die bisher herrschende »Rasse« germanischer Prägung, schwindet seit Jahrzehnten rasch dahin. Die Zunahme der Bevölkerung liegt ganz auf Seiten der Neger ....“
Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 159-161

„In Frankreich haben manche Departments seit 50 Jahren über ein Drittel der Bevölkerung verloren. In einzelnen ist die Geburtenzahl um die Hälfte niedriger als die der Todesfälle. Einige kleine Städte und viele Dörfer stehen fast leer. .... Es gibt schwarze Geistliche, Offiziere und Richter. Diese Zugewanderten, weit über ein Zehntel der Einwohnerschaft, halten mit ihrer Fruchtbarkeit allein die Kopfzahl der »Franzosen« annähernd auf der gleichen Höhe. Aber der echte Franzose wird in absehbarer Zeit nicht mehr Herr in Frankreich sein. Die scheinbare Zunahme der weißen Gesamtbevölkerung der ganzen Erde, so gering sie im Verhältnis zum Anschwellen der Farbigen ist, beruht auf einer vorübergehenden Täuschung: Die Zahl der Kinder wird immer kleiner, und nur die Zahl der Erwachsenen nimmt zu, nicht weil es mehr sind, sondern weil sie länger leben.“
Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 160

„Aber zu einer starken Rasse gehört nicht nur eine unerschöpfliche Geburtenzahl, sondern auch eine harte Auslese durch die Widerstände des Lebens, Unglück, Krankheit und Krieg. Die Medizin des 19. Jahrhunderts, ein echtes Produkt des Rationalismus, ist von dieser Seite her betrachtet ebenfalls eine Alterserscheinung. Sie verlängert jedes Leben, ob es lebenswert ist oder nicht. Sie verlängert sogar den Tod. Sie ersetzt die Zahl der Kinder durch die Zahl der Greise. Sie kommt der Weltanschuung panem et circenses entgegen, indem sie den Wert des Lebens am Quantum der Lebenstage mißt und nicht an deren Gehalt. Sie verhindert die natürliche Auslese und steigert dadurch den Rasseverfall.“
Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 160

„Etwas vom Barbarentum der Urzeit muß noch im Blute liegen, unter der Formenstrenge alter Kultur, das in schweren Zeiten hervorbricht, um zu retten und zu siegen. - Dies Barbarentum ist das, was ich starke Rasse nenne, das Ewig-Kriegerische im Typus des Raubtieres Mensch. (Ich wiederhole: Rasse, die man hat, nicht eine Rasse, zu der man gehört. Das eine ist Ethos, das andere - Zoologie.). Es scheint oft nicht mehr da zu sein, aber es liegt sprungbereit in der Seele. Eine starke Herausforderung, und es hat den Feind unter sich. Es ist nur dort erstorben, wo der Pazifismus der späten Städte seinen Schlamm über die Generationen wälzt, den müden Wunsch nach Ruhe um jeden Preis, ausgenommen den des eigenen Lebens. Das ist die seelsiche Selbstentwaffnung nach der leiblichen durch Unfruchtbarkeit“
Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 161-162

„Die ersten Anzeichen des abendländischen Geburtenrückgangs machten sich um 1800 in ... Frankreich ... bemerkbar. Die große Revolution, die hier den Übergang von der innerlichen Kultur ... zur ... Zivilisation vermittelte, bedeutet gewissermaßen auch den Wendepunkt von der Fruchtbarkeit zur Unfruchtbarkeit des französischen Volkes.“
Richard Korherr, Geburtenrückgang, 1927

„Die Familie, die Keimzelle des Volkskörpers, ist in höchster Gefahr. Sie ist in der inneren Zersetzung und in der Schrumpfung begriffen. Geht diese Entwicklung weiter, muß der ganze Volkskörper zugrunde gehen.“
Richard Korherr, Geburtenrückgang, 1927

„Es hat schon Jahre gegeben, wo in Frankreich die Zahl der Geburten kleiner war als die der Sterbefälle. .... Die Zahl der Fremden in Frankreich wird heute mit 2,5 Millionen angegeben. Tatsächlich dürfte ihre Zahl etwa 6 Millionen betragen.“
Richard Korherr, Geburtenrückgang, 1927

„Das Abendland ist im Rückgang und Niedergang: das steht fest. Wo - mit Ausnahme Rußlands - heute Weiße leben, mag es in Europa, in Amerika oder den anderen Erdteilen sein, gehen die Geburten zurück. Der Weiße faselt von der Übervölkerung der Erde und schränkt seine Geburten ein. Er tritt die Welt damit an diejenigen ab, die weiterzeugen. Und das sind die fremden Rassen, die immer mächtiger anwachsen.“
Richard Korherr, Geburtenrückgang, 1927

„Das abgestorbene Menschentum der Weltstadt geht zuerst am Geburtenrückgang zugrunde .... Trotzdem wächst die Weltstadt ständig an. Aber nicht mehr aus eigener Kraft wie die Stadt des Barock, sondern durch Zuzug vom Lande. Diese Entwicklung hat bei uns schon lange eingesetzt: es ist die gewaltig anwachsende Landflucht, der »Zug in die Stadt«, der das Land seiner besten Bevölkerung beraubt und so das Leerwerden der Riesenstädte verhindert.“
Richard Korherr, Geburtenrückgang, 1927

„Die Erfolglosigkeit tritt uns in so ziemlich allen sterbenden Kulturem entgegen, und zwar besonders in der trotz aller Gegenmaßnahmen ständig zunehmenden Entvölkerung.“
Richard Korherr, Geburtenrückgang, 1927

„Es gibt drei große gesellschaftliche Veränderungsprozesse, die schon im späten Kaiserreich begannen, sich unter Weimar wie auch unter Hitler fortsetzten und in der Bundesrepublik und DDR immer noch reißend weitergehen. Das sind erstens die Demokratisierung und Egalisierung der Gesellschaft, also die Auflösung der Stände und Auflockerung der Klassen; zweitens die Umwälzung der Sexualmoral, also die zunehmende Abwertung und Ablehnung christlicher Askese und bürgerlicher Dezenz; und drittens die Frauenemanzipation, also die fortschreitende Einebnung des Geschlechtsunterschiedes in Rechtsordnung und Arbeitswelt. .... Am deutlichsten ist das bei der Frauenemanzipation, die vom Nationalsozialismus bekanntlich verbal abgelehnt wurde. Tatsächlich aber hat sie, besonders in der zweiten, kriegerischen Sechsjahresspanne des Regimes, große Sprünge gemacht, und zwar mit voller Billigung und oft kräftiger Nachhilfe seitens Partei und Staat. Niemals sind Frauen in so viele Männerberufe und Männerfunktionen eingerückt wie im Zweiten Weltkrieg, und das war nicht mehr rückgängig zu machen - wäre es wahrscheinlich auch nicht gewesen, wenn Hitler den zweiten Weltkrieg überdauert hätte.“
Sebastian Haffner, Anmerkungen zu Hitler, 1978, S. 48f.

„Die Beziehung einer humanitär-masseneudaimonistischen Gesinnungsmoral auf den Paria scheint uns nur gewisse Fälle zu treffen, die These war im 19. Jahrhundert, im Zeitalter des »Proletariats« sicher zutreffender als heute. Es gilt auch, den unübersehbar femininen Einschlag richtig zu verstehen. Der Pazifismus, der Hang zur Sicherheit und zum Komfort, das unmittelbare Interesse am mitfühlbaren menschlichen Detail, die Staatswurstigkeit, die Bereitschaft zur Hinnahme und Akzeptanz der Dinge und Menschen wie es so kommt - das sind doch Qualitäten, die ihren ursprünglichen und legitimen Ort im Schoße der Familie haben, und in denen folglich der Feminismus seine starke Farbe dazutut, denn die Frau trägt instinktiv in alle Wertungen die Interessen der Kinder hinein, die Sorge für Nestwärme, für verringertes Risiko und Wohlstand. Hier liegen die Vorbedingungen zu einer endlosen Erweiterung des Humanitarismus und Eudaimonismus, wenn die Gegengewichte, die im Staatsethos liegen, kompromittiert, verboten oder verfault sind.“
Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral, 1969, S. 149

„Unsere soziologische Verortung der Moralhypertrophie, die Frage nach den Trägerschichten, zielt keineswegs auf den Ersatz der Paria-Theorie durch den Feminismus hin, der vielmehr nur eine Zutat zu dem ganzen Komplex ist. Es bietet sich vielmehr eine einfache und plausible Lösung der Frage an, welche Kreise am der Propagierung dieses Ethos und an der Detaildurchführung ein Interesse haben und darüber hinaus in der Lage sind, es auch in voller Verve und Ausschließlichkeit auszuben, einschließlich der Aggressivität, die jedesmal von der »Reindarstellung« einer einzelnen Ethosform enthemmt wird. Und das sind gerade nicht die … Parias, sondern privilegierte Klassen, nämlich solche, die faktisch oder gar rechtlich von den unlösbaren ethischen Konflikten freigestellt sind, die auf jedem denkenden Menschen liegen, der in aktive, dauernde Kämpfe verwickelt ist, seien sie politischer oder wirtschaftlicher Art. Privilegierte Kreise sind auch solche, die die Folgen ihrer Agitation nicht zu verantworten haben, wiel sie diese mangels Realkontakt gar nicht ermessen oder sich alles erlauben können. … Mit einem Wort, es handelt sich um die »Intellektuellen« und hier insbesondere um die Kernbestände derer, die nicht in der Wirtschafts- und Verwaltungspraxis tätig sind, wie Richter, Anwälte, Politiker, Volkswirtschaftler u.s.w.. »Intellektuelle«, sagt Schumpeter, »sind in der Tat Leute, die die Macht des gesprochenen und des geschriebenen Wortes handhaben; und eine Eigentümlichkeit, die sie von anderen Leuten, die das gleiche tun, unterscheidet, ist das Fehlen einer direkten Verantwortung für die praktischen Dinge.«“
Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral, 1969, S. 150-151

„Das Selbstgefühl, das in der ... Privatisierung erreichbar ist, kann nur prekär ausfallen, denn Familienvater zu sein ist zwar ehrenwert, aber kaum besonders ruhmvoll, zumal die neuen Lebensbedingungen mit ihren nervösen und moralischen Belastungen der stärkeren Vitalität der Frau und ihren ebenso guten, aber problemloseren Gehirnen ein merkbares Übergewicht zuteilen. Hier liegt wohl eine der Wurzeln des modernen Feminismus.“
Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral, 1969, S. 161-162

„Die der »Endlösung« gewidmete Aufmerksamkeit lenkt von wichtigen Tatbeständen ... ab ..., vor allem ... von entscheidenden Fragen der Gegenwart - etwa denjenigen des Seinscharakters von »ungeborenem Leben« oder des Vorliegens von »Völkermord« gestern in Vietnam und heute in Afghanistan.“
Ernst Nolte, Die Vergangenheit, die nicht vergehen will, in: FAZ, 06.06.1986

„Es ist schlechterdings nicht mehr zu übersehen, daß der Liberalismus, sofern er sich zum Liberismus fortentwickelt oder von diesem abgelöst wird, die Nationen tötet und nach dem Ende einer gigantischen Bevölkerungsverschiebung auch die Menschheit töten könnte.“
Ernst Nolte, in: Die selbstbewußte Nation, 1994

„Seinen Höhepunkt erreicht dieser Antiokzidentalismus in dem radikalen Flügel des Feminismus, wo er mit dem Antipatriarchalismus zusammengebracht und bis zu Vernichtungsforderungen vorangetrieben wird.“
Ernst Nolte, Historische Existenz, 1998, S. 630

„Die letzte Konsequenz des proklamierten »Geschlechterkampfes«, der zugleich ein »Kulturkampf« wäre, würde in der Tat die Vernichtung aller oder doch mindestens der weißen Männer sein, und damit hätte ausgerechnet die feministische Linke in ihrem radikalen Flügel den Vernichtungsimpuls der Linken zum Extrem getrieben, denn was für mikroskopisch kleine Gruppen wären im Vergleich dazu Müntzers »Gottlose« oder Lenins »Kapitalisten«!“
Ernst Nolte, Historische Existenz, 1998, S. 630

„Aber letzten Endes konnte die biologische, die »schicksalhafte« Ungleichheit doch nur aufgehoben werden, wenn Schwangerschaft und Geburt von medizinischen Geräten übernommen würden und also die Frauen ebenso frei wären wie die Männer, »ihr eigenes leben zu leben«. Keine »Revolution« in der Weltgeschichte würde sich dieser Veränderung auch nur entfernt an die Seite stellen lassen, keine scheint aber auch so sehr bloß in einem gedanklichen Überschwang zu bestehen und selbst von annähernder Verwirklichung so weit entfernt zu sein.“
Ernst Nolte, Historische Existenz, 1998, S. 633

„Als radikale Möglichkeit wäre eher noch diejenige zu verwirklichen, die den »Geschlechterkampf« nach Analogie des marxistischen Klassenkampfes mit der Vernichtung des Feindes enden lassen würde, so daß die menschliche Gesellschaft wie diejenige der Ameisen und der Bienen nur noch aus weiblichen Mitgliedern bestände, die auf künstlichem Wege wie eine Bienenkönigin zu einem für die Erhaltung ausreichenden Samenvorrat gelangt wären.“
Ernst Nolte, Historische Existenz, 1998, S. 633

„Indessen dürfte auch diese Möglichkeit der Vernichtung der Männer nicht viel leichter zu realisieren sein als jene andere, aber innerhalb des radikalen Feminismus ist insbesondere in den USA so viel an Haß zu finden wie in kaum einer anderen Abwandlung der Linken, und wenn dort der Haß der schwarzen Frauen am ehesten verständlich ist, so bringt er doch zugleich die Patriarchalismusthese ins Wanken, denn die erste Feststellung muß die sein, daß der »Sexismus« und »Machismus« der eigenen schwarzen Männer eine jahrhundertelange Tradition besitzt und keineswegs aus dem okzidentalen Patriarchalismus abzuleiten ist.“
Ernst Nolte, Historische Existenz, 1998, S. 633

„Aber die radikalen Feministinnen sind offensichtlich in einer schlechteren Lage, als die radikalen Vorkämpfer des marxistischen »Klassenkampfes« es waren. Wenn diese zunächst noch voller Verachtung auf die Klassenverräter und »Überläufer ins Lager der Bourgeoisie« blicken konnten, dann müssen die Feministinnen ob der Überzahl der alltäglichen »Geschlechtsverräterinnen« schier verzweifeln, und wenn sie jemals solche Erfolge erringen sollten wie die Kommunisten nach 1917, dann würde die radikale Gegenpartei, die sich aller vermutung nach bilden würde, von vornherein noch viel mehr »frauliche Frauen« auf ihre Seiten ziehen, als die radikal-antikommunistischen Parteien nichtrevolutionäre Arbeiter gewonnen hatten.“
Ernst Nolte, Historische Existenz, 1998, S. 633-634

Daß der radikale Antifeminismus »antisemitisch« sein würde, wenn er nicht - auf wenig überzeugende Weise - seine Solidarität mit den »unterdrückten jüdischen Frauen« herausstellen könnte, läßt sich gut an dem Buch von Gerda Weiler über das verborgene Matriarchat im Alten Testament zeigen. Im Kern ist es eine einzige Anklageschrift gegen den »menschenverachtenden Vernichtungswahn« des Deuteronomisten gegen Andersgläubige und nicht weniger gegen »Jahwe, den Gott der Vertilgung«. Daher ist es nicht überraschend, daß die Luther-Übersetzung von II, Samuel 12, 31 - »und er verbrannte sie in Ziegelöfen« - ohne Hinweis auf die andere Übersetzungsmöglichkeit übernommen wird und daß von »platten Zuhältergeschichten« gesprochen wird.
Ernst Nolte, Historische Existenz, 1998, S. 742

„Es ist in der Tat schwer zu verstehen, inwiefern das Geschlecht in den »Rollen« begründet sein soll und nicht die Rollen im Geschlecht. Ein noch größerer Hochmut der »Kultur« gegenüber der »Natur« ist kaum vorstellbar; insofern ist der radikale Feminismus paradoxerweise so »okzidentalistisch« wie nur möglich. In feministischen Utopien erscheint »die menschliche Natur« häufig als etwas »Auferlegtes« und daher zu Bekämpfendes. Daraus resultiert das Postulat der »Veränderung der menschlichen Natur«, und so kommt es zu dem Bild einer Gemeinschaft von Lebewesen, die keine feste Geschlechtszugehörigkeit haben und mithin sowohl Mutter- wie Vaterschaft kennen. Daß solche »Eutopien« im Kern ihrer Intention gleichwohl »rückwärtsgewandt« sind, sticht ins Auge.“
Ernst Nolte, Historische Existenz, 1998, S. 742

„Liberismus .... Dieser Begriff sucht ein bestimmtes Entwicklungsstadium dessen zu fassen, was ich das »liberale System« genannte habe. »Liberismus« ist ein Entwicklungsmoment dieser vielpoligen Gesellschaft, mit dem der Liberalismus in gewisser Weise totalitär wird. Aber der totalitäre Liberalismus weist grundsätzlich andere Merkmale auf als andere Totalitarismen: er ist hedonistischer Individualismus und damit die Verneinung des Begriffs der Pflicht. Insofern ist der liberale Totalitarismus von präzendenzloser Art. Darüber nachzudenken, wird Aufgabe Ihrer Generation sein. Ich will mir nicht anmaßen, einen Endpunkt anzugeben, obwohl eine solche Gesellschaft einen Endpunkt darstellen könnte. Das ist cura posterior.“
Ernst Nolte, im Gespräch mit der JF, 03.07.1998

„So mag es als »Antifeminismus« gelten, wenn im Kapitel über die Linke die »Vernichtung der Männer« für ein tendenzielles Ziel des radikalen Feminismus erklärt wird, aber die Bemerkung will nur die extremste Erscheinungsform der Vernichtungsintention der Linken überhaupt kenntlich machen, während das auch heute noch utopisch scheinende Streben nach einem Frauenanteil von 50% an allen führenden Positionen als grundsätzlich legitim und im Rahmen des Liberalen Systems erreichbar verstanden wird.“
Ernst Nolte, Die Frage nach der historischen Existenz, 2001, ((26))

„Tatsächlich ist der »Antisemitismus« in der Gegenwart ja keineswegs auf einen winzigen »lunatic fringe« zurückgedrängt, sondern er ist in der »post-modernen« Kritik am okzidentalen Logozentrismus und in der feministischen Anklage gegen den fanatischen Patriarchalismus der Priester und Propheten des Alten Testaments höchst lebendig, obwohl immer sorgfältige Kautelen vorgebracht werden, die gegen den verheerendsten aller Vorwürfe schützen sollen, so offen man sich in der Regel zum »Antiamerikanismus« und zum »Antigermanismus« bekennt. Ich bin mir darüber im klaren, daß die These vom »Sieg der jüdischen Idee« mit einem negativen Akzent versehen werden und möglicherweise eines Tages zu politischen Zwecken instrumentalisiert werden kann.“
Ernst Nolte, Die Frage nach der historischen Existenz, 2001, ((30))

„Ökologisten, welche die Naturfrömmigkeit der Indianer beschwören, und Feministinnen, die bei den Kanaanäern die Freizügigkeit eines orgiastischen Geschlechtslebens rühmen, ... greifen den Fanatismus der monotheistischen Propheten mit ebenso scharfen Worten an, wie einst die Nationalsozialisten den angeblichen »Händler- und Zuhältergeist« des Alten Testaments angegriffen hatten.“
Ernst Nolte, Der kausale Nexus, 2002, S. 266-267

„In der Tat dürften diese Menschen auch die Tatsache als positiv werten, daß die Fertilitätsrate der Ehen ... auf 1,3 Kinder abgesunken ist, d.h. zur Selbsterhaltung längst nicht mehr ausreicht. Das wiederum ist die Folge eines weltgeschichtlich völlig neuartigen Tatbestandes: eines der zahllosen Lebewesen hat sich infolge seiner Ausstattung mit Vernunft und bestimmter geschichtlicher Umstände so weit von dem »Gattungscharakter« entfernt, der alles individuelle Leben beherrscht, daß für zahlreiche Einzelne die egoistische »Selbstverwirklichung« zum obersten Ziel wird. Jenes »humanistische« Konzept und diese Wirklichkeit eines neuen »Liberismus« verstärken einander wechselseitig, und das Resultat ist zwingend: in spätestens 200 Jahren wird es die Nationen der Deutschen, der Franzosen und der Italiener nicht mehr geben, und Europa wird von einer gewiß recht heterogenen »Bevölkerung« bewohnt sein, für die der Begriff der »europäischen Kultur« ein Fremdwort ist - es sei denn, die fernliegende, aber nicht völlig auszuschließende Möglichkeit habe sich verwirklicht, daß eine einflußreiche Minderheit der Nachkommen von Chinesen, Ghanaern und Indonesiern ein näheres Verhältnis zu Goethe und Hegel, zu Beethoven und Schubert, zu Dante und Manzoni entwickelt hätte als die zu bloßen Supermarktkunden herabgesunkenen »Alteinwohner.«“
Ernst Nolte, Der kausale Nexus, 2002, S. 269-270

„Und wo läßt sich zu bedrängenden Fragen des Alltagslebens in der Diskursethik eine eindeutige Antwort finden? Wer sind z.B. die »Betroffenen«, deren Interessen konsensuell gewahrt werden sollen, bei der Frage der Abtreibung? Gehört nicht in allererster Linie der Embryo dazu, dessen ... Leben durch die »diskursive« Konnivenz von zwei vielleicht höchst egoistischen Personen, nämlich seiner Eltern, vernichtet wird? Was wird das angeblich konsensuelle Resultat eines intensiven Diskurses zwischen den Insassen eines bereits überladenen Rettungsbootes sein, dem sich ein Schwimmer, mithin ein anderer Betroffener, mit der Bitte um Aufnahme nähert, die doch das Leben aller Insassen in Gefahr bringt? Zeigt die Diskursethik auf einleuchtende Weise irgendeinen gangbaren Weg, wenn ein Wissenschaftlerteam eines Tages ein Mittel entdeckt, das die Lebensdauer der gegenwärtigen Generation um das dreifache verlängert und eben dadurch eine junge Generation zum Nichtsein oder zur Überflüssigkeit verdammt, so daß einige Anhänger einer »materialen Ethik« das Tun der menschenfreundlichen Forscher als ein »Menschheitsverbrechen« singulärer Art qualifizieren würden?“
Ernst Nolte, Der kausale Nexus, 2002, S. 314-315

„Der Fanatismus jüdischer Priester, so kann man bei radikalen Feministinnen und übrigens schon bei Voltaire und den französischen Blanquisten des 19. Jahrhunderts lesen, habe einen Ausrottungskampfgegen die Kanaaniter und deren lebensfreudige, nicht-asketische Religion in Gang gesetzt, die englischen Puritaner hätten die verhängsnisvolle Idee des »auserwählen Volkes« aus dem Alten Testament übernommen und die eingeborene Bevölkerung Nordamerikas nicht minder gnadenlos vernichtet, als es die spanischen Konquistadoren in Südamerika getan hätten, am »Megaholocaust« des Sklavenhandels hätten gerade Juden einen großen Anteil gehabt und heute seien Israelis, größtenteils Osteuropäer ihrer Herkunft nach, wie einst ihre Vorväter unter Josua, die entschlossenen Verfechter von Eroberung und Vertreibung.“
Ernst Nolte, Der kausale Nexus, 2002, S. 344

„Die Gleichförmigkeit, die sich heute ausbreitet und die auch diejenigen zu erschrecken vermag, welche durch ihren Widerstand gegen den Bolschewismus und den Nationalsozialismus migeholfen haben, ihr den Weg zu bereiten, trägt den Namen »Globalisierung« und ist eine Wirklichkeit, die aus der europäischen Geschichte hervorgegangen ist und doch für Europa gefährlicher sein könnte als alle Kritik von Antiimperialisten und Feministinnen. Die Göttin dieser neuen Wirklichkeit heißt »der Weltmarkt«, und man könnte sie auch ... die »liberale Revolution« nennen. Ihre Tendenz geht dahin, aus Staatsbürgern und Angehörigen bestimmter Kulturen bloße Individuen zu machen, die in dem Streben nach Lust und Wohlergehen miteinander konkurrieren .... Unweigerlich gibt es in diesem Ringen »Verlierer« und »Gewinner«“
Ernst Nolte, Der kausale Nexus, 2002, S. 346-347

„Die Gleichförmigkeit, die sich heute ausbreitet und die auch diejenigen zu erschrecken vermag, welche durch ihren Widerstand gegen den Bolschewismus und den Nationalsozialismus migeholfen haben. ihr den Weg zu bereiten, trägt den Namen »Globalisierung« und ist eine Wirklichkeit, die aus der europäischen Geschichte hervorgegangen ist und doch für Europa gefährlicher sein könnte als alle Kritik von Antiimperialisten und Feministinnen. Die Göttin dieser neuen Wirklichkeit heißt »der Weltmarkt«, und man könnte sie auch ... die »liberale Revolution« nennen. Ihre Tendenz geht dahin, aus Staatsbürgern und Angehörigen bestimmter Kulturen bloße Individuen zu machen, die in dem Streben nach Lust und Wohlergehen miteinander konkurrieren .... Unweigerlich gibt es in diesem Ringen »Verlierer« und »Gewinner«.“
Ernst Nolte, Der kausale Nexus, 2002, S. 346-347

„Wenn der Kommunismus sich von jener Wahnidee befreit hat, er könne die Masse der Verlierer zu Siegern machen, indem er den Markt abschaffe, wenn er also einsieht, daß ohne Markt und gegen den Markt bloß die Fortschritte einer quasi-militärischen Mobilisierung zu erzielen sind, dann kann er sich von seiner gewalttätigen Realisierung im Jahre 1917 lösen und zum Helfer und Beschützer der »Verlierer« werden, wie es der ursprünglichen Intention jeder »Linken« entspricht. Für eine solche Hilfe ist indessen der Nationalstaat unentbehrlich, und als neue Linkspartei werden die Kommunisten und ihre Verbündeten »National-Sozialisten« sein müssen, aber National-Sozialisten mit einem Bindestrich zur Unterscheidung von dem historischen Phänomen des deutschen Nationalsozialismus, der in Wahrheit ein aggressiver und antijüdischer Nationalexpansionismus und insofern ein Radikalfaschismus war. Dann wäre der National-Sozialismus zum Bestandteil des Systems geworden wie ebenfalls der Kommunismus und wie einst der Protestantismus, und nicht zum Nachteil des Systems.“
Ernst Nolte, Der kausale Nexus, 2002, S. 347

„Der »Westen« oder »der Okzident« oder »Europa« bildete nicht länger das »liberale System« aus unterschiedlichen religiösen oder ideologischen Kräften, welches die moderne Entwicklung hervorgebracht hatte, sondern er repräsentierte nun einen »Liberismus«, in dem der frühere Liberalismus, von einigen Restbeständen der Vergangenheit abgesehen, zur Alleinherrschaft gelangt war und den zuvor immer eingeschränkten Individualismus zum Höhepunkt geführt hatte.“
Ernst Nolte, Der heutige Islam, 2004

„Eine ausdrückliche unter Gottes Gebot gestellte Ordnung ist die Familie. Das fünfte (nach dem Luther-Katechismus das vierte) Gebot - »Du sollst Vater und Mutter ehren« - schützt eine Lebensordnung, die nach biblischem Verständnis wichtiger ist als der Staat. Die Geschichte des alttestamentlichen Gottesvolkes zeigt: Bevor es die Nation, den Staat oder die Gesellschaft gab, war die Familie.“
Georg Hermann Huntemann, Die Zerstörung der Person, 1981, 1. Kapitel

„Vater und Mutter stehen in der unmittelbaren Verantwortung vor Gott für ihre Kinder. Aus dieser Verantwortung empfangen sie ihre Autorität, d.h. die Vollmacht, das Leben der Kinder nach Gottes Gebot zu leiten. Diese gottesunmittelbare Autorität und Ordnung war seit je ein Bollwerk gegen die Verabsolutierung des Staates.“
Georg Hermann Huntemann, Die Zerstörung der Person, 1981, 1. Kapitel

„Diese Autorität der Familie, ihre von Gott gesetzte Ordnung, wird heute verneint.“
Georg Hermann Huntemann, Die Zerstörung der Person, 1981, 1. Kapitel

„Der Kampf gegen die Familie verneint, daß überhaupt Autorität von Gott empfangen und vor Gott verantwortet kann und soll.“
Georg Hermann Huntemann, Die Zerstörung der Person, 1981, 1. Kapitel

„Die Verneinung der Autorität der Familie ist aber auch die Verneinung der Freiheit der Familie, sie bedeutet (und will dies auch bewußt) die Auflösung der Familie. Der Familie übergeordnet wird heute die Gesellschaft. Eltern haben nicht mehr die "elterliche Gewalt" (Vollmacht im Sinne einer Gott gegenüber zu verantwortenden, weil von ihm empfangenen Autorität), sondern nur noch ein "Sorgerecht", das sie in der Verantwortung nun nicht mehr gegenüber Gott, sondern gegenüber der Gesellschaft wahrnehmen.“
Georg Hermann Huntemann, Die Zerstörung der Person, 1981, 1. Kapitel

„Das Wort Gott, Name und Inhalt der Gebote, überhaupt ein absolutes Ethos, das man anerkennt, weil man es kennt, weil es in Worten gegeben ist, sind aus allen Texten, die heute Regeln menschlichen Zusammenlebens vorschreiben, verschwunden. Diese Gesellschaft verlangt (vgl. den "Zweiten Familienbericht" des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit von 1975) gegen noch geltendes Recht (wie ausdrücklich in diesem Bericht zugestanden wird), "daß die Eltern der einsichtsfähigen Kinder nach Möglichkeit Rücksicht nehmen und bei Maßnahmen im Rahmen des Sorgerechts durch verständnisvolle Aussprache eine Einigung mit dem Kinde anstreben.“
Georg Hermann Huntemann, Die Zerstörung der Person, 1981, 1. Kapitel

„Die Gesellschaft - wir werden noch auf die Bedeutung dieses neuen Abgottes zu sprechen kommen - ist allmächtig und allwissend. Sie selbst kennt keine absoluten Maßstäbe, da sie - wie selsbt zugegeben wird - im ständigen Fluß der Veränderungen lebt und mit ihr Gut und Böse, Wahrheit und Lüge, Richtig und Falsch. Je weniger Autorität bei der Familie, um so mehr Macht hat die Gesellschaft. Alle Macht der Gesellschaft - das ist das äußere, sichtbare Kennzeichen einer Moralrevolution, die an jedem Verstoß gegen jedes einzelne der Zehn Gebote nachgewiesen werden kann.“
Georg Hermann Huntemann, Die Zerstörung der Person, 1981, 1. Kapitel

„Auf andere Weise, als Karl Marx vermutet hat, könnte der Kapitalismus an seinen Erfolgen zugrunde gehen, wenn ihm der Nachwuchs ausgeht. Im Sinne der ökonomischen Theorie sind Kinder zu einem »öffentlichen Gut« geworden, an dessen Produktion alle ein Interesse haben, die einzelnen jedoch keine oder ungenügende Anreize erhalten, sich an der Produktion zu beteiligen.“
Franz-Xaver Kaufmann, Schrumpfende Gesellschaft, 2005, S. 158

„War in der Entstehungsphase des Sozialstaats und bis weit ins 20. Jahrhundert hinein die Eingrenzung des Klassenkonflikts das Hintergrundthema aller sozialpolitischen Auseinandersetzungen, so scheint dies im 21. Jahrhundert die Eingrenzung des Generationenkonflikts zu werden.“
Franz-Xaver Kaufmann, Schrumpfende Gesellschaft, 2005, S.201

„Was die »Progressiven« Fortschritt nennen, ist für ihre ideologischen Gegner schlicht »ein Versinken«. »Dies alles wurde als Fortschritt empfunden«, bemerkt der konservative Revolutionär Moeller van den Bruck mit Bezug auf die ›liberalen‹ Theorien ..., »und es war wohl doch Verfall« ... Der soziale Aufstieg, ein Gewinn für den Einzelnen, ist demnach also gleichzeitig ein Verlust für die Nation , weil er zum Bevölkerungsrückgang führt. ... Der Geburtenrückgang ist ... ein »paradoxes Symptom«. ... Der Geburtenrückgang würde demnach kurzfristig und aus der Perspektive des einzelnen Individuums ... als Vorteil, langfristig und vom Standpunkt des Staates oder des Volkes als Nachteil erscheinen.“
Robert Hepp, Der Aufstieg in die Dekadenz, in: Armin Mohler, Wirklichkeit als Tabu, 1986, S. 199, 201-202

„Der Gipfel der Zivilisation ist zugleich der Anfang ihres Endes.“
Robert Hepp, Der Aufstieg in die Dekadenz, in: Armin Mohler, Wirklichkeit als Tabu, 1986, S. 203

„Aber die Regierungen der Bundesrepublik haben ... die »Emanzipation der Frau« und das »soziale Aufstiegsstreben«; nach Kräften gefördert. Mit der »Legalisierung« der Abtreibung (durch die Reform des § 218 in den Jahren 1974 und 1976), mit der absichtlichen »Desinstitutionalisierung« von Ehe und Familie (durch die Reform des Ehescheidungsrechts, des elterlichen Sorgerechts u.s.w.), mit der »Bildungsreform«, mit der »Agrarpolitik«und mit dem Ausbau eines familienunabhängigen »sozialen Netzes« - um nur ein paar Beispiele zu nennen - haben sie zweifellos einen »Prozeß«, der ohnehin »im Gang war«, noch beschleunigt und verstärkt.“
Robert Hepp, Der Aufstieg in die Dekadenz, in: Armin Mohler, Wirklichkeit als Tabu, 1986, S. 205-206

„Wenn heute in der Bundesrepublik ein Viertel der Ungeborenen auf Krankenschein abgetrieben werden kann (Stand: 1980!), wenn in deutschen Großstädten auf zwei Eheschließungen eine Scheidung kommt (Stand: 1980!), wenn die Heiratsziffern der Twens seit 1972 um die Hälfte gesunken sind (Stand: 1980!), während sich die Zahl der unverheiratet zusammenlebenden jungen Paare seither versechsfacht hat (Stand: 1980!), wenn der Anteil der Schülerinnen an der weiblichen Bevölkerung von 15 bis 23 Jahren 1980 dreimal und die Zahl der Studentinnen viermal größer war als 1960, wenn die Erwerbstätigen in der Landwirtschaft in den letzten 20 Jahren um 70% und die landwirtschaftlichen Betriebe um 50% abnahmen (Stand: 1980!), wenn es nach den geltenden Regelungen der Altersversorgung 51% der künftigen Versorgungsberechtigten den übrigen 49% überlassen können, ihre Renten zu sichern (Stand: 1980!), dann ist das zweifellos auch ein Verdienst der bundesrepublikanischen »Gesellschaftspolitik«.“
Robert Hepp, Der Aufstieg in die Dekadenz, in: Armin Mohler, Wirklichkeit als Tabu, 1986, S. 205-206

„Über den Einfluß dieser Politik auf das generativeVerhalten ... braucht man grundsätzlich kein Wort zu verlieren. Die Bedeutung der Landwirtschaft als Bevölkerungsreservoir läßt sich ebensowenig leugnen wie etwa der kontrazeptive Effekt der Verstädterung, des Aufstiegs zum Angestellten, der Bildungsexpansion oder eines familienunabhängen Systems der Altersversorge, das die kinderlosen Doppelverdiener privilegiert. Da sich die »Errungenschaften des sozialen Fortschritts« in der Sozialstruktur niedergeschlagen haben und zu »unverzichtbaren Besitzständen« geronnen sind und da ... der Wähler von diesen »Errungenschaften« profitiert, könnte es kein Politiker riskieren, sie in Frage zu stellen.“
Robert Hepp, Der Aufstieg in die Dekadenz, in: Armin Mohler, Wirklichkeit als Tabu, 1986, S. 205-206

„Ich hatte bei den Diskussionen über meine Vorschläge immer den Eindruck, daß ich es mit einer Gesellschaft zu tun hatte, die sich zur Ruhe begeben wollte.“
Robert Hepp, im Gespräch mit der JF, 13.04.2006

„Die klassische Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie des 18. Jahrhunderts hat z.B. ihre übergreifenden Ziele stets betont und auch ihre bevölkerungstheoretischen Ansätze noch im Rahmen übergeordneter Sichtweisen entwickelt. Dies gilt vor allem für die englische Nationalökonomie bzw. für die »politische Ökonomie«. Ihre Grundüberzeugungen wurden in einprägsamen Metaphern veranschaulicht, z.B. in der »Bienenfabel« Mandevilles und in der Metapher der »unsichtbaren Hand« bei Adam Smith. Beide vermitteln die gleiche Botschaft: Wirtschaftlicher Eigennutz ist gemeinwohlfördernd. Ob diese Botschaft immer noch trägt, gerät immer mehr in Zweifel, weil die demographische Basis der ökonomisch prosperierenden Länder durch ihre niedrige Geburtenrate schwindet, und zwar als Folge von Prosperität, die sich eben dadurch selbst in Frage stellt.“
Herwig Birg, Die Weltbevölkerung, 1996, S. 61

„Die Voraussetzung der Bienenfabel Mandevilles ist die Existenz von Bienen und von Blumen und Blüten als deren Lebensgrundlage. In die gesellschaftliche Realität übersetzt heißt das: Die Existenz von Familien muß vorausgesetzt werden, damit das wirtschaftliche und soziale Leben überhaupt stattfinden und prosperieren kann. Wenn aber ökonomischer Wohlstand seine eigene Voraussetzung schwächt, ist weder die Metapher der Bienenfabel noch die Botschaft von Adam Smith bezüglich einer durch die »unsichtbare Hand« prästabilisierten Harmonie in der Konkurrenz egoistischer Interessen realistisch. Der Egoismus hat zwar, wie Adam Smith zu Recht betont, zweifellos zahlreiche unintendierte gemeinwohlfördernde Nebenwirkungen, doch wird heute übersehen, daß seine Hauptwirkung gemeinwohlzerstörend ist.“
Herwig Birg, Die Weltbevölkerung, 1996, S. 61

„Je höher das Niveau und das Tempo der sozioökonomischen Entwicklung ..., desto niedriger die Geburtenrate.“
Herwig Birg, Die ausgefallene Generation, 2005, S. 33

„Zu den Faktoren mit einer spezifischen Wirkung auf bestimmte Jahrgänge gehören auch die Auf- und Abschwungphasen der wirtschaftlichen Konjunktur- und Wachstumszyklen. So traf beispielsweise der Jahrgang 1950 bei seinem Eintritt in das Berufsleben im Jahr 1970 auf einen Arbeitsmarkt mit einer extrem niedrigen Arbeitslosenquote von 0,8% (!) und entsprechend günstigen beruflichen Aufstiegschancen, während der nur fünf Jahre später geborene Jahrgang von 1955 infolge der ölpreisbedingten Konjunkturkrise von 1973 eine damals als hoch empfundene Arbeitslosenquote von 5% und wesentlich schlechtere Berufsperspektiven vorfand. Dabei läßt sich empirisch nachweisen, daß sich der Prozentsatz der zeitlebens Kinderlosen bei jenen Jahrgängen überdurchschnittlich stark erhöhte, bei denen die Arbeitsmarktlage in der Phase der Familienbildung (Alter 20 bis 25) besonders günstige berufliche Perspektiven bot. Daraus läßt sich schließen, daß die Verwirklichung beruflicher Ziele bei den meisten Menschen de facto Vorrang vor den familialen Zielen hat.“
Herwig Birg, Die ausgefallene Generation, 2005, S. 83-84

„Weitere Beispiele für Faktoren mit generationsspezifischen Auswirkungen auf die Geburtenrate sind die Maßnahmen und Gesetze auf dem Gebiet des Ehe-, Scheidungs- und Familienrechts sowie die Maßnahmen der Familienpolitik, beispielsweise die Einführung von Erziehungsgeld, Erziehungsurlaub und die Anerkennung von Erziehungszeiten in der Rentenversicherung der Eltern (1986), der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz sowie die (äußerst bescheidene) Anerkennung der Erziehungsleistungen bei der Höhe des Beitragssatzes für die gesetzliche Pflegeversicherung (2005).“
Herwig Birg, Die ausgefallene Generation, 2005, S. 84

„Unter den hier aufgeführten (und nicht aufgeführten) Beispielen kommt der großen Rentenreform von 1957 und dem damals eingeführten Umlageverfahren, auf dem auch die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung beruht, eine herausragende Bedeutung zu. Durch diese Reform wurden die Ansprüche auf Altersversorgung kollektiviert, aber die zur Erfüllung der Ansprüche notwendigen »generativen Leistungen« in der Form der Erziehung künftiger Beitragszahler den Familien aufgebürdet - eine nach meinem Dafürhalten verfassungswidrige Reform, die den Gleichheitsgrundsatz der Verfassung verletzt, indem sie die Gruppe der Kinderlosen privilegiert, und die darüber hinaus den Artikel 6 des Grundgesetzes - »Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung« - in sein Gegenteil verkehrt, ein Tatbestand, der von Fachleuten als »Transferausbeutung der Familien« bezeichnet wird (Jürgen Borchert).“
Herwig Birg, Die ausgefallene Generation, 2005, S. 84

„Der verfassungssrechtliche Skandal hat wahrscheinlich eine subtile, zerstörerische Wirkung auf die kulturelle Substanz unserer Gesellschaft und auf unsere rechtsstaatliche Kultur. Er ist der entscheidende Grund für den schwindenden Wunsch nach Kindern und für die fehlende Bereitschaft der Bürger, durch ihre Wahlentscheidungen eine Politik zu erzwingen, in deren Zentrum die Familie und nicht das abstrakte Interesse des Individuums steht, dessen Existenz ohne Familien nicht vorstellbar ist.“
Herwig Birg, Die ausgefallene Generation, 2005, S. 84

„Die familienfeindliche Fehlkonstruktion ... ist eine einzeln benennbare, wichtige Ursache des Geburtenrückgangs ....“
Herwig Birg, Die ausgefallene Generation, 2005, S. 84

„Individualistische Kulturen sind kinderarm.“
Meinhard Miegel, Das Ende des Individualismus - Die Kultur des Westens zerstört sich selbst, 1993, S. 62

„Individualistische Kulturen zerstören sich selbst.“
Meinhard Miegel, Das Ende des Individualismus - Die Kultur des Westens zerstört sich selbst, 1993, S. 64

„Bedingt durch den logisch zwingenden Gegensatz zwischen Individualismus und Kinderreichtum sinkt in individualistischen Kulturen die menschliche Fruchtbarkeit. Dies ist der eigentliche und zugleich einzige Grund für die Geburtenarmut in Ländern der individualistischen Kulturen. Weiterer Begründungen bedarf es nicht.“
Meinhard Miegel, Das Ende des Individualismus - Die Kultur des Westens zerstört sich selbst, 1993, S. 64

„Das aber heißt, individualistische Kulturen zerstören sich selbst.“
Meinhard Miegel, Das Ende des Individualismus - Die Kultur des Westens zerstört sich selbst, 1993, S. 64

„Kinder kommen natürlich im Grundgesetz vor. Ein spezielles Grundrecht des Kindes findet sich aber nicht. Das Grundgesetz verlangt der Rechtsordnung zwar wirksame Vorkehrungen zum Schutz des Lebens ab. In der politischen und gesellschaftlichen Praxis spiegelt sich aber der Lebensschutz nicht wider.“
Udo Steiner, Generationenfolge und Grundgesetz, in: Herwig Birg, Auswirkungen der demographischen Alterung und der Bevölkerungsschrumpfung auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, 2005, S. 26

„Auf etwa 40 Millionen Euro wurden z.B. für 2003 die Aufwendungen der öffentlichen Haushalte in Deutschland geschätzt, um den Schwangerschaftsabbruch medizinisch »lege artis« durchzuführen. Einsparungen an anderer Stelle gleichen den Aufwand aus. So kann der »Freistaat« Bayern sein »Landeserziehungsgeld« um 30 Millionen Euro auf Grund des Geburtenrückgangs verringern.“
Udo Steiner, Generationenfolge und Grundgesetz, in: Herwig Birg, Auswirkungen der demographischen Alterung und der Bevölkerungsschrumpfung auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, 2005, S. 26

„Die Dynamik dieses Aufstiegs und Falls des römischen Reiches ist von seinen Wissenschaftlern - insbesondere Plinius dem Älteren - früh prognostiziert worden, im Endeffekt aber nicht aufzuhalten gewesen. Dennoch resultieren aus den kaiserlichen Versuchen, die familiale Vermehrung und so die alte militärisch-kolonisatorische Dynamik wieder herzustellen, gesetzgeberische Initiativen für eine politische Erzwingung von Familienleben, d.h. für eine gewaltsame Brechung des individuellen ökonomischen Interesses, das mit Hilfe von Verhütung, Abtreibung und Kindestötung zu Kinderlosigkeit führt. Den letztendlich bevölkerungspolitisch wirkungslosen Kaisern bietet sich zugleich mit den Christen eine Gruppe an ....“
Gunnar Heinsohn, Das „Apriori“ von Kindheit, in: Kindheit (2), 1980, S. 305, § 8

„Der Mensch konnte nur überleben durch Zusammenhalt, durch Kooperation. Im Kern seiner Lebensweise steht die Familie.“
Josef H. Reichholf, Evolution, 2007, S. 64

„Für das Überleben zählt in der Evolution nur eines. Das sind die Nachkommen. Wer keine Nachkommen hinterläßt oder zu wenige im Vergleich zu anderen, stirbt mit seiner Linie aus.“
Josef H. Reichholf, Evolution, 2007, S. 64

„Die Egoisten hatten auf Dauer keine Chance. Sie vereinzelten und waren letztlich zum Aussterben verdammt.“
Josef H. Reichholf, Evolution, 2007, S. 66

„Ein totalitärer Staat ist genauso unmenschlich wie ein extremer Individualismus unverantwortlich ist. Der Mensch gehört als soziales Wesen in eine menschliche Gesellschaftsform. Nur dann wird er zu jener Kooperation bereit sein, die allen daran Beteiligten zugute kommt.“
Josef H. Reichholf, Evolution, 2007, S. 68

„Der extreme Rückgang der Geburtenrate in den modernen westlichen Gesellschaften ergab sich aus der weitgehenden Auflösung der Großfamilien. An ihre Stelle trat auf höchst zweifelhafte und gänzlich unzureichende Weise »der Staat« als anonyme Auffangorganisation. Die Folgen sehen wir im gesamten Sozialbereich. Sie stehen in Zusammenhang mit der hohen Arbeitslosigkeit und belasten die Zukunftssicherung durch die Renten. In der Natur würden solche Sozietäten als »sterbend « eingestuft werden.“
Josef H. Reichholf, Evolution, 2007, S. 77

„Der Feminismus ... hat eine Kaste von Funktionärinnen hervorgebracht, die inzwischen mehr will als nur »ein eigenes Konto« wie einst Simone de Beauvoir. Auf Betreiben dieser Feministinnen wird zum Beispiel mit Milliardenetats an Steuergeldern ein totalitäres, demokratisch nicht legitimiertes Programm namens »Gender Mainstreaming« durchgezogen, das darauf abzielt, Frauenförderung und Frauenbevorzugung noch bis in den letzten Winkel und die letzte Amtsstube zu tragen. Vordergründig ist das Ganze natürlich - wie üblich - geschlechtsneutral formuliert, aber es ist fest in Frauenhand, und bislang dürfen Männer das Ganze zwar maßgeblich finanzieren, bekommen aber absolut nichts dafür zurück.“
Eugen Maus, in: Junge Freiheit, 08.02.2008

„Die Schwierigkeit besteht darin, daß der Feminismus inzwischen mit gesetzlichem Rückhalt institutionalisiert und bestens finanziert ist. Tausende von Frauenbeauftragten alleine in Deutschland haben den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als sich um Frauenfragen zu kümmern. Der ganze Segen wird - nebenbei bemerkt - überwiegend von Männern finanziert.“
Eugen Maus, in: Junge Freiheit, 08.02.2008

„Es gibt heute keine größere Organisation, Universität, Gewerkschaft, Rundfunkanstalt, Partei oder was auch immer, in der sich der Feminismus nicht festgesetzt hat.“
Eugen Maus, in: Junge Freiheit, 08.02.2008

„Es ist anthropologisch falsch, davon auszugehen, daß der Mensch ein Individuum ist; er ist ein historisches Tier; er ist ein Paarwesen. .... Ich sage: Individuen gibt es nicht, sondern es gibt nur Beziehungen. Es gibt keine Individuen!“
Peter Sloterdijk, in der TV-Sendung: 45. Baden-Badener Disput, 1998

„Mir geht es ... darum, Menschen als Teile eines akuten Beziehungsgeheimnisses zu beschreiben. Darum sage ich, es gibt keine Individuen, sondern nur Dividuen – es gibt die Menschen nur als Partikel oder Pole von Sphären.“
Peter Sloterdijk / Hans-Jürgen Heinrichs, Die Sonne und der Tod, 2001, S. 144

„In Deutschland gültige Scheidungsgesetze. - .... Durch die Aufhebung des Schuldprinzips kann sich ein Ehepartner vom anderen ohne jegliche weitere Begründung trennen. Dazu genügt ein einfacher Auszug aus der Wohnung. Sollte der sich trennende Partner die Ehefrau sein, die bislang als »Nur-Hausfrau« gearbeitet hat, dann ist sie mit dem Auszug frei von allen weiteren ehelichen Verpflichtungen. Nicht aber ihr Ehemann: dieser darf bei entsprechendem Einkommen unter Umständen lebenslänglich weiter für seine Familie aufkommen, obwohl ihn möglicherweise keinerlei Schuld trifft. Eventuell hat seine Ehefrau die Ehe beendet, weil sie sich in einen anderen Mann verliebt hat. Das Problem besteht - vereinfacht ausgedrückt - darin, daß die eine Seite einen auf ewig geschlossenen Vertrag kündigen kann, die andere Seite dann aber nicht aus dessen Verpflichtungen entlassen wird. Dies ist im deutschen Vertragsrecht einmalig.“
Peter Mersch, Die Familienmagerin,  2007, S. 39

„Dieser Umstand hat maßgeblich dazu beigetragen, daß das patriarchalische Ernährermodell für Männer uninteressant geworden ist. Feministinnen behaupten gerne, Männer wollten ihre Frauen zu Hause in Abhängigkeit behalten und bevorzugten deshalb und speziell in Deutschland die klassische Rollenaufteilung. Dies ist unrichtig. Immer weniger Männer sind heute bereit, die unkalkulierbaren finanziellen und emotionalen Risiken einer Scheidung auf sich zu nehmen, zumal die Mehrzahl der Trennungen nicht von ihnen ausgeht. Studien belegen folglich, daß denkbare Unterhaltsrisiken zu den gewichtigsten Gründen zählen, warum Männer keine Kinder wollen. Dazu beigetragen hat auch die Erfahrung von Männern, daß sie im Rahmen einer Scheidung als Vater häufig gerichtlich benachteiligt werden und ihnen bei entsprechenden Absichten der Mutter trotz regelmäßiger Unterhaltzahlung keine Durchsetzung ihrer Interessen und er Interessen des Kindes gelingt. Allerdings sind Männer in der Kinderfrage generell zurückhaltender als Frauen, ein Kinderwunsch ist bei ihnen in aller Regel deutlich weniger ausgeprägt als beim anderen Geschlecht. Dies konnte ebenfalls in Umfragen bestätigt werden.“
Peter Mersch, Die Familienmagerin,  2007, S. 39-40

„Man könnte geradezu den Eindruck gewinnen, daß vielen feministisch orientierten Politikerinnen diesbezüglich jegliches Problembewußtsein fehlt: Es wird vermutlich auch dann noch das Hohelied der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und anderer Dogmen gesungen, wenn der Staat längst versunken ist.“
Peter Mersch, Die Familienmagerin,  2007, S. 83-84

„Wenn Männlichkeit heute in unserer Gesellschaft noch immer höher als Weiblichkeit bewertet wird, dann ist ein Grund dafür die Trivialisierung, Marginalisierung und Proletarisierung reproduktiver Tätigkeiten, wozu feministische Positionen maßgeblich beigetragen haben. Die Folgen tragen nun in erster Linie die Kinder. .... Den Preis für die bisherige Form der Emanzipation der Frauen zahlen folglich die kommenden Generationen.“
Peter Mersch, Hurra, wir werden Unterschicht!,  2007, S. 122

„Seit der Gleichberechtigung der Geschlechter steht der Erfolg im Leben ... dem genetischen Überleben im Wege. Die weibliche Emanziptaion hat also ... massive Fehlsteuerungen im gesellschaftlichen Selektionsmechanismus hinterlassen, die auf lange Sicht das Ende unserer Kultur bewirken könnten.“
Peter Mersch, Hurra, wir werden Unterschicht!,  2007, S. 201-202

„Im vorliegenden Buch wird der antibiologistische Feminismus vollständig widerlegt.“
Peter Mersch, Die Emanzipation - ein Irrtum!,  2007, S. 79

„Das Feindbild Nummer 1 des Feminismus ist seit einiger Zeit nicht mehr der Mann, sondern die Hausfrau (»Mutti«), die all das repräsentiert, was man hinter sich gelassen zu haben glaubte.“
Peter Mersch, Die Emanzipation - ein Irrtum!,  2007, S. 89

„Heute reichen durchschnittlich ca. 2,1 Kinder pro Frau aus, damit sich eine Bevölkerung mengenmäßig erhalten kann. Im 18. Jahrhundert lag diese Zahl noch deutlich über 4. Man kann deshalb durchaus behaupten: Der Rückgang der Sterblichkeit war die Voraussetzung für die Emanzipation der Frauen.“
Peter Mersch, Evolution, Zivilisation und Verschwendung, 2008, S. 300-301

„Mann und Frau gehen beide arbeiten und verdienen dafür Geld. Außerdem teilen sie sich die Familienarbeit und verdienen dafür beide kein Geld.“
Peter Mersch, Evolution, Zivilisation und Verschwendung, 2008, S. 316

„Der Geburtenrückgang in den entwickelten Ländern ist in erster Linie auf das Verschwinden der Mehrkindfamilie mit drei oder mehr Kindern zurückzuführen.“
Peter Mersch, Evolution, Zivilisation und Verschwendung, 2008, S. 316

„Individualisierung bewirkt nicht nur eine stärkere Abhängigkeit des Einzelnen von Leistungen Dritter und dabei zum Teil auch von (wohlfahrts)staatlichen Funktionen (Bildungseinrichtungen, innere Sicherheit, Rechtsprechung, Altersversorgung u.s.w.), sondern setzt diese geradezu voraus. Dies hat aber umgekehrt zur Konsequenz, daß der Wohlfahrtsstaat immer mehr Funktionen übernehmen und garantieren muß, die gemeinhin dem Kollektivverhalten zuzurechnen sind.“
Peter Mersch, Evolution, Zivilisation und Verschwendung, 2008, S. 357

„Wird dem Individuum also zugestanden, sich zeitlich möglichst vollständig auf eine am Arbeitsmarkt angeforderte Leistung zu konzentrieren und seinen individuellen Lebenslauf frei zu wählen, dann müssen bei sich einstellenden Defiziten alle anderen Leistungen, die üblicherweise Teil seiner zu erbringenden Kollektivleistung sind (zum Beispiel Herstellen von Sicherheit, Weitergabe von Wissen, Aufziehen von Nachwuchs, Versorgung Älterer, Unterstützung von Notleidenden) von Dritten und damit unter Umständen vom Wohlfahrtsstaat übernommen werden. Dieser wird sich dabei häufig selbst des Arbeitsmarktes bedienen, beispielsweise um dort geeignete Lehrer für das Unterrichten von Kindern zu rekrutieren.“
Peter Mersch, Evolution, Zivilisation und Verschwendung, 2008, S. 357

„Im Rahmen der Individualisierung verselbständigt sich der Einzelne nun immer mehr gegenüber der Gemeinschaft. Dabei löst er sich von den traditionalen Rollenvorgaben. Als Handelnder sucht er seinen individuellen Erfolg zum Beispiel bei einer Erwerbsarbeit, wo er um so mehr Einkommen erzielen kann, je geringer seine Aufwände (inklusive Opportunitätskosten) bei den Gemeinschaftsaufgaben sind, denn er hat ja dann mehr Zeit für die Erwerbsarbeit. Für ihn lohnt es sich also ganz besonders, bei den »sozialistischen« Gemeinschaftsaufgaben »faul« zu sein, weswegen es dort zwangsläufig zur Tragik der Allmende kommen wird.“
Peter Mersch, Evolution, Zivilisation und Verschwendung, 2008, S. 357-358

„Der Rückgang der Sterblichkeit war die Voraussetzung für die Emanzipation der Frauen.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 5

„Geschlecht ... besitzt ein bedeutendes biologisches Fundament.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 8

„Die Sexualität hat ... letztlich unser modernes Leben erst möglich gemacht: Alle modernen Märkte, und selbst Zivilisation und Demokratie basieren maßgeblich auf der sich aus der sexuellen Selektion ableitenden »Gefallen-wollen-Kommunikation«.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 11

„Den beiden Geschlechtern kommen also bereits aus biologischen Gründen unterschiedliche Aufgaben zu. Nivellierte man die Lebensentwürfe beider Geschlechter, entfiele der eigentliche Sinn des männlichen Geschlechts. Möglicherweise ist die zunehmende Orientierungslosigkeit der männlichen Jugend bereits Ausdruck dieser Entwicklung. Mittlerweile wünschen sich Frauen in Deutschland durchschnittlich nur noch 1,75 Kinder, Männer sogar nur 1,59. Ein solches Resultat ist alarmierend, denn der männliche Kinderwunsch müßte aus biologischen Gründen (aufgrund der bereits erwähnten »Angebots-Nachfrage-Asymmetrie auf dem Markt sexueller Transaktionen«, die die Basis des biologischen Vorteils getrenntgeschlechtlicher Populationen ist) stets höher sein als der weibliche. Offenbar wurden die spezifischen männlichen Fortpflanzungsinteressen bislang nicht ausreichend evaluiert und berücksichtigt.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 11

„Es kann heute kein Zweifel mehr daran bestehen, daß ein nennenswerter Teil des menschlichen Denkens, Fühlens und Verhaltens eine biologische Basis besitzt, die im Überlebenskampf während der Menschwerdung entstanden ist. Auch bei der Intelligenz kann von einer erheblichen erblichen Komponente ausgegangen werden, wie die Zwillings- und Adoptionsforschung belegt. Ferner scheint hier das Gleiche zu gelten, was bereits bei der Geschlechterverteilung von Inselbegabten festgestellt wurde: die Varianz der Intelligenzverteilung bei Männern ist deutlich höher als bei Frauen. Beispielsweise ergab ein Test unter 2500 Geschwistern, daß sich unter den »klügsten« und »dümmsten« zwei Prozent einer Bevölkerung offenbar doppelt so viele Männer wie Frauen befinden (vgl. a.a.O.). Gemäß anderen Untersuchungen (vgl. a.a.O.) haben doppelt so viele Männer wie Frauen einen IQ oberhalb von 125 Punkten. Ab der Grenze von 155 kommt auf 5,5 Männer nur noch eine Frau.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 12

„In modernen menschlichen Gesellschaften korreliert der IQ mit Bildungsniveau und beruflichem Erfolg. Beruflicher Erfolg geht meist mit dem Erreichen verantwortungsvoller Positionen einher, wofür aber wiederum ein besonders starkes persönliches Engagement und das Einbringen umfangreicher zeitlicher Ressourcen erforderlich ist. Dies hat dann aber zwangsläufig zur Konsequenz. daß beruflicher Erfolg einem hohen Engagement bei anderen sozialen Aufgaben eher im Wege steht, was auch für die Familienarbeit gilt. Und genau hier kommt nun das Problem der weiblichen Emanzipation ins Spiel. Wenn sowohl die berufliche Karriere als auch die Familienarbeit mit hohen zeitlichen Aufwänden und damit mit jeweils hohen Opportunitätskosten verbunden sind, und beide Geschlechter beide Aufgaben anteilsmäßig gleich erfüllen sollen, dann wird im statistischen Mittel eine bessere Ausbildung und darauf aufbauend eine größere berufliche Verantwortung immer mit einer geringeren Kinderzahl korrelieren. Daran werden Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nichts Entscheidendes ändern können.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 12

„Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß sich mit einem Fortschreiten der weiblichen Emanzipation und insbesondere einer weiteren Steigerung der Frauenerwerbsquote die Verhältnisse für Frauen und Männer immer stärker angleichen werden, da es dann selbst für beruflich erfolgreiche Männer immer schwerer werden dürfte, eine adäquate Lebensgefährtin zu finden, die bereit ist, für die Gründung einer größeren Familie für eine längere Zeit auf ihren Beruf zu verzichten. Dafür sprechen allein schon die festgestellte Bildungshomogamie bei Paaren und IQ-Korrelation bei Ehepaaren. Ferner übertragen sich die hohen Opportunitätskosten von Kindern bei einer gesellschaftsweit angestrebten paritätischen Aufteilung der Familienarbeit unmittelbar auch auf die Männer. Obwohl Männer oftmals bis ins hohe Alter fortptlanzungsfähig sind, entsteht dann für beide Geschlechter eine maximal 25-jährige «Rushhour des Lebens«, in der sowohl die Karriere aufgebaut als auch die Familie gegründet werden muß. Man kann mit einfachen Modellen zeigen, daß es unter solchen Verhältnissen zwangsläufig zu einem langfristigen Nachlassen der durchschnittlichen Intelligenz der Bevölkerung (und damit von aktuellen Erfolgsmerkmalen) kommen muß, wobei der männlichen - und nicht der weiblichen - Fertilität eine herausragende Bedeutung zukommt. Und in der Tat ist in den meisten entwickelten Ländern seit Ende der 1990er Jahre ein Absinken des durchschnittlichen IQs der Bevölkerung feststellbar. Da IQ-Verluste auch mit Wohlstandsverlusten und erhöhter Arbeitslosigkeit einherzugehen scheinen - ein Zusammenhang, der auch innerhalb Deutschlands nachweisbar ist -, dürfte dies zu einer signifikanten Verletzung der Generationengerechtigkeit führen.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 12

„Auf Basis des Prinzips der natürlichen Selektion der Evolutionstheorie könnte man geneigt sein zu fordern, in menschlichen Gesellschaften müsse sozialer Erfolg mit Reproduktionserfolg korrelieren. Eine solche Forderung gilt aber allgemein als sozialdarwinistisch. Allerdings läßt sich argumentieren, daß die Evolution des Lebens nicht durch das Prinzip der natürlichen Selektion, sondern primär durch die Selbsterhaltungs- und Reproduktionsinteressen von Individuen vorangetrieben wird. Daraus ließe sich dann aber ableiten, daß sozialer Erfolg nicht zu einer prinzipiellen und statistisch nachweisbaren Reduzierung des Fortptlanzungsinteresses (bzw. Kinderwunsches) führen darf. Eine entsprechende Forderung scheint regelrecht ethisch geboten zu sein, denn es ist den Menschen nicht zumutbar, sich einerseits um sozialen Erfolg zu bemühen, dafür dann allerdings den Preis eines statistisch signifikant niedrigeren Fortpflanzungsinteresses zahlen zu müssen. Moderne Industriegesellschaften erfüllen diese Forderung üblicherweise nicht, und zwar aus den in diesem Artikel genannten ökonomischen und organisatorischen Gründen.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 12-13

„Nun lassen sich die Zusammenhänge dieses Abschnittes naturgemäß nicht »beweisen«. Beweisen kann man nur in der Mathematik. Sie aber kaum begründet als nicht existent abzutun, könnte sich für die nächste Generation als genauso fatal erweisen, wie ein leichtfertiges Abtun der These, die globale Erwärmung würde durch den gestiegenen CO2-Ausstoß der Menschheit verursacht. Auch hat ein Hinweis auf biologische Zusammenhänge nichts mit einer Ablehnung von gezielten Fördermaßnahmen für sozial benachteiligte Schichten zu tun. Im Gegenteil: Damit diese gefördert werden können, muß es vor allem eine ausreichende Zahl an Menschen geben, die andere fördern können und nicht selbst auf Förderung angewiesen sind.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 13

„Wir stellen fest: Hart kalkulierende und durch und durch ökonomisch denkende, gewinnorientierte Unternehmen investieren Milliardensummen in ihre Reproduktion, obwohl sich diese nicht unmittelbar »rechnet«. Sie beschäftigen in diesen Bereichen üblicherweise ihre fähigsten Mitarbeiter. Oft repräsentieren solche Abteilungen sogar die eigentliche Kernkompetenz des Unternehmens, während fast alles andere ausgelagen werden könnte und zum Teil auch wird. Dabei fällt aber vor allem eins auf: Leistungsfähige Unternehmen organisieren sowohl ihre produktiven als auch reproduktiven Bereiche marktwirtschaftlich, Staaten tun dies dagegen nicht. Oder anders gesagt: Moderne, gleichberechtigte Gesellschaften weisen einen massiven Organisationsfehler auf.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 16

„Die in der Soziologie sehr weit akzeptierte Individualisierungsthese besagt nun, daß sich der Einzelne in modernen Gesellschaften immer stärker aus übergeordneten Vorgaben bezüglich Geschlecht, Alter beziehungsweise sozialer oder regionaler Herkunft löst, so daß es zu einer drastischen Zunahme der individuellen Entscheidungsspielräume und einer Reduzierung des Grads der Außensteuerung kommt. Das Individuum wird zentraler Bezugspunkt für sich selbst und die Gesellschaft.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 16

„Individualisierung bewirkt nicht nur eine stärkere Abhängigkeit des Einzelnen von Leistungen Dritter und dabei zum Teil auch von (wohlfahrts)staatlichen Funktionen (Bildungseinrichtungen, innere Sicherheit, Rechtsprechung, Altersversorgung u.s.w.), sondern setzt diese geradezu voraus. Dies hat aber umgekehrt zur Konsequenz, daß der Wohlfahrtsstaat immer mehr Funktionen übernehmen und garantieren muß, die gemeinhin dem Kollektivverhalten zuzurechnen sind.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 16

In traditionellen Gesellschaften hatten die Menschen neben ihren individuellen Aufgaben auch kollektive Pflichten zu erfüllen. Zur Sicherstellung der Erfüllung der Gemeinschaftsaufgaben dienten gesellschaftliche Rollenvorgaben.
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 17

Im Rahmen der Individualisierung verselbständigt sich der Einzelne nun immer mehr gegenüber der Gemeinschaft. Dabei löst er sich von den traditionalen Rollenvorgaben. Als Handelnder sucht er seinen individuellen Erfolg zum Beispiel bei einer Erwerbsarbeit, wo er um so mehr Einkommen erzielen kann, je geringer seine Aufwände (inklusive Opportunitätskosten) bei den Gemeinschaftsaufgaben sind, denn er hat ja dann mehr Zeit für die Erwerbsarbeit. Für ihn lohnt es sich also ganz besonders, bei den »sozialistischen« Gemeinschaftsaufgaben »faul« zu sein, weswegen es dort zwangsläufig zur Tragik der Allmende kommen wird.
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 17

Die verbindliche Ausführung von notwendigen Gemeinschaftsaufgaben muß nun also auf andere Weise gewährleistet werden. Dazu dient die Institutionalisierung. Statt die Kollektivaufgaben weiterhin dem Einzelnen anteilsmäßig aufzubürden, werden sie an Dritte ausgelagert, und zwar ganz häufig an den Wohlfahrtsstaat. Dieser erwartet dann aber von seinen Bürgern einen Obolus, üblicherweise in Form von Steuern oder eines so genannten Parafiskus. Diese Steuern müssen wiederum verpflichtend erhoben werden, andernfalls dürfte es bei der Steuerzahlung selbst zur Tragik der Allmende kommen. Steuern stellen somit ein Äquivalent für die Summe aller Kollektivaufgaben des Individuums dar.
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 17

Der Wohlfahrtsstaat wird dann neue Institutionen schaffen, die die freigesetzten Gemeinschaftsaufgaben in seinem Sinne und Auftrag erfüllen.
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 17

Finanziert werden die Institutionen durch die Steuerzahlungen der Bürger. Die Mitarbeiter der neu erschaffenen Organe rekrutiert der Staat wie jedes andere Unternehmen über den Arbeitsmarkt, so daß auch diese von den Vorteilen der Individualisierung profitieren können. Die bisherige Kollektivaufgabe wird auf diese Weise professionalisiert und damit indirekt aufgewertet. Am Ende ist sie ganz häufig eon integraler Bestandteil der arbeitsteiligen Wirtschaftswelt.
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 17

„Die Individualisierung auf Seiten der Männer hatte Staatenbildung, staatliches Gewaltmonopol, Polizei und Schulen zur Folge, bei der weiblichen Individualisierung, bei der es sich möglicherweise um die größte soziale Umwälzung der letzten zwei Millionen Jahre handelt, dürfte deshalb deutlich mehr erforderlich sein als ein paar zusätzliche Vereinbarkeitsmaßnahmen.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 17-18

„Die Individualisierungsthese geht unter anderem von einer zunehmenden gesellschaftlichen Arbeitsteilung aus. Im Rahmen der weiblichen Individualisierung wird aber seit Jahrzehnten in die umgekehrte Richtung (»Zusammenführung der allerersten menschlichen Arbeitsteilung«) argumentiert. Man könnte deshalb auch sagen: Die Vereinbarkeitsthese (»Familien bekommen heute deshalb so wenig Kinder, weil die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch nicht ausreichend gegeben ist, obwohl dies prinzipiell möglich wäre«) steht im Widerspruch zur Individualisierungsthese.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 18

Für die Mehrkindfamilie gibt es unter der Gleichberechtigung der Geschlechter kein funktionierendes Familienmodell. Dies liegt ganz wesentlich an der Wirtschaftsfunktion der Familie, an der man im Rahmen der Emanzipation der Frauen nicht gerüttelt hat. Da in gleichberechtigten Gesellschaften mit zunehmender Kinderzahl sowohl die Familienkosten steigen als auch die Familieneinnahmen sinken, können sich größere Familien praktisch nicht mehr selbst finanzieren. Die Wirtschaftsfunktion der Familie ist nicht mit der Gleichberechtigung der Geschlechter kompatibel.
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 18

Eine gesellschaftsweite Angleichung der Lebensentwürfe beider Geschlechter ist aus biologischen Gründen nicht möglich. Gesellschaften, die die Geschlechter auf diese Weise gleichstellen, würden sich sukzessive vieler ihrer Erfolgsmerkmale entledigen. Empirische Daten scheinen zu belegen, daß dieser Prozeß in den entwickelten Ländern längst stattfindet.
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 18

Vereinbarkeitsmaßnahmen ... - und das wird in der Öffentlichkeit meist nicht ganz korrekt dargestellt - können ... das Nachwuchsproblem gleichberechtigter Gesellschaften nicht einmal ansatzweise lösen ....
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 18

Der Geburtenrückgang ist in erster Linie auf das Verschwinden größerer Familien zurückzuführen. Diese können aber mit Vereinbarkeitsmaßnahmen wenig anfangen, da bei ihnen meist so viel Familienarbeit anfällt, daß eine Person ohnehin zu Hause bleiben muß. Größeren Familien fehlt es dagegen an Einkommen.
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 19

„Den einzigen Nutzen, den Eltern heute aus ihren Kindern ziehen können, ist der sogenannte Konsumnutzen. Als Konsumnutzen von Kindern wird in erster Linie die Erfüllung emotional-expressiver Elternschaftsmotive verstanden: Man hat Kinder, weil man ihnen Liebe geben kann und durch sie Liebe erfährt. Der Konsumnutzen von Kindern erlaubt bei Abwägung gegenüber anderen Kosten eine Einschränkung der Kinderzahl. Dieser sich so trocken anhörende Satz heißt nichts anderes als: Alles das, was einem an Kindern Freude bereitet, kann man eigentlich auch schon mit ein bis zwei Kindern erfahren. Wenn man nur über begrenzte zeitliche oder finanzielle Mittel verfügt, dann dürfte der Konsumnutzen von weiteren Kindern in der Regel nicht groß genug sein, um die durch zusätzliche Kinder verursachten Kosten zu rechtfertigen, denn die Kosten für die Kinder steigen fast linear mit der Kinderzahl, der Konsumnutzen üblicherweise dagegen nicht. Die Konsequenz daraus ist: Selbst wenn Deutschland das Schlaraffenland der Kinderbetreuung wäre, werden sich berufstätige Eltern im Normalfall auf maximal zwei Kinder beschränken.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 19

Der Geburtenrückgang ist in erster Linie auf das Verschwinden größerer Familien zurückzuführen. Diese können aber mit Vereinbarkeitsmaßnahmen wenig anfangen, da bei ihnen meist so viel Familienarbeit anfällt, daß eine Person ohnehin zu Hause bleiben muß. Größeren Familien fehlt es dagegen an Einkommen.
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 19

„Den einzigen Nutzen, den Eltern heute aus ihren Kindern ziehen können, ist der sogenannte Konsumnutzen. Als Konsumnutzen von Kindern wird in erster Linie die Erfüllung emotional-expressiver Elternschaftsmotive verstanden: Man hat Kinder, weil man ihnen Liebe geben kann und durch sie Liebe erfährt. Der Konsumnutzen von Kindern erlaubt bei Abwägung gegenüber anderen Kosten eine Einschränkung der Kinderzahl. Dieser sich so trocken anhörende Satz heißt nichts anderes als: Alles das, was einem an Kindern Freude bereitet, kann man eigentlich auch schon mit ein bis zwei Kindern erfahren. Wenn man nur über begrenzte zeitliche oder finanzielle Mittel verfügt, dann dürfte der Konsumnutzen von weiteren Kindern in der Regel nicht groß genug sein, um die durch zusätzliche Kinder verursachten Kosten zu rechtfertigen, denn die Kosten für die Kinder steigen fast linear mit der Kinderzahl, der Konsumnutzen üblicherweise dagegen nicht. Die Konsequenz daraus ist: Selbst wenn Deutschland das Schlaraffenland der Kinderbetreuung wäre, werden sich berufstätige Eltern im Normalfall auf maximal zwei Kinder beschränken.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 19

„Es soll nun ein alternatives Familienmodell und eine alternative Familienfinanzierung ...: Jeder Bürger müßte gemäß seiner individuellen Leistungsfähigkeit für ein Kind Unterhalt zahlen. Allerdings könnte er sich von dieser Verpflichtung durch das Aufziehen eines eigenen Kindes befreien. Der eingenommene Unterhalt könnte wie folgt verwendet werden: Wenn viele Menschen kinderlos bleiben, kommen insgesamt zu wenig Kinder auf die Welt. Die Differenz zu einer bestandserhaltenden Geburtenrate könnte dann von staatlich beschäftigten Familienmanagerinnen abgedeckt werden, die in aller Regel größere Familien mit drei oder mehr Kindern gründen. Da die Familienarbeit dabei zum Fulltimejob generiert, würden solche Familienfrauen (oder auch -männer) vom Staat für die von ihnen geleistete Erziehungsarbeit - in Abhängigkeit von der Zahl ihrer Kinder - bezahlt. Allerdings benötigten sie entsprechende Qualifikationen, da sie einen Beruf mit sehr hoher Verantwortung ausüben. Auch müßten sie sich regelmäßig fortbilden. Sie gingen einer echten Erwerbsarbeit nach. Für sie würde das folgende ergänzende Familienmodell zum Einsatz kommen: Der Mann geht arbeiten und verdient Geld, die Frau zieht die Kinder auf und verdient dafür ebenfalls Geld.
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 20

„Dieses Familienmodell trägt den Namen Familienmanager-Modell. Es dürfte das einzige Familienmodell sein, welches einen nennenswerten Anteil gut ausgebildeter Frauen unter der Rahmenbedingung der Gleichberechtigung der Geschlechter zur Gründung einer Mehrkindfamilie bewegen könnte. Natürlich würde auch die umgekehrte Variante (Die Frau geht arbeiten und verdient Geld, der Mann zieht die Kinder auf und verdient dafür ebenfalls Geld) funktionieren, allerdings dürften solche Konstellationen eher selten sein. Ferner würde das Modell Alleinerziehung (Die Frau zieht die Kinder auf und verdient dafür Geld) - gegebenenfalls im Zusammenleben mit unterschiedlichen Partnern - unterstützen, was für moderne Gesellschaften unerläßlich zu sein scheint. Es umgeht die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, indem es Familie zum Beruf macht.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 21

„Grundlage des Familienmanager-Modells könnte die folgende »Norm« beziehungsweise modifizierle veranlwortete Elternschaft sein, die die Nachwuchsarbeit als eine gesellschaftliche Kollektivaufgabe versteht, die prinzipiell von allen Bürgern anteilsmäßig in direkter oder indirekter Form zu erbringen ist.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 21

„Entweder man zieht selbst ein Kind auf, oder man zahlt Unterhalt, damit größere - ausreichend qualifizierte - Familien ihre eigenen Kinder in Würde aufziehen können.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 21

„Man kann nun zeigen, daß die Maßnahme mit einem Finanzierungsbedarf deutlich unter 100 Milliarden Euro pro Jahr binnen weniger Jahre eine gesicherte bestandserhaltende Reproduktion bewirken könnte. Gleichzeitig dürften dabei etwa vier Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Auch kann man zeigen, daß sich bei Scheidungen (selbst ohne Beteiligung einer Familienmanagerin) viele der heute bekannten Unterhaltsproblematiken entschärfen ließen. Und schließlich könnten die Familienmanagerinnen einen Großteil der von berufstätigen Eltern benötigten Vereinbarkeitsinfrastruktur stellen, und zwar in einer viel umfassenderen Weise, als dies mit staatlichen Einrichtungen möglich ist.“
Peter Mersch, Die Familie und die Gleichberechtugung der Geschlechter, 2008, S. 21

„Im Falle einer Differenz zwischen dem physischen und dem »gefühlten« Geschlecht eines Menschen stellt sich die Frage, ob der Körper oder das Ich sein Geschlecht definiert: Was ist die Konstante, und was ist die Variable? Meiner Auffassung nach ist das Ich die Konstante. Anderenfalls ist es nicht zu erklären, warum ein Mensch zu einer physischen Geschlechtsumwandlung drängt bzw. eine solche, wenn sie ohne seinen Willen erfolgt ist, dauerhaft ablehnt, eventuelle sogar daran zerbricht, wie im Falle Reimers. Verhält es sich so, wie ich es annehme, dann kann eine Lesbo-Feministin nicht mehr aus dem Grunde als Frau bezeichnet werden, daß ihr physischer Körper weiblich ist. Eine geschlechtliche Kennzeichnung hat sich dann vielmehr an ihrem Ich, d.h. an ihren Persönlichkeitsmerkmalen und an ihren selbstgesetzten Zielen zu orientieren.“
Thomas R. E. Lentze, Warum homosexuelle Frauen oft gefährlich sind und homosexuelle Männer nicht, 12.11.2008

„Hauptsächliches Ziel des Lesbofeminismus ist eine Welt, in der physische Frauen die Rollen von (nicht nur) physischen Männern spielen und sie diesen zumindest ebenbürtig sind. Männer erscheinen nun nicht mehr als Partner und gar Elemente einer notwendigen Ergänzung, sondern vielmehr als Konkurrenten und Störer, mit denen bestenfalls eine Ko-Existenz möglich ist. Diese Einstellung aber ist wesentlich männlich. Daraus leite ich ab und lege fest: Lesbo-Feministen sind Männer, und dies ungeachtet der primären, manchmal auch sekundären weiblichen Geschlechtsmerkmale ihres Körpers.“
Thomas R. E. Lentze, Warum homosexuelle Frauen oft gefährlich sind und homosexuelle Männer nicht, 12.11.2008

„Meiner unumstößlichen Überzeugung nach beruht die Identifikation des Geschlechts eines Menschen mit dem seines Körpers auf einer biologistisch begrenzten Sichtweise, die nicht mehr zeitgemäß ist, da sie die heute zunehmend auftretenden Phänomene des militanten Lesbofeminismus sowie der geschlechtlichen Identitätsprobleme nicht erklären kann.“
Thomas R. E. Lentze, Warum homosexuelle Frauen oft gefährlich sind und homosexuelle Männer nicht, 12.11.2008

„Jedoch verhalten sich Männer in männlichen Körpern und Männer in weiblichen Körpern keineswegs gleich. Letztere, Lesben also, verhalten sich gewissermaßen heterosexuell, wenn sie Frauen lieben. An Männern finden sie sowenig Gefallen, wie normale Männer ihrerseits an Männern keinen Gefallen finden. In der Interpretation sexueller Signale als Belästigung sind sich Männer und Lesben also gleich. Daß umgekehrt auch Männer an Lesben infolge von deren ausbleibenden Signalen und oft unweiblichem Aussehen oft keinen tiefgründigen Gefallen finden, mildert den Konflikt anscheinend nicht.“
Thomas R. E. Lentze, Warum homosexuelle Frauen oft gefährlich sind und homosexuelle Männer nicht, 12.11.2008

„Wir haben es nämlich mit zwei Gruppen von Männern zu tun: Eine sehr große Gruppe, welche die andere Hälfte der Menschheit prinzipiell bejaht; und eine kleine Gruppe, welche das gleiche Dominanzstreben entwickelt wie die erste, sich aber die Vollfrauen mit der ersten Gruppe teilen muß - auch wenn eigentlich klar ist, daß die meisten Frauen den Lesben ohnehin nicht zur Verfügung stehen. Ihre Körper üben dennoch Reize aus. Und das führt zur Eifersucht.“
Thomas R. E. Lentze, Warum homosexuelle Frauen oft gefährlich sind und homosexuelle Männer nicht, 12.11.2008

„Im Ergebnis sehen die Lesben - also die Männer in Frauenkörpern - in den Voll-Männern nicht nur überflüssige Wesen, sondern sie erleben in ihnen eine existenzielle Bedrohung. Das erklärt den maßlosen ideologischen Männerhaß z.B. einer Alice Schwarzer.“
Thomas R. E. Lentze, Warum homosexuelle Frauen oft gefährlich sind und homosexuelle Männer nicht, 12.11.2008

„Abschließend sei das Gegenstück der »Kampf-Lesben« in den Blick genommen, nämlich die »Lila Pudel«. Es handelt sich meinem Verständnis nach um Frauen in Männerleibern. Auf den ersten Gedanken könnte man meinen, daß sie einen ähnlich großen Haß auf Voll-Frauen entwickeln wie die Lesben auf die Voll-Männer. Das ist aber nicht der Fall, denn als eigentliche Frauen kennen sie kein ausgeprägtes Dominanzstreben. Vielmehr zeigen sie das Bestreben zur Selbst-Unterwerfung. In diesem Bestreben, sich zu unterwerfen, suchen sie sich die dominantesten Elemente. Das aber sind die Männer, die mit ihren Körpern Probleme haben, also die Lesben. Etwas verwirrend ist vielleicht noch, daß sowohl Kampflesben als auch Lila Pudel nicht unbedingt kinderlos sein müssen, sondern sich bisweilen auch fortzeugen. Das widerlegt aber nicht die prinzipiell notwendige Erweiterung der Sexualcharakteristika auf das Ich des Menschen, sondern sollte als Aufforderung verstanden werden, diesen Phänomenen noch weiter auf den Grund zu gehen.“
Thomas R. E. Lentze, Warum homosexuelle Frauen oft gefährlich sind und homosexuelle Männer nicht, 12.11.2008

„Auf die Frage, was sie von der (ernstgemeinten) Empfehlung Sally Miller Gearharts halte, den männlichen Anteil der Weltbevölkerung auf 10% zu reduzieren und festzuschreiben, antwortete Mary Daly: »Ich denke, es ist überhaupt keine schlechte Idee. Wenn Leben heißt, auf diesem Planeten zu überleben, dann bedarf es einer Entseuchung dieser Erde. Ich meine, dies wird begleitet werden durch einen evolutionären Prozeß, der zu einer drastischen Reduktion der männlichen Bevölkerung führen wird.«“
Thomas R. E. Lentze, Mary Daly ist kein Mensch, sondern eine Frau, 25.11.2008

„Was wäre eigentlich, wenn es Männer nicht mehr geben würde, jedenfalls nicht mehr in unmittelbarer Nähe von Frauen? .... Mit Technik ist da Schluß, aber die ist ja auch nicht überlebenswichtig. Sie wird ersetzt durch magische und telepathische Praktiken, so wie wir sie aus matrifokalen oder gynozentrischen, also aus »primitiven« Gesellschaften bereits kennen. Das Dilemma ist nur, daß die Kritikerinnen der männlichen Gier nicht dauerhaft so leben wollen. Sie sind wie verwöhnte Kinder, die ihre Erzieher in Grund und Boden kritisieren, anderseits aber sicher nicht froh wären, wenn sie sich in die Banden marodierender Kinder einfügen müßten, die es in den Slums gewisser Städte tatsächlich gibt.“
Thomas R. E. Lentze, Das gierige Geschlecht, 22.04.2009

„Wer oder was finanziert eigentlich die Kulturform Feminismus ? Natürlich das Patriarchat. Frauen leben überhaupt zum großen Teil vom Geld, das Männer erwirtschaften und u.a. in die Sozialkassen einzahlen.“
Thomas R. E. Lentze, Das gierige Geschlecht, 22.04.2009

„Der Vergleich von Frauen mit Kindern vermag auch das heutige emotionale Verhältnis von Männern und Frauen zu beleuchten. Männer haben keine Angst vor »starken«, d.h. erwachsenen Frauen; sie fürchten keine gleiche Augenhöhe, im Gegenteil, sie wären froh, wenn es sie gäbe, und wenn Frauen auch mal bereit wären, »nach unten« zu heiraten. Männer sind einfach genervt von Frauen, die schlecht erzogenen Kindern gleichen. Wer kennt sie nicht: Kinder, die alles besser wissen, die uns Vorträge halten über unsere Rechte und Pflichten als Erzieher, ja die uns aufklären über die Höhe unseres Strafmaßes im Falle einer Ohrfeige, während sie gleichzeitig ihre eigene Straffreiheit ausnützen. Ähnlich steht es nämlich mit der Machtverteilung zwischen Mann und Frau: Auch wenn der Mann physisch stärker ist und das materielle Wohl der Familie garantiert, so ist regelmäßig er es, der auf bloße Anschuldigung seitens der Frau die Wohnung zu verlassen hat. Die faktische Beweislast-Umkehr macht's möglich. Massenhafter Kindklau in Tateinheit mit Unterhalts-Abzocke ist eine weitere Ursache für die zunehmende Verunsicherung von Männern.“
Thomas R. E. Lentze, Das gierige Geschlecht, 22.04.2009

„Und somit ist das Patriarchat, der Garant von Ernährung, Versorgung und Sicherheit - das ist nämlich sein Sinn und sein Zweck -, obselet geworden. Das Patriarchat beruht auf Freiwilligkeit, so wie jede Elternschaft, aber es bedarf auch der Dankbarkeit, um seine Träger nicht zu entmutigen.“
Thomas R. E. Lentze, Das gierige Geschlecht, 22.04.2009

„Um es ganz direkt zu sagen: Es ist weibliche Gier, welche das Patriarchat degradiert, so wie es auch die Gier von schlecht erzogenen (oder genuin schwer erziehbaren) Kindern ist, welche die Eltern entmutigt. Und ebenso wie es Kinder gibt, die uns sehr vernünftig erklären können, was wir alles falsch machen und besser zu machen hätten, so gibt es feministische Theologinnen, die uns sehr nett erklären können, was menschliche Gier bewirkt. Und wo wir sie antreffen - eben im Patriarchat.“
Thomas R. E. Lentze, Das gierige Geschlecht, 22.04.2009

Entweder stehen Frauen nicht auf der Stufe von Erwachsenen. Dann allerdings bräuchten wir unbedingt ein Patriarchat. Denn im Patriarchat genießen Frauen die Vorzugsrolle beschützenswerter Wesen. Oder wir betrachten Mann und Frau als hierarchisch gleich. Dann haben sie aber auch gleiche Leistungen zu erbringen. Und zwar überall und nicht nur da, wo es ihnen vorteilhaft erscheint! Wie wäre es, wenn auch Frauen einmal mehr als das Doppelte zahlen ? Wir könnten es dann ja »positive Diskriminierung« nennen!“
Thomas R. E. Lentze, Was ist Sexismus?, 07.10.2009

Rassismus und Sexismus - ihre Unterschiede. - Die Zielgruppen des Rassismus existieren regional und / oder partial, d.h. sie konzentrieren sich auf geographisch begrenzte Gebiete, ansonsten auf einen verstreut wohnenden, aber meist eher kleinen Teil der Erdbevölkerung. Die Zielgruppen des Sexismus existieren global, denn die beiden Geschlechter sind auf der Erde gleich verteilt. Von geographisch bestimmter Konzentration kann keine Rede sein. Anders als der Rassismus hat der Sexismus kaum Schwierigkeiten mit der Definition seiner Zielgruppen. Denn Mann und Frau sind nicht nur durch ihre körperlichen Merkmale, sondern auch über ihre bürgerlichen Namen viel eindeutiger definiert als die Angehörigen bestimmter Ethnien. Zudem sind uns die Geschlechter der Anschauung nach viel weniger fremd, weil immer und überall »mitten unter uns«: als Eltern, oft auch als Geschwister, mit denen wir gemeinsam aufgewachsen sind. Später begegnen uns beide Geschlechter fast immer auch in Gestalt von Arbeitskollegen. Daß uns hingegen Vertreter anderer Ethnien begegnen, ist weitaus weniger selbstverständlich.“
Thomas R. E. Lentze, Das ist Sexismus!, 07.10.2011

Rassismus und Sexismus - ihr Gemeinsames. - Um als rassistisch oder sexistisch zu gelten, muß eine Einstellung - in meinem Verständnis - folgende Bedingungen erfüllen: Die Rasse oder das Geschlecht unterliegt einer polarisierenden Wertung. Kategorien einer solchen Wertung sind z.B. lebenstüchtig-degeneriert; schöpferisch-parasitär; machtbesessen-friedensstiftend; gewalttätig-schutzbedürftig. Die Bewertung oder Zuschreibung wird in den Dienst von Interessen gestellt, vor allem von politischen Interessen. Hierbei geht es also immer um Macht, wobei Wertungen den Zweck von Legitimation erfüllen. Eine Legitimation wird nicht unbedingt offengelegt; oder sie wird es nur teilweise. So beruhte die Einführung des Gewaltschutzgesetzes auf einer polarisierenden Wertung von Männern als gewalttätig und Frauen als schutzbedürftig; das gilt auch heute noch für seine Exekution. Dennoch ist die Formulierung des Gesetzes weitgehend geschlechtsneutral. - Mit Gesetzen, die ethnische Gruppen betreffen, verhält es sich teilweise ähnlich.“
Thomas R. E. Lentze, Das ist Sexismus!, 07.10.2011

„So seltsam es klingt: Auch die Existenz definierter Geschlechter wird zunehmend geleugnet. Aber das liegt eigentlich nur in der Konsequenz einer Gleichheits-Ideologie oder »Diktatur des Relativismus«, welche unter dem Vorwand einer angeblich wünschenswerten »Freiheit von Herrschaft und Hierarchie« die allgemeine Vermassung anstrebt und vorbereitet, um darauf dann eine umso brutalere Zwangs-Herrschaft zu begründen. Innerhalb der Geschlechterdebatte wird die bloße Konstruktion nicht nur des sozialen, sondern sogar des biologisch verankerten Geschlechts u.a. durch Judith Butler behauptet. Eine andere Erscheinungsform dieser Tendenz ist die sogenannte »Queer«-Theorie. In jedem Falle geht es darum, bisher als natürlich geltende (Werte-)Ordnungen zu durchbrechen, was natürlich immer nur für Menschen vorteilhaft ist, die aus diesen Ordnungen bisher herausgefallen sind. Nicht mehr diese gelten jetzt als kriminell oder krank, sondern jene, die weiterhin Ordnungen anerkennen. Darunter fallen z.B. überzeugte Christen. Es ist klar, daß es unter dieser Voraussetzung, käme sie voll zum Zuge, auch keinen Sexismus im strengen Wortsinne mehr geben kann. Tatsächlich gibt es bereits ein Ersatzwort: den »Heterosexismus«. Ein Heterosexist ist demnach ein Mensch, der die Heterosexualität als Norm betrachtet und dafür auch eintritt. Und als solcher gilt er natürlich als kriminell oder krank. Darin bekundet sich die Intoleranz der Toleranten, welche regelmäßig auf eine totalitäre Steigerung derjenigen Grausamkeit hinausläuft, die sie zu bekämpfen vorgibt.“
Thomas R. E. Lentze, Das ist Sexismus!, 07.10.2011

„Vertreter des Sexismus bzw. Differenz-Feminismus sind nicht nur Frauen, sondern - erstaunlicherweise - auch Männer. Was sie anzielen, sind aber ausschließlich Männer - niemals Frauen. Einen umgekehrten ideologischen Sexismus (der also Männer als höherwertig ansieht) gibt es nicht. Dies gilt sowohl empirisch wie theoretisch. Empirisch gibt es, soweit ich weiß, keinen ideologischen Sexismus, der sich gegen Frauen richtet, d.h. der Frauen als minderwertig oder sogar als eingeschränkt lebenswürdig betrachtet. .... Theoretisch ist ein ideologischer Sexismus, der sich gegen Frauen richtet, also ein »Maskulismus« als Spiegelbild des Feminismus, unmöglich. Denn diese Annahme hätte zur Voraussetzung, daß Mann und Frau prinzipiell gleich seien. Sie sind es aber nicht. Die Gleichheit von Mann und Frau ist vielmehr ein links-ideologisches Konstrukt, das weder durch Tatsachen noch durch ein gesundes Empfinden bestätigt wird. So ist es eine (von Feministinnen) oft beklagte Tatsache, daß auch wirtschaftlich erfolgreiche Frauen grundsätzlich »nach oben« oder gar nicht heiraten. Das liegt aber eben nicht an ihren vermeintlichen »Vorurteilen« - dafür sind diese Frauen durchaus zu intelligent -, sondern an ihrem gesunden Empfinden.“
Thomas R. E. Lentze, Das ist Sexismus!, 07.10.2011

„Es bleibt somit als einziger ideologischer Sexismus nur der Feminismus. Er beruht darauf, daß die natürliche Befähigung des Mannes zur Herrschaft über die Frau im Grunde gefühlt, nicht aber ertragen wird. Der Feminismus ist die Kompensation eines Minderwertigkeitsgefühls von Männern in Frauenleibern, unterstützt von Frauen in Männerleibern (»Lila Pudel«). Erstere wollen die Herrschaft an sich reißen; letztere wollen sich ihnen unterwerfen. Während die ersteren an ihrer Pathologie leiden, dieses mit einer Ideologie der eigenen Höherwertigkeit kompensieren, ihr tatsächliches Versagen mit Unterdrückung erklären und zur Rechtfertigung ihrer »Entschädigungs«-Ansprüche eine ständige Schuldzuweisung betreiben, profitieren die letzteren aus dem entstehenden Sittenverfall und spenden den Erzeugerinnen Beifall.“ “
Thomas R. E. Lentze, Das ist Sexismus!, 07.10.2011

„Der Sexismus beruht auf der weitreichendsten Verschwörungstheorie aller Zeiten. Die erste ihrer Art war die des Kommunismus, welcher eine verschworene Ausbeuterklasse unterstellte. Im nationalen Sozialismus wurde die Klasse der Verschwörer ausgeweitet auf das »Weltjudentum«. Der Feminismus hat dann die Verschwörungstheorie erweitert auf die gesamte Mannheit, also die halbe Menschheit. Sie besagt: Frauen sind nicht auf natürliche Weise »benachteiligt«, sondern auf eine künstliche. Diese besteht seit Jahrtausenden in Gestalt der Unterdrückung durch ein Patriarchat. Anderenfalls wären Frauen an Kultur und Zivilisation gleichbeteiligt. Die Methode der Massenvernichtung hat im Sexismus ebenfalls seine bisher höchste Steigerung erfahren. .... Im Sexismus (Feminismus) schließlich ist die Massenvernichtung privatisiert worden. Nicht nur Urteile sind jetzt weggefallen, sondern auch Schuldvorwürfe und Anklagen. Vollzugsort ist der geschützteste aller Orte, der Mutterleib. Vollzugsberechtigt sind allein Mütter; Väter haben kein Mitspracherecht über ihre eigenen Nachkommen mehr! Bezog sich der Klassenkampf im Kommunismus lediglich auf eine soziale Schicht, die man u.U. noch wechseln konnte, so ist der Klassenkampf im nationalen Sozialismus bereits biologistisch inspiriert. Immerhin sind auch da die Grenzen noch durchlässig; so kann man zum Judentum übertreten bzw. seine Herkunft bisweilen verleugnen. Hingegen ist der sexistisch-feministische Klassenkampf zutiefst biologistisch, da kein Merkmal so tief körperlich verankert, so leicht erkennbar und so schwer zu verändern ist wie die Geschlechtszugehörigkeit. Die Betroffenen, also Männer, haben so gut wie keine Möglichkeit mehr zum Widerstand, etwa um ihr ungeborenes Kind zu retten oder dem Kindesentzug mit angeschlossener Unterhaltssklaverei zu entgehen. Der Sexismus ist somit als Metamorphose von Kommunismus und Rassismus zu bewerten. Es handelt sich um die Ideologie des Klassenkampfes in ihrer bisher letzten Steigerung.“
Thomas R. E. Lentze, Das ist Sexismus!, 07.10.2011

„Nach allem, was ich erkennen kann, beruht der Sexismus auf einer - unsere gesamte Lebenswelt bestimmenden - Ent-Hierarchisierung, die eine unmittelbare Folge von Kommunismus und Nationalsozialismus und deren Erstursache die Säkularisierung ist. Sie begann mit der Leugnung Gottes und setzte sich in der Selbst-Entwertung des Mannes konsequent fort. Der Mann hätte niemals durch die Frau in Frage gestellt werden können, wenn er sich seiner göttlichen Ebenbildlichkeit bewußt geblieben wäre. Erst sein selbstverschuldeter Fall brachte ihn um die Herrschaft über die Frau, und verschaffte der Frau den Willen zur Selbstverkennung und zur Selbstüberhebung, ja zur Herrschaft über den Mann. Es kennzeichnet die Herrschaft der Frau, daß der »Neue Mann« eine weibliche Erfindung ist. Der einzige mögliche Weg zur Überwindung des Übels ist die Anerkennung der ursprünglichen Hierarchie, in welcher der Mann die Herrschaft (d.h. auch Fürsorge-Pflicht) über die Frau innehat. Eine bloße Dokumentation der tatsächlichen Benachteiligung des Mannes in rechtlicher Hinsicht wird gar nichts nützen; sie wird, im Gegenteil, die Frau letztlich in der vermeintlichen Legitimität ihrer Herrschaft nur bestätigen und eine totalitäre Struktur, d.h. die perfekte Gynokratie herbeiführen. Das sicherste Hindernis auf diesem Wege ist die Gutgläubigkeit in die Einsichtsfähigkeit des Aufrührers. Es gehört zum innersten Wesen des Kindes gegenüber dem Erwachsenen und des Weibes gegenüber dem Manne, daß es die Grenzen seiner tyrannischen Macht erkunden und nach Möglichkeit überschreiten wird. Das Ideologem der Gleichheit, welches Ungleiche gleichzustellen sich bestrebt, hat noch immer Unglück bewirkt. Es bedarf eines weltweiten Erwachens der Mannheit, also der wahren Menschheit, um den Sexismus zu überwinden.“
Thomas R. E. Lentze, Das ist Sexismus!, 07.10.2011

„Zwar kennt der Feminismus keine Vernichtungslager aus Holz oder Stein. Dafür aber sterben die Menschen jetzt in warmen Mutterleibern, und ihre Opferzahl ist nicht geringer als in den Vorgängersystemen. .... Keine Anklage und kein Prozeß geht der Tötung voran, lediglich die Willenserklärung einer Frau. Die Erklärung, daß ihr die Sorge um einen kleinen Menschen lästig ist. In diesem System sind wir alle, die wir seit der Neufassung des § 218 (StGB) am Leben sind, Überlebende. Nicht unsere politische Linientreue, nicht unsere Verteidigung, sondern allein die Laune einer Frau, eine glückliche Laune, hat es verursacht, daß wir noch am Leben sind. Es hätte auch anders kommen können. Doch die Frau hat von ihrer Möglichkeit der straffreien »Abtreibung« keinen Gebrauch gemacht, so wie viele Lageraufseher von ihrer Möglichkeit des straffreien Abknallens von Gefangenen keinen Gebrauch gemacht haben. Aber der Feminismus hat auch eine neue Form der Folter geschaffen. Sie besteht nicht in der Zufügung von körperlichem Schmerz. Das ist altmodisch. Sie besteht vielmehr in einer neuen Qualität der Demütigung und Verunsicherung, wie sie bisher niemals in der Menschheitsgeschichte systematisch ausgeübt worden ist - nämlich in der polizeilichen Wohnungsverweisung aufgrund des Gewaltschutzgesetzes. Dabei genügt es, daß die Frau den Mann beschuldigt. Der Rest ist ein Automatismus der Exekutive. Ermittlungen werden nicht durchgeführt, können es auch gar nicht gemäß der Intention des Gesetzes; nachträgliche Klagen der betroffenen Männer (sie sind zu fast 100% betroffen) haben noch niemals Erfolg gehabt. Das Gesetz suspendiert durch seine bloße Existenz den Rechtsstaat - der ja ohnehin, wie Feministen sagen, nur eine patriarchale Erfindung ist. Es ist so, wie wenn ein verantwortlicher Unternehmensleiter, der als solcher Löhne zu zahlen hat, jederzeit auf Wunsch der Belegschaft vor die Tür gesetzt werden kann, er selbst aber niemanden entlassen darf. Umgekehrt darf jeder Lohnnehmer kündigen, Weiterzahlung des Lohnes verlangen, Lehrlinge mitnehmen und deren Entlohnung ebenfalls verlangen. Einem solchen Unternehmensleiter würde damit gesagt: »Du stehst nicht in führender Position, ja nicht einmal auf gleicher Augenhöhe. Nein, du stehst hierarchisch weit unterhalb deiner Lohnnehmer.« Wer würde dann noch ein Unternehmen gründen wollen, zumal ein solches, das wächst?“
Thomas R. E. Lentze, Das ist Sexismus!, 07.10.2011

„Es geht dem System ... um die Demütigung des Mannes, um seine Erfahrung der Unbehaustheit. Es ist eine Art von innerer Blut- und Bodenpolitik: Nach der Wegnahme des Kindes, in dem sein Blut fließt, nun auch noch die Wegnahme der Behausung. So wie seine erste Behausung, der Uterus, sich als potentielles Todeslager herausstellt; so wie seine zweite Behausung, das Elternhaus, oft ein trostloses Durchgangslager war; so erweist sich sein selbstgeschaffenes Zuhause jetzt als Endlagerstätte verbrannter Hoffnungen und verlorenen Vertrauens. Im Namen der »Selbstbestimmung« der Frau wird Leben vernichtet, wird familiäre Heimatlosigkeit geschaffen und wird die Unbehaustheit zur existenziellen Erfahrung gemacht. Das hatten die Überlebenden der Vernichtungslager den Überlebenden des Feminismus voraus: Ihre Vernichtung und ihre Vertreibung war nocht nicht privatisiert. Konnten sie der staatlichen Verfolgung entkommen, so blieb ihnen die Hoffnung auf eine Familie und eine Behausung. Diese Hoffnung gibt es heute nicht mehr - und das gilt allein für die Angehörigen eines der beiden Geschlechter. Staatliche systematische Repression im Namen der Frau ist vorgedrungen bis in die letzten Räume.“
Thomas R. E. Lentze, Das ist Sexismus!, 07.10.2011

„Eine hierarchisch übergeordnete Menschengruppe kann die ihnen untergeordnete Gruppe zwar verachten und mißhandeln. Dazu benötigt sie aber meist keine Ideologie, denn die Überlegenheit ist ihr Rechtfertigung genug. Dagegen hat es die hierarchisch untergeordnete Gruppe nicht so einfach. Sie bedarf nicht nur einer besonderen Organisation zur Mobilisierung der Massen, sondern auch einer Art »Bibel« oder Heilslehre, also einer Ideologie. Und darum gibt es zwar eine Reaktion auf den Feminismus ingestalt von Feminismuskritik und Antifeminismus, aber keine maskulistische Ideologie, die über eine vergleichbare Organisation verfügt und ebenso extreme Ziele verfolgt.“
Thomas R. E. Lentze, Sexismus-Kritik, 24.10.2011

„Der feministische Klassenkampf richtet sich nicht gegen die »Bourgoisie« oder das »Weltjudentum«, sondern gegen das »Patriarchat«; Ziel ist die Diktatur des Feminats. Im Parteiprogramm der Volkspartei SPD finden wir das so formuliert: »Wer die menschliche Gesellschaft will, muß die männliche überwinden.« Aber schon lange vorher begann der feministisch orientierte Umbau der Gesellschaft, individuell am fühlbarsten wohl im Familien-, und dort besonders im Scheidungsrecht. Familienoberhaupt ist heute faktisch die Mutter.“
Thomas R. E. Lentze, Feminismus in der anthroposophischen Bewegung - Dagmar Müller, 01.01.2012

„Vergegenwärtigen wir uns den hohen Idealismus, den begeisterten und begeisternden Schwung,mit dem die Sozialisten jeglicher Couleur den »Neuen Menschen« schaffen (oder den »Alten Menschen« verbessern) wollten! Endete nicht der Höhenrausch fast immer in einer kalten, vernichtenden Bürokratie? Das galt für den Kommunismus, sodann für den Nationalsozialismus; und alles spricht dafür, daß es auch für den Feminismus gilt. Denn das Karma des Feminismus ist der Genderismus, ist eine neue Bürokratie, nämlich die Gynokratie, »wo der Mensch zur  ›Menschin‹  wird« und natürlich die Frauenquote eingeführt wird.“
Thomas R. E. Lentze, Feminismus in der anthroposophischen Bewegung - Dagmar Müller, 01.01.2012

Feminismus ist die Metamorphose und Steigerung von Kommunismus und Nationalsozialismus.
Thomas R. E. Lentze, Feminismus in der anthroposophischen Bewegung - Dagmar Müller, 01.01.2012

„Der feministische »Klassenkampf« (Anführungszeichen von mir; HB) kennt nur noch zwei gleich große Klassen. Diese sind jeweils sehr scharf begrenzt, so daß ein Wechsel allenfalls durch chirurgische Maßnahmen möglich ist. Und vor allem: Sie sind weltweit gleichverteilt. Das bedeutet, daß beide einander nicht ausweichen können. Ja, ihr Zusammentreffen ist überlebensnotwendig. Folglich ist ihr »Klassenkampf« der am weitesten verinnerlichte: Nicht mehr international, nicht mehr im Heimatland, sondern in der Familie und im Mutterleib findet er statt.“
Thomas R. E. Lentze, Feminismus in der anthroposophischen Bewegung - Dagmar Müller, 01.01.2012

„Gibt es noch eine weitere, vielleicht die letzte Steigerung .... Sie wäre gegeben, wenn die Menschheit als Ganzes zur Disposition stünde. Es würden dann nicht mehr definierte Teile ihrer selbst (»Klassen«) gegeneinander auftreten, sondern sie hätte gemeinsam anzutreten gegen einen Gegner, der von außerhalb, unterhalb ihrer selbst in Erscheinung tritt. Dies wäre das Tier, wie es in der Apokalypse des Johannes beschrieben wird. Dann würde Gynokratie abgelöst durch Theriokratie. Diese wird vorbereitet im Politischen Genderismus, der bereits begonnen hat, den Sexus zu individualisieren (jeder wählt sich sein eigenes Geschlecht) und zugleich zu kollektivieren (Sex wird öffentlich). Für Ausdrücke wie »Vater« und »Mutter« wurden bereits Verbotsanträge gestellt: Es handle sich um »sexistische Zuschreibungen« (Anführungszeichen von mir; HB). Ein weiteres Zeichen ist das Kommen der Tierrechts-Bewegung, deren Ziele über den bloßen Tierschutz hinausgehen. Gefordert wird nämlich ein Verbot des »Speziesismus«, d.h. der ontologischen Höherstellung des Menschen über das Tier. Natürlich wird im Grunde keine Gleichstellung angestrebt, sondern, ebenso wie im Feminismus, eine Kopfstellung. Das heißt in Konsequenz, daß die einstmals herrschende Klasse, hier: der Mensch, dem Tiere wird dienen müssen, zum Ausgleich für dessen »Benachteiligung« in der Vergangenheit. Natürlich werden die Tiere als angeblich zu befreiende Klasse nur vorgeschoben, also mißbraucht, denn das wahre Tier ist der oberste Tier«schützer«, der Antichrist.“
Thomas R. E. Lentze, Feminismus in der anthroposophischen Bewegung - Dagmar Müller, 01.01.2012

„Es war kein Kommunist und kein Nationalsozialist, sondern es waren Feministinnen, die sich - kalt und klar, nicht im Affekt - für eine physische »Entseuchung der Erde« ausgesprochen haben.“
Thomas R. E. Lentze, Feminismus in der anthroposophischen Bewegung - Dagmar Müller, 01.01.2012

„Jede Klassenkampf-Ideologie, ob sie nun die »Bourgoisie«, das »Weltjudentum« oder das »Patriarchat« bekämpft, trennt die Menschen. Anthroposophen dürfen sich nicht von ihnen vereinnahmen lassen. Sie mögen sich über das Trennende erheben und eine Gemeinschaft bilden, die insofern sichtbar wird und Orientierung gibt wie eine auf dem Berge gelegene Stadt.“
Thomas R. E. Lentze, Feminismus in der anthroposophischen Bewegung - Dagmar Müller, 01.01.2012

„Michael Klein weist in seinem Weblog »Kritische Wissenschaft« auf wissenschaftliche Ergebnisse hin, wonach Frauen im Durchschnitt weniger häufig als Männer Lust zu einer Berufstätigkeit haben bzw. eine solche nur gegen ein höheres Entgelt annehmen würden. .... Daraus folgert M. Klein ganz richtig: »In jedem Fall steht am Ende das, was bei sozialistischen Experimenten immer am Ende stand: Die Diskreditierung von Leistung, der Niedergang wirtschaftlicher Prosperität und der Ruin einer Gesellschaft. Dies alles ist bekannt, die entsprechenden Experimente in der Sowjetunion und der DDR liegen noch nicht so lange zurück, als daß man sie vergessen haben könnte. Aber: Sozialisten im allgemeinen und Staatsfeministen im besonderen sind nicht lernfähig, und entsprechend muß Geschichte sich offensichtlich doch wiederholen.« Soweit also stimme ich zu. Nur: Braucht es dafür wissenschaftliche Untersuchungen? Wissen wir nicht sowieso, daß Frauen anders sind als Männer; daß sie für die Aufzucht von Kindern bestimmt sind, die Männer hingegen für die Ernährung der Familie? Wieso muß das wissenschaftlich »untermauert« werden? Das muß es doch nur, wenn die gesunde Intuition weitgehend verlorengegangen ist!“
Thomas R. E. Lentze, Brauchen wir »kritische Wissenschaft«, um den Feminismus zu kritisieren?, 31.08.2012

„Meine Kritik an der gegenwärtigen Männerbewegung besteht seit eh und je darin, daß immer noch so getan wird, als müßte die prinzipielle Menschenfeindlichkeit des Feminismus erst bewiesen werden. In Wahrheit ist das schon unzählige Male bewiesen worden, und zwar durchaus auf wissenschaftlichem Wege. Das alles wird aber nichts nützen, solange keine Alternative aufgezeigt wird. Die Alternative lautet: Patriarchat. Dagegen erhebt sich in den Männerrechtlern sofort ein Abwehr-Reflex, weil sie die sozialistische und feministische Definition davon übernommen haben, welche dann natürlich unangenehme Gefühle in ihnen weckt. Die Alternative aber lautet: Feminismus oder Patriarchat. Nur eben muß man sich von einem Patriarchat, das als Alternative für Feminismus in Frage kommt, den richtigen Begriff bilden. Das ist bisher nicht geschehen. Und solange das nicht geschehen ist, wird leider gültig bleiben, was Françoise d‘Eaubonne als Buchtitel formuliert hat: »Feminismus oder Tod«. Das muß nicht erst wissenschaftlich bewiesen werden.“
Thomas R. E. Lentze, Brauchen wir »kritische Wissenschaft«, um den Feminismus zu kritisieren?, 31.08.2012

„Erkenntnisse haben wir immer und überall genug; was fehlt, sind Kräfte des Willens und des Mutes. Aber mir scheint, daß da jeder Einzelne bei sich selbst anfangen muß. Man kann nicht Kämpfer zusammenrufen, die es nicht gibt. Man kann zwar Interessierte ständig - überflüssigerweise - »informieren«, wie das in den unzähligen männerrechtlichen Weblogs (vorzüglich bei Arne Hoffman, bei »Agens« etc.) geschieht. Aber das nützt ja nichts, wenn die Leser dann sagen: »Das stimmt ja eigentlich«, und dann doch nichts tun. Die meisten können ja auch gar nichts tun, was über ihr ganz persönliches Umfeld hinausgeht. Und selbst da tun viele aus Bequemlichkeit oder Resignation nicht, was sie tun könnten. Es gilt also, das Bewußtsein mit der Moral und mit dem Glauben (soweit vorhanden) zu verbinden. Und man muß sich damit abfinden, daß die meisten unserer Gegner auch durch die besten Argumente niemals überzeugt werden. Man kann ja auch einen Räuber nicht überzeugen, sondern nur überwinden. Man muß der angreifenden Kraft die eigene Kraft entgegensetzen.“
Thomas R. E. Lentze, Damit habe ich meinen Standpunkt geändert, 01.09.2012

Und so lautet die Grundthese des konsumistischen Manifests: Das 21. Jahrhundert beginnt mit der Kritik der liberalen Vernunft, die von religiösen Fanatikern in der Weltsprache der Gewalt geschrieben wird. Im Terror islamischer Fundamentalisten manifestiert sich ein Antiamerikanismus, gegen den die westliche Welt keinen erfolgreichen Krieg führen kann, weil man - das war schon die Lektion von Vietnam - unter Bedingungen einer feminisierten Öffentlichkeit ohnehin keinen erklärten Krieg mehr führen kann. Doch wenn das zutrifft, bleibt dem Westen nur eine Hoffnung: der Marktfriede. Konkret besteht diese Hoffnung darin, daß sich der Virus - oder wie man im Anschluß an Richard Dawkins formulieren könnte: die Meme des kapitalistischen Wirtschaftens - auch in den heute noch vom antiamerikanischen Ressentiments besetzten Seelen reproduziert. Wirtschaftlicher Erfolg als Opium für die Fanatiker.
Norbert Bolz, Das konsumistische Manifest, 2002, S. 15-16

„Der Arbeit der Hausfrau fehlt die vertragsmäßige Freiwilligkeit; sie ist keine Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt - und wird deshalb nicht anerkannt. Statt dessen sieht sich die traditionelle Mutter und Hausfrau mit einer Fülle hochmoderner Unterscheidungen umstellt, die ihr heiliges Familiengefühl antiquiert erscheinen lassen. Vor allem ist sie ständig mit Frauen konfrontiert, die sich für Produktion, also Karriere, und gegen Reproduktion, also Kinder, entschieden haben. Hinzu kommt eine subtile Regierungspropaganda, die Frauen, die »nur« Mütter und Hausfrauen sind, ein schlechtes Gewissen verpaßt.“
Norbert Bolz, Produktion und Reproduktion, in: F.A.Z, 22.03.2003

„Gerade wenn man einsieht, daß der Feminismus als Kreuzzug gegen die Familie triumphal erfolgreich war, kann man auch erkennen, daß er heute in eine Sackgasse geraten ist, weil er sich überdehnt hat - frau hat sich zu Tode gesiegt. Könnte das die Chance für eine Wiederkehr des Familienlebens sein? Es ist durchaus denkbar, daß die Erfolgreichen des 21. Jahrhunderts das Familiäre als Quelle entdecken ....“
Norbert Bolz, Produktion und Reproduktion, in: F.A.Z, 22.03.2003

„Kinder sind, um in diesem spröden Jargon der Wirtschaftswissenschaftler zu bleiben, dauerhafte Konsumgüter, die psychische Befriedigung verschaffen. Und sie machen fähig, in die Zukunft zu blicken und sie zu gestalten.“
Norbert Bolz, Produktion und Reproduktion, in: F.A.Z, 22.03.2003

„Wer keine Kinder hat, hat auch kein existentielles Interesse an der Zukunft.“
Norbert Bolz, Produktion und Reproduktion, in: F.A.Z, 22.03.2003

„Es gibt keine tiefer angelegte Analyse zu unserem Thema als die von Oswald Spengler in seinem Hauptwerk über den Untergang des Abendlandes. Der Ton dieser Analyse, vor allem in dem zentralen und für uns einschlägigen Kapitel über die Seele der Stadt, ist aber so überspitzt polemisch und ressentimentgeladen, daß bisher kaum jemand Lust hatte, zu fragen, ob Spengler recht behalten hat. Dabei hat seine Hauptthese über die »Unfruchtbarkeit des zivilisierten Menschen« durchaus die Qualität, unsere aktuellen Erfahrungen mit der Kinderlosigkeit von Wohlstandsbürgern zu resümieren.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 9

„Spengler unterstellt dem modernen Menschen, nicht mehr leben zu wollen. Genauer: Er möchte wohl noch als Einzelner leben, und zwar möglichst lange, wie Nietzsche das vom »letzten Menschen« vorausgesagt hat, aber er möchte nicht mehr als Typus leben. Der Gedanke an das Aussterben seiner Familie schreckt ihn nicht mehr. Auf die Frage »Wozu Kinder?« findet er keinen Grund und hat deshalb auch keine.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 9-10

„Bekanntlich hat Spengler den Untergang des Abendlandes analog zum Untergang der Antike konstruiert. Und gerade im Blick auf die zivilisatorische Unfruchtbarkeit funktioniert dieser Vergleich ... besonders gut.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 10

„Beide leben sie in Frieden, sind gut organisiert und hochgebildet. Trotzdem schwindet die Bevölkerung rasch dahin. Und daran können auch die verzweifelten staatlichen Maßnahmen nichts ändern, die Kinder besserstellen, unbemittelte Eltern unterstützen, Adoptionen fördern und Einwanderung erleichtern.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 10

„All diese politischen Maßnahmen verpuffen, weil das Problem auf einer anderen - wie Spengler meint: metaphysischen - Ebene liegt.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 10

„Auch wenn wir den Niedergang der bürgerlichen Familie nicht gleich metaphysisch zum Untergang des Abendlandes steigern wollen, müssen wir doch feststellen, daß eine Fülle spezifisch moderner Entwicklungen das Spenglersche Szenario in den letzten fünfzig Jahren erheblich verschärft hat. Dazu gehören die sexuelle Freizügigkeit und die antiautoritäre Erziehung seit den 1960er Jahren, der unaufhaltsame Aufstieg des Feminismus und die Eroberung der Kulturbühnen, aber auch der Straßen der Metropolen durch die Homosexuellen. Dazu gehören aber auch die enorm erweiterten wohlfahrtsstaatlichen Maßnahmen - und die Erfindung der Pille.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 10-11

„Ehen waren ja nicht primär produktive, sondern reproduktive Einheiten. .... Heiraten »bis daß der Tod euch scheidet«, ist die Entscheidung mit den höchsten Opportunitätskosten. Es kann deshalb nicht überraschen, daß immer mehr Leute immer später heiraten; und wenn sie dann heiraten, immer häufiger auf Kinder verzichten.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 18

„Monotonie, hohe Kosten und Streit in der Ehe haben eine hohe Sichtbarkeit. Das schreckt viele davon ab, sich auf dieses moderne Abenteuer einzulassen. Und in der Tat hat die Ehe von allen Lebensformen das größte Konfliktpotential - aber eben auch das größte Glückspotential. All jene Untersuchungen zeigen, daß Einkommen einen sehr geringen, die Ehe dagegen den größten Einfluß auf die Lebenszufriedenheit hat. Trotzdem hängt die Politik der Frauenemanzipation fast völlig an Erwerbstätigkeit, und die Folgen des Zerfalls der Familie werden bagatellisiert.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 19

„Die Differenz der Lebenslater ist heute genauso tabu wie die Differenz der Geschlechter. Wer zu diesem Thema Stellung nimmt und das Scherbengericht der »Polical Correctness« vermeiden will, sit dsehalb gut beraten, wenn er der Maxime folgt: Über Frauen und Alte nur Positives!“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 26

„Selbstverwirklichung ist das Opium aller Iche. Man berauscht sich an sich selbst - das Ich nimmt sich selbst als Droge. Anders gesagt: Weil die absoluten Iche der Moderne Bindung brauchen, wird die Individualisierung zur Religion. Was Individualität heißt, ist unter modernen Lebensbedingungen allein Sache des jeweiligen Individuums. Es begründet sich zureichend in dem bloßen Anspruch, ein Individuum zu sein. Damit ist aber das humanistische Definitionsmonopol des Menschen gebrochen. Jeder kann nun nach seiner eigenen Fasson »menschlich« werden. In einer individualistischen Kultur gibt es weder ein Maß des Humanum noch ein Mehr an Menschlichkeit. Individualität kann man nämlich nicht steigern; sie ist ja immer Sache des Individuums.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 32-33

„In der modernen Gesellschaft herrscht der soziale Rollenzwang, ein Individuum zu sein. Sei unverwechselbar! So lautet die paradoxe Anweisung des Individualisierungszwangs. Und eben diese Paradoxie steckt auch in der Existenzprogrammformel »Selbstverwirklichung«. Hier hilft nur der Schein weiter. Doch das Als-ob wird rasch selbst zur stabilen Lebensform. Denn wir alle spielen Theater.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 33

„Wenn man keine Aufgaben hat, die einen von sich selbst ablenken, wird man sich selbst zum Problem - so entsteht die Sinnkrise und der Therapievorschlag der Selbstverwirklichung. Das eigentliche Problem der Selbstverwirklichung - das hat Hermann Lübbe genau gesehen - liegt also darin, Freiheit in Sinn zu verwandeln. Autonomie ist heute Selbstprogrammierung, also die Aufgabe, sich selbst zu verwirklichen, indem man sich selbst zu Aufgaben herausfordert, die man selbst bestimmt.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 33-34

„All das wäre nicht möglich, wenn es uns die Gesellschaft nicht tatsächlich erlauben würde, die eigene Biographie als Wahl zu konzipieren. Die Kaskade der Möglichkeiten des je eigenen Lebenslaufs läßt sich kaum andeuten. Und das gilt auch für die Beziehung zu anderen. Auch hier herrscht die Logik von Versuch und Irrtum. Die Ehe ist ein Beziehungstest nach dem Prinzip der Wahlverwandtschaft; und die Scheidung versteht sich als Selbsterlösung aus der Beziehungsfalle. Und je mehr die Menschen den Sinn einer Ehe nicht mehr im Aufziehen von Kindern, sondern in der Verwirklichung ihrer Selbste suchen, um so wahrscheinlicher ist es, daß sie sich scheiden lassen.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 34

„Die Grundunterscheidung der Selbstverwirklichungskultur ist die Geste, mit der das Selbst seine eigene Grenze als unantastbar markiert. Und weil es diese Unantastbarkeit zugleich allen anderen unterstellt, entsteht ein paradoxer Individualisierungszwang. Ganz generell wird einem zugemutet, unverwechselbar zu sein. ... »Individualität ist Unzufriedenheit«, heißt es lapidar bei Luhmann. (Vgl. Niklas Luhmann, Gesellschaftstruktur und Semantik, 1989, Band III, S. 243).“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 34

„Als hätte die DDR einen späten ideologischen Sieg errungen, predigen die meisten Politiker heute ganz selbstverständlich die Verstaatlichung der Kinder. Denn die Kinderkrippen, Kindertagesstätten und Ganztagsschulen sind nicht als Hilfestellungen für notleidende Eltern, sondern als neue familienpolitische Norm konzipiert. Die Schule wird zum Kinderbetreuungszentrum, in dem die Kinder nicht primär lernen sollen, sondern »intergriert« werden. .... »Statt die öffentliche Erziehung als Erweiterung der häuslichen aufzufassen, wird sie zur wesentlichen, und das Endziel ist sichtbar, die Kinder den Eltern fortzunehmen, um sie zu Kindern allein des Ganzen zu machen.« (Karl Jaspers, die geistige Situation der Zeit, 1930, S. 53).“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 39

„Pazifismus, Feminismus, Weltmoral und die Religion der Solidarität sind nur verschieden Formen desselben Prozesses. Das Familiäre emanzipiert sich von der Familie. Deutschland ist hier deshalb führend, weil das spezifisch deutsche Tabu über die Nation zu einem Kurzschluß zwischen Familiären und »Menscheit« führt. Man könnte von einer Feminisierung der Öffentlichkeit sprechen.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 42-43

„Der Klan war die präfamiliare Familie; die Menschheit soll nun die postfamiliare Familie sein. .... Die Familien sind ... segmentär. Deshalb verlieren sie in unserer funktional differenzierenden Moderne an Orientierungs- und Bindungskreft. Nicht aber »das Familiare«. Und eben das ist der Grund für den heutigen Menschheitskult: Das Familiäre emanzipiert sich von der Familie. Damit ist die Kulturbühne frei für die Pathosformeln des Pazifismus, die Rhetorik der Weltmoral, die Gesten der Solidarität und die Feminisierung der Öffentlichkeit.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 44

„Wir leben länger und lieben kürzer.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 45

„Und wer die Optionen Kinder oder Karriere abwägt, lernt rasch: Kinder machen mich auf dem heiratsmarkt weniger begehrenswert; karriere macht mich begehrenswerter. Je weniger Kinder man hat, um so leichter läßt sich die Ehe auflösen, und um so einfacher ist es für die Geschiedenen, neue Partner zu finden. Schon ein zweites Kind reduziert die Chance für eine zweite Ehe dramatisch. Deshalb orientiert sich der karrierebewußte Lebensabschnittspartner eher am Modell des puritanischen »Lebensgefährten« als an dem der roamntsichen Liebe.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 45-46

„Jede Emanzipation hat bekanntlich ihren Preis. Den Preis für die Emanzipation der Frauen zahlen die Kinder.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 47

„Wir können analog zur Emanzipation des Familiären von der Familie eine Emanzipation des Kindlichen von den Kindern beobachten.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 57

„Wirtschaftspolitik und Frauenemanzipation tanzen gemeinsam um das goldene Kalb »Ganztagsbetreuung« - und man darf nicht fragen, wie sich das auf die Kinder auswirkt. Frauen, die statt dessen ihre Kinder lieber selbst erziehen möchten, »verweigern« sich dem Arbeitsmarkt und sabotieren die Volkswirtschaft, die auf die Leistungskraft der Frauen »nicht verzichten kann«. Deshalb ist es tabu, nach der Verträglichkeit von Kinder- und Karrierewunsch zu fragen.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 63-64

„Wie dem Puritanismus ist dem Feminismus die Arbeit heilig. Und nichts trifft die Signatur der Gegenwart genauer als Paul Lafargues Formel von der »Religion der Arbeit«. In ihrem Kultzentrum steht heute die unverheiratete, berufstätige Frau. Sie verkörpert die Identität von Emanzipation und Erwerbsarbeit.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 64

„So steht das Verhältnis von Arbeit und Familie heute auf dem Kopf: Im Büro fühlt man sich zu Hause, und zu Hause wartet die »entfremdete« Arbeit. Die Arbeit wird gesellig, das Familienleben wird taylorisert. Da es nun in einem von Zeitknappheit geprägten Familienleben immer entschiedener um effizientes Management geht, könnte man von einer Maskulinisierung des Zuhause sprechen, während wir gleichzeitig eine fortschreitende Feminiserung des Arbeitsplatzes beobachten können ....“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 65-66

„Die Emanzipation vollzieht sich als Entwertung der Mutterschaft und der Männlichkeit.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 67

„Mit Ritalin und Prozac erzeugt man Political Correctness, nämlich Feministen und Softies.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 84

„Schon 1969 hat Patricia C. Sexton den feminiserten Mann identifiziert - Produkt eines Schulsystems, das zunehmend von Frauen bestimmt wird und deutlich weibliches Verhalten belohnt (»soziales Lernen«, »Kommunikationstraining«).“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 84

„So werden die Jungen sozialverträglicher, die Mädchen selbstbehaupteter, und alle tendieren zur androgynen Mitte, für die Figuren wie David Beckham oder Ulrike Folkerts in den Medien werben. Charles Horton Cooley hat schon vor hundert Jahren beobachtet, daß die demokratische Nivellierung der Geschlechtsdifferenz in Organisationen und Wettbewerbssituationen tatsächlich zu einer Mskulisierung der Frauen und einer Feminisierung de Männer geführt hat.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 84

„Wenn ... die Biologie das Schicksal ist, dann versteht sich der Feminismus als Sabotage dieses Schicksals.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 85

„Das Wissen um die sexuelle Designdifferenz zwischen Mann und Frau geht in der westlichen Welt allmählich verloren. .... Da die Differenz der Geschlechter aber ständig in die Augen springt, muß der Feminismus vor allem Wortpolitik betreiben und versuchen, Sex durch »Gender« zu verdrängen. Wenn also allerorten Gender Studies aufblühen, darf man vermuten, daß es dabei vor allem um eine Kampfansage gegen die Evolutionsbiologie geht.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 85

„Die feministische Sabotage des Schicksals der Biologie kämpft aber nicht nur gegen das Reproduktionsdesign der Frau, sondern auch gegen das archaische Begehren des Mannes. .... Deshalb sind die Folgen der feministischen Lustfeindlichkeit für Männer mindestens so schwerwiegend wie für Frauen.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 85-86

„Das verzögerte Erwachsenwerden, wie es früher nur für Studenten typisch war, ist zur Lebensnormalform geworden.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 86

„Im Blick auf die Zukunft heißt das konkret: Man probiert mehr Partner aus; deshalb wachsen die Ansprüche an den Partner. Und damit wird es immer unwahrscheinlicher, daß sich passende Paare finden; folglich gibt es immer mehr Scheidungen und immer mehr Singles.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 86

„Ein Mädchen, das sich entscheidet, bis zur Hochzeit unberührt zu bleiben, erscheint uns heute komisch. Warum eigentlich? Nach dem bisher Gesagten muß die Antwort wohl lauten: weil es die Einheit von Sexualität, Liebe und Ehe repräsentiert. Genau diese Einheit nämlich hat die moderne Intimität zersetzt. Nicht nur Sexualität und Fortpflanzung sind entkoppelt worden, sondern auch Liebe und Ehe.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 87

„Der Siegeszug der Homosexuellen in den modernen Metropolen zeigt, daß es unserer Gesellschaft heute einleuchtet, Sexualität als vollkommen formbar zu begreifen. Man entscheidet sich für seine Sexualität und akzeptiert Heterosexualität längst nicht mehr als natürlichen Standard. Der Ökonom Edward Miller hat vermutet, daß die Feminisierung der Öffentlichkeit die Entwicklung der Homosexualität fördert; er deutet Homosexualität nämlich als Nebenprodukt, das bei der Produktion femininer Züge in unserer Gesellschaft anfällt: Mitgefühl, Sensibilität, Sanftheit, Freundlichkeit. Bei einigen Männern gelingt diese Temperierung ihrer Männlichkeit - die anderen werden schwul.“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 88

„Was verdrängt wird, kehrt wieder - aber in entstellter Form..“
Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 91

„Die Emanzipation stirbt rein biologisch aus, zumal ja gerade diejenigen, die sie tragen, also die Intellektuellen, besonders unfruchtbar sind und fast nichts zum Genpool beitragen. Am Ende werden uns diejenigen fehlen, die wir am dringendsten brauchen: die Intelligenten, die Kompetenten, die Hochausgebildeten.“
Norbert Bolz, Mehr Steuern für Kinderlose!,  in: Focus, 06.03.2006

„Die Kinderlosen ... stärker ... besteuern. Es wäre absurd, nachdem man also lange Zeit die klassischen Familien diskriminiert hat, jetzt umgekehrt die Double-Income-No-Kids-Welt zu diskriminieren; nur zeigt eine simple Überlegung über die Finanzströme einer Gesellschaft, daß diese Leute mehr herausbekommen, als sie einzahlen in das Gesamtsystem.“
Norbert Bolz, Mehr Steuern für Kinderlose!,  in: Focus, 06.03.2006

„Ich finde es ohnehin erstaunlich, daß sich der Feminismus so naiv auf eine Art Produktionsfetischismus hat einschwören lassen, daß man also die Erwerbsarbeit wie eine heilige Kuh umtanzt. Die Soziologie hat in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr Materialien beigeschafft, die deutlich machen, daß die Karriereleiter als Metapher für das eigene Leben zerbrochen ist. Der Feminismus ist im Grunde gar keine Emanzipationsbewegung mehr, sondern eine Art Nebenmotor des Turbokapitalismus.“
Norbert Bolz, Mehr Steuern für Kinderlose!,  in: Focus, 06.03.2006

„Man kann das Thema »Zukunft der Familie« öffentlich nicht diskutieren, weil man in den Medien naturgemäß nur auf berufstätige Frauen und kulturgemäß nur auf eingeschüchterte Männer trifft. Hausfrauen und Mütter greifen nicht zur Feder oder zum Mikrophon.“
Norbert Bolz, Verstaatlichung der Kinder, in: Die Welt, 06.04.2006

„Ich glaube, je moderner die Welt geworden ist, umso größer wurde der Konformismus im Denken. Wir sind zwar wahnsinnig nonkonformistisch in unserem Alltagsverhalten, in Bekleidung u.s.w., aber das Denken wird immer konformistischer.“
Norbert Bolz, in der TV-Sendung: Nachtstudio, 18.11.2007

„Die moderne Welt favorisiert Weiblichkeit. Es gibt eine Prämie auf weibliche Züge in der modernen Welt. .... Kurzum: Moderne Welt heißt sehr, sehr viel mehr Weiblichkeit als Männlichkeit. Es scheint so zu sein, als seien die Frauen die Gewinner und die Männer die Verlierer. .... Nur, fragen wir die Frauen mal selber: .... Ist es denn tatsächlich so, daß die Frauen glücklicher sind mit Männern, die gar keine Männer mehr sind? Wenn die Männer genauso sind, wie die emanzipierten Frauen es heute verlangen, ... begehren die Frauen tatsächlich diese Softis, diese Weicheier?“
Norbert Bolz, in der TV-Sendung: Nachtstudio, 18.11.2007

„Was ich mich frage, ist eben dies: ob diese ... Feminisierung der modernen Welt ... nicht uns zum Nachdenken dazu bringen sollte, ob wir nicht in vielen Zusammenhängen mehr Männlichkeit bräuchten.“
Norbert Bolz, in der TV-Sendung: Nachtstudio, 18.11.2007

„Dimensionen wie Stolz und Ehre, die würde ich nach wie vor sehr gerne mit diesem Begriff der Männlichkeit assoziieren; und da sehe ich außerordentliche Defizite in unserer modernen Gesellschaft; und das gilt eben auch ... für den für mich viel wichtigeren Bereich ...: unserer Denkfreiheit.“
Norbert Bolz, in der TV-Sendung: Nachtstudio, 18.11.2007

„Die moderne Welt hat mal mit der Forderung der Denkfreiheit angefangen, und ich glaube, wir haben uns von nichts so weit entfernt wie von der Denkfreiheit. Wir waren noch niemals in der Geschichte so sklavisch abhängig von öffentlich durchgedrückten Meinungen wie heute. Also selbst unsere Diskussion ... läuft ja schon wieder in vorgefertigten Bahnen; nämlich: ... der Mainstream in der Meinung zu unserem Thema nach Männlichkeit; es gibt keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern; männlich und weiblich sind überholte Kategorien - das können Sie in jeder Verlautbarung der Bundesregierung nachlesen. .... Und ich glaube hier liegt ein massives Problem.“
Norbert Bolz, in der TV-Sendung: Nachtstudio, 18.11.2007

„Das, was für die Griechen das Leben überhaupt lebenswert gemacht hat, das, was damals thymós hieß, und das war eben Stolz und Ehre und der Kampf darum, das ist in der modernen Welt verschwunden.“
Norbert Bolz, in der TV-Sendung: Nachtstudio, 18.11.2007

„Einer der phantastischsten Texte der Philosophiegeschichte hat sich als der realistischste erwiesen: Also sprach Zarathustra. Schon die Vorrede inszeniert die »Posthistorie«, also die Zeit nach dem Ende der Geschichte und des Hegelschen Menschen. Nietzsche zeichnet dort den Letzten Menschen als Gegenteil des Übermenschen.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 53

„So steht der Letzte Mensch zwar für das Ende des Menschen, doch dessen Verschwinden in der Spur des toten Gottes hat für Nietzsche nichts Eschatologisches. »Posthistorie« ist als Zeit des Endes der Geschichte kein endgeschichtlicher Begriff. Gerade der Letzte Mensch wird am längsten leben. Seine Arbeit der Nivellierung zielt auf den Insektentypus, den die großen Ameisenbauten der modernen Städte fordern. Diese totale Uniformierung, die Abschleifung zum Sand der Menschheit, hat Nietzsche dem Christentum und der Demokratie zur Last gelegt.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 53

„Um 1900 verbreitete sich der Eindruck, daß die westliche Zivilisation in eine Endphase der Kristallisation eingetreten ist. Ein bloß noch biologisches Auf und Ab ersetzt die Geschichte, die Form erstarrt zur Formel und der Lebensstil versteinert zum Typus. So hat Oswald Spengler den Faust des II. Teils als Herold der traumlosen Erstarrung begrüßt und die Lehre von der Entropie als säkularisierte Götterdämmerung verstanden. Ist die kristalline Zivilisation erst einmal in ihrem Grundriß fertig, so gibt es keine Geschichte mehr, sondern nur noch das Kaleidoskop der »Posthistorie« - eine Welt fortwährender Veränderungen, in der nichts anders wird.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 53-54

„Der berühmte Buchtitel Francis Fukuyamas - Das Ende der Geschichte und der Letzte Mensch - faßt ja ganz einfach die Positionen Hegels und Nietzsches zusammen.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 54

„»Posthistorie« ist das Weltalter der Langeweile.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 55

„Dekadenz heißt politisch: die soziale Frage.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 56

„In der Religion des Letzten Menschen gibt es nichts Schlimmeres als die Sünde wider den heiligen Teamgeist.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 57

„Und überall wo der Sozialismus real existiert, programmiert er die Gleichheit der Unfreien. Als Wohlfahrtsstaat besteuert er den Erfolg und subventioniert das Ressentiment.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 58

„Gerecht zu scheinen, ohne es zu sein, ist jene höchste Ungerechtigkeit, die man »soziale Gerechtigkeit« nennt.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 58

„Vater Staat will nicht, daß seine Kinder erwachsen werden. Und auch diejenigen, die ihr Leben weitgehend unabhängig von staatlicher Betreuung gestalten, bleiben oft genug politische Kinder.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 59

„Die »Posthistorie« des Letzten Menschen kultiviert ... die Menschheit ohne Männlichkeit, die geschlechtsneutrale Gesellschaft. Wenn aber, wie die Griechen meinten, Wahrheit etwas ist, was der Vergessenheit entrissen werden muß, dann führt uns die Frage nach der Dekadenz zu jenen Formen, die nun als männlichkeitsfeindliche Ersatzreligionen erkennbar werden: Feminismus, Pazifismus, Environmentalismus, Konsumismus - und über allem thronend die »Politische Korrektheit« als Ersatzreligion der Akademiker.“
Norbert Bolz, Das Wissen der Religion, 2008, S. 60

„Es gibt eine berechtigte Leidenschaft für die Gleichheit, die die Menschen anspornt, sich um die Anerkennung und Achtung von ihresgleichen zu bemühen - man könnte sagen: eine Leidenschaft für die Gleichheit aus Stärke. Aber es gibt auch eine Leidenschaft für die Gleichheit aus Schwäche, wo die Schwachen versuchen, die Starken auf ihr Niveau herabzuziehen. Und in dieser Gleichheitssucht steckt die größte Gefahr der modernen Demokratie, nämlich die Verlockung, einer Ungleichheit in Freiheit die Gleichheit in der Knechtschaft vorzuziehen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 9

„Beide, Freiheit wie Gleichheit, kosten etwas. Der Preis der Freiheit ist sofort spürbar, der Preis der Gleichheit macht sich erst allmählich bemerkbar. Der Preis der Freiheit ist sofort spürbar, der Preis der Gleichheit macht sich erst allmählich bemerkbar. Und umgekehrt gilt: Die Wohltaten der Freiheit zeigen sich erst allmählich, aber die Wohltaten der Gleichheit spürt man sofort. Es kann deshalb nicht überraschen, daß ... man im Zweifel die Freiheit der Gleichheit opfert. Historisch betrachtet kämpfen Freiheit und Gleichheit zunächst gemeinsam, aber sie trennen sich nach dem Sieg. D.h. nur solange die Gleichheit die Freiheit politisch benutzen kann, verbünden sich Gleichheit und Freiheit. Nur im Kampf gegen autokratische Machthaber stehen Freiheit und Gleichheit auf derselben Seite der Barrikade. Der Kult der siegreichen Gleichheit forden dann aber rasch das Opfer der Freiheit.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 9-10

„Es ist eine traurige Ironie der Weltgeschichte, daß das Ideal der Gleichheit den Haß verewigt, den die Realität der Ungleichheit erzeugt hat.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 10

„Es gibt Dinge, die besser sind als andere. Es gibt Kulturen, die fortschrittlicher und humaner sind als andere. Und es gibt Menschen, die anderen überlegen sind - die Aristoi, die Elite, die Seltenen, die Besten, die Stars, die Reichen, die Mächtigen, die Berühmten. Dieses Besser- und Überlegensein artikuliert sich traditionell als Vornehmheit, Größe, Stil und Wille zur Distinktion.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 11

„Man kann sich Kultur aber nur als ein System der Unterschiede und Humanität nur als Differenziertheit denken. Das zeigt gerade unsere eigene Erfolgsgeschichte: Europa war und ist das Leben der Differenz. Und jeder, der Lebenserfahrung hat, weiß, daß es kein Glück gibt ohne die Erfahrung des Unterschieds.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 11

„Weil die Menschen unterschiedlich sind, folgt gerade aus ihrer Gleichbehandlung die materielle Ungleichheit ihrer Lebenslagen. Erfolg ist in hohem Maße eine Sache des Zufalls. Jeder hat Eltern und deshalb gibt es eine unvermeidliche Chancenungleichheit. Wer eine glückliche Kindheit hatte und von liebevollen Eltern gut erzogen wurde, hat Möglichkeiten der Lebensfreude und des Kulturgenusses, die durch keine Umverteilungspolitik kompensiert werden können.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 12

„Weder Natur noch Kultur sprechen für Gerechtigkeit. Die Natur nicht, denn nicht alle Frauen sind gleich schön; nicht alle Männer sind gleich kompetent. Aber auch die Kultur nicht, denn sie hat sich immer nur unter Bedingungen ungerechter Besitzverteilung entfaltet. All das klingt deprimierend, und die moderne Gesellschaft neigt dazu, weiteres Nachfragen zu verbieten. Gene, Intelligenz und Rasse sind die Tabus unserer Zeit - wie Sex im Viktorianischen England. Mit anderen Worten, archaisches Erbe, genetische Determination, angeborenes Verhalten und Geschlechtsrolle sind die Skandale der egalitären Gesellschaft. Geist, Schönheit, Stärke, Geschicklichkeit, Talent, Fleiß - all das ist ungleich verteilt und läßt sich nicht umverteilen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 12

„Nicht Armut sondern soziale Knappheit und erlernte Hilflosigkeit sind die zentralen Probleme der westlichen Welt. Deshalb erwarten die Bürger ihre Lösung auch nicht von der Wirtschaft, sondern vom Staat. In der Demokratie sind alle Bürger unabhängig und schwach. Zunehmend mischt sich der Staat auch in die geringfügigsten Angelegenheiten der Bürger ein. Er sorgt für die Gesundheit, die Arbeit, die Erziehung und Bildung seiner Bürger. Aber er sorgt auch für unsere geistige Gesundheit und flößt uns die korrekten Gefühle und Ideen ein. In den modernen Massendemokratien sind die Regierenden keine Tyrannen mehr, sondern Vormünder. Und die Regierten bewegen sich im Hamsterrad der kleinen Lüste und Vergnügungen gleich, einförmig und rastlos.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 16

„Alle Sozialleistungen, an die wir uns gewöhnt haben, nehmen die Form von Rechtsansprüchen an. Dadurch verwandeln sich alle Unfälle in Sozialfälle. Eine Politik, die davon lebt, kann dauerhaft natürlich nur betrieben werden, wenn die Gesellschaft ständig Ungleichheit produziert bzw. die Empfindlichkeit für Unterschiede steigert. Diese wachsende Abweichungsempfindlichkeit hat ihren Preis. An die Stelle von Freiheit und Verantwortung treten Gleichheit und Fürsorge.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 18

„Vor allem in Fragen des Geschlechterverhältnisses, der Gesundheit und der Bildung erwartet die moderne Gesellschaft ganz selbstverständlich gleiche Behandlung für alle, die durch immer neue »Rechte« gewährleistet werden soll. Da diese Erwartung aber so unrealistisch wie selbstverständlich ist, erzeugt sie bei den Begünstigten eine permanente Unzufriedenheit. Um diese Unzufriedenheit von sich abzulenken, verspricht die Regierung dann regelmäßig »mehr Gleichheit«. So können die Bürger Begünstigungen von Anrechten kaum mehr unterscheiden.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 18

„Wir müßten begreifen, daß das Wort »sozial« selbst keinen juristischen Sinn hat, sondern ein rein politischer Zielbegriff ist, der vor allem auf die Güterverteilung bezogen ist. Der Kern des Rechtsstaats ist die Verfassung, die gewährleistet, der Kern des Sozialstaats ist die Verwaltung, die gewährt. Diese Spannung kann man nicht abbauen, sondern nur institutionalisieren. Und aus all dem folgt für unser Thema: Man sollte die Entzweiung von Rechtsstaat und Sozialstaat positivieren, statt sie durch den Tabubegriff der »sozialen Gerechtigkeit« zu verdecken. An der Gerechtigkeit muß man arbeiten wie an einem Mythos. Und hier ist der Bürger der Held.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 19

„Es gibt keine gerechte Gesellschaft.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 19

„Und man kann die berühmte Parole der französischen Revolution - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - eben so verstehen, daß man das Phantom der Brüderlichkeit braucht, um den Widerspruch zwischen Freiheit und Gleichheit zu verdecken.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 25

„Freiheit und Gleichheit kämpfen zunächst gemeinsam, aber sie trennen sich nach dem Sieg. Nur solange die Gleichheit die Freiheit politisch benutzen kann, stehen Gleichheit und Freiheit im Bündnis. Nur im Kampf gegen autokratische Machthaber sind Freiheit und Gleichheit Verbündete. Der Kult der siegreichen Gleichheit fordert dann aber rasch das Opfer der Freiheit. Er wird so fanatisch, daß er die Knechtschaft in Kauf nimmt.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 26

„Die Umweltaktivisten sind Schüler des Monisten Ernst Haeckel. Er hat nicht nur den Begriff Ökologie geprägt, sondern auch erstmals Rechte für Tiere gefordert und vorgeschlagen, den christlichen Gottesdienst durch die Verehrung der Großen Mutter Natur zu ersetzen. Dem entspricht heute ein biozentrischer Gleichheitsbegriff, der allen Organismen der Erde den gleichen inneren Wert zuschreibt. Tiere haben aber keine Rechte. Wir verbieten uns nur, sie zu quälen. Und wir gebieten uns, sie zu schützen. Es ist einfach ein logischer Fehlschluß, aus Gesetzen gegen Tierquälerei ein Recht der Tiere abzuleiten. Menschen und Tiere sind nicht gleich.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 27-28

„Aber am Ende wird man wohl auch das Lebensrecht der Pflanzen auf die humanitaristische Agenda setzen. Und bereits heute gibt es Leute, die nur Früchte essen, die schon vom Baum gefallen sind. Hier wird die Evolutionstheorie zur kosmischen Religion umfunktioniert: Die Natur ist unsere Mutter! Jeder Christ sollte aber wissen, daß das falsch ist. G. K. Chesterton sagte einmal, daß jeder, der die Natur als seine Mutter verehrt, herausfinden wird, daß sie nur seine Stiefmutter ist.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 28

„Zu den wichtigsten Aufgaben der Politischen Korrektheit gehört es, die Diagnose eines Zusammenpralls der Zivilisationen, eines Kampfs der Kulturen als Diskriminierung und gefährliche Stimmungsmache zu diskreditieren. Damit verschleiert die Politische Korrektheit ihre eigene Strategie. Es gibt heute nämlich nicht nur einen Kulturkampf sondern zwei. Zum einen, und das ist bekannt, steht der Westen gegen den Rest der Welt. Zum zweiten, und das wird von jener Sprachpolitik geschickt verdeckt, gibt es einen Kampf gegen den Westen innerhalb des Westens selbst. Gemeint ist der antibürgerliche Affekt, der von den Linksintellektuellen kultiviert wird.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 29

„Wer Gleichheit fordert, will Privilegien. Das gilt vor allem für Intellektuelle. Sie sind es, die betrügen wollen, indem sie »Menschheit« sagen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 29

„»Wo Unterschiede fehlen, droht Gewalt.« Dieser Satz des Kulturanthropologen René Girard müßte über dem Eingangstor zur modernen Massendemokratie stehen. Kultur ist immer Differenzierung, und Entdifferenzierung provoziert Gewalt. Denn nicht die Unterschiede, sondern ihre Auflösung erzeugen Rivalität. Der Rivale ist mein Modell; sein Wunsch zeigt mir das Objekt meines Begehrens. Früher haben Religion und Stratifikation diese Imitationskonflikte in Schach gehalten. Und es ist eine bittere Ironie der Weltgeschichte, daß der moderne Demokratisierungsprozeß die Macht der Rivalität nicht geschwächt, sondern gesteigert hat. Gerade der moderne Gleichheitsgrundsatz erzeugt Gewalt. Der Verlust der Unterschiede ruft allererst die Rivalität ins Leben, für die dann die Unterschiede verantwortlich gemacht werden. Das ist die Sprengladung des Begriffs »soziale Gerechtigkeit«.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 31

„Und auch im Alltagsleben haben wir uns längst an die Zensur der Politischen Korrektheit gewöhnt.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 32

„So erzählt die Politische Korrektheit ungehindert phantastische Wohlfühlgeschichten und verwandelt Geschichte in eine Therapie für Minderheiten. »Diversität«, also die gleichmäßige Repräsentation aller Religionen, Kulturen und Ethnien in einer Gesellschaft, ist ein klassischer Fall von Orwellschem Neusprech. Denn Diversität bedeutet im Klartext Konformismus. Wir haben es hier mit einer schlichten Inversion des Kulturchauvinismus zu tun. Der Westen gilt nichts, Asien und Afrika sind Vorbilder. Diversität heißt also: alle minus eins. Und dieses Eine ist die westliche Kultur der weißen Männer.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 34

„Weil das Selbstwertgefühl der Leistungsschwachen nicht bedroht werden soll, darf der IQ nicht mehr getestet werden und wird Wettbewerb zum Unwort. Stattdessen fordert man »Teamarbeit« - ein in aller Welt beliebtes Wort, mit dem man Ehrgeiz und harte Arbeit tabuisiert.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 45

„Der fanatische Feminismus ist eine psychische Epidemie, eine Geisteskrankheit, die aufgrund ihrer massenweisen Verbreitung in gewissen Medien und Bildungsanstalten als neue Form von Intelligenz gefeiert wird.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 47

„Indem man die Gleichheit der Geschlechter erzwingt, degradiert man beide.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 47

„Der fanatische Feminismus mißversteht Gleichberechtigung als Gleichheit.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 47

„Alle Absurditäten des fanatischen Feminismus rühren also daher, daß einige intelligente Frauen nicht in der Lage sind, zwischen Gleichberechtigung und Gleichheit zu unterscheiden.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 48

„Jede Politik, die hier auf Identität statt auf Differenz setzt, ist monströs und lächerlich.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S.

„Der fanatische Feminismus zielt heute weder auf Freiheit noch auf Chancengleichheit, sondern auf Ergebnisgleichheit. Alle starren auf die Zahlen bei der Besetzung von Führungspositionen. Wie hoch ist der Anteil weiblicher Professoren an deutschen Universitäten? Wie viele Dax-Unternehmen werden von Frauen geführt? Nie geht es um konkrete Frauen und die Anerkennung ihrer Leistung, sondern immer nur um die Gruppe und ihre »Quote«. Die fanatischen Feministen heute wollen Gleichheit statt Freiheit - und zwar Ergebnisgleichheit start Chancengleichheit - und zwar Ergebnisgleichheit nicht für die einzelnen Frauen, sondern für die »Gruppe« der Frauen als ganze, statistisch meßbar an der Zahl von Frauen in bestimmten hoch bezahlten Berufen und Spitzenpositionen. Ja eigentlich geht es ihnen auch nicht um Gleichheit, sondern um Macht.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 48-49

„Wie Hegels Weltgeschichtsphilosophie dem arbeitenden Sklaven die Verwandlung der Welt in ein menschliches Zuhause zugeschrieben hat, so schreibt die Politische Korrektheit der arbeitenden Frau die Verwandlung der modernen Gesellschaft in ein menschliches Zuhause zu.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 50

„Seit es die Pille gibt, ist Sex ohne Kinder selbstverständlich. Und umgekehrt konfrontiert uns die Gentechnik heute mit der Möglichkeit, Kinder ohne Sex zu haben. .... Und die Politische Korrektheit behandelt Frauen heute wie Männer, die sich gelegentlich eine kleine Auszeit nehmen, um Kinder zu bekommen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 51

„Da die Differenz der Geschlechter aber ständig in die Augen springt, muß der fanatische Feminismus vor allem Wortpolitik betreiben und versuchen, Sex durch »Gender« zu verdrängen. Wenn also allerorten »Gender Studies« aufblühen, darf man vermuten, daß es dabei vor allem um eine Kampfansage gegen die Evolutionsbiologie geht.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 53

„Wohl noch niemals in der Geschichte der Menschheit war das Verhältnis der Geschlechter so vergiftet wie heute.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 53

„Früher lebten Männer und Frauen zusammen - aber nach unterschiedlichen Regeln. Heute gelten für Männer und Frauen dieselben Regeln - aber sie leben nebeneinander her wie Parallelen, die sich eben nicht kreuzen. Das ist eine Folgelast der Modernisierungsprozesse ....“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 53-54

„Frauen, die dem Zeitgeist huldigen, kopieren die Männer. Sie wollen das, was Männer tun .... Viele Frauen wollen aber nicht nur das tun, was Männer tun, sondern sie wollen auch das nicht tun, was Männer nicht tun wollen, zum Beispiel putzen und Windeln wechseln. Gerade den Sinn der sexuellen Arbeitsteilung kann man in der modernen Gesellschaft kaum mehr plausibel machen. Hinzu kommen die unbezweifelbaren Fortschritte in der Ausbildung von Frauen, die sie für die Wirtschaft attraktiv machen. Je erfolgreicher aber die Wirtschaft und je gebildeter die Frauen, desto unfruchtbarer ist eine Nation. Frauen verdienen mehr und gebären weniger. Die Emanzipation der Frau vollzieht sich demnach als Entwertung der Mutterschaft und der Männlichkeit. Männer und Frauen leben das gleiche Leben.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 54

„Doch das gleiche Leben von Mann und Frau versöhnt nicht, sondern verbittert. Mehr denn je scheint Nietzsche mit seiner Definition der Liebe recht zu behalten: »in ihren Mitteln der Krieg, in ihrem Grunde der Todhaß der Geschlechter« (Friedrich Nietzsche, Warum ich so gute Bücher schreibe, in: Ecce homo, 1889, § 5). Diesern latenten Kriegszustand zwischen den Geschlechtern versuchen sich immer mehr Menschen dadurch zu entziehen, daß sie die Identifikation mit ihrer Geschlechterrolle verweigern. Frauen wollen nicht mehr Frauen und Männer nicht mehr Männer sein. Man könnte das Geschlechtsflucht nennen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 54

„Mädchen werden offenbar auf sehr viel natürlichere Weise Frauen, als Jungen zu Männern werden. Und deshalb können Frauen auch Männlichkeit imitieren, ohne in eine Identitätskrise zu geraten. Männer sind künstlicher. Männlichkeit hat immer den Charakter einer Performance: Mann kann man nicht einfach nur »sein«. So ist Sex für Männer immer auch ein Identitätstest. Männlichkeit definiert sich sehr viel stärker über eine Negation des Weiblichen als umgekehrt. Deshalb sind Identitätskrisen bei Männern vorprogrammiert, wenn diese Negation erschwert wird.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 55-56

„Männer dominieren, Frauen domestizieren.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 58

„Frauen domestizieren die männliche Natur - und das ist die Ultrakurzgeschichte der »Zivilisation«. Aus dem Jäger ist mit der Zeit der Versorger geworden: der Arbeiter und Familienvater. Und deshalb markiert die Rolle des Mannes als Versorger die empfindlichste Stelle der modernen Gesellschaft. Die Karrierefrau zerstört diese Rolle nicht nur zu Hause, sondern auch am Arbeitsplatz.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 58-59

„Weil schöne Frauen unter »Sexualobjekt« rubriziert werden und Schwangerschaft als Behinderung verstanden wird, dominieren die Unfruchtbaren und die Häßlichen. Die zufriedenen und schönen Frauen schreiben nicht gegen das biologische Schicksal an.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 61

„Wenn, wie Freud erkannte, die Biologie das Schicksal ist, dann versteht sich der fanatische Feminismus als Sabotage dieses Schicksals. Und hierbei spielt die Rechtfertigungsbedürftigkeit der Fortpflanzung eine Schlüsselrolle. Sobald nämlich Kinder kommen, wird die Geschlechterdifferenz unabweisbar. Deshalb ist die Abtreibung ein Sakrament des fanatischen Feminismus.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 61

„Zunächst ging es dem Feminismus um die Beseitigung der Asymmetrie in der Unterscheidung von Mann und Frau - die Frau ist genau so viel wert wie der Mann, es fehlt ihr nichts, sie ist nicht organisch oder intellektuell minderwertig. Aber man sieht dann rasch zweierlei. Der Feminismus muß, erstens, den Geschlechtsunterschied als eine Unterscheidung betrachten, die nicht unterscheidet. Und zweitens erfordert die Gleichstellung von Mann und Frau eine Ungleichbehandlung von Männern und Frauen - die große Korrektur der historischen Ungerechtigkeiten durch eine Bevorzugung der Benachteiligten.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 61-62

„Der fanatische Feminismus akzeptiert die Unterscheidung von Mann und Frau eigentlich nur noch, um statistisch erfaßbare Benachteiligungen zu markieren. Ansonsten setzt man auf Ununterscheidbarkeit. So verschärft sich die feministische Ideologie durch fortschreitende Gedankenlosigkeit. Erst war man gegen die Asymmetrie in der Unterscheidung von Mann und Frau; dann wollte man, daß die Unterscheidung nicht unterscheidet; und schließlich unterstellt man Ununterscheidbarkeit - das androgyne Ideal, Transsexualität, Männer, die Kinder gebären. Für die Tugendwächterinnen des Geschlechtsegalitarismus wird jede normale - ja: normale! - menschliche Regung zum skandalösen Störfall.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 62

„Der Soziologe Harrison C. White hat gezeigt, daß die Leugnung des Geschlechtsunterschieds als Unterschied die Überlegenheit des männlichen Geschlechts gerade steigert. Man ist versucht, das unter »List der Vernunft« zu verbuchen. In jedem Fall aber handelt es sich um eine Ironie der Geschichte. Seit die Gleichheit der Geschlechter mit Nachdruck betont wird, wird die Sexualität nach dem Mann modelliert. Sexualität wird zur Leistung, die optimiert werden kann. Und den Orgasmus kann man an Männern einfach besser studieren als an Frauen. Nichts ist prägnanter als der Phallus. Männliche Sexualität paßt auch besser in den modernen Lebensalltag; sie ist, wie Soziologen so gerne sagen, »ausdifferenziert« - neben Beruf, Freizeit und Sport. In Niklas Luhmanns schönem Buch über Liebe als Passion heißt es dazu: »Wenn eine Frau liebt, sagt man, liebt sie immer. Ein Mann hat zwischendurch zu tun.« (Niklas Luhmann, Liebe als Passion, 1982, S. 294). Wenn nicht alles täuscht, lieben Karrierefrauen heute wie Männer.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 62

„Die fanatischen Feministinnen sind die wahren »Phallozentriker«; sie können nur wertschätzen, was Männer tun, und verachten alles spezifisch Weibliche wie die Hausarbeit und die Sorge um die Kinder. Mütter und Hausfrauen werden von den meisten Männern respektiert, von vielen Frauen nicht. Ein Männlichkeitskomplex bringt Frauen dazu, Männer nachzumachen. Karrierefrauen mieten andere Frauen, nämlich Putzfrauen und Tagesmütter, die die Arbeit machen, die sie verachten. So verringert sich der Unterschied zu den Männern, indem sich der Unterschied zu den statusniedrigeren Frauen vergrößert. Und ein Soziologe könnte nüchtern anmerken, daß sich die Karrierefrauen damit die Möglichkeiten verknappen, »nach oben« zu heiraten.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 62

„Die Familie ist nichts als die Fessel, die Frauen von der Erwerbstätigkeit abhält, und die Ehe ist nichts anderes als Prostitution und Vergewaltigung. Früher haben die Linken den Arbeitern eingeredet, daß sie unterdrückt sind - heute reden sie es den Hausfrauen ein. Buchstäblich geht es um eine Enthauptung der Familie, sofern nämlich der Vater traditionell als Oberhaupt der Familie verstanden wurde, und um die Durchsetzung des androgynen Ideals - die Geschlechterrollen sind austauschbar.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 63

„Der Kampf für Gleichheit ist immer auch ein Kampf gegen die Familie. Denn Familien produzieren asymmetrische Verhältnisse nach innen und nach außen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 63

„Ein klassischer Fall der Abweichungsverstärkung, also des positiven Feedback, ist die sexuelle Arbeitsteilung. Mögen die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau im Blick auf die Aufzucht von Kindern auch noch so klein sein, so führen sie doch dazu, daß die Unterscheidung von Haushalt und Markt systematisch auf die Geschlechterdifferenz abgebildet wird. Wenn die Frau auch nur ein wenig geschickter im Umgang mit Kindern ist und der Mann auch nur ein wenig aggressiver im ökonomischen Wettbewerb ist, lohnt es sich, wenn beide ihre Geschicklichkeiten kultivieren, um dann die jeweiligen Spezialisierungsgewinne in die Ehe einzubringen. Und das läuft eben auf eine scharfe sexuelle Arbeitsteilung voraus.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 64

„In der klassischen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau sorgt die sexuelle Arbeitsteilung dafür, daß der Handel für beide profitabel ist. Die Solidarität der Eheleute, dieses stärkste aller altruistischen Gefühle, entsteht demnach aus der sexuellen Arbeitsteilung. Die Frau übernimmt dabei die emotionale Führung, der Mann die instrumentale. Frauen sympathisieren, Männer systematisieren. Der eine sorgt sich um die externe, die andere um die interne Grenzerhaltung des Systems Familie. Um hier das durchaus brauchbare Stereotyp der feministischen Kritik zu bemühen: Während die Frau sich um Haus und Kinder sorgt, geht der Mann auf die Jagd.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 64-65

„Es liegt nahe, gegen die biologische Ableitung der sexuellen Arbeitsteilung eine kulturelle Interpretation auszuspielen; doch das führt nicht sehr weit. Denn gerade die strenge Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau bringt beiden Vorteile, weil sich jeder Partner auf bestimmte Typen des Humankapitals spezialisieren kann. Wenn aber die Spezialisierung in einer arbeitsteiligen Ehe beiden große Vorteile bringt, weil in beiden Bereichen die Produktivität wächst, dann genügen auch kleine biologische Differenzen im Blick auf Kindererziehung, um die traditionelle Arbeitsteilung zwischen Haushalt und Markt zu begründen: die Frau zu Hause, der Mann auf der Jagd nach dem Profit. Kleinste Differenzen schaukeln sich durch Abweichungsverstärkung zur Opposition der Geschlechterrollen auf.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 65

„Doch was geschieht, wenn die Frau nun zum Jäger wird? Die Antwort, die Emile Durkheim schon Ende des 19. Jahrhunderts auf diese Frage gab, ist heute von größter Aktualität: Schraubt man die sexuelle Arbeitsteilung unter einen bestimmten Punkt herab, so verflüchtigt sich die Ehe und läßt nur mehr äußerst kurzlebige sexuelle Beziehungen zurück. Je weniger die sexuelle Arbeitsteilung in der modernen Gesellschaft einleuchtet, desto schwächer wird die ökonomische Reziprozität zwischen Mann und Frau - und desto schwächer werden die Gefühle, die sie aneinander binden.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 65

„Früher gab es den Wettbewerb der Männer um Frauen; jetzt gibt es den Wettbewerb mit Frauen. Und mit jedem Teilsieg in diesem Kampf gegen die sexuelle Arbeitsteilung schwächt sich die Ordnungsleistung der sexuellen Asymmetrie weiter ab. Das macht die Geschlechterrollen von Mann und Frau mehrdeutig. Zumal Männer stehen vor der unlösbaren Aufgabe, dominant aufzutreten und zugleich mit Frauen im Wettbewerb zu stehen. Rollenambiguität aber macht unglücklich - oder doch zumindest unsicher.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 65

„Damit hat uns die sexuelle Emanzipation in die unerträglichste Ungleichheit gestürzt. Was man heute Partnerschaft nennt, ist ein Schauplatz des gnadenlosen sexuellen Wettbewerbs. Nie war es für die Mächtigsten und Reichsten leichter, die Schönsten und Attraktivsten zu bekommen. Und nie war es für die Schwächeren schwerer, ihre Partner zu »halten«. Der sexuelle Wettbewerb hat bösartige Züge angenommen, seit er nicht mehr effektiv durch das Gebot der Monogamie begrenzt wird. Monogamie verhinderte ja die Zerstörung der Familie durch mächtige Frauen und Männer. Und die größte Macht liegt eben bei den jungen schönen Frauen und den alten erfolgreichen Männern.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 65-66

„Da wir alle Männer oder Frauen, heterosexuell oder homosexuell, schön oder häßlich sind, gibt es in diesen Fragen keinen unbeteiligten Beobachter. Schon deshalb wird diese knappe Darstellung dem Feminismus nicht gerecht. Sie ist traditionalistisch und nimmt zuweilen die Position des unmodernen Außenseiters in Kauf. Aber vielleicht gibt es in den Fragen des Geschlechterverhältnisses ja keine prästabilierte Harmonie zwischen Modernität und gesundem Menschenverstand. Der Geschlechtsunterschied ist die wichtigste Tatsache unseres Lebens. Seit Darwin wissen wir, daß die Evolution Differenzen bewahrt, wenn sie nützlich sind.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 66

„Die moderne Gesellschaft ist komplex und abstrakt; es fehlt ihr die Gefühlsstütze, und deshalb kann man sie nicht lieben. Friedrich von Hayeks berühmte These, der freie Markt sei die größte Entdeckung in der Geschichte der Menschheit, läßt eigentlich jeden kalt. Hier gibt es also einen akuten Gefühlsbedarf, die Notwendigkeit einer emotionalen Gestaltung der modernen Gesellschaft. Das leisten die Massenmedien, indem sie ständig soziale Ungleichheiten zeigen. So bedienen sie die rousseauistische Nostalgie nach einer von archaischen Gefühlen geleiteten Gesellschaft, in der ein autoritärer Staat sichtbar »soziale Gerechtigkeit« schafft.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 67

„Die Fassade der »sozialen Gerechtigkeit« zeigt besonders dramatische Risse, wenn im Fernsehen gezeigt wird, wie mobil das große Kapital geworden ist. Der Ehrliche ist bekanntlich der Dumme - und nur der Dumme wird besteuert. Mehr Gleichheit durch Umverteilung scheint deshalb die selbstverständlichste politische Forderung zu sein, und tagtäglich findet sie in den Massenmedien Resonanz. Nur selten hört man allerdings die Komplementärinformation, daß z.B. in Deutschland 20% derer, die Einkommen beziehen, 70% aller Einkommensteuern zahlen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 67

„In der Immanenz der Welt gibt es offenbar nur soziale Ungleichheit - die Gleichheit muß deshalb von außen kommen. Vor Gott waren ja alle Menschen gleich als Sünder. Aber was ist, wenn Gott tot ist? Schon seit dem 19. Jahrhundert konnte man beobachten, daß Gott zwar tot, aber das Schuldbewußtsein geblieben ist. Es suchte sich einen neuen Gegenstand und entdeckte die Armut des Industrierproletariats, die soziale Frage. So entstand eine ökumenische Liebesreligion des Mitleids und der Toleranz. Der Reiche ist seither der Sündenbock. Und tatsächlich kann wohl nur ein ungeheures Schuldbewußtsein den Erfolg der Ökos, Multikultis und Antikapitalisten in der westlichen Welt erklären. »Das Soziale« ist der Gottesersatz unserer Zeit. Wer nach einern zeitgemäßen Glaubenssystem sucht, findet es hier. Es kultiviert den Krisenstolz als neuen Sündenstolz.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 67-68

„Früher hätte man gesagt, daß es Ungleichheit gibt, weil es Schicksal gibt: Glück ohne Verdienst, Verhängnis ohne Schuld. Das kann man nur meistern, indern man es anerkennt. Und das ist eine Frage der Theodizee, nicht der Sozialpolitik. Doch die modernen Massenmedien pflegen das primitive Denken, das allem Geschehen eine Ursache und jeder Ursache einen Schuldigen zuschreibt.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 68

„Die Massenmedien erzwingen weltweit eine Wahrnehmung der Ungleichheit, an die dann Politiker und Intellektuelle ihre Programme anschließen können. Die Intellektuellen positionieren sich in moralischer Überlegenheit als Kritiker des Kapitalismus, des Systems oder der Gesellschaft, die an jenen Ungleichheiten schuld sind. Denn die Zumutungen der Fernethik kann man offenbar am besten ertragen, wenn man sich in die Position des Protestierenden bringt. Und die Politiker präsentieren sich paternalistisch als Betreuer der Benachteiligten.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 68

„Wie die Intellektuellen sind auch die Politiker Parasiten der Macht der Schwachen. Denn in der »Massenmediendemokratie« haben gerade die Schwachen Macht, sofern sie uns zum Mitleid zwingen; sie haben die Macht, wehzutun. Unzählige Formate des Fernsehens ermöglichen ihnen, was Nietzsche das Zur-Schau-Tragen des Unglücks genannt hat. Und das Entrüstungsvergnügen, das die sozialkritischen Sendungen anbieten, stellt sich nicht nur auf der Seite der Zuschauer, sondern auch auf der Seite der ins Bild gesetzten Benachteiligten ein; sie genießen das Sich-Beklagen als Lebensreiz der Schlechtweggekommenen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 68

„Der Skandal ist der Sündenbockmechanismus der Massenmedien. Und dabei ist es völlig gleichgültig, ob der Altruismus oder die Niedertracht Regie führen. Die Bestrafung des Übeltäters ist ein öffentliches Gut - egal, ob sie aus Gemeinsinn oder aus Bösartigkeit erwächst. Was zählt, ist der Effekt der sozialen Kontrolle.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 68-69

„Diese ethische Plakatwelt der Massenmedien illustriert sehr schön die Dialektik der Heuchelei, die Hegel schon vor zweihundert Jahren entwickelt hat. Sein Diderot würde heute fragen: Was ist gut an den Gutmenschen? Ihre moralistische Aggression ist ein unverzichtbarer sozialer Mechanismus zum Schutz der Altruisten. Denn je dynamischer die Gesellschafr, um so wahrscheinlicher das Trittbrettfahren und Betrügen - und desto notwendiger der Moralismus, der schon immer eine soziale Technik der Kontrolle von Betrügern war. Man kann heute von Evolutionsbiologen lernen, daß es eine genetische Selektion für moralistische Aggressivität gegen Betrüger und Trittbrettfahrer gibt. Sie findet in den Massenmedien, die den Markt für Achtung und Aufmerksamkeit regulieren, ein ideales Instrument. Der dort zumeist erhobene Ton ist nicht der Ton der Kritik, sondern der modischen Wut. Das erspart die Überzeugungsarbeit. Entrüstung gilt als Echtheitsbeweis.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 69

„Diese von den Massenmedien inszenierte öffentliche Meinung findet ihre stabilste Einheit im Protest. Niklas Luhmann hat gezeigt, daß es zwei Techniken gibt, mit denen man heute besonders leicht Protestpotential aktivieren kann. Man kann, erstens, »die Sonde der internen Gleichheit in die Gesellschaft« (Niklas Luhmann, Die Gesellschaft der Gesellschaft, 1997, S. 857) einführen, um Ungleichheiten sichtbar zu machen. Das ist unser Thema im engeren Sinn - das Thema Verteilung. Man kann aber auch, zweitens, »die Sonde des externen Gleichgewichts« (Niklas Luhmann, Soziologie des Risikos, 1991, S. 147) in die Welt einführen, um zu zeigen, daß wir im ökologischen Ungleichgewicht mit der Natur leben. So entstehen die Gefahrenthemen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 70

„Die Massenmedien stimulieren uns derart, gegen die Existenzbedingungen der modernen Gesellschaft zu protestieren, nämlich eben gegen Ungleichheit - dagegen richtet sich der »rote« Protest - und Ungleichgewicht - dagegen richtet sich der »grüne« Protest. So entstehen Neidthemen und Angstthemen. Die Angstthemen zeigen uns die Welt im Licht einer neuen Gleichheit der Unsicherheit: Katastrophen nivellieren. Die Katastrophe ist die vollkommene Entlastung: ich muß mir die Hilflosigkeit nicht selbst zurechnen. Heute wird vor allem der Klimawandel zum Instrument für Egalitarismus und weltstaatlichen Zentralismus. In seiner reinsten Gestalt zeigt sich der Egalitarismus der Massenmedien aber bei den Neidthemen, die die gesellschaftliche Ungleichheit sondieren.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 70

„Die Sonde der Gleichheit, die die Massenmedien in die Gesellschaft einführen, wirkt wie ein permanenter »Demokratietest«. Die Massenmedien zeigen täglich den pornographischen Reichtum - und zwar nicht nur den Armen den des Westens, sondern auch uns Wohlstandsbürgern den der Superreichen. Rasch zeigt sich da unsere Toleranz gegenüber dem Reichtum anderer überfordert. Bei der Wahrnehmung der Ungleichheit ist ja der Filter der Stände und Kasten weggefallen - jeder ist ein Mensch wie du und ich. Und das macht jede Ungleichheit tendenziell zum Skandal. Der sozialeVergleich erzeugt Neid und läßt die Erwartungen explodieren.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 68

„Daß die Armen der Dritten Welt unglücklich über ihr Los sind, versteht jeder. Die Massenmedien zeigen ihnen heute die Welt so, wie sie früher nur die Reichen gesehen haben. Die Welt wie die Reichen zu betrachten, ohne reich zu sein, ist aber eine Quelle ständiger Frustration. Die Bilder der Medien treiben deshalb die neue Völkerwanderung an. Die Armen machen Ernst mit dem Egalitarismus der Medien. Da muß das Fernsehen nur Bilder des Westens zeigen - und die Erwartungen explodieren.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 71

„Aber warum sind wir, die Wohllebenden, die jenen Armen als Traumbild vorschweben, nicht glücklich? Das wunderbare Ansteigen des Lebensstandards in der westlichen Welt hat die Menschen wohlhabender, gesünder und freier werden lassen - aber nicht glücklicher. Weil sie sich vergleichen, ist die Ungleichheit ihr Unglück. “
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 71

„Menschen können sich mit sozialer Ungleichheit arrangieren, so lange man ihre Wahrnehmung der Unterschiede steuern kann. Das war in Stände- und Kastengesellschaften der Fall. Im Zeitalter der »Massendemokratie« und der Massenmedien ist die Wahrnehmung der Unterschiede völlig umgesteuert worden. Denn Zeitung, Radio, Kino und Fernsehen sind egalitäre Medien - vom Internet ganz zu schweigen. Alles, was Massenmedien senden, hat dieselbe Botschaft: Alle Menschen sind gleich. Und jede offenbare Ungleichheit wird zum Skandal. Jeder vergleicht sich nun mit jedem auf der Welt, und diese kollektive Praxis des sozialen Vergleichens läßt sich nicht mehr steuern. Deshalb ist das Zeitalter der Massenmedien auch das Zeitalter der permanenten Revolution ständig wachsender Erwartungen und Ansprüche. Jede öffentlich zugängliche Information über die Verteilung von Macht und Geld stärkt den Egalitarismus.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 71-72

„Die Leute vergleichen sich nicht nur mit ihresgleichen, sondern sie vergleichen auch ihren heutigen mit dem früheren Konsum. Deshalb sind die Neureichen glücklich, und diejenigen, denen es heute etwas schlechter geht als früher, z.B. weil die Globalisierung ihre Privilegien zerstört hat, sehr unglücklich. Und viele sind schon unglücklich, wenn die Wachstumsrate, an die man sich gewöhnt hat, nicht etwa fällt, sondern sich lediglich abschwächt. Nur 2,1% Wachstum, hört man im Fernsehen - bisher waren es doch 3,5%. Das ist die statistische Depression: »mehr ist weniger«.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 72

„Die Massenmedien wissen: Mit Sex-Themen kann man heute niemanden mehr erregen, wohl aber mit Statistiken über die Einkommensverteilung. Jede Boulevard-Zeitung ergreift dankbar die Möglichkeit, die Höhe der Managergehälter zu skandalisieren. Es ist aber unmöglich, zu sagen, was die angemessene Bezahlung für die Erledigung hochkomplexer Aufgaben ist. So bleibt nur der Marktpreis. Spitzenmanager sind so knapp wie überragende Fußballspieler und Popstars. Deshalb können sie mehr Geld verlangen, als viele für nachvollziehbar halten. Und die Medien berichten darüber.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 73

„Mit der Pareto-Verteilung sind wir am Gegenpol des Egalitarismus angekommen. In den meisten Netzwerken herrscht die Pareto-Verteilung vor, die auch als 80/20-Regel bekannt ist. 20% derer, die Einkommen haben, zahlen 80% der Einkommensteuer; 20% der Mitarbeiter eines Unternehmens sind für 80% des Profits verantwortlich; 20% der Produkte eines Supermarktes machen 80% des Umsatzes aus; 20% der Wissenschaftler bekommen 80% der Zitate ab, 20% der Wissenschaftler schreiben 80% der wissenschaftlichen Texte. Und eben: 80% der Links im Internet zeigen auf 20% der Webpages.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 79

„In all den genannten Bereichen kann man natütlich bei empirischer Überprüfung auf leicht veränderte Prozentzahlen kommen - es geht uns hier nur im die Illustration einer Regel. In der Pareto-Verteilung gibt es einige gut sichtbare Großereignisse und unzählig viele, kaum sichtbare Kleinereignisse. Wer auf der zweiten Position ist, ist nur noch halb so viel wert wie der Erste. Wer auf der fünften Position ist, ist nur noch ein fünftel so viel wert wie der Erste. Und das Entscheidende ist: Es hat keinen Sinn, hier nach einem Durchschnittswert zu suchen. Wenn sich dieses Power Law auch in der Einkommensverteilung westlicher Länder zeigt, wenn also 20% der Bevölkerung 80% des Geldes verdienen, dann bedeutet das, daß statistische Angaben über das Durchschnittseinkommen genau so sinnlos sind wie die daran orientierten Berechnungen der Armutsgrenze.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 79

„Es gibt keine Gleichheit in der Nutzung der Chancengleichheit.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 80

„Freiheit ist immer Ungleichheit und sie impliziert immer unverdiente Erfolge und unverschuldete Mißerfolge. Und wohlgemerkt: »unverdient« ist nicht »ungerecht«.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 82

„Heute, in Zeiten der Politischen Korrektheit, befinden wir uns auf dem Rückweg vom Rechtsstaat zum Status.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 83

„Der Staat privilegiert wieder bestimmte Gruppen und begründet das als Wiedergutmachung historischer Diskriminierungen. Statt Gleichheit zu gewähren, erzwingt man Gleichstellung. Das politische Ziel der Ergebnisgleichheit - z.B. genau so viele Professorinnen wie Professoren an Universitäten - zerstört die formale Gleichheit vor dem Gesetz. So behält Carl Schmitt recht: Der gerechte Staat ist der Feind des liberalen Rechtsstaats. Denn man muß unterschiedliche Menschen unterschiedlich behandeln, um bei ihnen das gleiche Resultat zu erzielen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 83

„Und entsprechend gilt eben umgekehrt auch, daß unterschiedlichen Menschen dieselben objektiven Gelegenheiten zu eröffnen nicht heißt, ihnen dieselben subjektiven Chancen zu geben. Gesunder Menschenverstand genügt, um das einzusehen. Doch daraus folgt, daß wir empfindlich auf jede Rhetorik reagieren sollten, die Gerechtigkeit mit edlen Adjektiven schmückt. Denn überall da, wo Protest gegen eine »bloß formale« Gerechtigkeit laut wird, lauert der Totalitarismus. Um es in einem Vergleich zu sagen: Die Wissenschaft kann nur funktionieren, wenn sie auf substantielle Wahrheit verzichtet; und die Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn sie auf substantielle Gerechtigkeit verzichtet.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 83-84

„Und entsprechend gilt eben umgekehrt auch, daß unterschiedlichen Menschen dieselben objektiven Gelegenheiten zu eröffnen nicht heißt, ihnen dieselben subjektiven Chancen zu geben. Gesunder Menschenverstand genügt, um das einzusehen. Doch daraus folgt, daß wir empfindlich auf jede Rhetorik reagieren sollten, die Gerechtigkeit mit edlen Adjektiven schmückt. Denn überall da, wo Protest gegen eine »bloß formale« Gerechtigkeit laut wird, lauert der Totalitarismus. Um es in einem Vergleich zu sagen: Die Wissenschaft kann nur funktionieren, wenn sie auf substantielle Wahrheit verzichtet; und die Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn sie auf substantielle Gerechtigkeit verzichtet.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 83-84

„»Massendemokratisch« leben heißt, im vergleichenden Blick auf die anderen leben. Und je gleicher die Lebensverhältnisse sind, um so hartnäckiger fixiert sich der neidische Blick auf das überragende, die Exzellenz, den Besseren. So entsteht der Ärger im sozialistischen Paradies, oder wie Alexis de Tocqueville es formulierte: die Unruhe mitten im Wohlstand. »Ist die Ungleichheit das allgemeine Gesetz einer Gesellschaft, so fallen die stärksten Ungleichheiten nicht auf; ist alles ziemlich eingeebnet, so wirken die geringsten Unterschiede kränkend. Deshalb wird der Wunsch nach Gleichheit um so unersättlicher, je größer die Gleichheit ist.« (Alexis de Tocqueville, Über die Demokratie in Amerika, 1831-1932, S. 627).“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 84

„Der Haß auf die Ungleichheit ist die »demokratische« Leidenschaft par excellence. Und je weniger Ungleichheiten es gibt, desto größer wird der Haß auf sie. Das Prinzip Gleichheit wirkt also paradox: Je mehr Gleichheit praktisch durchgesetzt wird, desto unerträglicher wird jede noch vorhandene Ungleichheit. Je größer die Gleichheit, desto unerbittlicher das Verlangen nach noch mehr Gleichheit. Die statistisch erwiesene Ungleichheit wird als Ungerechtigkeit interpretiert und dann als zentrales Beweismittel im ideologiekritischen Prozeß gegen die bürgerliche Freiheit eingesetzt. Gefälligkeitswissenschaftler arbeiten schon an der passenden Rhetorik. Weil niemand mehr an »Klassengesellschaft« glaubt, setzt die kritische Soziologie jetzt auf »neue Ungleichheit«.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 84-85

„In der Öffentlichkeit macht man diese neue Ungleichheit gerne an Managergehältern fest - genauer gesagt: am Verhältnis der Einkommen eines Managers und einer Krankenschwester, die heute als Idealtypus anständiger Arbeit figuriert. Eine egalitaristische Gesellschaft beurteilt die Leistungen aller Bürger ja als gleichwertig und muß deshalb die extrem unterschiedlichen Einkommen als ungerecht empfinden. Daß niemand es wagt, zu fragen, warum diese Ungleichheit begründet werden muß, oder ob sie begründet werden kann, zeigt, daß es gelungen ist, Gleichheit als begründungsunbedürftig darzustellen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 85

„Keiner soll haben, keiner soll befehlen, keiner soll meinen. Alle egalitären Sozialisten bekämpfen das Eigentum (mit Umverteilung), mißtrauen der Freiheit (mit Umerziehung) und verachten das Individuum (mit Kollektivismus). In der Forderung nach Umverteilung präsentiert sich der Egalitarismus als Feind des Privateigentums, denn jedes Privateigentum impliziert Diskriminierung und das Recht auf Exklusion. In den Projekten der Umerziehung präsentiert sich der Egalitarismus als eine behavioristische Fortschrittsphilosophie: Man kann die Leute ändern, indem man ihre Umwelt ändert.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 85

„Die eigentliche Attraktivität des Egalitarismus steckt aber im Kollektivismus, d.h. in dem Angebot an die Individuen, sie von ihrer Individualität zu entlasten. Die Propaganda für »Teamarbeit«, Partnerschaft und Gemeinschaft verstärkt das kindliche Vorurteil für Verteilungsgleichheit. Teamwork ist ein Euphemismus dafür, daß die anderen die Arbeit tun. Hannah Arendt hatte den fabelhaften Mut, diese Wahrheit ganz unzweideutig auszusprechen: Es gibt nichts, was der Arbeitsqualität fremder und schädlicher wäre als Gruppenarbeit.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 85

„Nicht zur Gruppe zu gehören, ist die Sünde wider den Heiligen Geist des Sozialismus. Wer hervorragen will, gilt als asozial. Prämiert werden Anpassungsfähigkeit und »Teamgeist«. Persönlicher Stolz ist die größte Sünde im egalitären Sozialismus, Selbstauslöschung dagegen eine Tugend. Wer nicht mitmacht in den »communities« und Kommissionen gilt als Verworfener. Die Gruppe ist heute die Kirche, außerhalb derer kein Heil ist. Ihr Kult und die genau komplementäre Fernethik des Humanitarismus zerstören das Selbstsein und die Liebe zum Nächsten.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 85-86

„Jede Gruppenzugehörigkeit macht abhängig, und jede Abhängigkeit reduziert die Freiheit. Zuerst büßt man die Freiheit des Entscheidens ein und dann die Freiheit des Denkens. Am Ende steht, wie der Rechtswissenschaftler Walter Erbe mit bitterer Ironie bemerkte, auch »eine Freiheit: die Freiheit von der eigenen Meinung.« (Walter Erbe, Die Freiheit im sozialen Rechtsstaat, in: Rechtsstaatlichkeit und Sozialstaatlichkeit, Hrsg.: Ernst Forsthoff, 1968, S. 317). Der Gemeinschaftsgeist ist der große Gegenspieler der Leidenschaft für den Unterschied. Demokratie ist das Zeitalter der Diffusion und der Verachtung für die Distinktion; sie honoriert Selbstvergessenheit mit einem Tugendstatus. Jeder Unterschied wird als Ungleichheit interpretiert und jede Ungleichheit als Ungerechtigkeit. Aber überall, wo menschliche Kräfte sich frei entfalten dürfen, entstehen Ungleichheiten. Gerade sie bilden den Nährboden für die bürgerliche Gleichheit, in der die Gruppenideologie zu Recht ihren natürlichen Feind erkennt. Odo Marquard hat für dieses bürgerliche Grundmotiv freier Gleichheit die schöne Formel gefunden: »Gleichheit ist angstloses Andersseindürfen für alle.« (Odo Marquard, Philosophie des Stattdessen, 2000, S. 43).“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 86

„Die Gruppe dagegen ist die Gehirnwäsche, und es ist völlig gleichgültig, ob es sich dabei um Gruppentherapie, Teamtraining oder soziales Lernen handelt - stets geht es um die Austreibung von Individualität und Wettbewerb. Ein Geschichtsphilosoph müßte sagen: Von Gruppen her und auf Gruppen hin zu denken, ist anti-westlich. Denn Gruppe heißt immer: nicht Individuum. Und ein Soziologe müßte sagen: Der Kult der Gruppe lenkt von den Strukturnotwendigkeiten der modernen Gesellschaft ab. Egalitarismus funktioniert nämlich nur in kleinen Gruppen. Nur hier gibt es Reziprozität, jeder sorgt sich um jeden, die Ressourcen werden gleichmäßig verteilt. Doch je größer die Gruppe wird, desto wichtiger wird Differenzierung: Man muß etwas Besonderes zu bieten haben, und je größer der Beitrag, desto größer die Belohnung. Gleichheit aber schließt Rollendifferenzierung aus. Und wo Gleichheit egalitaristisch verordnet wird, bleibt dem Individuum nur noch die Flucht in die Institutionen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 86

„Die sozialistische Politik ist ein Kampf gegen die tausendköpfige Hydra der Ungleichheit. Jeder staatliche Eingriff zur Reduzierung von Ungleichheit schafft unzählige neue. Es gibt nämlich immer Leute, die durch Chancengleichheit begünstigt werden, Kriegsgewinnler der Gleichstellung. Und es ist kein Herakles in Sicht, der die sich selbst reproduzierenden Ungleichheiten ausbrennen würde. So erzeugt der Egalitarismus selbst beständig Frustration.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 86-87

„Weil aus der Wahrnehmung von Differenzen Neid entsteht, muß der Egalitarismus eine Schaufensterpolitik betreiben, also sichtbar machen, daß Gerechtigkeit geschieht. Weil nicht die sozialen Unterschiede, sondern die Wahrnehmung dieser Unterschiede den Zusammenhalt der Gesellschaft bedrohen, inszeniert die Politik egalitaristische Maßnahmen. Dabei geht es nicht darum, daß Gerechtigkeit geschieht, sondern darum, daß die Leute sehen, daß Gerechtigkeit geschieht. Das kann man dadurch erreichen, daß man Bedürftigen etwas gibt, aber genau so gut auch dadurch, daß man Erfolgreichen etwas nimmt («Reichensteuer«).“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 87

„Solche egalitären Maßnahmen begünstigen unproduktive Menschen. Und sozialistische Politik lebt heute fast nur noch von »sozialen Problemen«, die von unproduktiven Menschen hervorgerufen werden. Das hat eine wahrhaft tragische Konsequenz: Sozialistische Politik muß ein Interesse daran haben, daß es viele unproduktive Menschen gibt, die von staatlichen Transferleistungen leben.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 87

„Nicht nur Rechtsstaat, sondern sozialer Rechtsstaat; nicht nur Gerechtigkeit, sondern »soziale Gerechtigkeit«; nicht nur Politik, sondern Sozialpolitik; nicht nur Demokratie, sondern Sozialdemokratie; nicht nur Marktwirtschaft, sondern soziale Marktwirtschaft - und die Welt hebt an zu singen, sprichst du nur das Zauberwort »sozial«. In dem Wort »Gesellschaft« fasziniert das Versprechen der Gleichheit; in dem Wort »sozial« fasziniert das Versprechen der Gleichverteilung des Glücks“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 89

„Sobald das Soziale mit Macht kontaminiert ist, haben wir es mit totaler Herrschaft zu tun - durch Betreuung beherrschen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 89-90

„In der Kultur der Politischen Korrektheit hat der heilige Arbeiter schließlich seine moralische Schlüsselstellung an den Benachteiligten abtreten müssen. Wir haben es hier mit einem Schulbeispiel der Dialektik der Aufklärung zu tun. Wer eigene Vorurteile bekämpfen will, erzeugt neue Vorurteile durch Überkompensation: Man ist zu freundlich und zu hilfsbereit gegenüber den Benachteiligten. Der Gutmensch begünstigt die Benachteiligten, diskriminiert zugunsten der Marginalen - und konsumiert dabei das Hochgefühl der Nichtdiskriminierung. Politisch schlägt sich das darin nieder, daß Minderheiten und Benachteiligte immer mehr Rechtsansprüche auf staatliche Leistungen bekommen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 91

„Heute vollendet sich die Herrschaft der Minderheiten. Wer am Rand steht, auffallend anders ist oder nicht mitkommt, bekommt immer mehr Rechtsansprüche auf staatliche Leistungen. Der Begriff der »sozialen Gerechtigkeit« bezieht sich eben primär auf die Schwachen und Unterlegenen unserer Gesellschaft. Er fordert Gleichheit durch Ungleichheit; seine Allegorie ist das Handicap. .... Der Wohlfahrtsstaat prämiert den Mangel. Wer ein Handicap vorweisen kann, sichert sich sozialstaatlichen Beistand. Der Soziologe Heinz Bude meint sogar: »Es erweist sich als eine fürs Überleben dienliche Cleverneß, sich einen wie auch immer gearteten Behindertenstatus zuzulegen.« « (Heinz Bude, Die Ausgeschlossenen, 2008, S. 112). So entwickelt sich ein regelrechter Wettbewerb um den Status des Benachteiligtseins. Und den Menschen mit Handicap stehen immer mehr Berater zur Seite, die einen immer größeren Fürsorgebedarf durch die Erfindung von Defiziten erzeugen. Prinzipiell kann man sagen: Je mehr Berater und Therapeuten es gibt, desto mehr wird die Welt vom einem Gefühl der Benachteiligung gerahmt.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 91

„Alle Sozialleistungen, an die wir uns gewöhnt haben, nehmen die Form von Rechtsansprüchen an. Dadurch verwandeln sich alle Unfälle in Sozialfälle. Eine Politik, die davon lebt, kann dauerhaft natürlich nur betrieben werden, wenn die Gesellschaft ständig Ungleichheit produziert bzw. die Empfindlichkeit für Unterschiede steigert. Diese wachsende Abweichungsempfindlichkeit hat ihren Preis. An die Stelle von Freiheit und Verantwortung treten Gleichheit und Fürsorge.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 92

„Der Wohlfahrtsstaat ersetzt die Caritas durch politische Rechte auf bestimmte Lebensstandards. Die Regierung verschenkt also Ansprüche und Rechte, die wiederum nur durch Regierungshandeln eingelöst werden können. So sind wir unterwegs vom Rechtsstaat zum Berechtigungsstaat. Die neue sozialistische Strategie besteht darin, neue »Rechte« zu erfinden, die es dem Staat ermöglichen, sich ins Privatleben einzumischen. Mit jedem neuen »Recht« verschafft sich die Regierung nämlich Zutritt zu unserem Privatleben. Ein unbeliebiges Beispiel: »Rechte für Kinder«. Das ist wohl nicht einmal gut gemeint, aber es klingt sehr gut. Doch wer sich von dem Sirenengesang der Politischen Korrektheit nicht betören läßt, erkennt rasch, daß »Rechte für Kinder« nur heißt: Verstaatlichung der Kinder. Kinderrechte entfremden die Kinder ihren Eltern und unterwerfen sie dem Staat.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 92

„Jedes wohlfahrtsstaatliche Programm begünstigt einige und benachteiligt fast alle. Es ist eine unverächtliche Trivialität, daß der Staat den einen nur geben kann, was er den anderen genommen hat; ja nicht einmal das, denn der Transfer selbst verursacht hohe Kosten. So präsentiert sich der vorsorgende Sozialstaat heute als legalisierter Robin Hood, der das »Recht« der Schwachen und Unglücklichen auf einen »angemessenen » Lebensstandard durchsetzt.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 92

„Hier erweist sich die »soziale Gerechtigkeit« unmittelbar als eine Ideologie, die Entrechtlichung rechtfertigt. Und das entspricht genau dem gerade beschriebenen Sachverhalt, daß es in der modernen Gesellschaft Anrechte gibt, die zu nichts mehr verpflichten. Niklas Luhmann hat sie »das ungerechte Recht« genannt. (Vgl. Niklas Luhmann, Die Ausdifferenzierung des Rechts, 1981, S. 365). Offenbar ist es die Arbeit des Begriffs der »sozialen Gerechtigkeit«, die diesen Weg vom Rechtsstaat zum Berechtigungsstaat gebahnt hat.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 93

„Der Begriff der »sozialen Gerechtigkeit« markiert den Abschied von der liberalen Gesellschaft. Und es gibt heute kaum mehr Politiker, die nicht im Namen der »sozialen Gerechtigkeit« agieren. Niemand kann den Begriff definieren, aber gerade deshalb funktioniert er so gut als Flagge des Gutmenschen, als Chiffre für die richtigen moralischen Gefühle. Niemand muß konkret sagen können, wer denn ungerecht gewesen ist. »Soziale Gerechtigkeit« ist ein Gebet an die vergöttlichte Gesellschaft, das nur von einem totalitären System erhört werden kann.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 93

„Unsere Ehrfurchtssperre vor dem Begriff der »sozialen Gerechtigkeit« ist heute so mächtig, daß man schon zu theologischen Begriffen greifen muß, um sie zu analysieren. Die Religion der »sozialen Gerechtigkeit« herrscht uneingeschränkt über die Seelen der Massendemokraten, die längst den Weg vom Seelenheil zum Sozialheil zurückgelegt haben. Und »Reaktionär« heißt nun jeder, der nicht zur Glaubensgemeinschaft der Sozialreligion gehört.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 93

„Je weniger die Menschen an Gott glauben, um so mehr müssen sie an die »soziale Gerechtigkeit« glauben. Deshalb können wir es nur schwer ertragen, wenn analytische Denker wie David Hume und Nietzsche auf die Künstlichkeit und Konstruiertheit ihrer Prinzipien und Vorschriften verweisen. In dieser Frage erlaubt sich unsere restlos aufgeklärte Gesellschaft eine letzte große Mystifikation, den Appell an ein unkommunizierbares Gefühl. »Soziale Gerechtigkeit« ersetzt das Heilige.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 93

„Die Sakralisierung der Gerechtigkeit zerstört die Freiheit individueller Entscheidungen. Friedrich von Hayek hat den Begriff der »sozialen Gerechtigkeit« deshalb als das Trojanische Pferd des Totalitarismus bezeichnet. Und auch wer diese Formulierung für überzogen hält, kann aus dem Bild des Trojanischen Pferdes einen Erkenntnisgewinn ziehen. Denn auch die bürgerlichen Parteien präsentieren ihren Wählern mitderweile »soziale Gerechtigkeit« als ein Geschenk - ohne zu ahnen, daß in seinem hohlen Innern die Agenten des Sozialismus stecken.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 93-94

„Aldous Huxleys These, daß Wohlfahrt Tyrannei ist, bewährt sich heute an der politischen Rhetorik sozialer Probleme, die uns versklavt. Gerecht zu scheinen, ohne es zu sein, ist jene höchste Ungerechtigkeit, die man »soziale Gerechtigkeit« nennt. Sie ist nicht nur unsozial und ungerecht, sondern auch unökonomisch, denn Verteilungsgerechtigkeit verwandelt das Wirtschaften in ein Nullsummenspiel. Hier ist es sehr lehrreich, einmal auf die verschiedenen Namen zu achten, die das Geld bezeichnen, das man für seine Arbeit bekommt: Lohn, Einkommen, Gehalt, Bezüge - aber eben auch Verdienst. Ob jemand das, was er verdient, auch tatsächlich verdient, könnte man an seiner Leistung und ihrem Wert für den Markt messen. Aber genau dagegen richtet sich das Konzept der »sozialen Gerechtigkeit«. Es treibt die Meritokratie durch Mediokrität aus.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 94

„Im Wohlfahrtsstaat verschiebt sich das Zentrum der Identitätsbildung von der eigenen Leistung auf die Ansprüche, die man geltend machen kann. Und gerade auch politisch zählt nur der, der Ansprüche anmeldet. Man stellt einfach einen Anspruch, wobei man sich an den Ansprüchen anderer orientiert - und wartet, was passiert. Die Ansprüche finden Resonanz und ermöglichen neue Programme der Fürsorge. So kommt es zu einer positiven Rückkopplung von Ansprüchen und öffendichen Leistungen, die, wie Arnold Gehlen schon früh gesehen hat, den Leviathan in eine Milchkuh verwandelt.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 94

„»Soziale Gerechtigkeit« heißt im Klartext: Umverteilung von oben nach unten. Entsprechend kann der Finanzminister das Loch in der Staatskasse als größte soziale Ungerechtigkeit, nämlich als Umverteilung von unten nach oben, verkaufen. Konkreter sollte man nicht werden. Der erfahrene Politiker hantiert mit Werten wie mit Fahnen. Man tut so, als ob klar sei, was gerecht ist, und unterstellt jedem, der darüber diskutieren will, er sei dagegen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 94

„Doch selbst der Begriff der Chancengleichheit, ohne den ja keine Demokratie denkbar ist, bleibt meist unterbestimmt. Denn was sind gleiche Startbedingungen? Selbst wenn man ererbten Reichtum wegsteuern und Statusdifferenzen nivellieren würde, bleiben doch so gravierende Faktoren wie die Intelligenz der Eltern und eine behütete Kindheit, Gesundheit, physische Stärke, Disziplin. Deshalb haben die klassischen Liberalen das Konzept der Chancengleichheit bewußt unterboten: Es gibt keine gleichen Startbedingungen, aber jeder hat die gleiche Chance zu starten. Der Zugang zu den Bildungsanstalten und Berufen darf nicht eingeschränkt werden. Bei Lichte betrachtet, geht es also nicht um Chancengleichheit, sondern um Gleichheit des Zugangs. Daß daraus höchst unterschiedliche Karrieren erwachsen, muß man hinnehmen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 94-95

„Es gibt keinen vernünftigen Maßstab für die Verteilung des wirtschaftlichen Ertrags. Die Ergebnisse des freien Marktes sind rechtfertigungsunbedürftig. Das ist die theoretisch elegante Lösung von Friedrich von Hayek und Milton Friedman. Doch wie wenig sie politisch zu überzeugen vermag, kann man an den Wahlergebnissen der FDP ablesen. Sehr viel überzeugender klang in den Ohren der 68er die Diagnose einer »Legitimationskrise des Spätkapitalismus« und klingt in heutigen Ohren die Zauberformel für ihre Überwindung: »soziale Gerechtigkeit«. Das ethische Bedürfnis nach Rechtfertigung ist heute stärker als jedes materielle.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 95

„Die Besessenheit vom Gedanken einer »fairen« Verteilung des Wohlstandes macht blind gegenüber der Antinomie der »sozialen Gerechtigkeit«. Einerseits soll niemand aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, andererseits soll jeder bekommen, was er verdient. Doch wie steht es dann mit den Kranken, Dummen und Unfähigen? Und wie steht es mit den Unwilligen? Wenn jeder bekommt, was er verdient, bekommen einige gar nichts. Und wenn alle etwas bekommen, bekommen einige nicht das, was sie verdienen. Im Streit über den fairen Anteil kann dann leicht das, was verteilt werden soll, zerstört werden - kleine Kinder führen uns das immer wieder vor Augen. Und was durch diesen Streit in modernen Gesellschaften regelmäßig zerstört wird, ist genau das Wachstum, das die Verteilungsprobleme lösen könnte.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 95

„Wer »soziale Gerechtigkeit« will, ist offenbar nicht zufrieden mit Gerechtigkeit und übersieht dabei, daß Gerechtigkeit eigentlich kein Wert, sondern das »Maß der Besinnung gegenüber den exzessiven Ansprüchen aller Werte laquo; ist. (Vgl. Niklas Luhmann, Grundrechte als Institution, 1965, S. 181). Diese großartige Formulierung Luhmanns knüpft an das aristotelische Verständnis der Gerechtigkeit als gleichmäßigem Abstand zu allen Werten an. Dagegen meint »soziale Gerechtigkeit« Verteilungsgerechtigkeit über Steuern und Abgaben, deren System absichtlich undurchschaubar gehalten wird. Wer Herrschaft durch die Erfindung neuer sozialer Bedürfnisse anstrebt, kann nämlich kein Interesse an einem einfachen Steuersystem haben. Das Programm der »sozialen Gerechtigkeit« sorgt so für die politische Stabilisierung der Unmündigkeit, die sich selbst als »gesellschaftskritisch« empfinden darf.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 95-96

„Mit beißender Ironie hat Rüdiger Altmann den Kernbestand jeder Theologie des Sozialen als das Recht auf Abhängigkeit definiert. Die Tyrannei der Wohltaten erzeugt jene Sklavenmentalität, die Sozialpsychologen als erlernte Hilflosigkeit charakterisiert haben. Und wenn wir diesen Sachverhalt in politischer Perspektive beschreiben, kommen wir zu dem schmerzlichen Resultat: Der Paternalismus des »vorsorgenden Sozialstaates« ist Despotismus.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 96

„Gerade aufgeklärte Geister, die sich in der Tradition Kants verstehen, müßten es so sehen, denn in seinem Aufsatz »Über den Gemeinspruch, das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis« (1793) heißt es: »Eine Regierung, die auf dem Prinzip des Wohlwollens gegen das Volk als eines Vaters gegen seine Kinder errichtet wäre, d.i. eine väterliche Regierung (imperium paternale), wo also die Untertanen als unmündige Kinder, die nicht unterscheiden können, was ihnen wahrhaftig nützlich oder schädlich ist, sich bloß passiv zu verhalten genötigt sind, um, wie sie glücklich sein sollen, bloß von dem Urteile des Staatsoberhaupts, und, daß dieser es auch wolle, bloß von seiner Gütigkeit zu erwarten: ist der größte denkbare Despotismus.« (Ebd., A 236, auch in: Werke, Band XI, S. 145f.).“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 96

„Wohlfahrtsstaatspolitik erzeugt Unmündigkeit, also jenen Geisteszustand, gegen den jede Aufklärung kämpft. Und so wie es des Mutes bedarf, um sich des eigenen Verstandes zu bedienen, so bedarf es des Stolzes, um das eigene Leben selbständig zu leben. Wie für das Mittelalter ist deshalb auch für den Wohlfahrtsstaat der persönliche Stolz die größte Sünde. Denn das Projekt der Moderne war genau in dem Maße erfolgreich als es das Hobbes-Projekt war, den Stolz durch die Angst zu ersetzen. Und Vater Staat will nicht, daß seine Kinder erwachsen werden.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 96

„Der Begriff der Subsidiarität besagt, daß Entscheidungen auf dem unterst möglichen Niveau getroffen werden sollten - der Staat sollte also keine Verantwortung übernehmen, wo Familien eigendich zuständig sind. Doch der Staat neigt dazu, den Leuten die Entscheidungen zu stehlen. Hildegard Schooß hat sehr schön gezeigt, wie seit den 1970er Jahren die »Professionalisierung der Sozialarbeit den zertifizierten Ausbildungsformen und Tätigkeiten einen absoluten Vorrang vor den im Umgang mit Menschen und in der Familie erworbenen Kompetenzen einräumte.« (Hildegard Schooß, Mütterzentren als Antwort auf Überprofessionalisierung im sozialen Bereich, 1977, S. 232).“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 96

„Die Familie erlaubt ja gerade ein extremes Ungleichgewicht der Leistungen und eine extreme Ungleichheit der Kompetenzen. Genau das aber ermöglichte einmal jene konkreten persönlichen Generationenverpflichtungen, die der Wohlfahrtsstaat heute durch das Phantom der Solidarität, also ein abstraktes Verhältnis der kollektiven Haftung aller für alle ersetzen will. Der Soziologe Helmut Schelsky hat hierin den wichtigsten Grund für den kalten Krieg zwischen Staat und Familien gesehen: »Daseimvorsorge und Daseinsfürsorge sind - schon von der Bibel her - die wesentlichsten immanenten Sinngebungen des menschlichen Daseins; indem man sie ›kollektiviert‹, d.h. dem Einzeinen und der einzelnen Familie als ihre Uraufgabe wegnimmt zugunsten von großorganisatorischer Betreuung, entmündigt man den Menschen und drängt seine Lebenspflichten und -erwartungen in den Komum des bloß Gegenwärtigen ab.« (Helmut W. F. Schelsky, Kritik der austeilenden Gerechtigkeit, 1981, S. 310f.).“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 96-97

„1930 hatte Karl Jaspers in seiner Schrift über »die geistige Situation der Zeit« (1930) von »universaler Daseinsfürsorge« gesprochen, ein prägnanter Begriff, der in leichter Abwandlung zur »Daseinsvorsorge« durch Ernst Forsthoff dann in die Diskussion über den modernen Sozialstaat einging. Seine philosophische Fundierung erhält dieser Begriff schon drei Jahre früher, nämlich in Martin Heideggers Hauptwerk »Sein und Zeit« (1927). Die Sorge um die Freiheit des Einzelnen, die gerade an dem hängt, »was ihm niemand abnehmen kann« (Karl Jaspers, ebd., S. 54), und in der alles auf dem Spiel steht, »worum zu leben es sich lohnt«, wird durch die wohlfahrtsstaatlichen Praktiken geweckt, die dem Menschen die Sorge abnehmen, indem sie ihm besorgen, was er zum Leben braucht. »Diese einspringende, die ›Sorge‹ abnehmende Fürsorge« (Martin Heidegger, ebd., S. 122) ist charakteristisch für das Soziale der modernen Welt.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 97

„Heidegger entwickelt diesen Befund »existenzialontologisch« in einer Analyse des alltäglichen Selbstseins, die um den berühmt gewordenen Neologismus »das Man« zentriert ist. Das Man ist die Diktatur der Anderen, zu der jeder selbst beiträgt und die uns das Sein, d.h. die Verantwortlichkeit abnimmt. Man genießt, man urteilt, man läßt gelten, man empört sich. Die universale Daseinsfürsorge bietet uns Seinsentlastung. Dieser Entlastungseffekt folgt unmittelbar aus der Nivellierung des Alltags, aus der Einebnung aller Seinsmöglichkeiten. Jede Entscheidung ist vorgegeben, jedes Lebensrisiko vorgezeichnet. Die Diktatur des Man ignoriert jeden Niveau-Unterschied, überwacht jede Ausnahme und hält jeden Vorrang nieder.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 97

„Die Seinsentlastung der universalen Daseinsfürsorge, die uns die Verantwortung abnimmt, wird also von einer »Sorge der Durchschnittlichkeit« angetrieben. Doch Heidegger zeigt nun eindrucksvoll, wie diese Sorge der Durchschnittlichkeit ihrerseits - man ist versucht zu sagen: dialektisch - aus der Sorge um einen Unterschied entspringt. Gemeint ist der Unterschied gegen die Anderen, den wir egalitär ausgleichen wollen; aber auch der Unterschied gegen die Anderen, die wir ehrgeizig einholen oder elitär niederhalten wollen. Dem Dasein geht es also nicht nur um sein Sein, sondern gerade auch um sein Anderssein. Das Geheimnis der universalen Daseinsfürsorge, die heute vorsorgender Sozialstaat heißt, ist die »Sorge um einen Unterschied gegen die Anderen« (Martin Heidegger, ebd., S. 126).“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 97-98

„Ernst Forsthoff unterscheidet den beherrschten vom effektiven Lebensraum. Im Prozeß der Moderne schrumpft der beherrschte Lebensraum, in dem das Individuum eine gewisse Autarkie hat, also als Herr auftreten kann, während sich der effektive Lebensraum durch Technik und Medien enorm erweitert. Je moderner man lebt, um so größer wird die Abhängigkeit von staatlichen »Versorgungsapparaturen«, von Leistungen der Daseinsvorsorge. Im effektiven Lebensraum gewährleistet der Staat die Existenz. »Wer vom Staat betreut wird; fiihlt sich auch von ihm abhängig und ist geneigt, sich ihm zu beugen.« (Ernst Forsthoff, Verfassungsprobleme des Sozialstaates, 1954, a.a.O., S. 153).““
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 98

„Wie Egalitarismus und Despotismus im vorsorgenden Sozialstaat zusammenstimmen, kann man sich mit der Unterscheidung verdeutlichen, die Georg Simmel zwischen Autorität und Prestige getroffen hat. Prestige reißt mit und bezaubert, während Autorität eine gewisse Freiheit des Unterworfenen voraussetzt. Beiden Formen ist aber gemeinsam, daß die Untergeordneten selbst an der Bildung der Rangordnung mitwirken. Die Vielen suchen einen Führer, der ihnen die Selbstverantwortlichkeit abnimmt - und zugleich opponieren sie dieser Führung. Diese eigentümliche Einheit von Opposition und Gehorsam macht das »Lebenssystem der Gehorchenden« aus. (Vgl. Georg Simmel, Soziologie, 1908, S. 109). Despotismus und Egalitarismus vertragen sich also sehr gut: Wir sind alle gleich, sofern wir alle gleichermaßen dem Führer unterworfen sind.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 98

„Dieser Führer ist heute Vater Staat. Wir beobachten die Wiederkehr des paternalistischen Obrigkeitsstaats unter dem Namen des vorsorgenden Sozialstaats. Der vorsorgende Sozialstaat operiert mit drei Kurzfehlschlüssen: er schließt von Ungleichheit auf Benachteiligung, von Benachteiligung auf soziale Ursachen und von sozialen Ursachen auf paternalistische Maßnahmen. Damit übernimmt er die Gesamtverantwortung für die moderne Gesellschaft und besetzt souverän die Spitzenposition. Deshalb darf man sich nicht wundern, wenn Politiker zum Größenwahn neigen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 98

„Paternalismus ist die Rückseite der Emanzipation. Der Staat schützt den Einzelnen vor sich selbst, d.h. er behandelt ihn als unmündig, weil der unemanzipierte Mensch noch nicht weiß, was gut für ihn ist. Und kaum jemand in den Massenmedien, die doch so gerne warnen und mahnen, warnt vor den Risiken und Nebenfolgen der paternalistischen Emanzipation. Wenn ständig Ungerechtigkeiten wieder gutgemacht werden, treten Folgeschäden der Kompensationspolitik auf, die ihrerseits nach Kompensation verlangen - das alte Thema des Philosophen Odo Marquard.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 98-99

„Der paternalistische Staat bildet also den Hintergrund aller modernen Emanzipationen. Wir haben es hier mit einer handfesten Paradoxie zu tun: In den Befreiungen bekundet sich die Liebe zur Sklaverei. Auch als er noch nicht so hieß, hat der vorsorgende Sozialstaat die neuen Untertanen gezüchtet - die betreuten Menschen. Man bekommt diese bittere Wirklichkeit gut in den Blick, wenn man mit Helmut Schelskys einfacher Unterscheidung zwischen »selbständig« und »betreut« operiert. Ihr grelles Licht entstellt den Paternalismus der Sozialingenieure zur Kenntlichkeit.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 99

„Natürlich weigern sich die Betreuten genauso wie die Betreuer, ihre Wirklichkeit mit dieser Unterscheidung zu beobachten; aber nur mit ihr kann man jene Paradoxie der Befreiung aus Liebe zur Sklaverei entfalten. Die Gleichheit der Unfreien gewährt Sicherheit. Doch Sicherheit verdanken die meisten heute nicht mehr dem Gesetz, sondern der staatlichen Fürsorge. Im vorsorgenden Sozialstaat schließlich wird die Daseinsfürsorge präventiv: Es wird geholfen, obwohl es noch gar keinen Bedarf gibt. Konkret funktioniert das so, daß die Betreuer den Fürsorgebedarf durch die Erfindung von Defiziten erzeugen. Der Wohlfahrtsstaat fördert also nicht die Bedürftigen sondern die Sozialarbeiter.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 99

„Das eigentliche Problem einer Politik der »sozialen Gerechtigkeit« liegt ... nicht darin, daß man - um die Lieblingsmetapher der Sozialreligion zu zitieren - »die starken Schultern« immer stärker belastet. Vielmehr sind die Begünstigten der wohlfahrtsstaatlichen Maßnahmen deren eigentliche Opfer. Denn »soziale Gerechtigkeit« als Umverteilung sorgt für die politische Stabilisierung der Unmündigkeit; sie bringt den Menschen bei, sich hilflos zu fühlen. Bei wohlfahrtsstaatlichen Leistungen muß man nämlich damit rechnen, daß der Versuch, den Opfern zu helfen, das Verhalten reproduziert, das solche Opfer produziert. Wer lange wohlfahrtsstaatliche Leistungen bezieht, läuft Gefahr, eine Wohlfahrtsstaatsmentalität zu entwickeln; von Kindesbeinen an gewöhnt man sich daran, von staatlicher Unterstützung abzuhängen. Und je länger man von wohlfahrtstaatlichen Leistungen abhängig ist, desto unfähiger wird man, für sich selbst zu sorgen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 100-101

„Die Massenmedien besorgen dann den Rest: Man lernt, sich hilflos zu fühlen, wenn man andere beobachtet, die unkontrollierbaren Ereignissen ausgesetzt sind - z.B. Naturkatastrophen. Und so sehnt man sich nach dem schützenden Vater, der in der vaterlosen Gesellschaft natürlich nur noch der Staat sein kann. Überall in der westlichen Welt steht die politische Linke heute für den Sozialstaatskonservativismus. Und überall wo der Sozialismus real existiert, programmiert er die Gleichheit der Unfreien. Als Wohlfahrtsstaat besteuert er den Erfolg und subventioniert das Ressentiment.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 101

„Der Wohlfahrtsstaat ist eine gute, humane Idee mit fatalen Folgelasten. Sie fordert eine Politik der vollständigen Inklusion - keiner soll draußen bleiben. Und durch kompensatorische Maßnahmen sollen Ungleichheiten beseitigt werden. Doch jedes wohlfahrtsstaatliche Programm produziert selbst Ungleichheit. Da ausnahmslos alle am gesellschaftlichen Leben teilnehmen sollen, müssen einige begünstigt werden. Benachteiligt werden - wie Luhmann wunderbar ironisch sagt - »nur alle« (Niklas Luhmann, Das Recht der Gesellschaft, 1993, S. 230). Als Steuerzahler hält ein jeder die Umverteilungsmaschine in Gang. Und wir haben uns so sehr daran gewöhnt, daß staatliche Interventionen schon allein deshalb als legitim erscheinen, weil sie für Umverteilung sorgen. Alles Unglück ist unverdient und begründet einen Anspruch auf Hilfe. Deshalb ist Umverteilung per se gerecht. Das ist der Gefühlssozialismus, auf dem der moderne Wohlfahrtsstaat ruht.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 101

„Der Preis für den Zugang zu Leistungen ist die Abhängigkeit von ihnen. Der vorsorgende Sozialstaat macht uns zu Gefangenen unserer Ansprüche. Schon 1927 brachte Martin Heidegger mit den wenigen Zeilen über »Fürsorge« die sozialdemokratische Herrschaft der Betreuer auf den philosophischen Begriff. Im Anschluß daran hat dann Ernst Fortshoff den durchschlagenden Namen für den Inbegriff all dieser öffentlich-rechtlichen Leistungen geprägt: »Daseinsvorsorge«. Heute überspannt sie die gesamte westliche Welt mit einer globalen Sozialarbeit, die uns zwar das Leben sichert, aber das Dasein abnimmt.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 101

„Wer nicht für seine Subsistenz sorgen, also sich durch eigene Arbeit behaupten kann, läuft Gefahr, zum Pöbel zu rechnen. Diesen Begriff hatte jedenfalls Hegel für die unselige Kombination von Armut und Ressentiment gegen die Reichen angeboten. Durch eigene Arbeit ein angemessenes Leben führen zu können, ist demnach die Grundlage für das Gefühl der Ehre, und diese rechnet Hegel neben der Scham zu den »subjektiven Basen der Gesellschaft« (Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, 1821, § 244, § 245). Der Pöbel hat diese Ehre der Subsistenz nicht; stattdessen reklamiert er ein Recht darauf. Und das ist das spezifisch moderne an der sozialen Frage nach der Armut: In der bürgerlichen Gesellschaft »gewinnt der Mangel sogleich die Form eines Unrechts«.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 101-102

„Die totale Daseinsvorsorge nimmt den Selbständigen das Geld und den Betreuten die Würde. Was die Würde des Menschen also wirklich antastet, ist gerade die Wohltat des Staates, die ihn abhängig macht. So produziert die Politik des Wohlfahrtsstaates, also typisch Umverteilung und Reichensteuer, paradoxe Effekte. Die Wohlfahrtsempfänger verlieren ihre Würde, weil sie sich das, was sie bekommen, nicht verdienen können. Die Produktiven folgen der Logik des ökonomischen Darwinismus und werden noch produktiver, um tatsächlich die »starken Schultern« zu enrwickeln, auf denen die Lasten der »sozialen Gerechtigkeit« ruhen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 102

„Umverteilungspolitik reduziert also nicht die Armut, sondern die Kosten der Armut. Jede Transferleistung reduziert nämlich den Anreiz, die Armut durch eigene Produktivität zu überwinden. Mit anderen Worten: Die meisten politischen Hilfsprogramme ermutigen eine Lebensführung, die zur Armut führt. Die schöne Formel »Hilfe zur Selbsthilfe« verdeckt diese Paradoxie. Die ältere Redensart »Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott« scheint realistischer zu sein.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 102

„Jeder Versuch, den Armen zu helfen, subvertiert sich gerade durch seinen Erfolg selbst. Es wächst nämlich die Abhängigkeit von wohlfahrtsstaatlichen Programmen. Die Klasse der Abhängigen und Betreuten wächst. Das macht zwar die Sozialhilfeempfänger nicht lebenstüchtiger, hält aber den Sozialstaat in Gang. Denn der stabilisiert sich, indem er immer mehr Empfänger öffentlicher Leistungen produziert. Die sozialistische Politik der globalen Sozialfürsorge muß dafür Sorge tragen, daß die Armut nicht knapp wird. Die Bürokraten des Wohlfahrtsstaats haben ein Interesse daran, daß sich die Lage der Abhängigen nicht ändert - sie leben ja davon, daß die anderen nicht für sich selbst sorgen können. Die Linke liebt die Misere.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 102

„Die Linke liebt die Misere.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 102

„Wohlfahrt ist heute eine Droge, von der immer mehr Menschen abhängig werden. Aus der guten, humanen Idee wurde eine Art Opium fürs Volk. Denn die sozialistische Politik, die diese Idee implementieren wollte, hat lediglich die Menschen von der Regierung abhängig gemacht. Schon Alexis de Tocqueville kannte die Sklaven des Wohlstandes und sah sehr klar, daß subventionierter Wohlstand unpolitisch und hilflos macht. Und er hat den demokratischen Despotismus des vorsorgenden Sozialstaats vorausgesehen, der Gleichheit ohne Freiheit bietet. (Anmerkung: Auf den Schultern von Tocqueville stehend sehen wir heute, wie die Demokratie ausgehöhlt wird, weil die Herrschaft der sozialistischen Parteien dazu tendiert, die Mehrzahl des Wahlvolkes in Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen zu bringen. Wohlfahrtsstaatspolitik nennt man ja den Transfer von den Habenden zu den Nichthabenden. Die gesellschaftlichen Effekte liegen auf der Hand: Der Wert der Familie als kooperatives und helfendes System schrumpft. Die Ehe wird wertlos, Investitionen in die Erziehung und Bildung der Kinder zahlen sich nicht mehr aus. Kinder haben kein Respekt mehr vor den Erwachsenen.)“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 102-103

„Wer erfolglos ist, kann diesen Mißerfolg entweder sich selbst oder den Umständen zurechnen. Die anderen sind schuld - und daraus leite ich politische Ansprüche auf Entschädigung ab. Ich selbst habe einen Fehler gemacht - und daraus lerne ich. Der Markt interpretiert einen Fehler als Stimulans zur Entdeckung von Neuem. Die Politik interpretiert einen Fehler als Ausdruck von Unfairneß und legt ein Hilfsprogramm auf. Populistische Sozialpolitik neigt dazu, Fehler oder Unglück der Marktteilnehmer als Ausdruck der Unfairneß des Marktes zu interpretieren - z.B. Arbeitslosigkeit. Dann werden rasch politische Programme aufgelegt, um den »Opfern« des Marktes zu helfen. Mitleidsgefühle können dann natürlich sehr leicht von Interessengruppen und gut organisierten Minderheiten ausgebeutet werden. Das funktioniert deshalb so gut, weil die politischen Hilfsprogramme hochkonzentriert sichtbare Wohltaten verteilen, deren Kosten über Steuern auf die Gesamtgesellschaft verteilt werden, also unsichtbar bleiben.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 103

„Hier zu helfen, zu betreuen und zu beraten, ist längst Sache eines großformatigen Betriebs geworden, der von den Medien und dem Mitleid am Leben gehalten wird. Betroffenheit durch die Hilfsbedürftigkeit der Opfer eines unfairen Marktes - das ist die heute vorherrschende »demokratische« Empfindung, die uns alle zu roten, grünen oder schwarzen Sozialisten macht. Und da die eigene Stimme nicht wahlentscheidend ist, kostet es fast nichts, die Partei des Mitleids zu wählen und sich gut dabei zu fühlen. Mitleid ist leicht, Mitfteude ist schwer.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 103

„Mitleid, seit Rousseau das demokratische Urgefühl, ist die raffinierteste Maske des Überlegenheitsgefühls. Im Mitleid gibt sich Ungleichheit als Gleichheit; es ist die Eitelkeit des Egalitarismus. Allan Bloom hat das in seiner Analyse der 1960er Jahre sehr schön auf den Punkt gebracht: Die bewegten Studenten der 68er-Generation haben den zur Schau getragenen Konsum ihrer Eltern durch zur Schau getragenes Mitleid ersetzt. Aus der Liebe zur Gleichheit einen Distinktionsgewinn zu schlagen, war ihr dialektisches Meisterstück.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 103

„Die Hebelwirkung des Mitleids für eine radikale Gesellschaftskritik ist auch heute noch beträchtlich. So hat Paul Farmer in seinem ebenso engagierten wie enragierten Buch über die Pathologien der Macht sehr schön deutlich gemacht, daß weder der Gedanke der Caritas noch der Gedanke der Entwicklungshilfe, sondern allein das Konzept der »sozialen Gerechtigkeit« Entscheider und Wissenschaftler dazu ermutigt, zu den Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten der Welt moralisch Stellung zu nehmen. Diese moralische Stellungnahme zum Leiden der Welt fordert das Opfer der wissenschaftlichen Objektivität zugunsten von Mitleid, Solidarität und Zeugenschaft. Nancy Scheper-Hughes versteht diese Anthropologie des Leidens sogar als neue Form der Theodizee. Und in der Tat trifft man heute immer häufiger auf Wissenschaftler, die die Welt nicht mehr analysieren, sondern retten wollen - mit »Nachhaltigkeit« die Natur und mit »sozialer Gerechtigkeit« die Gesellschaft.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 103-104

„Gerade der moderne Gleichheitsgrundsatz und verschärft noch die Gleichstellungspolitik erzeugen Gewaltpotentiale.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 134

„Menschen sind unterschiedlich. Und wenn man sie zwingt, gleich zu sein, bleibt ihnen nur noch eine Möglichkeit, anders zu sein als die anderen - nämlich die anderen zu überwältigen. Ohne Rangordnung kann man diese Aggressivität nicht neutralisieren. Sie ist heute zur sozialen Gereiztheit atomisiert und auf Dauer gestellt. Hinzu kommt, daß die Abfuhr von Aggressivität immer schwieriger wird, je moderner, d.h. bequemer und von körperlicher Arbeit entlasteter das Leben ist. Unter »massendemokratischen« Bedingungen richtet sich dann die angestaute Aggressivität gegen alle Formen von Rangordnung. Folglich, so der Soziologe Arnold Gehlen, »ergibt sich eine sozusagen molekulare Gehässigkeit, eine Annäherung an den Kampf aller gegen alle« (Arnold Gehlen, Philosophische Anthropologie und Handlungslehre, in: Gesamtausgabe, Band 4, S. 229).“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 134-135

„Wenn man die Menschen dagegen unterschiedlich sein läßt, ja ihre heterogene Individualität sogar fördert, entsteht ein Klima kreativer Interaktivität. Wir können also resümieren: Gleichheit erzeugt Konflikt, Ungleichheit ermöglicht Kooperation.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 135

„Gesellschaftliche Modernisierung war einmal der Weg vom Status zum Kontrakt. Heute treten die »Politisch Korrekten« wieder den Rückweg an. Im Namen von Fairneß und Gleichstellung propagieren sie die Privilegierung der Unterprivilegierten.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 136

„Früher gab es Menschen, deren individuelle Leistung aufgrund einer bestimmten Gruppenzugehörigkeit nicht anerkannt wurde. Heute werden Menschen aufgrund einer bestimmten Gruppenzugehörigkeit gefördert, unabhängig von ihrer individuellen Leistung. Also hat sich nur das Vorzeichen der Diskriminierung gewandelt. Früher hat man Schwarze und Frauen diskriminiert - so gut ihre Leistungen auch waren. Heute werden Schwarze und Frauen gefördert - so schlecht ihre Leistungen auch sind. Jede Gleichstellungspolitik diskriminiert diejenigen, die es aus eigener Kraft geschafft haben, z.B. Frauen auf C4-Professuren.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 136-137

„Die Forderung nach Quoten - bei uns ja zumeist: für Frauen - zielt auf eine Vorabzuschreibung wertvoller Stellen an Gruppenmitglieder. Auch wenn sie politisch nicht erfüllt wird, kann man die Quotenforderung als Warnung verstehen, daß die »Politisch Korrekten« nicht bereit sind, das Ergebnis eines individuellen Wettstreits um begrenzte Chancen hinzunehmen. Denn jeder Wettbewerb um knappe Positionen ist ein Kampf um Vorrang, d.h. es entsteht immer eine Nachfrage nach Ungleichheit. Man muß Männer benachteiligen, wenn man Frauen »nach vorne« bringen will. Man muß begabte Kinder benachteiligen, wenn man lernschwache Kinder zu denselben Lernergebnissen führen will. Nur im Witz können alle Schüler überdurchschnittlich gut sein.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 137

„Die »Politik der Ungleichheitskompensationsungleichheit«, so spottete Niklas Luhmann einmal, endet erst am »Jüngsten Tag der Herstellung vollständiger Gleichheit«. (Vgl. Niklas Luhmann, Protest, 1996, S. 126 und S. 130). Und seit der vorsorgende Sozialstaat nicht mehr zwischen Wohltaten und Anrechten unterscheidet, können wir eine neue Segmentierung der Gesellschaft durch die Ansprüche von Gruppen beobachten, die es gelernt haben, sich als Opfer dieser Gesellschaft zu präsentieren. Die Politik der Antidiskriminierung vollzieht sich als Viktimisierung. Früher war die Leistung Grundlage der Wertschätzung, heute ist es die Benachteiligung. Im Kampf um Status ist der ausschlaggebende Faktor der, daß man Wundmale der Diskriminierung vorzeigen kann. Horst Dreier hat das »Kränkungsfetischismus« genannt. (Vgl. Horst Dreier, Verfassungsstaat im Kampf der Kulturen, in: F.A.Z., 04.07.2007, S. 10). Und der funktioniert auch im welthistorischen Maßstab. Immer mehr Historiker und Soziologen arbeiten Diskriminierungen der Vergangenheit auf, um heutige, »progressive« Diskriminierungen zu rechtfertigen - als Wiedergutmachung.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 137-138

„Der Gutmenschenkrieg gegen Diskriminierungen ist längst ein Krieg gegen den gesunden Menschenverstand geworden. Arbeitgeber dürfen nicht mehr anstellen, wen sie wollen. Vermieter dürfen nicht mehr vermieten, an wen sie wollen. Man macht es den Eltern schwer, ihre Kinder auf gute Schulen zu schicken. Lehrer können schlechte und bösartige Schüler nicht mehr loswerden. Das sind die bekanntesten Praktiken der erzwungenen Integration. Sie schließt die Augen vor realen Leistungsdifferenzen und Qualitätsunterschieden. Und vor dem Bösen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 138

„Mehr Gleichheit bedeutet ökonomisch fast immer: weniger Effizienz.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 141

„Die Logik der Positional Goods greift heute auch auf schulische Bildung und medizinische Versorgung über. Die Nachfrage nach Gesundheit und Bildung wird in Zukunft das Angebot weit übersteigen. Das liegt daran, daß es sich im Kern um persönliche Dienstleistungen handelt, deren Produktivität kaum erhöht werden kann. Auch hier ist wachsende Ungleichheit programmiert. Genau so dramatisch ist die Situation im Erziehungssystem. Im Wettkampf um die guten Plätze spielt die Bildung eine Schlüsselrolle. Wenn sie in Zukunft überhaupt noch funktionieren sollen, müssen die Bildungsanstalten wieder Talente sortieren und Fähigkeiten testen - und dann funktionieren sie als Kontrollstellen sozialer Knappheit.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 146

„Die Herkunft ist unwichtig, die Zukunft unklar - das ist die moderne Gleichheit, die ständig systemspezifische Ungleichheiten erzeugt.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 146

„Man kann das Problem der Positional Goods auf eine ganz einfache Formel bringen: Der Wettbewerb um die besten Plätze ist ein Nullsummenspiel. Jeder kann heute CEO werden, denn die soziale Herkunft spielt formal keine Rolle mehr, aber nicht jeder kann es sein, denn die Spitzenpositionen sind knapp. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie Gleichheit Ungleichheit ermöglicht.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 145

„Die Herkunft ist unwichtig, die Zukunft unklar - das ist die moderne Gleichheit, die ständig systemspezifische Ungleichheiten erzeugt.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 146

„Umverteilung im Dienste des Kapitalismus - eleganter kann man sozialdemokratische Politik nicht verkaufen. Doch gerade wenn es konkret wird, wird es auch philosophisch. Die entscheidende Frage nämlich, wie hoch die Steuern denn sein sollen, läßt sich nicht wirtschaftswissenschaftlich beantworten.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 147

„Das meiste von dem schönen Leben, das uns die bunten Zeitschriften und Boulevard-Magazine zeigen, ist für die meisten von uns unerreichbar. Und das, was die Vielen dann doch erreichen können, verliert genau deshalb an Wert. Soziale Knappheit heißt also: Was der Einzelne sich wünscht und als Einzelner auch bekommen kann, kann die Gesellschaft niemals erreichen. Und die Politik hat nun die undankbare Aufgabe, die Menschen mit diesem unaufhebbaren Unterschied zu versöhnen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 148

„Was man Stil nennt, ist die Rivalität um das knappe Gut der Distinktion: immer zu den ersten zu gehören, die wissen, was angesagt ist. Hier handelt es sich eindeutig um ein Nullsummenspiel, denn ich kann nur Trendsetter sein, indem ich eben dadurch die anderen zu Leuten von gestern mache. Je mehr sich der Kapitalismus als der große Gleichmacher der materiellen Lebensbedingungen bewährt, um so mehr drängen sich die nichtmateriellen Aspekte des guten Lebens in den Vordergrund der Aufmerksamkeit: Prestige und Privileg.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 149

„Gleichheit würde Marktwirtschaft unmöglich machen. Nicht jeder darf die gleichen Bedürfnisse haben, denn die Waren müssen für die Menschen unterschiedlich attraktiv sein. Daß der Nachbar 30000 Euro für ein Auto ausgibt, ist mir unbegreiflich. Und auch das Geld muß ungleich verteilt sein. Die Urlaubsreise, die ich mir gerade noch leisten kann, muß für den anderen unerschwinglich sein. Das ist natürlich davon abhängig, welchen Beruf ich habe; und dabei geht es nicht nur um Einkommensunterschiede, sondern auch um einen der größten Faktoren von Ungleichheit: Arbeit, die Spaß macht. Meistens wird sie auch noch gut bezahlt und verleiht hohen Status.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 152

„Jeder hat andere Talente. Aber einige Talente sind weit verbreitet, andere sind selten. Und man muß sich damit abfinden, daß nicht die Anstrengung oder das Talent an sich belohnt wird, sondern das Resultat auf dem Markt. So weh es auch tut: Man muß lernen, Verdienst und Marktwert zu unterscheiden. Weder Geschäftserfolg noch Prestige lassen sich aus Verdiensten ableiten. Nicht das, was man gut macht, sondern das, was andere gut finden, zählt. Die von der Konkurrenz freigesetzten Chancen und Risiken bilden den Gegenpol zum Gleichheitsprinzip: Ich kann viel mehr bekommen als den gleichen Anteil, wenn ich auf meine riskante Chance setze. So idealtypisch das liberale Credo.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 152

„Colin Crouch spricht im Blick auf die westlichen Gesellschaften des 21. Jahrhunderts von »Postdemokratie«. Damit signalisiert er in aller wünschenswerten Deutlichkeit, daß die Nationalstaaten nicht mehr das Heft des Handelns in der Hand haben, daß aber auch die alte Idee eines Weltstaates einer globalisierten Welt völlig unangemessen ist. Globalisierung heißt zunächst einmal politisch: Überforderung der Nationalstaaten. Die Verantwortung für den Stand der Weltdinge geht nun aber nicht in die Hände einer Weltregierung über, sondern in die der Corporate Citizens: der großen Unternehmen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 155

„Wenn man heute von Global Governance spricht, meint man also gerade nicht die Regierung eines Weltstaates, sondern das sozial verantwortliche Handeln großer Unternehmen und Organisationen. Neben die Profitmaximierung tritt gleichberechtigt die Aufgabe der Sorge für den blauen Planeten. Sie stützen sich nicht auf die planende Vernunft der Eliten, sondern auf das Wissen der Vielen, das dezentral in der Weltgesellschaft verteilt ist. Friedrich von Hayeks Einsicht, daß alle klüger sind als jeder und daß der Marktmechanismus diese Klugheit technisch implementiert, wird durch die Meinungsmärkte im Internet zur machtvollen Wirklichkeit.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 155

„Während die Nationalstaaten also zunehmend an Einfluß verlieren, formiert sich heute ein »neues Mittelalter« der Netzwerke und multiplen Autoritäten. Ein neues Mittelalter der Netzwerke wohlgemerkt, nicht der Märkte. Von der »Anarchie« des Marktes unterscheidet sich das Netzwerk durch gemeinsame Werte, und von der formalen Hierarchie unterscheidet sich das Netzwerk durch seinen informellen Charakter. Netzwerke lösen Probleme, die der Einzelne noch nicht einmal formulieren kann. In Netzwerken zeigen Menschen Eigenschaften, die sie nicht mit Wölfen sondern mit Insekten vergleichbar machen; hier zeigen sich die Überrebensvorteile extremer gegenseitiger Abhängigkeit. Wenn uns also die biologische Evolution den Vergleich des Menschen mit einem Wolf nahelegt, so modelliert uns die soziale Evolution den Menschen als Insekt. Damit solche Netzwerke funktionieren, muß ausreichend großes soziales Kapital vorhanden sein. Das ethische Zauberwort des modernen Managements, Commitment, meint genau diese überbrückende Kraft sozialen Kapitals.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 155-156

„Wenn man nach den religiösen Grundlagen des Kapitalismus fragt, stößt man rasch auf zwei sich widersprechende christliche Botschaften: die perfektionistische Botschaft des Neuen Testaments und die pragmatische Botschaft des Puritanismus. Die perfektionistische Forderung lautet: Verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen. Die pragmatische Forderung lautet: Sei aufrichtig und werde reich. Wer wirklich leben will wie Jesus, muß die große Tugend der Caritas praktizieren. Aber diese Forderung überfordert die meisten Menschen.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 156

„Und hier hat der Puritanismus einen genialen Ausweg gefunden, nämlich die unpraktizierbare große Tugend durch viele kleine Tugenden zu ersetzen - nämlich harte Arbeit, Mäßigung, Sparsamkeit, Nüchternheit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Verläßlichkeit, Familiensinn. All diese kleinen Tugenden steigern die Produktivität und damit den Lebensstandard. Das Christentum der kleinen Tugenden ist also die beste Versicherung gegen Armut. Und umgekehrt kann man Armut nun als Sünde verstehen, verursacht durch die kleinen Laster wie Ungezügeltheit, Faulheit und Unehrlichkeit. Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott - so lautete die frohe Botschaft der protestantischen Mittelklasse. Der Wirtschaftswissenschaftler Kenneth E. Boulding hat sie »Our Lost Economic Gospel« genannt. (Vgl. Kenneth E. Boulding, Beyond Economics, 1970, S. 203-206). Verloren haben wir diese frohe Botschaft der Mittelklasse durch den Aufstieg der »social gospel«, der Sozialoffenbarung, die wieder an den anti-ökonomischen Affekt des Neuen Testaments anknüpft.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 156

„Formen von Gleichheit können ... immer nur die ultimativen Luxusartikel einer freien Wohlstandsgesellschaft sein. Arme Gesellschaften können sich Gleichheit gar nicht leisten.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 170

„Ergebnisgleichheit zerstört gerade die Chancengleichheit.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 171

„Egalitarismus ist eine Anleitung zum Unglücklichsein.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 171

„Nur vor Gott sind alle Menschen gleich - alles andere sind Säkularisationen und Dummheiten.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 171

„Gleich sind die Menschen nur im Blick auf etwas, was außerhalb, oberhalb oder unterhalb des gesellschaftlichen Lebens ist. Gleich sind die Menschen zum Beispiel, wenn man sie mit dem Tier vergleicht - oder auf Gott bezieht.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 171-172

„Der Gleichheit vor Gott folgt die Gleichheit vor dem Gesetz. Gleichheit heißt hier, daß das Recht blind ist für die Ungleichheit. Das legt den Fehlschluß von den gleichen Rechten auf die wesensmäßige Gleichheit aller Menschen nahe. Doch daß wir in einer Gesellschaft von Individuen leben heißt eben, daß wir nicht in einer Gesellschaft von Gleichen leben. Diese Individuen werden vom Staat und vor dem Gesetz gleich behandelt. Aber man darf von der Gleichbehandlung - und dem berechtigten Anspruch darauf - nicht auf Gleichheit schließen. Die Gleichheit vor dem Gesetz schließt nicht Ungleichheit aus, sondern Willkür.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 172

„Wir sollten zufrieden sein mit dem, was gut genug ist, statt mit absurdem Aufwand nach der optimalen Lösung zu suchen. Soziales Satisficing würde dann besagen: genug statt gleich viel. Das hat nichts mit Bescheidenheit sondern lediglich mit der Einsicht in den sinkenden Grenznutzen aller Gleichstellungsbemühungen zu tun. Die Schwierigkeit liegt allerdings darin, daß sich »gleich viel« vielleichter berechnen läßt als »genug«. Und genug heißt heute: genug für ein gutes Leben.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 172-173

„Man sollte unterscheiden zwischen der vernünftigen Forderung, daß jeder genug haben soll, und der utopischen Forderung, daß jeder gleich viel haben soll. Daß es einem schlechter geht als anderen, kann immer noch heißen, daß es einem gut genug geht. Wenn man viel von etwas hat, dann ist es moralisch unerheblich, daß andere noch mehr davon haben. Man kann weniger haben, ohne wenig zu haben. Wenn man einen schönen Garten hat, dann sollte es gleichgültig sein, daß der Nachbar einen Park hat. Wer ein gutes Leben führt, will es nicht maximieren. Ein beftiedigendes Maß an Befriedigung genügt. Es kann mir schlechter als anderen gehen, ohne daß es mir schlecht geht.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 173

„Bei Lichte betrachtet, sakralisiert jede Gesellschaft ihre Gerechtigkeitsprinzipien - und wehrt sich deshalb gegen ihre Analyse. Daß es sich dabei um Notwehr handelt, kann man sich an einer Analyse des Staatsrechtlers Carl Schmitt vergegenwärtigen, die eine Dreifachübersetzung des griechischen Urworts Nomos als Nehmen, Teilen und Weiden anbietet.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 174

„Dieser Übersetzungsvorschlag sieht zunächst nach reiner Philologie aus, gewinnt aber rasch eine ungeheure Brisanz. Die einfache Pointe liegt darin, daß man nur teilen kann, was man vorher genommen hat. Das wird vergessen, wenn rechts- und staatsphilosophisch von der ursprünglichen Teilung die Rede ist, in der die Gerechtigkeit sich zeigt, indem jeder das Seine erhält und so das Recht an Eigentum knüpft. Weiden schließlich meint Wirtschaften, also Produktion und Konsum. »Das Teilen bleibt stärker im Gedächtnis als das Nehmen.« (Carl Schmitt, Nehmen, Teilen, Weiden, in: Verfassungsrechtliche Aufsätze aus den Jahren 1924-1954, 1958, S. 101). Doch wenn man radikal denkt, also die Sache an der Wurzel packt, stößt man immer wieder auf den Vorrang des Nehmens: Landnahme, Eroberung, Kolonisierung, Imperialismus, Migration.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 174-175

„Die drei Bedeutungen des Wortes Nomos treten sehr deutlich auseinander, wenn man die drei großen Antworten auf die »soziale Frage« miteinander vergleicht. Der Liberalismus löst die soziale Frage durch das Weiden, also durch die Steigerung von Produktion und Konsum. Der Sozialismus löst die soziale Frage durch das Teilen, nämlich durch radikale Umverteilung der Güter. Hier knüpft der moderne Staat an, dessen Funktion im wesentlichen darin besteht, das Bruttosozialprodukt umzuverteilen. Der Imperialismus löst die soziale Frage durch das Nehmen, also durch koloniale Expansion. Und Carl Schmintt sagt sehr schön: »Das Odium des Kolonialismus, das heute die europäischen Völker trifft, ist das Odium des Nehmens.« (Carl Schmitt, Nehmen, Teilen, Weiden, in: Verfassungsrechtliche Aufsätze aus den Jahren 1924-1954, 1958, S. 111).
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 175

„Es gibt keine gerechte Gesellschaft.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 177

„Modern setzen wir also nicht auf eine gerechte Gesellschaft, sondern auf eine funktionsfähige“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 179

„Alle verbürgten Sozialleistungen gehen auf Kosten der Freiheit.“
Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 180

„Buchstäblich geht es um eine Enthauptung der Familie, sofern nämlich der Vater traditionell als Oberhaupt der Familie verstanden wurde.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Männer werden von der »politische Korrektheit« auf weich und sensibel, Frauen auf kalt und berechnend programmiert.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Der Geschlechtsunterschied ist ein Unterschied, der einen Unterschied macht. Jede Politik, die hier auf Gleichheit statt auf Differenz setzt, ist monströs und lächerlich: Frauen im Kampfeinsatz an der Front; Männer, die Kinder gebären.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Früher lebten Männer und Frauen zusammen – aber nach unterschiedlichen Regeln. Heute gelten für Männer und Frauen dieselben Regeln – aber sie leben nebeneinander her wie Parallelen, die sich eben nicht kreuzen. Männer und Frauen leben das gleiche Leben. Doch das gleiche Leben von Mann und Frau versöhnt nicht, sondern verbittert.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Der fanatische Feminismus akzeptiert die Unterscheidung von Mann und Frau eigentlich nur noch, um statistisch erfaßbare Benachteiligungen zu markieren.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Im Bereich des Geschlechterverhältnisses trägt die »politische Korrektheit« den monströsen Namen »Gender Mainstreaming«. Das ist die regierungsoffizielle Politik der fortschrittlichen westlichen Länder, die das biologische Geschlecht von der sozialen Geschlechtsrolle abkoppeln möchte. Gender hat demnach nichts mit Sex zu tun und kann im Grunde frei gewählt oder neu zugewiesen werden. In den Universitäten wird diese politische Philosophie durch »Gender Studies« verbreitet. Für sie scheint charakteristisch, daß das Engagement in der Frauenbewegung zum entscheidenden Qualifikationskriterium für die Frauenforschung erhoben wird.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Früher gab es Menschen, deren individuelle Leistung aufgrund einer bestimmten Gruppenzugehörigkeit nicht anerkannt wurde. Heute werden Menschen aufgrund einer bestimmten Gruppenzugehörigkeit gefördert, und zwar unabhängig von ihrer individuellen Leistung. Also hat sich nur das Vorzeichen der Diskriminierung gewandelt.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Früher hat man Frauen diskriminiert, so gut ihre Leistungen auch waren. Heute werden Frauen gefördert, so schlecht ihre Leistungen auch sein mögen.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Man muß Männer benachteiligen, wenn man Frauen „nach vorne“ bringen will.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Seit der vorsorgende Sozialstaat nicht mehr zwischen Wohltaten und Anrechten unterscheidet, können wir eine neue Spaltung der Gesellschaft durch die Ansprüche von Gruppen beobachten, die es gelernt haben, sich als Opfer dieser Gesellschaft zu präsentieren. Früher war die Leistung Grundlage der Wertschätzung, heute ist es die Benachteiligung.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Im Kampf um Status ist der ausschlaggebende Faktor der, daß man Wundmale der Diskriminierung vorzeigen kann.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Die eigentlichen Opfer der Frauenquote sind die Frauen.“
Norbert Bolz, Es lebe der Geschlechtsunterschied, in: Die Presse, 05.03.2011

„Ein rein individualistisches Prinzip ist ebenso radikal und einseitig wie ein rein kollektivistisches.“
Klaus Kunze, Geheimsache Politprozesse, 1998, S. 106

„Die vergangenen Jahre haben gezeigt, daß die unverändert aktuelle Liberalismuskritik der letzten Jahrzehnte des 20. Jh. vollständigt berechtigt war. Allerdings habe ich den Eindruck, daß immer weniger Menschen intellektuell imstande sind, sie zu verstehen, und daß immer weniger der Jüngeren sich emotional noch auflehnen. Der Liberalismus pulverisiert derzeit im »Westen« und über ihn hinaus die Restbestände der Staaten, Völker und Kulturen und wird nur volks-, staaten- und kulturlose, beliebig manipulierbare Verbrauchermassen hinterlassen. Verglichen mit der Macht irgendwelcher Duodezfürsten des Absolutismus, ja selbst verglichen mit der über Menschen ausgeübten Macht der Diktaturen des 20. Jh. ist die latente Manipulationsmacht der internationalen Großkonzerne potentiell grenzenlos. Bereits heute werden in Schulen die Funktionsbedingungen des Massenproduzierens und -konsumierens als politisch korrekte Wahrheiten eingetrichtet und über Reklamespots indoktriniert. Von der Freiheit des Individuums das mancher politisch Liberale sich eigentlich erhofft, entfernen wir uns immer weiter.“
Klaus Kunze, in: Korrektheiten, 02.03.2012, 13:29

„Frank Schirrmachers »Methusalem-Komplott« hat einen kalten soziobiologischen Blick auf die Welt geworfen .... Mit »Minimum« hat er das Katastrophenszenario fortgeschrieben und klargemacht, daß es die Familien sein werden, die in den Erschütterungen, die vor uns liegen, die besten Überlebenschancen haben. Mein Buch »Die vaterlose Gesellschaft« (1998) ist aktueller als je zuvor. Vor acht Jahren hatte ich mit dieser Polemik vor dem Abräumen der Väter gewarnt, die völlig chancenlos vor den Familiengerichten dastehen und gedemütigt werden. Die nächste Generation ist einfach in den Zeugungsstreik gegangen. Nun braucht das Land Väter, und sie fehlen. Damals hatte ich Prügel bezogen von der feministischen Medienmafia in den Redaktionsstuben, die sich ihr Single-Elend mit teuren Chardonnays als »Selbstverwirklichung« schönsoff, und von ganzen Geschwadern der »neuen« Männer, die sich, politisch korrekt, aus der Verantwortung stahlen.“
Matthias Matussek, Wir Deutschen, 2006, S. 82-85

„Der Westen ist selbst der Grund für seinen Untergang! Mit seinem Liberalismus (inkl.: Individualismus, Humanitarismus, Kosmopolitismus, Eudämonismus, Solipsismus u.ä.) liefert der Westen selbst die Gründe dafür, daß die westlichen Menschen aussterben, daß der Westen untergeht. Ich schimpfe zwar - und auch mit Recht - auf den Westen, aber nicht, weil ich für den Untergang des Westens wäre, sondern ganz im Gegenteil. Nicht ich und auch nicht die Mehrheit der Westler, sondern die vermeintlichen »Verlierer« und die Mehrheit der Nichtwestler sind dafür, daß der Westen, d.h. die abendländische Kultur - die erfolgreichste Kultur aller Zeiten (!) - untergeht. Wenn der letzte abendländische Wert zu Grabe getragen werden wird, wird niemand mehr trauern, aber die Nichtwestler werden frohlocken wie nie zuvor.“
Hubert Brune

„Der ungesunde Egoismus namens »Individualismus« und die ungesunde Emanzipation namens »Feminismus« bedeutet, daß gerade die, die sie vertreten und von ihnen profitieren wollen, schon bald aussterben werden. Diese beiden Autismen namens »Selbstverwirklichung« gehören zum abendländischen »Liberalen System«, zu dem wiederum laut Nolte »Liberalismus« und schließlich »Liberismus« gehören. Auch deshalb muß die abendländische Kultur schließlich auch diesen Schritt gehen. Der Untergang aller Kulturen ist wohl doch ein Gesetz.“
Hubert Brune

„Es ist ein Witz und dennoch mehr eine Regel oder sogar ein Gesetz, daß ausgerechnet eine kleine Minderheit - obendrein dabei, noch schneller auszusterben als die Bevölkerung der Kultur, zu der sie gehört - einer riesigen Mehrheit ein System aufzwingt, unter dem diese riesige Mehrheit zu leiden hat, während jene kleine Minderheit davon profitiert (und das auch nur für eine relativ kurze Zeit). All das ist dieser Minderheit bekannt, sie weiß es. Der Grund dafür, weshalb das (Sub-)System Liberalismus mit all seinen (Sub-)Subsystemen durchgedrückt wird, ist - wie immer - die Macht; der Wille zur Macht ist bei allen Lebewesen, also auch bei Liberalisten, zwar nicht ganz so wichtig wie z.B. das Atmen, das Trinken, das Essen, das Schlafen, aber eben doch genauso wichtig wie z.B. das Fortpflanzen, der Sex u.s.w., folglich stärker als z.B. das Sozialverhalten und viel stärker als z.B. die Vernunft oder der Diskurs.“
Hubert Brune

„Die riesige Mehrheit wird beherrscht von einer sehr kleinen Minderheit der westlichen Kultur, und diese kleine Minderheit ist eine diktatorische Oligarchie (mit deutlich erkennbarer Tendenz zur Autokratie): Herrschende und ihr Bürokratie-Apparat von Beamten und Funktionären in Staat, Parteien, Medien, Justiz, Militär u.ä.; Reiche (v.a. Superreiche) bzw. Kapitalisten (v.a. Superkapitalisten), Finanziers (v.a. Großfinanziers), Unternehmer (v.a. Großunternehmer) und andere sehr einflußreiche Lobbyisten; Lobby-Ausländer im Ausland und im Inland (z.B. Zentralrat der Juden, Zentralrat der Muslime u.ä.), Lobby-Frauen (Feministinnen, Emanzen u.ä.), Gewerkschaftler, Wissenschaftler, Kirchenvertreter und andere einflußreiche Lobbyisten; Intellektuelle; Singles. Diese sehr kleine, vom Aussterben bedrohte Minderheit will einer sehr großen, immer noch beschleunigt wachsenden Mehrheit auf unserem Globus mehr vorschreiben als jeder Diktator vor ihr.“
Hubert Brune

„Der Untergang des Abendlandes ist dann besiegelt, wenn es sich nicht mehr verteidigen kann, wie es jene kleine Minderheit fordert, weil sie selbst nur herrschen, ihre Macht weiter ausbauen will, dazu ihr Geld und ihren Reichtum nur von ihren bis an die Zähne bewaffneten engsten Vertrauten beschützen lassen und die zu beruhigende riesige Mehrheit der Bevölkerung propagandistisch verführen, ihr einreden muß, an den Liberalismus auch dann noch zu glauben, wenn er extremistischer geworden ist als alle anderen Extremismen vor ihm. Der kleinen herrschenden Minderheit, die sich auf den Liberalismus beruft, ist eigentlich der Liberalismus egal. Und in seiner letzten Phase ist sogar selbst dem Liberalismus der Liberalismus egal. Das ist nur die Konsequenz, denn der Liberalismus muß gemäß seines Selbstverständnisses auch tolerant gegenüber denjenigen sein, die ihn abschaffen. Letztlich ist Liberalismus nur noch Anarchismus. Wie gesagt: Der Liberalismus ist der Grund für sein Verschwinden!“
Hubert Brune

„Vergessen wir nicht: Nicht Religionen, Weltanschauungen, Ideologien, Stammesfehden oder Armut sind die Hauptgründe für den weltweit anwachsenden Terrorismus, sondern das ewige Streben des Menschen nach Geltung, Positionen u.ä., also: Macht! Um die zu erlangen, wird jedes Mittel eingesetzt, also auch die Unterdrückung bzw. Herabwürdigung der Frauen zu „Gebärmaschinen“, damit die von ihnen zur Welt gebrachten Kinder und unter ihnen vor allem die Söhne die väterliche Macht der Männer unterstützen, verteidigen und erweitern. Dieser letzte Satz mag als Bekenntnis zum Feminismus mißdeutet werden, in Wahrheit steht er hier aus Gründen der Vernunft. Das Abendland hat den Rest der Welt stark gemacht, denn es war und ist die abendländische Technik, die letztendlich allen Menschen eine höhere Lebenserwartung, einen beispiellosen Luxus, also ein besseres Leben ermöglichte und ermöglicht. Die Kehrseite davon ist, daß die meisten Nichtabendländer ihre den Abendländern zu verdankende und von ihren „Gebärmaschinen“ auch noch verstärkte Bevölkerungsexplosion fast genau zu der Zeit auf ihrem Höhepunkt erlebten, als im Abendland gerade der Bevölkerungsrückgang, also tendenziell das Aussterben der Abendländer und ihres Liberalismus und Individualismus begann.“
Hubert Brune

„Wenn also die Abendländer ihr Leben doch noch verlängern können und wollen, dann sollten sie dem äußeren Feind, dem nichts so verhaßt ist wie der abendländische Liberalismus und Individualismus, zuvorkommen und sich zumindest teilweise vom Liberalismus und Individualismus trennen. Die Maximen von Liberalismus und Indfividualismus sind für die Abendländer zur Droge geworden, und eine Droge ist nur vorübergehend angenehm und schon bald nur noch schädlich - ein innerer Feind. Besser ein Ende des Liberalismus und Individualismus (also: ein Ende eines Teils der abendländischen Kultur) als ein Ende der gesamten abendländischen Kultur. Noch haben die Abendländer nämlich selber die Wahl: mit dieser Droge bald sterben oder ohne diese Droge länger leben.“
Hubert Brune

Das schlechte Gewissen der Portugiesen, Spanier, Engländer, Holländer, Deutschen, Franzosen und US-Amerikaner bezüglich der Negersklaverei, der Indianerausrottung, der Judenverfolgung wird benutzt für den Festungsbau einer multikulturellen Gesellschaft, in der alle möglichen Minderheiten auf Kosten der jeweiligen Mehrheitsbevölkerung gefördert werden. Der »Antisemitismus«-Vorwurf ist ein politisches Kampfmittel, das seit den 1960er Jahren schon viele politische Schlachten entschieden hat. Dabei sind meistens auch noch Persönlichkeiten unterlegen, denen eine »antisemitische« Äußerung oder auch nur Einstellung überhaupt nicht nachgewiesen werden konnte. Der »Antisemitismus«-Vorwurf ist vernichtend, und auf mehr kommt es ja im politischen Kampf nicht an.
Hubert Brune

„Was speziell das Verhalten der Alliierten des 2. Weltkriegs betrifft, so wurden und werden sogar auch noch ihre schrecklichsten und grausamsten Kriegsverbrechen gegen zumeist völlig unschuldige Deutsche - wie z.B. der Bombenkrieg gegen Frauen, Kinder, Alte, Kranke oder die Vertreibung der mehr als 20 Millionen Deutschen aus ihrer Heimat - mit einer angeblich zutiefst nationalistischen Kollektivschuld gerechtfertigt.“
Hubert Brune

„Nach 1945 und noch mehr nach 1968 entstand ein Schuldkult, mit dem sich die Deutschen, geführt am „Nasenring“ (Armin Mohler), sogar auch noch Millionen-Programme zur eigenen Indoktrination aufzwingen und abknöpfen lassen, wie z.B. die massiven Subventionierungen von hauptberuflichen Antifaschisten und Feministen, von an der Nachfrage völlig vorbei ausgebildeten Geistes- und Sozialwissenschaftlern, die sonst nur Taxifahrer wären.“
Hubert Brune

„Der Schuldkult geht sogar so weit, daß es mich nicht wundern würde, wenn den Deutschen in aller Öffentlichkeit sogar auch die Schuld dafür gegeben würde, daß Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben worden sind: »dagegen hätten die Deutschen aufbegehren, sich wehren müssen; sie hätten nicht willfährig hinnehmen dürfen, daß dieses Unglück passieren konnte; sie - und nur sie - hätten von dem Unglück wissen können; sie - und nur sie - hätten dieses Unglück vorhersehen können; sie - und nur sie - hätten also dieses Unglück vermeiden können.« - Wer glaubt denn das?  -  Warum wehrt sich eigentlich niemand gegen die heutigen Diskriminierungen, den heutigen Rassismus gegenüber den Deutschen und den ihnen von oben aufgezwungenen Masochismus?“
Hubert Brune

„Diese diktierte Unterwürfigkeit und Selbstverleugnung hat, wie auch der gemäßigt libertäre Hans-Olaf Henkel meint, unseren Wohlfahrtsstaat erst so zerstörerisch, weil total internationalsozialistisch gemacht. Der Staat mischt sich immer mehr ins Private ein, und je mehr er ausgerechnet an den falschen Stellen nicht schrumpfen will, um so mehr muß eben das Volk schrumpfen.“
Hubert Brune

„»Individuelle Selbstverwirklichung« (also: Selbstentwirklichung) betrifft Frauen, ja, aber auch Männer. Der Individualismus ist schon vom Ansatz her falsch, denn der Mensch ist eher ein Dividuum als ein Individuum und kann zwar kurzfristig in Einsamkeit leben (Mönche, Singles u.ä), doch ohne Mitmenschen sind seine Tage gezählt. Selbstverwirklichung ist Täuschung bzw. Enttäuschung, Entwirklichung.“
Hubert Brune

Das schwere Problem, das Singles sich immer mehr in Selbstüberschätzung aufbürden, nehmen sie anfangs gar nicht als schweres Problem wahr, sondern als leichtes Schweben. Dieser Schwebezustand dauert jedoch umso länger je mehr Singles es gibt. Heute werden junge Erwachsene im sozialen Sinne später reif als in der Vergangenheit, und das hat Konsequenzen auch für Singles: weil sie sich ohnehin schon spät zum Single-Dasein entschieden haben, brauchen sie nun noch einmal viel Zeit, nämlich zu viel Zeit, um wieder in die Normalität zurückzukehren, zu lange, um noch eine Familie gründen zu können, um noch Kinder zu bekommen. Oft wird das Elternwerden, das Kinderkriegen so lange aufgeschoben, das es einfach, zumindest für die Frauen, dafür dann auch biologisch zu spät ist. So bleiben also am Ende sogar auch diejenigen Singles, die sich doch noch für die Familie entscheiden, Kinderlose, ja von nun an sogar Ewig-Kinderlose !
Hubert Brune

„Abtreibung und Emanzipation bedeuten Lebens-, v.a. Menschenfeindlichkeit, Beschleunigung des Unterganges, Wille zum Tod.“
Hubert Brune

„Abtreibung, Euthanasie, wirtschaftspolitische Geschlechtsumwandlung - allein schon diese drei Aspekte machen deutlich, was der Untergang einer Kultur, also einer Gemeinschaft (Entschuldigung: »Gesellschaft«, denn eine Gemeinschaft will sie ja schon lange nicht mehr sein), der Wille zum Tod wirklich bedeutet. Aus dem Abtreibung als Recht wird die Abtreibung als Pflicht, aus der Euthanasie als Recht wird die Euthanasie als Pflicht, aus der (biologischen) Geschlechtsumwandlung als Recht wird die (wirtschaftspolitische) Geschlechtsumwandlung als Pflicht. Im Grunde kann man ja sagen: Ohne Abtreibungen gäbe es kein Geburtendefizit, also keinen Bevölkerungsrückgang, sondern ein (zwar geringes, aber ideales) Sterbedefizit, also ein (zwar geringes, aber ideales) Bevölkerungswachstum.“
Hubert Brune

„Die Abtreibung vergrößert das Geburtendefizit, den Bevölkerungsrückgang, enorm. Auch die Euthanasie, die vor allem zukünftig immer mehr eine Rolle spielen wird, vergrößert das Geburtendefizit, den Bevölkerungsrückgang. Und »Gender« - das heißt: politische Geschlechtsumwandlung - sorgt für noch mehr Tötungen mittels Abtreibung und Euthanasie, vergrößert also das Geburtendefizit, den Bevölkerungsrückgang, denn »Gender« ist ja gerade wirtschaftspolitisch erwünscht, weil damit die Frauenerwerbsquote erhöht wird. Die Tatsache, daß dabei die Geburtenzahlen und Bevölkerungszahlen, noch mehr reduziert werden, wird als negativer Nebeneffekt gerne in Kauf genommen.“
Hubert Brune

„Die gesamte Abtreibungspolitik - , das Abtreibungswesen, das Abtreibungssystem -, kurz: die Abtreibunsgesellschaft ist ein Skandal ersten Ranges. Und der Staat zahlt dafür auch noch gigantische Summen.“
Hubert Brune

„Nur eine dekadente Gesellschaft leistet sich so viel Überfluß. Natürlich liegt es an einem liberalistisch-individualistischen System wie dem Abendland, wenn es es zu dem ohnehin schon vorhandenen Überfluß auch noch - und zwar zumeist ohne Grund (abgesehen von den wirklich harten Fällen, die aber eine sehr kleine Ausnahme sind) - die eigenen Nachkommen und letztendlich sich selbst abtreibt und gar nicht mehr weiß, wer oder was Männchen und Weibchen ist. Der Sinn dafür soll schon weg sein. Und die sehr wenigen Frauen, die wirklich von der Emanzipation profitieren, tun dies auf Kosten aller anderen Frauen, um über die Lobby an die Macht zu kommen und sie zu verteidigen - nicht nur gegen Männer, sondern noch mehr gegen Frauen, also im Grunde doch gegen sich selbst. Wie unfruchtbar! Wie menschenfeindlich!“
Hubert Brune

„Emanzipation und Abtreibung, und das auch noch auf Kosten des Staates, also: des Steuerzahlers!“
Hubert Brune

„Nationalsozialismus unter nur umgekehrten Vorzeichen!“
Hubert Brune

„Lobbyisten, Politiker und deren Medien behaupteten nach der gescheiterten Schweinegrippe 2009-2010, daß eine neue Grippe nur deswegen im Anmarsch wäre, weil die Männer sich nicht die Hände wüschen (das erinnert doch sehr an den Nationalsozialismus, wenn er etwa - sinngemäß - geschrieben hätte, daß der Bolschewismus einerseits und das internationale Finanzjudentum andererseits sich auf der Welt nur deswegen verbreiteten, weil die Juden sich wie Ungeziefer benähmen). Daß Männer seltener als Frauen sich die Hände waschen, mag ja vielleicht sogar wahr sein - wahr ist aber auch, daß Frauen den Männern in fast allem unterlegen sind, besonders in allen technisch-(natur)wissenschaftlichen, aber natürlich auch in allen sportlichen, politischen, militärischen, polizeilichen, wirtschaftlichen und sonstigen Bereichen (auch die besten Köche und die besten Erzieher sind stets Männer). Die oben erwähnte Nachricht könnte also wahrheitsgemäßer eher heißen, daß eine neue Grippe nur deswegen im Anmarsch ist, weil diejenigen Männer, die die Technik zur Verhinderung einer solchen Grippe erfinden könnten, von Frauen nicht mehr zur Welt gebacht worden sind - denn die Frauen sind ja seit Beginn der Moderne immer mehr in den Gebärstreik getreten. Folgende wahrheitsgemäßere Nachricht hat die politisch-korrekte Diktatur ebenfalls verboten: Der Straßenverkehr führt nur deswegen zu einem Infarkt, weil Frauen mit einem Fahrzeug nicht umgehen können. In unserer micheligen Bundesrepublik sind neben Deutschen bzw. Abendländern bzw. Christen bzw. Weißen die Männer die einzig noch verbliebene Gruppe, die man diskriminieren darf und die auch darum um so mehr diskriminiert wird. Diese Bundesrepublik hat die Diskriminierung, den Rassismus, den Faschismus sogar noch mächtig verstärkt.“
Hubert Brune

„Täglich werden in der EU und Nordamerika zusammen ca. 8000 bis 10000 ungeborene Kinder getötet (in der EU: ca. 5000 bis 6000 [davon allein in Deutschland ca. 800 bis 1000]; in Nordamerika: ca. 2000 bis 4000)! Das sind pro Jahr ca. 2,92 Mio. bis 3,65 Mio. und pro 40 Jahre (und man muß sogar davon ausgehen, daß die Zahlen sehr wahrscheinlich noch drastisch steigen werden!) ca. 116,8 Mio. bis 146 Mio. getötete ungeborene Kinder in der EU und Nordamerika. Weltrekord im Bösen! Extreme Unmenschlichkeit!“
Hubert Brune

„Und diese ungeheurlich große Zahl an Abtreibungen, diese ermordeten Kinder soll laut westlicher Propaganda »Fortschritt« bzw. Modernität sein! Zynischer, dekadenter, nihilistischer geht's nicht mehr!“
Hubert Brune

„Die von Eva Herman in ihrem vielbeachteten Essay »Die Emanzipation - ein Irrtum?«  gestellte Frage beantwortet Peter Mersch mit einem klaren »Ja«. Der Versuch einer Angleichung der Geschlechter führt in menschlichen Gesellschaften selbst bei optimaler Vereinbarkeit von Familie und Beruf dazu, daß die Opportunitätskosten für Kinder sowohl bei Frauen als auch bei Männern umso höher sind, je qualifizierter und beruflich engagierter die Eltern sind. Das daraus resultierende Nachwuchsverhalten wird den betroffenen Bevölkerungen sukzessive alle ihre Komponenten rauben. Das bedeutet, daß solche Gesellschaften schon aus biologischen Gründen immer mehr verarmen und verdummen!“
Hubert Brune

„Eva Hermans Buch ist ein Buch gegen Egoismus / Individualismus, gegen alle Aussterbenden (Singles, Emanzen, Feministinnen, Berufsfeministinnen, Weicheier, Frauenversteher & Co. u.s.w.), gegen die Diktatur von Kinderfeinden, Frauenbeauftragten und allen anderen freiwillig Unfruchtbaren, kurz gesagt: gegen die Dekadenz, gegen den Untergang!“
Hubert Brune

„Und noch ein Beispiel für die antidemokratische Verfaßtheit unserer oligarchisch organisierten Parteien-Diktatur: Nicht die Mehrheit, sondern die Minderheit der Frauen wird bei uns vertreten - nämlich die »Emanzen« (aus rein rhetorischen Gründen nennen sie sich auch »Feministinnen«). Der größte Feind dieser »Emanzen« sind nicht mehr die Männer (sie werden von den »Emanzen« sogar nur noch nachgeahmt), sondern die Mehrheit der Frauen - nämlich die Mütter und Hausfrauen. Das ist Diskriminierung bzw. Linksrassismus, ein weiteres Indiz dafür, daß bei uns Demokratiefeinde mittels Diktatur herrschen.“
Hubert Brune

„Während früher die »Emanzen« wirklich noch als Frauen - also vor allem auch als Mütter und Hausfrauen - gleichberechtigt und anerkannt sein wollten, wollen sie heute nur noch wie »Männer« sein, also nur noch als das anerkannt sein, was aus rein biologischen Gründen gar nicht möglich ist. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sie aus der »Gleichberechtigung« das unmögliche »Gender« machen und fordern, daß es nur noch »ein Geschlecht« geben dürfe. Daß die Mehrheit der Frauen, zu denen auch die Mütter und Hausfrauen gehören, das nicht will, interessiert sie nicht - im Gegenteil: diese Mehrheit ist ihre größte Feindin, das Objekt ihres Hasses (erst danach kommen die Männer - trotz oder auch wegen der Tatsache, daß sie mittlerweile nur noch nachgeahmt werden).“
Hubert Brune

„Die »Emanzen« diktieren, weil sie eine kleine Minderheit sind und deshalb natürlich auch von der Bundesregierung (sie ist ja ebenfalls - typisch für Minderheiten - ein Gegner der Demokratie) vertreten werden, mit anderen kleinen Minderheiten, den anderen Herrschenden, eine riesengroße Mehrheit, die die erzwungene »politische Geschlechtsumwandlung« zur »politischen Geschlechtsneutralität« angwidert ablehnt. Einer solchen »Emanzipation« geht es nicht wirklich um Emanzipation, sondern nur (nur!) um Macht. Und die bekommt sie deshalb, weil sie von anderen Minderheiten unterstützt wird. So funktioniert eine mit Dikriminierung von links, also mit Linskrassismus und Antidemokratismus operierende, oligarchisch durchorganisierte (Parteien-)Diktatur.“
Hubert Brune

„Hört endlich auf mit der »Genderpolitik«! Wer wirklich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist, kann nicht wirklich für die »Genderpolitik« sein, die nicht Gleichberechtigung, sondern Abschaffung der Geschlechter bedeutet, das Wahnsinnigste aller Zeiten! Sowohl die Kinder, und zwar Jungen und Mädchen, als auch die Erwachsenen, und zwar Männer und Frauen, müssen für die links-sozialistische/-faschistische Umerziehungsdiktatur einer Lobby namens Feminismus büßen. Beendet diesen Wahnsinn, werdet endlich vernünftig! Das Resultat dieser Wahnsinnspolitik wird nämlich nicht die »Geschlechtslosigkeit« sein, sondern die wegen Kinderlosigkeit und gleichzeitiger Überfremdung reaktivierte Unterdrückung, und zwar zuerst der vielen kinderlosen Frauen, dann aller Frauen und der verweiblichten und verweichlichten Männer, zuletzt aller westlichen Menschen!“
Hubert Brune

„Andreas K. von Manndat hat einen Absatz aus Spenglers Preußentum und Sozialismus »paraphrasiert«, indem er z.B. »›Marxismus‹ und ›Chistentum‹ durch ›Feminismus‹ und ›Marxismus‹« und die wichtigsten der mit ihnen verbundenen Wörter ebenfalls entsprechend ersetzt hat: »Der Feminismus verrät in jedem Satze, daß er aus einer sozialistischen und nicht aus einer Denkweise der Gleichberechtigung stammt. Seine gesellschaftliche Sicht ist erst die Folge eines gleichmacherischen Grundgefühls und die Geschichtsauffassung der vorangegangenen Unterdrückung der Frau bildet nur das Schlußkapitel einer Philosophie, deren Wurzeln bis Marx' Kapital mit seiner seitdem für das linke Denken verbindlich gebliebenen Ausbeutungsopferstimmung zurückreichen. So kommt es, daß seine Grundbegriffe als antagonistische Gegensätze gefühlt sind. Die Worte Feminismus und Patriarchat bezeichnen das Gute und Böse dieser politischen Theorie. Der Mann ist der Kapitalist, die Gleichstellungsbeauftragte der Gewerkschaftsfunktionär eines neuen Klassenkampfes, und man braucht sich nur ein wenig in das zickige Pathos der Gender Mainstreaming-Verlautbarungen zu vertiefen, um den orthodoxen Marxismus hinter der Maske zu erkennen. Die Gleichstellung ist das ›Paradies der Werktätigen‹. Die ›gendergerechte Rollenverteilung‹ hieß früher Kommunismus, der ›Zusammenbruch des Patriarchats‹ die Revolution des Arbeiterstandes. Damit lehrt der Feminismus die Verachtung der Familie. Vielleicht hat er das nicht einmal gefühlt. Lebensgemeinschaft von Mann und Frau ist ein Unglück, hedonistische Vereinzelung ist ein Glück. Hinter der echt amazonenhaften Verachtung des Mannes, der über seine Kinder für die Zukunft lebt, steht der Instinkt der Lesbe, deren Begehren es ist, ihre Geschlechtsgenossinnen in das Feld ihrer Homosexualität zu ziehen.« (Andreas K., 13. Februar 2010, 16:54).“
Hubert Brune

„Besonders gefährlich ist der Feminismus bzw. Genderismus, weil er den Mann abschaffen will - und zwar weltweit -, also den globalen Androzid als die globale „Endlösung der Männerfrage“ will. Ein faschistischeres, rassistischeres, sexistischeres, menschenfeindlicheres Unternehmen hat es in der Geschichte der Menschheit noch nicht gegegeben. Wahrscheinlich haben die meisten Menschen sich mit diesem „Projekt“ deswegen noch nicht so sehr beschäftigt, weil sie es noch gar nicht bemerkt haben, weil es sehr versteckt, heimtückisch - umgangssprachlich gesagt: „hinten ’rum“ -, auf typisch feminine Art abläuft. Das „Projekt“ hat sich bereits mit Hilfe der Methode namens „Viktimologie“ bzw. „Viktimismus“ und selbstverständlich auch im Namen der angeblichen „Menschenrechte“, die ja in Wirklichkeit Ausbeutungsrechte sind, viele „Erfolge“ gegen die angeblichen „Täter“ Männer, die ja in Wirklichkeit die Opfer sind, „erstritten“, also: erraubt, erstohlen, erbeutet. “
Hubert Brune

„Es sind Männer, die diesen Frauen diese „Erfolge“ ermöglichen, und es sind ebenfalls Männer, die dadurch verarmen, seelisch verkrüppeln, suizidal, nicht wenige aber auch rachsüchtig werden. Je länger die Dauer dieses Prozesses, desto schlimmer die Folgen. Das führt zu irreparablen Schäden. Das betrifft vor allem die sich aus den einmal erreichten „Erfolgen“ der Feministen (Femifaschisten, Genderisten) und Feministinnen (Femifaschistinnen, Genderistinnen) ergebenden Konsequenzen, weil diese dann als vollendete Tasachen zu akzeptieren sind bzw. sein werden, wenn vielleicht auch nur vorübergehend - ein sich danach garantiert ereignender „Rachefeldzug“ würde wahrscheinlich ebenfalls alles Mönströse der Vergangenheit in den Schatten stellen.“
Hubert Brune

„Das erklärte Ziel des Genderismus ist die „geschlechter-sensible“ Neubewertung aller Bereiche des Lebens, und das ist nichts anderes als Sexismus - dieses Wort in Analogie zum Rassismus verstanden. So wie in einem rassistischen System alle Bereiche des Lebens rassen-sensibel abgeklopft werden - also z.B. gefragt wird, ob Weiße (früher: Schwarze) bestimmte öffentlichen Einrichtungen betreten dürfen, oder auch nur die Frage aufkommt: „Ist diese mentale Einstellung weiß (bzw. schwarz)?“ -, so soll heute gleichsinnig in bezug auf die Geschlechter gefragt und entschieden werden, und dies von den höchsten Ebene herunter, hierarchisch-bürokratisch gestaffelt.“
Hubert Brune

„Auch wenn, ja gerade weil der Begriff „Gender“ das soziale Geschlecht bezeichnet und nicht das sexuelle, so handelt es sich im „Gender Mainstreaming“ um Sexismus. Analog handelte es sich im Rassismus um die sozialen Aspekte und die Bewertung der Rassen und nicht um eine Untersuchung ihrer biologischen Merkmale. Und da die Geschlechter weltweit gleichverteilt sind, wird die Sexualisierung des Sozialen nicht von rassistischen bzw. sexistischen Staaten, sondern von übernationalen Institutionen, nämlich von der UNO, dann von der EU herab, zur „Hauptströmung“ - das heißt zum vordringlichsten weltpolitischen Interesse (!) - erklärt.“
Hubert Brune

„Durch die vordergründige Geschlechtsneutralität darf man sich überhaupt nicht täuschen lassen. Es geht um die Überführung der Zweigeschlechtigkeit des Menschen in seine Eingeschlechtigkeit - wohlgemerkt: Eingeschlechtigkeit, nicht Un- oder Übergeschlechtigkeit! Ziel ist der weibliche Klon. Um dies zu erreichen, wird die Mannheit demoralisiert, die Frauheit hingegen aufgewertet und zur eigentlichen, emanzipierten, zukünftigen Menschheit erklärt - offiziell nie in dieser Klarheit, aber mit der höchsten organisatorischen Energie.“
Hubert Brune

„Wenn man eine Rangfolge bei den Geschlechtern feststellen will, dann kommt man eher zu dem Schluß, daß das weibliche das erste und das männliche das zweite Geschlecht ist. Nicht die Tradition hat geirrt, sondern die feministisch-femifaschistisch-genderistische Wahnsinn irrt überall und jederzeit. Erst mit dem männlichen Geschlecht beginnt, zunächst auf biologischer Ebene, d.h. durch Rekombination zweier Genome, eine Steigerung in der Vielfalt und damit auch der Entwicklung. Und mit der kulturellen bzw. seelischen und geistigen Evolution beginnt auch das eigentliche Mensch-Sein. Erst durch den Mann wird der Mensch zum Menschen im Sinne eines Kulturträgers. Matrifokale Gesellschaften, wie wir sie in rudimentären Formationen heute noch aufsuchen können, sind schriftlose Gesellschaften. Paul Julius Möbius brachte es 1900 auf den Punkt: »Wie die Thiere seit undenklichen Zeiten immer dasselbe thun, so würde auch das menschliche Geschlecht, wenn es nur Weiber gäbe, in seinem Urzustände geblieben sein. Aller Fortschritt geht vom Manne aus.« (Paul Julius Möbius, Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes, 1900, S. 18).“
Hubert Brune

Wenn Kommunisten ihren Massenmord (der bis heute größte der Geschichte) an gesellschaftlichen Schichten und - vermeintlichen oder tatsächlichen - Regimegegnern durchführten, so war ihnen sicher klar, daß es sich dabei um einen nie endenden Massenmord handelt. Denn der Kampf gegen die „Bourgeosie“, Systemgegner, Produktionsmittelbesitzer u.s.w. kann ja niemals endgültig sein. Er muß fortgesetzt werden, und zwar ständig und administrativ.
Hubert Brune

Der von den Nationalsozialisten begangene Massenmord zielte hingegen auf Endgültigkeit. Sie ist auch erreichbar. Denn wenn der letzte Angehörige einer bestimmten Rasse oder eines bestimmten Volkes umgebracht oder gestorben ist, dann ist hiermit auch die Grundlage einer Reproduktion beseitigt. Die Auslöschung ist also biologisch fundiert.
Hubert Brune

Die Jungfernzeugung (Parthenogenese) im Konzept gewisser Feministen und Feministinnen geht noch einen gewaltigen Schritt weiter. Ist die Parthenogenese technisch erst einmal möglich, dann ist ein globaler Androzid, wie ihn V. Solanas in ihrem SCUM-Manifest zur Vernichtung der Männer gefordert hat, gar nicht mehr nötig.
Hubert Brune

„Wird die Möglichkeit einer Jungfernzeugung, wenn sie technisch erst einmal möglich ist, auch jeder Frau zur Verfügung gestellt? Wird es irgendwann überhaupt noch vermeidbar sein, daß Frauen dieses Mittel ergreifen? Warum sollte ihnen das überhaupt verboten werden, wenn sie jetzt schon über - durchaus blutige - Eingriffe an ungeborenen Menschen in ihrem Leib entscheiden dürfen? Wird überhaupt ein öffentliches oder staatliches Interesse bestehen, die Menschheit so zu klonifizieren, um sie auf Frauen zu reduzieren? Wahrscheinlich, denn bereits jetzt findet ja auf kultureller Ebene eine Verweiblichung und Klonifizierung statt. Geschichte wird zunehmend ausgelöscht. Die sogenannte „Shoa“ wird mißbraucht, um eine „Stunde Null“ für Deutschland festzusetzen, nämlich die bedingungslose Kapitulation im Mai 1945. Die Geschichte wurde somit zwar nicht ganz gelöscht, aber weitgehend umgeschrieben und entwertet, und das Ziel bleibt, die gesamte Geschichte zu löschen. Das Bildungswissen heutiger Abiturienten entspricht oft nicht einmal dem früherer Hauptschüler. Und das in Deutschland, dessen Schul- wie auch das Hochschulsystem im 19. und 20. Jahrhundert weltweit führend war und von den Völkern der Welt beneidet und nachgeahmt wurde.“
Hubert Brune

„Weil das Ziel des Sexismus (des Feminismus) die Klonifizierung der Menschheit ist, und zwar durch die Frau, die keines Mannes mehr bedarf (die Frau kann Klone gebären - der Mann nur sehr bedingt), wäre es die Aufgabe unserer Kultur oder aller Institutionen unserer Kultur, besonders auch z.B. der Kirche, mit allerhöchstem Einsatz und auch persönlichem Risiko den Feminismus zu denunzieren und zu bekämpfen. Denn auch der Feminismus zielt auf das „ewige Leben“, allerdings auf ein solches, das (1.) die Mannheit ausschließt (zumindest überflüssig macht) und (2.) keine Entwicklung mehr ermöglicht, sondern die Verfestigung endgültig macht. Das liegt an sich schon im Wesen des Weiblichen (und ist insofern nicht negativ zu bewerten), ergibt sich aber bei der Klonung zusätzlich aus dem Fortfall der Rekombination der Gene. Dabei ist der biologische Vorgang der Fortzeugung durch Klonung nur das Instrument, das Vehikel einer gewollten Rückbildung: Der Mensch soll zum Tier werden, nicht äußerlich, aber in jeder anderen Hinsicht. Der Ausschluß des Mannes durch Klonung ist insofern nur ein Hilfsmittel, das die jetzt schon laufende kulturrevolutionäre Geist-Kastration des Menschen, also die Verweiblichung im Geiste, unterstützt.“
Hubert Brune

„Der Mensch neigt zur Bequemlichkeit, und das macht ihn verführbar. Kommt die Bequemlichkeit des Denkens hinzu, dann läßt er sich die Sterilität der institutionalisierten Verweiblichung und Homosexualität als das verkaufen, was sie gerade nicht ist: „Selbstbestimmtes Leben“. Es handelt sich um Manipulation in allerhöchstem Maße, welche die Verwaltung der Menschheit, an deren Spitze ein globaler Diktator (Cäsarist) als der verkörperte Antichrist thront, nicht nur ermöglicht, sondern sogar notwendig macht.“
Hubert Brune

„Wenn nicht das abendländische Volk und auch nicht die abendländische Kirche Widerstand gegen diesen längst global operierenden Feminismus zu leisten vermögen, dann weiß ich nicht, welche andere abendländische Institution oder welches der nichtabendländischen Völker und welche der nichtabendländischen Institutionen das zu leisten vermögen, zumal ja nicht zufälligerweise fast alle abendländischen Institutionen bzw. Kollektivformen mittlerweile durchlöchert sind vom Nihilismus und, weil dieser ja der abendländischen Kultur selbst entstammt und mittlerweile die Welt beherrscht, der Vernichtung direkt ausgesetzt sind.“
Hubert Brune

„Die Abendländer dürfen den Widerstand nicht allein den Kirchen überlassen. Durch diese „Laßt-die-da-oben-mal-machen“-Einstellung tragen sie sogar Mitschuld an der Schaffung von immer mehr parasitären, mafia-ähnlichen und noch kriminelleren Gruppen. Was die Abendländer mehr denn je brauchen - nicht wenige von ihnen sogar (wieder) erwerben müssen -, ist der Mut zu ihrer Zukunft und als eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür der Mut zu ihrer Herkunft (Vergangenheit, Geschichte). Denn ohne die gibt es auch keine Zukunft. Das wissen natürlich auch die Nihilisten und Nihilistinnen, weshalb sie ja ständig an der Auslöschung der Geschichte „basteln“. Auch brauchen die Abendländer die klare Erkenntnis, daß die „Toleranz“, zu welcher sie immer öfter und immer eindringlicher aufgefordert werden, eine ganz und gar falsche, eine verderbliche Toleranz ist, der ihre Gegner zudem mit immer mehr Intoleranz begegnen.“
Hubert Brune

„Das, was hier für alle Abendländer in Hinsicht auf den von ihnen zu bekämpfenden kultur(kreis)geschichtlich bedingten Nihilismus gilt, gilt analog (!) für alle Weißen in Hinsicht auf den zu bekämpfenden Rassismus gegenüber Weißen, wozu auch deren Autorassismus bzw. Selbsthaß gehört, für alle Männer in Hinsicht auf den zu bekämpfenden feministischen Rassismus bzw. Sexismus gegenüber Männern, wozu auch deren Autorassismus bzw. Autosexismus gehört, und für diejenigen Menschen, die den feministischen Rassismus bzw. Sexismus bzw. Genderismus gegenüber Menschen nicht (mehr) tolerieren und bekämpfen (hoffentlich bald mit Erfolg!). Und nicht vergessen: Auch Feminismus, Femifaschismus, Sexismus, Genderismus sind Formen des Nihilismus - allerdings die schrecklichsten aller Zeiten (und sie sind nicht zufällig abendländischer Herkunft)!“
Hubert Brune

„Der Vergewaltigungsvorwurf ist dank einer pervertierten Justiz zum nützlichen Instrument geworden, mit dem Frauen ungestraft Männer loswerden können. Wenn sich herausstellt, dass die Anschuldigung haltlos ist, wird das Verfahren oft einfach nur eingestellt, und gegen die Frau wird nicht weiter ermittelt, obwohl Falschanschuldigung ein Offizialdelikt ist.“
Jörg Kachelmann

„Emanzen ..., Feministinnen, ... Berufsfeministinnen bilden ihre eigene Lobby, sie schreiben Artikel und Bücher, machen Politik und gestalten Gesetze. Hausfrauen und Mütter haben diese Möglichkeiten nicht. Aus diesem Grund entstand dieses Buch.“
Eva Herman, Das Eva-Prinzip, 2006, S. 251

„Die braune Keule wird heute von vornherein geschwungen, wenn man sich für Werte, Kinder, Familie einsetzt.“
Eva Herman, bevor sie den Mediengerichtshof einer TV-Sendung (Kerners Inquisition) verlassen mußte, 09.10.2007

„Der Krieg als großes, die verlorene Einheit wieder stiftendes Ereignis und der Krieg als Fest – das waren nietzscheanische Ideen. Sie haben in den Köpfen und Herzen vieler, die sich im August 1914 freiwillig meldeten, neben und manchmal vor der Idee, das Vaterland verteidigen zu müssen, eine Rolle gespielt. Die Vorstellung, daß der Krieg eine »Erfahrung« ermögliche, daß er im Zeitalter der Feminisierung die Männlichkeit rehabilitiere, gab es auch außerhalb Deutschlands, aber wahrscheinlich nirgends gewann sie eine solche Intensität.“
Karlheinz Weißmann, in: Junge Freiheit, 25.08.2000

„Nietzsches Einfluß auf den revolutionären Konservatismus ist überhaupt nicht zu trennen von seinem Einfluß auf alle Gebiete der Kultur, der seit der Jahrhundertwende spürbar wurde und nicht zu trennen von seinem Einfluß auf andere Ideologien, vom Anarchismus, Feminismus, Sozialismus und Zionismus bis hin zu Faschismus und Nationalsozialismus. Während sich Hitler und seine Gefolgschaft gelegentlich und plakativ des Denkers bedienten, aber nie das Unbehagen loswerden konnten, das schon die völkischen Vorläufer verspürt hatten, blieb der Einfluß Nietzsches auf die Konservative Revolution stärker, gerade weil sie in sich disparater und geistiger war, jedenfalls ungeeignet zur Organisationsbildung im großen Maßstab.“
Karlheinz Weißmann, in: Junge Freiheit, 25.08.2000

 

 

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- Literaturverzeichnis -