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Prägnant und möglichst knapp formulierte Gedanken

von

Johann Gottlieb Fichte (1762-1814)

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„Wir lehren nicht blos durch Worte; wir lehren auch weit eindringlicher durch unser Beispiel.“
Johann Gottlieb Fichte, Einige Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten, 1794, S. 93

„Was für eine Philosophie man wähle, hängt davon ab, was für ein Mensch man ist.“
Johann Gottlieb Fichte, Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre, 1794

Die meisten Menschen würden leichter dahin zu bringen seyn, sich für ein Stück Lava im Monde, als für ein Ich zu halten.
Johann Gottlieb Fichte, Grundlehre der gesamten Wissenschaftslehre, 1794, § 4

„Zum Beispiel die Seele meines Systems ist der Satz: Das Ich setzt schlechthin sich selbst. Diese Worte haben keinen Sinn, und keinen Wert ohne die innere Anschauung des Ich durch sich selbst, die ich sehr oft im Diskurs aus Menschen entwickelt habe, die mich gar nicht begreifen konnten, und sodann vollkommen begriffen: es wird gesagt: daß ein Ich, und etwas ihm entgegengesetztes, ein Nicht-Ich sei, geht schlechthin allen Operationen des Gemüts voraus; und dadurch werden sie erst möglich. Es ist gar kein Grund, warum das Ich Ich, und das Ding nicht Ich sei, sondern diese Entgegensetzung geschieht absolut.“
Johann Gottlieb Fichte, Brief an Reinhold, 2. Juli 1795

Ich schreibe, es schreiben aber auch andere neben mir. Woher weiß ich, daß mein Schreiben nicht das Schreiben eines anderen ist.“
Johann Gottlieb Fichte, Brief an Reinhold, 2. Juli 1795

Mein Schmerz, nicht der deinige. Wo ist der Unterschied?
Johann Gottlieb Fichte, Brief an Reinhold, 2. Juli 1795

„Der einzige Bestimmungsgrund der Materie unserer Handlungen ist der, uns unserer Abhängigkeit von der Natur zu erledigen, ohnerachtet die geforderte Unabhängigkeit nie eintritt. Der reine Trieb geht auf absolute Unabhängigkeit, die Handlung ist ihm angemessen, wenn sie gleichfalls auf dieselbe geht, d.i. in einer Reihe liegt, durch deren Fortsetzung das Ich unabhängig werden müßte. Nun kann zufoge des geführten Beweises das Ich nie unabhängig werden, solange es Ich sein soll; also liegt der Endzweck des Vernunftwesens notwendig in der Unendlichkleit und ist ein zwar nicht zu erreichender, aber ein solcher, dem es sich zufolge seiner geistigen Natur unaufhörlich annähern soll.“
Johann Gottlieb Fichte, Das System der Sittenlehre, 1798, S. 149

„Es gibt Seiten des menschlichen Charakters und gerade die edelsten desselben, die nur in der Ehe ausgebildet werden können: die hingebende Liebe des Weibes; die alles für seine Gesellin opfernde Großmut des Mannes; die Notwendigkeit, ehrwürdig zu sein, wenn man es nicht um seiner selbst willen wollte, um der Gattin willen; die wahre Freundschaft  –  Freundschaft ist nur in der Ehe möglich, da aber erfolgt sie notwendig  – , Vater- und Mutterempfindungen usw.. Das ursprüngliche Bestreben des Menschen ist egoistisch: in der Ehe leitet ihn selbst die Natur, sich in anderen zu vergessen; und die eheliche Vereinigung beider Geschlechter ist der einzige Weg, von Natur aus den Menschen zu veredeln. Die unverheiratete Person ist nur zur Hälfte Mensch.“
Johann Gottlieb Fichte, Das System der Sittenlehre, 1798, S. 332

„Jedweder, der diese Stimme vernimmt, fasse diesen Entschluß bei sich selbst und für sich selbst, gleich als ob er allein da sei und alles allein tun müsse.“
Johann Gottlieb Fichte, Reden an die deutsche Nation, 1807-1808, 14. Rede, S. 249

„Freilich, A. (Aenesidemus; HB) will einen objektiven Beweis für die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele. Was mag er sich dabei denken? Oder ob ihm die objektive Gewißheit etwa ungleich vorzüglicher scheint als die - nur - subjektive? Das: Ich denke hat nur subjektive Gewißheit, und so viel wir uns das Selbstbewußtsein Gottes denken können, ist Gott selbst für Gott subjektiv.“
Johann Gottlieb Fichte, Gesamtausgabe, Abteilung I, Band 2, S. 65 f.

„Dies, daß der endliche Geist notwendig etwas Absolutes außer sich setzen muß (ein Ding an sich) und dennoch von der anderen Seite anerkennen muß, daß dasselbe nur für ihn da sei (ein notwendiges Noumen sei), ist derjenige Zirkel, den er ins Unendliche erweitern, aus welchem er aber nie herausgehen kann.“
Johann Gottlieb Fichte, Gesamtausgabe, Abteilung I, Band 2, S. 4127

„Das Schlimmste ist, daß es sich gar nicht objektiv denken, sondern nur innerlich fühlen läßt. Mein Ich, nicht das deinige. Wo ist der Unterschied? Freilich habe ich nur äußere Kennzeichen angegeben. Es scheint, man kann nicht recht fixieren. - Das beste ist: es ist durchaus kein erzeugtes, sondern ein unmittelbar immanentes Wissen. Wie ist die Vorstellung meines Schmerzes, u. des Schmerzes eines andern verschieden? Wer dieses sagt, findet es.“
Johann Gottlieb Fichte, Gesamtausgabe, Abteilung II, Band 6, S. 94 (Materialien zur Wissenschaftslehre), 1801/‘02

„Ist in dem, was in diesen Reden dargelegt worden, Wahrheit, so seid unter allen euren Völkern ihr es, in denen der Keim der menschlichen Vervollkommnung am entschiedensten liegt und denen der Vorschritt in der Entwicklung derselben aufgetragen ist. Gehet ihr in dieser eurer Wesenheit zugrunde, so gehet mit euch zugleich alle Hoffnung des gesamten Menschengeschlechtes auf Rettung aus der Tiefe seiner Übel zugrunde.“
Johann Gottlieb Fichte, Reden an die deutsche Nation, 1807-1808

„Und handeln sollst du so, als hinge // Von dir und deinem Tun allein // Das Schicksal ab der deutschen Dinge, // Und die Verantwortung wäre dein. “
Johann Gottlieb Fichte, in: Werke, Band V, S. 221

„Alle Kraft des Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Ueberwindung seiner selbst.“
Johann Gottlieb Fichte, in: Werke, Band V, S. 221

 

 

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- Literaturverzeichnis -