Die Natur richtet sich somit nicht
nach der Addition (z.B. 1 + 1 = 2), einer der 4 Grundrechenarten! 
Gruppe | 1
I A | 2
II A | 3 III B | 4
IV B | 5 V B | 6
VI B | 7 VII B | 8
VIII B | 9 VIII B | 10
VIII B | 11 I B | 12
II B | 13 III A | 14
IV A | 15 V A | 16
VI A | 17 VII A | 18
VIII A | | Periode | | | | | | Schale |
1 | 1
H | 2
He | K | 2 | 3
Li | 4
Be | 5
B | 6
C | 7
N | 8
O | 9
F | 10
Ne | L | 3 | 11
Na | 12
Mg | 13
Al | 14
Si | 15
P | 16
S | 17
Cl | 18
Ar | M | 4 | 19
K | 20
Ca | 21
Sc | 22
Ti | 23
V | 24
Cr | 25
Mn | 26
Fe | 27
Co | 28
Ni | 29
Cu | 30
Zn | 31
Ga |
32
GE | 33
As |
34
Se | 35
Br | 36
Kr | N | 5 | 37
Rb | 38
Sr | 39
Y | 40
Zr | 41
Nb | 42
Mo | 43
Tc | 44
Ru | 45
Rh | 46
Pd | 47
Ag | 48
Cd | 49
In | 50
Sn |
51
Sb | 52
Te | 53
I | 54
Xe | O | 6 | 55
Cs | 56
Ba | 57 La* | 72
Hf | 73
Ta | 74
W | 75
Re | 76
Os | 77
Ir | 78
Pt | 79
Au | 80
Hg | 81
Tl | 82
Pb | 83
Bi |
84
Po |
83
At | 86
Rn | P | 7 | 87
Fr | 88
Ra | 89 Ac** | 104
Rf | 105
Db | 106
Sg | 107
Bh | 108
Hs | 109
Mt | 110
Ds | 111
Rg | 112
Cn | 113
Uut | 114
Uuq | 115
Uup | 116
Uuh | 117
Uus | 118
Uuo | Q | | | |
* Lanthanoide |
 57
| 58
Ce | 59
Pr | 60
Nd | 61
Pm | 62
Sm | 63
Eu | 64
Gd | 65
Tb | 66
Dy | 67
Ho | 68
Er | 69
Tm | 70
Yb | 71
Lu | | **
Actinoide |
 89
| 90
Th | 91
Pa | 92
U | 93
Np | 94
Pu | 95
Am | 96
Cm | 97
Bk | 98
Cf | 99
Es | 100
Fm | 101
Md | 102
No | 103
Lr | |
|
|
Vorkommen: | natürliches
Element | künstliches
Element | fehlendes Element | radioaktives
Element |
| Serien |
| – nach Gruppen | Alkalimetalle | Erdalkalimetalle | Halogene | Edelgase |
– innerhalb von Perioden | Lanthanoide | Actinoide | | |
– nach metallischen Eigenschaften | Übergangsmetalle | Metalle | Halbmetalle | Nichtmetalle |
| Aggregatzustand:
(unter Normalbedingungen) | gasförmig | flüssig | fest | unbekannt |
Gesetzmäßigkeiten des Periodensystems der Elemente erklärt
die Quantentheorie ( ).
Die Elektronen eines Atoms sind auf Elektronenschalen verteilt (K-, L-, M-, N-,
O-, P-, Q-Schale) - 7 Elektronenschalen entsprechen 7 Perioden -, wobei der Zustand
der Elektronen durch ihre den Elektronenschalen zugeordneten Hauptquantenzahlen
(n = 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7) und durch ihre den Unterschalen (s, p,d,f) zugeordneten
Nebenquantenzahlen (l = 0, 1, 2, 3) erklärt wird. Die 1. Periode umfaßt
nur die Elemente Wasserstoff (H) und Helium (He), da sie nur eine Elektronenschale
(K-Schale) für maximal 2 Elektronen (1s-Zustand) besitzt. Bei dem Element
Lithium (Li) beginnt die 2. Periode, d.h. eine neue Elektronenschale (L-Schale),
auf der maximal 8 Elektronen Platz finden (2s-Zustand mit 6 Elektronen). In der
3. Periode, d.h. der M-Schale, die maximal 18 Elektronen enthalten kann, werden
nach Auffüllen der beiden 3s- und sechs 3p-Zustände nicht sofort die
3d-Zustände besetzt, sondern mit den Elementen Kalium (Ka) und Calcium (C)
beginnt schon die 4. Periode, d.h. die N-Schale und daher eine Besetzung der 4s-Zustände.
Erst danach wird die 3d-Unterschale, mit dem Element Scandium (Sc) beginnend und
dem Element Zink (Zn) endend, aufgefüllt. Die Nebengruppen-Elemente
sind allgemein dadurch gekennzeichnet, daß erst nach Auffüllen der
s- und p-Zustände der nächsthöheren Elektronenschale die d- und
f-Zustände der vorhergehenden Schale besetzt werden. Weitere, auf dem Aufbau
der äußeren Elektronenschalen beruhende Gesetzmäßigkeiten
lassen sich an den Hauptgruppen-Elementen erkennen, d.h. in den Hauptgruppen nimmt
z.B. der Metallcharakter der Elemente von links nach rechts ab und
von oben nach unten zu. In den Hauptgruppen stehen Elemente mit Metallcharakter,
d.h. mit dem Bestreben, Elektronen abzugeben und positiv geladene Ionen ( )
zu bilden, um die energetisch günstige Elektronenkonfiguration eines Edelgase
zu erreichen, links unten, und Elemente mit ausgeprägtem Nichtmetallcharakter,
d.h. mit dem Bestreben, negativ geladene Ionen zu bilden, um die Elektronenkonfiguration
eines Edelgases zu erreichen, rechts oben.Die
mittlere kosmische Elementenhäufigkeit ist für allgemeine kosmologische
und kosmogonische Fragen sehr bedeutsam. Dabei zeigt sich, daß der Wasserstoff
(H) im Hinblick auf die Masse mit ca. 73,5 % das weitaus häufigste, Helium
(He) mit 24,5 % das zweithäufigste chemische Element im Kosmos darstellt.
( ).
Alle anderen, schwereren chemischen Elemente steuern also nur etwa 2% zur Gesamtmasse
des kosmischen Materials bei. Die Astrophysiker bezeichnen übrigens deswegen
in Abweichung von der Gepflogenheit der Chemiker nicht selten alle Elemente, die
schwerer sind als Helium, einfach als Metalle. Trägt man die
Elementenhäufigkeit nach ihrer Ordnungszahl in einer Kurve auf, so fällt
neben der großen Häufigkeit von Wasserstoff und Helium eine allmähliche
Abnahme hin zu den schwereren Elementen auf. Sie erfolgt aber bei den leichteren
Elementen schneller, bei den schwereren Elementen langsamer. Einige Elemente erscheinen
stark unterrepräsentiert, vor allem Lithium (Li), Beryllium (Be), Bor (B);
wieder andere Elemente oder sogar Elementgruppen zeigen eine auffallende Häufigkeitsspitze
gegenüber ihren Nachbarelementen, insbesondere bei Eisen (Fe). Fast allgemein
gilt weiterhin die sogenannte Harkinssche Regel, nach der die Elemente
mit gerader Ordnungszahl häufiger sind als die mit ungerader Ordnungszahl.
 
- Die 8 häufigsten Elemente
im Kosmos - | 1 | Wasserstoff
(H) | ca. 73,5 % | 1012 | 1 | 1012 | 1 |
2 | Helium
(He) | ca. 24,5 % | 3,39
1011 | 2 | 8,51
1010 | 2 |
 | Summe
(H + He) | ca.
98 % | 1,339
1012 |  | 1,0851
1012 |  |
6 | Kohlenstoff
(C) | ca. 1,6 % | 3,98
109 | 4 | 3,31
108 | 4 |
7 | Stickstoff
(N) | 1,29 109 | 7 | 9,12
107 | 5 |
8 | Sauerstoff
(O) | 1,05 1010 | 3 | 6,60
108 | 3 |
10 | Neon
(Ne) | 1,66 109 | 6 | 8,31
107 | 6 |
14 | Silicium
(Si) | 9,33 108 | 8 | 3,31
107 | 8 |
26 | Eisen
(Fe) | 2,24 109 | 5 | 3,98
107 | 7 |
 | Summe
(8 Elemente) | ca.
99,6 % | 1,359
1012 |  | 1,086
1012 |  |
 | Rest | ca.
0,4 % | 5
436 000 000 |  | 4
344 000 000 |  |
Wasserstoff in Helium verwandeln
heißt auch Wasserstoffbrennen, und Helium in schwererer Elemente
verwandeln heißt auch Heliumbrennen. Für das Wasserstoffbrennen
sind mindestens 10. Mio. K, für das Heliumbrennen sogar über 100 Mio.
K erforderlich. Unsere Sonne z.B. verwandelt pro Sekunde ungefähr 4,5 Mio.
Tonnen Masse in Energie. Die Erezugung der Energie im Innern der Sterne durch
Fusion leichterer zu schwereren Atomkernen erfolgt aber nur bis zum Eisen (eventuell
auch bis zu den nächsten Elementen Kobalt und Nickel, die ja noch der Eisengruppe
angehören; vgl. Nebengruppe VIII der 4. Periode ).
Der Aufbau noch schwererer Elemente ist in der Regel nur durch Energiezufuhr möglich.
Er vollzieht sich im Universum fast ausschließlich im Innern von Supernovae.
Wasserstoffbrennen |
Beispiel:
Proton-Proton-Zyklus | H1
+ H1 | |
D2 + e+ + v | +
1,44 MeV | D2 + H1 |
| He3 + g | +
5,49 MeV | He3 +
He3 | |
He4 + H1 + H1 | +
12,85 MeV | Beispiel:
Bethe-Weizsäcker-Zyklus | C12
+ H1 | |
N13 + g | +
1,95 MeV | N13 |
| C13 + e+
+ v | + 2,22 MeV |
C13 + H1 |
| N14 + g | +
7,54 MeV | N14 +
H1 | |
O15 + g | +
7,35 MeV | O15 |
| N15 + e+
+ v | + 2,71 MeV |
N15 + H1 |
| C12 + He4 | +
4,96 MeV | Heliumbrennen |
Beispiel:
Drei-Alpha-Prozeß | He4
+ He4 | |
Be8 + g - | +
0,095 MeV | Be8 +
He4 | |
C12 + g + | +
7,4 MeV | Beispiel:
Salpeter-Prozesse | C12
+ C12 | |
Na23 + H1 | oder |
C12 + C12 |
| Ne20 + He4 | |
H
= Wasserstoff, D =Deuterium (Wasserstoff-Isotop ),
He = Helium, Be = Beryllium, C = Kohlenstoff, N = Stickstoff,
O = Sauerstoff, Ne = Neon, Na = Natrium. | |
Das Atomgewicht ( )
ist in Hochzahlen die freigesetzte Energie in MeV ( Megaelektronenvolt), angegeben |
| Bei
der Verwandlung von Wasserstoff in Helium lagern sich jeweils 4 Wasserstoffkerne
zu einem Heliumkern zusammen. Bei diesem Aufbau gehen 0,7 % der beteiligten Masse
in Energie über. Das Wasserstoffbrennen ist stark von der Temperatur abhängig;
bei etwas niedrigeren Temperaturen zwischen etwa 10 Mio. bis etwa 15 Mio. K überwiegt
die Energieausbeute des sogenannten Proton-Proton-Zyklus, oberhalb 15 Mio. K ist
der Bethe-Weizsäcker-Zyklus (Kohlenstoff-Stickstoff-Zyklus) ergiebiger. Für
den letzten Schritt des Proton-Proton-Zyklus gibt es übrigens noch einige
weitere Möglichkeiten, doch der in der Tabelle angegebene Schritt ist der
häufigste. Um die gesamte Energiebilanz zu erhalten, muß berücksichtigt
werden, daß um den dritten Schritt zu ermöglichen, die beiden ersten
Schritte doppelt ablaufen müssen. Ferner führen Neutrinos 0,50 MeV ab.
Insgesamt werden also 26,21 MeV frei. (Vgl. Tabelle: 1,44 + 1,44 + 5,49 + 5,49
+ 12,85 = 26,71 - 0,5 = 26,21). Beim Bethe-Weizsäcker-Zyklus werden 26,73
MeV freigesetzt, abzüglich ein Neutrino-Verlust von 1,69 MeV jeodch nur 25,04
MeV. (Vgl. Tabelle: 1,95 + 2,22 + 7,54 + 7,35 + 2,71 + 4,96 = 26,73 - 1,69 = 25,04).
Auch hier gibt es noch einen Nebenzyklus, der über Flour 17 verläuft.
Er ist 2200 mal seltener, ergibt aber mit 24,74 MeV fast denselben Energiegewinn.
Die einzelnen Schritte in den genannten Zyklen können außerordentlich
lang dauern. Beim Bethe-Weizsäcker-Zyklus ist mit 7 Minuten bzw. 82 Sekunden
der Zerfall der instabilen Stickstoff-Isotope ( )
und Sauerstoff-Isotope ( )
am schnellsten. Am trägsten sind die Prozesse, bei denen Protonen eingefangen
werden. Der Einfang des 3. Protons dauert 320 Mio. Jahre. Der ganze Zyklus nimmt
336 Mio. Jahre in Anspruch. So lange dauert es im Mittel, bis sich 1 Heliumkern
aus 4 Wasserstoffkernen gebildet hat. Lediglich die riesige Zahl der stets in
Umwandlung begrifflichen Kerne führt zu der erwarteten Energieumwandlung
(Energiefreisetzung). Beim Proton-Proton-Zyklus ist der erste Schritt, die Entstehung
des schweren Wasserstoffs Deuterium (Wasserstoff-Isotop ),
mit im Mittel 14 Mrd. Jahren am langsamsten.Bei einer Zentraltemperatur
der Sonne von 15 Mio. K ergibt sich die stärkste Ausbeute mit Hilfe des Proton-Proton-Zyklus.
Sterne größerer Masse, die höhere Zentraltemperaturen haben, beziehen
ihre Energie aber mehr aus dem Bethe-Weizsäcker-Zyklus. Im Innern der Sterne
wird die Energie vor allem in Gestalt von Gammastrahlung frei. Einen sehr viel
kleineren Energiebetrag führen auch die freigesetzten Neutrinos ab. Die starke
Temperaturabhängigkeit, vor allem natürlich des Bethe-Weizsäcker-Zyklus,
führt dazu, daß die Energieumwandlung (Energiefreisetzung) in Sternen,
die nur geringfügig höhere Zentraltemperaturen haben als unsere Sonne,
bedeutend größer ist, was sich auf die Entwicklung der Sterne merklich
auswirkt. In späteren Entwicklungsstadien der Sterne können Zentraltemperaturen
von weit über 100 Mio. K erreicht werden; also kommt es hier auch zu Reaktionen
von Heliumkernen untereinander und damit zu einem Aufbau von noch schwereren Atomkernen.
Am wichtigsten ist dabei zunächst das Heliumbrennen, die Verwandlung von
Helium zu Kohlenstoff, die über Beryllium (Be) führt. (Vgl. Tabelle ).
Bei der ersten Reaktion wird also ein kleiner Energiebetrag verbraucht ( ).
Da das Beryllium 8 instabil ist und schneller wieder in die beiden Heliumkerne
zerfällt, verwandelt sich allerdings nur ein Zehnmilliardstel alle Be8-Kerne
in C12. Diesen Prozeß nennt man auch 3-a-Prozeß
(Vgl. Tabelle: Drei-Alpha-Prozeß ).
Der Verschmelzungsprozeß mit Heliumkernen oder a-Teilchen
geht aber noch weiter zu Sauerstoff 16, Neon 20, Magnesium 24 u.s.w., bis Calcium
40. Bei sehr hohen Temperaturen, wie sie in allen Roten Riesensternen ( )
vorkommen, d.h. von 1 bis 3 Milliarden K, reagieren auch 2 Kohlenstoff-12-Kerne
miteinander. (Vgl. Salpeter-Prozesse ).
Die Erzeugung von Energie im Innern der Sterne durch Fusion leichterer zu schwereren
Atomkernen erfolgt aber nur bis zum Eisen (eventuell auch bis zu den nächsten
beiden Elementen Kobalt und Nickel, die ja noch der Eisengruppe angehören;
vgl. Nebengruppe VIII der 4. Periode ).
Der Aufbau noch schwererer Elemente ist in der Regel nur durch Energiezufuhr möglich.
Er vollzieht sich, wie gesagt, ausschließlich im Innern von Supernovae. Die
eingangs erwähnte Feststellung, daß die Energieumwandlung (Energiefreisetzung,
Energiegenerierung) der Sterne nicht durch Kontraktion erklärt werden kann
( ),
schließt jedoch nicht aus, daß in bestimmten Entwicklungsstadien der
Sterne eine Kontraktion zur Energieumwandlung trotzdem eine Rolle spielt. Braune
Zwerge, die Sterne mit einer Masse unter 0,07 bis 0,09 Sonnenmassen (zum Vergleich:
die Masse des Jupiter beträgt rd. 0,001% der Sonnenmasse ),
beziehen sogar ihre Energie ausschließlich aus der Kontraktion!  Alle
Sterne betreiben Wasserstoffbrennen und Heliumbrennen, doch die massearmen
Sterne nur (nur!) diese beiden Brennarten und, da es noch mehr Brennarten gibt,
die massereichen Sterne ( )
auch noch weiteres Brennen, z.B. Kohlenstoffbrennen (beginnt bei etwa 500-700 Mio. K
und dauert etwa 1000 Jahre), Neonbrennen (beginnt bei etwa 1 Mrd. K
und dauert etwa 10 Jahre), Sauerstoffbrennen (beginnt bei etwa 2 Mrd. K
und dauert etwa 1 Jahr), Siliziumbrennen (beginnt bei etwa 3 Mrd. K
und dauert nur noch wenige Stunden). Beim Kohlenstoffbrennen werden vor allem
Neon, Natrium und Magnesium fusioniert, beim Neonbrennen vor allem Magnesium,
Silizium und Schwefel, beim Sauerstoffbrennen vor allem Silizium und Schwefel,
beim Siliziumbrennen vor allem Eisen und Nickel.Diejenigen
Elemente, die noch schwerer sind als Eisen, Kobalt und Nickel ( )
und ohenhin nur sehr selten im Kosmos vorhanden sind, werden also höchstwahrscheinlich
bei den kurzzeitigen, extremen Zuständen aufgebaut, wie sie beim Kollaps
eines alternden Sterns auftreten. ( ).
Alternde Sterne geben einen Teil ihrer Materie in den interstellaren Raum ab,
besonders bei einem planetarischen Nebel ( )
einer Nova ( )
und vor allem bei einer Supernova ( ).
Das interstellare Medium wird also im Laufe der Geschichte des Kosmos mit schwereren
Elementen angereichert. Da sich auch heute noch Sterne aus dem interstellaren
Medium bilden, erhalten diese damit von vornherein einen größeren Prozentsatz
schwererer Elemente mit als Sterne, die vor längerer Zeit gebildet wurden.
(Vgl. Interstellar-Materie ).
So unterscheiden sich in chemischer Hinsicht auch die Sterne der Population I
und II. Die Population I sollte verhältnismäßig junge Sterne enthalten,
die vor allem in der Ebene der Galaxis ( )
auftreten; die Population II sollte dagegen ältere Sterne enthalten, die
bevorzugt im Kerngebiet des galaktischen Systems anzutreffen sind, also: in der
Nähe seines Zentrums. Die
verschiedenen Populationen (Sternpopulation) - ganz genau heißen sie Baade'sche
Populationen, denn der Begriff wurde vom deutschen Astronomen Wilhelm Heinrich
Walter Baade (1893-1960) 1944 eingeführt - erklären sich aus der Geschichte
der Galaxien ( ):
In ihrer frühen Entwicklung waren diese Systeme noch einigermaßen sphärisch
aufgebaut; die ältesten Sterne und Sternhaufen entstanden also im heutigen
Halo der Galaxien und enthalten nur wenig schwere Elemente. Später flachten
Galaxien zu Scheiben ab, und heute entstehen Sterne nur noch in diesen Scheiben
innerhalb der Spiralarme. Allmählich wurde die interstellare Materie durch
die Fusion der leichteren Elemente im Rahmen der Sternentwicklung und Nukleosynthese
mit schwereren Elementen angereichert. Daher also erhalten die heute entstehenden
Sterne von vornherein einen höheren Anteil an schwereren Elementen.
Supernova
Eine Supernova, das plötzliche Aufleuchten eines
Sterns auf das ungefähr Milliardenfache seiner ursprünglichen Leuchtkraft,
unterscheidet sich nicht nur im Ausmaß der Helligkeitssteigerung, sondern
auch in ihren physikalischen Ursachen grundsätzlich von einer normalen Nova
( ).
Der Energieausstoß einer Nova beträgt bei weitem weniger als der einer
Supernova. Eine Supernova strahlt innerhalb weniger Wochen oder Monate so viel
Energie aus wie unsere Sonne in 10 bis 100 Millionen Jahren. Aufgrund ihrer Erscheinungsform
teilt man die Supernovae in zwei Typen: Typ I erreicht eine absolute Maximalhelligkeit
von -14m bis -17m, zeigt keine Wasserstofflinien, und die
Geschwindigkeit, mit der sich seine äußeren Schichten aufblähen,
liegt etwa bei 10000 km/s; Typ II zeigt Wasserstofflinien, hat eine absolute Maximalhelligkeit
von -12m bis -13m,5 und eine Expansionsgeschwindigkeit der
umgebenden Hülle von etwa 5000 km/s. Supernovae vom Typ I sind Mitglieder
der Population II, zu der die älteren Sterne gehören, die bevorzugt
in elliptischen Galaxien, aber auch in der Zentrumsnähe der Spiralgalaxien
(vgl. die Nähe unsers galaktischen Zentrums )
anzutreffen sind. Eine Supernova vom Typ I benötigt etwa 30 Tage, um 3 Größenklassen
Helligkeit nach dem Maximum zu verlieren. Ab etwa 40 Tage nach dem Maximum fällt
die Helligkeit um jeweils eine Größenklasse pro 80 Tage ab. Die Supernovae
von 1572 und 1604 z.B. gehörten dem Typ I an. Als Vorgänger wird ein
Weißer Zwergstern ( )
angenommen, der von einem Doppelsternbegleiter Materie aufnimmt. Schließlich
zündet der Kohlenstoff unter extrem entarteten Bedingungen. Dabei werden
so riesige Energien frei, daß der Stern explodiert (thermonukleare Zerstörung);
dabei entsteht eine größere Menge des instabilen Isotops Nickel 56,
das innerhalb einiger Monate über Kobalt 56 zu Eisen 56 zerfällt. Dieser
radiokative Zerfall stimmt mit der Geschwindigkeit in der Abnahme der Helligkeit
der Supernova überein. Der Begleitstern wird bei dieser Supernova weggeschleudert
und macht sich selbständig.Supernovae vom Typ II sind Mitglieder
der Population I, zu der die verhältnismäßig jungen Sterne gehören,
die bevorzugt in der Ebene der Galaxis ( )
auftreten. Für eine Supernova vom Typ II ist die physikalische Ursache ein
alter massereicher Stern: Schalenartig sind in seinem Innern von außen nach
innen vom Wasserstoff über Helium immer schwerere Elemente bis hin zum Eisen,
das den einige Milliarden K heißen Kern bildet, versammelt. Diese Elemente
wurden im Laufe der Entwicklung des Sterns aufgebaut, wobei Energie freigesetzt
wurde, die über lange Zeit durch den Gas- und Strahlungsdruck die mechanische
Stabilisierung des Sterns ermöglichte. Der Aufbau schwererer Elemente als
Eisen liefert aber nicht Energie, sondern verbraucht im Gegenteil Energie, weshalb
der Stern in seinem jetzigen Stadium nicht mehr in der Lage ist, durch thermonukleare
Reaktionen genügend Gasdruck zu erzeugen. Die Schwerkraft hat jetzt die Oberhand
- außerdem verliert der Stern zunehmend gewaltige Energiemengen durch die
Aussendung von Neutrinos; denn: sie verlassen den Stern. Sie entstehen bei der
Vernichtung von Positronen und Elektronen, die zuvor durch Gammaquanten gebildet
wurden (Paarbildung ). Mit steigender Zentraltemperatur wird dieser Prozeß
immer ergiebiger. Schließlich fällt der Stern kollapsartig in sich
zusammen - nochmals werden kurzzeitig durch diese Kontraktion so große Energiemengen
produziert, daß die äußeren Sternschichten abgestoßen werden,
während sich der Sternkern zu einem Neutronenstern ( )
oder Schwarzen Loch ( )
weiterentwickelt.Bei einer Supernova können also über Eisen
hinaus noch schwerere chemische Elemente aufgebaut werden; diese gelangen mit
den abgestoßenen Sternschichten, wie eben erwähnt, in die umgebende
interstellare Materie. Supernovae erklären also, warum die heute im Weltall
entstehenden Sterne mehr schwerere chemische Elemente enthalten als die früher
entstandenen Sterne. Denn die Sterne entwickeln sich ja aus interstellarem Material,
und das wurde im Laufe der Zeit mit schwereren Elementen, die bei Supernovae entstanden,
immer mehr angereichert. Massearme Sterne, zu denen auch unsere Sonne zählt,
werden keine Supernova. (Vgl. Sternentwicklung, insbesondere die Entwicklung unserer
Sonne ).
Interstellare Materie und die Entstehung von Sternen
und Planetensystemen
Die
interstellare Materie, die staub- und gasförmige Materie zwischen den Sternen
also, ist keineswegs gleichmäßig im Raum verteilt und findet sich im
wesentlichen innerhalb der Galaxien. ( ).
Sie stellt zur Gesamtmasse unserer Galaxis ( )
z.B. zwar nur etwa 5%, trotzdem ist sie für die Neuentstehung von Sternen
bedeutsam, da sie das Rohmaterial zur Verdichtung von Materie liefert - andererseits
erhält die interstellare Materie aber auch Nachschub von Sternen während
deren späten Entwicklungsstadien sowie bei Ausbrüchen von Supernovae
( )
und Novae ( ).
Auch die planetarischen Nebel ( )
sind Beispiele dafür, wie von Sternen Materie abgestoßen werden kann.
Wegen der Entstehung schwerer Elemente ( )
im Laufe der Entwicklung der Sterne reichert sich die die interstellare Materie
im Laufe der Geschichte einer Galaxis mit schwereren zu Ungunsten der leichteren
Elemente an. Die heute in der interstellaren Materie feststellbaren Elemente,
die schwerer sind als Helium, entstanden also im Inneren früherer Generationen
der Sterne. Die heute aus der interstellaren Materie entstehenden Sterne erhalten
also von vornherein mehr schwerere Elemente als solche Sterne, die früher
entstanden.Das interstellare Gas besteht im wesentlichen aus neutralen
Wasserstoffatomen, in den hellen Nebeln auch aus ionisiertem Wassersoff. ( ).
Rund 20% des interstellaren Gases besteht aus Helium. Dagegen sind die schwereren
Elemente nur zu insgesamt bis etwa 2% vorhanden. Der interstellare Staub
besteht aus kleinen Teilchen, die in das interstellare Gas eingebettet liegen.
Es sind vermutlich Teilchen aus Wassereis, Graphit, Silikate, Magnetit oder Silikon-Carbit.
Der Beitrag des interstellaren Staubs zur Gesamtmasse der interstellaren Materie
dürfte bei nur etwa 1% liegen.
Wichtige interstellare Moleküle ( )
sind z.B. das zweiatomige Wasserstoffmolekül (H2), Hydroxyl (OH),
Wasserdampf, Kohlenmonoxid, Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid, Blausäure,
Ammoniak, Azetylen, Formaldehyd, Ameisensäure, Methylalkohol, Formamid, Methylamin,
Vinylcyanid und das komplizierte Cyanpentacetylen (HC11N). Bemerkenswert
ist, daß dabei aber nur sehr wenige Elemente beteiligt sind: Wasserstoff,
Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Silicium, Schwefel - mit einigen ihrer Isotope
( ).
Die Häufigkeit interstellarer Moleküle im Verhältnis zum Wasserstoff
beträgt z.B. für Kohlenmonoxid 1 : 10000, für komplexe Moleküle
sogar 1 : 107 bis 1 : 1010.
Jüngste
Forschungen zeigen, daß vor allem in interstellaren Molekülwolken die
Sternentstehung einsetzt. Man nimmt also an, daß die großen Molekülwolken
das Rohmaterial für die Sternentstehung darstellen. Vermutlich existieren
in unserer Galaxis ( )
bis zu 4000 große Molekülwolken. In den interstellaren Molekülwolken
kommt der Wasserstoff zu rund 50% in Form von Molekülen vor. Daneben gibt
es noch andere Moleküle. Riesenmolekülwolken enthalten einige 100 000
Sonnenmassen und eine Dichte von 1000 Teilchen pro cm³ und haben einen Durchmesser
von 50 bis 100 Lichtjahren. Sie sind in den Spiralarmen der Galaxis ( )
in ein Zwischenwolkengas aus viel dünnerem neutralem Wasserstoff eingebettet,
und hier kommt es zu einer Komprimierung durch Eigengravitation. Im Laufe der
Zeit zerfallen die Wolken in einzelne Fragmente, die sich dann durch einen protostellaren
Kollaps zu Einzelsternen weiterverdichten. Dieser Prozeß ist jedoch wegen
der geringen Temperaturen, der kurzen Zeitskalen, aber auch der kleinen räumlichen
Bereiche, in denen er sich abspielt, nur sehr schwer zu beobachten. So fand man
in der Orion-Molekülwolke radioastronomisch bei einer Kartierung der Strahlung
von Ammoniak 27 Einzelfragmente. Eigentlich müßten, wie die Rechnungen
zeigen, nach diesem Prozeß viel mehr Sterne entstehen und nicht nur im Mittel
3 bis 4 Sonnenmassen pro Jahr. Das durch die kosmische Strahlung und nahe Supernovae
teilweise ionisierte Gas friert aber Magnetfelder in die interstellare
Materie ein. Sie stellen eine Art Korsett für die Wolken dar und hindern
sie an einer beleibigen Verdichtung. Auch die Rotation und innere Turbulenz der
Wolken stehen dem entgegen. Der Drehimpuls kann aber durch zunehmende Fragmentierung
abgebaut werden. Auf das einzelne Fragment entfällt ein immer kleinerer Drehimpuls.
Hält die Verdichtung der Wolke weiter an, wird die Eigengravitation schließlich
so groß, daß es keinerlei Bremse mehr gibt: ab einer Dichte von 1
Milliarde Moleküle pro cm³ beginnt ein immer schneller werdender Kollaps;
gleichzeitig nimmt die Rotation zu. Es bildet sich eine abgeflachte Scheibe um
den Protostern. In ihr kommen, wie Infrarot- und Submillimeterwellen-Untersuchungen
zeigen, neben dem Gas auch schon Staubkörner und Teilchen bis zu Sandkorn-
oder Kieselsteingröße vor. Aus ihnen kann ein Planetensystem entstehen
( ).
In mehreren Fällen beobachtet man in diesem Stadium auch bipolare Nebel,
die senkrecht auf der Materiescheibe stehen. Ionisiertes Gas ( )
wird mit Geschwindigkeiten von 200 bis 1000 km/h abgestoßen. Der Masseverlust
beträgt dabei 10-7 bis 10-10 Sonnenmassen pro Jahr.
Rund 100 000 Jahre dauert es, bis im Innern der kollabierenden Wolke eine Dichte
von 10 bis 100 Milliarden Moleküle pro cm³ entsteht. Die Wärme
wird dabei auf den umgebenden Staub abgeführt. Der Protostern hat damit zunächst
eine fast konstante niedrige Temperatur (isothermer Protostern). In
dem im Orion gelegenen Nebel NGC 2024 (Orion B) fand man fast 2000 Objekte, die
vielleicht Protosterne sein könnten; sie haben einen Durchmesser von rund
150 Milliarden km, eine Masse von etwa 10 Sonnenmassen, eine Dichte von 100 Millionen
Wasserstoffmolekülen pro cm³ und eine Temperatur von 16 K. Bei Dichten
über 100 Milliarden Molekülen pro cm³ versagt aber der Kühlungsprozeß:
im Kern des Protosterns steigen jetzt Temperatur und Dichte an. Die Wasserstoffmoleküle
werden dort bei 2000 K in atomaren Wasserstoff aufgespalten. In diesem Stadium
ist die Gesamtwolke noch mehrere Millionen km groß. Sodann leuchtet der
immer noch Protostern zu nennende Stern bei Oberflächentemperaturen von etwa
700 K im Infraroten (Infrarot-Stern). Schließlich werden die
Wasserstoffatome ionisiert. ( ).
Bei Temperaturen über etwa 10 Millionen K beginnt im Innern des Sterns die
Kernfusion ( ).
Der Stern ist geboren!
Vorstufen
in der Entstehung eines Sterns bilden auch die Globulen (lat. globulus
Kügelchen), kleine rundliche Dunkelwolken, die sich oft als schwarze
Flecke vor hellen Gasnebeln zeigen, einen hohen Anteil an interstellarem Staub
haben und daher auch über eine außerordentlich starke Absorption verfügen
(etwa 5 Größenklassen). Die Temperaturen liegen bei nur 10 K, so daß
die Gase in Molekülform vorkommen. Globule, wenn sie groß und massereich
genug sind, sind Vorstufen in der Entstehung der Sterne, da bei ihnen die Gravitation
so stark ist, daß sie kontrahieren können.Die Gesamtdauer
der Kontraktion eines Sterns aus der interstellaren Materie hängt von der
Masse der schließlich entstehenden Sterne ab. Während bei den massereichen
Sternen die Kontraktionsdauer vermutlich nur etwa 10 000 Jahre betragen dürfte,
sind es bei Sternen mit einer Sonnenmasse ( )
vielleicht etwa 30 Millionen Jahre, bei masseärmeren Sternen sogar über
100 Millionen Jahre.
|  Ia)
Helle Überriesen; Ib) Überriesen; II) Helle Riesen; III) Riesen;
IV) Unterriesen; V) Zwerge (Hauptreihensterne); VI) Unterzwerge.Im
Herzsprung-Russel-Diagramm (HRD) stehen in der Senkrechten die Leuchtkraft
bzw. Leuchtkraftklassen (0 - VII) oder die absolute visuelle Helligkeit und
in der Waagerechten die Oberflächentemperatur oder die Spektralklassen
bzw. Spekratltypen der Spektralklassen. Vgl. auch die
entsprechenden Tabellen (  ). |
Im Innern gerade entstandener Sterne kommen Kernfusionen ( )
in Gang. Vor allem dient natürlich die Verwandlung von Wasserstoff in Helium
zur Energieumwandlung ( )
in Sternen. (Vgl. Wasserstoffbrennen ).
Da hierzu Temperaturen von mindestens 10 Millionen K erforderlich sind, können
zu dieser Kernfusion nur die innersten Teile eines Sterns herangezogen werden.
Insgesamt dürften zunächst nur etwa 10% der Gesamtmasse des Sterns in
diesen Prozeß der Energieumwandlung verwickelt sein. Aus der Geschwindigkeit
der Verwandlung von Wasserstoff in Helium bei den einzelnen Sterntypen läßt
sich ausrechnen, wann der Wasserstoffvorrat in seinem Kern praktisch zu Ende geht.
Dieser Umstand stört das mechanische Gleichgewicht im Innern des Sterns.
Der Gasdruck und eventuell auch Strahlungsdruck läßt im Innern nach.
Durch die daraus folgende Kontraktion des Sternkerns steigt die Temperatur an.
Wenn etwa 100 Millionen K erreicht sind, kann das im Kern angereicherte Helium
sich zu noch schwereren Elementen, vor allem Kohlenstoff aufbauen. (Vgl. Heliumbrennen ).
Und die Wasserstoffbrennzone schiebt sich vom Kern weiter nach außen, so
daß nunmehr zwei nukleare Zonen der Reaktion vorliegen. Die gesamte Energieumwandlung
des Sterns und der innere Gasdruck wachsen wieder an: die äußeren Sternschichten
blähen sich auf. Aus dem ursprünglichen Hauptreihenstern des Hertzsprung-Russel-Diagramm
wird ein Roter Riesenstern ( ),
der sich in diesem Diagramm im rechten oberen Rand und im fortgeschrittenen Alter
befindet. Die Aufenthaltsdauer eines Sterns auf der Hauptreihe hängt ja von
seiner Masse ab: je massehafter ein Stern, desto höher die Zentraltemperatur,
desto überdimensionaler die Leuchtkraft und desto schneller die Verwandlung
von Wasserstoff in Helium. Wesentlich sparsamer sind die massearmen Roten Zwergsterne
( ).
Ihre geringen Zentraltemperaturen verursachen eben eine langsame Verwandlungsgeschwindigkeit
von Wasserstoff in Helium. Diese Sterne werden also wesentlich älter. Der
verschwenderische Umgang massereicher Sterne mit ihrem Energievorrat erklärt
auch die Masse-Leuchtkraft-Beziehung, nach der die Leuchtkraft eines Sterns nicht
einfach direkt proportional zu einer Masse, sondern proportional zu ungefähr
der 3,5ten Potenz der Masse ist.Der Entwicklungsweg von der Hauptreihe
zum Riesen-Ast (im Hertzsprung-Russel-Diagramm )
ist bei den Sternen verschiedener Masse unterschiedlich. Bereits vor dem Heliumbrennen
( )
zieht sich der Sternkern zusammen, und die Energieumwandlungsrate ( )
wird erhöht. Auf dem Hertzsprung-Russel-Diagramm läuft der Stern
Stern also von der Hauptreihe zunächst sehr langsam nach rechts oben, später
schneller zum roten Riesen-Ast ab. ( )
Dabei erfolgt das Heliumbrennen bei den Sternen großer Masse im Zustand
normaler, bei den Sternen mittlerer und kleiner Masse in entarteter Materie -
dies bedeutet, daß ein sogenannter Heliumblitz (Helium-Flash) entsteht.
Während einiger Minuten oder Stunden wird im Innern des Sterns eine enorme
Energieproduktion in Gang gesetzt; doch die Energie gelangt nicht bis zur Sternoberfläche,
die absolute Leuchtkraft des Sterns nimmt dabei sogar vorübergehend ein wenig
ab. Während dieses Stadiums, des Stadiums eines Roten Riesen, werden bei
sehr massereichen Sternen allmählich im Sterninnern so hohe Temperaturen
bis zu einigen Milliarden K erreicht, daß auch über Kohlenstoff hinaus
noch schwerere Elemente erzeugt werden können. Dabei können die Sterne
auch mehrfach zu Pulsationen angeregt werden. Ein Stern kann jedoch, wie mehrfach
erwähnt, nur bei einem Elementeaufbau bis hin zum Eisen Energie freisetzen;
der Aufbau noch schwererer Elemente würde nicht Energie freisetzen (die in
Form von Gas- und Strahlungsdruck des Sterns vonnöten ist), sondern Energie
verbrauchen. Hat sich im Sternkern genügend Eisen angesammelt, kolabiert
er; es entsteht ein Weißer Zwergstern ( ),
bei Sternen über 1,4 Sonnenmassen ein Neutronenstern ( )
und bei Sternen über ca. 3 Sonnenmassen ein Schwarzes Loch ( ).
Bei diesem gravitativen Kollaps wird nochmals kurzzeitig so viel an Energie frei,
daß die äußeren Sternschichten abgestoßen werden (Supernova ):
die Entstehung der schwersten chemischen Elemente wird möglich.  Bei
den im Weltall sehr häufigen Doppelsternen dürften noch besondere Komplikationen
in dem Entwicklungsweg der beiden Komponenten eintreten. So besteht z.B. Sirius
aus einem massereichen und leuchtmächtigen Hauptstern und einem Weißen
Zwergstern ( )
mit nur halber Masse. Eigentlich müßte sich der massereichere Stern
schneller entwickelt haben und heute ein Weißer Zwerg sein, doch war offenbar
der heutige Begleiter des Sirius ursprünglich der Stern größerer
Masse. Er entwickelte sich rasch zu einem Roten Riesenstern ( ).
Ein beträchtlicher Teil der Materie strömte zu seinem ehemals masseärmeren
Begleiter über. Er selbst wurde zu einem Weißen Zwerg, während
der ehemals masseärmere Stern einen so großen Massezuwachs bekommen
hat, daß er nun an Masse überwiegt. Natürlich noch viel mehr an
Leuchtkraft!
Mit
der Turbulenztheorie von Carl Friedrich von Weizsäcker (1912-2007) versucht
man die Entstehung eines Planetensystems durch Wirbelbildungen in einem die Sonne
umgebenden Nebel zu erklären. Hierzu gehört auch die Auffassung, daß
Magnetfelder bei der Entstehung der Planeten eine bedeutende Rolle gespielt haben
könnten, oder die Meinung von G.P. Kuiper (1905-1973), unser Planetensystem
sei eine Art mißglückter Doppelstern. Halten wir also fest, daß
unsere Sonne in ihren Urstadien ein solarer Nebel umgab, der zunächst fast
ausschließlich aus Gas bestand und eine Temperatur von ca. 2000 K besaß.
Dieser Nebel verdankte seine Existenz der Verdichtuung einer interstellaren Molekülwolke.
Dabei spielte vielleicht auch die von einer nahen Supernova ( )
ausgehende Schockwelle eine nicht zu unterschätzende Rolle. Da unsere Sonne
sicher nach ihrer Entstehung einem Sternhaufen (z.B. offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen,
Sternassoziationen) angehörte, ist es ziemlich wahrscheinlich, daß
ein verhältnismäßig naher massereicher Stern bereits nach wenigen
Millionen Jahren eine Supernova-Ausbruch erfuhr. Allmählich kühle der
solare Urnebel ab. Wurde eine Temperatur von ca. 1600 K unterschritten, so konnten
sich mikroskopisch kleine feste Partikel von Aluminium-, Titan- und Calciumoxiden
bilden; kühlte sich der Nebel weiter auf 1400 K ab, so entstanden bereits
Nickel-Eisen-Körner; bei ca. 1300 K konnten Silikate und Eisensilikate gebildet
werden, einschließlich Enstatit, Pyroxen und Olivin; bei einem Absinken
auf etwa 600 K bildeten sich Sulfate, ab 0°C Wassereiskörner und bei
entsprechend noch tieferen Temperaturen auch Eispartikel aus Kohlendioxid, Ammoniak
und Methan. Letzters dürfte sich vor allem in den kühleren, äußeren
Teilen des solaren Urnebels abgespielt haben. Diese kleineren Körner verschmolzen
untereinander zu größeren Klumpen, die bereits mehrere Meter, später
einige hundert Meter Durchmesser gehabt haben könnten: diese frühen
Kleinkörper im Planetensystem heißen Planetesimale. Praktisch
alle Staubpartikel bewegten sich in derselben Richtung um die Sonne und hatten
bei gleichem Abstand von dieser gemäß den Keplerschen Gesetzen ( )
dieselbe Bahngeschwindigkeit. Es gab also keine Frontalkollisionen! ( ).
Hatten sich etwas größere Planetesimale dann auch vielleicht mit einer
Staubschicht überzogen, so konnten darin kleinere Staubteilchen steckenbleiben.
Schließlich erreichten die zusammengefügten Körper vermutlich
eine so große Masse, daß allein die Schwerkraft neben weiteren zufälligen
Kollisionen zu einem weiteren Ansammeln von Materie führte. Unser
Sonnensystem muß also in seiner Frühzeit vor etwa 4,8 Milliarden Jahren
von Kleinkörpern übersät gewesen sein. Vereinfachte Modellrechnungen
mit Computern haben in letzter Zeit gezeigt, daß auf diese Weise durchaus
Planeten entstehen können. Durch den damaligen gewaltigen Sonnenwind verloren
die sonnennächsten Planeten die leichtesten Elemente Wasserstoff und Helium,
während die sonnenfernen Planeten gerade diese leichtesten Elemente behalten
konnten. Die Wasserstoffhüllen der sonnennahen Planeten wurden einfach weggefegt.
Dafür waren die äußeren Planeten zu weit entfernt. Sie verloren
nur einen Teil ihrer ursprünglichen Hülle. Aber auch die geringe Schwerebeschleunigung
an der Oberfläche der inneren und kleineren Planeten führte zu einem
Abdriften der leichten Gase, weil die Geschwindigkeit ihrer Atome bzw. Moleküle
die Entweichungsgeschwindigkeit dieser Planeten häufig überschritt.
Vor allem den innersten Planeten entging durch diese Vorgänge rund 99% ihrer
ursprünglichen Masse. Die Zeitdauer, die zur Bildung der Planeten benötigt
wurde, war bei den inneren Planeten kürzer als bei den äußeren
Planeten. Die Erde dürfte kaum 10 Millionen Jahre, der Neptun 300 Millionen
Jahre zur Kondensation benötigt haben. Bei mehreren Planeten kam es schließlich
auch zu einer Differentiation der einzelnen Stoffe: Schwere Elemente, wie z.B.
Eisen und Nickel, sanken in die Tiefe, leichtere Elemente wanderten an die Kruste
der Planeten. Dies war allerdings nur nach einem erneuten Aufschmelzungsprozeß
der Planeten möglich, der die Folge einer inneren Aufheizung war, z.B. durch
radioaktive Prozesse. Noch heute sind ja z.B. die hohen Temperaturen im Erdinnern
im wesentlichen eine Folge der natürlichen Radioaktivität. 
|  |
Die Sonne wird insgesamt 10 Milliarden
Jahre, also auch in ihrer weiteren Entwicklung auf der Hauptreihe des Hertzsprung-Russel-Diagramms
( )
bleiben. Von den 10 Milliarden Jahren an Kernfusionsarbeit hat sie bereits etwa
4,8 Milliarden Jahre hinter und noch 5,2 Milliarden Jahre vor sich; doch wahrscheinlich
hat sie sogar schon die Hälfte ihres Arbeitsalters erreicht ( )
! Die Leuchtkraft der Sonne nimmt bereits heute langsam zu. Nach 500 Millionen
Jahren dürfte sie um immerhin 10% angestiegen sein. Möglicherweise wird
schon zu dieser Zeit das höhere Leben auf der Erde allmählich
zu Ende gehen. (  ).
Und nach etwa 3 Milliarden Jahren wird die Helligkeit der Sonne um 50% gestiegen
sein. Im Fast-Renten-Alter von etwa 10 Milliarden Jahren wird alles
viel schneller gehen: als Roter Riese ( )
wird unsere Sonne eine 1000fache Leuchtkraft im Vergelich zur Gegenwart erreicht
haben; der Sonnendurchmesser wird auf 60 Millionen km steigen (zur Zeit beträgt
er 1,392 Millionen km ),
die Leuchtkraft um das 300fache. Auf der Erde werden dann Temperaturen von nahezu
800°C herrschen. Kurzzeitig wird es auf der Sonne zu einem Heliumblitz kommen,
dem Einsetzen des Heliumbrennens ( )
im Innern unter der Bedingung der Entartung eines Gases; denn das ist ein Entwicklungsstadium
aller Roten Riesen. Dabei wird die Leuchtkraft unserer Sonne vorübergehend
wieder auf das 50fache im Vergelich zum heutigen Wert sinken, aber danach wird
sich die Sonne sogar zu einem Roten Überriesen aufblähen und 10000mal
heller leuchten als heute. ( ).
Natürlich wird sie dabei auch anschwellen; sie wird Merkur und Venus verschlucken
und auch die heutige Erdbahn erreichen; doch weil die Sonne im Riesenstadium durch
einen ausgeprägten Sonnenwind etwa 10% ihrer Masse verlieren wird - bis heute
hat die Sonne seit ihrer Geburt durch den Sonnenwind bereits mindestens 0,1% ihrer
Masse (eine Jupitermasse) verloren -, wird sich wegen der nachlassenden Sonnengravitation
die Erdbahn erweitert haben. Unser Planet wird dann vielleicht doppelt so weit
von der Sonne entfernt sein wie heute ( ),
noch weiter als heute Mars und einige der ersten Kleinplanten ( ),
und deshalb gerade noch der Zerstörung in der Sonne entgehen können.
Vielleicht wird sich dann auch ein planetarischer Nebel ( )
um die Sonne bilden. Im Zentrum wird jedenfalls ein Weißer Zwergstern ( )
übrigbleiben. Und dieser Weiße Zwergstern, unsere Sonne, wird danach
im Laufe der Zeit allmählich abkühlen. Da Weiße Zwergsterne wegen
ihrer thermischen Energie noch mindestens 10 Milliarden Jahre weiter leuchten
können - ihre absolute Helligkeit beträgt allerdings nur 8m
bis 16m ( )
- und danach zu Schwarzen Zwergsternen ( )
werden, wird auch unsere Sonne erst nach Durchlaufen des Stadiums eines Weißen
Zwergsterns zu einem Schwarzen Zwergstern werden. Ein Körper aus kaltem,
entartetem Gas wird sie dann sein. Der Schwarze Zwergstern wird das Endstadium
unserer Sonne sein.   
Interplanetare
Materie - das heißt die z.B. in unserem Sonnensystem zwischen den Planeten
ausgebreitete Materie - besteht aus kleinen festen Teilchen (Staub) und Gas. Die
interplanetaren Staubteilchen haben nur einen Durchmesser zwischen 0,1 und 100
µm und eine Masse zwischen 10-15 und 10-6 g.
Nach oben hin gehen diese Teilchen sogar allmählich über in die Kategorie
der Meteoroiden ( )
und Kleinplaneten ( ).
Die interplanetare Staubwolke ist im wesentlichen in der Ebene der Planetenbahnen
ausgebreitet. Die Gesamtmasse des Staubs beträgt etwa 1017 und
1021 g. Die Dichte der Staubwolke in der Nähe unserer Erde liegt
bei etwa 10-19 und 10-23 g/cm³. Das interplanetare
Gas besteht aus Wasserstoff-Atomkernen (also Protonen), Helium-Atomkernen, einigen
Kernen schwererer Atome sowie aus Elektronen. Dabei handelt es sich im wesentlichen
um den Sonnenwind, also die Materie, die von der Sonne dauernd abströmt.
In Erdnähe beträgt die Dichte der Protonen 3 bis 15 Teilchen pro cm³.
Die Geschwindigkeiten betragen im allgemeinen rund 470 km/h, was einem Teilchenfluß
von 400 Millionen pro cm² und Sekunde entspricht. Das interplanetare Gas
erfüllt insgesamt die sogenannte Heliosphäre, also den Bereich um die
Sonne, in dem das solare Magnetfeld ausgebreitet ist und der Sonnenwind wirksam
ist - er ist birnenförmig aufgebaut und reicht bis zu einer Entfernung von
etwa 6 bis 15 Milliarden km (zum Vergleich: Sonne-Pluto-Entfernung = 4,425 bis
7,375 Milliarden km). Je nach Sonnenaktivität kann die Teilchendichte aber
auch auf das 100fache ansteigen - dasselbe gilt für die Geschwindigkeiten,
die über 1500 km/s erreichen können. Ein kleiner Betrag des interplanetaren
Gases stammt auch von der Diffusion aus Planetenatmosphären und der Koma
von Kometen ( ),
sowie aus dem interstellaren Gas ( ).
Kometen sind Körper, die aus Gasen und festen Teilchen bestehen
und meist um unsere Sonne laufen. Eigentlich besteht ein Komet aus Eis- und Staubteilchen,
die den sogenannten Kern des Kometen bilden, der ein Durchmesser von etwa 1 bis
100 km besitzt. Seine Masse liegt zwischen etwa 1010 und 1015
Tonnen. Die Eispartikel bestehen aus gefrorenem Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Methan,
Wassereis u.s.w.. Vermutlich gibt es rund 100 Milliarden Kometenkerne in einer
zirkumsolaren Kometenwolke, die sich um unser eigentliches Planetensystem
herum befindet und bis in Entfernungen von 40 000 und 150 000 AE hinausreicht
(vgl. z.B. die Oortsche Wolke: 40 000 bis 150 000 AE, also die 1000 bis 3750fache
Pluto-Entfernung). Ferner besteht schon knapp hinter der Neptunbahn (30,1 AE)
eine weitere Kometenwolke: der Kuiper-Ring. Vermutlich handelt es sich bei den
Kometen um Reste der Urwolke, aus der unser Planetensystem entstand. ( ).
Die Kometenkerne bewegen sich meist in langgestreckten Ellipsen und mit Umlaufzeiten
von Hunderten bis Millionen Jahren um unsere Sonne. Läuft ein Komet im mittleren
Bereich unseres Planetensystems, so verdampft ein Teil der Eispartikel des Kometenkerns
unter der Einwirkung der Sonnenstrahlung und bildet eine Hülle aus Wasserdampf,
Kohlenmonoxid, Hydroxyl (eine Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung) und anderen Molekülen.
( ).
Sie enthalten vor allem Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff -
die 4 wichtigsten Elemente für das Leben! (Vgl. Bild). Diese sogenannte Koma
besitzt einen Durchmesser von 50 000 bis 150 000 km oder auch über 1 000
000 km. Kern und Koma zusammen bilden den Kometenkopf. Befindet sich ein Komet
im inneren Planetensystem, so werden durch die hier sehr starke Wirkung des Sonnenwinds
(durch ihn hat die Sonne seit ihrer Geburt mindestens 1 Tausendstel ihrer Masse
- eine Jupitermasse!- verloren) Gasteilchen aus der Koma von der Sonne weggerissen
und bilden den Kometenschweif. Sowohl die Koma als auch der Schweif enthalten
aber auch Staubteilchen. Andererseits können auch die Moleküle in elektrisch
geladene Teilchen zerfallen. Das so entstehende Plasma ( )
enthält vor allem ionisierte Moleküle von Kohlenmonoxid, Kohlendioxid
und Stickstoff. Bei der Struktur der Kometenschweife, die häufig eine korkenzieherartige
Verdrillung zeigen, ist auch das interplanetare Magnetfeld beteiligt. Durch Plasmaschwingungen
in den Schweifen kann eine Radiostrahlung erzeugt werden. Läuft ein Komet
bei seinem Eindringen aus der Oortschen Wolke oder dem Kuiper-Ring in unser Planetensystem
verhältnismäßig nahe an einem der großen Planeten, wie z.B.
Jupiter, vorbei, so kann seine Bahn derart gestört werden, daß er künftig
in einer kurzperiodischen Ellipse die Sonne umläuft. So entsteht eine Kometenfamilie.
(Vgl. z.B. die Jupiterfamilie ).Ein
Komet kann nicht unbegrenzte Zeit die Sonne auf einer kurzperiodischen Bahn umlaufen.
Im Durchschnitt dürfte die Lebenserwartung nur etwa 100 Periheldurchgänge
ausmachen. Tatsächlich läßt sich bei vielen Kometen eine allmähliche
Helligkeitsabnahme feststellen.
Einige Daten zur Sonne  |
Masse | Durchmesser | Radius | Volumen | Mittlere
Dichte |  |
1,99 1033 g | 1,392
Mio. km | 0,696 Mio. km | 1,41
1033 cm³ | 1,41 g/cm³ |
Die Masse der Sonne
entspricht also etwa 333 000 Erdmassen (ca. 1000 Jupitermassen), der Durchmesser
der Sonne etwa 109 Erddurchmesser (ca. 9,75 Jupiterdurchmesser). |
Neigung | Oberfläche | Spektraltyp | Leuchtkraft | Helligkeit |
7°15' | 6,09
1022 cm² | G2 | Klasse
V | +4m,87 | Die
Entfernung Sonne-Erde beträgt im Perihel 147,1 Mio. km, im Aphel 152,1 Mio.
km. Die mittlere Entfernung Sonne-Jupiter beträgt 778,3 Mio. km. |
Innerer Aufbau der Sonne  |
A.v.Z. | 0 | 28 | 70 | 139 | 209 | 279 | 348 | 418 | 488 | 556 | 585 | 627 | 696 |
T. | 14,6 | 14,2 | 12,6 | 9,35 | 6,65 | 4,74 | 3,42 | 2,49 | 1,80 | 1,28 | 1,04 | 0,605 | 0,0058 |
Dichte | 134 | 121 | 85,5 | 36,4 | 12,9 | 4,13 | 1,30 | 0,405 | 0,124 | 0,035 | 0,02 | 0,009 | 2
10-7 | Druck | 22100 | 20000 | 13500 | 4590 | 1160 | 267 | 60,5 | 13,7 | 3,0 | 0,611 | 0,301 | 0,078 | 8
10-11 | (A.v.Z.
= Abstand vom Zentrum in 1000 km; T. = Temperatur
in 1 000 000 K; Dichte = in g/cm³;
Druck = in 1012 Pascal) |
Einige Daten zu den Planeten  |
Planet | Große
Bahn-Halbachse | Umlauf | Masse | Dichte | Durchmesser | Bahnneigung | Neigung | Albedo |
Merkur | 0,387 |
57,9 | 0,241 | 0,055 | 5,43 | 4
878 km | 7,00° | 7,00° | 0,12 |
Venus | 0,723 | 108,2 | 0,615 | 0,815 | 5,25 | 12
102 km | 3,39° | 177,4° | 0,65 |
Erde | 1,000 | 149,6 | 1,000 | 1,000 | 5,52 | 12
756 km | - | 23,45° | 0,37 |
Mars | 1,524 | 227,9 | 1,881 | 0,107 | 3,93 | 6
794 km | 1,85° | 25,19° | 0,15 |
Jupiter | 5,203 | 778,3 | 11,862 | 317,894 | 1,33 | 142
984 km | 1,31° | 3,08° | 0,52 |
Saturn | 9,539 | 1427,0 | 29,458 | 95,184 | 0,71 | 120
536 km | 2,49° | 26,73° | 0,47 |
Uranus | 19,191 | 2871,0 | 84,014 | 14,537 | 1,24 | 51
118 km | 0,77° | 97,92° | 0,51 |
Neptun | 30,061 | 4497,1 | 164,793 | 17,132 | 1,67 | 49
528 km | 1,77° | 28,80° | 0,41 |
Pluto * | 39,529 | 5913,5 | 247,680 | 0,003 | 2
(?) | 2 302 km | 17,15° | ? | 0,62 |
Quaoar * | 43,588 | 6250,8 | 287,000 | 0,0004 | 2
(?) | 1 280 km | 7,98° | ..?.. | 0,10 |
Eris * | 67,695 | 10127,2 | 566,970 | 0,004 | 2
(?) | 2 450 km | 44,18° | ..?.. | ..?.. |
Sedna * | 86,053 | 12873,6 | 12059,059 | 0,0008 | ..?.. | 1
700 km | 11,93° | ..?.. | ..?.. |
u.v.m * |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
..?.. * | ..?.. | ..?.. | ..?.. | ..?.. | ..?.. | ..?.. | ..?.. | ..?.. | ..?.. |
| (AE) | (Mio.
km) | (Jahre) | (Erdmassen) | (g/cm³) | (am
Äquator) | (gegen
Ekliptik) | (der Achse) | (Rückstrahl) |
* Zwergplanet
Pluto, Quaoar (2002 entdeckt), Eris (2003 entdeckt), Sedna (2003 entdeckt) u.a.
sind Zwergplaneten. Quaoar, der für seinen Umlauf 288 Jahre braucht und durchschnittlich
etwa 6,4 Milliarden km (43 AE) von der Sonne entfernt ist, hat einen Durchmesser
von etwa 1280 km (ca. 0,1 Erddurchmesser). Sednas Größenangaben sind
zwar noch unsicher, aber wohl nur nur wenig geringer als die von Pluto. Zur Zeit
der Entdeckung befand sich Sedna im Perihel, nämlich in 11,4 Milliarden km
(76 AE) Entfernung zur Sonne, und im Aphel sind es sogar 130 Milliarden km (=
867 AE), das heißt: Sednas Bahn ist extrem exzentrisch. Sedna könnte
also vielleicht sogar ein Mitglied der Oortschen Wolke sein, während Pluto
zum Kuiper-Ring (auch Kuiper-Gürtel genannt) gehört. Im Kuiper-Ring
und in der Oortschen Wolke werden noch zahlreiche andere Himmelskörper von
vergleichbarer Größe vermutet. Nicht Pluto (Durchmesser = 2302 km),
sondern Eris (Durchmesser = 2450 km) ist der größte bekannte Zwergplanet
unseres Sonnensystems. Doch auch er ist immerhin noch kleiner als der Neptunmond
Triton (Durchmesser = 2704 km), und sogar bei weitem kleiner als z.B. der Jupitermond
Europa (Durchmesser = 3138 km), der Erdmond (Durchmesser = 3464 km), der Jupitermond
Io (Durchmesser = 3630 km), der Jupitermond Kallisto (Durchmesser = 4800 km),
der Planet Merkur (Durchmesser = 4878 km), der Saturnmond Titan (Durchmesser =
5150 km), der Jupitermond Ganymed (Durchmesser = 5262 km) oder der Planet Mars
(Durchmesser = 6794 km), wobei schon Kallisto, Merkur und Titan mehr als zweimal
größer sind als Pluto. Wenn man bedenkt, daß schon der Erdmond
um das 1,5fache größer ist als Pluto, und sich einmal vorstellt, Pluto
wäre unser Mond, dann hätten wir nur noch einen Zwei-Drittel-Mond.
Auch angesichts der Tatsache, daß der größte zwischen den Bahnen
von Mars und Jupiter befindliche Kleinplanet Ceres einen Durchmesser von 1020
km hat, läßt sich die Frage, ob Pluto doch nur ein Kleinplanet ist,
eher bejahen.
Sonnensystem  |
|
Jupitersystem  |
1.
Bereich Zentrum (Stern) | Sonne | 0 | Jupiter | 1.
Bereich Zentrum (Planet) | 2.
Bereich Innere Planeten | Merkur
Venus Erde Mars | 1 2
3 4 | Metis Adrastea Amalthea
Thebe | 2.
Bereich Innere Monde | 3.
Bereich Äußere Planeten (Riesenplaneten)
| Jupiter Saturn Uranus
Neptun | 5 6 7 8 | Io
Europa Ganymed Kallisto | 3.
Bereich Äußere Monde (Riesenmonde) |
4.
Bereich Äußerste Planeten (Zwergplaneten)
| Pluto Quaoar Eris
Sedna .?. .?. .?. .?. .?. .?. .?. .?. .?.
.?. .?. .?. | 9 10 11
12 13 ... 31 ... 47 ... 51 ... 55 ... 62
... | Themisto Leda Himalia
Lysithea Elara ... Ananke ... Carme ... Pasiphae ...
Sinope ... Kore ... | 4.
Bereich Äußerste Monde
(´Zwergmonde) |
Da man das Sonnensystem in
4 Bereiche einteilen und mit dem Mini-Sonnensystem des Jupiter ( )
gut vergleichen kann, könnte man den Bereich der äußersten Planeten
(vgl. 4. Bereich) als eine aufgehobene Synthese ( )
und die inneren Planten (vgl. 2. Bereich) als eine gesetzte These
( )
betrachten, damit der Begriff der äußersten Planeten die inneren Planeten
in erhöhter Form in sich bewahrt (aufhebt );
denn dann wären Pluto und Co. als Planeten (im Sinne der inneren Planeten)
zu verstehen. Dann aber müßten wir auch diejenigen äußersten
Planeten als Planeten begreifen, die noch kleiner sind als z.B. Pluto (Durchmesser
= 2302 km) und Sedna (Durchmesser = 1180 oder 2360 km). Wo aber liegt dann die
Grenze? Ein typisches Problem für Abendländer: Wir kennen
keine Grenze. (Oswald Spengler, Preußentum und Sozialismus,
1919, S. 24 ).
Den 4. Bereich des Sonnesystems könnte man auch Kuiper-Ring-Oortsche-Wolke
(KROW) nennen. Doch sollte man den gesamten 4. Bereich, und zwar sowohl den des
Sonnensystems als auch den des Jupitersystems, als einen Sonderfall systemischer
Miniaturextreme ansehen.
Um einmal deutlich zu machen, welche unterschiedlichen
Dimensionen Sterne haben können, sei erwähnt, daß der Rote
Überriese VY Canis Majoris etwa 1800- bis 2100mal größer als
der Gelbe Zwerg Sonne (G2-Stern). Das entspricht einem Verhältnis
zwischen Sonne und einem kleinen Objekt mit einem Durchmesser von etwa 700 bis
800 km. Eine andere Überraschung dürfte sein, daß Jupiter fast
ein Brauner Zwerg geworden wäre. | |  | |  | Größenverhältnis
von Sonne, Jupiter und Erde . | | Größenverhältnis
von Sonne (Gelber Zwerg, G2-Stern), Gliese 229A (Roter Zwerg),
Teile 1 (Brauner Zwerg), Gliese 229B (Brauner Zwerg) und Jupiter
(Planet). | | Größenverhältnis
von Sonne (Gelber Zwerg, G2-Stern) und VY Canis Majoris (Roter Überriese).
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IonisierungIonen
sind Atome ( ),
Moleküle ( ),
Molekülteile oder Elementarteilchen ( ),
die eine elektrische Ladung - negativ oder positiv - tragen. Ionisierung oder
Ionisation ist die Entstehung von Ionen aus zunächst neutralen Atomen oder
Molekülen. Hierzu muß dem Atom eine bestimmte Ionisierungsenergie zugeführt
werden, sei es durch Stoß mit schnelleren Teilchen (Stoß-Ionisation),
durch hohe Temperaturen (Temperatur-Ionsation) oder durch eine enrgiereiche Strahlung
(Photo-Ionisation). Am geläufigsten ist der Vorgang der Ionisation eines
ursprünglich neutralen Atoms, das danach eine positive Ladung zeigt; die
abgetrennten Elektronen sind dagegen negativ geladen. Bei Atomen, die über
mehrere Elektronen verfügen, also bei allen Atomen mit einer höheren
Ordnungszahl als Wasserstoff (1 ),
kann mehrfache Ionisation auftreten. So bezeichnet man z.B. neutrales Eisen mit
Fe I, einfach ionsiertes Eisen, bei dem die Atome jeweils 1 Elektron verloren
haben, mit Fe II, zweifach ionisiertes Eisen mit Fe III u.s.w.. Der umgekehrte
Vorgang zur Ionisation ist die Rekombination, d.h. das Einfangen eines Elektrons
durch ein positives Ion, insbesondere durch ein Atomkern. Die dabei frei werdende
Energie wird häufig im Bereich des sichtbaren Lichts abgestrahlt und als
Rekombinationsleuchten bezeichnet.Plasma ist ein
ionisiertes Gas, aus elektrisch geladenen Teilchen (Ionen und Elektronen) zusammengesetzt,
d.h. es ist ein aus freien Elektronen und Ionen bestehendes Gas, ein elektrisch
leitendes und im allgemeinen sehr heißes Gemisch aus frei beweglichen negativen
und positiven Ladungsträgern sowie elektrisch neutralen Atomen und Molekülen,
die sich - ähnlich wie Atome und Moleküle eines Gases - in ständiger
ungeordneter Wärmebewegung befinden, wobei in einem voll-ionisierten Plasma
keine oder nur vernnachlässigbar wenige Neutralteilchen enthalten sind. Plasma
enthält in jedem Augenblick sehr viele Photonen ( ).
Zwischen diesen Plasmateilchen erfolgen fortwährend mikrophysikalische Prozesse
(z.B. Anregung, Ionisation, Strahlungsemission, Dissoziation, Rekombination).
Das Plasma erscheint nach außen als elektrisch neutral, sofern gleich viele
positive und negative Ladungsträger vorhanden sind (quasi-neutrales Plasma).
Wegen der freien Beweglichkeit seiner Ladungsträger besitzt Plasma eine relativ
große elektrische Leitfähigkeit, die mit zunehmender Temperatur infolge
Zunahme der Zahl der Ladungsträger und ihrer Beweglichkeit rasch anwächst.
In einem Plasma sind daher die Eigenschaften eines Gases mit denen elektrisch
leitfähiger Materie kombiniert. Der Plasmazustand wird auch als
der 4. Aggregatzustand der Materie neben fest, flüssig und gasförmig
bezeichnet. Im Weltall kommt der Plasmazustand häufig vor. Materie im Plasmazustand
sind z.B. ionisierte Flammengase, das Gas in mehr oder weniger großen Gebieten
des Entladungsraums einer Gasentladung, die bei Wasserstoffbomben-Explosionen
auftretenden und in Kernfusionsexperimenten erzeugten Plasmen, die Ionosphäre
( ),
große Teile der interstellaren Materie ( )
sowie die Materie in Sternatmosphären und Sterninneren. Das Plasma kann kontrolliert
auf extrem hohe Temperaturen gebracht werden, und bei diesen Temperaturen können
Fusionsreaktionen ablaufen, die zu einer starken Energiefreisetzung führen.
In letzter Zeit spielt z.B. die Plasmaphysik eine immer bedeutendere Rolle, besonders
auch im astrophysikalischen Anwendungsbereich. Eine der Ursachen für die
Entstehung einer nicht-thermischen Radiostrahlung sind z.B. auch Plasmaschwingungen.
Die Strömungen in einem Plasma werden von der Magnetohydrodynamik untersucht.
Sie beschäftigt sich mit den Bewegungen der elektrisch geladenen Teilchen
in einem Magnetfeld und dient in der Astrophysik besonders der Erklärung
von Sonnenflecken ( )
und anderen Phänomenen. Man kann jede Materie, indem man ihren atomaren Bestandteilen
hinreichend viel Energie zuführt, in den Plasmazustand, also in den 4. Aggregatzustand,
überführen. |