WWW.HUBERT-BRUNE.DE |
-
Kulturenvergleich - |
0 Uhr | 2 Uhr | 4 Uhr | 6 Uhr | 8 Uhr | 10 Uhr | 12 Uhr | 14 Uhr | 16 Uhr | 18 Uhr | 20 Uhr | 22 Uhr |
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
2 Uhr | 4 Uhr | 6 Uhr | 8 Uhr | 10 Uhr | 12 Uhr | 14 Uhr | 16 Uhr | 18 Uhr | 20 Uhr | 22 Uhr | 24 Uhr |
Frühling
/ Morgen | ||||
6
Uhr | ![]() | ![]() | ![]() | 12 Uhr
|
Frühkultur
|
![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
![]() | 10-12 Uhr |
Kultursymbol oder Kulturspracherwerb |
Die für ein Kind oder eine Frühkultur intellektuell weitreichendste Leistung erfolgt in dieser Phase des Erwerbs elterlicher Kultursprache, ohne den die noch folgenden Phasen des Schulalters nicht zu bewältigen wären. Das Kind lernt die sogenannte Muttersprache, indem es sein bereits vorhandenes Sprachverständnis, aber noch bescheiden ausfallendes Sprachrepertoire durch Fragen, Selbstkorrektur und Hyperkorrektur ständig erweitert. Das Kind erwirbt die Sprachbeherrschung nicht primär deshalb, weil ihm die umweltlichen Personen die Sprache vorsprechen. In diesem Fall hätte das Kind eine merkwürdige Mischung aus verschiedenen Idiolekten gelernt. Auch wenn die Erwachsenen und älteren Kinder im Umgang mit dem kleinen Kind eine spezifische Sprachsituation herstellen und eine empathisch kindgemäße Sprache benutzen, so verwenden sie dabei keine völlig korrekte Sprachgrammatik, obwohl das Kind sich gerade für diese interessiert und sie mittels Fragen spielerisch einstudieren möchte. Es will gerade die auf konventionelle Regeln aufgebaute Sprache lernen und benutzen, komplexe Grammatikstrukturen durchdenken und syntaktisch-morphologische Einheiten verwenden, und zwar auch solche, die es niemals von einem anderen Menschen gehört haben kann (z.B. er kamte, rufte, gangte u.s.w.). Es sind gerade die Ausnahmen der Regeln, die diese Tatsache deutlich machen. Das Kind kennt die Regeln, aber noch nicht die Konventionen, die deren Ausnahmen regeln. Dafür braucht es die auf Konventionen getrimmte ältere oder elterliche Umwelt. Es hat offenbar eine Grammatikstruktur im Kopf, die angeboren zu sein scheint. (Vgl. Nativismus). In den Sprachsituationen bewegt sich die ältere Umgebung auf das Kleinkind und das Kleinkind auf die ältere Umgebung zu. Oft sind also die Rollen aus pädagogisch-didaktischen Gründen vertauscht, aber letztlich ist es das Kind selbst, das aus dem Geflecht nativer autonomer Reifungsprozesse, umweltlicher Konditionierung, bestimmter Kognitionsbedingungen und sozialer Konstitution zur konventionellen Kultursprache kommen muß. Die Leistung, die es dabei erbringt, kommt in etwa einem Linguistikstudium gleich. Keine Frage, daß ein solches Kind bereits den Kindergarten besuchen kann, in Fachsprache gesprochen: institutions-sozialisiert ist. Es ist, je nach Charakter und bereits durchlebter Sozialisation, kompromißfähig, sehr aufnahmebereit und bestrebt, die Welt besonders durch die Sprache zu begreifen, denn die Sprache dominiert in diesem Alter das Handeln. Die neuronalen Vernetzungen werden jetzt auch in den höheren Gehirnteilen abgeschlossen, weil das Wachstum dieser Nervenstränge in dieser Region bereits abgeschlossen ist: ein 3jähriges Kind ist, so gesehen, vollendet, fertig und gehirnerwachsen. Ihm fehlen die Vernetzungen durch Erfahrungen, aber diese soziale Komponente ist ja gerade für Menschen eine das gesamte Leben ausfüllende Aufgabe. Eine unbedingte Voraussetzung dafür ist der kindliche Spracherwerb, und zwar von Beginn der genetischen Phase an bis zur ersten kulturreifen Phase, mit der die Hälfte einer Kulturkreisbewegung bereits erreicht ist. Die Beherrschung der Kultursprache stellt einen enormen Entwicklungsschub dar. Mit ihr steht das Kind auch bald im Bereich des kulturschriftlichen Spracherwerbs, der auf Konventionen beruhenden graphischen Darstellung. Und auch hier vollzieht sich der Erwerbsprozeß, wie im mündlichen Bereich, über das Geflecht angeborener sprachlicher und kognitiver Fähigkeiten, umweltlicher Konditionierung und sozialer Konstitution. (Vgl. 12-14).In der Kulturentwicklung selbst äußert sich diese genormte Ausdrucksfähigkeit ebenfalls auf mehrfache Weise und mündet in eine idiolektartig entwickelte und soziolektartig erworbene Kultursprache. Aus einer Ursprache wird eine definierbare Kultursprache, aus einem Ursymbol ein deutlicher gewordenes Symbol. Aus einem Geflecht kulturgenetischer und -sozialer Bedingtheiten ergibt sich ein Kulturausdruck und ein komplettiertes Seelenbild. In der Antike entstanden die Stadtstaaten (Polis), Homers Ilias und Odyssee, die Aufzeichnungen (der Sieger) der Olympischen Spiele, der Apollonkult und der gesunde nackte Körper als dominantes Thema der Kunst. Im geometrischen Stil kamen erstmals ganz eindeutig das antike Ursymbol des Einzelkörpers und das antike Seelenbild des Apollinischen konkret zum Ausdruck. Die Stadtstaaten (Polis) und der nackte, wohl abgegrenzte Einzelkörper sollten sich schließlich mindestens für weitere 1000 Jahre genauso durch die gesamte antike Kultur ziehen wie die Olympischen Spiele,die zur Grundlage einer gemeinsamen Zeitrechnung wurden, und die homerischen Epen, die zur Pflichtlektüre eines jeden antiken Schülers wurden. Solange die antike Kultur Bestand hatte, hatten auch ihr Seelenbild und ihr Ursymbol Bestand. Das änderte sich erst mit dem allmählichen Untergang der Antike vom 2. Jahrhundert, spätestens aber vom 3. Jahrhundert an bis zu ihrem endgültigen Tod im 4. und 5. Jahrhundert. (Vgl. 0-2 und 2-4). Zwar deuteten schon früher entwickelte Formen die antike Ursymbolik an, aber sie entstanden, z. B. im Falle des Megarons, durch Vermischung eigener mit fremder Vorkulturformen (Indogermanen und Altmediterrane) und, z. B. im Falle der Zeus-Religion, durch Übernahme fremder Spätkulturformen, denn Kreta gehörte bis zur Zeit der Eroberung durch die Mykener noch zum hochzivilisierten ägyptischen Kulturkreis. (Vgl. 4-6 und 6-8). Erst am Ende der vorletzten Phase entstand aus der mykenischen die feudale Variante der antiken Zeus-Götterwelt, gewissermaßen als ein beutetierartiges Neugeborenes, das Steh- und Laufvermögen erreicht hatte; und erst in der letzten Phase wurde die antike Zeus-Götterwelt zu einer großmächtigen Institution. Einen Weltmonat später sollte sich das mit der Trennung von morgenländischer und abendländischer Kirche durch das 1. Große Schisma von 1054 und der folgenden Weltherrschaft des Papsttums wiederholen. (Vgl. 6-8 und 8-10). Doch jetzt, in dieser Phase, kam in beiden Kulturen für die Herrschwilligen ein Herunterschrauben der Machtansprüche in Frage. Die Verweltlichung in der Antike bedeutete, daß die stärker gewordenen Stadtstaaten und die Vormachtstellung Spartas die jetzt homerische Adelsreligion im geistlich-politischen Kult des Olymp aufbewahrten. Im Abendland geschah dies auf ähnliche Weise mit der päpstlichen Kirche durch die ersten Territorialstaaten und Nationen, die mächtiger werdenden Städte, die Städtebündnisse, das Bürgertum, die Hanse und die Universitäten, die teilweise bereits nicht mehr rein geistlich, sondern weltlich formiert waren. Das Reformpapsttum konnte hier nichts mehr rückgängig machen. Es hatte mit sich selbst genug Probleme und konnte erst nach 49 Jahren auf dem Konstanzer Konzil (1414-1418) seine innerabendländische Spaltung überwinden: das 2. Schisma (von 1378). Gegen Ende dieser Phase sollten bereits die familiären Frühkapitalisten, z.B. Medici, Fugger und Welser, die Bühne betreten und starken wirtschaftspolitischen Einfluß ausüben. Die kaiserliche Reichsgewalt hatte nach den Staufern ebenfalls nachgelassen und mußte sich mehr und mehr einer ständestaatlichen Verfassung oder anderen oligarchischen Formen beugen. Allein schon das Wort Interregnum verrät, daß diese Zeit von 1254 bis 1273 bereits der Anfang der Zugeständnisse an die Fürsten und Kurfürsten war und auch die deutsche Italienpolitik langsam aufgegeben werden mußte. Brauchte die Politik etwa diejenigen Stütz- und Strebepfeiler, die die Baukunst jetzt verwendete? Der Bau der gotischen Dome war der Durchbruch zum abendländischen Ursymbol, zum unendlichen Raum. Ausdrücklicher hätte er nicht ausfallen können. Der romanische Rundbogen wurde auf die Spitze getrieben, also zum Spitzbogen. Nachdem sich die Gotik überall durchgesetzt hatte, kamen noch vier weitere ursymbolische Repräsenteme dazu: die Seefahrerschule (1416), der Buchdruck mit beweglichen, gegossenen Lettern (1430/1445), die doppelte Buchführung (1490) und die Entdeckung Amerikas (1492). Am Ende dieser Phase, hauptsächlich durch Gutenbergs Buchdruck ausgelöst, bekam die deutsche Sprache einen Aufschwung: Mittelhochdeutsch wurde Neuhochdeutsch, das sich bis heute nicht grundlegend geändert hat. Damit war der abendländische Kulturspracherwerb, wenn man ihn mit dem erreichten Syntaxerwerb eines 3jährigen Kindes vergleicht, in den Grundzügen beendet, weil die vorher nur in der Tiefe gelegene Grammatikstruktur der Kultursprache erkannt und zum gesicherten alltäglichen Gebrauch werden konnte. Es fehlten lediglich einige spitzfindige morphologische Formen der Kultursprache, die noch in Auseinandersetzung mit der Umwelt herauszufiltern waren. Das Grundstudium war jedoch beendet und die restlichen mündlichen Kultursprachformen konnten bereits unter gleichzeitigem schriftlichen Kulturspracherwerb erlernt werden, wie die Folgen aus Gutenbers Bibeldruck von 1452 beweisen sollten: im Jahre 1500 wurden bereits 1000 Gutenberg'sche Druckereien gezählt, und die Zahl der Leser stieg dabei rasant an. Auch ein 3jähriges Kind benutzt bereits die konventionelle Graphologie der Zielkultur. Es kann das Zeichnen und Schreiben zwar aktiv noch nicht so richtig nachvollziehen, weiß aber, worum es geht. Es malt, zeichnet und schreibt hauptsächlich auf seine eigene Art; aber bald wird es auch die Konventionsart beherrschen. Dann kann man auch bei ihm von einer nächsten Phase sprechen. (Vgl. 12-14).
![]()
|
![]() Der Beginn der großabenteuerlichen Seefahrt und Kolonisation
| Analog zur beginnenden griechischen Kolonisation in Süditalien um 750 v. Chr. ist das portugiesische Unternehmen zu sehen, das mit der Gründung der weltweit ersten Seefahrerschule durch Heinrich den Seefahrer 1416 begann und mit der Entdeckung des gesamten Globus enden sollte. (Vgl. 12-14, 14-16, 16-18). Für beide Kulturen gilt ebenfalls, daß in dieser Phase ein gemeinsames Kulturgefühl entstand, das noch treffender mit der Verbindung aus dem jeweiligen Seelenbild und dem dazugehörigen Ursymbol zu beschreiben ist. Die Griechen entwickelten aufgrund der Kolonisation ein Hellenengefühl und begannen zu hellenisieren, die Europäer, zunächst nur Portugiesen und Spanier, entwickelten aufgrund der Kolonisation ein Europäergefühl und begannen zu europäisieren. Beide taten dies zuerst in dem Land, das später die einzig übrig bleibende Weltmacht werden sollte: die Griechen im Süden Italiens und die Spanier und Portugiesen im Süden und in der Mitte Amerikas. Die jeweils spätere Weltmacht sollte weiter nördlich zu finden sein. |
|
![]() |
In der folgenden Tabelle sind die abendländischen Daten
schwarz, die antiken rot gefärbt:
![]() ![]() ![]()
|
![]() |
Bei gotischen Bauten kommt alles darauf an, die Mauer zu entlasten, denn sie ist dünn und leicht und muß breiten und hohen Fenstern möglichst viel Fläche überlassen. Das kann sie aber nur, wenn sie dem Schub des Gewölbes nicht standzuhalten braucht. Um diesen abzufangen, bedurfte es eines komplizierten inneren und äußeren Gerüstes: die Gewölbe sind mit Rippen (Kreuzrippen) unterlegt, die von steinernen Wandvorlagen (Diensten) getragen werden. Dieses innere Strebewerk zieht sozusagen alle architektonischen Energien aus der Wand, um sie auf sich zu vereinigen. Das äußere Strebewerk besteht aus Strebepfeilern, die den ganzen Bau umstellen. Von ihnen aus schwingen Strebebogen sich zu den Wänden hinüber und stemmen sich an die statisch besonders zu sichernden Stellen an. Streben und Wände aus Glas erwecken den Eindruck, als wolle der gotische Bau ohne Horizontale auskommen und dem Boden entkommen, unter Betonung aller vertikalen Gliederungen, die schließlich in dem Riesenturm oder den Riesentürmen der Westfassade ihre letzte Steigerung finden. Bei gotischen Bauten weiß man nie genau, ob sie noch Kontakt zum Boden haben. Wer ihr Streben verfolgt, verfolgt den Weg in den unendlichen Raum, zum Ursymbol der abendländischen Kultur. Musikalisch war die Gotik die Phase des Übergangs vom Minnesang zum Meistergesang, von der Ars antiqua zur Ars nova und mit dieser über Polyphonie und Kontrapunkt bis zum deutschen mehrstimmigen Lied, schließlich bis zum Aufkommen der Instrumentalmusik durch den Improvisator und Orgelmusiker Konrad Paumann (1409-1473). Franko von Köln (*1250) war wohl der erste Musiker, der den Übergang von der Moduslehre zur Mensuralnotation anbahnte und damit eine wichtige Voraussetzung zur Emanzipation der abendländischen Musik im Rahmen des Kulturspracherwerbs schuf, der später durch Konrad Puhmann phasenvollendet werden konnte. Ars cantus mensurabilis heißt die Schrift, die Franko von Köln, wahrscheinlich noch vor 1300, verfaßte. In ihr legte er fest, daß auf eine Brevis höchstens 3 Semibreven kommen dürfen, während vorher die Zahl schwankend war. Ars nova ist der Titel einer Schrift von Philippe de Vitry (1290-1361), die wohl 1320 in Paris verfaßt wurde. Sie betrifft die neue Art der Mensuralnotation und die wichtigsten Neuerungen: Gleichberechtigung der zweizeitigen Mensur neben der bis dahin herrschenden dreizeitigen sowie die stärkere Unterteilung der Notenwerte zur Darstellung rhythmischer Feinheiten. Die Hauptformen der Ars nova sind die isorhythmische Motette und die 2-4stimmigen Balladen, Rondeaus und Virelais. Deshalb gilt Guilleaume de Machault (1300-1377) neben Philippe de Vitry zum Hauptmeister der französischen Ars nova, auch wenn hier noch in manchen Klängen die Ars antiqua mitschwingt. Insgesamt waren dieseVertreter jedoch schon auf dem Wege zur Polyphonie. Die Lehre vom Kontrapunkt entwickelte sich aus der ursprünglich improvisierten Erfindung einer überwiegend in Gegenbewegung verlaufenden Stimme, die seit dem beginnenden 14. Jahrhundert in Anweisungen zum Discantus in feste Regeln gefaßt wurde. Seine beherrschende Stellung gewann der Kontrapunkt in der niederländischen Musik des 15. und 16. Jahrhunderts bis zu seiner Vollendung (im 16. Jh.) bei Palestrina und Orlando di Lasso, die für mehre Jahrhunderte in Kontrapunkt- und Kompositionslehren maßgebend wurden. Seit dem Frühbarock galt er jedoch als konservative Praxis gegenüber der moderneren, an der Sprache orientierten Ausdruckskunst der Monodie. Als strenge Schreibart blieb er bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts verbindlich. |
|
18) ...................
... .................... seit ca. - 10. Jh. / - 9. Jh. 19) Zeus-Götterwelt als Monopol-Religion seit ca. - 10. Jh. / - 9. Jh. 20) .................... ... ..................... seit ca. - 9. Jh. / - 8. Jh. 21) Zeus-Götterwelt als Adelsreligion, Homer; seit ca. - 8. Jh. 22) ....... ... ..... (u.a. Olymische Spiele; 776) seit ca. - 8. Jh. 23) ....... ... ..... (u.a. Apollon-Kult in Delphi) seit ca. - 8. Jh. 24) Orientalisierende Renaissance seit - 8. / 7. Jh. 25) Reformation (Orphiker) Renaissance seit - 7 Jh.; Neuzeit 26) Dionysos als letzter Gott im Olymp; seit - 7. Jh.; Neuzeit 27) Zeus-Götterwelt; Theogonie von Hesiod; seit - 7. Jh.; Neuzeit 28) Gegenreformation Zeus-Welt seit - 7. / - 6. Jh.; Neuzeit - PURITANISMUS
seit - 7. / - 6. Jh.; Neuzeit
- |
18) 3. Scholastik Hoch-Scholastik (Aristotelismus)
seit 13. Jh. 19) 2. Mystik Hoch-Mystik seit 13. Jh. 20) 4. Scholastik Spät-Scholastik seit 14. Jh. 21) 3. Mystik Spät-Mystik seit 14. Jh. 22) Nominalismus Früh-Naturwissenschaft seit 14. Jh. 23) Ockhamismus Früh-Empirismus seit 14. Jh. 24) Humanistische Renaissance seit 14. Jh. / 15. Jh. 25) Reformation (Luther) Renaissance seit 15. / 16. Jh.; Neuzeit 26) Neuscholastik (5) Reformation seit 15. / 16. Jh.; Neuzeit 27) Neumystik (4) Paracelsus, Franck u.a. seit 16. Jh.; Neuzeit 28) Neuscholastik (6) Gegenreformation seit 16. Jh.; Neuzeit - PURITANISMUS seit 16. Jh.; Neuzeit
- |
|
![]() |
|
Christoph Kolumbus (1451-1506) |
Vorkultur Spätkultur ![]() ![]() GOTIK (1250-1500) (900-1500; nach Spengler), sondern sogar 1400 Jahre (100/200-1500/1600)? | Mit der in der Gotik offenbar gewordenen Kompetenz zur eigenspezifischen Kultursymbolik ging nicht zufällig zuletzt der Humanismus einher. Er war und ist das Pendant zum befruchtenden globalen Hominismus, der sich sozusagen auf der gegenüberliegenden Seite befindet und uns heute bevorsteht. (Vgl. 22-24). Am Ende dieser beiden Phasen waren nicht nur sie selbst, sondern zugleich eine ganze und eine doppelte Kulturjahreszeit zu Ende. Der gotische Humanismus beendete nicht nur das scholastische Quartal, den Frühling des Mittelalters, sondern auch die geographisch auf Europa zentrierte Hemisphäre der Abendlandkultur: Winter und Frühling (Spätantike und Mittelalter). Er bereitete den Sommer der Neuzeit vor. Und am Anfang des 23. Jahrhunderts wird der global befruchtende Hominismus nicht nur den Herbst der Moderne endgültig beendet haben, sondern auch den Sommer und Herbst umfassenden hemispärischen Globalzeitraum und sogar die gesamte Kultursphäre: alle 4 Kulturjahreszeiten. Er wird den Kreis schließen und den Winter der anderen Zeit vorbereiten. Bis zur Mitte des 21. oder vielleicht auch des 22., spätestens aber bis zum Beginn des 23. Jahrhunderts wird sich also die abendländische Kultur auf die anderen Umstände vorbereitet haben müssen, um mit der schwangeren Kulturpartnerin und dem kommenden Nachwuchs gemeinsam überleben zu können, auch weil dann der letzte, vollendende Zivilisationshöhepunkt erreicht sein wird. (Vgl. 22-24). Bis zur Weltalleroberung, die seit dem Ende des 20. Jahrhunderts andauert, war die 2. Hälfte der Wegstrecke eine ozeanische Welteroberung, die mit der jetzt zu Ende gehenden Gotik begann, aberdie 1. Hälfte der Wegstrecke eine ausgesprochen ursymbolisch-seelenbildliche und deswegen notwendige Grundvoraussetzung. Hier in der Mitte, an der Nahtstelle zwischen der 1. und der 2. Hälfte der kulturellen Wegstrecke, wirkte die Hochgotik, und ihre Bauwerke sind nicht nur als quantitative, sondern auch und vielleicht noch mehr als qualitative Größe zu bewerten. |
Man hätte keinen besseren Namen für die Gotik finden können, denn er allein kündet schon von der Bedeutsamkeit dieser Phase für die gesamte 1. Hälfte des zeitlichen Kulturkreises. Er steht für die Goten und alle anderen Germanen der Spätantike genauso wie für die Menschen, die diese angeblichen Barbaren meinten, als sie sich den Namen für die doch so typisch abendländischen Kunstwerke ausdachten. Sie ahnten nicht einmal annähernd, welche Ehre dadurch den Goten und allen anderen Abendländern nach ihnen zuteil werden sollte. Auch deshalb war die Renaissance in ihrer Wirkung und Wirklichkeit eine Spätgotik, obwohl und besonders weil sie das Gegenteil beabsichtigte. So gesehen folgte auf die Gotik der Barock. (Vgl. 14-16). Die Gotik war die Zuspitzung der Gotenkunst, und somit reicht sie im allgemeinen Sinn von der Spätantike über das Mittelalter bis zum Beginn des Barock. Im engeren Sinne umfaßt sie natürlich die hier umrissene Phase. (Vgl. oben).
|
![]()
|
![]() |
0 Uhr | 2 Uhr | 4 Uhr | 6 Uhr | 8 Uhr | 10 Uhr | 12 Uhr | 14 Uhr | 16 Uhr | 18 Uhr | 20 Uhr | 22 Uhr |
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
2 Uhr | 4 Uhr | 6 Uhr | 8 Uhr | 10 Uhr | 12 Uhr | 14 Uhr | 16 Uhr | 18 Uhr | 20 Uhr | 22 Uhr | 24 Uhr |
WWW.HUBERT-BRUNE.DE |