WWW.HUBERT-BRUNE.DE |
-
A R B E I T - |
- Arbeit und Beschäftigung als heutiges Problem - |
In den sogenannten Industrieländern - es sind die Länder, die die Industrialisierung entweder schon in deren Frühphase (Beispiele: England, Deutschland, Frankreich, USA) oder erst in deren Hochphase (Beispiele: Japan, Italien, Rußland) begannen - geht heute das Problem der Arbeitslosigkeit vor allem auf die Kosten menschlicher Arbeit zurück. Weil die Lohn- und Lohnnebenkosten in letzter Zeit in beschleunigtem Maße angestiegen sind, wird in allen Wirtschaftszweigen in ebenso beschleunigtem Maße versucht, die Zahl der Arbeitskräfte zu reduzieren und Arbeitsvorgänge zu vermeiden oder zumindest zu automatisieren bzw. gar zu robotorisieren. (All das war übrigens schon mit angelegt in der ersten Maschine der Industriellen Revolution - mit den Folgen, daß Arbeitermassen wie z.B. Sklaven und bald auch immer mehr nicht versklavte Arbeiter überflüssig werden konnten - und geht zurück auf den abendländischen Rationalismus.). Insbesondere in der Industrieproduktion wurde und wird Handarbeit durch Automaten und Roboter ersetzt, aber auch im Dienstleistungssektor (siehe: 3 Sektoren) wurde und wird kräftig Personal durch Automatisierung und sonstige Rationalisierungen abgebaut (z.B. Verkaufspersonal durch Selbstbedienung, Bankpersonal durch Geldautomaten und Online-Banking, Bahnpersonal durch Fahrkartenautomaten und schaffnerlose Züge u.s.w.). Vor allem die Arbeitsplätze für an- und ungelernte Arbeitskräfte, die wenig zur volkswirtschaftlichen Wertschöpfung beitragen, wurden stark reduziert, und bisher ist kein Ende dieses Trends erkennbar - im Gegenteil: mit zunehmender Globalisierung und damit verstärkter internationaler Wirtschaftsverflechtung spielen Unterschiede der Lohnkosten eine wachsende Bedeutung, da Unternehmen in den Hochlohnländern direkt mit entsprechenden Konkurrenten in Niedriglohnländern im Wettbewerb stehen. Den Globalkapitalisten geht es nicht um Arbeitnehmer, sondern nur um kurzfristig erreichbare finanzielle Interessen, und sie fallen über die Unternehmen her wie die Heuschrecken. Vor allem viele Arbeitnehmer und aber auch nicht wenige Arbeitgeber sind in diesem Globalspiel die Verlierer. Das Wirtschaftsergebnis wird mit immer weniger Arbeitskräften erreicht bzw. - umgekehrt - das BIP pro Arbeitskraft steigt laufend. Viele Unternehmer werden vernichtet bzw. - umgekehrt - wenige Globalkapitalisten werden in immer mehr beschleunigtem Maße reicher. Einige dieser Milliardäre haben bereits so viel Reichtum angesammelt, daß sie mehrere Armeen besitzen können.
- Ein besonderer unter den abendländischen Werten - |
Der Arbeit kommt ein hoher Stellenwert zu, allerdings nur im Christentum und hier besonders im westlichen Christentum, also im Abendland (vgl. lat. ora et labora, bete und arbeite, als verbindliche Klosterregel seit Benedikt von Nursia (heute: Norcia). Im außerchristlichen Raum ist der Begriff Arbeit unbekannt; dort gilt die Arbeit, wenn nicht als Fluch, so doch als das, was das Leben zur Last macht und den Menschen hindert, sich um sich selbst zu kümmern. Obwohl z.B. China seit Ende des 20. Jahrhunderts ökonomisch kräftig zugelegt hat und seitdem stolze Wachstumsraten aufzuweisen hat, gilt für den gesamten chinesischen Kulturkreis eigentlich eine völlig andere Einstellung zur Arbeit als bei uns im Abendland: Nach chinesischer Auffassung ist der am kultiviertesten, der auf die klügste und überlegenste Weise müßig zu gehen versteht. Man empfindet bei uns einen geradezu weltanschaulichen Widerspruch zwischen angestrengter Tätigkeit und Weisheit. Der Weise ist nie in Schaffenshast, und der Hastige ist niemals weise. (Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, 1949). Kulturgeschichtlich ist der Begriff Arbeit, wie wir Abendländer ihn verstehen, bei uns im Abendland entstanden, auch so nur bei uns im Abendland gebräuchlich und im ausschließlich positiven Sinne auch nur bei uns im Abendland gültig. Eine positive Einstellung zur Arbeit wie die der dynamischen Abendländer ist außerhalb dieses faustischen Kulturkreises nirgendwo zu finden. Nichtabendländer kennen keinen Arbeitswert und demzufolge auch keine Arbeitswertlehre, es sei denn zum Zwecke der Negation. Daß wir Abendländer während unserer Kolonisation bzw. unseres Imperialismus den Nichtabendländern abendländische Werte und also auch z.B. den Arbeitswert beigebracht haben, ist wahr, wahr ist aber auch, daß dies zumeist erfolglos geschah. Dank der abendländischen Moderne sieht man aber, und zwar besonders in Ostasien, daß die verschiedenen Kulturen (**) auch voneinander lernen können - obwohl solche Lernvorgänge häufig nur Technik und Wirtschaft betreffen.
Arbeit als ethisches Phänomen bedeutet gemäß Nicolai Hartmann: Einsatz, Aufwand, Drangeben: die Person setzt sich ein, wendet Kraft auf, gibt ihre Energie dran. Die Arbeit will vollbracht, »geschafft« sein. Sie stößt nicht nur auf den Widerstand der Sache, sie ringt ihm auch das Erstrebte erst ab, ringt es ihm auf. Die Tendenz des Menschen geht dahin, über die Arbeit hinauszuwachsen, ihrer Herr zu werden. Er »erfährt« also ständig in seiner Arbeit sowohl sich selbst als auch die Sache: sich selbst in der Spontaneität eingesetzter Energie, der physischen wie der geistigen, die Sache in ihrem Widerstand gegen diese. Beides ist unaufhebbar aneinander gebunden, und beides ist Realitätserfahrung. (Nicolai Hartmann, Zur Grundlegung der Ontologie, 1935).
Arbeiter im Sinne der Soziologie ist einer, der in einer fremden Wirtschaft für einen anderen (den Unternehmer, Arbeitgeber) arbeitet. Seit Marx ist dieser Arbeiter zum Gegenstand leidenschaftlicher Auseinandersetzungen geworden. Marx schuf den Begriff des Proletariers, d.h. des Arbeits, der ohne Besitz und deshalb gezwungen ist, seine Arbeitskraft »zum Marktpreis«, also auch zu ungünstigsten Bedingungen zu verkaufen, um nicht zu verhungern. (Philosophisches Wörterbuch aus dem Verlag Kröner, 1961).
Das Arbeitsethos ist ein der menschlichen Arbeit als solcher, abgesehen von ihrem Zweck zugeschriebener sittlicher Wert. Allerdings taucht der Begriff vorzugsweise dort auf, wo der Sinn der Arbeit als einer Gemeinschaftsfunktion bedroht ist: es wird dann versucht, ihn durch Betonung des Arbeit wiederherzustellen (so z.B. in Diktaturen: »Helden der Arbeit«). Auch die Unterbewertung der geistigen und künstlerischen Arbeit in der kapitalistisch-technischen Gesellschaft soll durch Hinweis auf das ihr innewohnende Arbeitsethos kompensiert werden. Im außerchristichen Raum ist der Begriff Arbeitsethos unbekannt. Dort gilt die Arbeit, wenn nicht als Fluch, so doch als das, was das Leben zur Last macht und den Menschen hindert, sich um sich selbst oder um sein Seelenheil zu kümmern. .... (Philosophisches Wörterbuch aus dem Verlag Kröner, 1961).
Arbeit ist ein Vorgang, der durch den Protestantismus neu und positiv bewertet worden ist, ist aber eigentlich mehr eine Übung als eine Produktion. Denn ich übe, ich beweise, daß ich Gott in der Werkstatt so nahe sein kann wie im Kloster. Luther und Calvin haben ja die Entdeckung gemacht, daß das Kloster kein metaphysisches Privileg mehr hat - kein Heilsprivileg. Alle Punkte auf der Erde sind von dem Heil oder von der Gnade gleich weit entfernt. Und deswegen gibt es keine Klosterprivilegien mehr, und deswegen ist die Arbeit genauso heilig wie das spirituelle Leben. Und wir haben die eigentliche Arbeit erst erfunden - das hat Karl Marx, glaube ich, richtig gesehen -, als diese sogenannte »Frabrikarbeit« dazukam; als die »Arbeit überhaupt« ..., also die eigenschaftslose Arbeit entstanden ist, in der der Mensch nicht sich selbst erzeugt, selbst sich um sein Heil kümmert, sondern wirklich nur seine Arbeitskraft auf Zeit verkauft, um von dem abstrakten Ertrag dieser Tätigkeit sein Leben zu bestreiten. (Peter Sloterdijk, in der TV-Sendung: Philosophisches zur Krise, 12.10.2008 **).
Arbeit ist ein typisch abendländisches Thema. Den anderen Kulturen war bzw. ist die Arbeit ein Laster - daran ändert die Tatsache zumindest nicht viel, daß heute z.B. in China/Ostasien eine der abendländischen ähnelnde Einstellung zu diesem Thema bedeutender geworden ist. Wie auch immer - man kann sehr unterschiedliche Einstellungen zur Arbeit haben.
- Geht die Wertschöpfung letztlich gar nicht nur auf den Faktor Arbeit zurück? - |
Aber ausgerechnet bezüglich der sogenannten Wertschöpfung ist Arbeit auch häufig falsch aufgefaßt worden, wie Peter Sloterdijk zu berichten weiß:
Insbesondere haben David Ricardo und Karl Marx die folgenschwerste Verwirrung gestiftet, als sie dozierten, die »Wertschöpfung« gehe letztlich ausschließlich auf den Faktor »Arbeit« zurück. Es gibt vermutlich keine zweiten Fall in der Geschichte der Ideen, in dem ein theoretischer Irrtum so große praktische Folgen nach sich zog. Auf ihm basiert ein bis heute virulentes System der Leistungsträgerverleumdung, das sich über zweihundert Jahre von den Frühsozialisten bis zu den Postkommunisten erstreckt. Der Zeitpunkt scheint gekommen, den Pflock endlich tief genug in den Boden einzuschlagen, damit nie wieder hinter die entscheidende Erkenntnis zurückgegangen wird: daß in der modernen objektiv sozialdemokratisierten Staats- und Gesellschaftswirklichkeit die Leistungsträger im genannten Sinn summa summarum zu einer gebenden Größe geworden sind. Sie können auf der Geberseite mit eindrucksvollen Summen in Erscheinung treten, weil sie und solange sie als Erwirtschafter von Einkommen nicht unbelohnt bleiben. Gewiß, es gab und gibt hierbei Exzesse, die nach Korrektur verlangen, im 21. Jahrhundert nicht anders als im 19. Wer aber reflexhaft »Kapitalismus« ruft, beweist nur, daß er nichts begriffen hat. Wir brauchen statt ökonomischer Halbgedanken ein neues und zu Ende durchdachtes Modell vom Nexus zwischen Eigentum, Zins und Geld. Im Klartext: Es ist Zeit, Gunnar Heinsohn zu lesen (**|**|**|**). (Peter Sloterdijk, Aufbruch der Leistungsträger, in: Cicero, November 2009, S. 106-107 **).
- Nehmen, Teilen, Weiden - |
Wie Carl Schmitt übersetzen auch wir das altgriechische Wort Nomos dreifach: Nehmen, Teilen und Weiden. (Vgl. Carl Schmitt, Nehmen, Teilen, Weiden, in: Verfassungsrechtliche Aufsätze aus den Jahren 1924-1954, 1958 **). Dieser Übersetzungsvorschlag sieht zunächst nach reiner Philologie aus, gewinnt aber rasch eine ungeheure Brisanz. Die einfache Pointe liegt darin, daß man nur teilen kann, was man vorher genommen hat. Das wird vergessen, wenn rechts- und staatsphilosophisch von der ursprünglichen Teilung die Rede ist, in der die Gerechtigkeit sich zeigt, indem jeder das Seine erhält und so das Recht an Eigentum knüpft. Weiden schließlich meint Wirtschaften, also Produktion und Konsum. »Das Teilen bleibt stärker im Gedächtnis als das Nehmen.« (Carl Schmitt, ebd., S. 101). Doch wenn man radikal denkt, also die Sache an der Wurzel packt, stößt man immer wieder auf den Vorrang des Nehmens: Landnahme, Eroberung, Kolonisierung, Imperialismus, Migration. Die drei Bedeutungen des Wortes Nomos treten sehr deutlich auseinander, wenn man die drei großen Antworten auf die »soziale Frage« miteinander vergleicht. Der Liberalismus löst die soziale Frage durch das Weiden, also durch die Steigerung von Produktion und Konsum. Der Sozialismus löst die soziale Frage durch das Teilen, nämlich durch radikale Umverteilung der Güter. Hier knüpft der moderne Staat an, dessen Funktion im wesentlichen darin besteht, das Bruttosozialprodukt umzuverteilen. Der Imperialismus löst die soziale Frage durch das Nehmen, also durch koloniale Expansion. Und Carl Schmintt sagt sehr schön: »Das Odium des Kolonialismus, das heute die europäischen Völker trifft, ist das Odium des Nehmens.« (Carl Schmitt, ebd., S. 111). Auch in der Geschichte des Sozialismus kann man mit Hilfe der dreifachen Bedeutung des Wortes Nomos eine interessante Differenzierung anbringen: Charles Fourier setzt utopisch auf das Weiden, Proudhon setzt moralisch auf das Teilen, und Karl Marx setzt geschichtsphilosophisch auf das Nehmen. (Norbert Bolz, Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 174-175 **). Wer nur teilen will, wie z.B. die heutigen bundesrepublikanischen Parteien (laut ihrer Wahlpropaganda gilt das zwar nicht so sehr für die FDP und die CDU/CSU, doch in ihrer Praxis unterscheiden sie sich von den anderen Parteien fast gar nicht **), muß vorher nehmen. Wer nimmt, begeht ein Verbrechen - jedenfalls dann, wenn niemand zu wenig bzw. alle genug haben (dies hängt zwar von der jeweiligen Definition ab, aber: niemand kann ernsthaft bezweifeln, daß es z.B. allen Abendländern gut genug geht) -, und dabei ist es egal, ob danach geteilt wird (siehe: Umverteiler) oder nicht, also nur genommen wird (siehe: Landnehmer, Eroberer, Kolonisierer, Imperialisten, Migranten). Das Nehmen und das Teilen haben nur dann wirklich einen Sinn, wenn das Weiden keinen Gewinn, sondern nur Verlust erbringt.
Unsere Parteipolitiker nehmen den Reichen, was sie den sogenannten Bedürftigen geben; sie betreiben also eine Umverteilungspolitik, die man aber dennoch noch nicht einmal als eine Robin-Hood-Politik bezeichnen kann, weil die Bedürftigen im heutigen Abendland längst keine Armen mehr sind. Unsere Umverteiler nehmen den Mehr-Reichen viel, um dieses Viele den Weniger-Reichen zu geben. Beide, also sowohl die Mehr-Reichen als auch die Weniger-Reichen, sind reich - und zwar sowohl absolut, d.h. gemäß ihrer ökonomischen Leistungskraft (umgangssprachlich: sie haben genug), als auch relativ, d.h. im Vergleich zum rund achtzigprozentigen Rest der Welt (**). Bei uns gibt es also im Grunde nur Reiche, und deshalb brauchen wir auch keine rigorose Umverteilungspolitik. Doch die meisten unserer Parteipolitiker und Weniger-Reichen wollen das nicht wahrhaben bzw. tun so, als ob man das nicht dulden dürfe. Und das ist nur gut für den Totalitarismus, für den totalitären Staat, für unsere Parteipolitiker, für den Parteienstaat, für die Diktatur.
- Arbeiten bis zum Alter von 70 Jahren oder sogar noch länger? - |
- Billige Arbeitskräfte! Wir brauchen sie nicht! Wir haben auch keinen Fachkräftemangel! - |
Glaubt denen kein Wort!
- Wenn man zur Vollbeschäftigung zurückfände ... - |
Deshalb hat man übrigens noch nie von dieser Lösung der derzeitigen Weltwirtschaftskrise (**) gehört. Und falls seltenerweise doch, dann würden diese Lösungsanbieter sofort als Nazis (Nationalsozialisten) beschimpft, psychiatrisiert, der Ketzerei und Hexerei u.ä. beschuldigt, mit Berufsverbot, Medienverbot und anderen Verboten bestraft. Die Schuldigen an dieser globalen Katastrophe fürchten, daß sie ihre Börsen, Anwaltskanzleien, Medienbüros, Psychiatriepraxen, Maklerfirmen, Bankkonzerne - die alle Variationen eines einzigen Gewerbes sind: der Ausbeutung (!) - verlassen müssen, also ihre globale Macht verlieren werden. Der Hauptzweck dieses Systems ist die Macht, die durch die Arbeit (Leistung!) anderer erreicht wird.
Gemäß der klassischen Volkswirtschaftslehre gibt es drei Produktionsfaktoren: Arbeit, Boden und Kapital. Ihnen entsprechen die Einkommensarten Lohn, Bodenrente und Profit (hierzu gehören [a] der Unternehmerlohn, [b] der Unternehmergewinn, [c] die Zinsen auf Eigenkapital) - die Profitrate stellt übrigens das Verhältnis von Profit zum eingesetzten Kapital dar (vgl. Rentabilität). In nicht wenigen Wirtschaftstheorien (vor allem denen der Ricardoisten und Marxisten) wird allein die Arbeit als Produktionsfaktor anerkannt. Gemäß Eugen von Böhm-Bawerk und seiner Schule gibt es nur zwei Produktionsfaktoren: Arbeit und Boden. Seit geringer Zeit gilt als 4. Produktionsfaktor hin und wieder die Unternehmensleistung, wie er in der Betriebswirtschaftslehre als dispositiver Faktor eine bedeutende Rolle spielt) oder neuerdings die Energie, aber auch die Information, denn Information sei eine wesentliche Voraussetzung zure effektiven Leistungserstellung (in der angeblichen Informationsgesellschaft). Wie auch immer: Produktionsfaktoren müssen ökonomische Leistungselemente, auf denen jeder Leistungsprozeß aufbaut, sein. Das Stichwort heißt also: Leistung. Deshalb ist es wahrscheinlich richtig, die Arbeit als den Hauptfaktor oder sogar den einzigen Faktor der Produktion und die anderen lediglich als Nebenfaktoren der Produktion oder sogar nur als Produktionsmittel gelten zu lassen - trotz oder wegen der Frage: Geht die Wertschöpfung letztlich gar nicht nur auf den Faktor Arbeit zurück? **
Ich wiederhole in etwas verkürzter Form meinen Satz von oben (**): Arbeit - ob die der Arbeitgeber oder die der Arbeitnehmer - hat immer mit gegebener Energie, mit Leistung zu tun, so daß man deren Träger, die Arbeitsträger, auch Leistungsträger nennen und davon ausgehen darf, daß Arbeit grundsätzlich der Wertschöpfung dient, aber deswegen muß nicht umgekehrt auch jede Wertschöpfung letztlich ausschließlich auf den Faktor »Arbeit« zurückgehen (**). Denn wir wissen ja längst, daß immer mehr Menschen nicht arbeiten und trotzdem profitieren - dank Zinsen, aber auch dank Steuern, Abgaben, Gebühren, Umverteilung (alles auf Kosten der Arbeitenden!), insgesamt also: dank der Kleptokratie!Das Problem mit der Kreditvergabe aufgrund der veranschlagten Arbeit hat zwei Seiten: (a) Anfallen von Zinsen aus dem Kredit und (b) Erfolgen des Kredits auf der Grundlage der vernanschlagten Arbeit. Deshalb muß die Lösung bedeuten, daß Geld ausschließlich zinslos ausgegeben wird an diejenigen, die arbeiten, und in dem Maße, wie sie arbeiten.
Geld wurde nur geschöpft, um das System des Tauschhandels zu vereinfachen. Wenn man beispielsweise Äpfel hatte und Birnen haben wollte, mußte man vor der Einführung eines Mittels zur Vereinfachung lange Zeit herumlaufen, bis man jemanden fand, der nicht nur Birnen hatte, sondern auch bereit war, sie gegen Äpfel einzutauschen. Das Geldsystem ist also ein Vereinfachungssystem für den Tausch - und übrigens auch für die Hortung. Es kann jedoch auch korrumpiert werden, indem die Kontrolle über das Geld angestrebt und ausgeübt wird, z.B. durch Einführung der Bindung des Geldes an Gold mit einem Standard, an dem das Geld gemessen wird, und zwar immer mehr so, wie und ob der, der die Macht über die Goldminen hat (de jure als Eigentümer, de facto als Besitzer), es will. Dies funktioniert auch ohne eine solche Bindung, z.B. mit Papiergeld allein oder Kreditkarten allein oder sonstigen Geldsubsystemen oder durch ständiges Wechseln zwischen ihnen und den verschiedenen Bindungen (neben Gold z.B. durch Silber oder andere Metalle, auch andere Wertgegenstände), und das alles wiederum auch ohne Einlagen (2010 schlug z.B. der Federal-Reserve-Bank-Chef Bernanke vor, Banken sollten auch ohne jedes Halten von Einlagen Geld drucken und verleihen dürfen). Wenn das jeweilige Geldsubsystem ausgeschöpft ist, wird in ein anderes gewechselt, und der Betrug beginnt von neuem. Solange Geld nicht zinslos geschöpft wird als Tauschmittel für Vermögen, nicht zur Aufbewahrung von Vermögen, wird der Betrug durch die Banken weitergehen, ohne Rücksicht darauf, ob das Geld gedeckt oder eine Papierwährung - mit oder ohne Einlagen - ist. Um diesen Betrug zu beenden, gibt es nur eine Lösung: Geld auf seinen ursprünglichen Verwendungszweck als zinsloses Tauschmittel zurückzuführen, um den Handel (wieder) so zu ermöglichen, daß er kein verzinsliches Instrument zur Versklavung und Bestechung zum Nutzen von Parasiten (mehr) ist. Die Geldmenge wird dann zwar begrenzt sein, doch sie wird begrenzt sein auf das einzig richtige Maß, auf das Geld in Beziehung gesetzt werden kann: die Bedürfnisse derjenigen Menschen, die es verwenden. Nur so ist die extreme Gier der Geldhaie bzw. Banker beendbar, die kein Vermögen geschaffen haben, aber jedes der Vermögen ausbeuten, die andere Menschen durch Arbeit bzw. Leistung geschaffen haben. Die diese extreme Gier ächtenden Volkswirtschaften werden dann (wieder) die volle Auslastung ihrer Kapazitäten haben, denn jedesmal, wenn jemand arbeitet, wird Geld für den, der arbeitet, geschaffen, und wenn jemand nicht arbeitet, wird keine Geld geschaffen.
- Arbeitsteilung zwischen Produktiven und Reproduktive als Erfolgsrezept - |
Solange Menschen auf sich selbst angewiesen sind und noch nicht in sozialstaatlicher Abhängigkeit dahinvegetieren müssen, haben sie zumeist versucht, das Optimale aus dem herauszuholen, was ihnen an Möglichkeiten dargeboten hat. Sobald aber der Sozialstaat (Wohlfahrtstaat) mit seinen Verlockungen, hinter denen sich letztlich nichts anderes als Ausbeutung auf Kosten der Nachkommen (Stichwort: Generationengerechtigkeit [**|**|**]) verbirgt, die Bühne betreten und das Volk verführt hat, beginnt die Arbeitsteilung zwischen Produktiven und Reproduktiven als Erfolgsrezept zu bröckeln. Um im Konkurrenzkampf überleben zu können, greifen die Unternehmen im Schulterschluß mit dem Sozialstaat zu Maßnahmen, die an Zynismus nicht mehr zu überbieten sind: um die Lohnkosten und andere Ausgaben immer weiter nach unten drücken, Einnahmen wie z.B. Steuern, Gebühren und Ablaßzahlungen immer mehr erhöhen zu können, benutzen sie Pseudoargumente (Arbeitskräftemangel, Emanzipation, Feminismus, Schuld u.s.w.) und zuletzt auch alle Mittel des Krieges.
Um dieses Problem - den Wahn der Herrschenden - zu verdeutlichen, sei auf folgendes Beispiel verwiesen:
In einem Bienenstaat werden alle Aufgaben von den Weibchen (Königinnen, Arbeiterinnen) erledigt. Die männlichen Drohnen dienen nur der Fortpflanzung. Es gibt sie bei der westlichen Honigbiene ohnehin nur von April bis Juni. Deshalb denken wir sie uns einfachheitshalber weg. Ein Bienenstaat ist also weiblich. Stellen wir uns jetzt vor, die Königinnen verlangten Gleichberechtigung, und zwar exakt so wie in menschlichen Gesellschaften: sie wollten ebenfalls von Blüte zu Blüte durch die wunderschöne Natur fliegen und köstlichen Nektar und Blütenpollen sammeln, d.h. eine Arbeiterin und nicht länger die »Queen« von jemand anderem sein. Jede Biene sollte ihre eigenen Eier legen dürfen, und zwar so viele, wie sie haben möchte. Man überlegte sich, wie man dafür die Vereinbarkeit von Nektarsammeln und Eierlegen verbessern könnte. Einfache Frage: Könnte dieses Modell funktionieren? Die Antwort der Systemischen Evolutionstheorie ist: Der Insektensozialstaat würde dann an den Opportunitätskosten für Nachkommen zugrunde gehen. Denn es würden diejenigen die meisten Nachkommen haben können, die die wenigste soziale Arbeit leisten. Altruistisches Verhalten hätte auf Dauer keine Chance mehr, und der Sozialstaat löste sich auf. Mit anderen Worten: Die Arbeitsteilung zwischen Arbeiterinnen und Königinnen ist eine organisatorische Notwendigkeit. Dabei sind jedoch unterschiedliche Varianten denkbar: 1 Königin und viele Arbeiterinnen, mehrere Königinnen, die Königinnen paaren sich mit einem Männchen, die Königinnen paaren sich mit vielen Männchen. Entscheidend ist einzig die strikte Arbeitsteilung zwischen Arbeiterinnen und Königinnen. Die Verwandtschaftsverhältnisse sind dagegen egal. (Jackle [Pseudonym], 14.11.2009, 02:23
).
Entscheidend ist die Arbeitsteilung. Jedes Unternehmen kann nur bestehen, wen es sowohl die Produktion als auch die Reproduktion in ausreichendem Maße berücksichtigt - andernfalls scheidet es aus dem Wettbewerb aus. Wenn die Familie zerstört wird, wird auch die Arbeitsteilung der Geschlechter zerstört - egal, wie sehr dieses Verbrechen mit Euphemismen gerechtfertigt wird -, und niemand kommt dabei auf die Idee, die aufgrund des Gleichheitswahns (Emanzipation, Feminismus) vernachlässigte Reproduktion zu retten, z.B. dadurch, daß man, wie von Peter Mersch vorgeschlagen, ein Familienmanagement einführt, das sowohl von Frauen als auch von Männern beruflich ausgeübt werden kann. Wenn wir den eben erwähnten Wahn schon nicht heilen können, dann müssen wir diesen Weg beschreiten, um unserer Pflicht, die sich aus unserer Verantwortung gegenüber unseren Nachkommen - der Generationengerechtigkeit (**|**|**) - ergibt, endlich nachzukommen und ihnen daduurch die exponentiell zunehmende Verarmung und Verdummung zu ersparen. Das ist unsere Pflicht, genauer gesagt: es ist die Pflicht der Politiker, die Herrschenden aus der Oberschicht aufzufordern, gemäß ihrer Pflicht die Mittel dafür bereitzustellen.
Eine Wiederbelebung des der Arbeitsteilung zwischen Produktiven und Reproduktive wird es nur geben können, wenn wir dem schon lange andauernden Teufelskreis Teufelskreis (**) entrinnen können, und dafür gibt es nur drei Möglichkeiten:Was wir in unserer Gesellschaft tun, stellt erkennbar eine Verletzung der Generationengerechtigkeit dar. Geht es unseren Kindern durchschnittlich schlechter als der erwachsenen Bevölkerung? Ja. Der Armutsanteil bei Kindern ist größer. Das ist eine Verletzung der Generationengerechtigkeit. Das war nach dem 2. Weltkrieg noch ganz anders. Wir (und damit meine ich ganz besonders auch die blinden Biologen mit ihren beschränkten darwinistischen Vorstellungen) begehen aktuell Menschenrechtsverletzungen. (Jackle [Pseudonym], 15.11.2009, 12:23
).
(1) | Rückkehr zur altbewährten Arbeitsteilung (**), |
(2) | Familienmanagement, wie es z.B. Mersch vorschlägt (**|**), |
(3) | Gentechnik in Verbindung mit Androiden und Cyborgs (**|**|**|**|**|**|**|**|**). |
Gleichheitsfeminismus ... eine inhumane Religion, deren Ziel es ist, Vorteile für Frauen auf Kosten von Kindern durchzusetzen. Die dadurch verursachten Verletzungen der Generationengerechtigkeit sind längst klar erkennbar. Der Feminismus zeichnet sich dadurch aus, daß ihm die durch ihn verursachten Kollateralschäden egal sind, oder in den Worten Alice Schwarzers: Es interessiert sie nicht die Bohne. Denn man ist Ultra-Egoist, weil das modern ist. (Jackle [Pseudonym], 15.11.2009, 12:28
).
Aufschlußreich ist auch das Buch Kinderreiche Familien (Hrsg.: Bernd Eggen und Marina Rupp). Darin wird klar dokumentiert, wie stark Bildung und auch Berufstätigkeit mit der Kinderzahl zurückgehen (und der Migrationshintergrund zunimmt). Beispielsweise steigt der Anteil der Familien, bei denen beide Elternteile arbeitslos sind, mit der Kinderzahl stetig an. Hier könnte man sagen: Kinder ernähren ihre Eltern. Das Problem bei obiger Studie des Statistischen Bundesamtes ist einerseits die Zusammenfassung aller Frauen unter die Altersgruppe 40-74. Darunter sind viele Frauen, die noch ein klassisches Leben als Hausfrau und Mutter vor der Bildungsexpansion und Pille geführt haben. Das andere Problem ist, daß fast immer nur die Fertilität von Frauen untersucht wird. Für die Evolution hat das männliche Geschlecht jedoch eine größere Bedeutung als das weibliche. Man könnte sogar sagen: Der evolutionsbewirkende Effekt stellt den eigentlichen evolutionären Vorteil des männlichen Geschlechts dar. Aber solche Einblicke fehlen den Sozologen leider. (Jackle [Pseudonym], 16.11.2009, 23:06
).
Altruismus kann evoluieren, wenn die Hamilton-Ungleichung r > K/N eingehalten wird, das heißt, wenn die Kosten K einer altruistischen Handlung (für den Altruisten) geteilt durch den Nutzen N einer altruistischen Handlung (für den Nutznießer) kleiner sind als der genetische Verwandtschaftsgrad (r), der zwischen Altruist und Nutznießer besteht. Diese Ungleichung ist seit 1964 bekannt (William D. Hamilton). Merkwürdigerweise ist in der Forschung noch nicht untersucht worden, wie sich Arbeitsteilung im Sinne von Adam Smith auf die Gesetzmäßigkeiten dieser Altruismus-Evolution auswirkt. Arbeitsteilung verringert ja die Kosten einer altruistischen Handlung und erhöht ihren Nutzen, also sollte sie ein Sinken des genetischen Verwandtschaftsgrades zwischen Altruist und Nutznießer ermöglichen. Bevor zur Erklärung von Altruismus in arbeitsteiligen Gesellschaften (menschlichen, tierlichen oder in mehrzelligen Organismen überhaupt) das Prinzip »reiner« Gruppenselektion (»Superorganismus«) herangezogen wird, wie das derzeit immer üblicher wird in der Forschung, sollte überprüft werden, inwieweit arbeitsteilige Gliederung den evolutiv älteren Verwandten-Altruismus auch in arbeitsteiligen Systemen noch in Geltung läßt bzw. »überlagert«. Wenn nämlich die heutige Altruismusforschung nach den Prinzipien fragt, nach denen menschlicher (oder tierlicher) Altruismus evoluiert ist, dann betont sie neben dem Verwandten-Altruismus immer stärker die Gruppenselektion. .... Das Prinzip Arbeitsteilung ist dabei nirgends wirklich in den Fokus der Altruismus-Forscher getreten, auch nicht jener, die an einer »Evolutionären Wirtschaftswissenschaft« arbeiten. In vielen Arbeiten wird das Prinzip Arbeitsteilung behandelt. Aber nirgends deutlicher in Bezug gesetzt zur Hamilton-Ungleichung, aus deren Gesetzmäßigkeiten sie, die Arbeitsteilung, ja in allen Bereichen, in denen sie auftritt, ganz zwangsläufig hervorgehen muß. Vielleicht deshalb, weil sich die Forscher nicht klarmachen, daß arbeitsteilige Spezialisierung und das Handeln als beruflicher Spezialist an sich ein altruistisches Handeln ist, eine Übernahme von Verantwortung, von »commitment«. Auch das altruistische Handeln in beruflichen Zusammenhängen muß man ja in die Theoriebildung einfügen können, wo es doch so allseits vorherrschend ist in arbeitsteiligen Gesellschaften und in unserer persönlichen Berufserfahrung. Es kann und sollte also postuliert werden, daß im Übergang vom Prinzip des Verwandten-Altruismus zum Prinzip der Gruppenselektion noch ein wesentliches, drittes Prinzip berücksichtigt werden muß: die Arbeitsteilung. (Ingo Bading, Die Kernfrage dieses Blogs
).
- Wenn die Arbeit mit den Schulden wachsen muß - |
X | |
Trotz
des Modellcharakters dieser Graphik steht X für das Jahr 2010. |
- Arbeit und Beschäftigung als zukünftiges Problem - |
In einem Kommentar zu einer Rezension von von Peter Merschs Buch Systemische Evolutiosntehorie (**) fand ich folgende Aussage von Lulu (Pseudonym):
Der Zukunftsforscher Horst Opaschowski prognostiziert in Deutschland 2030: Wie wir in Zukunft leben:
»Für die privilegierten Vollzeitbeschäftigten wird die Arbeit immer intensiver und konzentrierter, zeitlich länger und psychisch belastender, dafür aber auch - aus der Sicht der Unternehmen - immer produktiver und effektiver. Die neue Arbeitsformel für die Zukunft lautet: 0,5 x 2 x 3, d.h. die Hälfte der Mitarbeiter verdient doppelt soviel und muß dafür dreimal soviel leisten wie früher. Die ständige Produktivitätssteigerung bewirkt, daß immer weniger Mitarbeiter immer mehr leisten müssen.«
Mit anderen Worten: Unternehmen sind - wie es die SET prognostiziert - vor allem an den für sie geeignetsten Qualifikationen interessiert. Die bindet man ganz stark an sich, für alle anderen bleiben prekäre Arbeitsverhältnisse oder die Arbeitslosigkeit. Zwar können diese geeignetsten Qualifikationen auf diese Weise - wie Opaschowski deutlich macht - besonders viel Geld verdienen und sehr viel konsumieren, ihnen fehlt jedoch zugleich die Zeit für eine eigene Familie. Und genau das ist dann ein mindestens genauso großer Faktor für das demographisch-ökonomische Paradoxon wie vielleicht die sonstigen Fertilitätsentscheidungen der Menschen. Doch all das (genauer: die spezifischen Reproduktionsinteressen der sich im gegenseitigen Wettbewerb befindenden Unternehmen) wird leider von der gesamten Forschung und natürlich von Burt ausgeblendet. Außer von Mersch bzw. der SET. (Lulu [Pseudonym], 08.07.2013, 00:39:14 GMT+ 02:00 **
).
Wenn für die Arbeit immer weniger Menschen benötigt werden und diese Menschen immer weniger Zeit für Kinder und zuletzt kinderlos bleiben, dann können diese Menschen zwar viel konsumieren, müssen aber als Mittelschicht (Leistungsträger) auch Ober- und Unterschicht versorgen. Das ist ja schon seit einger Zeit so und wird sich nur noch drastisch verstärken, wenn nichts dagegen unternommen werden wird. Wenn die Reproduktionsinteressen sich in naher Zukunft nicht verändern werden - z.B. so, daß die Reproduktion in der Unterschicht stark eingeschränkt werden wird (zur Ungerchtigkeit: siehe unten **) - und die Mittelschicht weiterhin ihr Reproduktionsinteresse einschränken wird, dann wird das Ende dieses Prozesses die globale Anarchie, vielleicht sogar das Ende der Menschheit sein!
Ich vernehme schon das Geschrei: Es ist ungerecht, die Reproduktion in der Unterschicht stark einzuschränken. Aber ist es denn gerecht, von der Mittelschicht zu erwarten oder gar zu fordern, daß sie Ober- und Unterschicht versorgen soll, obwohl sie das nur kann, wenn sie auf die Reproduktion verzichtet? Ist das denn gerecht? Nein. Also führen solche Gedanken wie automatisch zu der Schlußfolgerung: Vernichtung der Oberschicht! Dazu vier Fragen: (1.) Ist das gerecht? (2.) Wer bürgt dafür, daß die dann unweigerlich losbrechende Gewalt jeder Art vom Kriegen und Terror trotz der Gefahr, daß dabei die gesamte Menschheit vernichtet werden kann, auch wirklich zum Erfolg führt? (3.) Wer bürgt dafür, daß die im Falle eines Erfolges dabei sofort entstandene neue Oberschicht, obwohl diese gemäß der historischen Erfahrungen mit sogenannten Revolutionen (**) nicht besser sein kann, dennoch besser ist? (4.) Wer glaubt denn daran?![]() | WWW.HUBERT-BRUNE.DE | © Hubert Brune |
![]() | WWW.HUBERT-BRUNE.DE | © Hubert Brune |