Globale Entwicklung und ihre Folgen
In der Wirtschaft ist die wachsende
Bedeutung ihres Tertiär-Sektors (Handel, Verkehr, Dienstleistungen) seit
dem Ende des 20. Jahrhunderts zu beobachten, vor allem in den westlichen
(= abendländischen) Staaten, aber durch sie auch in den übrigen Industriestaaten.
Diese Tertiarisierung der Wirtschaft, gemeint ist die zunehmende Bedeutung
der Dienstleistungen im weitesten Sinne, ist eine Begleiterscheinung des Globalismus
( ).
Was von den Experten beschönigend Globalisierung
genannt wird, ist die abendländische Kulturgeschichte selbst, denn die Globalisierung
ist eine abendländische Geschichte, und der Globalismus ist die vollendende
Phase der Globalisierung, der Globalismus ist die Vollendungsphase der abendländischen
Geschichte! ( ).
Der Globalismus hat die die zunehmende Bedeutung der Dienstleistungen im weitesten
Sinne, also die Tertiarisierung der Wirtschaft, sehr stark beschleunigt.
Dies läßt sich zweifach mit Zahlenangaben belegen: 1.) mit dem Anteil
der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich, 2.) mit dem Anteil der Dienstleistungen
an der gesamten Wertschöpfung der Wirtschaft, ausgedrückt durch das
Bruttoinlandsprodukt (BIP). Der Rückgang der Arbeitsplätze im Primär-Sektor
(Land- und Forstwirtschaft, Fischerei u.ä.) kam früher hauptsächlich
dem Sekundär-Sektor (Produzierendes Gewerbe, Handwerk, Industrie u.ä.)
zugute, doch seit Mitte der Krisis-Phase ( )
geht auch der Sekundär-Sektor zurück - auch ist seitdem der Tertiär-Sektor
größer als der Primär-Sektor -, aber erst seit Beginn der Globalismus-Phase
( )
ist der Tertiär-Sektor größer als der Sekundär-Sektor. ( ).
Zum Abbau des Sekundär-Sektors trägt vor allem die zunehmende und bis
zur Roboterisierung gesteigerte Automatisierung der Produktion bei.Nutznießer
dieses Strukturwandels sind die Dienstleistungen, die in allen hoch entwickelten
Industriestaaten als einziger Sektor ein Wachstum an Arbeitsplätzen aufweisen,
und zwar anteilsmäßig (prozentual), meist aber auch rein zahlenmäßig.
Der Bereich der Dienstleistungen im weitesten Sinne ist allerdings in sich äußerst
heterogen; zu ihm gehören z.B. die Wirtschaftsbereiche Handel, Banken und
Versicherungen, Verkehr und Tourismus, medizinische und soziale Dienste sowie
Dienste in Bildung und Unterricht, Dienste in Wissenschaft und Forschung, Dienste
in Medien, Dienste in der öffentlichen Verwaltung und Dienste im Rechtswesen.In
Deutschland ist der Anteil der Beschäftigten im Tertiär-Sektor in Wirklichkeit
höher als in der Statistik angegeben ( ).
In Deutschland und vielen anderen Ländern werden nämlich die Beschäftigten
nicht nach ihrer Tätigkeit, sondern nach ihrer Arbeitsstätte zugeordnet,
das heißt, daß z.B. hier eine Schulsekretärin zum Tertiär-Sektor
und eine Industriesekretärin zum Sekundär-Sektor gezählt wird,
obwohl beide Sekretärinnen der Tätigkeit nach zum Tertiär-Sektor
gehören. Außerdem verwischen sich in High-Tech-Industrien die Grenzen
zwischen Produzierenden und Dienstleistenden immer mehr. Trotzdem kann, wenn diese
Einschränkungen beachtet werden, der Anteil der Beschäftigten im Tertiär-Sektor
Hinweise darauf geben, wie stark die Modernisierung der Wirtschaft in einem Land
fortgeschritten ist - fundierter gesagt: wie weit und wie stark der abendländische
Globalismus mit der Vollendung der abendländischen Geschichte (Globalisierung)
fortgeschritten ist und den Rest der Welt angesteckt hat.Die Dienstleistungen
stehen in der Phase des Globalismus innerhalb der Wirtschaftspolitik und speziell
innerhalb der Arbeitsmarktpolitik im Zentrum. Sie stellen den Haupt-Wachstumsbereich
dar, und die Schaffung neuer Arbeitsplätze setzt in der Regel geringere Investitionen
voraus als z.B. in der Industrie. Daß in den 1990er Jahren die Arbeitslosigkeit
in den USA verringert werden konnte, ist fast ausschließlich dem Zuwachs
an Arbeitstellen im Dienstleistungsbereich zu verdanken. In Deutschland konnte
dieser Effekt bisher weniger oder gar nicht wirken, weil wegen der - verglichen
mit den USA - hohen Lohn- und Lohnnebenkosten auch im personalkostenintensiven
Dienstleistungsbereich fast gleich viele Arbeitsplätze wegrationalisiert
wie geschaffen wurden! Geradezu beängstigend ist übrigens die
Tatsache, daß z.B. in Deutschland der Anteil der Beamten und Angestellten
von nur 5% im Jahre 1791 über ebenfalls nur 8%
im Jahre 1895 auf wahnsinnig außerordentliche 57% im Jahre
1999 gestiegen ist. Drei Viertel von diesen 57% sind überflüssig, ein
bürokratischer Kropf, der für nichts gut und darum auch nur gut für
Politiker ist, weil ihr überflüssiger Anteil nicht zufällig genauso
hoch ist wie der der Beamten und Angestellten (kein Wunder, denn beide Gruppen
gehören zum von Steuern finanzierten Staatsdienst )
und sie sich funktionierende Wähler halten wollen! Ebenso alarmierend
ist die Tatsache, daß z.B. in Deutschland der Anteil der Selbständigen
und der mithelfenden Familienangehörigen extrem gesunken ist, und zwar von
70% im Jahre 1791 über 35% im Jahre 1895 auf 11% im Jahre 1999, genauer aufgeteilt
heißt das, daß der Anteil der Selbständigen von 40% im Jahre
1791 über 25% im Jahre 1895 auf 10% im Jahre 1999 und der Anteil der mithelfenden
Familienangehörigen von 30% im Jahre 1791 über 10% im Jahre 1895 auf
1% im Jahre 1999 gesunken ist. Ähnliches gilt also auch für den Primär-Sektor
(Land-, Forstwirtschaft, Fischerei u.ä. ),
der von 62% im Jahre 1791 über 38% im Jahre 1895 auf 2% im Jahre 1999 gesunken
ist, während der Tertär-Sektor (Handel, Verkehr, Dienstleistungen u.ä. )
von 17% im Jahre 1791 über 25% im Jahre 1895 auf 66% im Jahre 1999 gestiegen
ist ( )
! All dies einhergehend mit ebenso erschreckender Entwicklung der Bevölkerung:
Demographie


Einwohner
in Millionen
Jahr | Europa
+ Rußland | Asien | Afrika | Nordamerika | Lateinamerika | Ozeanien | Erde |
1750 1800 1850 1900 1950 2000
2050 * 2100 * 2150 * | 163
(20,6%) 203 (20,8%) 276
(21.9%) 408 (24,7%) 547
(21,7%) 728 (12,0%)
632 (7,1%) ? 538
(5,9%) ? 550 (6,5%) ? |
502 (63,5%) 635 (65,0%)
809 (64,1%) 947 (57,4%) 1398
(55,5%) 3680 (60,6%)
5222 (58,5%) ? 5019 (55,4%) ?
4651 (54,.8%) ? | 106
(13,4%) 107 (11,0%) 111
(8,8%) 133 (8,1%) 221
(8,8%) 796 (13,1%) 1803
(20,2%) ? 2254 (24,9%) ?
2083 (24,5%) ? |
2 (0,3%) 6 (0,6%)
26 (2,1%) 81 (4,9%) 172
(6,8%) 316 (5,2%)
448 (5,0%) ? 474 (5,2%) ?
490 (5,8%) ? |
16 (2.0%) 24 (2,5%)
38 (3,0%) 74 (4,5%) 167
(6,6%) 520 (8,6%)
768 (8,6%) ? 733 (8,1%) ?
675 (7,9%) ? |
2 (0,3%) 2 (0,2%)
2 (0,2%) 6 (0,4%) 13
(0,5%) 31 (0,5%)
46 (0,5%) ? 46 (0,5%) ?
45 (0,5%) ? |
791 977 1262 1650 2518 6071 8919
(?) 9064 (?) 8494 (?) | *
Projektionen: Mittlere Variante (Quelle: UNO, 2003) |
Stand: 2003 | Einwohner (Ew.) | Dichte je
km² | Zu- wachs (%) | Lebens- erwartung (in
Jahren) | Fruchtbar- keitssrate pro
Frau | Geburten- rate
je 1000 Ew. | Sterbe- rate
je 1000 Ew. | Unter-15- Jährige
(%) | Über-65- Jährige
(%) | Stadt- bev. (%) |
Schwarzafrika Naher
Osten + Nordafrika Südasien Ostasien +
Pazifik Rußland Lateinamerika Deutschland EU der 15 (Staaten) 10
EU-Anwärter (2004)* USA + Kanada Erde |
704 518 000 311 613 000 1 424 728 000 1 854 631 000
139 071 000 532 744 000 82
541 000 *
380 542 000 74 215 000 322 440 000 6
272 522 000 | 30
28 298 117 8 27 231 150
75* 17 48 | 2,2 1,9 1,7 0,8 -
0,4 1,4 0,1 0,4 - 0,4* 0,9 1,2 | 46 69 63 70 66 71 79 78
73* 78 67 | 5,2 3,1 3,1 2,1 1,3 2,4 1,4 1,4
1,2* 1,8 2,6 | 39 22 26 17 10 21 10 11
9* 13 21 | 18
5 8 8 15 6 9 9
12* 8 9 | 43,7 34,6 33,8 25,8 16,3 30,5 14,9 17,2
16,5* 19,6 28,5 |
2.9 4,0 4,7 6,6 13,2 5,6 17,3 16,0
14,0* 12,6 7,1 | 36,5 59,0 28,3 39,1 72,9 76,6 88,1 71,2
62,7* 78,6 48,7 |
|
*
Ohne Malta und Zypern
Korrelation von Intelligenz und Fertilität (am Beispiel ausgewählter
Länder; Stand: 2007)  |
Stand:
2007 | Intelligenz- Quotient
(IQ) | Zusammengefaßte
Fruchtbarkeitsrate (TFR) | Südkorea | 106 | 1,27 | Japan | 105 | 1,40 | Deutschland | 103
(108)
* | 1,39 | Italien | 102 | 1,28 | Niederlande | 102 | 1,66 | Schweden | 101 | 1,66 | China | 100 | 1,73 | Großbritannien | 100 | 1,66 | Spanien |
99 | 1,28 | Australien |
98 | 1,76 | Frankreich |
98 | 1,84 | USA |
98 | 2,09 | Argentinien |
96 | 2,16 | Rußland |
96 | 1,28 | Israel |
94 | 2,41 | Irland |
93 | 1,86 |
| |
Stand:
2007 | Intelligenz- Quotient
(IQ) | Zusammengefaßte
Fruchtbarkeitsrate (TFR) | | Thailand |
91 | 1,64 | Türkei |
90 | 1,92 | Indonesien |
89 | 2,40 | Brasilien |
87 | 1,91 | Irak |
87 | 4,18 | Mexiko |
87 | 2,42 | Philippinen |
86 | 3,11 | Afghanistan |
83 | 6,69 | Ägypten |
83 | 2,83 | Bangladesh |
81 | 3,11 | Indien |
81 | 2,73 | Pakistan |
81 | 4,00 | Sudan |
72 | 4,72 | Ghana |
71 | 3,99 | Nigeria |
67 | 5,49 | DR
Kongo | 65 | 6,54 | |
*
Deutschlands IQ ist vor wenigen Jahren von 108 auf 103 gefallen - Grund: Eingewanderte Nichtdeutsche ! Quelle:
Peter Mersch, Die Emanzipation - ein Irrtum! Warum die Angleichung
der Geschlechter unsere Gesellschaft restlos ruinieren wird, 2007,
S. 66 |
Bevölkerungspolitik: Was machen unsere heutigen Politiker falsch? |
Alles! Zum Beispiel: Ihre Zuwanderungspolitik
führt schon mittelfristig zu einer Abwanderungspolitik ( ).
Und über diese Politik freut sich besonders die Angelsachsen-Welt (USA, Kanada,
Australien, Neuseeland, Irland, England), denn sie, die im Grunde dasselbe demographische
Problem hat wie Deutschland und der Rest der Weißen Welt, kann wegen
der Michel-Politik unserer Politiker bei uns junge Leute anwerben und ihnen gut
bezahlte Jobs anbieten, die unsere Politiker ihnen nicht anbieten wollen (aber
könnten)! Unsere besten Leute gehen fort von uns, weil unsere Politiker träumerisch,
zu michelig sind ( )
! Sie glauben z.B., im Sinne Europas zu handeln und handeln in Wahrheit für
das außerkontinentaleuropäische Ausland, dem sie die eigenen Menschen
opfern, und zwar ausgerechnet die, die für die eigene Weiterentwicklung am
wichtigsten sind. Die Dummheit unserer Politiker wird nur noch von unseren Journalisten
und anderen Vertretern unserer Medien überboten. Sie, die für die Tyrannei
und gegen Deutschland kämpfen und sich der restlichen Welt opfern, unterscheiden
sich also lediglich durch das Vorzeichen (das sie auch noch mit Vorliebe verwechseln)
von den Schillschen Offizieren ( ),
die für Deutschland und gegen Napoleons Tyrannei kämpften und sich 1809
für England opferten ( ).
Damals waren es die Engländer, heute sind es alle Englisch-Sprechenden, die
von dieser Michelei profitieren. Obwohl zur Zeit alle Abendländer,
ja alle Weißen Völker an Bevölkerungsschwund leiden, so
gibt es darunter zur Zeit nur eine Völkergemeinschaft, die immerhin versucht,
aus dieser Misere wenigstens für sich das Beste herauszuholen, denn dieses
anglophone Wikingertum schreckt auch nicht davor zurück, sich das nötige
junge Menschenmaterial aus verwandten Nationen mit demselben Problem zu holen,
und ihr allerliebstes Objekt ist selbstverständlich Deutschland: Die Werber
der Angelsachsen-Welt locken uns die Besten weg, während unsere Werber Sozialfälle
anlocken, wie z.B. auch Herwig Birg ( )
oder Gunnar Heinsohn ( )
immer wieder betonen.
Hilfe,
der Feind hat Kinderüberschuß und Jugendüberschuß! | Dazu
meint der Bremer Professor Gunnar Heinsohn ( ):
Der Hauptgegner der Weltmacht trägt seit der Präsidentschaft Clintons
( )
nicht mehr den Namen bestimmter Nationen, sondern heißt - auf Englisch -
Youth Bulge (Jugendüberschuß; HB)
und werde noch auf »Jahrzehnte« hinaus Gefahrenpotential für
die USA entfalten. Ein »Jugendboom« bzw. die überproportionale
Ausstülpung (bulge) der Alterspyramide bei den 15-24-Jährigen ist immer
dann gegeben, wenn diese zehn Jahrgänge mindestens 20% und die fünfzehn
Jahrgänge der Kinder (0-14) mindestens 30% der Gesamtbevölkerung ausmachen
( ).
In den vierzig Spitzenländern des Jugendbooms der islamischen und schwarzafrikanischen
Welt wird der Anteil der 15-24-Jährigen in den kommenden fünfzehn Jahren
sogar um die 30% ausmachen. (S. P. Huntington: »Der kritische Punkt ist
erreicht, wenn Jugendliche mindestens 20% der Gesamtbevölkerung ausmachen.« ). .... »Demographische Gründe für ethnische Konflikte«, ein
Aufsatz von Gary Fuller (1995): er hatte nur auf den ersten Blick eine Beziehung
zwischen Youth Bulges und Massakern, ... Massentötungen studiert und dafür
weder ökonomische Strukturänderungen noch Klimaverschlechterungen verantwortlich
machen können. Auch Hunger, der immer wieder für die Erklärung
von Terrorismus herangezogen wird, spielt keine Rolle. Vielmehr kulminierte das
Töten, als die Youth-Bulge-Gipfel der 15-24-Jährigen sogar noch über
20% gestiegen waren. Zuvor hatten also die 0-14-Jährigen - Children Bulge
(Kinderüberschuß; HB) - bei 35% bzw.
37% gelegen. .... Über 900 Millionen Jungen unter 15 Jahren werden 2003 außerhalb
der OECD-Staaten (nebst Rußland u.a. slawische Staaten bzw. für 2004
vorgesehene EU-Kandidaten )
aufgezogen. Die Familien der USA verfügen im selben Zeitraum nur über
30 Millionen Söhne unter 15 - zwanzig Prozent davon mit Übergewicht.
Die übrigen OECD-Staaten haben noch einmal 70 Millionen Söhne unter
15. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall allgemeinen Zusammenhalts steht
es immer noch 9:1 für die weniger entwickelte Welt. Nimmt man dort China
heraus, verbessert die entwickelte Welt ihre Unterlegenheit von einem Neuntel
auf ein Siebtel. Während die entwickelte Welt bei der Gesamtbevölkerung
noch ein gutes Fünftel der Menschheit umfaßt, wird sie beim Nachwuchs
in wenigen Jahren auf ein Zehntel gefallen sein. Die weniger entwickelte Welt
hat einen weiteren Vorteil dadurch, daß fast jeder Junge in der Ersten Welt
der einzige Sohn oder zunehmend sogar das einzige Kind ist, so daß die Sorge
um sein Überleben jeden nichtzivilen Einsatz so gut wie unmöglich macht.
Hingegen können die Youth Bulge-Familien ein oder gar zwei Söhne verlieren
und immer noch weiter funktionieren. .... ( ).
Was Gunnar Heinsohn hier beschreibt, bedeutet in der Konsequenz die Bestätigung
der Richtigkeit dessen, was Oswald Spengler schon prophezeit hatte ( ):
Die Überlegenheit der weißen Rasse und insbesondere der abendländischen
Kultur werde sich zuletzt nur noch in der Technik ausdrücken, und es sei
unsere Aufgabe, wenigstens diesen Vorsprung noch bis ins 23. Jahrhundert oder
noch länger zu verteidigen. 
Demographie
erklärt nicht alles, aber ohne Demographie ist alles nicht erklärt. | |
Schon archaische Stammesgesellschaften,
die alles in allem begrenzte Sohnespotentiale aufzogen und viel von Geburtenkontrolle
verstanden, hatten deren Außeneinsatz in einer Weise organisiert, bei der Krieg und Genozid noch kaum unterscheidbar waren. Ihre militärischen Operationen
zielten zwar auch auf Ernährungsgrundlagen, aber eher im Sinne einer Optimierung,
einer Gewinnung von ökologisch interessanterem Lebensraum. Da zogen also
keine Hungernden los, sondern Krieger, die sich noch besser stellen wollten. Ihre
Eroberung von Äckern, Gewässern und Wäldern führte »zur
Umverteilung des Landes von den Schwachen zu den Starken«. Dafür gab
es mit der »Vertreibung der Schwächeren« und »Ausrottungskriegen«
im wesentlichen nur zwei Mittel. Überlebende junge Frauen und auch Kinder
der Schwächeren konnten vom Siegerstamm adoptiert werden, da er Gefallene
zu ersetzen hatte und selbst ja keineswegs eine überbordende Populationsdynamik
aufwies. Jede »Kolonisation« erweist sich bei genauerem Zusehen als
Euphemismus für eine Mixtur aus Ansiedlung und Ausrottung. Das gilt selbstverständlich
auch für die Zeit, als Griechen, Phönizier und Römer ihre überzähligen
Söhne - die gesunden wurden meist aufgezogen, während bereits der Erhalt
eines einzigen Mädchens der Sitte Genüge tat - für die Auswanderung
ausrüsteten. Diese Siedler hatten - nach Raub der Töchter und Tötung
der Väter und Brüder - die Stämme um das Mittelmeer herum alsbald
eliminiert und stießen dann in großen Kriegen unter Ebenbürtigen
aufeinander. Die schon im Altertum verklärte Pax Romana setzte erst ein,
als 146 v.u.Z. mit der Zerstörung und Ausmordung von Korinth (50 000 Tote
bei 120 000 Einwohnern) und Karthago (150 000 von 250 000 Einwohnern) die Metropolen
der Griechen und der Phönizier ausgelöscht worden waren. Für die
Eroberung der Welt aus europäischen Youth Bulges in den 400 Jahren zwischen
1493 und 1900 waren gerade mal 50 Millionen, allerdings zu allem entschlossene
Menschen erforderlich. 50 Millionen junge Leute könnte das heutige Indien
(345 Millionen Kinder unter 15) an einem einzigen Tag freigeben und wäre
immer noch mit einem heftigen Bevölkerungswachstum daheim beschäftigt.
Der neue Youth Bulge-Weltfeind ist also ein ganz alter Bekannter und zieht sehr
lange schon seine Spur durch die Geschichte. .... Es spricht
wenig dafür, daß die nicht unterzubringenden Heißsporne von heute
auf Großtaten verzichten werden denn »der Krieg versorgt noch jedermann,
durch Sieg oder Tod« (Thomas Hobbes, 1651, Kap. XXX, § 17 ).
Als durch Francis Fukuyama (1989; 1992 )
das Ende der Geschichte verkündet wurde, hatte er die zornigen Männer
schlichtweg vergessen ( ).
Und das, obwohl der aktuelle Youth Bulge größer ausfällt als alle
seine Vorgänger. Im Jahre 2002 hat der ehemalige Berater des US-Außenministeriums
dann einen möglichen Wiederbeginn historischer Dynamik eingeräumt ....
Wegen des höheren Mädcheninfantizids dürften in den kommenden 15
Jahren etwa 750 Millionen Jungen aus Children Bulges in das Kampfalter
der Youth Bulges überwechseln. Selbst im optimistischen Szenario, daß
für jeden ausscheidenden Vater sogar mehr als ein Sohn in der Heimat eine
Position findet, werden mindestens 300 Millionen junge Männer zweite
oder gar dritte Brüder - in die Territorien der entwickelten Welt drängen.
Dort werden im selben Zeitraum gerade 100 Millionen Jungen in das Jugend- und
Erwachsenenalter entlassen, von denen die große Mehrheit für Frieden
und Gewaltlosigkeit erzogen wird. ( ).
Und in den USA sind 20% davon Übergewichtige!Von
den 6,25 Milliarden Menschen des Jahres 2003 (genau: 6 240 739 158 am 31. Juli
2002) wurden 4 Milliarden in den 35 Jahren nach 1968 geboren, als die weltweite
Bewegung der 68er begonnen und schon sich für ganz besonders zahlreich, jugendlich
und wirkungsmächtig gehalten hatte. .... Jedes Jahr hat in diesen 35 Jahren
die Weltbevölkerung zwischen 75 und 87 Millionen (jeweils Überschuß
der Geborenen über die Gestorbenen) zugenommen. 2004 sollen es nur noch 74
Millionen sein und am Ende von noch einmal 35 Jahren, im Jahre 2038, soll die
Zunahme lediglich 49 Millionen betragen. Obwohl die 750 Millionen Mangelernährten
unter den 6,25 Milliarden zutiefst beunruhigen müssen, dürfen die Schritte
nach vorn nicht übersehen werden. 1930 trug die Erde 2 Milliarden Menschen,
von denen ein erheblicher nicht genau bekannter Anteil gehungert
hat. Wer damals für den Beginn des 21. Jahrhunderts 5,5 Milliarden satte
Menschen vorausgesagt hätte, wäre in der Phantastenecke gelandet. Obwohl
die absolute Weltbevölkerung zwischen 1990 und 2000 noch einmal um eine Milliarde
zulegt, ist die Zahl der Menschen mit lediglich einem US-Dollar pro Tag von 1280
auf 1150 Millionen und der Prozentsatz der Hungerbedrohten von 20 Prozent auf
17 Prozent gefallen. Wichtiger noch, wo heute absolute Armut angetroffen wird,
kann sie nicht auf überschrittene natürliche Grenzen zurückgeführt
werden. Selbst in vielen Ländern mit Hungernden werden mehr Nahrungsmittel
produziert, als vor Ort konsumiert werden können. Je erfolgreicher nun der
Kampf gegen den Hunger verläuft, desto kampfeslustiger werden die nach Positionen
strebenden jungen Männer. Die ubiquitäre Hoffnung auf Weltfrieden durch
Sättigung auch noch der 750 Millionen absolut Armen gilt den Strategen als
liebenswerteste und zugleich naivste der Illusionen. Kaum zwei Tode stehen so
fern voneinander wie Hungertod und Heldentod. Ohne in Hunger zu versinken, haben
die islamischen Länder ihre Einwohnerschaft im 20. Jahrhundert von 150 auf
1200 Millionen verachtfacht. Europa, das sich 1900 mit 401 Millionen Menschen
auf ein Viertel der Weltbevölkerung vermehrt hatte, war bis 2000 »nur«
auf ca. 725 Millionen gestiegen und hatte sich so aus einer fast dreifachen Übermacht
gegenüber dem Islam in eine fast zweifache Unterlegenheit gedreht.
( ).
Die Kampfformel der verzweifelt um Positionen ringenden jungen Männer ist
uralt: Gebt uns genügend ab oder ihr werdet auch nichts davon haben.
Überlaßt uns einen gerechten Anteil des vom Volke Geschaffenen,
sonst werden wir euch alles nehmen. Selbst wenn wir unterliegen, wird die Beute,
die wir nicht festhalten können, zerstört. Eine solche Forderungskette
zieht sich in endlosen Variationen durch den Lauf der Zeiten. So primitiv dieser
Grundmechanismus auch arbeitet, so simpel kommt er gleichwohl nicht daher. Das
zwar übermächtig starke, aber dennoch niedrige Motiv will höhere
Weihe. Noch die Drahtzieher der Attentate vom 11. September 2001 wissen um diese
Notwendigkeit. Deshalb heißt es im Befehl: Und wie Mustafa, einer
der Anhänger des Propheten, sagte, töte und denke nicht an den Besitz
derjenigen, die du töten wirst. Die Bewegten brauchen eine gerechte
Sache. Fast immer gibt es die und führt nicht nur Reporter, sondern auch
spätere Revolutionsforscher leicht in die Irre. Denn eine Logik, die aus
der Gerechtigkeit einer Sache zwangsläufig zum Töten für sie führt,
gibt es nicht. ( ).
Oder etwa doch? Töten
mit Bevölkerungspolitik: »In der Menschheitsgeschichte«,
schreibt Prof. Birg ( ),
»sind die meisten multi-kulturellen Gesellschaften gescheitert.«
( ).
Die demographische Entwicklung betrifft uns alle. Ihre Auswirkungen sind
so weitreichend, daß es schwerfällt, den Überblick zu behalten.
Wer weiß beispielsweise, daß die Übernahmeschlachten ausländischer
Fondsgesellschaften um deutsche Unternehmen etwas mit Demographie zu tun haben
? Wegen des umlagefinanzierten deutschen Sozialversicherungssystems verfügt
Deutschland im Gegensatz zu Ländern mit kapitalstockfinanzierter Alterssicherung
wie die USA oder Großbritannien über keine international bedeutenden
Kapitalgesellschaften und Banken; es hat trotz seines großen wirtschaftlichen
Potentials keine international konkurrenzfähige Finanzmacht. Deswegen fließen
die Dividenden der von ausländischen Fonds übernommenen Unternehmen
ebenso wie die Zinsen der Staatsanleihen, die von den nachrückenden Generationen
verdient werden müssen, den Pensionären in Kalifornien, Philadelphia
oder Cornwall zu. Die Staatsanleihen selbst hingegen sind von den schrumpfenden
Generationen unserer Kinder und Enkel zurückzuzahlen. Der internationale
demographische Konflikt ist nur eines der aktuellen Beispiele für die fachübergreifende
Bedeutung der Demographie. ( ).
Erinnert sei noch einmal an Bismarck ( ):
Sein grandioses Werk aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wird noch heute
weltweit bewundert und die von ihm eingeführte moderne Sozialversicherung
als ein Zauberwerk angesehen; die heutigen Probleme würde er trotz ihres
umgekehrten Vorzeichens genauso klug lösen wie damals: Daran zu erinnern
ist heute wichtig, weil Deutschland am Beginn des 21. Jahrhunderts - diesmal aus
zwingenden demographischen Gründen und nicht wie zur Zeit Bismarcks aus politischen
- erneut die Aufgabe zuwächst, die soziale Sicherung und mit ihr das gesamte
Regelwerk des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens durch tiefgreifende
gesellschaftliche Innovationen zu revolutionieren ( ),
genau so, wie ein heutiger Bismarck es schon längst gemacht hätte. Das
Potential zur Veränderung der realen Verhältnisse und nicht die Träume
über eine Verbesserung der Welt und der Menschen bildet den Kern der ...
Bevölkerungstheorie ....  Verfassungswidrige
Politik unserer Kinderfeinde: Unter den vielen zerstörerischen Beispielen,
so Birg ( ),
kommt der großen Rentenreform von 1957 und dem damals eingeführten
Umlageverfahren, auf dem auch die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung
beruht, eine herausragende Bedeutung zu. Durch diese Reform wurden die Ansprüche
auf Altersversorgung kollektiviert, aber die zur Erfüllung der Ansprüche
notwendigen «generativen Leistungen» in der Form der Erziehung künftiger
Beitragszahler den Familien aufgebürdet - eine nach meinem Dafürhalten
verfassungswidrige Reform, die den Gleichheitsgrundsatz der Verfassung verletzt,
indem sie die Gruppe der Kinderlosen privilegiert, und die darüber hinaus
den Artikel 6 des Grundgesetzes - «Ehe und Familie stehen unter dem besonderen
Schutze der staatlichen Ordnung» - in sein Gegenteil verkehrt, ein Tatbestand,
der von Fachleuten als «Transferausbeutung der Familien» bezeichnet
wird (Jürgen Borchert, Sozialrichter). Der verfassungssrechtliche Skandal
hat wahrscheinlich eine subtile, zerstörerische Wirkung auf die kulturelle
Substanz unserer Gesellschaft und auf unsere rechtsstaatliche Kultur. Er ist der
entscheidende Grund für den schwindenden Wunsch nach Kindern und für
die fehlende Bereitschaft ..., ... eine Politik zu erzwingen, in deren Zentrum
die Familie und nicht das abstrakte Interesse des Individuums steht, dessen Existenz
ohne Familien nicht vorstellbar ist. ( ).
Die familienfeindliche Fehlkonstruktion der gesetzlichen Renten-, Kranken- und
Pflegeversicherung ist eine einzeln benennbare, wichtige Ursache des Geburtenrückgangs
nach dem Zweiten Weltkrieg. ( ).
Die 1955 von dem Kölner Privatdozenten Wilfried Schreiber (Volkswirt
und Geschäftsführer des Katholischen Unternehmerverbandes) vorgeschlagene
und von Konrad Adenauer (der Schreibers 3-Generationen-Modell
auf ein 2-Generationen-Modell verkrüppelte - dummerweise )
epochemachenden Rentenreform von 1957 verwirklichte Idee einer demographischen
Garantie der Alterssicherung durch das Umlageverfahren - die jeweils mittlere
Generation finanziert die Renten der gleichzeitig lebenden Ruheständler -
ist im Prinzip die beste Lösung, allerdings nur dann, wenn die demographische
Basis langfristig trägt, und zwar über einen Zeitraum von Generationen.
Ist diese Voraussetzung verletzt - Adenauer glaubte, daß die Menschen sowieso
«immer» genügend Kinder haben und lehnte die von Schreiber zusätzlich
zur Rentenkasse geforderte «Familienkasse» strikt ab -, treten schwierigste
Bewertungsprobleme auf. Dann müssen bei der Bemessung der Rentenhöhe
zwei verschiedene Arten von Lebensleistungen gerecht gegeneinander abgewogen werden:
Die unbezahlten Arbeits- und Erziehungsleistungen der Eltern, insbesondere der
Frauen, und die vom Markt entlohnten Arbeitsleistungen der Erwerbstätigen
bzw. die daraus entrichteten monetären Rentenbeiträge. Schon eine Einteilung
der Arbeits- und Erziehungsleistungen der Eltern und der monetären Leistungen
der Erwerbstätigen in je drei Klassen - beispielsweise niedrig, mittel, hoch
- ergibt bei einer Kombination neun Fallgruppen von Rentenansprüchen, also
mehr als Steuerklassen - abgesehen von einer notwendigen zusätzlichen Differenzierung
innerhalb jeder der neun Fallgruppen. Soziale Gerechtigkeit erfordert also Differenzierungen,
die im deutschen Sozialversicherungssystem erst noch durch tiefgreifende Reformen
eingeführt werden müssen. Was würde geschehen, wenn die Bevölkerung
aus der gesetzlichen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung austreten und sich
unter Beibehaltung des Umlageverfahrens in einem neuen Verein zusammenschließen
könnte? Der Verein würde das Niveau der individuellen Versorgungsansprüche
der Rentner, Kranken und Pflegebedürftigen ebenso wie die Höhe der zu
entrichtenden Beitragssätze nach der Kinderzahl staffeln, alles andere würde
bei einem umlagefinanzierten Versorgungssystem als ungerecht empfunden und abgelehnt
werden. Es dürfte eigentlich kein Problem sein, eine politische Mehrheit
für diese Regelung zu erreichen, denn wenn ein Drittel der Jahrgänge
seit 1965 kinderlos bleibt, dann bedeutet dies auch, daß die übrigen
zwei Drittel mit Kindern ihre Interessen mit Mehrheit durchsetzen könnten.
Das Bundesverfassungsgericht kam in seinem Urteil zur Pflegeversicherung (03.04.2001)
zum gleichen Ergebnis: Durch unser umlagefinanziertes System werden Menschen ohne
Kinder in verfassungswidriger Weise bevorzugt, weil sie, so das Gericht, die gleichen
Versorgungsansprüche wie Menschen mit Kindern erwerben, obwohl sie nur den
monetären, nicht aber den vom Gericht sogenannten «generativen»
Beitrag in Form der Erziehung künftiger Beitragszahler leisten - die entscheidende
Voraussetzung für das Funktionieren der umlagefinanzierten Pflegeversicherung.
Nicht nur die gesetzliche Pflegeversicherung, sondern auch die gesetzliche Renten-
und die Krankenversicherung beruhen auf dem Umlageverfahren. Das Gericht hat deshalb
in seinem Urteil der Politik zu verstehen gegeben, daß wahrscheinlich auch
die Renten- und die Krankenversicherung die Kinderlosen in einer den Gleichheitsgrundsatz
der Verfassung verletzenden Weise bevorzugen und eine diesbezügliche Überprüfung
des gesamten umlagefinanzierten Sozialversicherungssystems verlangt. Wenn eine
realistische Überprüfung stattfände, würde das Ergebnis ähnlich
wie bei der Pflegeversicherung lauten: Durch die Vervierfachung des Anteils der
zeitlebens kinderlos bleibenden Menschen an einem Jahrgang verletzt das Umlageverfahren
mit seiner Privilegierung der Kinderlosen den Gleichheitsgrundsatz der Verfassung
auch in der gesetzlichen Renten- und sogar in der Krankenversicherung, denn die
von den Kinderlosen mitfinanzierten Gesundheitsausgaben für die beitragslos
mitversicherten Kinder sind wesentlich niedriger als die Gesundheitsausgaben für
ältere Menschen mit oder ohne Kinder. Eine der entscheidenden Auswirkungen
der demographischen Entwicklung bzw. der extremen Kinderlosigkeit besteht darin,
daß das soziale Sicherungssystem als Ganzes schließlich unsozial,
ungerecht und verfassungswidrig wurde. Dieser Sachverhalt wurde auf die Formel
gebracht: »An Kindern profitiert, wer keine hat« .... ( )
! Demographisch-ökonomisches
Paradoxon! ** | Selten
wird thematisiert, daß die Nebenwirkungen der Wirtschaftspolitik auf die
Geburtenzahl die Wirkungen des eigentlich zuständigen Familienministeriums
bei weitem übertreffen. Je besser die Wirtschaftspolitik beispielsweise das
Ziel eines hohen Pro-Kopf-Einkommens erreicht, desto unerschwinglicher werden
Kinder, falls Erwerbsarbeit und Familienarbeit nicht oder nur schwer vereinbar
sind. So kam es zu dem demographisch-ökonomischen Paradoxon, daß in
Deutschland und anderen Ländern die Pro-Kopf-Kinderzahl mit dem wachsenden
Pro-Kopf-Einkommen abnahm, statt zuzunehmen. In Deutschland etwa ist die Kinderzahl
pro Frau heute nur noch etwa halb so hoch (1,3) wie in den 60er Jahren des 20.
Jahrhunderts, obwohl sich das Pro-Kopf-Einkommen seitdem mehr als verdoppelte.
Die Dimension des demographischen Problems ist für unsere Gesellschaft möglicherweise
zu groß, es läßt sich nicht durch das Nadelöhr der politischen
Interessen zwängen: «Die Bevölkerung hat keine Lobby» (Josef
Schmid). Wer den Gedanken von sich weist, zur Sicherung seines eigenen Alters
Kinder zu erziehen, wird für die Alterssicherung anderer erst recht keine
in die Welt setzen. Die demographischen Nebenwirkungen der ressortspezifischen
Interessenpolitik - die Auswirkungen der Wirtschaftspolitik, der Bildungspolitik,
der Arbeitsmarktpolitik und anderer Politikbereiche auf die demographischen Strukturen
und Prozesse - sind in ihrer Summe von so hohem Gewicht, daß man folgenden
Grundsatz formulieren kann: Eine an demographischen Zielen orientierte Politik
kann ihre Ziele nur dann erreichen, wenn sie die demographischen Nebenwirkungen
der anderen Ressorts kontrolliert, die die größten demographischen
Wirkungen ausüben, ohne selbst demographische Ziele zu verfolgen, d. h.,
wenn sie als Querschnittspolitik praktiziert wird. .... In Deutschland wird seit
drei Jahrzehnten eine Bevölkerungspolitik der kompensatorischen Einwanderungen
praktiziert. Diese Politik überflüssig zu machen und wieder eine Politik
für die Bevölkerung zu betreiben, die die Geburtenrate auf das bestandserhaltende
Niveau von zwei Kindern pro Frau anhebt, ist langfristig auch deshalb ohne Alternative,
weil sich die Einwanderer der niedrigen Geburtenrate in Deutschland erfahrungsgemäß
anpassen. Zur Kompensation der ständig schrumpfenden Geburtenzahl bzw. zur
Dämpfung der Alterung würden in Zukunft dementsprechend immer mehr Einwanderer
gebraucht. Heute reicht noch ein Einwanderungssaldo von rund 200 Tsd. aus, um
die Schrumpfung auszugleichen, aber wegen des steigenden Geburtendefizits müßte
der Saldo künftig auf 500 Tsd. und schließlich auf 700 Tsd. pro Jahr
zunehmen. Die in Deutschland seit drei Jahrzehnten praktizierte Bevölkerungspolitik
durch kompensatorische Einwanderungen ließe sich nicht einmal dann rechtfertigen,
wenn mit ihr mehr Probleme gelöst als geschaffen würden. Denn Einwanderer,
die in Deutschland Probleme lösen, können dies nicht in ihren Herkunftsländern
tun. Die deutsche Bevölkerungspolitik durch Einwanderungen ist den Herkunftsländern
der Einwanderer auf Dauer nicht zuzumuten, und sie wird auch der Verantwortung
nicht gerecht, die wir nicht nur gegenüber anderen Ländern haben, sondern
auch «gegen uns selbst», wie Immanuel Kant es formulierte. Die Verantwortung
«gegen uns selbst» schließt jene gegenüber den kommenden
Generationen ein - unseren Kindern und Enkeln, denen wir nicht nur eine intakte
natürliche Umwelt, sondern auch eine soziale Mitwelt hinterlassen sollten,
die sie nicht belastet. In einer Demokratie besteht das oberste Ziel allen staatlichen
Handelns in einer Politik für die Bevölkerung. Deren Erfolg oder Mißerfolg
läßt sich nicht zuletzt daran messen, ob die Lebensbedingungen zu einer
ständigen Abnahme der Bevölkerung oder zu einem demographisch stabilen
Fundament der Gesellschaft führen. Wenn das Ziel einer Demokratie darin besteht,
«das größte Glück der größten Zahl» zu
erreichen, wird es bei einer schrumpfenden Zahl von Demokraten verfehlt. Die Beseitigung
der ökonomischen Ausbeutung der Familien ist eine notwendige Bedingung dafür,
daß der Wunsch nach Kindern wieder zu einem selbstverständlichen Leitbild
der Persönlichkeitsentwicklung wird. Um ihn auch praktisch erfüllbar
zu machen, dürfen die Lebensläufe der Menschen mit Kindern nicht länger
zu Hindernisläufen denaturieren, bei denen sich die Ziele der beruflichen
Entwicklung und der Familienentwicklung in die Quere kommen. Die skandinavischen
Länder und Frankreich zeigen, daß sich dieses Ziel durch eine fachlich
gute Betreuung von Kindern in staatlichen, kirchlichen oder privaten Einrichtungen
erreichen läßt. Es fehlen in Deutschland nicht die Erkenntnisse und
auch nicht die finanziellen Mittel .... Es fehlt schlicht der politische Wille,
sonst hätten die Wähler, die ja mehrheitlich Eltern sind oder es werden
wollen, schon längst folgende Neuerungen durchgesetzt, von denen eine nachhaltige
Erhöhung der Geburtenrate zu erwarten ist:-
Familien- und zukunftsgerechtere Reformen der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung
durch Berücksichtigung der Arbeits- und Erziehungsleistungen der Familien
mit Kindern. Schaffung einer größeren gesellschaftlichen Anerkennung
der von den Eltern erbrachten Erziehungsleistungen durch Aufklärung der Bevölkerung
über die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen des individuellen
demographischen Verhaltens. Das System der sozialen Sicherung (Renten-,
gesetzliche Ktanken- und Pflegeversicherung u.ä. Versicherungen aus dem 19.
Jh.) wurde ursprünglich für eine junge Bevölkerung konzipiert.
Weil wir in der Zukunft eine mehrheitlich alte Bevölkerung haben werden,
müssen unsere Politiker das gesamte System, das bekanntlich schon seit etwa
1972 auf seine Reform wartet, endlich reformieren und an diese auf dem Kopf stehende
Alterspyramide anpassen.
 -
Weitgehende außerhäusliche Betreuung der Kinder ab dem Säuglingsalter
in Kinderkrippen, Kindergärten, Ganztagsschulen, Betrieben oder in privaten
Haushalten durch Tagesmütter sowie praktische Erleichterungen wie familiengerechte
Arbeitszeiten. Einführung hochwertiger Betreuungseinrichtungen sowie Ganztagsschulen
(nicht Gesamtschulen) zur Unterstützung der Erziehungsleistungen der Eltern.
- Erhöhung von Kinderfreibetrag, Kindergeld
und Erziehungsgeld, einschließlich der Gewährung von Vorteilen wie
die Anrechnung der Erziehungszeiten in der Rentenversicherung der Eltern und Staffelung
der Beiträge zur Sozialversicherung nach der Kinderzahl.
- Änderung des Grundgesetzes zur Einführung
eines Eltern- bzw. Familienwahlrechts.
- Priorität für Mütter bei Stellenbesetzungen
durch Frauen.
Vielleicht liegen die Versäumnisse
auf diesen Gebieten an der grassierenden Gedankenlosigkeit und an der üblichen
Überbewertung kurzfristiger Ziele, gepaart mit Unkenntnis über deren
langfristige Konsequenzen. Es könnte aber auch mehr dahinterstecken - eine
Art historisch verwurzeltes, stilles Einverständnis mit dem Abwärtstrend
auf der schiefen Bahn, erkennbar an den unterschiedlichen Gesichtern einer trotzigen
oder ins Elegische entrückten, in jedem Fall aber bekennenden, aggressiven
und geradezu intoleranten Gleichgültigkeit, eine Art Selbstbestrafung als
Folge von Selbsthaß. Deutschland gibt Rätsel auf. Heinrich Heine kommt
einem in den Sinn: »Denk ich an Deutschland in der Nacht ....« Und
Karl Kraus: Die Deutschen werden dereinst Kyffhäuser mit Kaufhäuser
verwechseln. Diese Gefahr ist vorbei, die meisten scheinen sich nur noch für
Kaufhäuser zu interessieren. .... Der
Zug fährt weiter in die falsche Richtung. Die vom Gericht festgesetzte Frist
für die Änderung der verfassungswidrigen Bevorzugung der Kinderlosen
auf Kosten der Familien mit Kindern in der Pflegeversicherung (31.12.2004) ist
verstrichen, aber die Ungerechtigkeit blieb. Die durchgeführten gesetzlichen
Änderungen werden dem Urteil nicht gerecht, sie haben den Charakter einer
Alibihandlung. .... Der wichtigste und schwerwiegendste Irrtum über die Natur
der demographischen Veränderungen ist der Glaube, daß uns ein rascher
Wiederanstieg der Geburtenrate auf 1,6, 1,8 oder zwei Kinder pro Frau vor dem
Schlimmsten bewahren könnte. Aber es ist dreißig Jahre nach zwölf,
heute kann selbst ein Anstieg der Geburtenrate auf die ideale Zahl von zwei Kindern
je Frau die Alterung für Jahrzehnte nicht mehr abwenden. Der Anteil der über
60jährigen an den 20-60jährigen würde sich bei der deutschen Bevölkerung
selbst dann verdoppeln, wenn die Lebenserwartung nicht mehr zunähme. Daß
es ein demographisches Momentum mit irreversiblen Folgen gibt, ist vielleicht
die wichtigste Erkenntnis der Demographie. Wenn ein demographischer Prozeß
ein Vierteljahrhundert in die falsche Richtung läuft, dauert es ein Dreivierteljahrhundert,
um ihn zu stoppen. So viel Zeit hat unsere schnellebige Gesellschaft nicht, ihr
scheint jetzt schon die Geduld auszugehen. Deshalb ist es konsequent, daß
sich die Gesellschaft Politiker wählte, die ihre existentiellen Probleme
ignorierten und sich nach der Logik verhielten: Wo keine Lösung ist, ist
auch kein Problem. ( ).
Die Wähler sind also auch nicht sehr viel unschuldiger als ihre Gewählten.
Ökonomisch-demographisches
Paradoxon! ** | Sinkende
Kinderzahlen in modernen Industriestaaten lassen sich auf Umstände
zurückführen, die z.B. Steffen Kröhnert, Nienke van Olst und Reiner
Klingholz vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ziemlich
genau zu wissen behaupten. Ökonomische Erklärungsmodelle,
sagen sie, machten vor allem folgende Entwicklungen für den ausbleibenden
Nachwuchs verantwortlich:- Den Wegfall des familiären
Wirtschaftens in Bauern- und Handwerkshaushalten. Damit entfällt der Nutzen
von Kindern als billige Arbeitskraft.
- Den Aufbau
staatlich organisierter Alterssicherungssysteme anstelle der Versorgung älterer
Menschen durch ihre Kinder. Eigene, beitragspflichtige Erwerbstätigkeit wird
dadurch für die Rente wichtiger als Kindererziehung.
- Die
gestiegenen Kosten von Kindern durch längere Ausbildung.
- Die
zunehmende Berufstätigkeit von Frauen. Damit verbunden ist der Verlust von
Einkommen für den Fall, daß Frauen ihren Beruf aufgeben, um die Kinder
zu betreuen.
Doch auch die Veränderung
von Normen und Werten der Gesellschaft trägt ihren Teil zu geringen Kinderzahlen
bei:- Der höhere Bildungsstand von Frauen
verändert deren gesellschaftlichen Status. Dies ermöglicht andere Lebensentwürfe
als nur jenen, die Mutterrolle zu übernehmen.
- Die
zunehmende Individualisierung der Gesellschaft bietet immer mehr biographische
Optionen an. Eine frühe Entscheidung für ein Kind schränkt insbesondere
für Frauen die Freiheit ein, eine qualifizierte Ausbildung abzuschließen,
berufstätig zu sein und Beruf oder Wohnort zu wechseln.
- Das
Modell der lebenslangen Ehe löst sich auf, Partnerschaften werden unsicherer.
Dies erschwert die Entscheidung für Kinder und verschiebt die Nachwuchsplanung
in immer höhere Lebensalter- manchmal, bis es zu spät ist.
Den
stetigen Rückgang der Kinderzahlen in modernen Industriegesellschaften bezeichnen
manche Bevölkerungswissenschaftler als »ökonomisch-demographisches
Paradoxon«. Je mehr Kinder sich Menschen in den immer wohlhabenderen Gesellschaften
theoretisch leisten könnten, je mehr individuelle Freiheiten sich ihnen eröffnen,
um so weniger Nachwuchs setzen sie in die Welt. Nach dieser Theorie müßten
liberale, marktwirtschaftlich und kapitalistisch orientierte Gesellschaften langfristig
aussterben.  |
 | Der
Westen ist nun einmal bestimmt durch den Rationalismus der Wissenschaften, den
Kapitalismus als Wirtschaftsform, den Liberalismus als politische Form. Der
Liberalismus ist sein Fehler. (Lee Kuan Yew ).

Ich
habe kaum ein Verfahren, in dem nicht ein Ausländer oder Spätaussiedler
auf der Anklagebank sitzt. (Dieter Piepenburg, Vorsitzender des Jugendschöffengerichts
Pforzheim). Es gibt zwei Typen von Einwanderungsländern.
Die einen, wie die USA, legen pedantisch fest, welche Leute sie hereinlassen,
ökonomisch und sozial integrieren können. Die anderen, für die
es bis jetzt nur ein historisches Beispiel gibt, bevorzugen Zuwanderer, mit denen
sie nichts anfangen können, aber die sie wenigstens unterstützen wollen.
(Johannes Gross, in: FAZ-Magazin, 16.04.1999). Dabei wissen die hierfür verantwortlichen
Politiker und Lobbyisten genau, daß ihre Zuwanderungspolitik (sie ist Teil
ihrer negativen Bevölkerungspolitik) völlig unsinnig, viel zu zu gefährlich
und viel zu teuer ist:
Zuwanderung ist völlig unsinnig, viel zu gefährlich und viel zu teuer
! Die Zuwanderer sind Unqualifizierte, belasten die Sozialkassen (sie wollen auch
gar nicht qualifiziert sein, weil ihnen das Sozialgeld neben den Einkünften
aus der Kriminalität ausreicht), also Staat, Steuerzahler, Institutionen,
v.a. die Arbeit von Polizei und Justiz, die Haftanstalten, die innere Sicherheit
und in der Folge auch die äußere Sicherheit. Qualifizierte Zuwanderer
gibt es kaum, und da, wo es sie gibt, sind sie von den angelsächsischen Staaten
längst weggeschnappt (interessant hierbei ist, daß die Qualifizierten
in die Länder gehen, in denen es kaum Sozialgeld gibt und mit guten Verdienstmöglichkeiten
gelockt wird, während die Unqualifizierten in die Länder gehen, in denen
mit Sozialgeld als gute Verdienstmöglichkeit gelockt wird). Wer wissen will,
wie gefährlich die Zuwanderung ist, braucht nur in die schon längst
vorhandenen Problemviertel der Städte zu gehen. An der Zuwanderung verdienen
nur die Zuwanderer. Für uns, unseren Staat, unsere Gesellschaft, unser Wertesystem,
unsere Kultur ist die Zuwanderung kein Gewinn, sondern ein Verlust. Für uns
ist die Zuwanderung ein Minusgeschäft, und folglich ist auch die Bilanz
pro Zuwanderer negativ. (Vgl. Tabelle). |
Also: auch rein ökonomisch
ist Zuwanderung unsinnig und zu teuer! | Zum
Vorverständnis: Das Pro-Kopf-Einkommen ist ein Bruch mit dem Bruttoinlandsprodukt
im Zähler und der Bevölkerungszahl im Nenner. Mit einfacher Schulmathematik
läßt sich demonstrieren, daß die prozentuale jährliche Wachstumsrate
eines Bruchs (bei stetiger Entwicklung) stets gleich der Wachstumsrate des Zählers
minus der Wachstumsrate des Nenners ist. Wenn beispielsweise das Bruttoinlandsprodukt
mit einer Wachstumsrate von drei und die Einwohnerzahl mit einer Wachstumsrate
von einem Prozent zunimmt, wächst das Pro-Kopf-Einkommen um rund zwei Prozent.
( ).
Noch einmal zum Einprägen:
 Hochindustrialisierte
Wohlstandsländer wie Deutschland und die Schweiz sind für Zuwanderer
aus armen Ländern nicht wegen des hohen Bruttoinlandsprodukts insgesamt attraktiv,
sondern wegen des hohen Bruttoinlandpsrodukts pro Kopf (!),
sonst wäre beispielsweise Indien ein Ziel für Migranten aus der Schweiz
und nicht die Schweiz ein Ziel für Migranten aus Indien, denn das Bruttoinlandsprodukt
Indiens übertrifft wegen seiner hohen Einwohnerzahl naturgemäß
das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz. Wählt man für eine an rein ökonomischen
Zielen orientierte Zuwanderungspolitik sinnvollerweise das Pro-Kopf-Einkommen,
dann läßt sich die Frage, ob niedrige oder hohe Einwanderungen günstiger
sind, durch folgendes Beispiel illustrieren. Im Fall A sei durch hohe Einwanderungen
eine leicht positive Wachstumsrate der Bevölkerung von beispielsweise 0,7%
pro Jahr möglich, im Fall B sei die Wachstumsrate der Bevölkerung bei
geringeren Einwanderungen negativ, beispeilsweise -0,5%. Das Bruttoinlandsprodukt
möge durch hohe Einwanderungen im Fall A jährlich mit 2,5% wachsen,
im Fall B nur mit 1,5%. Unter diesen Annahmen erhöht sich das Pro-Kopf-Einkommen
im Fall A bei hohen Einwanderungen jährlich um 1,8% (= 2,5% - 0,7%), im Fall
B wächst das Pro-Kopf-Einkommen bei niedrigeren Einwanderungen jedoch schneller,
... um 2,0% (= 1,5% - -0,5%). Nach beispielsweise 30 Jahren wäre das Pro-Kopf-Einkommen
bei niedriegn Einwanderungen um 170% gestiegen, bei hohen nur um 144%. Was folgt
aus dieser Betrachtung? Nichts charakterisiert die Einstellung einer Gesellschaft
gegenüber ihren existentiellen Zukunftsproblemen treffender als die Ziele,
die sie nicht einmal mehr dikutiert, geschweige denn durch politische Anstrengungen
aktiv verfolgt. .... Die für die Sicherung des Wohlstands unabdingbaren,
ehrgeizigeren Ziele wurden in der Politik stillschweigend aufgegeben, sie kommen
im politischen Diskurs und in den Gutachten, die von den Wissenschaftlern für
Politiker angefertigt werden, nicht mehr vor. Zuwanderungsfragen können zwar
nicht nur nach ökonomischen Maßstäben entschieden werden, aber
selbst wenn man alle gesellschaftlichen und kulturellen Zuwanderungsprobleme beiseite
läßt und ökonomische Ziele in den Vordergrund stellt, ist eine
auf hohe Einwanderungen abzielende Zuwanderungspolitik für Deutschland ökonomisch
von Nachteil, weil sie das Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens verringert, jedenfalls
so lange das Qualifikationsniveau der Zuwanderer mehrheitlich wesentlich niedrieger
ist als im Landesdurchschnitt. ( ).
So sieht's aus: Das Qualifikationsniveau der Zuwanderer ist sehr, sehr viel niedriger
als im Landesdurchschnitt, zudem bewirken die Zuwanderer sogar ein Sinken des
Landesdurchschnitts, jedenfalls mittel- und langfristig, weshalb nicht nur hohe
Einwanderungen, wie Birg sagt, sondern (von wenigen Ausnahmen abgesehen) Einwanderungen
überhaupt abzulehnen sind. ( ).
Noch gravierendere wirtschaftliche Einbußen entstehen, wenn Zuwanderer
wegen ihrer unterdurchschnittlichen Qualifikation nicht nur keine hochqaulifizierten
beruflichen Tätigkeiten, sondern überhaupt keine Erwerbstätigkeit
ausüben, was für zahlreiche Einwanderer nach Deutschland zutrifft und
treffend als Einwanderung in die sozialen Systeme bezeichnet wird.
(   ).
Berücksichtigt man das unterdurchschnittliche Ausbildungsniveau der
überwiegenden Mehrheit der Zugewanderten und ihrer Nachkommen, dann ist eine
permanente Absenkung des Qualifikationsniveaus in Deutschland (im
Weltmeisterland )
vorprogrammiert. .... Da die Kinder der Zugewanderten in den Schulen wesentlich
schlechter abschneiden als die Deutschen, während sich ihr quantitaiver Anteil
und ihre absolute Zahl Jahr für Jahr erhöhen, bedarf es großer
Anstrengungen, um die negativen demographischen Auswirkungen auf das Ausbildungsniveau
auszugleichen. Das hohe Qualifikationsniveau war bisher ein entscheidender Standortvorteil
und Garant des Wohlstands in Deutschland. ( ).
Aber noch (noch!) hält Deutschland diesen Standortvorteil. (Das liegt an
den Deutschen - an den Deutschen der Vergangenheit viel mehr als an den Deutschen
der Gegenwart und noch viel mehr als an den Deutschen der Zukunft -, an ihrer
Geschichte, an Deutschland als der wichtigsten Nation der abendländischen
Kultur). Wie sind nun aber die Aussichten? Die Abwanderung qualifizierter
Menschen aus Deutschland und die Zuwanderung mehrheitlich wenig qualifizierter
(ohne Scheuklappen gesagt: die Zuwanderung Nichtqualifizierter )
ist keine Quelle des Wohlstands, sondern ein schwerwiegendes, wohlstandsminderndes
Risiko des wirtschaftlichen Niedergangs. ( ).
Wenn wir also wirklich weiterhin Erfolg haben und unseren Wohlstand mehren wollen,
dann sollten wir die Zuwanderung ablehnen, weil sie uns nur Probleme bereitet,
und zwar in allen Bereichen immer mehr und immer rascher. ( ).
Wenn wir nicht nur kulturell, sondern auch ökonomisch WIR bleiben wollen
und eine pronatalistische Politik erfolglos bleiben sollte (was nicht gesagt ist,
aber unsere Politiker, die uns und vor allem unsere Kinder ignorieren, haben ja
noch nicht einmal versucht, damit zu beginnen ),
dann muß gewährleistet sein, daß sich die Bevölkerungsschrumpfung
in Grenzen hält und der technische Fortschritt als einzige verbleibende Wohlstandsquelle
nicht auch noch versiegt. ( ).
Oder nicht auch noch geopfert wird. Wenn ja, dann als Opfer der Scheinmoral-Industrie
( )
!Zuwanderung ist also viel zu
teuer! Wie die vom Ifo-Institut und vom Max-Plack-Institut für ausländisches
und internationales Sozialrecht im Auftrag des Bundesarbeitsministers durchgeführten
Forschungsarbeiten zeigen, übersteigen die vom Staat für die Zugewanderten
erbrachten fiskalischen Leistungen im Rahmen der Sozialversicherung (Gesetzliche
Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung) sowie die steuerfinanzierten Transfers
und die Zahlungen der Gebietskörperschaften für die Bereitstellung der
öffentlichen Güter (Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser,
Verkehrsinfrastruktur, Verwaltung etc.), die vom Staat von den Zugewanderten empfangenen
Leistungen pro Kopf und Jahr um mehrere Tausend DM. (Vgl. Tabelle).
Dieser Befund widerspricht den landläufigen Vorstellungen (also:
der Propaganda und ihrer Wirkung; HB), daß Deutschland fiskalisch
von der Zuwanderung profitiere. Nach dieser Untersuchung (und
nicht nur nach ihr; HB) war und ist die Zuwanderung nach Deutschland
seit langem eine »Zuwanderung in die Sozialsysteme«, die eine »Umverteilung
von den Deutschen zu den Zugewanderten« bewirkt, wie es in dem Forschungsbericht
heißt. ( ).
Man darf einfach nicht übersehen, daß die Einwanderer ... dem
Staat ... zur Last fallen. Einwanderer profitieren von der Umverteilung zugunsten
ärmerer Beitragszahler in der Krankenversicherung und von staatlichen Leristungen
wie der Sozialhilfe, dem Arbeitslosengeld und der Arbeitslosenhilfe, die sie überdurchschnittlich
in Anspruch zu nehmen pflegen. Außerdem steht ihnen, und das ist ein ganz
erheblicher Effekt, die breite Palette unentgeltlich angebotener, aber kostenträchtiger
staatlicher Leistungen zur Verfügung, die von der Benutzung von Straßen,
Brücken, Parks und anderen Elementen der öffentlichen Infrastruktur
bis hin zum Schutz des Rechtsstaates durch seine Richter und Polizisten u.v.m
reichen. Dafür zahlen sie zwar Steuern, doch reichen diese nicht aus, die
verursachten fiskalischen Kosten zu tragen. Zuwanderer haben ein unterdurchschnittliches
Einkommen und gehören deshalb zu denjenigen Bevölkerungsgruppen, die
im Sozialstaat deutscher Prägung mehr Ressourcen vom Staat erhalten, als
sie an ihn in Form von Steuern und Beiträgen abgeben müssen. Nach Berechnungen,
die das Ifo-Institut im Jahre 2001 auf der Basis des sozioökonomischen Panels
für die bisher nach Deutschland Zugewanderten angestellt hat, lag die fiskalische
Nettolast, die Zuwanderer für den Staat verursachen, pro Kopf und Jahr im
Durchschnitt der ersten zehn Jahre bei 2300 Euro. Dabei sind auch die Vorteile
für die Rentenversicherung barwertmäßig bereits berücksichtigt
worden. So gesehen verändert sich das Bild, das ein alleiniger Blick auf
die Rentenversicherung liefert, erheblich. .... Daß die Zuwanderung keine
Lösung des Rentenproblems bietet, wird auch klar, wenn man sich vor Augen
führt, wie viele Menschen zuwandern müßten. .... Das sind astronomisch
hohe Zahlen, die so natürlich niemals realisiert werden und auch keinesfalls
als Empfehlungen interpretierbar sind. Gerade die Größe der Zahlen
zeigt in aller Deutlichkeit, wie gering der Beitrag zur Lösung der demographischen
Problems Deutschlands ist, den man von der Zuwanderung erwarten kann. Das Thema
wird in der öffentlichen Diskussion total überschätzt, und es wird
mißbraucht, um heute schon aus ganz anderen Gründen billige Arbeitskräfte
ins Land zu holen. Dabei braucht der Arbeitsmark selbst ... keine Einwanderungen
..., leidet Deutschland unter einer Massenarbeitslosigkeit, und nicht einem Mangel
an Menschen. ( ).  |
Bilanz pro Zuwanderer in 1997  | Direkte
fiskalische Auswirkungen der Zuwanderung pro Zuwanderer | Einnahmen | | Ausgaben |
GKV | 1817,-
DM | | GKV | 2970,-
DM | GRV | 4053,-
DM | | GRV | 1362,-
DM | SPV | 252,-
DM | | SPV | 67,-
DM | Arbeitslosenversicherung | 701,-
DM | | Arbeitslosenversicherung | 452,-
DM | Steuern | 6044,-
DM | | Steuerfinanzierte
Transfers und Leistungen | 12646,-
DM | Einnahmen
insgesamt | 12867,- DM | | Ausgaben
insgesamt | 17498,- DM |
| Gesamtbilanz
pro Zuwanderer (1997) | | | | Ausgaben | 4631,-
DM | Quelle:
SOEP; Ifo-Institut; Hans-Werner Sinn, EU-Erweiterung und Arbeitskräftemigration,
2001. |
Die Qualifikationsdefizite
sind der entscheidende Grund dafür, daß die Arbeitslosenquote und die
Quote der Sozilhilfeempfänger bei den Zugewanderten aus Nicht-EU-Ländern
um den Faktor 5 und mehr höher sind als bei den Einheimischen, und zwar nicht
nur in Deutschland, sondern in nahezu allen 15er-EU-Ländern ( ).
Die Qualifikationsdefizite sind dabei um so größer, je höher der
Anteil der Zugewanderten an der Bevölkerung ist. Aufgrund dieser Fakten ist
auch in Zukunft nicht damit zu rechnen, daß die Qualifikationsunterschiede
im erhofften Umfang abgebaut werden können. Durch die Strategie einer kompensatorischen
Zuwanderungspolitik würde das für die Produktivität und das Pro-Kopf-Einkommen
wichtige, im Humankapital der jüngeren Erwerbspersonen enthaltene Bildungs-
und Ausbildungskapital beeinträchtigt .... Bei ... Zuwanderungen verringert
sich das Qualifikationsniveau der Bevölkerung, und es kommt zu Einbußen
beim Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens, während gleichzeitig die Integrationskosten
steigen. ( ).
Es
kommt auf das Pro-Kopf-Einkommen an. Das Pro-Kopf-Einkommen sinkt z.B. durch Zuwanderungen.
Es handelt sich also um Propaganda, wenn in der öffentlichen Debatte über
die Zuwanderungen der positive Effekt der Zuwanderungen auf die Höhe des
Bruttosozialprodukts erwähnt wird, denn bei dieser Lüge wird absichtlich
verschwiegen, daß nicht das Bruttosozialprodukt, sondern das Pro-Kopf-Bruttosozialprodukt
bzw. (weil Einkommensseite) Pro-Kopf-Einkommen das Maß für den Wohlstand
bzw. Lebensstandard ist.Wachstumsrate
des Bruttosozialprodukts | | Wachstumsrate
der Bevölkerung | = | Wachstumsrate
des Pro-Kopf-Einkommens | 2,4 % | | 0,8
%
| = | 1,6 % | 2,4
% | | 0,8
% | = | 3,2 % |
 | | Die
Abbildung zeigt u.a. den rückläufigen Trend des Wirtschaftswachstums,
der deutlich mit der Beschäftigung korreliert. Quelle: Institut
der Deutschen Wirtschaft, Nummer 18, 20.04.2004. Wenn
man Bruttoinlandsprodukt durch die Bevölkerungszahl teilt, erhält man
das Pro-Kopf-Einkommen. Und die Wachstumsrate des Pro-Kopf-Einkommens ergibt sich
aus der Differenz zwischen der Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts und der
Wachstumsrate der Bevölkerung. Hier noch einmal als Formel: |
 |
Die
Zuwanderung ist also zu teuer, zu gefährlich, sie hat nur negative Auswirkungen,
und daß trotzdem bei uns immer noch eine Zuwanderungspolitik betrieben wird,
hat ganz andere Gründe, denn diejenigen, die von der Zuwanderung, vom Geburtenrückgang
und von der multikulturellen Gesellschaft profitieren (wollen), gehören
zu denjenigen Lobbygruppen, die unsere Politiker am meisten beeinflussen: Es
leuchtet ein, daß die im normativen Modell der »multikulturellen Gesellschaft«
(und also auch: Zuwanderung! HB) vorgesehene
Kombination von Assimilations- und Diskriminierungsverbot für eine Minderheit
wie die traditionsbewußten Juden, die stets eifersüchtig auf die Bewahrung
ihrer Identität bedacht waren, sehr attraktiv sein mußte. Es ist daher
auch nicht überraschend, daß Juden an der Entwicklung der Doktrin des
kulturellen Pluralismus und des Modells der »multikulturellen Gesellschaft«
von Anfang an einen hervorragenden Anteil hatten. .... Damit sind wir bei der
eigentlich interessanten politischen Frage angelangt, wer denn ein Interesse daran
haben könnte, den Völkern Europas die unbezweifelbare kulturelle Verarmung,
die ihnen eine »multikulturelle Gesellschaft« bescheren würde,
als kulturelle Bereicherung zu verkaufen? Cui bono? Wer profitiert
von dem Kulturchaos einer »multikulturellen Gesellschaft«? In
den USA haben von der Umkehrung der Dollar-Devise bislang allenfalls bestimmte
Minderheiten profitiert. Und auch die werden ihre Privilegien auf die Dauer nur
genießen können, wenn sie im allgemeinen Kulturchaos fest zusammenhalten.
Für Minderheiten von der Art des europäischen Hochadels, der seine Identität
und Geschlossenheit durch ein jahrhundertelanges Konnubium nach dem Prinzip der
Ebenbürtigkeit wahren konnte, oder der Juden, die sich durch Religion und
Inzucht sogar durch zwei Jahrtausende erhalten haben, könnte die »multikulturelle
Gesellschaft« eine große Chance sein. An den Kragen gehen wird es
aber sicherlich den sogenannten Mehrheitsbevölkerungen der demokratischen
Nationalstaaten, die sich von den Sirenengesängen der »Multikulturalismus«-Prediger
einlullen und solange widerstandslos unterwandern lassen, bis sie sich in einem
Land wiederfinden, in dem nichts mehr an ihre alte Kultur erinnert. .... Der Unterschied
zwischen den Europapolitikern und den »Multikulturalismus«-Propagandisten
besteht nur darin, daß die einen bereits wortlos ins Werk setzen, was die
anderen nur wortreich verkünden. Die Propagandaarbeit der linken Hilfstruppen
ist darum freilich aus der Sicht der Regierenden nicht überflüssig,
denn sie wissen wohl, daß das begonnene Werk nur zu einem gedeihlichen Ende
gebracht werden kann, wenn es gelingt, auch noch die renitente Bevölkerungsmehrheit
zur Akzeptanz des eingeschlagenen Kurses zu bewegen .... Aus der Perspektive unserer
demokratischen Eliten, die dabei sind, sich von der Basis ihrer Völker zu
emanzipieren und nach Europa abzusetzen, ist die Umstimmung der Volksseele zugunsten
der Transformation der ethnisch homogenen demokratischen Nationalstaaten in einen
ethnisch heterogenen supranationalen Vielvölkerstaat vermutlich der eigentliche
Hintersinn der »Multikulturalismus«-Kampagne. Es versteht sich, daß
das nicht allen Mitwirkenden, geschweige denn allen Mitläufern der Massenbewegung
bewußt ist, von denen die meisten sicherlich ganz naiv an den Wortlaut der
Formel glauben. Aber die Ablenkung von diesem eigentlichen politischen Ziel ist
zweifellos die politische Pointe des Schlagworts. .... Warum sollte einem europäischen
Politiker, und zumal einem Eurotechnokraten, der Gedanke fremd sein, sich durch
die Auflösung der homogenen Völker in ein Gewirr ethnischer Minderheiten
von den Fesseln der Mehrheitsdemokratie zu befreien? (Der
Verdacht, daß der Multikulturalismus nur eine Strategie der politischen
Klasse zur Ausschaltung der Bevölkerungsmehrheit ist, ist sogar auch in Kanada
geäußert worden). Da sich Minderheiten relativ leicht gegeneinander
ausspielen lassen, läßt es sich in einer Minderheitendemokratie trefflich
regieren. .... Heute werden ... bereits multinationale Krisenreaktionskräfte
mit einem UNO-Mandat in wildfremde Länder geschickt, um Völker daran
zu hindern, von ihrem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch zu machen. (Vgl.
die historische Parallele des Einsatzes multinationaler Friedenstruppen
im Römischen Reich). Der UNO-Generalsekretär hat wiederholt eigene
(?) Truppen zum Einsatz gegen ... Nationalisten
gefordert, und sogar ... haben sich bereits ... Minderheiten und ihre Fürsprecher
(!) mit der Bitte um Blauhelm-Kontingente zur
Bekämpfung von Ausländerfeinden (?)
an den UNO-Sicherheitsrat gewandt. (Robert Hepp, Multa non multum: Kulturkritische
Anmerkungen zur »multikulturellen Gesellschaft«, 1997, S. 15-16.
).
Alle Mulit-Kulti-Propagandisten mißbrauchen die Demokratie, das Selbstbestimmungsrecht
der Völker, ja überhaupt die Menschenrechte, und sie können ihre
Interessen leicht mit denen der Herrschenden der USA, UNO, EU, ja überhaupt
aller Politminderheiten im gesamten Abendland in Einklang bringen, weil sie gemeinsam
gegen die Demokratie, gegen die Mehrheit, für die Minderheit (egal welche)
sind; anders gesagt: weil sie Cäsaren sein wollen oder schon sind (vgl.
22-24),
weil sie ohne viel Risiko regieren und darum ihr eigenes Volk als Mehrheit
(!) abschaffen, liquidieren wollen. Und das ist gefährlich, sehr gefährlich
! Vor allem für die Inländer (Volk als Mehrheit!), denn sie können
nicht, was Herrschende und Ausländer sogar bei größter Gefahr
problemlos können: (wieder) auswandern! |
 |
Schlechtes Gewissen stützt
Minderheitenwahn! | Das schlechte
Gewissen der Portugiesen, Spanier, Engländer, Holländer, Deutschen,
Franzosen und US-Amerikaner bezüglich der Negersklaverei, der Indianerausrottung,
der Judenverfolgung wird benutzt für den Festungsbau einer multikulturellen
Gesellschaft, in der alle möglichen Minderheiten auf Kosten der jeweiligen
Mehrheitsbevölkerung gefördert werden. Der Antisemitismus-Vorwurf ist
ein politisches Kampfmittel, das seit den 1960er Jahren schon viele politische
Schlachten entschieden hat. Dabei sind meistens auch noch Persönlichkeiten
unterlegen, denen eine antisemitische Äußerung oder auch nur Einstellung
überhaupt nicht nachgewiesen werden konnte. Der Antisemitismus-Vorwurf ist
vernichtend, und auf mehr kommt es ja im politischen Kampf nicht an. Deshalb mußten
z.B. Möllemann und Hohmann gehen und durfte z.B. Friedman bleiben. (   ).
Diese von oben gesteuerte Politik ist ein direkter Angriff auf das abendländische
Wertesystem. Was speziell das Verhalten der Alliierten des 2. Weltkriegs betrifft,
so wurden und werden sogar auch noch ihre schrecklichsten und grausamsten Kriegsverbrechen
gegen zumeist völlig unschuldige Deutsche - wie z.B. der Bombenkrieg gegen
Frauen, Kinder, Alte, Kranke oder die Vertreibung der mehr als 20 Millionen Deutschen
aus ihrer Heimat ( )
- mit einer angeblich zutiefst nationalistischen Kollektivschuld gerechtfertigt. Nach 1945
und noch mehr nach 1968 entstand ein Schuldkult, mit dem sich die Deutschen, geführt
am Nasenring (Armin Mohler ),
sogar auch noch Millionen-Programme zur eigenen Indoktrination aufzwingen und
abknöpfen lassen, wie z.B. die massiven Subventionierungen von hauptberuflichen
Antifaschisten und Feministen, von an der Nachfrage völlig vorbei ausgebildeten
Geistes- und Sozialwissenschaftlern, die sonst nur Taxifahrer wären. Diese
Unterwürfigkeit und Selbstverleugnung hat, wie auch der gemäßigt
libertäre Hans-Olaf Henkel meint, unseren Wohlfahrtsstaat erst so zerstörerisch,
weil total internationalsozialistisch gemacht. Der Staat mischt sich immer mehr
ins Private ein, und je mehr er ausgerechnet an den falschen Stellen nicht schrumpfen
will, um so mehr muß eben das Volk schrumpfen.
| Hat die Eingliederung der Sexualität in
die Spaßkultur wirklich eine breite Subjektivierung des Bewußtseins
vom Reichtum bewirkt und so einen Wahrheitseffekt provoziert? Oder sind
etwa Schäume doch Träume?  |  |
 |
Vier Sätze zum Durchschnitt: Pro
Minute empfängt Deutschland mehr als 2 Zuwanderer! Jede
Minute!Pro
Stunde empfängt Deutschland mehr als 120 Zuwanderer! Jede
Stunde!Pro
Tag empfängt Deutschland mehr als 2880 Zuwanderer! Jeden
Tag!Pro Jahr
empfängt Deutschland mehr als 1 Mio. Zuwanderer! Jedes
Jahr! Und
der fünfte Satz als Quintessenz: Das
ist Wahnsinn, eine Unverantwortlichkeit, ein ins Land geholter Neokolonialismus
unserer Regierung! |
Kinder-, Ehe-, Familien-, Volksfeindlichkeit
unserer Politiker 
Ungerechtigkeit
heißt z.B., daß in Deutschland die Familien dafür bezahlen müssen,
damit die kinderlosen Egoisten mehr Geld bekommen als die Familien. Das ist ungerecht
und verfassungswidrig. Deutschlands Gesetzgeber (Politiker u.s.w. )
sind also Kriminelle, denn sie verstoßen dabei gegen die Verfassung. Gegen
das Grundgesetz. Und das schon seit den 1960ern. Sie schweigen das Thema
zu Tode. (Herwig Birg, Universität Bielefeld ).
Jeder Forstwirt würde besser regieren als unsere Politiker. (Jürgen
Borchert, Sozialrichter). Borchert weiß, daß zentrale Probleme in
Deutschland darum nicht gelöst werden, weil sie von den Einzelinteressen,
von den Egoismen der Parteipolitiker und Lobbyisten verdrängt werden. Parteipolitiker
und Lobbyisten sind kinderfeindlich, leben auf Kosten des Staates und deshalb
auch und besonders auf Kosten der Familien, denn Familien haben in Deutschland
keine Lobby, und sie können auch keinen Patron finden, der ihre Interessen
vertritt. Durch die Kinderfeindlichkeit unserer Politiker wird das Wachstum von
Produktivität und Wirtschaft immer mehr ins Negative verstärkt. Bald
werden wir das deutlich spüren. (Jürgen Borchert). Schade, denn
in den 1970er Jahren hätten wir noch mehr Möglichkeiten gehabt,
diese Probleme zu lösen. (Herwig Birg). Die Politiker wollen mit ihrer
Propaganda und ihren Träumen erreichen, daß diese zentralsten Probleme
verharmlost und vergessen werden und die Revolution, z.B. durch einen Patron,
verhindert wird. Das Totschweigen fördert das Weiter-so und viele andere
negative Entwicklungen. (Daß Deutschland heute immer
noch auf Platz 2 der Weltrangliste steht - also: Viezeweltmeister ist -, verdankt
es der Zeit, als Deutschland noch auf Platz 1 der Weltrangliste stand - also:
Weltmeister war -, und zwar mit weitem Abstand!   ).
Wir können und müssen aus unserer Geschichte lernen! Ausgerechnet und
nicht zufällig wird aber die Zeit, in der Deutschland am erfolgreichsten
war, von den Parteipolitikern, Drahtziehern, Lobbyisten und Anhängsel durch
Propaganda tabuisiert. Was können wir noch tun? Scheinbar nichts. Zunächst
ist darum festzustellen, daß die Verdrossenheit über unsere Politiker
völlig berechtigt ist; und im Gegensatz zu den Politikern, die alles andere
sind als Volksvertreter, hat das Volk mehrheitlich den Willen, diesen negativen
Entwicklungen entgegenzuwirken. Wo bleibt unser Patron, unsere Lobby? Auf
die gegenwärtige Politik können wir nicht setzen, denn sie ist ja gegen
uns gerichtet. Unsere Politiker sind Antidemokraten, denn sie regieren gegen das
Volk. |
 |
Wer glaubt, der Schwund der Bevölkerung sei nur zu bekämpfen durch
Zuwanderung, betreibt (auch unbewußt) eine nicht vom Inland, sondern vom
Ausland gesteuerte Politik, und die heißt: Michel-Politik ( ).
Mit erhöhter Zuwanderung steigt schon bald die Abwanderung noch mehr, auch
die Abneigung, Kinder in eine Welt zu setzen, in der die Überfremdung wichtiger
ist als die Zukunftsperspektive. Der angebliche Zweck, die Nation vor dem Schwund
mit steigender Zuwanderung retten zu wollen, ist eine Lüge bzw. eine Dummheit,
denn die Zuwanderung bringt uns nur Negatives (   ).
Und zwar mit äußerst gefährlichen Folgen. Außerdem: Deutschland
ist eines der am dichtesten besiedelten Länder der Erde! Eine Nation mit
geringerer Bevölkerung zu werden, ist überhaupt keine Schande, weil
alle anderen Nationen Europas viel kleiner sind als Deutschland. Wer auch immer
Deutschland verkleinern will (und das wollten im Verlauf der Geschichte fast alle
!), der wird es immer auch hinter einer Rhetorik verbergen. Also Deutsche, macht
Euch keine Sorgen um Sorgen, die in Wirklichkeit Sorgen der Politiker, Lobbyisten,
Juristen und sonstiger Mediokraten sind; denn sie verdienen sich nur deswegen
dumm und dämlich, weil sie von sprachlichen Luftblasen leben. Sie wollen
ihre Probleme lösen! |
Wenn wir unserem Schicksal nicht entkommen und die
Völkerwanderungen ( )
auch in Zukunft nicht verhindern können, so können wir doch, ja, müssen
wir doch wenigstens versuchen, sie zu steuern. Sicher ist, daß unsere Politiker
bereits seit den 1960er Jahren diesbezüglich politisch hätten tätig
werden müssen und dennoch nicht im Traum daran gedacht haben, obwohl immerhin
einigen Politikern aufgefallen ist, daß sie geträumt haben.
( ).
Doch statt richtig wach zu werden oder vielleicht sogar aufzustehen, drehen sie
sich um und schlafen weiter, obwohl da draußen die ertönten Sirenen
immer lauter werden.   Wer
nach Analogien zum gegenwärtigen und zukünftigen Abendland in der Antike
sucht, muß darum im 2. Jahrhundert v. Chr. beginnen: Trotz der hermetischen
Abgeschlossenheit, von der gerade die antike Kultur viel verstand, gelang es ihr
nicht, die wandernden Germanen von der Überquerung der Grenzen abzuhalten.
Selbst der Limes, der im 1. Jh. n. Chr. gebaut, im 2. und 3. Jh. n. Chr. noch
verstärkt wurde, war im Grunde nur ein Aufschub-Produkt; er war eher ein
Bau gegen Quantität als gegen Qualität, denn viele Germanen waren schon
längst Angehörige des römischen Establishments, obwohl der Limes
immer noch ausgebaut wurde. Die Angst vor den gefährlichen Germanen-Riesen
war der Angst vor Wirtschaftsflüchtlingen gewichen - bis die erste Angst
sich wieder meldete und verdeutlichte, daß längst schon die Römer
von den Germanen abhängig geworden waren: Römer konnten ohne Germanen
keinen Krieg mehr gewinnen. Und Rom wurde germanisch. Es lag ausschließlich
an der Toleranz der Germanen, daß sich der Katholizismus durchsetzte.
Die für uns Abendländer gerade beginnende Phase der Befruchtung
( )
ist eindeutig auch eine der Wanderungen ( ),
und zwar so allumfassend, daß sie mit Recht auch als Globalismus
oder Globalik zu bezeichnen ist. Weil in der apollinisch-einzelkörperlichen
Antike ( )
die Weltsphäre eine eng begrenzte war, spielten sich auch antiker Globalismus
und antike Wanderungen im engeren Rahmen ab. Die Welt war für Griechen und
Römer nur eine griechisch-römische - mehr nicht!Wer ihr nicht angehörte,
galt als Barbar oder als nicht vorhanden (apollinisch-körperlich
verstanden). Trotzdem sind die Motive der Wanderer analog zu denen
des heutigen Abendlandes zu sehen, denn es gab auch in der Antike Wirtschaftsflüchtlinge,
Asylsuchende und Globalabenteurer. Weil aber die apollinische Kultur durch eine
gewisse Vorliebe für Statik und nicht für Dynamik,
wie die faustische Kultur des Abendlandes, gekennzeichnet ist, bereiteten ihr
auch alle Wanderungsbewegungen mehr Sorgen als dem heutigen Abendland. Was die
durch die Wanderungen entstehenden Konsequenzen, betrifft, so ergeben sich ebenfalls
umgekehrte Verhältnisse: die antike Kultur nahm die neuen Tatsachen relativ
gelassen hin (weshalb sie ihren Tod auch kaum bemerkte), und die abendländische
Kultur? Die faustische Kultur hat diese Konsequenzen noch vor sich, aber
schon jetzt kann vorhergesagt werden, daß sie sich gegen die vollendeten
Tatsachen, die sich auch hier durch die globalen Wanderungen ergeben werden, ganz
energisch wehren und feststellen wird, daß faustische Dynamiken
auch zu spät kommen können. Ob sie sich dann doch noch erfolgreich gegen
derart universal daherkommenden (und so noch nie dagewesenen) Konsequenzen aus
Wanderungen durchsetzen wird, wage ich nicht vorherzusagen. Man muß immer
wieder betonen, daß wir erst am Anfang dieser Phase stehen und daß
Wirtschaftsflüchtlinge, Asylsuchende und Globalabenteurer, die ins Abendland
kommen (und zwar schon seit Jahrzehnten), hier nicht nur das Ursymbol des Unendlichen
Raums ( ),
sondern auch die Geste der Unendlichkeitsgabe sehen wollen. Multi-Kulti
ist nur das verniedlichende Wort für die passive Seite der Pseudomorphose
( ),
auf die das Abendland mit hoher Wahrscheinlichkeit zusteuern wird. Für Europa
bedeutet Multi-Kulti oder Melting-Pot etwas ganz anderes
als für Amerika - räumlich sowieso und zeitlich deswegen, weil die amerikanischen
Staaten diese Erfahrungen bereits vorwegnehmen konnten und sie nicht zu wiederholen
bereit sein werden. Sie sehen schon heute ihr Kontingent als erfüllt
an. Daß sich das in der Zukunft ändern wird, ist unwahrscheinlich.
Amerika ist von Europa durch einen großen Ozean getrennt, und dieser Atlantik
wird zukünftig wohl mehr der Inbegriff für eine Scheidung als für
ein Bündnis sein. ( ).
Für die Europäer wird sich in dieser Phase wohl nur eine Entwicklung
als befruchtend herausstellen: die Weltraumfahrt als Suche nach einem
neuen Zuhause - einer neuen Heimat. Absolute
Inseln - absolute Isolierung? 
Denn
es ist die Isolation ( ),
die die Insel zu dem macht, was sie ist.
Absolute Inseln, atmosphärische Inseln, anthropogene Inseln
Inseln sind Weltmodelle in der Welt.  |
Renten-Versicherung:
Keine Zukunft?

Rb
= Renten-Beitragssatz Aq = Altenquotient (Über-60-J. / 20-60-J.) Rn
= Renten-Niveau (Ø-Rente / Ø-Einkommen) AR
= Altersgruppe: Rentner-Anteil AB
= Altersgruppe: Beitragszahler-Anteil S = Steuern Für
jedes Renten-Niveau (Rn) ist der Renten-Beitragssatz (Rb) um so größer,
je höher der Altenquotient (Aq) ist. Der Renten-Beitragssatz ist gleich dem
Produkt aus dem Altenquotienten und dem Renten-Niveau. Wenn Aq sich um den Faktor
x erhöht - wegen der steigenden Zahl der Über-60-Jährigen sowie
der abnehmenden Zahl der 20-60-Jährigen -, müßte bei konstantem
Rn der Rb ebenfalls um den Faktor x erhöht oder bei konstantem Rb das Rn
um den Faktor 1/x gesenkt werden. Alternativ dazu kann man das Verhältnis
aus dem Über-60-Jährigen-Rentner-Anteil (AR)
zum 20-60-Jährigen-Beitragszahler-Anteil (AB)
- in der Formel: AR/AB
- verringern, indem man z.B. das Renteneintrittsalter anhebt. Eine weitere Alternative:
Mehr Rb durch mehr Arbeitsplätze oder (bzw. und) mehr Steuern (S)! |
Theoretisch gibt es noch mehr Alternativen,
praktisch aber gerade dann nicht, wenn, wie z.B. seit Ende des 20. Jahrhunderts
in Europa, die Zahl der 20-60-Jährigen so stark zurückgeht, daß
auch die Beitragszahler-Reserven (Frauen, Arbeitslose u.ä.) zu gering sind,
um die Beiträge ausreichend zu erhöhen. Als einzige Alternative bleiben
letztendlich also doch nur die Steuern, um die Einnahmen der Rentenversicherung
wirklich ausreichend zu erhöhen, oder? Abgesehen davon, daß Steuererhöhungen
immer mit vielen negativen Nebenwirkungen und sehr hohen Risiken für die
Steuerzahler verbinden sind, sei hier davor gewarnt, unserem Staat (Parteienstaat)
zu vertrauen, diesem angeblichen Sozialstaat, der schon seit 1957,
als Adenauer, um eine Wahl zu gewinnen, aus dem richtigen Drei-Generationen-Vertrag
den falschen Zwei-Generationen-Vertrag machte ( ),
überhaupt kein Sozialstaat mehr ist, sondern das genaue Gegenteil.  Deshalb
noch einmal zu den Lügen unserer Politiker: Für die Herrschenden
ist entscheidend, das Verhältnis von Leistungen und Gegenleistungen zu verschleiern.
Die Bürger müssen glauben gemacht werden, sie würden vom Sozialstaat
mehr erhalten, als sie geben. Daß das schon aus Gründen der Logik unmöglich
ist, darf nicht bewußt werden. Noch stärker tabuisiert ist die Frage,
wieviel eigentlich bei der sozialstaatlichen Umverteilung versickert und wie groß
der sozialstaatliche Herrschafts- und Verwaltungsaufwand ist, den die Bürger
zu tragen haben. Fänden diese Beiträge Eingang in die Bilanz, zeigte
sich, was ohnehin selbstverständlich ist: Der Sozialstaat nimmt den Bürgern
mehr, als er ihnen gibt. Um mit diesem Befund nicht konfrontiert zu werden, hat
die Politik phantasievolle Finanzierungskonstruktionen ersonnen. So werden wichtige
Sicherungssysteme wie die Renten- oder Arbeitslosenversicherung gleichzeitig durch
Beiträge und Steuern finanziert. Hierfür gibt es nachvollziehbare Argumente.
Sie wiegen jedoch leicht im Vergleich zu dem einen: Beim Bürger soll sich
der Eindruck festsetzen, daß er diese Systeme ausschließlich mit seinen
Beiträgen speist und gemessen daran die Gegenleistung eindrucksvoll ist.
Rentenbeiträge und Renten beispielsweise - das scheint sich zu rechnen. Werden
aber auch jene Summen berücksichtigt, welche die Versicherten beim Betanken
ihrer Automobile oder beim Kauf von Waren für die gesetzliche Alterssicherung
aufbringen, rechnet es sich nicht mehr. Doch diese Summen, mit denen derzeit immerhin
ein Drittel der Rentenausgaben bestritten werden, sind den Blicken der Versicherten
entzogen. Steuern fließen in einen großen Topf hinein und wieder aus
ihm heraus. Sie in beliebige Richtungen zu lenken ist leicht, was nicht heißt,
daß dies bei Beiträgen viel schwieriger ist; auch bei ihnen sind dem
politischen Einfallsreichtum kaum Grenzen gesetzt. Die Politik möchte aber
gern den schönen Schein wahren und flutet deshalb die Schleusen des Sozialstaats
lieber mit Steuern als mit Beiträgen. Ein aktuelles Beispiel hierfür
sind die Projektionen der Bundesregierung zur Entwicklung des Rentenversicherungsbeitrags
bis zum Jahr 2030. Angeblich soll er 22 Prozent des Bruttolohns nicht übersteigen.
Das erscheint im Blick auf die bevorstehende Umwälzung im Bevölkerungsaufbau
nicht nur hinnehmbar, sondern bemerkenswert günstig. Doch in Wirklichkeit
hat diese Zahl keinerlei Aussagekraft. Der Bürger erfahrt nämlich nicht,
was er sonst noch alles zahlen muß, um die Rentenversicherung über
Wasser zu halten. Er kann nur vermuten, daß das viel und im Lauf der Zeit
immer mehr sein wird. (Werden die Steuersätze zur Rentenversicherung zu den
Beiträgen addiert, beträgt die Belastung heute bereits 28 Prozent des
Bruttolohns. 2030 werden es zwischen 32 und 40 Prozent sein. Vgl. Reinhold Schnabel,
Die Rentenreform 2001, 2001, S. 19 ).
Allerdings reicht die Vermischung von Steuern und Beiträgen noch nicht aus,
um die Bürger ruhig zu stellen. Auch der Beitragssatz selbst muß optisch
verkleinert werden. Zu diesem Zweck werden die Versicherungsbeiträge an die
Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung aufgespalten in einen
sogenannten Arbeitnehmer- und einen Arbeitgeberanteil. Zur Begründung heißt
es, die Arbeitgeber sollen sich an der sozialen Sicherung der Arbeitnehmer beteiligen.
Warum sie das tun sollen, bleibt unklar. Und im Ergebnis tun sie es auch nicht,
weil die Arbeitnehmer auch den Arbeitgeberanteil erarbeitet haben. Hätten
sie es nicht getan, wären sie ihren Lohn nicht wert gewesen. Wenn sie aber
auch die zweite Hälfte der Sozialabgaben erarbeitet haben, warum dürfen
sie diese dann nicht selber abführen? Sie dürfen nicht, weil die
Politik befürchtet, daß viele, wenn sie die Summe von Arbeitnehmer-
und Arbeitgeberbeiträgen schwarz auf weiß zu Gesicht bekämen und
an die Versicherungsträger überweisen müßten, das System
als zu teuer empfänden und sich von ihm abwenden würden. Wie begründet
diese Befürchtung ist, zeigen einschlägige Befragungen. Sie offenbaren
erstens, daß über ein Fünftel der deutschen Erwerbsbevölkerung
überhaupt keine Vorstellung von der Höhe der Sozialbeiträge hat
und daß von denen, die eine Meinung dazu haben, knapp die Hälfte die
Beitragssätze wesentlich zu niedrig einschätzt. Sie offenbaren zweitens,
daß die Bevölkerungsmehrheit die zu erwartenden Leistungen erheblich
zu hoch veranschlagt. Und sie offenbaren drittens, daß die Zustimmung insbesondere
zur gesetzlichen Rentenversicherung mit steigendem Wissen um deren Funktionsweise
abnimmt. Unwissen der Bevölkerung ist für alle diese Systeme Voraussetzung
ihres Bestands. Die Politik müht sich deshalb, dieses Unwissen aufrechtzuerhalten.
Aber nicht nur Aufwand und Ertrag, sondern auch Richtung und Verlauf der Mittelströme
werden bewußt im Dunkeln gehalten. Auch das gehört zum System.
(Meinhard Miegel, Die deformierte Gesellschaft, 2002, S. 216-219 ).
Wie übrigens viele andere Lügen, u.a. auch die Verleugnung des Problems
der Zuwanderung.
Für völlig absurd halten
die namhaftesten einheimischen Bevölkerungswissenschaftler wie etwa die Professoren
Herwig Birg von der Universität Bielefeld und Josef Schmid von der Universität
Bamberg die Vorstellung der Politiker, man könne die aus der dramatisch sinkenden
Geburtenrate herrührenden Probleme unseres deutschen Rentensystems mit einer
Masseneinwanderung abwenden oder zumindest dauerhaft mildern. Selbst wenn von
sofort an jährlich 200 000 Menschen zusätzlich ins Land kämen,
würde sich das Zahlenverhältnis von Alt und Jung von derzeit noch 24
auf 49 mehr als verdoppeln. Um die rapide fortschreitende Verschlechterung dieses
Zahlenverhältnisses wenigstens zeitweise spürbar abzubremsen, müßte
Europa ... allein bis zum Jahre 2050 insgesamt mindestens 1,4 Milliarden junge
Zuwanderer aufnehmen. Ein für Professor Birg schon deshalb gänzlich
abwegiger Gedanke, weil sich die Bevölkerungszahl Gesamt-Europas dadurch
von 728 Millionen ( )
auf riesige 2,5 Milliarden erhöhen würde. Außerdem: Zwar erhöhte
sich vorübergehend die Zahl der 15 bis 65 Jahre alten Zuwanderer; doch auch
diese altern naturgemäß genauso wie die Einheimischen. So würden
die im Jahre 2010 im Alter von beispielsweise 30 Jahren Zugewanderten bereits
im Jahre 2045 zur Altersgruppe der dann 65-Jährigen gehören. Die sozialen
Spannungsfolgen, so die Analysen von Prof. Herwig Birg wie auch seines Professoren-Kollegen
Josef Schmid, wären unabsehbar. Denn: Es sei erfahrungsgemäß höchst
zweifelhaft, ob die aus fremden Kulturkreisen massenhaft Zugewanderten sich den
abendländisch-europäischen Wertefundamenten verpflichtet fühlen
würden, vor allem sobald sie der Zahl nach in der Mehrheit wären. »In
der Menschheitsgeschichte«, schreibt Prof. Birg, »sind die meisten
multi-kulturellen Gesellschaften gescheitert.« .... Nachdrücklich warnt
Prof. Birg vor Tricks nach der Art des Barons von Münchhausen, den Geburtenmangel
und die Überalterung durch Massenzuwanderung ausgleichen zu wollen: »Das
heizt nur die politische Atmosphäre auf, löst aber das Kernproblem nicht.«
(Rolf Dressler, Massenhafte Zuwanderung keine Lösung, in: Westfalenblatt,
29.06.2000). Herwig Birg hat die These, Migration könne die Kinderlosigkeit
ausgleichen, in eine Perspektive gerückt, die sehr fraglich werden läßt,
ob dies, wenn möglich, überhaupt wünschbar sei. »Mehr als
90 Prozent der migarnten sind sehr schlecht ausgebildet, verdienen unterdurchschnittlich.
Somit verringert sich rechnerisch das Pro-Kopf-Einkommen.« (Herwig Birg,
Die Dritte Welt bei uns, in: Focus, 40, 2005, S. 62). (Norbert Bolz,
Die Helden der Familie, 2006, S. 23 ).
Halten wir also fest: Die Zuwanderung löst kein einziges Problem, sondern
schafft zusätzlich nur noch größere unlösbare Probleme.     Die
deutsche Rentenversicherung wurde im 19. Jahrhundert für eine damals junge
Altersstruktur konzipiert. ( ).
Doch der Rückgang der Geburtenrate dauert schon an seit Ende des 19. Jahrhunderts
und seit Ende des 20. Jahrhunderts erstmals sogar unter dem Bestanderhaltungsniveau
(= 2,1 Geburten pro Frau ).
Und der Rückgang der Geburtenrate seit Ende des 20. Jahrhunderts wird - laut
Herwig Birg ( )
- das Verhältnis der älteren Bevölkerung zur Zahl der Erwerbsbevölkerung
im 21. Jahrhundert etwa um den Faktor 2,4 erhöhen. Wollte man das bisherige
Umlageverfahren ohne Beitragserhöhungen und ohne eine Kürzung des heutigen
Rentenniveaus (70%) beibehalten, indem man das Ruhestandsalter erhöht, müßte
es von 60 auf 73 Jahre angehoben werden. (Herwig Birg, Die demographische
Zeitenwende, 2001, S. 183). Zur Erläuterung: Für den heutigen
Beitragssatz von rd. 20% liefe das auf eine Erhöhung auf mehr als das Doppelte
hinaus; alternativ könnte das Rentenniveau von z. Zt. 70% auf weniger als
die Hälfte gesenkt werden. Würde man die Einnahmen der Rentenversicherung
zu einem immer höheren Anteil aus Steuern finanzieren, wie das heute bereits
zu einem Drittel z.B. durch die Ökosteuer geschieht, ließe sich der
Anstieg des Beitragssatzes begrenzen, aber nicht der Anstieg der realen Belastungen,
denn es ist im Prinzip gleichgültig, ob die Abzüge von den Einkommen
in Form von Beiträgen oder als Steuern einbehalten werden. (Herwig
Birg, ebd., 2001, S. 170). Da sich der Altensquotient wegen der steigenden
Zahl der Über-60-Jährigen und der abnehmenden Zahl der 20-bis-60-Jährigen
um den Faktor 2,4 erhöht, müßte bei konstantem Rentenniveau von
70% der Beitragssatz von 20% um den Faktor 2,4 auf 48% angehoben werden oder bei
konstantem Beitragssatz das Rentenniveau um den Faktor 1/2,4 auf 29% gesenkt werden.
Siehe Rentenformel:Für
Deutschland (und darum auch für Europa) ist jedenfalls das Verteilungsproblem
die entscheidende sozialpolitische Herausforderung des 21. Jahrhunderts, wahrscheinlich
sogar auch der Zeit danach. Der soziale Rechtsstaat wird in Zukunft durch
eine zunehmende Kluft zwischen Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit geprägt
sein. Seit Jahrzehnten wird der Generationenvertrag nur durch die Eltern eingehalten.
Dieser Tatbestand wird von Verfassungsrichtern als ein «rechtsstaatlicher
Skandal» bezeichnet (Paul Kirchhof). Von den Propagandisten des «Verfassungspatriotismus»
wurde er bisher mit Schweigen quittiert. (Herwig Birg, ebd., 2001,
S. 184). Die Kluft zwischen Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit
hat sich seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts beständig erweitert,
weil das Ziel des sozialen Rechtsstaates mit den veränderten demographischen
Strukturen immer weniger vereinbar ist. Heute bleibt bereits ein Drittel der jüngeren
Frauenjahrgänge zeitlebens kinderlos, bei den zwei Dritteln mit Kindern hat
die Geburtenrate jedoch den idealen Wert von rund zwei Kindern pro Frau ( ).
Eine noch schärfere, gefahrenträchtigere Spaltung der Gesellschaft ist
kaum vorstellbar. Das Drittel der Frauen und Männer ohne Kinder erfüllt
nur einen Teil des Generationenvertrages als Kern des allgemeinen Gesellschaftsvertrages.
Diese Menschen zahlen zwar wie alle anderen Beiträge in die sozialen Sicherungssysteme
ein, aber die Erziehung künftiger Beitragszahler ist die weitaus wichtigste
Verpflichtung aus dem Gesellschafts- und Generationenvertrag, und dieser Vertragsbestandteil
wird immer weniger erfüllt. Der Tatbestand selbst ist unbestritten; er läßt
sich auf folgenden Nenner bringen: «An Kindern profitiert, wer keine hat
!» Hierzu führte Paul Kirchhof, ein früherer Verfassungsrichter,
aus: «Den Generationenvertrag des Sozialstaats halten nur die Eltern ein.
Daß gerade sie an diesem Vertrag kaum beteiligt werden, ist ein rechtsstaatlicher
Skandal.» (Paul Kirchhof, Wer Kinder hat, ist angeschmiert, in: Die
Zeit, 11.01.2001, S. 9). Die demographische Spaltung der Gesellschaft gefährdet
nicht nur die Funktionsfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme, sondern
das Gerechtigkeitszielals Fundament unserer Verfassung. (Herwig Birg, ebd.,
2001, S. 15-16). So sieht es also bei uns aus: Die nach 1960 geborenen Frauenjahrgänge
in Deutschland bleiben zu einem Drittel zeitlebens kinderlos, bei ihren Eltern
lag dieser Anteil erst bei rund 10 Prozent. Der hohe und weiter wachsende Anteil
der Kinderlosigkeit ist der entscheidende Grund für den niedrigen, langjährigen
Durchschnitt von 1,2 bis 1,4 Lebendgeborenen je Frau im letzten Viertel des vorigen
Jahrhunderts. Bei den zwei Dritteln der Frauen unter den jüngeren Jahrgängen,
die nicht kinderlos bleiben, entfallen im Durchschnitt 2,1 Kinder auf jede Frau
- eine unter mehreren Gesichtspunkten ideale Zahl ( ).
In entwickelten Gesellschaften mit niedriger Sterblichkeit wird das für die
Finanzierung des sozialen Sicherungssystems günstigste Verhältnis der
Zahl der Über-60-Jährigen zur Zahl der 20-bis-unter-60-Jährigen
genau dann erreicht, wenn die Geburtenrate im Durchschnitt, das heißt unter
Einschluß auch der kinderlos bleibenden Frauen, rund 2,1 Lebendgeborene
pro Frau beträgt ( ).
Dieses stringent beweisbare, ermutigende Ergebnis der Bevölkerungsmathematik
bedeutet, daß das entscheidende Ziel einer an demographischen Strukturen
orientierten Politik darin bestehen sollte, die lebenslange Kinderlosigkeit zu
verringern. Wenn das Drittel der kinderlosen Frauen pro Kopf im Durchschnitt ebenso
viele Kinder hätte wie die zwei Drittel mit Kindern, wäre die Altersstruktur
langfristig optimal, die demographisch bedingten Belastungen für die sozialen
Sicherungssysteme würden ein Minimum erreichen .... Es gibt einen Punkt,
an dem alle Kulturen der Welt trotz der Relativität aller Werte miteinander
verglichen werden können, das ist die Fähigkeit, über das eigene
Leben hinaus zu denken, zu planen und entsprechende Entscheidungen zu treffen.
Die Menschen in Deutschland und Europa haben diese Aufgabe schon seit Jahrzehnten
nicht mehr zufriedenstellend erfüllt. Als Konsequenz wird das demographische
Defizit im 21. Jahrhundert unaufhaltsam zunehmen. Alles scheint von der Kultur
abzuhängen, aber mit der Kultur hat es eine eigene Bewandtnis. Wenn einer
Kultur die Fähigkeit fehlt, in ihren Kindern weiterzuleben, woraus sollen
dann die Mahnungen und Appelle für eine Änderung der kulturellen Werte
ihre Kraft schöpfen? Bloße Appelle können nicht aus der
Sackgasse der demographischen Schrumpfung und Alterung herausführen. Eine
Änderung der Wertebasis zu fordern, scheint deshalb einen Widerspruch zu
bergen. Aber es kann keine andere Quelle geben, aus der sich eine Kultur erneuert,
als die Kraft dieser Kultur selbst. (Herwig Birg, ebd., 2001, S.
192-193). Vorausberechnung
des Jugend- und Altenquotienten von 1998 bis 2100 | | Jugendquotient (Unter-20-Jährige
auf 100 20-bis-60-Jährige) | Altenquotient (Über-60-Jährige
auf 100 20-bis-60-Jährige) | Gesamtquotient* (Unterstützungsquotient) | 1998 | 0,380
<=> 38,0% | 0,386 <=> 38,6% | 0,766
<=> 76,6% | 2000 | 0,381
<=> 38,1% | 0,428 <=> 42,8% | 0,809
<=> 80,9% | 2010 | 0,332
<=> 33,2% | 0,483 <=> 48,3% | 0,815
<=> 81,5% | 2020 | 0,313
<=> 31,3% | 0,599 <=> 59,9% | 0,912
<=> 91,2% | 2030 | 0,331
<=> 33,1% | 0,813 <=> 81,3% | 1,114
<=> 114,4% | 2040 | 0,321
<=> 32,1% | 0,859 <=> 85,9% | 1,180
<=> 118,0% | 2050 | 0,319
<=> 31,9% | 0,914 <=> 91,4% | 1,233
<=> 123,3% | 2060 | 0,327
<=> 32,7% | 0,926 <=> 92,6% | 1,253
<=> 125,3% | 2070 | 0,331
<=> 33,1% | 0,930 <=> 93,0% | 1,261
<=> 126,1% | 2080 | 0,332
<=> 33,2% | 0,922 <=> 92,2% | 1,254
<=> 125,4% | 2090 | 0,340
<=> 34,0% | 0,909 <=> 90,9% | 1,249
<=> 124,9% | 2100 | 0,345
<=> 34,5% | 0,887 <=> 88,7% | 1,232
<=> 123,2% |
*
Unterstützungsquotient = Summe aus Jugendquotient und Altenquotient = Die-unter-20-und-über-60-Jährigen
auf 100 20-bis-60-Jährige. Frei
verfügbares Einkommen von Haushalten mit und ohne Kinder | Einkommen
/ Abzüge | Ledig ohne Kinder | Ehepaar
ohne Kinder | Ehepaar mit 1 Kind | Ehepar
mit 2 Kindern | Ehepaar mit 3 Kindern | Brutto | 60000 | 60000 | 60000 | 60000 | 60000 | Lohnsteuer | 12255 |
5840 | 5840 |
5840 | 5840 | Solidaritätszuschlag* |
674 | 321 |
49 |
0 | 0 | Kirchensteuer |
1103 | 525 |
352 | 184 |
25 | Sozialversicherung AN* | 12580 | 12580 | 12580 | 12580 | 12580 | Kindergeld |
0 |
0 | 3000 |
6000 | 9600 | Netto | 33388 | 40734 | 44179 | 47396 | 51155 | | Offizielles
Existenzminimum* für
Erwachsene (je 13067 DM) | 13067 | 26135 | 26135 | 26135 | 26135 | Offizielles
Existenzminimum* für
Kinder (je 6912 DM) |
0 | 0 |
6912 | 13824 | 20736 | Gesamt | 13067 | 26135 | 26135 | 26135 | 26135 | Frei
verfügbares Einkommen | 20321 für 1 Person
! | 14599 für 2 Personen! | 11132 für
3 Personen! | 7437 für 4 Personen! |
4284 für 5 Personen! |
Quelle:
Jürgen Borchert, Arme Kinderreiche! Nur eine Reform des Steuer- und Beitragssystems
kann die Familienarmut beseitigen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung,
Nr. 243, 19. Oktober 1999, S. 9. Obwohl die Ledigen und die Ehepaare
ohne Kinder über ein Vielfaches an Einkommen gegenüber den Familien
mit Kindern verfügen (vgl. Tabelle ),
hat der zunehmende Anteil der Kinderlosen zu einer Verringerung statt zu einer
Erhöhung der volkswirtschaftlichen Sparquote geführt. (Extreme
Kinderfeindlichkeit! HB*).
Die durch den Geburtenrückgang verringerten Ausgaben für Kinder wurden
nicht für Ersparnisse, sondern für den Konsum verwendet. Das Deutsche
Institut für Altersvorsorge hat diesen Effekt bei der Berechnung der gesamtwirtschaftlichen
Sparquote berücksichtigt und festgestellt, daß die Sparquote seit Beginn
der 1970er Jahre parallel zum Geburtenrückgang stark abnahm. »Nach
Abzug (der für Kinder eingesparten Kosten; Einschub:
Herwig Birg) ergibt sich für das Jahr 1998 eine ... Gesamtsparquote
von nur noch 6%, während die reine Finanzsparquote einen Wert von 10% angibt
... Dieser Rückgang der gesamten Sparquote blieb über ... 30 Jahre hinweg
ohne Konsequenzen, weil die positiven Rahmenbedingungen der Umlagerente den direkten
Zusammenhang zwischen Kindern und individueller Altersvorsorge vernebelten und
eine ständige Verscheibung der intergenerationalen Lastenverteilung erlaubten.
Dies wird für eine breite Öffentlichkeit erst jetzt mit einer erheblichen
zeitlichen Verzögerung spürbar.« (Deutsches
Institut für Altersvorsorge [Hrsg.], Vermögensbildung unter neuen
Rahmenbedingungen, 2000, S. 27). - Dem ist nichts hinzuzufügen.
Man darf gespannt sein, wie lange es noch dauert, bis die Politik eingesteht,
daß die von ihr genährten Illusionen haltlos sind und zugibt, daß
sie der Bevölkerung etwas vorgemacht hat .... Für Menschen gibt es ...
keinen Ersatz. (Herwig Birg, Die demographische Zeitenwende, 2001,
S. 178-181).    Auch
die Einwanderung Jüngerer in einer integrierbaren Größenordnung
reicht als Ersatzmaßname nicht aus, zumal die Eingewanderten meist keine
ausreichenden Schulabschlüsse haben und häufig erwerbslos sind.
(Herwig Birg, Die demographische Zeitenwende, 2001, S. 183). Die Einwanderung
bringt nur Nachteile, besonders auch z.B. für den Standort, denn die Einwanderung
benachteiligt die Qualität, die Bildung. Und weil Qualität primär
durch Bildung bestimmt wird, die es zu fördern oder zumindest zu halten gilt,
die aber die Einwanderer nicht haben und die durch die - trotzdem (!) - erfolgende
Einwanderung zusätzlich belastet wird, sinkt auch noch das (einst sehr hohe)
Bildungsniveau der Einheimischen, denn sie müssen wegen ihrer Pflicht zur
Solidarität Rücksicht auf das (sehr niedrige) Bildungsniveau der Einwanderer
nehmen, bereit sein, ihnen auch hier zu begegnen - dieses Wort für
Christen, Marxisten und andere Internationalsozialisten (Internazis) mit ihrer
Multi-Kulti-Propaganda -, d.h. freiwillig (Zyniker sagen: aus Liebe)
zu verdummen, zu verblöden. Es gibt nur eine sehr, sehr wenige qualifizierte
Einwanderer, und diese sehr, sehr wenigen qualifizierten Einwanderer gehen jedoch
zumeist in die angelächsischen Länder, denn in allen Industrieländern
(es gibt keine einzige Ausnahme) herrscht der Bevölkerungsrückgang.
Alle wollen Qualifizierte, Gebidete (Ausgebildete, nicht Eingebildete), und die
sind eben sehr knapp.    Heute
wird gesagt, daß sich die Menge wissenschaftlicher Kenntnisse in der
Informationsgesellschaft etwa alle 4 bis 5 Jahre verdoppelt, also bei Fortsetzung
der heutigen Wachstumsraten der Wissenszunahme bis zum Jahr 2040 um den Faktor
256 (!) zunimmt, so daß es auf die Zahl der Arbeitskräfte kaum noch
ankommt. Was nützt aber das Wissen, wenn es nicht in die Köpfe der Arbeitskräfte
gelangt? In Deutschland verläßt ein Fünftel bis ein Viertel
der Zugewanderten und ihrer Nachkommen das Ausbildungssystem ohne jeden Abschluß
! (Herwig Birg, Die demographische Zeitenwende, 2001, S. 167).
Und dies betrifft auch nur diejenigen Ausländer, die eine Ausbildung machen,
denn die weitaus meisten Ausländer beginnen ja noch nicht einmal mit einer
Ausbildung!     Demographische
Übergangstheorie (vgl. auch die nächste Abbildung! ) | Übergangsstufen
(I-VI) | | VORHER | I | II | III | IV | V | VI | NACHHER | | Geburtenrate | h.
+ | h. | h.
| h./m. | m.
| m./n. | n.
| s.n. | Sterberate | s.h.
| h. | h.
| m. | m.
| n. |
n. | n. + | |
Wachstumsrate | s.n.
+ | n. ++ | m./h.
+++ | h. ++ (bis Hp) | h./m.
| n.
| negativ (!)
| negativ (!)
|
s.h.
= sehr hoch; h. = hoch; m. = mittel; s.n. = sehr niedrig; n. = niedrig; + = leicht
steigend; ++ = steigend; +++ stark steigend; = leicht sinkend;
= sinkend; = stark sinkend | Die
auch Transformationstheorie oder Transitionstheorie genannte
Theorie des demographischen Übergangs besteht aus zwei Thesen:
1.) Die abendländischen Staaten vollzogen einen Übergang von der vorindustriellen
Bevölkerungsweise mit hoher Sterberate und hoher Geburtenrate zu einer
industriellen Bevölkerungsweise mit niedriger Sterberate und
niedriger Geburtenrate. Die Wachstumsrate - die Differenz zwischen Geburtenrate
und Sterberate - konnte besonders zu der Zeit stark wachsen, als die Sterberate
schon stark und die Geburtenrate noch langsam sank. Wegen der Trägheit
von Bevölkerungsentwicklungen (mehrere Generationen u.s.w.), stieg die Wachstumsrate
erst danach bis zu ihrem Höchstpunkt (Hp). Je mehr sich dann die Geburtenrate
der Sterberate wieder annäherte, desto stärker sank die Wachstumsrate.
2.) Fälschlicherweise wird behauptet, die sinkende Wachstumsrate bliebe trotzdem
immer positiv (größer als 0). Diese zweite These ist falsch (!). Die
Wachstumsrate ist nämlich ab der Stufe VI negativ
(Bevölkerungsschrumpfung !).
Übrigens bedeuten die Stufen I, II,
III Überjüngung, die Stufen
IV, V, VI
Überalterung.
  | Vor
Vertretern der mittelständischen Wirtschaft äußerte sich auch
unser Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt zu diesem großen Problem: Diese
Überalterung wird zu einer schlimmen Last für die sozialen Sicherungssysteme
überall in Europa. Immer mehr alte Menschen wollen Rente, immer weniger junge
Menschen werden Beiträge, Versicherungsbeiträge und Steuern zahlen.
( ).
Die Geburtenziffern in Europa sind niedriger als jemals zuvor in der gesamten
Geschichte. Über die Konsequenzen für die sozialen Sicherungssysteme
hinaus bedeutet die Überalterung eben auch ein Verlust an Vitalität,
ein Verlust an Initiative, an intellektueller Initiative, an unternehmerischer
Initiative; und dieser Verlust ist möglicherweise noch gravierender als die
Überforderung des Sozialstaats. Die Kombination von Überregulierung
und Überalterung plus wohlfahrtstaatlicher Übertreibung, deren sich
alle westeuropäischen Staaten schuldig gemacht haben ..., diese Kombination
bedroht die politische Stabilität unserer Gesellschaften. Drei kleinere Staaten
- Holland, Schweden, Dänemark - haben es besser gemacht z.B. als Frankreich
und als Deutschland. .... Übrigens: Wenn man die Geburtenraten noch einmal
anguckt, dann muß man mit einem Vitalitätsverlust der großen
Mehrheit aller europäischen Nationen rechnen. .... Man kann nicht ausschließen,
daß es sich hier doch darum handelt, daß ein kultureller Bruch sich
ankündigt - ein Bruch in der Entwicklung der europäischen Kultur. Persönlich
möchte ich hoffen, daß es sich um eine vorübergehende Erschöpfung
handelt, aber sicher kann niemand sein. .... Ich vermute, im Laufe der nächsten
zehn oder fünfzehn Jahre wird es auf die eine oder andere Weise zur Bildung
eines inneren Kerns (der Europäischen Union )
der engeren Zusammenarbeit kommen, und dazu werden auf jeden Fall Deutschland
und Frankreich gehören. Aber es ist zugleich denkbar geworden, daß
die Europäische Union sich aufspalten könnte. .... Es ist auch denkbar
geworden, daß die Europäische Union zu einer Freihandelszone degeneriert.
.... (Helmut Schmidt, Die Weltpolitik im Laufe der nächsten 20 Jahre,
Vortrag in Nürnberg, 2005). |
NK = Natur-Kultur; z.B. Natur als 1. Kultur KN
= Kultur-Natur; z.B. Höhere Lebewesen, Menschen NW
= Natur-Wirtschaft; z.B. Ökologische Ökonomie WN
= Wirtschaft-Natur; z.B. Ökonomische Ökologie NB
= Natur-Bevölkerung; z.B. Umweltflüchtlinge BN
= Bevölkerung-Natur; z.B. Übervölkerung NT
= Natur-Technik; z.B. Natur als Schöpfer TN
= Technik-Natur; z.B. Naturbeherrschung WT = Wirtschaft-Technik;
z.B. Arbeitskräfte TW = Technik-Wirtschaft;
z.B. Leistungsstreben WB = Wirtschaft-Bevölkerung;
z.B. Sozialprodukt, Lohn BW = Bevölkerung-Wirtschaft;
z.B. Opportunitätskosten TB
= Technik-Bevölkerung; z.B. Erfindungsstreben BT
= Bevölkerung-Technik; z.B. Bildungsniveau KW
= Kultur-Wirtschaft; z.B. Recht und Verwaltung WK
= Wirtschaft-Kultur; z.B. Steuer-, Sicherungssystem KT
= Kultur-Technik; z.B. Wissen, Bildungssystem TK
= Technik-Kultur; z.B. Armee, Gesundheit, Verkehr KB
= Kultur-Bevölkerung; z.B. Kulturwertegemeinschaft BK
= Bevölkerung-Kultur; z.B. Demographie als Kultur-
Biographie (Fertilität, Mortalität, Migration u.s.w.) |
Wechselwirkungen (Beispiele) |
Konjunkturzyklen
(Beispiele) |
|
Es
sind gerade die in der ökonomisch-demographischen Beziehung als Beispiel
angegebenen Opportunitätskosten (BW)
und deren Rückkoppelung auf das Pro-Kopf-Einkommen (WB),
die irre stark unterschätzt und in ihrem Wechselzusammenhang oft sogar völlig
ausgeklammert werden (!) - z.B. von den Poltitikern wegen ihrer Arbeitsteilung
und Aufsplitterung (angeblich: Spezialisierung) zwischen den Ressorts
und z.B. von den Wissenschaftlern wegen ihrer mangelnden Kommunikation
zwischen den Disziplinen. Sie wissen es einfach nicht: Je höher
das Pro-Kopf-Einkommen in einem Land ist, desto größer ist unter sonst
gleichen Umständen - diese Bedingung gilt unausgesprochen immer - das entgangene
Lebenseinkommen, wenn eine Frau auf ein eigenen Einkommen durch Erwerbsarbeit
verzichtet, um Kinder großzuziehen. Wir bezeichnen diese nur in der Vorstellung
existierende entgangene Einkommen als ökonomische Opportunitätskosten,
wobei der Begriff »Kosten« im Sinne von »unter anderen Bedingungen
möglich erscheinendes Einkommen« verwendet wird, also nicht i.S. von
realen Ausgaben verstanden werden darf. An diesem Punkt beziehen wir die neuere
Entwicklung der bevölkerungswissenschaftlichen Theorie mit ein, die den bisher
ausschließlich im ökonomischen Sinn gebrauchten Begriff der Opportunitätskosten
durch die biographischen Opportunitätskosten erweitert: ... die nur
in der Vorstellung der Individuen existierenden, theoretisch möglichen Lebenswege
und Lebensinhalte ..., die im Spektrum der biographischen Möglichkeiten nicht
mehr enthalten sind, wenn bestimmte Lebenslaufalternativen durch langfristige
Festlegungen in Form von Partnerbindungen oder Kindern aus dem biographischen
Universum des einzelnen ausscheiden. Die ausgeschiedenen Alternativen bilden die
biographischen Opportunitätskosten. (Herwig Birg, Die Weltbevölkerung
- Dynamik und Gefahren, 1996, S. 75-76). So läßt sich das ökonomisch-demographische
oder demographisch-ökonomische Paradoxon auch viel besser verstehen!   Die
biographische Fertilitätstheorie besagt, daß die Vielheit biographischer
Entwicklungsmöglichkeiten im langfristigen Trend zunimmt und damit die biographischen
Opportunitätskosten und Festlegungsrisiken steigen. Das hat zur Folge, daß
langfristige Festlegungen aufgeschoben oder ganz vermieden werden. Die durchschnittliche
Geburtenzahl pro Frau sinkt, weil der Anteil der lebenslang kinderlosen Frauen zunimmt
und die Häufigkeit der Familien mit drei oder mehr Kindern abnimmt. Dabei
ist wichtig, daß die biographischen Opportunitätskosten gerade in der
Anfangsphase der beruflichen Entwicklung, also in dem für die Familiengründung
wichtigen Altersbereich von 20 bis 30 Jahren, größer sind als in höherem
Alter und von Jahrgang zu Jahrgang weiter zunehmen, so daß sich der Konflikt
zwischen der beruflichen und der familialen Entwicklung der Frauen von Jahrgang
zu Jahrgang verschärft. .... Der Wandel des generativen Verhaltens ist das
ungeplante, ungewollte und unvermeidliche Ergebnis des sozio-ökonomischen
Entwicklungsprozesses. Je weiter ein Land in seiner Entwicklung fortgeschritten
ist, desto stärker wirken sich die ... kollektiv finanzierten wohlfahrtsstaatlichen
Einrichtungen wie die Alters- und Krankenversicherung und die Arbeitslosenversicherung
(neuerdings auch die Pflegeversicherung) als zusätzlicher Faktor zu den biographisch-inndividuellen
Faktoren aus. Im Ergebnis weicht dann die Geburtenrate um so mehr von dem für
die Bestandserhaltung der Bevölkerung erforderlichen Niveau ab, je größer
der individuelle Wohlstand und die kollektive Wohlfahrt sind. (Herwig Birg,
Die Weltbevölkerung - Dynamik und Gefahren, 1996, S. 76-77). Es ist
also unbedingt auch zu beachten, daß der in Medien und Politik überbewertete
Wertewandel nicht die kausale Ursache für den demographischen
Wandel ist, sondern umgekehrt: der Wertewandel wird verursacht vom demographischen
Wandel, und zwar in Abhängikeit vom Kulturwandel (vgl. z.B. in der folgenden
Tabelle den direktesten Weg [KB]
und den Rückweg als Rückkopplung [BK]): |
Die sieben direktesten Wege als Beispiele direktester
Abhängigkeit der Bevölkerung von der Kultur! |
1 2 3 4 5 6 7 | Kultur
Bevölkerung Kultur Natur Bevölkerung Kultur
Technik Bevölkerung Kultur Technik
Natur Bevölkerung Kultur Technik
Wirtschaft Bevölkerung Kultur Wirtschaft
Technik Bevölkerung Kultur Wirtschaft
Natur Bevölkerung |
K
KB
B K
KN
N
NB
B
K
KT
T
TB
B
K
KT
T
TN
N
NB
B K
KT
T
TW
W
WB
B
K
KW
W
WT
T
TB
B
K
KW
W
WN
N
NB
B
| Rückkopplung vollzieht sich in umgedrehter Richtung |
Ein Fazit zur Theorie von Herwig Birg: In meiner Biographischen Theorie
der Fertilität sind ökonomische, soziologische und entwicklungspsychologische
Erklärungsansätze des generativen Verhaltens zu einer Theorie vereinigt.
Abgesehen von ihrer Zielsetzung im Rahmen der wissenschaftlichen Grundlagenforschung
hat sich die Theorie als ein brauchbares Instrument für die Erarbeitung realistischer
Weltbevölkerungsprojektionen erwiesen .... Die Kernthese der biographischen Fertilitätstheorie ist, daß
das Risiko irreversibler langfristiger Festlegungen im Lebenslauf unter den Bedingungen
eines permanenten Wandels der ökonomischen, sozialen, gesellschaftlichen
und kulturellen Lebensbedingungen zugenommen hat und weiter zunehmen muß.
In einer instabilen, von einer permanenten Veränderungsdynamik geprägten
Welt ist es rational, irreversible langfristige Festlegungen im Lebenslauf zu
vermeiden, um die biographische Entscheidungsfreiheit nicht zu verlieren. Deshalb
wurden und werden die familialen langfristigen Festlegungen im Lebenslauf wie
die Bindung an einen Partner und die Geburt eines Kindes in eine spätere
Lebenslaufphase aufgeschoben oder ganz vermieden. Die Vermeidung langfristiger
Festlegungen im Lebenslauf dient insbesondere dazu, berufliche Optionen offen
zu halten und die Anpassungsfähigkeit an die Anforderungen der Arbeitsmärkte
funktionsfähig zu halten, die Arbeitslosigkeit zu minimieren und die für
ein möglichst hohes Pro-Kopf-Einkommen notwendige Produktivität zu maximieren.
Die ungewollte demographische Konsequenz dieser Entwicklungstrends ist die permanente
Zunahme des Anteils der Frauen an einem Jahrgang, der zeitlebens kinderlos bleibt.
Die niedrige Geburtenrate ist ... in erster Linie eine Folge des Anstiegs des
Anteils der lebenslang kinderlosen Frauen, nicht etwa, wie fälschlicherweise
immer wieder behauptet wird, ein Anstieg der Häufigkeit der Ein-Kind-Familie.
Wenn Menschen trotz der damit verbundenen biographischen Festlegungsrisiken die
Entscheidung für die Gründung einer Familie treffen, dann haben sie
wesentlich häufiger zwei Kinder als eins. Die Zwei-Kinder-Familie und nicht
die Ein-Kind-Familie ist die typische und häufigste Familienform. Das in
solchen demographischen Kennziffern zum Ausdruck kommende generative Verhalten
erscheint im Hinblick auf die biographische Entscheidungslogik durchaus als rational:
Die biographische Entscheidungsfreiheit wird durch das erste Kind so gravierend
eingeschränkt, daß man sagen könnte, daß die Eltern fortan in einer anderen Welt leben. Diese Welt ändert sich durch ein zusätzliches
zweites Kind bei weitem nicht so dramatisch wie dies beim Übergang von einem
Leben ohne Kinder zum Leben in Elternschaft geschieht. Ein-Kind-Familien sind
im Vergleich zu einem Leben ohne Kinder eine grundsätzliche, lebenslaufbestimmende
Alternative, während sie im Vergleich zur Familie mit zwei Kindern eher als
eine Vorstufe anzusehen sind, die durch das zweite Kind mehr vollendet als ein
weiteres Mal entscheidend verändert wird. (Herwig Birg, Die Weltbevölkerung
- Dynamik und Gefahren, 1996, S. 65-67).Beachte aber: Die Entscheidungen,
die zwar physikalisch-chemisch bzw. physiologosch in einem einzelnen Gehirn
getroffen werden (denn betroffen sind ja z.B. die Synapsen des einzelnen Menschen,
das Nervensystem des einzelnen Menschen, der Körper des einzelnen
Menschen, der genetische Code des einzelnen Menschen u.s.w. - eben die
Einzigartigkeit), sind trotzdem keine unteilbaren, keine ungeteilten,
also keine individuellen Entscheidungen (denn betroffen sind ja z.B. auch
der Partner, der Chef u.s.w., eben die Mit-Entscheider), weil jeder einzelne
Mensch auch in seiner Entscheidung immer schon von anderen Menschen beeinflußt
ist. Dieses wichtige Faktum berücksichtigt Birgs Theorie noch zu wenig. In
Übereinstimmung mit der mikroökonomischen Theorie geht die biographische
Theorie von der Sichtweise aus, daß der Mensch unaufhörlich zwischen
Alternativen wählt, aber im Unterschied zur mikroökonomischen Theorie
wird in der biographischen Theorie das Faktum in die Betrachtung einbezogen, daß
der Mensch im allgemeinen die Alternativen nicht wählt, zwischen denen
er eine Auswahl trifft. Die biographische Theorie betrachtet die Alternativen
als das Ergebnis kumulativer biographieinterner Verdichtungen von Handlungen und
Ereignisse sowie das Ergebnis von biographieexternen Vorgaben, die in jedem Lebenslauf
eine Rolle spielen. .... Eine generatie Entscheidung ist nicht nur eine Entscheidung
für bzw. gegen ein Kind, sondern für bzw. gegen einen bestimmten Lebenslauf
als Ganzes. Sie ist eine langfristige Festlegung mit irreversiblen Folgen
für den ganzen Lebenslauf: In entwickelten Ländern trifft jede Frau
(die aber de facto nicht selbst, nicht individuell
entscheidet; HB) mit der Entscheidung (die von anderen
Menschen beeinflußt ist; HB) für ein Kind gleichzeitig eine
Vorentscheidung über die Art und Menge der Entscheidungsalternativen im beruflichen
Bereich, und umgekehrt bestimmt das Ergebnis einer beruflichen Entscheidung, welche
Alternativen bei familialen bzw. generativen Entscheidungen in den Wahlmengen
künftiger Entscheidungssituationen vorkommen können und welche nicht.
(Herwig Birg, Differentielle Reproduktion aus der Sicht der biographischen
Theorie der Fertilität, in: Eckart Voland, Fortpflanzung: Natur und
Kultur im Wechselspiel, 1992, S. 198-199 ).
Die Entscheidungen über das generative Verhalten, wie Birg es
nennt, sind zum größten Teil kulturell beeinflußt, also demzufolge
kollektive Entscheidungen (z.B. des Paares, des Stammes, des Volkes u.s.w.). Und
je zivilisierter eine Kultur, desto kinderfeindlicher ihre Entscheidungen. Anders
gesat: je mehr eine Kultur Zivilisation ist, desto weniger entscheiden sich die
zu dieser Kultur gehörenden Menschen für Kinder. Was in der Natur eine
Regel ist - der Wille zur Weitergabe der eigenen Gene, zur Fortpflanzung -, das
wird in der Kultur zu einer Ausnahme, und zwar deutlich in der menschlichen Kultur
( ),
deutlicher in deren Historienkulturen ( )
und am deutlichsten in den Modernen (Zivilisationen) dieser Historienkulturen,
denn deren zivilisierte Phasen sind nahezu der Inbegriff der Negation dieses Willens.
Gerade die Menschen dieser Phasen haben immer weniger Kinder und könnten
sich mehr Kinder leisten als andere. Vgl. Demographisch-ökonomisches Paradoxon
( ).Umbau
der Gesellschaft (?!). In den Industrieländern, auf die es demographisch
gesehen in Zukunft immer weniger ankommt, ist eine demographische Stabilitätspolitik
noch nicht einmal in Ansätzen erkennbar. Die Förderung der Familienbildung
mit fiskalischen und anderen staatlichen Instrumenten müßte entscheidend
verbessert werden, aber Erfahrungen ... zeigen, daß die Wirksamkeit der
Instrumente der Familienpolitik allein nicht ausreicht, um die Geburtenrate auf
rd. 2 Kinder je Frau zu erhöhen. Was nötig wäre, ist ein vollständiger
Umbau der gesammten Gesellschaft. Wie aber soll diese gigantische Aufgabe je durchgeführt
werden, so lange es üblich ist, Geburtendefizite einfach durch Wanderungen
zu kompensieren oder sogar überzukompensieren? (Herwig Birg,
Die Weltbevölkerung - Dynamik und Gefahren, 1996, S. 80). Birg hält
es - wie übrigens alle anderen Demographen - für völlig absurd,
die sich aus der Bevölkerungsschrumpfung ergebenden Probleme durch Einwanderung
mildern zu wollen. Durch die Einwanderung werden diese Probleme nur noch viel
größer.   Bevölkerungsvorausberechnungen
sind wesentlich zuverlässiger als Wirtschaftsprognosen. Sie sind keine Prophezeiungen,
sondern »Wenn-Dann-Aussagen« über die künftige Entwicklung,
und da die Annahmen über das generative Verhalten der Menschen in der Zukunft
sowie die Annahmen über die erwartete Zunahme der Lebenserwartung - das sind
die »Wenn-Voraussetzungen« der Projektionsrechnungen - relativ
realistisch getroffen werden können, sind die daraus abgeleiteten »Dann-Schlußfolgerungen«
bezüglich der künftigen Bevölkerungsentwiscklung ebenso realistisch
wie diese Annahmen, denn reine Rechenfehler beim Ableiten der Ergebnisse aus den
Annahmen lassen sich trotz des immensen Umfangs der (heute von Computern erledigten)
Berechnungen praktisch ausschließen. Der entscheidende Punkt ist, daß
die Zuverlässigkeit einer Projektionsrechnung nicht nur und nicht einmal
in erster Linie vom exakten Eintreffen der Annanehmen über das Verhalten
der Bevölkerung (Fertilität und Mortalität) abhängt, sondern
vor allem von der Altersstruktur, die relativ sicher vorausberechnet werden
kann, weil ein Großteil der Bevölkerung, die beispielsweise in fünfzig
Jahren lebt, schon geboren ist. (Herwig Birg, Die Weltbevölkerung
- Dynamik und Gefahren, 1996, S. 82).Wir
brauchen keine Zuwanderungspolitik, sondern eine Rückwanderungspolitik. Der
österreichische EU-Abgeordnete Andreas Mölzer (*1952) forderte 2006
eine aktive Rückwanderungspolitik: Wenn die Hälfte der Moslems
in Österreich (wie auch in Deutschland und den anderen
Ländern der EU!) nicht integrationswillig und nicht integrationsfähig
ist, dann muß das Konsequenzen haben. Wer nicht die Leitkultur seines Gastlandes
vorbehaltlos anerkennen will, für den ist in Österreich (wie
auch in Deutschland und den anderen Ländern der EU!) kein Platz.
Nicht nur für Mölzer und andere wenige Politiker, die im Gegensatz zu
allen anderen (noch vielen) Politikern den Mut zur Wahrheit haben, ist die Zuwanderung
für Europa eine Sprengbombe. Das Gebot der Stunde ist eine aktive
Rückwanderungspolitik. Diese dürfe sich aber nicht nur auf integrationsunwillige
und integrationsunfähige Ausländer beschränken, so Mölzer,
sondern müsse auch ausländische Straftäter sowie arbeitslose Zuwanderer
umfassen. Es geht bekanntlich vor allem um die Verhinderung der Multikonflikt-Gesellschaft
! Europa altert und wird bald schrumpfen
- das ist das Problem; durch Einwanderungen wird dieses Problem sogar noch größer,
wie bereits mehrfach erwähnt, begründet und erläutert; es gibt
nur eine erfolgreiche Möglichkeit, dieses Problem zu mildern oder sogar in
Zukunft zu stoppen: Kinder bzw. Familienpolitik durch Sozialumbau ( ).
Die andere Möglichkeit ist von ihrem Anfang an zum Scheitern verurteilt -
es sei denn, man sähe in Europas Tod einen Erfolg - und führt sogar
noch schneller in den Ruin, den man ja doch eigentlich verhindern oder zumindest
zu verhindern vorgeben wollte. Würde Europa so weiter altern wie heute, bräuchte
es schon in einigen wenigen Jahrzehnten mehrere Milliarden junge Einwanderer,
doch das ist unmöglich, und das ist nur die quantitative Seite, damit aber
Europa auch qualitativ erfolgreich bleiben kann, müßten diese mehreren
jungen Milliarden Einwanderer qualifiziert sein, doch das ist ebenfalls unmöglich.
Und wie gesagt: es gibt sie gar nicht. Quantitative und also massive Einwanderungen
( )
machen Europas Probleme noch größer und sind letztlich nicht in die
Realität umzusetzen; qualititative und also geringe Einwanderungen sind wegen
diesbezüglicher Konkurrenz auf dem globalen Markt für Europa so gut
wie nicht in die Realität umzusetzen. Das einzige Land, welches die technische
und wirtschaftliche Potenz zu einem qualitativen Umbau ( )
immer noch (noch!) hat, ist Deutschland, doch dessen Regierende setzen schon lange
auf Quantität statt auf Qualität. Nachwuchssicherung
!  Was
wir brauchen, ist eine Nachwuchssicherung, d.h. eine mit höchster Priorität
versehene Politik der Nachwuchssicherung, die auch Bevölkerungs-, Familien-,
Kinderpolitik heißen mag. Diese drei Begriffe sind allerdings schon zu sehr
durch den Dreck gezogen worden, und gerade die herkömmlichen Begriffe
wie Bevölkerungs- oder Familienpolitik beinhalten tiefliegende Ambivalenzen.
Das ist offenkundig für den naheliegenden Begriff der Bevölkerungspolitik.
... Er trifft aber auch das Problem nicht genau genug. Es kommt ja für die
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und soziale Nachhaltigkeit nicht primär
auf die Zahl und das Alter der in Deutschland Lebenden an, sondern auf den Umfang
und die Art der vorhandenen Fähigkeiten sowie auf die Motive und Bedingungen
ihrer Nutzung. Nicht demographische Quantitäten, sondern soziale Qualitäten
in ausreichendem Umfange - als Bürger, Kulturträger, Produzenten, Konsumenten
und, last but not least, als Eltern - sind das Entscheidende für die Zukunft
einer Gesellschaft. .... Nicht zuletzt wegen des verbreiteten Paternalismus ist
auch die Bezeichnung »Familienpolitik« ambivalent geworden, vor allem
durch die Frauenbewegung. (Vgl. Karin Gottschall, Soziale
Ungleichheit und Geschlecht, 2000). Manche plädieren statt dessen
für eine Kinderpolitik, was insoweit problemaufschließend ist,
als es ja nicht nur darauf ankommt, jungen Menschen die Elternschaft zu erleichtern,
sondern, sind die Kinder einmal da, deren spezifische Belange als Kinder in den
politischen Blick zu nehmen. Und dabei wird offenkundig, daß die entwicklungsförderliche
Lebenswelt der Kinder in der Familie nicht aufgeht, sondern daß die politische
Verantwortung für Kinder z. B. auch die Schulpolitik, die kommunale Raumplanungspolitik,
die sozialen Dienste und nicht zuletzt die wohlfahrtsförderliche Abstimmung
zwischen den verschiedenen Leistungsbereichen einbeziehen muß. Die Bezeichnungen
»Familienpolitik« wie »Kinderpolitik« haben als politische
Leitbegriffe jedoch schlechte Karten. Sie suggerieren nur ein weiteres Feld der
Klientelpolitik, ohne zu verdeutlichen, wie vital notwendig für die
gesamte Gesellschaft die Erfolge einer solchen Politik sind. Familien und Kinder
sind keine organisierbaren Interessengruppen, die es zu befriedigen gilt, sondern
die Grundlage der Zukunft aller Gesellschaftsbereiche, welche angesichts des nicht
zu beseitigenden Alterns und Sterbens des Menschen zwangsläufig auf Nachwuchs
angewiesen sind. Wenn Kinder nicht zur Welt kommen, wenn sie sich ungünstig
entwickeln, wenn sie die für die gesellschaftliche Teilhabe notwendigen Kompetenzen
nicht erwerben, wenn also die erforderlichen Humanvermögen nicht im für
die Nachwuchssicherung notwendigen Umfange gebildet werden, so trifft das den
gesellschaftlichen Zusammenhang als ganzen. Es reduziert die Standortqualitäten
Deutschlands in jeder Hinsicht und leistet im Extremfall sozialer Desorganisation
Vorschub. Der Hinweis ist nicht hilfreich, daß auch andere europäische
Länder vor ähnlichen Problemen stehen. Einige gehen mit ihnen erfolgreicher
um als die Bundesrepublik, anderen stehen vergleichbare, ja, vielleicht noch gravierendere
Probleme bevor. Deshalb wird hier der Programmbegriff Nachwuchssicherung
zur Kennzeichnung unserer Problematik vorgeschlagen. Nachwuchssicherung ist unschwer
als eine Ausprägung von Nachhaltigkeit zu erkennen, so daß sich auch
die Brücke zu diesem Diskurs schlagen läßt. Das dem Begriff nahestehende
Wort »Nachwuchsförderung« ist zudem ein eingeführter Begriff
auf der Ebene von Organisationen. Nachwuchssicherung wird postuliert als ein
Politikfelder übergreifendes Ziel von Regierungspolitik, wie öffentliche
Sicherheit, Geldwertstabilität, Vollbeschäftigung oder gesunde Umwelt.
(Franz-Xaver-Kaufmann, Schrumpfende Gesellschaft, 2005, S. 174-176 ).
| Wir
können zwischen dem quantitativen und dem qualitativen Aspekt von Nachwuchssicherung
unterscheiden. (Vgl. Franz-Xaver Kaufmann / Alois Herlth
/ Klaus Peter Strohmeier, Sozialpolitik und familiale Sozialisation, 1980,
S. 27ff.). Solange man von einzelnen Politikfeldern her denkt, kann man
beide Aspekte auch verschiedenen Politikfeldern zuordnen, beispielsweise quantitative
Nachwuchssicherung als Aufgabe der Familienpolitik - insbesondere einer »bevölkerungsbewußten
Familienpolitik« (vgl. Max Wingen, Bevölkeungsbewußte
Familienpolitik, 2003) - und die qualitative Nachwuchssicherung als
Aufgabe der Bildungspolitik postulieren. Aber wie auch Wingen hervorhebt, geht
es bei der Familienpolitik natürlich nicht allein um die Förderung der
Fortpflanzung, sondern stets gleichermaßen um die Verbesserung der familialen
Sozialisation. Und ebenso geht es bei der Bildungspolitik nicht allein um die
Förderung der Qualifikation der Schüler, sondern auch um die Zahl oder
den Anteil derjenigen, die einen höheren Qualifikationsgrad erreichen. Gerade
hinsichtlich dieses integrativen Gedankens unterscheidet sich der Programmbegriff
»Nachwuchssicherung« von den erörterten konkurrierenden Bezeichnungen.
(Franz-Xaver-Kaufmann, Schrumpfende Gesellschaft, 2005, S. 176 ).Familienmanager/innen
!
Eine Familienmanagerin ist eine professionelle
Erzeiherin, die für das Aufziehen eigener Kinder bezahlt wird, und zwar entsprechend
der Zahl ihrer Kinder. Für eine Familienmanagerin besteht ein Beschäftigungsverhältnis.
Daneben kann sie für fremde Kinder Tagesmutterdienste anbieten. Im wesentlichen
entspricht sie als etwa einer Tagesmutter nach dänischem Modell, nur das
sie in erster Linie für die Betreuung eigener Kinder (die auch adoptiert
sein können) bezahlt wird. (Peter Mersch, Die Familienmangerin,
2006, S. 71 ).
Der Staat subventioniert Kinderlosigkeit durch Nichtbesteuerung (»Transferausbeutung
von Familien durch Kinderlose«). Die Wirkung dieser Vorgehensweise kann
an den jährlich vom Statistischen Bundesamt veröfentlichten Geburtenzahlen
abgelesen werden. Konzeptionell könnte ein Kinderloser ähnlich wie ein
Unterhaltspflichtiger behandelt werden. Der Unterhaltspflichtige hat beispielsweise
ein uneheliches Kind gezeugt, für dessen Aufziehung er nun aber nicht verantwortlich
sein möchte. Ein Kinderloser verhält sich kaum anders. Damit die Gesellschaft
auch in Zukunft funktionieren kann und er zukünftigen Generationen keine
zu hohen Lasten zugemutet werden, muß jede Person für einen Nachfolger
der eigenen Person sorgen. Wenn man dies nicht tut, erwartet man die Erfüllung
dieser Aufgabe implizit von jemand anderem. Um im Kontext des Beispiels zu bleiben,
könnte man sagen: Ein Unterhaltspflichtiger hat das Aufziehen seines Kindes
an seine frühere Geliebte geoutsourct, ein Kinderloser an eine Familie in
der Nachbarschaft. (Ebd., S. 172 ).
Eine Familienmanagerin ist eine professionelle Erzieherin (bzw. ein Erzieher)
mit entsprechender Ausbildung und Arbeitsvertrag, die in vielen Aspekten etwa
einer staatlich beschäftigten dänischen Tagesmutter entspricht, anders
als diese aber nicht ausschließlich für das Betreuen fremder, sondern
in erster Linie für das Aufziehen eigener Kinder bezahlt wird. Je mehr Kinder
eine Familienmanagerin betreut, desto mehr verdient sie. Finanziert werden könnten
die Familienmanagerinnen über die bereits erwähnte Kinderlosensteuer.
Kinderlose würden also auf diese Weise ihre eigentlich gesellschaftlichen
Aufziehleistungen an Familienmanagerinnen outsourcen.einer Tagesmutter nach dänischem
Modell, nur das sie in erster Linie für die Betreuung eigener Kinder (die
auch adoptiert sein können) bezahlt wird. (Ebd., S. 174 ).
»Das Plädoyer für eine Professionalisierung von Familientätigkeiten
hat vieles für sich. Manche werden einwenden, das Familienmanager-Konzept
leiste eine Deinstitutionalisierung von Familie weiter Vorschub. Auf jeden Fall
spricht der konsequente Vorschlag aber eine bisher kaum bedachte Dimension in
der Diskussion in der Diskussion um eine prekäre Nachwuchssicherung an.«
(Prof. Dr. Franz-Xaver Kaufmann). (Ebd., Klappentext ).
| Kinderlose
sind die Freerider, die Trittbrettfahrer in der Tragödie des öffentlichen
Guts »Kinder«. Früher war Kinderlosigkeit ein persönliches
Unglück; heute ist sie ein kollektives Unglück. Das kann aber vernünftigerweise
nur eine politische Konsequenz haben: Nicht die Reichen, sondern die Kinderlosen
müssen stärker besteuert werden. Es ist ein fataler Webfehler unseres
sozialen Netzes, daß Kinderlose die gleichen Versorgungsansprüche erwerben
wie Eltern, obwohl sie nichts zur Erziehung der künftigen Beitragszahler
beitragen. Die Politik fördert halbherzig die Familien, wagt es aber nicht,
mehr von den Kinderlosen zu fordern. Joachim Nawrocki hat ... klar formuliert:
»Ehepaare mit Kindern leisten ja erheblich mehr für die Gesellschaft
und die soziale Sicherung der folgenden Generation als kinderlose Eheleute oder
Unverheiratete. Zumindest müßte garantiert sein, daß kinderreiche
Familien ihren sozialen Status halten können.« (Joachim Nawrocki, Die
Angst der Eltern vor dem Säugling, in: Die Zeit, 12.01.1979, S. 10).
Für den Kinderlosen geht mit dem eigenen Tod die Welt unter. Seine Sorge
gilt deshalb auch nur der eigenen Lebensfrist. Mit anderen Worten, die Geschäfte
des Kinderlosen sind auf den Zeithorizont der eigenen Lebenserwartung beschränkt
- warum sollte er noch investieren, warum sparen? Viel näher liegt die Potlatch-Attitüde:
Zum Teufel mit der Zukunft - was zählt ist mein Prestige hier und heute.
Schumpeter hat das »Anti-Spar-Gesinnung« genannt. (Joseph A. Schumpeter,
Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, 1942, S. 260). Doch wie gesagt:
Man sollte Kinderlose nicht stigmatisieren, sondern besteuern. (Norbert
Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 71 ).Anwalt
der zukünftigen Generationen!  Wenn
wir vor den Enkeln bestehen und ihre Solidarität erhalten wollen, müssen
wir die Prioritäten der Politik unseres Landes und Europas grundlegend verändern.
Diese Änderung ist die eigentliche Aufgabe eines neuen Grundkonsenses. -
Die praktische Politik tut sich schwer damit, gegenwärtige Erwartungen, Forderungen
oder gar Ansprüche zugunsten zukünftiger Dringlichkeiten zurückzustellen.
Parlamente wie Regierungen sehen sich zahlreichen Pressionen ausgesetzt. Das macht
selbst der großen Koalition das Leben schwer. So liegt es nahe, auf Abhilfe
zu sinnen. Einen eindrucksvollen Weg hat das israelische Parlament gefunden. Es
schuf eine Kommission für zukünftige Generationen: The Knesset Commission
for Future Generations. Aufgabe der Kommission und ihres Vorsitzenden ist es,
sich zu Gesetzesvorhaben zu äußern, von denen angenommen wird, daß
sie längerfristige Zukunftswirkungen entfalten werden. Die Kommission soll
von Zeit zu Zeit der Knesset über Probleme berichten, die für zukünftige
Generationen relevant werden könnten, und dazu Anregungen und Vorschläge
unterbreiten. Kurz: Sie soll eine Art Anwalt der zukünftigen Generationen
sein. Die Kommission faßt keine das Parlament bindenden Beschlüsse.
Ihre Wirksamkeit als Vertretung der Rechte zukünftiger Generationen muß
darunter nicht leiden. Im Gegenteil: Weil sie nicht Teil des politischen Entscheidungsprozesses
ist, sondern ihn nur mit ihrer Autorität begleitet, wird sie dem Bedürfnis
vieler, vor allem auch der Medien, nach Unabhängigkeit des Urteils weit mehr
entsprechen als eine parlamentarische, durch den Parteienproporz definierte Gruppe.
Deshalb ist es wichtig, daß ihre Mitglieder durch ein Verfahren berufen
werden, das ihre Unabhängigkeit wahrt und sie vom Verdacht parteiischer Orientierung
freihält. Der Bundespräsident zum Beispiel könnte sie berufen.
- .... Ein Volk, das die Stimmen seiner Ahnen nicht hört und die Interessen
seiner Nachkommen nicht achtet, hat keine Zukunft. (Kurt Biedenkopf, Die
Ausbeutung der Enkel, 2006, S. 221-222, 224). |
Weil
die Herrschenden in Deutschland aus Gründen der Angst und der Bösartigkeit
( )
nicht bereit sind, über den Weg der Reformen (wirkliche Reformen und bloß
keine Reförmchen, Herr Schröder und Frau Merkel) den Prozeß der
Erneuerung in Gang zu setzen, bleiben nur noch zwei Möglichkeiten: eine passiv-negative
und eine aktiv-positive. Und wer die jüngste Geschichte Deutschlands kennt,
der weiß, welche der beiden Möglichkeiten auf Deutschland zukommt.
Noch Fragen? Und es dürfte auch klar sein, welche der beiden Möglichkeiten
die von mir empfohlene und für Deutschland günstigste ist. Was wir schon
längst hätten tun sollen, sollten wir, und zwar freiwillig, möglichst
heute noch tun: in Konkurs gehen statt immer nur Konkurs anmelden.
Mit dem Konkurs können wir immerhin noch die Möglichkeit ausschöpfen,
zu verhindern, was sonst sogar mit Sicherheit passieren wird: der wirtschaftliche
Ruin - total bzw. absolut im nihilistischen Sinne -, der einhergehen wird mit
der politischen Katastrophe unserer Nation, der größten Katastrophe
unserer Geschichte, denn diese Katastrophe wird existenzbedrohender, bösartiger
und irreversibler sein als jede unserer Katastrophen zuvor.Noch einmal
sei betont, und zwar mit den Worten des Biologen Irenäus Eibl-Eibesfeldt
(*1928 ):
Absurd ist das Argument, wir müßten durch Förderung der
Immigration den durch den Geburtenmangel bewirkten Bevölkerungsschwund ausgleichen.
(Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Zukunft multikulturelle Gesellschaft?,
in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?,
1993, S. 139).     |
Gründe für Geburtenrückgang
und Bevölkerungsrückgang im Abendland |
Eines sei hier gleich gesagt: Es gibt
nur einen Grund als Hauptgrund: Die Kultur selbst, d.h. das Alter
der Kultur! Alle anderen Gründe sind Nebengründe, Symptome ( )
! Es ist so, wie Spengler gesagt hat: Der Mensch der zivilisatorischen Kultur
will nicht mehr leben, wohl als einzelner Mensch (als Individuum),
aber nicht als Teil eines Gemeinwesens!  |
1.
Alter der (zur Zivilisation verstädterten, verökonomisierten)
Kultur  | 2.
Werte-Zerfall (Nihilismus), Liberalismus/Individualismus,
Sozialstaat, ...       | 2.1.
Überbewertung und Übernormierung der Rechte, also: Unterbewertung
und Unternormierung der Pflichten | 2.2.
Recht und Politik GEGEN Familie, Ehe, Kinder
(v.a. der Mittelschicht); FÜR Singles, Scheidung,
Kinderlose | 2.3. Empfängnisverhütung,
Abtreibung und Emanzipation, Feminismus, Genderismus         | 2.4.
Individuelle Selbstverwirklichung bei gleichzeitigem Gleichheitswahn
  | 2.5.
Staat fördert Kinderlose auf Kosten der Familien und der zukünftigen
Generationen  | 2.6.
Sozialer Aufstieg der Individuen wird überbewertet,
die Gemeinschaft unterbewertet  | 2.7.
Staat fördert Singularisierung durch Übernormierungen / Überregulierungen
 | 2.8.
Scheinmoral-Industrien - bis hin zu Problemen mit dem Berufsethos
 | 2.9.
Identitätsprobleme (Selbsthaß, Kleinheitswahn, Megalophobie u.ä.
Zivilisationskrankheiten) | 3.
Hyper-Luxus bzw. ökonomisch-demographisches Paradoxon
| 4.
Anti-Baby-Pille bzw. technisch-demographisches Mißverhältnis
| 
 |

Anmerkungen:
Ferdinand
von Schill (1776-1809), preußischer Offizier, der sich in den Koalitionskriegen
vor allem bei der Verteidigung von Kolberg (1807) auszeichnete. 1809 versuchte
er vergeblich mit seinem Husarenregiment eine allgemeine Erhebung gegen Napoleon
I. ( )
auszulösen und fiel in Stralsund im Straßenkampf; 11 Offiziere seines
Korps wurden in Wesel standrechtlich erschossen, mehr als 500 Soldaten auf französische
Galeeren geschickt. In Goethes um 1800 geplanten Schlußgedicht zum Faust
sollte es heißen: Der Deutsche sitzt verständig zu Gericht
(Abkündigung; V. 2), und im 2. Akt des 2. Teils heißt es:
Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist. An Eckermann
schrieb Goethe u.a.: ... die Engländer überhaupt scheinen vor
vielen anderen etwas vorauszuhaben. .., als wären sie überall die Herren
und als gehöre die Welt überall ihnen. Das ist es denn auch, was unsern
Weibern gefällt und wodurch sie in den Herzen unserer jungen Dämchen
so viele Verwüstungen anrichten .... Es sind gefährliche junge Leute;
aber freilich, daß sie gefährlich sind, das ist eben ihre Tugend. ....
Es liegt ... darin, daß sie eben die Courage haben, das zu sein, wozu die
Natur sie gemacht hat. .... Das Glück der persönlichen Freiheit ...
kommt schon den Kindern zugute, so daß sie ... einer weit glücklich-freieren
Entwicklung genießen als bei uns Deutschen. .... Es geht bei uns alles dahin,
die liebe Jugend frühzeitig zahm zu machen und alle Natur, alle Originalität
und alle Wildheit auszutreiben, so daß am Ende nichts übrig bleibt
als der Philister. .... Könnte man nur den Deutschen, nach dem Vorbilde der
Engländer, weniger Philosophie und mehr Tatkraft, weniger Theorie und mehr
Praxis beibringen .... (Goethe zu Eckermann; 12.03.1828). Während
aber die Deutschen sich mit Auflösung philosophischer Probleme quälen,
lachen uns die Engländer mit ihrem großen praktischen Verstande aus
und gewinnen die Welt. (Goethe zu Eckermann; 01.09.1829).Seelenbild
der Antike und Seelenbild des Abendlandes sind gegensätzlich: apollinisch
und faustisch; ihre Ursymbole ebenfalls: Einzelkörper und Unendlicher
Raum. Wie ein Dogma gegenüber aller Erfahrung, gelten auch Seelenbild
und Ursymbol allgemein als unbeweisbar, deshalb sei hier darauf hingewiesen, daß
der Unterschied zwischen Antike und Abendland sogar am Beispiel Parallelenaxiom
deutlich werden kann: Euklid ( )
hat in seinen Elementen (um 312 v. Chr.) die mathemEinwandereratische
Entsprechung für das antike Beispiel gegeben und Gauß ( )
ca. 2112 Jahre später (um 1800) die für das abendländische. Sie
stehen - wie unzählige andere Beispiele auch - für einen metaphysischen
Mittelpunkt, um den eine Kultur kreist, während sie von Seelenbild und Ursymbol
angetrieben und angezogen wird. (Vgl. Oswald Spengler, 1918, S. 155, 227ff., 234,
390 ).
Vgl. dazu auch das Germanentum ( ). Historische
Pseudomorphosen nenne ich Fälle, in welchen eine fremde Kultur so mächtig
über dem Lande liegt, daß eine junge, die hier zu Hause ist, nicht
zu Atem kommt und nicht nur zu keiner Bildung reiner, eigener Ausdrucksformen,
sondern nicht einmal zur vollen Entfaltung ihres Selbstbewußtseins gelangt.
(Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918-1922, S. 784). Auch
eine junge Kultur kann so mächtig sein, daß sie eine alte dort, wo
sie zu Hause ist, überlagert. Das Beispiel zwischen der (alten) apollinischen
Kultur, auch kurz Antike genannt, und der (jungen) magischen Kultur,
auch Persien/Arabien genannt, macht es deutlich: Solange die
Antike sich seelisch aufrecht hielt, bestand die Pseudomorphose darin, daß
alle östlichen Kirchen zu Kulten westlichen Stils wurden. Dies ist eine wesentliche
Seite des Synkretismus. .... Mit dem Hinschwinden der apollinischen und dem Aufblühen
der magischen Seele seit dem zweiten Jahrhundert kehrt sich das Verhältnis
um. Das Verhängnis der Pseudomorphose bleibt, aber es sind jetzt Kulte des
Westens, die zu einer neuen Kirche des Ostens werden. Aus der Summe von Einzelkulten
entwickelt sich eine Gemeinschaft derer, welche an diese Gottheiten und Übungen
glauben, und nach dem Vorgange des Persertums und Judentums entsteht ein neues
Griechentum als magische Nation. (Oswald Spengler, Der Untergang des
Abendlandes, 1918-1922, S. 800-801).  Kinderfeindlichkeit
und Kinderlosigkeit: Vgl. auch Unfruchtbarkeit und Zerfall ( ),
Problem der Weißen Völker ( ),
sowie Konsumterror und Kinderfeindlichkeit ( )
und Schwund der Bevölkerung ( ).
Der Bevölkerungsrückgang wird durch die heutige Politik der Zuwanderung
noch verstärkt! Unsere heutigen Politiker betreiben mit ihrer völlig
wahnsinnigen Bevölkerungspolitik ( )
keine Politik der Ein- oder Zuwanderung, wie sie immer noch glauben, sondern eine
Politik der Aus- und Abwanderung. Hierzu gehört selbstredend auch ihre Politik
der Aus- und Abtreibung.       Gunnar
Heinsohn beispielsweise am 13.11.2005 im Philosophischen Quartett ( ):
Dieses Problem lösen wir nicht durch Erhöhung des Rentenalters,
und wir lösen es nicht durch unqualifizierte , wir lösen es wahrscheinlich
auch nicht durch qualifizierte Einwanderer, weil die knapp sind. Und wenn es welche
gibt, dann gehen die in die angloamerikanische Welt von Alaska bis Neusseeland.
Die suchen jedes Jahr 1,5 Millionen; aber die suchen natürlich nicht Unqualifizierte,
sondern ... »foreign talent« oder »skilled immigration«
(also: Qualifizierte! HB). Das heißt,
man sagt: Sie müssen was können, und sie kriegen keine Sozialhilfe!
Das ist eine ganz andere Zugangslösung für das Problem; denn dasselbe
Problem haben die auch; die haben auch fallende Geburtenraten und können
sich aus dem Bestand nicht ersetzen. .... Unsere Probleme sind also viel
größer, so Heinsohn, als wir uns das bisher deutlich gemacht haben.
Von den nach Deutschland geholten Ausländern, betont Heinsohn, sind über
95% ohne Qualifikation! Die meisten von ihnen wollen das auch gar nicht ändern,
und unsere Schulen können das nicht ändern. Im Gegenteil, sowie
der Migrantenanteil bei 20% liegt, rutscht das Leistungsniveau ALLER
Kinder in diesen Klassen ab .... ( ).
Unsere Politiker haben ihre kinder-, familien-, volks-, demokratie- und verfassungsfeindliche
Politik diktatorisch - weil gegen den Willen der riesigen Mehrheit des Volkes,
gegen unsere Verfassung (unser Grundgesetz) - durchgesetzt und das obendrein mit
ihrer Negativ-Bevölkerungspolitik auch noch bewiesen (zynischer geht's wirklich
nicht): Die Zuwanderer bringen uns nur noch mehr Probleme!     Diese
Zuwanderung (Nichtqualifizierter), die bei uns schon seit den 1960er Jahren andauert,
wirkt sich auf unsere Kultur, auf unsere Wirtschaft, auf unsere Technik und Wissenschaft,
Bildung, Ausbildung sowie alle anderen Qualitäten, Fähigkeiten und Errungenschaften
negativ aus, und zwar beschleunigt zunehmend. Insgesamt hat die Zuwanderung
... mehr den Zuwanderern als den Deutschen genutzt. (Meinhard Miegel, Die
deformierte Gesellschaft, 2002, S. 42 ).
Und es weiß doch fast jeder: Diese Zuwanderung bedeutet mehr Kriminalität
( ),
meht Konflikte, mehr Kriege, weil die meisten Zuwanderer unqualifiziert sind,
sich minderwertig fühlen, sich isolieren, sich ghettoisieren, eine Parallelgesellschaft
bilden, eine Integration nicht wollen, also auch für das Zusammenleben unqualifiziert
sind; diese Zuwanderung führt zur Abwanderung (natürlich der
Qualifizierten, also: der Deutschen ),
denn diese Zuwanderung senkt unsere Konkurrenzfähigkeit, weil die
Zuwanderer unqualifiziert sind; diese Zuwanderung senkt unser Volkseinkommen,
weil die Zuwanderer unqualifiziert sind; diese Zuwanderung senkt unser
Pro-Kopf-Einkommen, weil die Zuwanderer unqualifiziert sind und so die Zahl der
Sozialfälle, Kranken, Arbeitslosen und deshalb die Steuerzahlungen und alle
sonstigen Abgaben erhöhen - mittelfristig wirken sie auch negativ auf die
Rente, weil die meisten von ihnen zum Zeitpunkt ihrer Zuwanderung schon alt, also
bald Rentner sind (außerdem hat deren Nachwuchs auch immer weniger Nachwuchs).
Wir dürfen dabei nicht vergessen, daß den meisten Menschen das Pro-Kopf-Einkommen
viel erstrebenswerter ist als das Volkseinkommen. ( ).
Ein Beispiel: Indiens Volkseinkommen ist höher als das der Schweiz, aber
Indiens Pro-Kopf-Einkommen ist niedriger als das der Schweiz. Also ist für
die Menschen ein hohes Pro-Kopf-Einkommen erstrebenswerter als ein hohes Volkseinkommen.
Wäre es anders, dann wäre beispeilsweise Indien ein Zielland für
Zuwanderer aus der Schweiz und nicht umgekehrt. (Herwig Birg, Bevölkerungsentwicklung,
in: Informationen zur politischen Bildung, 1. Quartal 2004,
S. 45 ).
Auch hier ist wieder deutlich geworden (wie schon oft gesagt): die Zuwanderung
bringt uns nur noch mehr Probleme! Also: Stoppt die Zuwanderung!
Sofort!     Über
70% der jährlich in Deutschland registrierten Straftaten begehen Ausländer.
Die deutsche Regierung aber dolmetscht die Statistik ins Xenophile:
sie bezieht die Anzahl deutscher Straftäter auf die Anzahl ausländischer
Straftäter aus einem Staat (0,7%!) - dabei sind es 100 Staaten (70%)! (Quelle:
Bundes-Innenministerium und Westfalenblatt, 22.03.2001). Die deutsche Regierung
reduziert 70% ausländische Straftaten auf durchschnittliche 0,7%! (Zauber
!). Besonders bezaubernd wirkt diese Magie, wenn sie die Zahlen der Öffentlichkeit
präsentiert, denn dann geht es bekanntlich nur noch um die Interpretationen.
Die deutsche Bundesregierung frisiert die Statistik, indem sie zunächst
eine referentielle Korrektur vornimmt, die sie dann als semantische
Korrektur rechtfertigen kann. So werden die deutschen Straftäter, die
tatsächlich nur 30% ausmachen, auf idealistische 99,3% erhöht,
um die ausländischen Straftäter, die tatsächlich 70% ausmachen,
auf das Ideal von 0,7% bringen zu können. Das ist nur scheinbar
eine harmlose Mogelei. Xenophile Angeberei mit einer riesigen Portion Zynismus
ist es schon eher, in Wirklichkeit aber ist es Xenokratie ( ).
Deshalb schlage ich vor, daß alle Wahlen ( ),
deren Ergebnisse die Interpreten ja auch immer zu Zahlenmagie und Prozenteräuberei
hinreißen, zukünftig nur noch zu 0,7% vom Volk ausgehen sollten.Die
Zuwanderung bringt uns nur Negatives! In jeder Hinsicht! Und Politikern und Lobbyisten
muß man immer wieder deutlich sagen: auch volkswirtschaftlich: Die Zuwanderer
sind teurer als Überalterung und Kindererziehung zusammen ! Denn fast alle
Zuwanderer sind unqualifiziert (über 95%, bald sogar über 99%) und müssen
erst ausgebildet und integriert werden (und das übrigens
auch noch: immer häufiger ohne Erfolg, immer mehr gegen ihren Willen; HB),
um in einer modernen Volkswirtschaft produktiv eingesetzt und der ihnen zugedachten
Aufgabe gerecht werden zu können. Wenn aber die Zuwanderer mit erheblichen
Aufwand zunächst qualifiziert werden müssen, können die Bevölkerungen
Europas ebenso gut ihre eigenen Kinder großziehen. Das ist einfacher und
weniger aufwendig. Der Zweck ihres derzeitigen Zeugungsverhaltens, die Verminderung
der Kinderlast, wird so ad absurdum geführt. Sie müssen für
Zuwander leisten, was sie für die eigenen Kinder nicht zu leisten bereit
waren. Was sie nicht individuell erbringen wollten, müssen sie kollektiv
erbringen. Ob das die Bürde leichter macht, ist zweifelhaft. Nicht auszuschließen
ist auch, daß dieser »Kinderersatz« zum Ziel von Aversionen,
vielleicht sogar von Aggressionen wird. (Meinhard Miegel, Die deformierte
Gesellschaft, 2002, S. 50 ).
Meinhard Miegel gilt als einer der profiliertesten Sozialforscher Europas und
ist Leiter des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG) in Bonn.     Gunnar
Heinsohn, Warum werden sie zu Kriegern? Männerüberschuß
als Kriegspotential ( )
- ein Vortrag vom 10.02.2003 in Hannover. Der Begriff Youth Bulge
( )
wurde von Gunnar Heinsohn in die Diskussion über die Ursachen des Terrorismus
eingebracht. In den islamischen und schwarzafrikanischen Staaten leben ungefähr
2 Mrd. Menschen, davon sind etwa 20-30% 15-24-Jährige und etwa 40-50% Unter-15-Jährige
( ).
Die Unter-15-Jährigen zählen hier zum Children Bulge ( ),
und die 15-24-Jährigen zum Youth Bulge. Mindestens ein Drittel
von ihnen haben keine Zukunftsperspektive im Sinne einer sozialen Position, die
Ansehen, Einfluß, Würde bzw. Macht bedeutet; sie leiden nicht an Armut
oder Arbeitslosigkeit (diese beiden Phänomene ergänzen das Problem jedoch),
sondern an Überflüssigsein und Perspektivlosigkeit. Dieser Youth
Bulge ist nach Einschätzung Heinsohns die Hauptursache für die
Eskalation des Terrors, da der Jugendüberschuß ein unerschöpfliches
Reservoir für die Rekrutierung von Terroristen darstellt, das wegen der Bevölkerungsentwicklung
ständig wächst (und wann dieses Wachstum enden wird, ist noch nicht
genau bekannt). Wiederholt sich ein Youth Bulge - statt ein einmaliger Babyboom
zu bleiben - über zwei oder mehrere Generationen, kumulieren sich seine Effekte.
Das quantitativ beeindruckendste Beispiel liefern die islamisch geprägten
Länder, die in nur fünf Generationen (1900-2000) von 150 auf 1200 Millionen
Menschen zugenommen haben und immer noch - neben einigen schwarzafrikanischen
Nationen - das Siegesbanner der Fortpflanzung vorantragen. Zum Vergleich: die
gesamte Menschheit hat sich in der doppelt so langen Zeit von 1800 bis 2000 »nur«
versechsfacht (von einer auf sechs Milliarden ).
... Es spricht wenig dafür, daß die nicht unterzubringenden Heißsporne
von heute auf Großtaten verzichten werden .... (Gunnar Heinsohn, ebd.).
Demographie erklärt nicht alles, aber ohne Demographie ist alles nicht erklärt.
Gunnar Heinsohn, Söhne
und Weltmacht - Terror im Aufstieg und Fall der Nationen, 2003, S. 160. Heinsohn
sieht keine rosige Zukunft Europas: Denn selbst bei einer extrem liberalen
Öffnung der Grenzen können Einwanderer eines nicht sonderlich gut -
nämlich viele begabte junge Leute bereitstellen, die von klein auf
in einer hochtechnologischen Gesellschaft heranwachsen, souverän mit ihr
umgehen lernen und dann die kritische Masse bilden, die sie ideenreich auf neue
Höhen führt. Diese Voraussetzung für ein Verbleiben Europas im
Spitzensegment der Weltwirtschaft kann ... mit direkt in der Wissensgesellschaft
aufgewachsenem eigenen Nachwuchs leichter erreicht werden als mit wie auch immer
motivierten Zuzüglern aus Afrika und der muslimischen Welt. Selbst Kinder
aus zugewanderten Familien, die ihre gesamte Schulausbildung in Deutschland
erhalten, scheinen keine Garantie für das Halten eines hohen Niveaus zu geben.
Im Gegenteil, sowie der Migrantenanteil bei 20 Prozent liegt, rutscht das Leistungsniveau
aller Kinder in diesen Klassen ab ... (vgl. dazu auch: Joachim Peter, Ausländerkinder
senken Lern-Niveau erheblich, in: Die Welt, 04.03.2003 ).
(Ebd. ).Der
seit Oswald Spenglers Buch von 1917 immer wieder prophezeite Untergang des Abendlandes
( )
rückt näher .... (Gunnar Heinsohn, 2005; siehe: http://www.zeit.de/feuilleton/kursbuch_162/1_heinsohn ).
Zu diesem Ergebnis kommen auch Meinhard Miegel ( ),
Theodor Schmidt-Kaler ( ),
Herwig Birg ( ),
Peter Marschalck ( )
oder Wolfgang Kölmman ( ),
um nur wenige Beispiele zu nennen. EU-Kandidaten
für 2004: Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn,
Slowenien, Malta, Zypern (doch beitreten konnte dann nur der griechische Teil
Zyperns). Trotz der riesigen Probleme dieser Kandidaten ließ die EU deren
Beitritt am 01.05.2004 zu.   Lee
Kuan Yew aus Singapur hält vom westlichen Liberalismus gar nichts und setzt
an dessen Stelle den Konfuzianismus. Lee Kuan Yew sieht im Konfuzianismus den
Erfolg Singapurs und predigt der restlichen Welt konfuzianische Werte.  Was
die in ihrer Entwicklung fortgeschrittensten Länder wie Deutschland
und die anderen westeuropäischen Länder betrifft, läßt sich
wohl schon sagen, daß sich die demographischen Voraussetzungen ökonomischer
Erfolge nicht von selbst erfüllen, wie bisher immer stillschweigend vorausgesetzt
wurde. .... Bevölkerungsvorausberechnungen sind wesentlich zuverlässiger
als Wirtschaftsprognosen. ( )
... Alle drei Hauptprozesse der demographischen Entwicklung - die Fertilität,
die Mortalität und die Migration - sind erfahrungsgemäß außerordentlich
schwer politisch zu steuern oder auch zu kontrollieren. Man tut deshalb gut daran,
das prognostische Potential demographischer Projektions- und Simulationsmodelle
zu nutzen, um sich so ein realistisches Bild von der durch die Altersstruktur
und durch die Verhaltenstrends (generatives Verhalten, Lebenserwartung, Wanderungsverhalten)
weitgehend vorprogrammierten Entwicklung zu bilden. Für jedes der über
200 Länder der Welt werden von der Bevölkerungsabteilung der UN je drei
Projektionsrechnungen durchgeführt (untere, mittlere, obere Variante). Hinzu
kommt eine Simulationsrechnung, die auf der (bewußt fiktiven) Annahme beruht,
daß die Fertilität bis zum Jahre 2050 unverändert bleibt (UN ).
Der Sinn dieses »constant fertility scenarios« ist, zu zeigen, daß
etwas geschehen muß, damit die errechneten Szenarios nicht eintreten.
Das »constant fertility scenario« ergibt für Westeuropa
von 2000 bis 2050 eine Bevölkerungsschrumpfung von ... auf ... Mio. und für
die Entwicklungsländer einen Bevölkerungszuwachs von 4,9 Mrd. auf 11,6
Mrd.. In Deutschland ... schrumpft die Bevölkerung seit 1971/'72, was nur
deshalb nicht auffällt, weil das Geburtendefizit bisher durch Einwanderungen
mehr als ausgeglichen wurde. Deutschland hat ein Mehrfaches an Einwanderungen
als die klassischen Einwanderungsländer USA, Kanada und Australien. Die jährliche
Zahl der Einwanderungen pro 100 000 Einwohner betrug z.B. in den 80er Jahren (also
bereits vor dem Zusammenbruch des Ostblocks) in die USA 245, nach Kanada 479 und
nach Australien 694; nach Deutschland kamen 1022 auf 100 000 Einwohner. Nach dem
Zuwanderungammenbruch des Ostblocks stieg die Zahl der Zuwanderer nach Deutschland
sogar auf 1566 pro 100 000 Einwohner. ( )
... So erstaunlich diese (in der Fachwelt wenig umstrittene) Entwicklung ist -
mindestens ebenso viel Erstaunen erregt die Art, wie die politische Öffentlichkeit
mit diesen Informationen umgeht. Am 15.01.1996 wurden die demographischen Fakten
und Prognosen anläßlich einer Anhörung des Deutschen Bundestages
vor der Enquete-Kommission »Demographischer Wandel« durch Experten
vorgetragen und erläutert. Zwei Tage später fand eine andere Sitzung
aus Anlaß der Telefongebührenänderung statt. Über die zweite
Sitzung wurde in den Medien berichtet. Über die verschiedenen Sitzungen der
Enquete-Kommission »Demographischer Wandel«, die schon seit Dezember
1992 tätig ist und deren Arbeit auf Beschluß des Bundestages seit 01.06.1995
fortgesetzt wird, erfuhr die Öffentlichkeit sehr wenig. (Vgl.
den entsetzlichen Text im Argumentationspapier des Friedenskomitees 2000,
4 / 1995 ).
... Durch das Treibenlassen seiner demographischen Probleme gefährdet sich
Deutschland im 21. Jahrhundert auf eine ähnlich existenzbedrohende Weise
wie durch die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert. (Herwig Birg, Die
Weltbevölkerung - Dynamik und Gefahren, 1996, S. 80-82, 112-114). Diese
Gefährdung im 21. Jahrhundert ist sogar viel existenzbedrohender, bösartiger
und irreversibler als die im 20. Jahrhundert.Die
Textstelle bei Herwig Birg, Die ausgefallene Generation, 2005, S. 147 ( )
ist hier um die Textstelle bei Herwig Birg, Die demographische Zeitenwende,
2001, S. 64, 86 ( )
ergänzt. Birg warnt: Zuwanderung bringt keine Lösung, sondern noch mehr
unlösbare Probleme. Die Konsequenz dieser Zuwanderungspolitik ist, daß
wegen der zugewanderten Minderqualität der Standort und danach die gesamte
Wirtschaft verödet. Kurze Formel: Zuwanderung steigt, Bildungsniveau sinkt,
Verschuldung steigt, Standort-Attraktivität sinkt, Abwanderung steigt, Wirtschaft
sinkt - bis hin zur Verödung ( )
! Weil junge gebildete Menschen knapp sind und mittlerweile überall gesucht
werden (sehr nachgefragt sind), ist auch eine gesteuerte qualitative Zuwanderungspolitik
keine Lösung, jedenfalls ist die quantitative Zuwanderungspolitik ein riesiges
Problem, bedeutet eine ins eigene Land geholte Kolonialisierung und damit die
selbstverschuldete Besiegelung des eigenen Niedergangs, verstößt gegen
alle westlichen Rechtsverfassungen und ist deshalb ein Verbrechen. Es gibt auch
für Selbsthaß oder Selbstmord keine mildernden Umstände, Entschuldigungen
oder gar Freisprüche. Der erste Weg zur Besserung: Massenhafte Zuwanderung
muß gestoppt werden!  Zur
Bestandserhaltung reichen 2 bis 2,2 Geburten pro Frau, also durchschnittlich 2,1
Geburten pro Frau. Warum liegt sie nicht bei 2 Geburten pro Frau? Bestandserhaltende
Geburtenrate heißt, daß die Bevölkerungszahl weder wächst
noch schrumpft: sie liegt um so mehr über 2 Geburten pro Frau, je höher
die Sterblichkeit des betrachteten Landes ist; für diese Abweichung
über 2 Geburten hinaus ist nicht nur das Niveau der Sterblichkeit wichtig,
sondern auch die Sexualproportion der Geborenen (das Verhältnis aus der Zahl
der Jungen zu der Zahl der Mädchen). Die natürliche Sexualproportion
beträgt 106 Jungen zu 100 Mädchen. .... Die bestandserhaltende Geburtenrate
beträgt auch deshalb mehr als 2 Kinder je Frau, weil die Reproduktion der
Bevölkerung entscheidend von der Zahl der nachwachsenden Mädchen abhängt,
nicht von der Geburtenzahl insgesamt. (Herwig Birg, 2005, S. 26-27 ).
2003 hatte die EU wie Deutschland 1,4 Geburten pro Frau (vgl. Tabelle ):
damit liegen beide ein Drittel unter dem Niveau, das für die langfristige
Konstanz der Bevölkerung ohne Wanderungen erforderlich wäre (= 2,1 Lebendgeborene
je Frau = «Bestandserhaltungsniveau»). (Herwig Birg, 2001, S.
25 ).
2003 betrug im Durchschnitt Europas zum Zeitpunkt der Geburt die Lebenserwartung
der Männer 69,2 Jahre (im Durchschnitt Deutschlands: 75,5 Jahre) und die
der Frauen 77,4 Jahre (im Durchschnitt Deutschlands: 81,4 Jahre). Im HDI-Rang
(Human Development Index [ ]
mit 3 Größen: Lebenserwartung, Alphabetisierung, Pro-Kopf-Einkommen)
liegt Deutschland ganz weit vorn. Das demographisch-ökonomische Paradoxon
( ):
je höher der HDI, desto niedriger tendenziell die Zahl der Lebendgeborenen
pro Frau. (Herwig Birg, 2001, S. 24 ).
Die 7 größten Industrieländer - die G7-Länder (in dieser
Rangfolge: USA, Deutschland, Japan, Großbritannien, Frankreich, Kanada,
Italien [   ])
- hatten 2007 einen Anteil von rund 58% am Welt-BIP ( ),
und es wird befürchtet, daß sich ihr Gewicht in Zukunft aus demographischen
Gründen verringern wird. Diese Furcht besteht zu Recht. (Herwig Birg,
2001, S. 15 ).Vgl.
hierzu auch: Herwig Birg, Die demographische Zeitenwende - Der Bevölkerungsrückgang
in Deutschland und Europa, 2001, S. 183 und ff.. Die Bedeutung dieses Themas
steigt übrigens in demselben Maße, wie es von den Herrschenden zum
Tabu gemacht wird. Für das Nichts-Tun und das Nicht-Wissen-Wollen gibt
es viele Gründe, so daß ich als Autor eine Beweislast spüre, darlegen
zu müssen, warum ich dieses Buch geschrieben habe. Der wichtigste Beweggrund
ist die Aussicht, daß der demographische Niedergang Deutschlands und Europas
rückblickend einmal als ein Vorzeichen für den Abschied unseres Landes
(und unseres Europas!) aus seiner zweitausendjährigen
Geschichte gedeutet werden könnte, ohne daß diese Gefahr den heutigen
Zeitgenossen (und vor allem: Zeitgenossinnen!) bewußt
war. (Herwig Birg, ebd., S. 14). Also: Niemand soll hinterher sagen
können, davon nichts gewußt zu haben!Herwig
Birg, Die ausgefallene Generation - Was die Demographie über unsere Zukunft
sagt, 2005. Für Herwig Birg ist klar: Die demographischen Entwicklungsbedingungen
eines Landes werden zu einem wichtigen internationalen Standortfaktor. In Ländern
wie Deutschland, das die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung je zur Hälfte
aus Beiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert, erhöhen
die demographisch bedingt steigenden Kosten für das soziale Sicherungssystem
die Produktionskosten und die Produktpreise auf den internationalen Gütermärkten.
Die Folgen sind sichtbar: Arbeitsplätze werden ins Ausland verlagert, Auslandsinvestitionen
in Deutschland sind nur noch in wenigen Branchen lohnend. Der Wirtschaftsstandort
Deutschland hat wegen seiner niedrigen Geburtenrate ungünstige Zukunftsaussichten.
Hinzu kommt der zunehmende Mangel an jungen, gut ausgebildeten Arbeitskräften.
(Ebd., S. 134). Bei einem Anteil der Kinderlosen von einem Drittel
bei den Jahrgängen ab 1965 erodieren nicht nur die sozialen Sicherungssysteme,
sondern es entsteht zugleich auch ein neuer Typ von sozialer Ungerechtigkeit -
«die Transferausbeutung der Familien» (Jürgen Borchert). Die
verfassungswidrige Bevorzugung von Menschen ohne Nachkommen in der Renten-, Kranken-
und Pflegeversicherung verletzt den obersten Grundsatz unserer demokratischen
Verfassung, das Gleichheitsprinzip (Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 03.04.
2001). .... Die Versorgungslücken des staatlichen sozialen Sicherungssystems
erweitem sich; sie sollen durch private Ersparnis und Kapitalexport in Niedriglohnländer
wie China geschlossen werden. Da auch die Geburtenraten der Entwicklungsländer
stark abnahmen und weiter zurückgehen, ist die demographische Alterung ein
weltweites Phänomen. Der demographisch bedingte Lastenanstieg läßt
sich durch Kapitalexport international nur anders verteilen, aber nicht aus der
Welt schaffen, denn die Weltbevölkerung altert als Ganzes. In China wird
der Altenquotient ab den 2030er Jahren sogar höher sein als in den USA. Wie
sollen dann die mittleren Generationen in China durch ihre wirtschaftlichen Leistungen
die älteren Generationen in den Industrieländern - die Eigentümer
der in China investierten Kapitalgüter- mitversorgen, wenn in China selbst
bis dahin Hunderte von Millionen ältere Menschen hinzugekommen sein werden,
für die es in China keine ausreichende Alterssicherung gibt? Dann müßte
Kapital aus China in die Industrieländer exportiert werden, statt umgekehrt.
.... Wie hätte man sich den Weg zurück zu einer höheren Geburtenrate
in Deutschland vorzustellen, falls er wirklich den Durchgang durch Phasen der
sozialen Unsicherheit und der gesellschaftlichen Instabilität voraussetzen
würde, die die Jüngeren in diesem Land nie erlebt haben und die sie
sich wahrscheinlich nicht einmal vorzustellen vermögen? Deutschland
ist im 20. Jahrhundert durch zwei Weltkriege und zwei Diktaturen gegangen. Den
davon betroffenen älteren Generationen könnte man die Bewältigung
der demographischen Krise im 21. Jahrhundert durchaus zutrauen, aber gilt das
auch für ihre Nachkommen in der «Spaßgesellschaft»?
Die westeuropäischen Länder haben in den letzten 50 Jahren in ihrer
wirtschaftlichen Entwicklung gewaltige Fortschritte erzielt. War es unvermeidlich,
daß dieser Erfolg mit einem Verlust ihrer demographischen Stabilität
und eines großen Teils ihres Humanvermögens bezahlt wurde? Es
ist in Deutschland üblich geworden, eine Gesellschaft mit einem wirtschaftlichen
Großbetrieb, einer Aktiengesellschaft, zu vergleichen, wie dies etwa der
frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt tat, der sich gerne als «Aufsichtsratsvorsitzenden
der Aktiengesellschaft Bundesrepublik Deutschland» bezeichnete. Die tiefere
Wahrheit dieses Vergleichs wird nun allmählich deutlich: Es kommt darauf
an, den drohenden, demographisch bedingten Konkurs der Deutschland AG abzuwenden.
Diese Art von Herausforderung ist für eine erfolgsgewohnte Volkswirtschaft
neu: Nach Carl von Clausewitz ist der geordnete Rückzug bei einer militärischen
Niederlage eine viel schwierigere Operation als ein Erfolg durch das Erringen
eines Sieges. ( ).
Läßt sich die mangelnde demographische Stabilität eines Landes
durch ökonomische Stärke - durch Produktivitätszuwächse im
Inland oder durch Kapitalexport in wachstumsstarke Niedriglohnländer überhaupt
dauerhaft substituieren? Diese Frage ist von größter Bedeutung,
denn eine schnelle Rückkehr zu einer demographisch stabilen Situation ist
unmöglich. Durch den Kapitalexport aus den Industrieländern in Niedriglohnländer
profitieren in der Regel beide Ländergruppen. Da jedoch beide Ländergruppen
und die Welt als Ganzes altern, entsteht durch den Kapitalexport sowohl ein geographisches
Verteilungsproblem in Bezug auf die internationale Verteilung der Kapitaleinkommen
als auch ein soziales Verteilungsproblem in Bezug auf die sozialen Gruppen als
Empfänger der Renditen und als Eigentümer des Kapitals. Bei diesem Prozeß
wird es Gewinner und Verlierer geben, auch wenn es sich nicht um ein Nullsummenspiel
handelt und beide Ländergruppen Vorteile daraus ziehen. Dabei zeichnet sich
für Deutschland ein neuer internationaler Konflikt ab. Da das deutsche Sozialversicherungssystem
umlagefinanziert ist, während beispielsweise das britische und amerikanische
auf Kapitaldeckung beruht, konnten sich in Deutschland keine international konkurrenzfähigen
Kapitalfonds und keine international bedeutsamen Banken entwickeln. Die ausländischen
Alterssicherungsfonds sind zum Erfolg verurteilt, denn die Existenz der ausländischen
Anteilseigner im Ruhestand hängt davon ab, daß die gewaltigen Fondsvermögen
international renditeträchtig angelegt werden. Die interessantesten deutschen
Unternehmen werden von ausländischen Fonds übernommen, ohne daß
Deutschland bei den Übernahmeschlachten als gleichwertiger Gegner auftreten
kann: «Die deutschen Unternehmen werden zunehmend zu Institutionen zur Finanzierung
der Altersvorsorge, angefangen bei der Rente der kalifornischen Lehrer und der
Feuerwehrleute in Wisconsin bis hin zur Rente der Bergarbeiter von Mittelengland.»
(Uwe H. Schneider, Sonderrecht für institutionelle
Anleger? In: Börsenzeitung, 15.06.2005). Da Deutschland
über keine nennenswerte kapitalstockfinanzierte Altersvorsorge und keine
entsprechende Finanzmacht verfügt, kommen die Dividenden seiner Unternehmen
und die Zinsen seiner Staatsanleihen, die von den nachrückenden Generationen
erwirtschaftet werden müssen, ausländischen Pensionären zugute.
Die Demographie ist wie ein siamesischer Zwilling mit der Wirtschaft verwachsen:
Geht es dem einen schlecht, leidet auch der andere. (Ebd., S. 140-143).
Weitere Zitate: S. 7, 9, 11-12 ( ),
84-85 ( ),
112-116 ( ),
120-122 ( ),
145-150 ( ).
Vgl. auch Birgs Gegenüberstellung: Süßmilch versus Malthus ( ).Herwig
Birg, Strategische Optionen der Familien- und Migrationspolitik in Deutschland
und Europa, in: Christian Leipert, Demographie und Wohlstand, 2003,
S. 27-56; hier: S. 51 bzw. 51-53.Hans-Werner Sinn,
Das demographische Defizit, in: Christian Leipert, Demographie und Wohlstand,
2003, S. 57-88; hier: S. 79-82.Steffen
Kröhnert, Nienke van Olst und Reiner Klingholz vom Berlin-Institut für
Bevölkerung und Entwicklung: Emanzipation oder Kindergeld? -
Wie sich die unterschiedlichen Kinderzahlen in Ländern Europas erklären
(2004). Man will ja schließlich immer alles ERKLÄREN. Und
zu welchem Fazit kommen diese vom Staat kräftig subventionierten
Berufsemanzen? Die wichtigsten Maßnahmnen auf dem Weg zu höheren
Kinderzahlen seien 1.) die Gleichbehandlung der Geschlechter auf dem
Arbeitsmarkt, 2.) die Abschaffung von finanziellen Privilegien für
die Institution Ehe, solange sie die Abhängigkeit der Partner voneinander
fördern, 3.) die Sicherstellung einer Kinderbetreung bereits
ab dem ersten Lebensjahr. (Ebd.).  Literatur
hierzu z.B. von: Paul E. Gottfried, Multikulturalismus und die Politik der
Schuld (2004); Arne Hoffmann, Warum Hohmann geht und Friedman bleibt
- Antisemitismusdebatten in Deutschland von Möllemann bis Walser (2005);
Norman G. Finkelstein, Die Holocaust-Industrie (2000).Moralisierung
der Politik ist ein strategisches Mittel zur Gewinnung von Intellektuellenmacht.
Wer darin nur einen sympathischen, menschenfreundlichen Gestus sehen will, verkennt
die Gefahr, die von der Ausdehnung morlaischer Herrschaftsansprüche ausgeht.
Die Blockade von dringend gebotenen Problemlösungen wird zum »Erfolgserlebnis«,
reizt zu Wiederholung und verschafft Zulauf. Der brillante, aus Wien stammende
Soziologe Peter Berger erkennt in Moral eine Billiginvestition für die Ausübung
von Macht, die gerne Gruppen vornehmen, welche den Gesellschaftserfordernissen
wie Produktion, Gewerbe und Markt fernstehen. (Vgl. Peter
Berger, Moralisches Urteil und politische Aktion, 1989). Funktioniert
die Ausdehnung von Macht qua Moral allzugut, findet sich immer mehr Inkompetenz
in den oberen Rängen. Da Moral im spätindustriellen Wohlfahrtsstaat
sich weniger in Taten als in Sprachspielen, »Diskursen«, im Zeigen
von Gesinnung äußert, kann sie noch einen weiteren Grund für Systemverfall
liefern: den »Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft«. (Vgl.
Hermann Lübbe, Politischer Moralismus - Triumph der Gesinnung über
die Urteilskraft, 1987). Ausgeprägt findet man diese Tendenz schon
im Automatismus und den zur Gedankenlosigkeit geronnenen Stehsätzen, mit
denen auf das üble Exempel des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen
verwiesen wird - für tagespolitische Zwecke der Gegenwart. Dies erklärt,
warum die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus mit zeitlichem Abstand
von ihm zunimmt. Die These, daß sich eine jüngere Generation, die eben
keinerlei Verdrängung mehr nötig habe, dem Thema unbefangen und offen
widmen könne, ist keine hinlängliche Erklärung. Vielmehr sind es
Gesinnungskonkurrenz und Machtmechanismen im neuzeitlichen medialen Kulturbetrieb,
die die schärfsten Geschütze nicht mehr in der Schublade halten können
und aus der Vergangenheitsbewältigung eine intellektuelle Industrie gemacht
haben (z.B.Holocaust-Industrie, Holocaust-Ausbeutung,
Nazi-Ausbeutung, Nazi-Keule, Auschwitz-Keule u.ä.). Die Einwanderungsfrage
wurde klarerweise zum Eldorado des apolitischen Moralismus. Er versucht mit betonter
Weltfremdheit der Welt beizukommen, analog der Schelskyschen These geht sein Einfluß
weit über seine Grenzen. ( ).
Denn auch die satte Parteiendemokratie hat immer noch nicht begriffen, daß
ein Wanderungsdruck aus Richtung Osteuropa und der dritten Welt, ja eine neue
Völkerwanderung von der »armen« in die »reiche Welt«
längst eingesetzt haben. In solcher Lage ein Individualrecht auf Asyl beibehalten
zu wollen, ist eine Absurdität. Die Drohgebärden gegenüber denen,
die einer Rechtsänderung zuzustimmen gedenken, sind ein Amalgam aus bequemer
Vergangenheitsbewältigung und Weltanschauung, die sich über den realen
Zustand der gegenwärtigen Welt erhaben dünkt. (Josef Schmid, Multikultur
- Zur Idee und Kritik eines Gedankenexperiments, in: Andreas Mölzer &
Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?, 1993, S. 50-51).Schelsky
sieht die moderne Priesterschaft heraufkommen, wenn die Blockade-Moral einer Minderheit
über Verstärkereffekte durch Medien eine eingeschüchterte schweigende
Mehrheit produziert. Hier tut sich ein schroffer Gegensatz zu dem auf, was von
Neomarxismus und kritischer Theorie aus Frankfurt noch übriggeblieben ist.
Diese hält es nämlich für ihre Aufgabe, die »Entmoralisierung
der politischen Diskurse zu verhindern«. (Vgl. Jürgen
Habermas, in: FAZ, 01.03.1993. Habermas ist als Ober-Scheinmoralist auch Herrscher
über das angeblich herrschaftsfreie, also in Wahrheit nicht-herrschaftsfreie
Gespräch. Unfrei wie nie zuvor.). In einem bemerkenswerten Stück
Ideologiekritik wendet der Bielefelder Soziologe Niklas Luhmann ein, daß
diese Haltung gegenüber Gegenwartsproblemen nur dann eingenommen werden könne,
wenn man wisse, was »das Gute« ist. (Vgl. Niklas
Luhmann, Paradigm Lost: Über die ethische Reflexion der Moral, 1990).
Auch ... Verhängnis und Daseinsverfehlung zur Mitte des 20. Jahrhunderts
hin könnten nicht weise für immer machen, sondern auch nur klug für
ein andermal. Der triumphierende Karl Popper warnte auch davor, mit totalitären
Gedankengebärden aus dem politischen Totalitarismus herausfinden zu wollen:
nur die nächsten Wege seien politikabel, entscheidbar und somit menschlich.
(Josef Schmid, Multikultur - Zur Idee und Kritik eines Gedankenexperiments,
in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?,
1993, S. 49-50).Alter der Kultur
(Zivilisation) ist quantitativ UND qualitativ gemeint. Das
Alter wird auch gefühlt, auch gespürt
oder sonstwie wahrgenommen, das In-Form-Sein, im Sport
sagt man auch Fit-Sein oder Fitneß, ist nicht nur
abhängig vom zahlenmäßigen (z.B. Jahre nur zählenden)
Alter, sondern auch vom Fühlen u.s.w. ( ).
Deshalb ist auch die Behauptung Der Gipfel der Zivilisation ist zugleich
der Anfang ihres Endes (Robert Hepp, a.a.O., 1986, S. 203 )
zu relativieren oder so zu formulieren: Der Gipfel der Zivilisation ist zugleich
der Anfang ihres Endes, doch wie lange der Prozeß bis zum Ende dauert, hängt
auch ab von ihrem In-Form-Sein, von ihrem gefühlten Alter.
Unsere Kultur wird bald den Gipfel ihrer Zivilisation erreichen und
auch dann (objektiv!) noch nicht sehr alt sein, doch ob sie
sich selbst dann (subjektiv!) genau so oder eben anders
fühlen wird? Und wie werden die anderen Kulturen sie dann
wahrnehmen, spüren, fühlen?
So oder anders?Robert
Hepp, Der Aufstieg in die Dekadenz, in: Armin Mohler, Wirklichkeit als
Tabu, 1986.Der soziale Aufstieg
der Individuen ist der Aufstieg in die Dekadenz. In der
Hölle ist der Teufel eine positive Figur. Und im Himmel eine negative. Was
die Progressiven Fortschritt nennen, ist für ihre ideologischen
Gegner schlicht ein Versinken. Dies alles wurde als Fortschritt
empfunden, bemerkt der konservative Revolutionär Moeller van den Bruck
mit Bezug auf die liberalen Theorien ..., und es war wohl doch
Verfall. .... Der soziale Aufstieg, ein Gewinn für den Einzelnen, ist
demnach also gleichzeitig ein Verlust für die Nation (bzw.
die Gemeinschaft, Kultur), weil er zum Bevölkerungsrückgang führt.
.... Der Geburtenrückgang ist ... ein paradoxes Symptom. ....
Der Geburtenrückgang würde demnach kurzfristig und aus der Perspektive
des einzelnen Individuums ... als Vorteil, langfristig und vom Standpunkt des
Staates oder des Volkes als Nachteil erscheinen. (Robert Hepp, Der Aufstieg
in die Dekadenz, in: Armin Mohler, Wirklichkeit als Tabu, 1986, S.
199, 201, 202). Es
fehlt an Nachwuchssicherung ( )
und Anwälten der zukünftigen Generationen ( )
im Rahmen der Familien-, Kinder-, Generationen-, Bevölkerungspolitik. Leistungstragende
Familien, und zwar Eltern, ihre Kinder, Enkel, Urenkel u.s.w., die zukünftigen
Generationen brauchen einen Vertreter bzw. Anwalt, eine sie vertretende und ihre
Rechte verteidigende Gruppe, eine Lobby. Familien werden doppelt und dreifach
von Politik und Wirtschaft benachteiligt (zugunsten der ohnehin in jeder Hinsicht
bevorteilten Kinderlosen [vgl. z.B. den riesigen Unterschied bei den Einkommen ],
die obendrein ihre Altersrenten nur deshalb beziehen, weil es Familien, also Kinder
gibt), dabei sind die Familien die einzige Institution bzw. das einzige gesellschaftliche
Teilsystem ( )
zur Sicherung der Renten durch Nachwuchs, ja: nur die Familien können
die Zukunft der Gemeinschaft faktisch garantieren! Vgl. hierzu auch z.B. Franz-Xaver
Kaufmann, Zwischen »Bevölkerungspolitik« und »demographischem
Fatalismus« ( )
und Nachwuchssicherung als prioritäre Aufgabe des Sozialstaats
( ),
in: Ders., Schrumpfende Gesellschaft, 2006, S. 161-167 und 173-176 ).
Kaufmann vermutet auch: Auf andere Weise, als Karl Marx vermutet hat, könnte
der Kapitalismus an seinen Erfolgen zugrunde gehen, wenn ihm der Nachwuchs ausgeht.
Im Sinne der ökonomischen Theorie sind Kinder zu einem »öffentlichen
Gut« geworden, an dessen Produktion alle ein Interesse haben, die einzelnen
jedoch keine oder ungenügende Anreize erhalten, sich an der Produktion zu
beteiligen. (Ebd., S. 158 ).
Und zur Spannung zwischen den Interessen unterschiedlicher Generationen:
War in der Entstehungsphase des Sozialstaats und bis weit ins 20. Jahrhundert
hinein die Eingrenzung des Klassenkonflikts das Hintergrundthema aller sozialpolitischen
Auseinandersetzungen, so scheint dies im 21. Jahrhundert die Eingrenzung des Generationenkonflikts
zu werden. (Ebd., S. 201 ).
Jedenfalls ist sicher, daß Politik und Wirtschaft bei uns das Grundgesetz
mit Füßen treten ( ),
denn gerade auch die Ausbeutung der Familien, und dazu gehört ja die Bevorzugung
bzw. Bevorteilung der Kinderlosen gegenüber den Familien, ist verfassungswidrig
(   )
! Dazu zählen
z.B. Hyper-Modernisierung, Hyper-Säkularisierung,
Hyper-Verstädterung, Hyper-Bürokratisierung,
Hyper-Verbeamtung u.s.w., die alle als soziale Errungenschaften
oder als sozialer Fortschritt gepriesen werden, aber Errungenschaften
bzw. Fortschritt sind sie kaum, denn sie bedeuten Aufstieg in
die Dekadenz ( ):
Aus der Sicht der Dekadenztheorie ist die Zurückhaltung unserer Politiker
gegenüber pronatalistischen Programmen verständlich. Wenn alles, was
wir grosso modo unter dem Schlagwort vom sozialen Fortschritt
zusammengefaßt haben, zu der Bedingungskonstellation unseres
Geburtenrückgangs gehört, könnte man den schleichenden Volkstod
natürlich nur mit Eingriffen in die sozialen Errungenschaften
wirksam bekämpfen. Auf diese sind aber die Politiker der Bundesrepublik besonders
stolz, weil sie sie - nicht ganz zu Unrecht - für ihre eigentlichen Leistungen
halten. Natürlich sind sie nicht für jede soziale Errungenschaft
verantwortrlich zu machen, die sie sich gerne zurechnen möchten. Die Modernisierung
hat ihre Eigendynamik: die Säkularisierung der Religionen, die
Verstädterung und auch der wirtschaftliche Strukturwandel vollziehen
sich nach Gesetzen, die kein Parlament beschlossen hat. Die Politiker sind gewiß
nicht daran schuld, daß der Anteil der regelmäßigen Kirchenbesucher
bei den jungen Leuten unter 30 Jahren in einer Generation um 85% (Protestanten)
bzw. 76% (Katholiken) abnahm (Stand: 1980!). Trotz
der Gemeindereform sind sie auch nicht allein dafür verantwortlich
zu machen, daß der Anteil der mehr oder weniger verstädterten Bevölkerung
(gemessen an der Einwohnerchaft von Gemeinden über 5000 Einwohnern) seit
Gründung der Bundesrepublik (1949) um 28% zugenommen
hat (Stand: 1980!). Und trotz aller Arbeitsmarkt-
und Beschäftigungspolitik ist es nicht allein ihr Werk, wenn sich der
Anteil der Beamten und Angestellten an den Erwerbstätigen in diesem Zeitraum
mehr als verdoppelt hat (Stand: 1980!). Aber die
Regierungen der Bundesrepublik haben die Modernisierung mit ihrer
Gesellschaftspolitik doch direkt oder indirekt unterstützt. Aus
primär ideologischen Motiven haben sie die Emanzipation der Frau
und das soziale Aufstiegsstreben nach Kräften gefördert.
Mit der Legalisierung der Abtreibung (durch die Reform des §
218 in den Jahren 1974 und 1976), mit der absichtlichen Desinstitutionalisierung
von Ehe und Familie (durch die Reform des Ehescheidungsrechts, des elterlichen
Sorgerechts u.s.w.), mit der Bildungsreform, mit der Agrarpolitik
und mit dem Ausbau eines familienunabhängigen sozialen Netzes
- um nur ein paar Beispiele zu nennen - haben sie zweifellos einen Prozeß
, der ohnehin im Gang war, noch beschleunigt und verstärkt. Wenn
heute in der Bundesrepublik ein Viertel der Ungeborenen auf Krankenschein abgetrieben
werden kann (Stand: 1980!), wenn in deutschen Großstädten
auf zwei Eheschließungen eine Scheidung kommt (Stand:
1980!), wenn die Heiratsziffern der Twens seit 1972 um die Hälfte
gesunken sind (Stand: 1980!), während sich die
Zahl der unverheiratet zusammenlebenden jungen Paare seither versechsfacht hat
(Stand: 1980!), wenn der Anteil der Schülerinnen
an der weiblichen Bevölkerung von 15 bis 23 Jahren 1980 dreimal und die Zahl
der Studentinnen viermal größer war als 1960, wenn die Erwerbstätigen
in der Landwirtschaft in den letzten 20 Jahren um 70% und die landwirtschaftlichen
Betriebe um 50% abnahmen (Stand: 1980!), wenn es
nach den geltenden Regelungen der Altersversorgung 51% der künftigen Versorgungsberechtigten
den übrigen 49% überlassen können, ihre Renten zu sichern (Stand:
1980!), dann ist das zweifellos auch ein Verdienst der bundesrepublikanischen
Gesellschaftspolitik. ( ).
Über den Einfluß dieser Politik auf das generativeVerhalten ... braucht
man grundsätzlich kein Wort zu verlieren. Die Bedeutung der Landwirtschaft
als Bevölkerungsreservoir läßt sich ebensowenig leugnen wie etwa
der kontrazeptive Effekt der Verstädterung, des Aufstiegs zum Angestellten,
der Bildungsexpansion oder eines familienunabhängen Systems der Altersversorge,
das die kinderlosen Doppelverdiener privilegiert. ( ).
Da sich die Errungenschaften des sozialen Fortschritts in der Sozialstruktur
niedergeschlagen haben und zu unverzichtbaren Besitzständen geronnen
sind und da ... der Wähler von diesen Errungenschaften profitiert,
könnte es kein Politiker riskieren, sie in Frage zu stellen. (Robert
Hepp, Der Aufstieg in die Dekadenz, in: Armin Mohler, Wirklichkeit als
Tabu, 1986, S. 205-206).   Individuelle
Selbstverwirklichung betrifft Frauen, ja, aber auch Männer. Der Individualismus
ist schon vom Ansatz her falsch, denn der Mensch ist eher ein Dividuum als ein
Individuum und kann zwar kurzfristig in Einsamkeit leben (Mönche, Singles
u.ä), doch ohne Mitmenschen sind seine Tage gezählt. ( ).
Selbstverwirklichung ist Täuschung bzw. Enttäuschung, Entwirklichung.
Das schwere Problem, das Singles sich immer mehr in Selbstüberschätzung
aufbürden, nehmen sie anfangs gar nicht als schweres Problem wahr, sondern
als leichtes Schweben. Dieser Schwebezustand dauert jedoch umso länger je
mehr Singles es gibt. Heute werden junge Erwachsene im sozialen Sinne später
reif als in der Vergangenheit, und das hat Konsequenzen auch für Singles:
weil sie sich ohnehin schon spät zum Single-Dasein entschieden haben, brauchen
sie nun noch einmal viel Zeit, nämlich zu viel Zeit, um wieder in
die Normalität zurückzukehren, zu lange, um noch eine Familie
gründen zu können, um noch Kinder zu bekommen. Oft wird das Elternwerden,
das Kinderkriegen so lange aufgeschoben, das es einfach, zumindest für
die Frauen, dafür dann auch biologisch zu spät ist. So bleiben also
am Ende sogar auch diejenigen Singles, die sich doch noch für die Familie
entscheiden, Kinderlose, ja von nun an sogar Ewig-Kinderlose!Empfängnisverhütung
gibt es zwar - mit unterschiedlicher Wirksamkeit - seit einigen Jahrtausenden,
aber nie ist die Vermeidung des Schwangerwerdens so leicht gewesen wie seit 1960
(Antybabypille: Zulassung am 23.06.1960; zuerst auf dem Markt am 18.08.1960).
Millionen und Abermillionen eingeborener weißer Kinder, deren Empfängnis
die Natur beabsichtigte, sind seitdem als direktes Ergebnis der Antibabypille
nicht empfangen worden. Die Empfängnisverhütungspille war ursprünglich
für verheiratete Frauen als Mittel zur Familienplanung erhältlich und
wurde schon bald darauf als Waffe der Frauenemanzipation gefeiert
und in den westlichen weißen Nationen stark gefördert. Selbst wenn
die Pille versagt, ist es seitdem leicht und in fast jeder westlichen Nation legal,
unerwünschte Schwangerschaften abzubrechen. Als Folge von Gesetzen, die zur
selben Zeit erlassen wurden, in der die Empfängnisverhütungspille weit
verbreitet verfügbar gemacht wurde, sind im ganzen Westen weitere Millionen
um Millionen ungeborener Kinder getötet worden, hauptsächlich, in riesigem
Ausmaß, aus Bequemlichkeitsgründen statt aus medizinischer Notwendigkeit
(einschließlich dessen, was man das Szenario »verlasse den Freund
und töte das Kind« nennen könnte). Wie schon bei der Empfängnisverhütung
wird auch die Abtreibung wiederum sowohl als Recht als auch als Mittel zur Frauenemanzipation
dargestellt; tatsächlich wird unterstellt, daß man frauenfeindlich
sei, wenn man gegen die Abtreibung ist. In der Tat stellt die Populärkultur
jene, die für das Leben sind, als böse oder unausgeglichen dar, während
Leute, die für den Tod sind, als anständig, rational und sogar ziemlich
heroisch dargestellt werden. Ist es nur ein Zufall, daß die beiden größten
gesellschaftlichen Veränderungen, die sich auf die menschliche Fortpflanzung
auswirken, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Folge hatten, daß
zig Millionen westlicher Kinder nicht geboren wurden? Falls doch, dann gibt es
hier einen weiteren Zufall. (Sarah Maid of Albion, Der heimliche Genozid,
2011 ).
Und: Mit der De-facto-Straffreistellung des Schwangerschaftsabbruchs
wurde ein einmaliges Sonderrecht für Frauen geschaffen. Obwohl nach unserer
Verfassung auch das noch ungeborene Leben geschützt ist, ließ das Bundesverfassungsgericht
bei diesem Tötungsdelikt eine Ausnahme vom Bestrafungsgrundsatz in Form der
strafausschließenden vorhergehenden Beratung zu. Auch darüber hinaus
bleibt durch weitgefaßte Indikationen ein Schwangerschaftsabbruch für
die Frau so gut wie in jedem Falle straffrei. Schwangeren Frauen ist damit faktisch
ein Tötungsrecht über ihre ungeborenen Kinder eingeräumt, ihre
Befindlichkeit wurde über das Lebensrecht der Kinder gestellt. Dies wurde
zugelassen, obwohl bei der schon seit langem zur Verfügung stehenden Vielzahl
an Verhütungsmöglichkeiten von vorneherein »ungewollte«
Schwangerschaften kaum noch vorkommen dürften! Die Väter müssen
weder befragt, noch informiert werden - sie haben die Entscheidung der Mütter
und deren Folgen schlicht hinzunehmen. (Georg Friedenberger, Feminisiertes
Recht - feminisierte Justiz ).
Die gesamte Abtreibungspolitik
- , das Abtreibungswesen, das Abtreibungssystem -, kurz: die Abtreibunsgesellschaft
ist ein Skandal ersten Ranges. Und der Staat zahlt dafür auch noch gigantische
Summen. Auf etwa 40 Millionen Euro wurden z.B. für 2003 die Aufwendungen
der öffentlichen Haushalte in Deutschland geschätzt, um die Schwangerschaftsabbrüche
medizinisch »lege artis« durchzuführen. (Vgl.
FAZ, 05.06.2004, S. 8). Einsparungen an anderer Stelle gleichen den Aufwand
aus. So kann der »Freistaat« Bayern sein »Landeserziehungsgeld«
um 30 Millionen Euro aufgrund des Geburtenrückgangs verringern. (Udo
Steiner, Generationenfolge und Grundgesetz, in: Herwig Birg, Auswirkungen
der demographischen Alterung und der Bevölkerungsschrumpfung auf Wirtschaft,
Staat und Gesellschaft, 2005, S. 26). Ein Skandal! Und unsere Verfassung,
unser Grundgesetz wird pausenlos mit Füßen getreten: Kinder kommen
natürlich im Grundgesetz vor. Ein spezielles Grundrecht des Kindes findet
sich aber nicht. Das Grundgesetz verlangt der Rechtsordnung zwar wirksame Vorkehrungen
zum Schutz des Lebens ab. In der politischen und gesellschaftlichen Praxis spiegelt
sich aber der Lebensschutz nicht wider. (Ebd., S. 26). Das sind sogar nur
die harmloseren Seiten, denn das Problem ist noch viel komplexer. Nur eine dekadente
Gesellschaft leistet sich so viel Überfluß. Natürlich liegt es
an einem liberalistisch-individualistischen System wie dem Abendland, wenn es zu dem ohnehin schon vorhandenen Überfluß auch noch - und zwar zumeist
ohne Grund (abgesehen von den wirklich harten Fällen, die aber eine sehr
kleine Ausnahme sind) - die eigenen Nachkommen und letztendlich sich selbst abtreibt
und gar nicht mehr weiß, wer oder was Männchen und Weibchen ist. Der
Sinn dafür soll schon weg sein ( ).
Und die sehr wenigen Frauen, die wirklich von der Emanzipation profitieren, tun
dies auf Kosten aller anderen Frauen, um über die Lobby an die Macht zu kommen
und sie zu verteidigen - nicht nur gegen Männer, sondern noch mehr gegen
Frauen, also im Grunde doch gegen sich selbst. Wie unfruchtbar ( )
! Wie menschenfeindlich! Emanzipation und Abtreibung, und das auch noch auf Kosten
des Staates, also: des Steuerzahlers! Die von Eva Herman in ihrem vielbeachteten
Essay »Die Emanzipation - ein Irrtum?« gestellte Frage beantwortet
Peter Mersch mit einem klaren »Ja«. Eine weitestgehende Angleichung
der Geschlechter führt in menschlichen Gesellschaften ... selbst bei optimaler
Vereinbarkeit von Familie und Beruf dazu, daß die Opportunitätskosten
für Kinder sowohl bei Frauen als auch bei Männern umso höher sind,
je qualifizierter und beruflich engagierter die Eltern sind. Das daraus resultierende
Nachwuchsverhalten dürfte den betroffenen Bevölkerungen sukzessive alle
ihre Komponenten rauben. Oder anders gesagt: Solche Gesellschaften verarmen und
verdummen - und zwar aus biologischen Gründen. (Peter Mersch, Die
Emanzipation - ein Irrtum! Warum die Angleichung der Geschlechter unsere Gesellschaft
restlos ruinieren wird, 2007 [ ],
Klappentext). Emanzen ..., Feministinnen, ... Berufsfeministinnen bilden
ihre eigene Lobby, sie schreiben Artikel und Bücher, machen Politik und gestalten
Gesetze. Hausfrauen und Mütter haben diese Möglichkeiten nicht. Aus
diesem Grund entstand dieses Buch. (Eva Herman, Das Eva-Prinzip,
2006, S. 251). Eva Hermans Buch ist ein Buch gegen Egoismus / Individualismus,
gegen alle Aussterbenden (Singles, Emanzen, Feministinnen, Berufsfeministinnen,
Weicheier, Frauenversteher & Co. u.s.w.), gegen die Diktatur von Kinderfeinden,
Frauenbeauftragten und allen anderen freiwillig Unfruchtbaren, kurz gesagt: gegen
die Dekadenz, gegen den Untergang!  Abtreibung
und Emanzipation bedeuten Lebens-, v.a. Menschenfeindlichkeit, Beschleunigung
des Unterganges, Wille zum Tod. Das Lebensrecht wird in einer Zangenbewegung
immer weiter eingeschränkt: Die Mehrheit hat sich offenbar damit abgefunden,
daß seit der Liberalisierung des Paragraphen 218 1974 rund neun Millionen
Kinder durch Abtreibung nicht das Licht der Welt erblickt haben. Zu einem fürchterlichen
Automatismus ist darüber hinaus die vorgeburtliche Selektion durch die Pränataldiagnostik
geworden, so daß bei Indizierung einer möglichen Behinderung des Kindes
zur Regel geworden ist, notfalls durch Spätabtreibung (nach der 22. Schwangerschaftswoche)
die Geburt eines solchen Kindes zu verhindern. Gerade ist eine Einigung in der
Großen Koalition über eine Erschwerung von Spätabtreibungen wieder
gescheitert. Wenn eine Industrienation wie Deutschland jährlich offiziell
über 130000 gezeugte Kinder zur sozial unerträglichen Belastung erklärt
und tötet, dann kann man ahnen, wie lange es dauern wird, bis es angesichts
explodierender Gesundheitskosten und zerfallender Familienstrukturen genauso normal
wird, Tausenden alten Menschen »freiwillig« das Leben »abzukürzen«,
weil sie einer lebensfeindlichen Gesellschaft nicht länger zur Last fallen
wollen. Auch bei der in den 1970er Jahren von Feministinnen forcierten Liberalisierung
des Abtreibungsrechts führte man spektakuläre Einzelfälle von Frauen
in Notsituationen an und sang das Hohelied von der selbstbestimmten Entscheidung
der Frau. In der Praxis ist daraus ein menschenverachtender gesellschaftlicher
Zwang entstanden, so daß das sioziale Umfeld inzwischen häufig bei
»unpassenden Schwangerschaften« nichts anderes mehr erwartet als die
Abtreibung, die als eine Art Verhütungsmethode betrachtet wird. Nicht anders
wird es bei der Sterbehilfe sein: Unter dem wachsenden Kostendruck »für
Alte« wird aus dem »Recht zum Selbstmord« dann »unvermeidlich
eine Pflicht« (Robert Spaemann). (Dieter Stein, Eine Schwelle ist
überschritten, in: Junge Freiheit, 28/08, 04.07.2008, S. 1 ).
Dieser Befund ist von mehr als nur akademischen Interesse in einer Zeit,
in der die Zahl der alleine in Deutschland täglich abgetriebenen Embryos
auf 800 bis 1000 geschätzt wird (5000 bis 6000 in der
EU, 2000 bis 4000 in Nordamerika, zusammen 8000 bis 10000, in 1 Jahr 2,922 Mio.
bis 3,6525 Mio., in 50 Jahren 146,1 Mio. bis 182,625 Mio.!). Mehr noch:
Erstmals in der Geschichte der Menschheit scheint es möglich zu werden, den
Menschen durch den Eingriff in das Genmaterial und durch »gender«-ideologisch
gewollte Nivellierung der natürlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau
gleichsam nach Maßgabe wirtschaftspolitischer Normen zu züchten.
(Thomas Bargatzky, Was ist der Mensch?, in: Junge Freiheit, 28/08,
04.07.2008, S. 26).  Allein
schon diese drei Aspekte (Abtreibung, Euthanasie, wirtschaftspolitische Geschlechtsumwandlung)
machen deutlich, was der Untergang einer Kultur, also einer Gemeinschaft (Entschuldigung:
»Gesellschaft«, denn eine Gemeinschaft will sie ja schon lange nicht
mehr sein), der Wille zum Tod wirklich bedeutet. Aus der Abtreibung als Recht wird die Abtreibung als Pflicht, aus der Euthanasie als Recht wird die Euthanasie
als Pflicht, aus der (biologischen) Geschlechtsumwandlung als Recht wird die (wirtschaftspolitische)
Geschlechtsumwandlung als Pflicht. Im Grunde kann man ja sagen: Ohne Abtreibungen
gäbe es kein Geburtendefizit, also keinen Bevölkerungsrückgang,
sondern ein (zwar geringes, aber ideales) Sterbedefizit, also ein (zwar geringes,
aber ideales) Bevölkerungswachstum. Die Abtreibung vergrößert
das Geburtendefizit, den Bevölkerungsrückgang, enorm. Auch die Euthanasie,
die vor allem zukünftig immer mehr eine Rolle spielen wird, vergrößert
das Geburtendefizit, den Bevölkerungsrückgang. Und Gender
- das heißt: politische Geschlechtsumwandlung - sorgt für noch mehr
Tötungen mittels Abtreibung und Euthanasie, vergrößert also das
Geburtendefizit, den Bevölkerungsrückgang, denn Gender ist
ja gerade wirtschaftspolitisch erwünscht, weil damit die Frauenerwerbsquote
erhöht wird. Die Tatsache, daß dabei die Geburtenzahlen und Bevölkerungszahlen,
noch mehr reduziert werden, wird als negativer Nebeneffekt gerne in Kauf genommen.
        Seit
es die Pille gibt, ist Sex ohne Kinder selbstverständlich. Und umgekehrt
konfrontiert uns die Gentechnik heute mit der Möglichkeit, Kinder ohne Sex
zu haben. Da kann es nicht überraschen, daß in »kulturrevolutionären«
Kreisen Schwangerschaft zunehmend als Behinderung behandelt wird. Wenn sich im
Verhältnis von Männern und Frauen die Dialektik von Herr und Knecht
wiederholt - und wieder läuft die Emanzipation vom Herrn über Arbeit!
-, dann muß man den Hebelpunkt für diese Kräfteverschiebungen
bei den Frauen suchen. Hier hatte und hat eine Erfindung soziologisch umstürzende
Effekte, die uns so selbstverständlich geworden ist, daß wir ihre kulturgeschichtlich
zäsurierende Wirkung gar nicht mehr spüren: die Pille. Sie erzeugt ja
eine chemische Schwangerschaft. In der Geschichte des Eros ist sie das wichtigste
Stück Anti-Natur. Wie das Ende des Lebens hat damit auch sein Anfang seine
Natürlichkeit verloren. Deshalb skandalisieren auch andere Techniken eines
Outsourcing der Fortpflanzung kaum mehr - Leihmutter, künstliche Gebärmutter,
Ektogenese sind hier die einschlägigen Stichworte. Und angesichts dessen
wirkt die Erinnerung daran, daß Babynahrung das Stillen überflüssig
gemacht hat, fast schon sentimental. Bei Kulturanthropologen und Soziologen finden
die gesellschaftlichen Folgen der Pille immer stärkere Beachtung. Frauen
kontrollierten schon immer die Reproduktion - erst die Pille aber hat sie zu den
wahren Türhütern der Natur gemacht. Gerade deshalb verweigern Männer
zunehmend die Verantwortung für die Folgen einer Beziehung. Das wiederum
führt zu einer drastisch sinkenden geburtenrate. Übrigens hatte schon
Darwin vorausgesagt, daß der homo contracipiens aussterben werde.
... Die moderne Gesellschaft fördert eine Designer-Erotik, d.h. eine maximale
Entfernung vom biologischen Erbe der Sexualität. Und nur wer, wie einige
Soziobiologen, dieses Erbe für prägender hält als alle modernen
Selbstermächtigungsveranstaltungen, wird auf die urgeschichtliche Verknüpfung
von Lust und Familienleben hinweisen. Aus dieser Perspektive erscheint dann die
Mode der Selbstverwirklichung als die aktuelle Form frigider Unnahbarkeit und
der Entschluß, keine Kinder haben zu wollen, als das soziale Äquivalent
zum Zölibat. (Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S.
31-32 ).Zum
Berufsethos vgl. NHD: Beruf ( )
aus MHD: beruof, Leumund - die Bedeutung im NHD, nämlich
als Berufung sowie Stand und Amt, hat Martin
Luther (1483-1546) geprägt ( )
- und Ethos aus dem Altgriechischen: Sitte, Gewohnheit,
Herkommen; sittliche Grundhaltung und Gesinnung, moralische Gesamthaltung
eines Einzelnen oder einer Gemeinschaft; in der modernen Ethik (Sittenlehre) näher
bestimmt durch das Vorherrschen eines sittlichen Wertbewußtseins. Max Weber
(1864-1920), der Begründer der Religionssoziologie, betonte in seinem Buch
Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904)
die Bedeutung des religiösen Rationalismus, d.h. der reformatorischen Weltauslegung,
die das Diesseits entzauberte oder entsakralisierte und die mit dem Berufsgedanken
das alltägliche Leben mit dem Jenseitsschicksal verband, für die Entstehung
des modernen Betriebskapitalismus: im Berufserfolg und Gelderwerb bewährt
sich der je eigene Gnadenstand. Zu Deutschlands Herrschenden
zählen wir heute (ziemlich ungenau, denn diese Riesenkrake ist gar nicht
mehr zählbar und soll ja auch nicht zählbar sein!): Regierende, Drahtziehende,
Durch-Opposition-Mitregierende, Durch-Föderalismus-Regierende, Durch-Föderativ-Oppositionen-Mitregierende
und all deren Anhängsel, z.B. die Anhängsel der Regierenden, die Anhängsel
der Drahtziehenden, die Anhängsel der ... u.s.w. u.s.w. u.s.w.. Was den Bund
insgesamt einmal betrifft, betrifft ihn sechzehnmal durch die Bundesländer
- er ist also zu multiplizieren mit dem föderalistischen Faktor 17 (der in
Wahrheit sehr viel größer ist, denn es gibt unzählige Zwischeninstitutionen
und Zwischeninstanzen und deren aller Anhängsel u.s.w. u.s.w. u.s.w.). Es
ist das größte Blockierungssystem, das die Welt je gesehen hat - und
so teuer, wie es die Welt nie bezahlen könnte und auch nicht wollte, Deutschland
aber schon, und zwar - exponentiell (!) - seit 1949. Bundesrepublik heißt:
Michelrepublik! ( )
. Ob ein solches System euphemistisch als Föderalismus ( )
oder schon weniger euphemistisch als Dualismus ( )
oder sogar noch weniger euphemistisch als Partikularismus ( )
oder aber gar nicht euphemistisch als Separatismus ( )
bezeichnet wird, ändert nichts daran, daß dieses System dem Ausland
dienen soll (obwohl ja gerade das Ausland allmählich gemerkt hat, wie sehr
es vom Wirtschaftsgiganten Deutschland abhängig ist; vgl. EU ),
weil es dessen Intention war und größtenteils noch ist, nun aber zu
dessen Überraschung zu Deutschlands Herzenssache geworden ist:
Antideutsche Politik!  Separatismus
und Föderalismus sind austauschbar wie Start und Ziel, doch die separatistisch-föderalistische
Strecke ist - z.B. in der Deutschen Geschichte - irgendwie meistens gekenzeichnet
durch den Dualismus ( )
in seinen verschiedenen Arten, wobei z.B. der Partikularismus ( )
dessen absoluter Höhepunkt ist. Vgl. Abbildung ( ).
Und welche Dualismus-Art oder welches Dualismus-Niveau betrifft uns heute?
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts vollzog sich ein Wechsel, nämlich der vom
niedrigsten Dualismus-Niveau (1 )
zum nächsthöheren Dualismus-Niveau (2 ).
Das heißt, daß seitdem der Dualismus, wenn auch noch langsam (auf
zweitniedrigstem Niveau), wieder zunimmt: er wird z.B. wieder häufiger und
stärker als politsches Instrument eingesetzt, auch erkennbar an den (neo)
partikularistichen Strömungen (neo ist deshalb in Klammern gesetzt,
weil es sich im Grunde um dasselbe alte Spiel im ewigen Kreislauf dreht, also
nicht neu ist, sondern neuartig). Länder, die hierdurch profitieren
(und z.B. noch mehr expandieren), und Länder, die hierdurch ruiniert werden
(oder sich selbst ruinieren), werden wieder mehr. Das gehört nun mal zum
alten Spiel im ewigen Kreislauf der Historienkulturen ( ).
Was den Wechsel vom niedrigsten Dualismus-Niveau (1 )
zum nächsthöheren Dualismus-Niveau (2 )
angeht, so gibt es innerhalb einer Kulturgeschichte immer nur zwei Vergleichsmöglichkeiten
im engsten Sinne; für die Geschichte der abendländischen Kultur muß
man daher den Ende des 20. Jahrhunderts vollzogenen Wechsel mit dem Mitte des
13. Jahrhunderts vollzogenen Wechsel vergleichen und anschließend die Zeit
von 1990 bis 2010 mit dem Interregnum von 1254 bis 1273 ( ).
Im Interregnum von 1254 bis 1273 offenbarte sich nämlich erstmals im Abendland
der Ständestaat-Dualismus, eine partikularistisch-dualistische Art, durch
die Stärkung der Reichsfürsten (vgl. Kurfürsten );
um eine Analogie zu der Zeit von 1990 bis 2010 herzustellen, muß man nur
einige Variablen verändern: die Zwischenherrschaft des unregierbar gewordenen
Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war ähnlich
wie die Zwischenherrschaft der unregierbar gewordenen Scheinheiligen Europäischen
Union Deutscher Reiche!
© Hubert Brune, 2001 ff. (zuletzt aktualisiert: 2014).
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