Zur aktuellen Phase (22-24):

Cäsarismus ist Spätmoderne mit Befruchtung: Global(imperial)ismus, globale
Wanderungen und globale Schlüpfung. 
Die
für uns Abendländer gerade beginnende Phase der Befruchtung
ist eindeutig auch eine Phase der Wanderungen,
und zwar so allumfassend, daß sie mit Recht auch als Globalismus
oder Globalik zu bezeichnen ist. Weil in der apollinisch-einzelkörperlichen
Antike die Weltsphäre eine eng begrenzte war, spielten sich auch antiker
Globalismus und antike Wanderungen im engeren Rahmen ab. Die Welt war für
Griechen und Römer nur eine griechisch-römische - mehr nicht!Wer ihr
nicht angehörte, galt als Barbar oder als nicht vorhanden (apollinisch-körperlich
verstanden). Trotzdem sind die Motive der Wanderer analog zu denen
des heutigen Abendlandes zu sehen, denn es gab auch in der Antike Wirtschaftsflüchtlinge,
Asylsuchende und Globalabenteurer. Weil aber die apollinische Kultur durch eine
gewisse Vorliebe für Statik und nicht für Dynamik,
wie die faustische Kultur des Abendlandes, gekennzeichnet ist, bereiteten ihr
auch alle Wanderungsbewegungen mehr Sorgen als dem heutigen Abendland. Was die
durch die Wanderungen entstehenden Konsequenzen, betrifft, so ergeben sich ebenfalls
umgekehrte Verhältnisse: die antike Kultur nahm die neuen Tatsachen relativ
gelassen hin (weshalb sie ihren Tod auch kaum bemerkte), und die abendländische
Kultur? Die faustische Kultur hat diese Konsequenzen noch vor sich, aber
schon jetzt kann vorhergesagt werden, daß sie sich gegen die vollendeten
Tatsachen, die sich auch hier durch die globalen Wanderungen ergeben werden, ganz
energisch wehren und feststellen wird, daß faustische Dynamiken
auch zu spät kommen können. Ob sie sich dann doch noch erfolgreich gegen
derart universal daherkommenden (und so noch nie dagewesenen) Konsequenzen aus
Wanderungen durchsetzen wird, wage ich nicht vorherzusagen. Man muß immer
wieder betonen, daß wir erst am Anfang dieser Phase stehen und daß
Wirtschaftsflüchtlinge, Asylsuchende und Globalabenteurer, die ins Abendland
kommen (und zwar schon seit Jahrzehnten), hier nicht nur das Ursymbol des Unendlichen
Raums, sondern auch die Geste der Unendlichkeitsgabe sehen
wollen. Multi-Kulti ist nur
das verniedlichende Wort für Pseudomorphose,
auf dessen passive Seite das Abendland mit hoher Wahrscheinlichkeit
zusteuern wird. Und für Europa bedeutet Multi-Kulti oder Melting-Pot
etwas ganz anderes als für Amerika - räumlich sowieso und zeitlich deswegen,
weil die amerikanischen Staaten diese Erfahrungen bereits vorwegnehmen konnten
und sie nicht zu wiederholen bereit sein werden. Sie sehen schon heute ihr Kontingent
als erfüllt an. Daß sich das in der Zukunft ändern wird, ist eher
unwahrscheinlich. Amerika ist von Europa durch einen großen Ozean getrennt,
und dieser Atlantik wird zukünftig wohl mehr der Inbegriff für eine
Scheidung als für ein Bündnis sein. ( ).
Für die Europäer wird sich in dieser Phase wohl nur eine Entwicklung
als befruchtend herausstellen: die Weltraumfahrt
als Suche nach einem neuen Zuhause
- einer neuen Heimat.  In
dieser Phase nimmt der Reichtum so enorm zu, daß er im Vergleich zur übrigen
Geschichte der jeweiligen Kultur als außergewöhnlich anzusehen ist
- im Bezug auf das Abendland sogar auch im Vergleich zur Geschichte der Menschheit
(!). Aus der antiken Kultur kennen wir die am bekanntesten gewordenen Beispiele:
Crassus
(115-53), Pompeius
(106-48), Cäsar
(100-44). Und im Abendland? Nun, im Abendland hat diese Phase erst Mitte, sehr
wahrscheinlich sogar erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts begonnen. Und tatsächlich
läßt sich seitdem im Abendland beobachten, daß der Unterschied
zwischen der Minderheit der Super-Reichen und der restlichen Mehrheit immer größer
wird. Mittlerweile bilden die Super-Reichen bzw. -Vermögenden eine
Schicht, die das Potential hat, sich sowohl von der eigenen Gesellschaft abzulösen
als sich auch mit ihresgleichen in anderen Ländern zusammenzuschließen.
Diese Menschen könnten durchaus Verhaltensformen entwickeln, die denen des
europäischen Hochadels früherer Epochen ähneln - der eigenen Schicht,
nicht dem eigenen Volk verpflichtet. ( )
... Der Riß zwischen den Vermögenden und den weniger Vermögenden
ist bereits beängstigend breit geworden. .... Oft sind es Mehrheiten, die
Sonderlasten für Wohlhabende ausdrücklich befürworten. Dabei übersehen
sie allerdings, daß durch derartige Sonderlasten der Wohlstand allenfalls
kurzfristig gleichmäßiger und vielleicht auch gemeinwohlverträglicher
verteilt wird. . .... »Reichensteuern« sind in aller Regel schon nach
kurzer Zeit erstaunlich unergiebig. Die Reichen, jedenfalls die wirklich Reichen,
wissen sich einzurichten. (Meinhard Miegel, Epochenwende, 2005, S.
270-274). Wenn also die Super-Reichen einen neuen Hochadel etablieren wollen,
dann mag der uns an unseren alten Hochadel erinnern, doch in Wahrheit ist er ein
anderer, eben unser neuer Hochadel - vorausgesetzt, er etabliert sich wirklich,
denn vorstellbar und gangbar ist auch ein anderer privater Weg des Cäsarismus.Diese
Phase des Cäsarismus, die Global(imperial)ismus auch genannt wird, wurde
z.B. von der antiken apollinischen Kultur gemeistert, indem sie sich von ihrem
zu dieser Zeit mächtigsten Staat politisch, also notfalls auch und oft militärisch
verteidigen ließ. Das Römische Reich expandierte tatsächlich mehr
aus der Defensive heraus, es ließ nur so viele Einwanderer ins Imperium,
wie es gerade noch integrieren konnte, obwohl es immer mehr benötigte (und
erst in der nächsten Phase, nämlich zwischen der 2.
Germanischen Wanderung und der 3.
Germanischen Wanderung, sollte es zu viele benötigen und sich zuletzt
gegen die Massenzuwanderungen auch nicht mehr wehren können). Wir Abendländer
aber stehen erst noch am Anfang dieser Phase und haben offenbar keine Abgrenzung
nötig - es ist eben typisch abendländisch, keine Grenzen wahrnehmen
zu wollen. Für die apollinische Kultur ist das genaue Gegenteil typisch.
- Im Jahre 81 n. Chr. wurde unter Domitian
mit dem Bau des Limes
begonnen. Analog dazu ist z.B. für die chinesische Kultur die Große
Mauer zu verstehen, deren Bau sogar schon unter dem ersten chinesischen Cäsaren
(Hoang-ti
Schi = Erster Erhabener Kaiser des Anfangs, so der Titel des ersten
chinesischen Kaisers, des Königs Cheng von Ch'in) begonnen hatte. Diese Phase
des Global(imperial)ismus, in der der jeweilige Cäsar sich als Herrscher
der Welt betrachtet, bedeutet für die Menschen der jeweiligen Kultur auch
wirtschaftlich, technisch und künstlerisch ein Goldenes Zeitalter
bis hin zum Zivilisationshöhepunkt, motiviert aber auch den Rest der Welt,
also fremde Menschen, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen an diesem Goldenen
Zeitalter teilhaben zu wollen. Erst danach spüren die meisten Menschen
der jeweiligen Kultur eine echte Abneigung gegen Zuwanderer, weil sie erst dann
(nicht selten am eigen Leibe) spüren, wie zerstörend Zuwanderungen wirken
können. Wir Abendländer können nicht ein oder zwei Jahrhunderte
lang warten und sonst nichts tun. Bisher haben wir nur alles für,
aber nichts gegen die Zuwanderung unternommen. Wir haben Gesetze aufgestellt,
die letztlich gegen uns selbst gerichtet sind. Ohne einen Abwehrmechanismus, ohne
eine Defensive, ohne Abgrenzung gegen Fremde ist unsere Kultur kaum überlebensfähig.
Wir müssen uns ja nicht völlig abschotten, sondern nur angemessen abgrenzen.
Ist die Mauer zwischen USA und Mexiko eine solche erste angemessene Abgrenzung
( )?
Es geht dabei ja nicht nur um einen wirtschaftlichen, sondern auch um einen sozialen
Protektionismus, der Konflikte vermeiden soll. Viel gravierender jedoch als die
Unterschiede zwischen USA und Mexiko, die sich ja kulturell fast gar nicht unterscheiden
(beide sind z.B. christlich), sind die Unterschiede zwischen Abendland und Morgenland.
Und ausgerechnet die Europäer tun nichts, um sich selbst zu schützen
!Wir
werden wohl, ob wir wollen oder nicht, entweder unsere liberalistisch-individualistischen
Werte verlieren oder alle unsere restlichen Werte, was einem kulturellen Bankrott
gleichkäme. Gerade die Werte, die wir am höchsten halten, erfordern
auch die größte Verteidigung, alo auch eine Abgrenzung, und eine solche
Grenze müßte, metaphorisch gesprochen, mindestens genauso hoch sein
(paradox hieran ist aber, daß faustische Abendländer, ihrem
Ursymbol
entsprechend, keine Grenzen wollen, sondern die Freiheit ungeteilt im unendlichen
Raum); wir könnten andererseits aber auch auf die höchsten Werte
verzichten, würden dann aber Riesenprobleme mit den konkurrierenden Werten
aus fremden Kulturen bekommen, denn wir würden wegen des Verzichts auf unsere
höchsten Werte unsere Identität teilweise verlieren, müßten
uns dafür aber auch nicht abschotten (paradox hieran ist aber, daß
uns das mittlerweile egal wäre, wegen des Verzichts auf unsere höchsten
Werte, z.B. die grenzenlose Freiheit, und darum auch des teilweisen Identitätsverlusts).
Ich bin nicht sicher, wofür sich die Abendländer auch bei noch größerer
Bedrohung entscheiden würden. Dieses nunmehr unausweichliche Paradoxon wurde
jedoch verursacht von einem nur von den Abendländern selbst verschuldetes
Paradoxon, das Demographisch-ökonomische
Paradoxon genannt wird und das besagt: je mehr Kinder sich Menschen
leisten können, desto weniger haben sie. Die Abendländer haben nicht
genug Kinder!  Das
westliche Volk befindet sich mit einer solchen Bevölkerungsbilanz unweigerlich
auf dem »Todestripp«. Man kann ziemlich genau ausrechnen, wann es
vom Erdboden verschwinden wird. .... Demographisch hat der Untergang des Abendlandes
längst begonnen. .... Da ich die kosmopolitische Position für weltfremd
und utopisch halte, geht es für mich in der Auseinandersetzung um die »Ausländerpolitik«
um die große, wirklich »existentielle« Frage, ob die europäischen
Völker ihre glorreiche Laufbahn noch fortsetzen oder endgültig im Orkus
der Geschichte verschwinden werden. Nach meiner Überzeugung ist dies primär
eine Frage des Willens. Wenn ein alterndes und sterbendes Volk seinem vorgezeichneten
Schicksal entgehen will, gibt es im Prinzip ein probates Mittel: es muß
dafür sorgen, daß es sich wieder ausreichend reproduziert. Diese Ziel
ist allerdings, wie etwa die Geschichte des Römischen Reiches zeigt, auch
dann nicht leicht zu erreichen, wenn es die verantwortlichen Staatsmänner
ernsthaft ins Auge fassen und bewußt eine »pronatalistische«
(geburtenfördernde) Politik betreiben. Das Fatale unserer Situation besteht
jedoch darin, daß unsere Politiker dieses Ziel nicht einmal anzuvisieren
wagen. .... Dabei möchte ich einen Komplex besonders betonen, den ich das
»liberale Syndrom« genannt habe. Da eine pronatalistische Politik
das generative Verhalten verändern muß, kommt sie nicht nicht darum
herum, zumindest indirekt in die »Privatsphäre« der Bürger
zu intervenieren. Das ist aber nach der liberalen Ideologie just der Bezirk, in
dem der Staat nicht nur nichts verloren hat, sondern dessen »Freiheit«
er schützen soll. Aus dem liberalen Credo ergeben sich in concreto Postulate
wie »Mein Bauch gehört mir!« oder der selbstverständliche
Anspruch jedes Bürgers, die Anzahl seiner Kinder selbst zu bestimmen. ( )
... Da bei überzeugungstreuen Liberalen der »eigene Nutzen« grundsätzlich
vor dem »Gemeinwohl« rangiert, kommt so etwas wie das »generative
Gemeinwohl« als politische Zielvorgabe überhaupt nicht in Betracht.
Im Konfliktfall zwischen dem »generativen Gemeinwohl« und der »individuellen
Selbstverwirklichung« kann sich der liberale Staat nur für den Vorrang
der »persönlichen Freiheit« entscheiden. Seine Ideologie erlaubt
allenfalls die indirekte Beeinflussung des generativen Verhaltens durch eine »Familienpolitik«
... Ansonsten aber überläßt der liberale Staat die Entwicklung
der Bevölkerung dem »freien Spiel der Kräfte«. (Robert
Hepp, Einwanderungspolitik zur Sicherung unseres Lebensstandards?,
in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?,
1993, S. 22, 25-26). Hier ist sie also wieder: die Entscheidung für oder
gegen die höchsten Werte der Abendländer, z.B. Liberalismus und Individualismus.
Denn: entscheidet man sich für sie, wird das Abendland nicht mehr sehr alt
werden; entscheidet man sich gegen sie, wird das Abendland einen sehr großen
Teil seiner Identität verlieren, dafür aber bessere Aussichten haben,
sehr alt zu werden. Sind die Abendländer lebensmüde oder nicht? Sind
ihre Verfassungen zu dekadent oder nicht?Was lernen wir aus den Verfassungen
der Griechen und Römer? Bei all den griechischen Staaten, die oft erstarkt
sind, oft aber auch in vollem Umfang die Wende zum Gegenteil zu spüren bekamen,
ist die Schilderung der Vergangenheit und die Aussage über die Zukunft leicht.
Denn Bekanntes darzustellen ist leicht, ebenso einfach ist es auch, unter Berücksichtigung
der Vergangenheit über die Zukunft Voraussagen zu machen. Bei den Römern
aber ist es ganz und gar nicht leicht, weder über die Gegenwart Aussagen
zu machen, weil die Verfassung vielfältige Aspekte hat, noch für die
Zukunft Vorhersagen zu treffen, weil man die Besonderheiten der Römer im
öffentlichen und privaten Leben in der Vergangenheit nicht kennt. Deshalb
bedarf es einer eingehenden und gründlichen Untersuchung, wenn man die Besonderheiten
im römischen Staat klar erkennen will. Die meisten, die uns über dieses
Thema auf methodische Weise eine Beschreibung geben wollen, nennen drei Verfassungsformen:
das Königtum (Monarchie; als schlechte Kehrseite: Tyrannis),
die Aristokratie (Adelsherrschaft; als schlechte Kehrseite:
Oligarchie), und als dritte die Demokratie (Volksherrschaft;
als schlechte Kehrseite: Ochlokratie [Pöbelherrschaft]). Meiner Meinung
nach könnte aber jemand ganz mit Recht die Frage an sie richten. ob sie uns
diese als die einzigen oder als die besten Verfassungen vorführen. Im einen
wie im anderen Fall nämlich scheinen sie mir nicht Bescheid zu wissen. Denn
es ist klar, daß man als die beste Verfassung die ansehen muß, die
aus all den eben genannten Einzelverfassungen besteht. (Polybios,
Historien, 6. Buch, 3 [1-7] ).
Ist eine aus all den eben genannten Einzelverfassungen bestehende
Verfassung wirklich die beste, und wie sollte man sie nennen? Gesamtverfassung?
Jede einzelne Verfassung versteht sich doch als eine Gesamtverfassung, oder? Laut
Polybios vollzieht sich die Entwicklung - das Wachstum, die Blüte,
die Wende und das Ende - der Verfassungsform naturgemäß,
und wer Einblick in das natürliche Entstehen jeder einzelnen Verfassungsform
gewinnen könnte, nur der könnte auch Einblick gewinnen in das Wachstum,
die Blüte, die Wende und das Ende jeder einzelnen Verfassungsform - wann,
wie und wo es wiederkehrt. (Polybios,
Historien, 3 [7], 4 [11, 12] ).Können
wir trotz der Tatsache, daß die meisten Menschen aus der Geschichte nichts
lernen, etwas aus der Erbschaft, die die apollinische Kultur uns Abendländern
hinterlassen hat, lernen? Wie sollen wir z.B. mit den Völkern aus fremden
Kulturen umgehen, die zunehmend ins Abendland wandern? ( ).
Es ist eine Tatsache, daß man das Wissen über mögliche Wirkungen
von Wanderungen systematisch verdrängt und Beispiele aus unserer Geschichte
nur sehr zögernd und selektiv in Medien analysiert und nur selten im richtigen,
aktuellen Zusammenhang darstellt. Es handelt sich um ein heikles Thema, dem man
ausweicht, weil die Realität mit gewissen Ideen nicht übereinstimmt.
Man gewinnt den Eindruck, daß man in diesem Punkt aus der Geschichte nicht
lernen will. Eine der zwangsläufigen Folgen von Wanderungen ist beispielsweise
die Entstehung einer multikulturellen Gesellschaft. ( ).
Der Staatsbürger weiß sehr wenig über sie und es können auch
kaum Beispiele für geglückte Gesellschaften dieser Art gefunden werden.
Dennoch gibt es Verfechter derartiger Experimente. Wer aber trägt die Verantwortung
für soziale Unruhen, Feindseligkeiten und die Klimaverschlechterung, die
ein solches Experiment mit sich bringen kann? Haben Menschen ein Recht auf Heimat?( )
.... Es ist irritierend, wenn sich Politiker, Vertreter der verschiedensten Lobbies,
Religionen und sonstiger Interessengruppen auch heute noch totalitär verhalten,
indem sie sich ganz einfach Über die herrschende Grundstimmung in der Bevölkerung
hinwegsetzen und versuchen - unter Mißachtung der Meinung zumindest eines
Teiles der Bevölkerung - ihre eigenen Ideen von einer multikulturellen Gesellschaft
zu realisieren. Ist ein solches Verhalten demokratisch? Welche Werte werden der
Demokratie übergeordnet? In einer gelebten Demokratie würden Staatsbürger
erwarten, daß die Entscheidungsfindung in Fragen, die für sie wichtig
sind, anders verlaufen. Es darf wohl bezweifelt werden, daß es richtig und
demokratisch ist, wenn Vertreter sogenannter demokratischer Parteien sich auf
den Standpunkt stellen, die einfachen Menschen (Wähler) verstünden nichts
von Bevölkerungsfragen und müßten daher bei der Entscheidung ausgeschaltet
werden. Die Menschen wissen sicherlich viel mehr von Bevölkerungsproblemen
als von Atomkraftwerken. Beide Themen werden von Angst beherrscht. .... Bei dem
derzeitigen Wissensstand über Folgewirkungen ist es wohl angebracht, die
Staatsbürger selbst entscheiden zu lassen. Die Migrationsproblematik könnte
sich als explosiver herausstellen als das Atomkraftwerk in Zwentendorf, welches
per Volksabstimmung 1978 verhindert wurde. Jedesfalls tickt hier eine Zeitbombe.
Wir wissen nur nicht, auf welche Zeit sie eingestellt ist. Die gelebte Demokratie
setzt voraus, daß die Bevölkerung in allen wichtigen Fragen informiert
und an großen Entscheidungen beteiligt wird. Die derzeitige Masseneinwanderung
stellt ... aus mehreren Gründen eine wichtige Frage dar. .... Die Lage hat
sich so verschärft, daß eine eindeutige, aber demokratische Lösung
dringend notwendig ist. Eine Verzögerung wird die Situation nur verschlimmem.
Jeder mündige Bürger und reife Demokrat wird gerne zur Kenntnis nehmen,
daß er nur eine Stimme hat. Er wird aber auch für sich das Recht auf
Meinungsäußerung und Meinungsbildung beanspruchen. Dieses Recht wurde
und wird von Leuten auf das Gröblichste verletzt, die sich selbst gerne Demokraten
nennen und eine Diskussion über Migration bekämpfen, redliche Bürger
bezichtigen, mit der Angst zu spielen und Mitbürgern einfach nicht zugestehen
wollen, anderer Meinung zu sein. Diese Leute werden zur Kenntnis nehmen müssen,
daß auch sie nur eine Stimme haben, wenn die Demokratie funktionieren soll.
In diesem Sinne stellt Migration ein Problem dar, ... ist seiner Natur nach nicht
gefühlsmäßig zu lösen, sondern verlangt Wissen über
Fakten, Zusammenhänge, Interessen und Wirkungen. Fremdenhaß soll nicht
verboten, sondern vermieden werden. (Andreas Mölzer & Rudolf Eder,
Einwanderungsland Europa?, 1993, S. 5-7). Hier wird wieder einmal
deutlich, daß wir nicht in einer Demokratie leben, sondern in einer der
Demokratie nur oberflächlich ähnelnden Herrschaftsform, die ich Zeusiokratie
nenne.   Homogenität
ist nach der Lehre von so bedeutenden Staatsrechtlern wie Carl Schmitt und
Hermann Heller eine unverzichtbare Voraussetzung für Demokratie .... Auch
ich bin der Ansicht, daß das normative Modell der »multikulturellen
Gesellschaft« mit einer Demokratie unvereinabar ist. (Vgl.
Robert Hepp, Different but equal, 1993, S. 79f., Anm. 42). ....
Bei Licht betrachtet, ist die »multikulturelle Gesellschaft« entweder
die programmatische Formel eines humanitären Kulturnihilismus, der alle Kulturen
als gleichwertig anerkennt, weil ihm alle gleichgültig sind, oder eine euphemistische
Bezeichnung für einen Vielvölkerstaat, der nach allen Erfahrungen der
Geschichte kaum demokratisch zu regieren wäre. Schon das »Mehrheitsprinzip«
wäre in einem solchen Staat impraktikabel und sinnlos. (Robert Hepp,
Einwanderungspolitik zur Sicherung unseres Lebensstandards?, in:
Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?,
1993, S. 32). | Politik
und Moral sind zum Zwecke der Bestandserhaltung beider getrennt, wie in den Denkschulen
von Max Weber und Karl Mannheim bis hin zu den Institutionslehren von Arnold Gehlen
und Helmut Schelsky gefordert wird. ( ).
Wird die Trennung beider Sphären versäumt oder verfehlt, drohen die
moralisierende Blockade des politischen Entscheidungsvorgangs und die Sentimentalisierung
von Problemen, bis sie unlösbar werden. Die inneren Gefahren erwachsen einer
Demokratie aus Nicht-Entscheiden, Nicht-Lösen von Problemen, Nicht-Handeln,
weil lautstarke Moralfraktionen Probleme in Gesinnungstests verwandeln und so
dem politischen Entscheidungsraum entziehen. Schelsky
sieht die moderne Priesterschaft heraufkommen, wenn die Blockade-Moral einer Minderheit
über Verstärkereffekte durch Medien eine eingeschüchterte schweigende
Mehrheit produziert. Hier tut sich ein schroffer Gegensatz zu dem auf, was von
Neomarxismus und kritischer Theorie aus Frankfurt noch übriggeblieben ist.
Diese hält es nämlich für ihre Aufgabe, die »Entmoralisierung
der politischen Diskurse zu verhindern«. (Vgl. Jürgen Habermas, in: FAZ, 01.03.1993. Habermas ist als scheinmoralischer Staatsphilosoph
auch Leiter des angeblich herrschaftsfreien, also in Wahrheit nicht-herrschaftsfreien
Diskurses. Unfrei wie nie zuvor.). In einem bemerkenswerten Stück
Ideologiekritik wendet der Bielefelder Soziologe Niklas Luhmann ein, daß
diese Haltung gegenüber Gegenwartsproblemen nur dann eingenommen werden könne,
wenn man wisse, was »das Gute« ist. (Vgl. Niklas
Luhmann, Paradigm Lost: Über die ethische Reflexion der Moral, 1990).
Auch ... Verhängnis und Daseinsverfehlung zur Mitte des 20. Jahrhunderts
hin könnten nicht weise für immer machen, sondern auch nur klug für
ein andermal. Der triumphierende Karl Popper warnte auch davor, mit totalitären
Gedankengebärden aus dem politischen Totalitarismus herausfinden zu wollen:
nur die nächsten Wege seien politikabel, entscheidbar und somit menschlich.
(Josef Schmid, Multikultur - Zur Idee und Kritik eines Gedankenexperiments,
in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?,
1993, S. 49-50). Moralisierung
der Politik ist ein strategisches Mittel zur Gewinnung von Intellektuellenmacht.
Wer darin nur einen sympathischen, menschenfreundlichen Gestus sehen will, verkennt
die Gefahr, die von der Ausdehnung morlaischer Herrschaftsansprüche ausgeht.
Die Blockade von dringend gebotenen Problemlösungen wird zum »Erfolgserlebnis«,
reizt zu Wiederholung und verschafft Zulauf. Der brillante, aus Wien stammende
Soziologe Peter Berger erkennt in Moral eine Billiginvestition für die Ausübung
von Macht, die gerne Gruppen vornehmen, welche den Gesellschaftserfordernissen
wie Produktion, Gewerbe und Markt fernstehen. (Vgl. Peter
Berger, Moralisches Urteil und politische Aktion, 1989). Funktioniert
die Ausdehnung von Macht qua Moral allzugut, findet sich immer mehr Inkompetenz
in den oberen Rängen. Da Moral im spätindustriellen Wohlfahrtsstaat
sich weniger in Taten als in Sprachspielen, »Diskursen«, im Zeigen
von Gesinnung äußert, kann sie noch einen weiteren Grund für Systemverfall
liefern: den »Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft«. (Vgl.
Hermann Lübbe, Politischer Moralismus - Triumph der Gesinnung über
die Urteilskraft, 1987). Ausgeprägt findet man diese Tendenz schon
im Automatismus und den zur Gedankenlosigkeit geronnenen Stehsätzen, mit
denen auf das üble Exempel des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen
verwiesen wird - für tagespolitische Zwecke der Gegenwart. Dies erklärt,
warum die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus mit zeitlichem Abstand
von ihm zunimmt. Die These, daß sich eine jüngere Generation, die eben
keinerlei Verdrängung mehr nötig habe, dem Thema unbefangen und offen
widmen könne, ist keine hinlängliche Erklärung. Vielmehr sind es
Gesinnungskonkurrenz und Machtmechanismen im neuzeitlichen medialen Kulturbetrieb,
die die schärfsten Geschütze nicht mehr in der Schublade halten können
und aus der Vergangenheitsbewältigung eine intellektuelle Industrie gemacht
haben (z.B. Holocaust-Industrie,
Holocaust-Ausbeutung, Nazi-Ausbeutung, Nazi-Keule, Auschwitz-Keule u.ä.).
Die Einwanderungsfrage wurde klarerweise zum Eldorado des apolitischen Moralismus.
Er versucht mit betonter Weltfremdheit der Welt beizukommen, analog der Schelskyschen
These geht sein Einfluß weit über seine Grenzen. ( ).
Denn auch die satte Parteiendemokratie hat immer noch nicht begriffen, daß
ein Wanderungsdruck aus Richtung Osteuropa und der dritten Welt, ja eine neue
Völkerwanderung von der »armen« in die »reiche Welt«
längst eingesetzt haben. In solcher Lage ein Individualrecht auf Asyl beibehalten
zu wollen, ist eine Absurdität. Die Drohgebärden gegenüber denen,
die einer Rechtsänderung zuzustimmen gedenken, sind ein Amalgam aus bequemer
Vergangenheitsbewältigung und Weltanschauung, die sich über den realen
Zustand der gegenwärtigen Welt erhaben dünkt. (Josef Schmid, Multikultur
- Zur Idee und Kritik eines Gedankenexperiments, in: Andreas Mölzer &
Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?, 1993, S. 50-51).Die
kategoriale Trennung von Moral und Politik bedeutet kein Plädoyer für
eine Morallosigkeit des Politischen. Die Politik muß vielmehr ihre moralischen
Prinzipien vorweg klären, um handlungsfähig zu werden. Die Gefahr liegt
nicht darin, daß die Politik ihre moralische Basis verliert, sondern daß
sich Moral an die Stelle von Politik setzt. Denn das bedeutet letztlich Orwell-Staat,
Fundamentalismus und Nachbarschaftskontrolle im Stile des ersten neuzeitlichen
Totalitarismus in Europa: dem calvinistischen Genf. Es gibt keine ernsthafte Auseinandersetzung
mit »Multikultur« ohne diese kategoriale Trennung, da sonst der Wortzauber,
der von ihr ausgeht, nicht nach rationalen, irrationalen und pastoralen Inhalten
sortiert werden kann. (Josef Schmid, Multikultur - Zur Idee
und Kritik eines Gedankenexperiments, in: Andreas Mölzer & Rudolf
Eder, Einwanderungsland Europa?, 1993, S. 51).Im Römischen
Reich herrschte Ordnung, und die multikulturelle bzw. multiethnische
Pluralität bzw. Toleranz funktionierte nur deshalb
einigermaßen und auch nur vorübergehend, weil es einen festen und abgegrenzten
Werterahmen hatte, eine strenge Ordnung, so im Recht, im Militär, im Bereich
der Schichten u.s.w. und somit auch im gesamten Gesellschaftskörper. Strenge
Ordnung! Civis Romanus sum, das wußte jeder Römer, funktionierte
nur als strenge Ordnung! Und heute bei uns? Moralisierende Lobbyisten, für
die nur ihr Wille zur Macht zählt und denen alle anderen Menschen
egal sind, wollen den Raum unserer abendländischen Kultur mutwillig
in multikulturelle Räume verwandeln, weshalb, so Josef Schmid, eine
ungewisse Zukunft für die Abendländer immer wahrscheinlicher wird.
Die Lobbyisten machen die meisten unserer Politiker unfähig zu entscheiden
und zu handeln. Dabei wird die Mehrheit des Volkes einfach ausgeschaltet, auch
und gerade unter Berufung auf Demokratie - welch ein Zynismus! Eine überwältigende
Mehrheit wurde einfach zum Schweigen gebracht, obwohl man weiß, das sie
im Ernstfall nicht schweigt, sondern ruft: Dies ist unser Territorium,
unser Land, unser Raum, unsere Heimat! Fremde haben kein
Recht auf unser Territorium, sondern auf ihr Territorium. Wir haben
ein Recht auf unser Territorium, ein Recht auf unser Land, ein Recht
auf unseren Raum, ein Recht auf Heimat ( )
! Nicht zufällig ist dieses Recht eines der ältesten, ursprünglichsten
Menschenrechte. Das Territorium ist der Ausgangspunkt für Kulturkonflikte.
Das Bestreben, sich in einem Territorium einzunisten, es zu verteidigen, es zu
erweitern, ist eine anthropologische Konstante ( ),
die im rivalisierenden Aufeinandertreffen von Kulturen erst so richtig virulent
wird. (Josef Schmid, Multikultur - Zur Idee und Kritik eines
Gedankenexperiments, in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland
Europa?, 1993, S. 57). Der Biologe Irenäus Eibl-Eibesfeldt sagt:
Die Einwanderer werden dann als Landnehmer wahrgenommen. Sie nehmen mit
der Niederlassung auf Dauer die kosbarste Ressource, die einem Volk zur Verfügung
steht, in Anspruch, nämlich das Land. Sie werden daher als Eindringlinge
erlebt, und das löst geradezu automatisch territoriale Abwehrreaktionen aus,
und zwar dann, wenn keine Assimilation stattfindet und die Gruppen sich voneinander
abgrenzen, was Nichtverwandte sehr unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds
ja auch zu tun pflegen .... Gestattet ein Volk anderen freie Immigration und den
Aufbau von Minoritäten, dann tritt es Land ab und lädt sich zwischenethnische
Konkurrenz im eigenen Lande auf. Das kann bei unterschiedlichen Reproduktionsraten
im Laufe einiger Generationen zu einer Majorisierung der ortsansässigen Ethnie
und im Gefolge zu Konflikten führen. (Irenäus Eibl-Eibesfeldt,
Zukunft multikulturelle Gesellschaft?, in: Andreas Mölzer &
Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?, 1993, S. 136-137). Mit anderen
Worten: Multikultur bedeutet Konflikte, Kämpfe, Kriege zwischen
zwei oder mehreren Kulturen; die Befürworter der multikulturellen Gesellschaft
sind Nihilisten,
und das, was sie eine Multikultur nennen, ist eine Pseudomorphose
!Kultur ist ein Überlebensprogramm und hat auch Ähnlichkeiten
mit einem Gehirn. Sie speichert, vergißt, bringt Neues hervor, prüft
es auf Zukunftsverträglichkeit und meldet im Bedarfsfalle die Fehlleistungen
und versäumten Anpassungen. Kultur ist ein Überlebensprogramm und Frühwarnsystem,
das bei einem Anflug von Multikultur alle Warnsignale auf Rot stellt. So gesehen,
ist Multikultur der Untergang der Kultur. (Josef Schmid, Multikultur
- Zur Idee und Kritik eines Gedankenexperiments, in: Andreas Mölzer &
Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?, 1993, S. 62).Jede
der sich von anderen bis zu einem gewissen Grade abgrenzenden Kulturen stellt
ein Experiment dar, auf andere Weise zu leben. Jede Kultur pflegt und tradiert
eigene Subsistenzstrategien, eigene Formen der Lebensführung, eigene Varianten
der Kunst, und das stellt sowohl eine Bereicherung des Kulturbesitzes unserer
Gattung dar als auch eine Absicherung für das Überleben durch Schaffung
von Vielfalt. Kultur wiederholt hier auf anderer Ebene schöpferisch, was
Natur auf der Ebene der Artenbildung schuf. Vielfalt dient der Absicherung. Eine
Monozivilisation würde die Anpassungsbreite der Menschheit einschränken,
ganz abgesehen von dem mit der Einschmelzung der Differenzierungen verbundenen
Werteverlust. Das Leben drängt nach Differenzierung auf der biologischen
wie auf der kulturellen Ebene. Menschen haben ein Bedürfnis, sich mit dem
kulturellen Erbe der Gemeinschaft, in die sie hineingeboren wurden, zu identifizieren,
dieses Erbe weiterzugeben und zu erhalten. Das wird auch als Menschenrecht anerkannt.
Die Erhaltung kultureller Vielfalt hat keineswegs radikale Abschließung
zur Voraussetzung. Kulturen standen stets miteinander im Austausch. Es kommt auf
die Ausgewogenheit zwischen Öffnung und Identitätsbewahren der Abgrenzung
an. (Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Zukunft multikulturelle Gesellschaft?,
in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?,
1993, S. 135-136). In vielerlei Hinsicht
gilt auch für Kulturen das, was für biologische Arten gilt: so müssen
sie z.B., wenn sie sich untereinander vermischen wollen, ihre Bastardierungssperren
lösen um sich untereinander zu vermischen, oder Unterformen bilden, aus denen
später eigenständige (eigenartige) Formen hervorgehen können. Die
Kulturen könnten Unterkulturen (Subkulturen) bilden, aus denen später
vielleicht eigenständige (eigenartige) Kulturen werden, denn aus den biologischen
Arten können ja auch Unterarten hervorgehen, aus denen später vielleicht
Arten werden. (Vgl. Artbildung).
Eine Unterkultur kann z.B. ein Imperium (das bekannteste Beispiel ist das Römische
Reich, das zuletzt sogar die ganze Kultur geographisch umfaßte), eine Nation,
ein Volk, eine Familie oder auch sogar nur ein Paar sein: entscheidend ist, ob
sie sich so ausdehnen und fortzupflanzen kann, daß sie entweder der ihr
übergeordneten Kultur angehörig bleibt oder aber sogar versucht, eine
eigenständige (eigenartige) Kultur zu werden, nämlich entweder mit anderen
oder aber sogar ohne sie. Eine Unterkultur ist also keine Multikultur
(auch multikulturelle Gesellschaft genannt), denn die Multikultur
ist ja lediglich eine Pseudomorphose,
und ihre Befürworter sind Nihilisten und einige Träumer, die das Ergebnis
einer Bastardierung aus zwei oder mehr verschiedenen Kulturen befürworten:
einen Kulturbastard (analog zum biologischen Artbastard).
Wer sich für einen Kulturbastard lautstark machen will, sollte wissen: 1.)
Voraussetzung dafür ist das Lösen der Bastardierungssperren aller
Beteiligten, und ich weiß, daß die anderen Kulturen dazu nicht bereit
sind und daß innerhalb unserer eigenen Kultur auch nur die Dekadenten dazu
bereit sind; 2.) die Wahrscheinlichkeit eines baldigen
Todes der eigenen (Abstammungs-) Kultur würde dadurch sehr viel größer,
und ich weiß, daß dies der eigentliche Wille der Nihilisten ist (vgl.
auch Kulturnihilismus);
3.) die Wahrscheinlichkeit des baldigen Todes des eventuell lebenden Kulturbastards
würde dadurch ebenfalls sehr viel größer, denn die Geschichte
zeigt deutlich, daß Kulturbastarde nicht alt geworden sind; 4.)
die Wahrscheinlichkeit für den Anstieg von Gewalt und Tod würde dadurch
ebenfalls sehr viel größer.Es besteht eine merkwürdige
Ähnlichkeit zwischen der Entstehung von Arten und der von selbständigen
Kulturen. .... In der Tat verhalten sich Kulturen, die einen bestimmten Grad der
Verschiedenheit voneinander erreicht haben, in vieler Hinsicht ähnlich zueinander,
wie verschiedene, aber sehr nahe verwandte Tierarten es tun. Die nahe Verwandtschaft
zu betonen ist deshalb wichtig, da in keinem bekannten Fall zwei Kulturgruppen
durch divergente Entwicklung ethologisch und ökologisch so verschieden voneinander
geworden sind, daß sie in reibungsloser Beziehungslosigkeit und, ohne einander
Konkurrenz zu machen, friedlich nebeneinander im gleichen Gebiet wohnen könnten.
Angesichts der grundsätzlich vorhandenen Möglichkeit, Kulturen miteinander
zu vermischen, muß man sich fragen, woher es eigentlich kommt, daß
sie sich so lange unbeeinflußt erhalten können, wie sie es in der Weltgeschichte
tatsächlich getan haben und ... noch tun. Die Gebräuche, die Manieren
der eigenen Gruppe werden als »fein« empfunden, die aller anderen,
einschließlich der objektiv gleichwertigen Konkurrenzgruppe, als unfein,
und zwar in genau nach Ähnlichkeiten abgestuften Graden. Der emotionale Wert,
der in dieser Weise auf alle gruppeneigenen Ritualisierungen gelegt wird, und,
parallel dazu, die gefühlsmäßige Abwertung aller nichtgruppeneigenen
Verhaltensmerkmale, vergrößert nicht nur den inneren Zusammenhalt der
Gruppe, sondern trägt auch zu ihrer Isolierung von anderen Gruppen und damit
zur Unabhängigkeit ihrer weiteren kulturellen Entwicklung bei. Dies hat analoge
Folgen wie die geographische Isolierung für den Artenwandel. Die verhältnismäßig
festen Barrieren, die von den ... Vorgängen zwischen zwei divergent sich
entwickelnden Kulturkeimen errichtet werden, sind für alle Kulturen kennzeichnend
und für ihre Höherentwicklung offenbar unentbehrlich. (Erlung
Kohl, Vom Wert der Mannigfaltigkeit - Ethnologische Grundlagen jeder Bevölkerungspolitik,
in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?,
1993, S. 15-16).Der Mensch, von Natur aus ein Kulturwesen,
kann ohne das Stützskelett, das ihm seine Zugehörigkeit zu einer Kultur
und seine Teilhaberschaft an ihren Gütern verleiht, schlechterdings nicht
existieren. .... Die Einwanderer ... verhindern eine vertretbare und gezielte
Assimilisation, die den Zuwanderern eine »neue Identität« in
einer »neuen Heimat« ermöglichen könnte. So entsteht dann
eine rassenverachtende, weil rassenvernichtende »Multi-kulturelle Gesellschaft«,
der »sanfte« Genozid geht um. In weiterer Folge kommt es zum bekannten
»melting pot«, dessen Probleme wohl nie (oder nur in erdgeschichtlichen
Zeiträumen) befriedigend gelöst werden können, da hier alle Bezugspunkte
zu Geschichte, Tradition, Kultur, Religion und den Ahnen total abhanden gekommen
sind. (Die »Roots-Bewegung« in den USA kommt nicht von ungefähr,
doch die konfliktlösende Wirkung läßt auf sich warten.) - Alle
angeführten Faktoren weisen uns den Weg, eine Vielfalt von Kulturen und Völkern
in ihren angestammten Gebieten, im ihrer ökologischen Heimat zu erhalten.
Die Angst des Menschen fördert familiale und Gruppenabgrenzungen und damit
die Entwicklung ethnischer Differenzierungen. .... Wir müssen ... die multikulturelle
Gesellschaft ... vermeiden. (Erlung Kohl, Vom Wert der Mannigfaltigkeit
- Ethnologische Grundlagen jeder Bevölkerungspolitik, in: Andreas Mölzer
& Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?, 1993, S. 17-18). | Recht
auf Heimat ist eines der ältesten, ursprünglichsten Menschenrechte,
und was ich mir wünsche, ist, daß dieses Menschenrecht in voller Fülle
gesehen wird und sich entfalten kann. Das Recht auf Heimat heißt ... auch
das Recht, zu sagen, was ich da in diesem Lande habe, das will ich auch ... weiterhin
haben. Ich will nicht überrollt werden und ich will nicht überfremdet
werden. Was in dieser gegenwärtigen Situation so stört, ist die ungeheuerliche
Verlogenheit auf allen Seiten, und da man die Regierenden, weil sie die Regierenden
sind, als Bürger am meisten angreifen soll, sage ich, ich will eigentlich
keine Regierung und keine regierende politische Klasse, die so viel heuchelt und
so viel lügt, wie das in der gegenwärtigen innen politischen Diskussion
der Fall ist. .... Ein Recht auf Heimat ist nicht primär ein Recht auf neue
Heimat, dieses Recht gilt nur für bedrängte Flüchtlinge. Recht
auf Heimat ist vor allem ein Recht auf alte Heimat. Dort, wo wir zu Hause sind.
Ich bin der Meinung, daß unter der Maske der Ausländerfreundlichkeit
in Wahrheit Inländerhasser sind, und das sage ich insbesondere für meine
Mitintellektuellen, das ist ein Stück Selbstkritik, denn ich bin ja auch
ein Intellektueller. (Günther Nenning, Zu einer anständigen
Nation gehört ..., in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland
Europa?, 1993, S. 143, 145). Wer die Menschen kennt,
weiß, daß sie eine Heimat brauchen. Herder meinte, Heimat sei da,
wo man sich nicht erklären muß. Das ist der Ort der Geborgenheit, wo
man sich anlehnen kann, wo man ohne viel Worte verstanden wird, wo es Selbstverständlichkeiten,
vielleicht sogar Tabus gibt. Die Heimat zu verlieren, heißt auch, einen
Identitätsverlust zu erleiden. Heimat ist dort, wo ich gelebt, ... kultiviert
habe. Kultiviert, das ist auch in dem Sinne gemeint, wie der kleine Prinz seine
Rose pflegt, um sie zu besitzen. Dieses Recht auf Heimat hat auch völkerrechtlich
seine Anerkennung gefunden. Trotzdem haben viele Menschen ihre Heimat durch Vertreibung
verloren. .... Man kann seine Heimat freilich auch durch eiune Masseneinwanderung
verlieren, die die Lebensbedingungen eines Menschen so verändert, daß
dies einem Verlust an Heimat gleichkommt. Dagegen wehren sich Menschen mit Recht.
Ein Kreuzberger, der diesen Berliner Bezirk als seine Heimat empfand, ist vielleicht
eines Tages aufgewacht, hat sich die Augen gerieben und erkannt, daß dies
nicht mehr sein Kreuzberg ist. - In der Praxis kollidiert das Recht auf Heimat
mit dem von den Verfechtern der »offenen Republik« geforderten Recht
auf Freizügigkeit, ebenso wie es mit dem unbeschränkten Asylrecht kollidiert,
wenn dieses zur Massenmigration führt. .... Kaum
bekannt ist hierzulande, daß die Vollversammlung der Vereinten Nationen
zur Verhinderung von unerwünschten Masseneinwanderungen im Jahre 1967 beschlossen
hat, daß der Schutz der Identität, das Recht auf Heimat dem Asylanspruch
vorgeht. (UNO, Artikel 3 der Resolution 2312 [XXII] vom
14.12.1967). In einer »offenen Republik«, in einer »multikulturellen
Gesellschaft« ( )
kann der Mensch, wie gesagt, seine Heimat schnell verlieren. Günther Nenning
hat diesen Zusammenhang in der ihm eigenen Sprache treffend ausgedrückt:
»Ja, das Menschenrecht auf Freizügigkeit gibt es, laßt es uns
hochhalten. Das Recht, bei sich daheim zu sein, in seinem Land, mit seinen Wurzeln,
die hinunterreichen in alle Tiefen und Untiefen der eigenen Kultur - dieses Menscherecht
gibt es auch. Hören wir auf, es zu verstecken, in den Ritzen eines berechtigt
schlechten Gewissens.« (Günther Nenning, Die
Nation kommt wieder, Zürich-Osnabrück, 1990, S. 112). Und
gewissermaßen als Mahnung an viele fügt er hinzu: »Das Menschenrecht
auf Freizügigkeit zu feiern als fortschrittlich; das Menschenrecht
auf Daheimsein in der eigenen Nation zu verteufeln als faschistoid:
Das ist demokratische Gedankenlosigkeit, die nicht der Demokratie nützt,
sondern neuem Faschismus.« (Ebd.). Es
geht also um nicht weniger als die Grenzen der Wanderung. Die Einwanderung darf
nicht zum Identitätsverlust der Gastgeber führen. (Heinrich Lummer,
Probleme schaffen ohne Waffen: Die multikulturelle Gesellschaft, in: Andreas
Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?, 1993, S.
117-119).
»Nur
wenn es gelingt, wirksame Maßnahmen gegen einen weiteren Ausländerzuzug
zu ergreifen, nur dann werden wir mit denen, die hier verbleiben, zu einer
menschenwürdigen Mitbürgerschaft kommen.« (Richard
von Weizsäcker, Regierungserklärung vom 02.07.1981, Plenarprotokoll
des Berliner Abegeordnetenhauses). Dahinter steht die Einsicht,
daß mit der Zahl der Fremden irgendwann auch die Fremdenfeindlichkeit
der Einheimischen wächst. Die kritische Dosis oder die verkraftbare,
integrierbare Zahl, die die Obergrenze bildet, kann keiner genau bestimmen.
Denn es hängt eben nicht nur von der Zahl ab, sondern auch von der
kulturellen Distanz der aufeinandertreffenden Ethnien. Bereits im Januar
1973, als es weniger als 2,5 Millionen Ausländer in der Bundesrepublik
Deutschland gab, sagte der damalige Bundeskanzler Brandt: »Es ist
aber notwendig geworden, daß wir sehr sorgsam überlegen, wo
die Aufnahmefähigkeit unserer Gesellschaft erschöpft ist und
wo soziale Vernunft und Verantwortung Halt gebieten. Wir dürfen das
Problem nicht dem Gesetz des augenblicklichen Vorteils überlassen.«
(Willy Brandt, Regierungserklärung vom 18.01.1973,
Plenarprotokolle des Bundestages). Im November 1981 meinte Helmut
Schmidt auf einer DGB-Veranstaltung in seinem Hamburger Wahlkreis: »Wir
können nicht noch mehr Ausländer verdauen, das gibt Mord und
Totschlag.« Schon im September 1980 hatte er festgestellt, Deutschland
habe vier Millionen Ausländer aufgenommen, man wolle keine sechs
Millionen. Der ehemalige Ausländerbeauftragte der Bundesregierung,
der frühere Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Heinz
Kühn, meinte einmal: Die Integration sei möglich bei einem Ausländeranteil
im Gemeinwesen von bis zu 10%. Am 11. November 1981 beschloß die
damalige sozialliberale Bundesregierung: »Die Bundesrepublik Deutschland
soll und will kein Einwanderungsland werden - es besteht in der Koalition
Einigkeit darüber, daß Zuzug und Nachführung von Familienangehörigen
von Ausländern außerhalb der EG mit allen rechtlichen Mitteln
gestoppt werden.« (Vgl. Die Welt, 12.11.1981).
Am 10. November 1981 hatte Bundeskanzler Helmut Schmidt vor dem Bundesverband
Deutscher Zeitungsverleger erklärt: »Mit weit über 4 Millionen
(Ausländern) ist die Aufnahmefähigkeit der deutschen Gesellschaft
erschöpft, wenn nicht ganz große Probleme entstehen sollen.
.... Mehr als 4,5 Millionen können wir nicht mit Anstand verdauen.
Und insbesondere können wir mit Anstand nicht die Scheinasylanten
verdauen, die zu uns kommen, weil bei uns das Arbeitslosengeld sehr viel
höher liegt als bei ihnen zu Hause der Spitzenlohn.« (Die
Rede wurde nicht veröffentlicht!). Die kritische Grenze, wo
die Zuwanderung zum Gift für die Integration wird, gibt es jedenfalls.
Und wenn die Mehrzahl der Deutschen meint, diese Grenze sei erreicht,
dann ist sie erreicht: die Politik hat das zu beachten. (Heinrich
Lummer, Probleme schaffen ohne Waffen: Die multikulturelle Gesellschaft,
in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?,
1993, S. 119-120).
Noch
1996 schrieb der damalige Innenminister Manfred Kanther (CDU) in der FAZ: »Es
ist nicht zulässig, ein Land als Einwandererungsland zu definieren, weil
viele Menschen versuchen, ihren Zutritt unter unberechtigter Berufung auf politische
Verfolgung zu erzwingen. Einwanderung setzt das Einverständnis des aufnehmenden
Staats voraus. Dies verkennen diejenigen, die sogar Asylbewerber als Einwanderer
qualifizieren. Deutschland ist kein Einwanderungsland, will und soll auch keines
werden.« (Richard Wagner, Der deutsche Horizont. Vom Schicksal
eines guten Landes, 2006, S. 289). Leider kamen 1998 - nach ihrem langen
Marsch durch die Institutionen - die 68er,
die Rotgrünen, an die Macht (das allein war es, was sie immer
schon gewollt haben), wurden Deutsche Bundesregierung, vielleicht
sollte man besser sagen: Multikulturelle Michelregierung
(!), und drehten an den Gesetzen so lange, bis sie endlich das sein konnten, was
sie sein sollten: ein Segen für die multiethnischen bzw. multikullturellen
Multikonflikte bzw. Multikriege.Multikultur führt zu Multikonflikten.
Es gilt heute im allgemeinen als erstrebenswert, daß ein Volk sein Geschick
selbst bestimmen kann: in einem eigenen Nationalstaat oder mittels Autonomie und
eigenem Gebiet in einem multiethnischen Staat. Die prinzipiell angestrebte Homogenität
betrifft nicht nur die Lebensverhältnisse und das innerstaatliche Recht,
sondern ebenso die Volkszugehörigkeit. Auch das Grundgesetz geht davon aus,
daß die deutschen Staatsangehörigen im Grundsatz deutsche Volkszugehörige
sind. Daraus ergibt sich einerseits die Verpflichtung, deutschen Volkszugehörigen,
die aus dem Ausland zu uns kommen, die Staatsangehörigkeit zu verleihen.
Auch ist es der Auftrag des Grundgesetzes, die nationale und staatliche Einheit
zu wahren. Verfassungsgesetzgeber ist das deutsche Volk in seinen Ländern,
und auch der Name Bundesrepublik Deutschland enthält eine Verpflichtung zur
deutschen Identität. Gewiß kann sich mit der Wirklichkeit auch das
Recht ändern, aber viele Gründe sprechen dafür, die rechtlichen
Grundlagen, die keine »multikulturelle« Gesellschaft kennen, beizubehalten,
um Schaden von unserem Volk abzuwenden. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher
Rasse, Nationalität, Hautfarbe und religiöser Bekenntnisse hat sich
zu allen Zeiten und in allen Ländern als problematisch und konfliktträchtig
erwiesen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Medien nicht aus vielen Teilen der
Welt über erbitterte und mit größter Grausamkeit geführte
Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Volksgruppen berichten. Denn »multikulturelle«
oder multinationale Gesellschaften sind zumeist Konfliktgesellschaften.
(Heinrich Lummer, Probleme schaffen ohne Waffen: Die multikulturelle Gesellschaft,
in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?,
1993, S. 120-121).Die Zuwanderungspolitik ist ein Luxus, den wir uns
leisten, d.h. den die Lobbyisten und die sie und nicht das Volk vertretenden Herrscher
(die sich Demokraten zwar nennen, aber keine sind!) sich leisten.
Die Zuwanderung ist teurer als das, was sie angeblich (!) abwenden soll, aber
nicht kann. (   ).
Wer sich diesen übertriebenen Luxus weiterhin leisten will, der will natürlich
den Preis dafür nicht bezahlen; doch der muß und wird bezahlt werden:
von den dann nur noch Verbliebenen, und das werden die Einheimischen nur sein,
weil die ehemaligen Zuwanderer zurück in ihre Heimat ausgewandert
sein werden. Merke: Jedes Einwanderungsland ist immer nur deswegen attraktiv,
weil es den wirtschaftlichen Erfolg verspricht, gewährt und garantiert -
und zwar so lange, bis die Einheimischen auch nichts mehr leisten und demzufolge
auch die Zuwanderung nicht mehr bezahlen können. Einwanderer oder, wie die
Scheinkorrekten sagen, Zuwanderer sind zu mehr als 99% Wirtschaftsflüchlinge.
So war es immer schon so, so ist es auch jetzt, so wird es auch in Zukunft sein.
Die anderen wenigen Zuwanderer (1%), die auch nach einer wirtschaftlichen Katastrophe
im Gastgeberland bleiben, sind die Ausnahme und zumeist Menschen aus demselben
Kulturkreis wie die Einheimischen. Zur Zeit stehen wir erst am Anfang diese Prozesses,
und das heißt, daß das Abendland (der Westen) auch dann
insgesamt betroffen ist, wenn zunächst nur seine führenden Nationen,
nämlich Deutschland, Frankreich, England (in Amerika: USA) betroffen sind,
denn sie sind Kernstaaten (Deutschland und Frankreich für Europa, weshalb
sie auch Altes
Europa genannt werden). Deswegen kommen zu uns bzw. werden zu uns gelockt:
Millionen Arme, die sprachunfähig, unausgebildet, ja teilweise Analphabeten
sind (und zwar immer mehr!). Sie kommen in ein Land,
das allenfalls qualifizierte Arbeitskräfte benötigt, weil die lohnintensiven
einfachen Tätigkeiten in Billiglohnländer verlagert wurden und werden:
Fast jeden Tag berichtet der Wirtschaftsteil der Zeitung von Unternehmen, die
einen heimischen Produktionsstandort schließen, um ihn z.B. nach Portugal,
Polen oder Tschechien zu verlegen. (Heinrich Lummer, Probleme schaffen
ohne Waffen: Die multikulturelle Gesellschaft, in: Andreas Mölzer &
Rudolf Eder, Einwanderungsland Europa?, 1993, S. 122).In
den deutschen Schulen wird das Unterrichtsniveau durch die Zuwandererkinder gedrückt,
und die deutschen Kinder finden sich zum Teil als Minderheit in der (minderqualifizierten
Hauptschul-) Klasse wieder. Dies und manches andere schafft latente Konflikte.
Man kann sie nur durch eine Kontrolle der Zuwanderung (besser:
durch ein Bremsen oder Stoppen der Zuwanderung! )
entschärfen. (Heinrich Lummer, Probleme schaffen ohne Waffen: Die
multikulturelle Gesellschaft, in: Andreas Mölzer & Rudolf Eder, Einwanderungsland
Europa?, 1993, S. 122). Wir brauchen keine Zuwanderungspolitik, sondern
eine Rückwanderungspolitik. Der österreichische EU-Abgeordnete Andreas
Mölzer forderte 2006 eine aktive Rückwanderungspolitik: Wenn die
Hälfte der Moslems in Österreich (wie auch in
Deutschland und den anderen Ländern der EU!) nicht integrationswillig
und nicht integrationsfähig ist, dann muß das Konsequenzen haben. Wer
nicht die Leitkultur seines Gastlandes vorbehaltlos anerkennen will, für
den ist in Österreich (wie auch in Deutschland und
den anderen Ländern der EU!) kein Platz. Nicht nur für
Mölzer und andere wenige Politiker, die im Gegensatz zu allen anderen (noch
vielen) Politikern den Mut zur Wahrheit haben, ist die Zuwanderung für Europa
eine Sprengbombe. Das Gebot der Stunde ist eine aktive Rückwanderungspolitik.
Diese dürfe sich aber nicht nur auf integrationsunwillige und integrationsunfähige
Ausländer beschränken, so Mölzer, sondern müsse auch ausländische
Straftäter sowie arbeitslose Zuwanderer umfassen. Es geht bekanntlich vor
allem um die Verhinderung der Multikonflikt-Gesellschaft! In
Frankreich ist es schon seit Jahren kein Geheimnis mehr, daß sich in die
multiethnischen, meist von islamischen Nordafrikanern dominierten Problemviertel
der Städte sogar die Feuerwehr nur noch unter Polizeischutz wagt. .... Es
ist eben nicht so, wie uns die Propagandisten der »multikulturellen Gesellschaft«
- die bekanntlich auch an der demographischen Katastrophe, am Vergreisen und Aussterben
des eigenen Volkes nichts Schlechtes finden (denn sie sind
ja NICHT FÜR Ausländer, sondern GEGEN
Inländer, letztlich auch NICHT FÜR die
»multikulturelle Gesellschaft«, sondern GEGEN
den Nationalstaat; es geht ihnen nur um die Macht, ihre Machtergreifung,
und dafür und nur dafür gehen sie ein Bündnis mit den Ausländern,
besonders gern mit den rechtsextremistischen Ausländern ein; HB)
- weiszumachen versuchen, daß sich der auf Hochtouren laufende Bevölkerungsaustausch
friedlich und kaum merklich vollzöge. Das widerspricht sowohl der menschlichen
Verhaltensmitgift als auch aller historischen Erfahrung. Meist kann die bisherige
Mehrheitsbevölkerung, die sich unversehens in der Rolle der Minderheit findet,
froh sein, wenn sie mit der nackten Existenz davonkommt. (Karl Richter,
Im doppelten Würgegriff der Überfremdung, 2006, S. 1).Was in diesem Zusammenhang
von deutschen Politikern - auch vorgeblich »konservativen« - gefordert
wird, ist schlicht und einfach hanebüchen und dadurch umso entlarvender:
etwa »emotionale Zuwendung« zum Grundgesetz und zur bundesdeutschen
Gesellschaft, die von einbürgerungswilligen Ausländern erbracht werden
müsse; das Bekenntnis zum »Holocaust« und zur Verantwortung für
Israel; und nicht zuletzt das Bekenntnis zu »Werten« wie »Freiheit«
und »Demokratie«, die sich in den Augen vieler Moslems indessen längst
selbst entlarvt haben. »Freiheit« und »Demokratie«
so lautete die Verheißung des Westens an den Irak, die sich nach drei Jahren
us-amerikanischer Besatzung schlimmer demaskriert hat als selten ein Besatzerregime
zuvor. Und vollends die vorgebliche »Freiheit« wie »frei«
es in den Ländern des Westens wirklich zugeht, davon legte das politisch
überkorrekte Gezeter ob der antiisraelischen Ausfälle des iranischen
Präsidenten Ahmadinedschad beredtes Zeugnis ab. Ausreisewilligen Revisionisten,
die womöglich an einer internationalen Holocaust-Konferenz in Teheran (Beginn:
11.12.2006) hätten teilnehmen wollen, wurde von den ansonsten so liberalen
Behörden der Bundesrepublik Deutschland vorsorglich der Reisepaß entzogen
die DDR läßt grüßen. (Karl Richter, ebd.,
2006, S. 2).Auch der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad behauptet
immer wieder, der Holcaust sei eine Lüge bzw. Erfindung. Der Holocaust sei
nur deshalb erfunden worden, um Deutschland an seiner Entfaltung zu hindern. Es
sei nicht besonders logisch, daß bestimmte Siegerstaaten des Zweiten
Weltkriegs einen Vorwand schaffen, um ein Volk in andauernder Bedrängnis
zu halten, und außer Deutschland würden auch die Völker
des Nahen Ostens und die gesamte Menschheit unter der Instrumentalisierung
des Holocausts leiden, schrieb Ahmadinedschad an Angela Merkel. Doch die
nahm schnell all ihre Zivilcourage zusammen und kündigte an, den Brief von
Ahmadinedschad nicht zu beantworten. Das ist schon ganz schön viel Mut, wenn
man bedenkt, daß in dieser Republik (die Rechten sagen: Judenrepublik)
eine Antwort im jüdisch-israelischen Sinne erwartet wird.Was
bleibt mithin von der Freiheit des Westens (= Abendlandes),
deren Export in fremde Weltteile in aller Regel mit Bombenteppichen und von der
CIA gesteuerten Putschversuchen einhergeht? Auch auf diese Frage lieferte die
»Integrations«-Debatte ... die unmißverständliche Antwort:
einbürgerungswillige Moslems ... sollten ihre Einbürgerungstauglichkeit
künftig dadurch unter Beweis stellen müssen, daß sie sich Filme
mit Nackt- und homosexuellen Szenen ansehen. Liberalismus im Endstadium.
(Karl Richter, ebd., 2006, S. 2).Kann man Muslimen, die
solche »Werte« für Ausgeburten Satans halten, eigentlich widersprechen?
Und ist nicht mit Händen zu greifen, daß das Millionenheer Zugewanderter,
das Gros davon Muslime, im Kampf um die Zukunft einfach die besseren Karten hat
- gebärfreudige Frauen und das kompromißlose, religiös unterfütterte
Bewußtsein für Gut und Böse? Was haben die westlichen Gesellschaften
dem entgegenzusetzen? - Man muß kein Prophet sein, um zu prognostizieren:
in (.?.) Jahren wird entweder der westliche Liberalismus,
die Chimäre der »offenen Gesellschaft« abgewickelt sein - oder
Europa, die Weltinsel der Weißen. Die »westlichen Werte« haben
das Abendland ... an den Rand seiner Selbstaufgabe geführt. Wollen wir überleben,
muß sich Europa von ihnen befreien und sich selbst wiederfinden: seine Seele,
seine Identität, seinen Mut. Nur dann wird der doppelten Herausforderung,
der demographischen und der islamischen, in zwölfter Stunde noch beizukommen
sein. (Karl Richter, ebd., 2006, S. 2).Obwohl die abendländische
Kultur erst am Anfang dieser Entwicklung steht, sei hier schon einmal auf etwas
hingewiesen, was bei uns zukünftig (wenn man den Vergleich zur antiken Kultur
wählt, würde dieser Prozeß allerdings einige Jahrhunderte andauern
!) zur Tatsache geworden sein könnte: es hilft z.B. zu wissen, daß
die antike Kultur zunächst, als die Zuwanderung noch gesteuert oder zumindest
noch gemäßigt verlief, die Zuwanderer integrieren konnte, doch der
darauf folgenden Massenzuwanderung immer weniger und zuletzt, als sie bereits
im Sterben lag, gar nichts mehr entgegensetzen konnte. |