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Einträge 1 bis 39 (im dritten Gästebuch)
von 171 (in allen drei Gästebüchern) |
Shirsh
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Eingetragen am Mittwoch, 03.08.2023 um 23:57 Uhr
Sehr geehrter Herr Brune
Schade, weder neue Einträge noch neue Kommentare von Ihnen dazu
seit dem 20 Juni 2023 wie ich sehe.
Ich erlaube mir höflichst Ihnen mitteilen zu dürfen, dass
ich endlich wieder über meinen alten Laptop den Zugang zu Ihrem
bereits dritten Gästebuch gefunden habe. Und erlaube mir gleich
ein weitere Frage: Kennen Sie den so genannten Vater der KYBERNETIK
Norbert WIENER 1894-1964 ?
Kommentar von Hubert Brune:
Ja, Herr Shirsh, ich kenne Norbert Wiener
(1894-1964), habe ihn allerdings nicht persönlich, sondern
ausschließlich über die Buchstabenkombinationen
kennengelernt. Wiener ist nicht der "Vater der Kybernetik",
sondern hat den Begriff Kybernetik geprägt,
ist also eher der Vater des Begriffes der Kybernetik.
Auf meiner Webseite Informationstheorie
(2001 ff.) ist zu lesen, daß das deutsche Wort Kybernetik
zurückgeht auf das griechische Wort kubernhthV
(kybernetes) und umfaßt - mathematisch gesprochen
- die Theorie der Algorithmen, der Informatik, befaßt
sich aber auch ganz allgmein mit den unterschiedlichsten Themen
aus Wissenschaft und Technik, vor allem mit der Medizin, z.B.
mit den Mechanismen der Reizleitung und der Gehirnfunktionen,
wobei sie versucht, Übereinstimmungen zwischen mechanischen
und elektrischen Regelsystemen und den Nervensystemen von
Lebewesen festzustellen (vgl. Abbildung). Eines ihrer spektakulärsten
Forschungsziele ist die Denkmaschine. In Deutschland
wurde eine Studie des Philosophen Gotthard Günther
(1900-1984) besonders einflußreich: Das Bewußtsein
der Maschinen (1960). Das philosophische Interesse für
die Kybernetik rührt daher, daß diese die Möglichkeit
eröffnet, den Begriff Zweck rekursiv zu begreifen:
Der Zweck eines komplexen Systems, etwa auch eines Lebewesens,
ist es selbst. Ein Zweck bräuchte keine vom System getrennte
Instanz mehr, die ihn setzt. Wenn das auch für menschliche
Zwecke gilt, gewinnt die Autonomie der Person und damit ihre
Verantwortung für ihre Handlungen sehr stark an Bedeutung.
(Hubert Brune, Informationstheorie, 2001 ff. **).
Es geht tatsächlich eben auch um die Praxis. Es war
Konrad Zuse,
der den ersten Computer der Welt baute, und an dieser dargestellten
Praxis ließ sich das, was Kybernetik genannt wird,
besonders gut ablesen. 1940 war Zuse mit dem Bau seines
ersten Computers der Welt fertig. Er hat ihn von 1987 bis
1989 - also als 77-79-Jähriger (!) - aus dem Gedächtnis
heraus noch einmal gebaut, weil der erste beim Bombenholocaust
zerstört worden war. Die Bombenholocaustianer wußten
eben ganz genau, was, wen und wieviel sie treffen mußten.

1673 war die erste funktionierende Rechenmaschine, eine Addier-
und Multipliziermaschine, fertig. Gottfried Wilhelm Leibniz
hatte sie gebaut. Von 1673 bis 1940, als der erste Computer
fertig war, gebaut von Konrad Zuse,
vergingen also immerhin 267 Jahre. Von 1940 bis 1990, als
Tim Berners-Lee
auf einem NeXT-Computer die grundlegenden Konzepte (das Protokoll
HTTP, das Format HTML, Client- und Server-Software) entwickelt
hatte und die erste Website des Internets (WWW) am 20. Dezember
1990 verfügbar machte, vergingen nur noch 50 Jahre.
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Hans
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Eingetragen am Sonntag, 20.06.2023 um 01:09 Uhr
Das in der Regel dem höhergestellten Gesprächsteilnehmer
zugestandene Ironierecht ist ein legitimes Recht.
Hubert Brune (in: Niklas Luhmann (1927-1998)): Jede Ausdifferenzierung
eines Systems bedeutet Erzeugung von geringerer systemeigener Komplexität
und größerer systembezogener Umweltkomplexität. Die
Komplexität wird in diesem Sinne zugleich reduziert und gesteigert.
Werden die in einem System selektiv zugelassenen und selektiv relationierten
Ereignisse, z.B. legitime Rechte, ihrerseits im System selektiv relationiert,
d.h. abstrahiert, z.B. positive Rechte, werden wieder mehr Ereignisse,
etwa rechtliche Entscheidungen, als zuvor möglich, da sie ja unbestimmter
und deshalb bestimmbarer geworden sind. Gleichzeitig wird Systemkomplexität
reduziert und Umweltkomplexität gesteigert. **
Weil die Systembildung immer selektiv erfolgt, sich durch eine kontingente
Auswahl von Ereignismöglichkeiten konstituiert, ist die Systemkomplexität
immer geringer als die Komplexität der durch das System konstituierten
Systemumwelt. Die Umwelt des Systems enthält aus der Sicht des
Systems immer mehr Ereignismöglichkeiten als jemals im System aktualisiert
werden kann.
Kommentar von Hubert Brune:
Wenn Sie meinen, daß das in der Regel dem höhergestellten
Gesprächsteilnehmer zugestandene Ironierecht
als legitimes Recht (**)
über die selektive Relationierung im System mehr Ereignisse,
z.B. rechtliche Entscheidungen, als zuvor und dabei die
Reduktion von Systemkomplexität und die Steigerung
von Umweltkomplexität ermöglicht, dann könnte
man wiederum den Eindruck haben, daß Sie sagen wollen, Luhmann selber habe mittels Ironierecht Systemkomplexität
reduziert und Umweltkomplexität gesteigert.
Es ist zu unterscheiden zwischen Systemumwelten und Nicht-Systemumwelten,
sinnhaften und nicht-sinnhaften Systemumwelten, der Beziehung
eines Systems zu seiner Systemumwelt allgemein (als dem
abstrahierten Anderen) und zu Systemen in seiner Umwelt
(als dem sich selbst bestimmenden Anderen).
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Hans
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Eingetragen am Sonntag, 20.06.2023 um 01:09 Uhr
Es gibt auch so etwas wie ein Ironierecht. Dieses steht in der Regel
dem höhergestellten Gesprächsteilnehmer zu. Dieser Regel zufolge
kann ein solcher Gesprächsteilnehmer die Ironie, weil auch sie
ein sprachliches Mittel ist, verwendet werden, um seine Macht anzuzeigen
und auszuüben.

Kommentar von Hubert Brune:
Auch dann, wenn es ein Ironierecht gibt und dieses
in der Regel dem höhergestellten Gesprächsteilnehmer
zusteht, bin ich mir nicht sicher, ob Luhmann die Ironie verwendet
hat, um seine Macht anzuzeigen und auszuüben
(**).
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Hans
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Eingetragen am Sonntag, 11.06.2023 um 01:00 Uhr
Bolz hält auch sehr viel von Luhmann, nannte diesen auch als den,
der mehr Philosophisches ausgesagt habe als alle Philosophen nach dem
2. Weltkrieg zusammen.
Kommentar von Hubert Brune:
Luhmann hat nicht mehr Philosophisches ausgesagt als
alle Philsophen nach dem 2. Weltkrieg zusammen, wie
Sie es Bolz in den Mund oder in die Hand (zum Schreiben)
gelegt haben, Hans.
Aber wenn man Luhmann als einen Philosophen bezeichnet,
wie ich es gelegentlich tue, dann muß man von drei
statt von zwei größten Philosophen des 20. Jahrhunderts
sprechen, d.h. Luhmann mit Heidegger und Schmitz zusammen
nennen. (Für mich - wohlgemerkt: für
mich [!] - ist Schmitz der größte unter den
drei größten Philosophen des 20. Jahrhunderts
[vielleicht sogar auch noch des 21. Jahrhhunderts - um das
beurteilen zu können, muß aber das 21. Jahrhundert
erst einmal beendet sein ].)
Luhmann selbst verstand sich aber nicht als einen Philosophen.
Ich verstehe ihn durchaus als einen solchen.
Ich finde, daß das genug Lob für Luhmann ist.
Er selbst hätte solche Klassifizierungen sogar dankend
abgelehnt - wahrscheinlich in einer für ihn typsichen
Art und Weise. Er liebte nicht nur ironische Formulierungen,
sondern er benutzte Ironie auch als Reflexionsform. Sie
versetzt das Denken in eine Oszillation zwischen verschiedenen
Beobachtungsperspektiven. Die moderne Gesellschaft ist kontingent,
und deshalb braucht ihre Theorie Ironie. (Norbert
Bolz, Niklas Luhmann: Das Genie der Gesellschaftstheorie
(in: Neue Zürcher Zeitung, 08.12.2017 **).
Die Moderne ist ein ironistisches
Zeitalter.
Das naturwissenschaftlich-technische und singularistische
Denken objektiviert und vereinzelt alles Erfahrbare, auch
in der Erfahrung des Menschen von sich. Hume findet sich
nur noch als ein Bündel von Perzeptionen. Ihnen ist
nicht anzumerken, daß es sich um mich handelt. Wo
bleibe ich in einer solchen Welt neutraler Elemente? Diese
Frage stellt als Philosoph Johann Gottlieb Fichte. Er gelangt
damit dicht in die Nähe der Entdeckung der subjektiven Tatsachen, versäumt sie aber und mauert das Ich in
eine Tathandlung ein, die nur sich selber tut. Da er diese
Isolierung nicht halten kann, opfert er sie dem Kompromiß
der Einbildungskraft, die zwischen und über allen Tatsachen
im Zwiespalt von Abhängigkeit und Unabhängigkeit
schwebt. Daraus macht Friedrich Schlegel die romantische
Ironie als das Vermögen, sich von jedem Standpunkt
zurückziehen und deshalb auch jeden einnehmen zu können.
Damit eröffnete er das ironistische Zeitalter, das
bis heute anhält. Kehrseite der Ironie ist die Angst
als Höhenschwindel des Schwebens über den eigenen
Möglichkeiten (Kierkegaard). Im 19. Jahrhundert bedurfte
das ironische Schweben noch aktiver Leistung; dadurch entwickelte
sich der (gelebte und literarische) Typ des Dandys, verbunden
mit dem Weltschmerz der Heimatlosigkeit. Der Dandy trägt
Masken, unter denen er sich nicht finden läßt;
er verharrt mit apathischer Starrheit und gekonnt vorgeführter
Gleichgültigkeit am Randes des Treibens der Menschen,
nicht mit der Festigkeit des Stoikers, sondern zur Absicherung
gegen ein Verfallen, das ihn binden würde. Aus dieser
Randlage stößt er in unvermittelter Provokation
zu einer Stellungnahme vor, aus der er sich unberechenbar
wieder zurückzieht. Diese Anstrengung des Durchhaltens
der ironischen Schwebelage hat der Ironist des 20. Jahrhunderts
und der Folgezeit nicht mehr nötig. Seine ironische
Haltung ist passiv und volkstümlich geworden. Er ist
cool. Während das Streben des Christen durch sein Glücks-
und Heilsideal straff geschient war (erst recht als Kriegsdienst
für Christus im Calvinismus) und diese Führung
noch in der Aufklärung nachwirkte, steht der Mensch
des ironistischen Zeitalters inzwischen ohne vorgezeichnete
Bahn vor dem Angebot unzähliger technischer Möglichkeiten,
die ihn vereinnahmen, wenn er sich auf sie einläßt.
Sie sind untereinander konstellationistisch vernetzt, für
sein Belieben aber isoliert und ausgestreut. Er bringt zur
Steuerung durch das ausgestreute Angebot kein Rückgrat,
keine Linie mit, da er ironistisch darauf eingestellt ist,
sich von allem abwenden und allem zuwenden zu können.
Sein Ironismus ist erschlafft zur Passivität der Selbstverstrikcung
in die Führung durch vernetzte Angebote mit Scheinsouveränität
beliebigen Wählens aus ihnen. (Hermann F.-H.
Schmitz, Die Freiheit, in: Kurze Einführung
in die Neue Phänomenologie, 2009, S. 26-27 **).
Wo bleibe eigentlich ich? Diese Frage stellte in
der Philosophie zuerst Johann Gottlieb Fichte. Da aber er
und seine Zeitgenossen alle Tatsachen für objektive
oder neutrale Tatsachen hielten, in denen sie sich nicht
wiederfinden konnten, gerieten sie selbst in ein eigentümliches
Schweben (das Schweben der Einbildungskraft nach Fichte)
über oder zwischen allen Tatsachen. Daraus machte Friedrich
Schlegel die romantische Ironie als Wendigkeit, sich von
allem abwenden und eben deshalb auch allem zuwenden, jeden
Standpunkt wählen zu können. Damit läutete
er das ironistische Zeitalter ein, das im 19. Jahrhundert
in aristokratischer Zurückhaltung vom Dandy gelebt
wurde, inzwischen aber zur Coolneß vor dem Fernseher
und Computer vulgarisiert worden ist. (Hermann F.-H.
Schmitz, Die Freiheit, in: Kurze Einführung
in die Neue Phänomenologie, 2009, S. 131 **).
Die Subjektivität ... hat im abendländischen
Denken einen schwierigen Anfang. Den Griechen lag die Selbstbesinnung
nicht so wie die Weltanschauung. Der griechische Denker
reflektierte zwar auf sich selbst, aber nur als auf ein
Stück der Welt, die vor ihm lag und der er sich eingeordnet
fühlte, also auf »die Stellung des Menschen im
Kosmos«, um Max Scheler zu zitieren. Das Christentum
intensivierte zwar die Selbstbesinnung und Selbstsorge,
hielt sich dabei aber an den griechischen Objektivismus,
indem es den menschlichen Bewußthaber (das Subjekt,
das seiner selbst bewußt ist) in einem separaten Stück
der um eine transzendente Dimension erweiterten vorgegebenen
Welt unterbrachte, in seiner jeweiligen Seele (alias Geist,
Bewußtsein, mind usw.), mit der Aufgabe, als Vernunft
und freier Wille Herr in diesem Haus zu sein. Er wurde in
seiner privaten Innenwelt angesiedelt und im Zuge der naturwisenschaftlich-atomistischen
Orientierung des neuzeitlichen Denkens geradezu in diese
(in »Seelenatome«) aufgelöst (Hume, Mach).
Wo man ihn bewahrte, blieb er eine Sache (Substanz) unter
lauter im wesentlichen ähnlichen Sachen anderer Art,
bloß durch eine für Vergewisserung oder Gegenstandskonstitution
ausgezeichnete Position hervorgehoben (positionale Subjektivität,
Descartes, Kant). Für das mit seiner seelischen Innenwelt
vermengte Subjekt ergab sich die Rätselfrage, wie es
aus ihr heraus zum Objekt kommt. Diese Nivellierung der
Subjektivität auf einen bloßen Positionsunterschied
(wenn nicht gar Auflösung in Atome) legte die Gegenfrage
nahe: Wo bleibe ich selbst? Was kommt zu dem, was ich an
mir finde, dadurch hinzu, daß ich selbst das bin (strikte
Subjektivität). Diese Frage stellte sich zuerst Johann
Gottlieb Fichte. (»Ich schreibe, es schreiben aber
auch andere neben mir. Woher weiß ich, daß mein
Schreiben nicht das Schreiben eines anderen ist?«
»Mein Schmerz, nicht der deinige. Wo ist der Unterschied?«
) Er fand aber nicht die richtige Lösung, sondern flüchtete
sich zuerst in die Konstruktion eines absoluten Ich, das
keine Tatsache ist, sondern nur die Tathandlung, sich selbst
zu setzen, und dann, als diese Konstruktion wegen der Begrenzung
durch das Nicht-Ich unhaltbar wurde, in das Schweben der
produktiven Einbildungskraft zwischen den unvereinbaren
Gegensätzen von Begrenztheit und Unbegrenztheit, aufgeschraubt
zum transzendentalen Zirkel. Dieses Schweben wurde zur Dominante
des abendländischen Denkens und Lebensgefühls
in der Folgezeit, in mehreren Dimensionen. Eine davon ist
die Angst, die Kierkegaard als den Höhenschwindel des
Schwebens über den eigenen Möglichkeiten deutete;
sie ist das Leitmotiv der Existenzphilosophie, die die strikte
Subjektivität hochhält, aber nicht zu verorten
vermag. Einen geistreichen, aber so nicht haltbaren Vorschlag
zu deren ontologischer Verortung machte Heidegger (Sein
und Zeit: das Dasein, das bloß seine Möglichkeiten
ist und zu sein hat). Eine zweite Dimension, heute die dominante,
der unbeabsichtigten Fichte-Nachfolge, ist die ironistische:
die absolute Wendigkeit des Schwebens, sich jedem Standpunkt
entziehen und auf jeden versetzen zu können, beginnend
als romantische Ironie (Friedrich Schlegel), fortgeführt
im Dandytum des 19. Jahrhunderts, heute vulgarisiert zur
Coolneß und trivialisiert durch elektronische und
andere Maschinen mit unzählbaren Angeboten flüchtiger
Wahlmöglichkeiten. Eine dritte Dimension ist der Positivismus,
der sich dem Schweben der strikten Subjektivität durch
deren Verleugnung entzieht und bloß noch Natur in
Gestalt vernetzter Daten im Sinne eines Physikalismus gelten
läßt. Alle diese Versuche, sich mit der strikten
Subjektivität, nachdem sie einmal zur Sprache gekommen
ist, abzufinden, scheitern an einem Mißverständnis
der Tatsächlichkeit. Man läßt nur objektive
oder neutrale Tatsachen gelten, d. h. solche, die jeder
aussagen kann, sofern er genug weiß und gut genug
sprechen kann, und übersieht die volleren subjektiven
Tatsachen des affektiven Betroffenseins, die höchstens
einer im eigenen Namen aussagen kann. Wenn man sich überzeugt
hat, daß es nicht nur viele Tatsachen, sondern auch
viele Tatsächlichkeiten gibt und die für jemand
subjektiven Tatsachen der Sitz seiner Subjektivität
sind, braucht man nicht mehr die Weltspaltung durch den
scharfen Gegensatz von Subjekt und Objekt, Innenwelt und
AußenweIt, sondern das Verhältnis gleicht eher
dem elastisch (nicht automatisch) kommunizierender Röhren.
Wittgenstein hat gesagt, die Welt sei alles, was der Fall
ist, nämlich das Bestehen von Tatsachen. Er dachte
aber nur an objektive Tatsachen. Wenn man die subjektiven
hinzunimmt, ändert sich die Perspektive der Selbstbesinnung,
und das Fichtesche Ich mit allen seinen Nachfolgern
(wie dem Dasein Heideggers) braucht nicht mehr zu schweben.
An diesem Unterschied hängt auch die Lösung des
Freiheitsproblems, woran alle Versuche seit Jahrtausenden
unvermeidlich gescheitert sind, weil sie die Freiheit in
objektiven Tatsachen suchten. (Hermann F.-H. Schmitz,
Vorrede als Einleitung, in: Ausgrabungen zum wirklichen
Leben, 2016, S. 9-11 **).
Mit dem von der Übermacht ergreifender Gefühle
geweckten Impuls auffangender philosophischer Besinnung
ist es mir sonderbar ergangen. Seit etwa 1950, in der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist das Brausen der unkontrollierbaren,
aber von Könnern manipulierbaren Affekte kollektiv
und individuell - abgesehen von einigen Harmlosigkeiten
wie Woodstock und andere Rockfestivals - abgeebbt wie ein
gewaltiger Sturm und einer entgegengesetzten Bedrohung des
affektiven Betroffenseins gewichen, einer vielleicht noch
gefährlicheren, die ebenso Grund genug ist, sich als
Philosoph auf deren Quellen zu besinnen. Es handelt sich
um eine eigentümliche Steifigkeit, die die Menschheit
(zumindest die europäische, aber überall wird
Europa) heimgesucht hat und sich immer weiter ausbreitet.
Bis dahin konnten die Menschen aus der Fülle ungeformter
Möglichkeiten schöpfen und schöpferisch (in
diesem Sinn des Wortes) neue Wege ausprobieren; es genügte,
aus der Stadt aufs Land zu gehen und in die weite Welt zu
wandern wie der Wandervogel in der Jugendbewegung nach 1900.
Fortan ist das fruchtbare Feld ungeformter Möglichkeiten
verstellt durch eine von der modernen Maschinentechnik (neuerdings
besonders Elektronik) ausgereizte Perfektion von Angeboten
kurzfristiger Lebensführung, gleich einem durch fortschreitende
Verdichtung undurchsichtig werdenden Schienensystem, in
dem der Einzelne von Station zu Station die Weichen stellen
kann, scheinbar souverän in der Auswahl, aber nicht
mehr in der Gestaltung, also nicht mehr schöpferisch
im angegebenen Sinn. Dem kommt die Kultur der coolen Wendigkeit
in dem von Friedrich Schlegel im Anschluß an Fichte
eingeleiteten ironistischen Zeitalter zugute; sie bricht
den Menschen das Rückgrat konsequenten eigenen Wollens
und versetzt sie auf das Niveau spielender Kinder, die ihren
Launen nachgehen dürfen. Die Menschen sind wie Puppen
in einem Maschinenpark, in dem sie einige Hebel stellen
können, durch die sie kurzfristig Herren ihres Weges
werden, indem sie sich langfristig der Herrschaft der Maschinen
ausliefern und den Schein augenblicklicher Souveränität
mit der Unterwerfung unter den übermächtigen Betrieb
der vernetzten Angebote bezahlen. Die Lebendigkeit des affektiven
Betroffenseins verliert auf diese Weise den großen
Schwung, den langen Atem; das Pathos, auch das unaufgeregte,
wird zur Laune. Unter dem Scheinleben puppig versteifter
Menschen muß ihr wirkliches Leben, ihre Ergreifbarkeit
und die daraus allein sich ergebende Möglichkeit schöpferischen
Gestaltens noch ungeformter Möglichkeiten, geweckt
und, da Propheten unter Ironisten keine Macht mehr haben,
wenigstens durch begreifende Besinnung dem Bewußtsein
der Menschen wieder nahegebracht werden. Deswegen konnte
ich, wenn auch mit umgekehrter Frontstellung, mit demselben
Impuls meiner Absicht treu bleiben, den Menschen ihr wirkliches
Leben begreiflich zu machen. (Hermann F.-H. Schmitz,
Vorrede als Einleitung, in: Ausgrabungen zum wirklichen
Leben, 2016, S. 26-27 **).
Viele Grüße.
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Shirsh
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Eingetragen am Sonntag, 12.05.2023 um 16:00 Uhr
Danke, werde surfen und vielleicht sein neues Buch
Der alte weisse Mann
kaufen.
Ich bleibe vorerst hier kurz.
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Shirsh
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Eingetragen am Sonntag, 09.05.2023 um 16:22 Uhr
Kennen Sie Norbert BOLZ ?
Kommentar von Hubert Brune:
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WWW.HUBERT-BRUNE.DE:
Personen in der Gesamtwertung, Ränge 1 bis 20;
Stand: 7. Mai 2023. |
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Aber, Herr Wagner, gerade Sie müßten doch wissen,
daß ich Norbert Bolz kenne. Gegenwärtig rangiert
er in meiner statistischen Gesamtwertung auf Rang 16. Er ist
also sehr bedeutsam in meinem Webangebot. Ich habe auch bereits
seit Beginn meines Webangebots (20.04.2001) viele Bolz-Zitate-Seiten
erstellt (**|**|**|**|**).
Die folgenden 97 Symbole fungieren als Verweise für eine
Seite in meinem Webangebot. Klicken Sie auf eines, werden
Sie mit einer Seite verbunden, auf der mindestens einmal der
Name Bolz genannt ist: |2|
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|&|.
Die nun folgenden 8 Symbole fungieren als Verweise für
Seiten außerhalb meines Webangebots. Darum kann ich
nicht dafür garantieren, daß sie noch aktuell sind:
.
Außerdem habe ich Herrn Bolz die Ehre erwiesen und ihn
mit ausgewählten Titeln als Verweisen zu seinen Texten
in einem gesonderten Verzeichnis namens Personen-und-Sachen-Verzeichnis
(**)
und darüber hinaus in der Leseempfehlung (**)
sowie auf einer Danksagungsseite (**)
berücksichtigt . Diese Ehre ist hier nur wenigen - dem
Adel sozusagen - beschert.
Am meisten habe ich mich in den Nuller Jahren des 21.
Jahrhunderts, also in dem ersten Jahrzehnt diese Jahrtausends,
mit Bolz beschäftigt. Das heißt, daß ich
mich mit ihm davor auch schon und danach auch wieder, aber
tatsächlich noch nicht bzw. nicht mehr so sehr wie
in den Nuller Jahren beschäftigt habe. Das hat aber
nicht an Bolz selber gelegen. Ich wurde in den 1990er Jahren
durch Fernsehsendungen (ich glaube, es war die ZDF-Fernsehsendung
Nachtstudio) und Zeitungsberichte auf Bolz aufmerksam.
Seit 1999/2000 beabsichtigte ich ein Buch von Bolz zu kaufen.
2002 kaufte ich das Buch mit dem Titel Das
konsumistische Manifest (2002); es folgten drei
weitere Bücher: Die
Helden der Familie (2006), Das
Wissen der Religion (2008), Diskurs
über die Ungleichheit (2009). Eigentlich
wollte ich noch mehr Bolz-Bücher kaufen, weil ich ja
schon seit den 1990er Jahren aus den Fernsehsendungen und
einigen Texten aus den Zeitungen sowie aus den Büchern,
die ich in den Nuller Jahren gelesen hatte, von der Brillianz
dieses couragierten Wissenschaftlers (**)
wußte. Ich mag ihn und besonders seine Sprachform
sehr. Er ist keiner dieser Sprachunfähigen, von denen
es leider - auch unter den Intellektuellen (!) - immer mehr
gibt, und kann seine Gedanken immer gleich auf den Punkt
genau formulieren. Gedanken gehören der Sprache an.
Bolz ist wirklich ein ausgezeichneter Sprachmeister!
Der Film, den Sie mitgeliefert haben, Herr Wagner, funktioniert
nicht.
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Hans
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Eingetragen am Sonntag, 30.04.2023 um 01:08 Uhr
Und warum sollen die ökonomischen Systeme, die doch die aus
Rollen und Seelen bestehenden Personensysteme und
die aus Märkten und Kollektiven bestehenden Gruppensysteme
umfassen sollen, ausgerechnet (als) ein syntaktisches Subjekt
(erkennbar) und (als) Nomen (N) in einer dem Satz (S) unmittelbar
untergeordneten Nominalphrase (NP) (zu finden) sein?
Kommentar von Hubert Brune:
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S NP + VP
VP V + NP
NP Det + N |
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Der Grund dafür, daß die ökonomischen Systeme
als ein Subjekt bzw. Nomen (N) in einer dem Satz (S)
unmittelbar untergeordneten Nominalphrase (NP) zu finden
(siehe Strukturbaum rechts) sind (**),
ist einerseits schlicht der Vergleich, den ich Ihnen bieten
wollte, Hans, und andererseits die Tatsache, daß die
ökonomischen Systeme (**)
erst durch die von den sprachlichen Systemen (**)
ausgelöste Rückkoplung, d.h. durch die Rückwirkung
der sprachlichen Systeme, die den ökonomischen Systemen
gegenüber zwar auf dem Weg der Genese später, auf
dem Weg der Metagenese jedoch früher sind, erst zu Sinnsystemen
(**)
werden (**),
und diese Sinngebung ist nur durch Linguistik möglich,
d.h.: daß eine Semiotik allein nicht ausreicht und die
über der Linguistik rangierenden Bereiche - die philosophische
Logik und die Mathematik, zusammen als logisch-mathematische
Systeme (**),
obwohl sie selbstverständlich ebenfalls zu den Sinnsystemen
gehören - dafür bereits zu abstrakt sind. Beispielsweise
besteht das Recht aus Texten, Gesetze genannt,
und diese sind rein linguistisch verfaßt, erst noch
nur mündlich, später schriftlich. Es ist insbesondere
der Rechtstext, der aus der ursprünglichen Ökonomie
(Organisation u.s.w.) die ökonomischen Systeme macht,
weil durch den Rechtstext z.B. die anfangs noch nur über
mündliche Erzählungen über die Ahnen den Personen
abverlangten Erwartungen und besonders Verpflichtungen und
der Zusammenhalt der Gruppe funktionieren, später schriftlich
ergänzt werden, besonders z.B. wegen der notwendig gewordenen
Umwandlung der reinen, nämlich noch ursprünglichen
Besitzverhältnisse in Eigentumsverhältnisse und
deren, nun Schrift erfordernde Regelung. Dieser Text ist nicht
nur an Semantik, sondern auch an Grammatik und somit auch
an Syntax geknüpft. In der einfachsten Form besteht eine
Syntax aus Subjekt und Prädikat (z.B. der Satz Ich
schreibe). Müßte aber das Subjekt ohne Prädikat
auskommen, dann wäre der Sinn des Satzes sehr stark reduziert
(Ich) und sogar ohne Sinn dann , wenn alle
anderen syntaktischen Formen nicht bekannt wären.
Umgekehrt gesagt: Ich wird erst dann gesagt, wenn
auch andere syntaktische Formen möglich sind, ob passiv
oder aktiv. Denn ohne eine zweite syntaktische Form
wäre das Subjekt als solches noch gar nicht erkennbar
(**).
Und wenn ich das mit den ökonomischen Systemen analogisiere,
dann kann man verstehen, warum die ökonomischen Systeme
allein keinen Sinn haben können (ich sie also in dem
Fall auch nicht den Sinnsystemen zurordnen dürfte): sie
brauchen die sprachlichen Systeme, um durch sie einen Sinn
bekommen zu können, den sie dann bekommen, nachdem die
sprachlichen Systeme die Rückkopplung bewirkt haben und
dann auf die ökonomischen Systeme zurückwirken,
indem sie ihnen Sinn verleihen.
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Hans
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Eingetragen am Sonntag, 30.04.2023 um 01:04 Uhr
Was genau meinen Sie mit der Rückkopplung von oben durch die Sprachsysteme?
Kommentar von Hubert Brune:
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Genese im Aufbau verläuft
wie Metagenese im Abbau.
Genese im Abbau verläuft wie Metagenese im Aufbau.
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Die Rückkopplung von oben durch die Sprachsysteme
(**) ist
kybernetisch gemeint, wie Sie wahrscheinlich wissen, Hans.
Die im Rahmen dieser Kybernetik von mir entworfene Erkenntnistheorie
heißt Quadrialistische
Erkenntnistheorie, die einer jener vier Klein-Viertakter
ist, die zu meinem Mittel-Viertakter namens Gesamttheorie
bzw. 4
Einzeltheorien (hier als Summe verstanden) gehören
(**),
wie Sie bereits wissen. Gemäß meiner Quadrialistischen
Erkenntnistheorie ist es so, daß dann, wenn der von
der Natur (genauer: Physik) als Basis ausgehende, aber noch
erkenntnislose Prozeß das Geistige - und wenn auch nur
den ersten (niedrigsten, der Basis noch näheren) der
Bereiche des Geistigen (je nach Möglichkeit des Erreichbaren)
- erreicht, die Umkehr und mit ihr die Erkenntnis beginnt.
Es gibt also zwei Wege. Von Walter E. Koch habe ich für
diese zwei Wege die Namen Genese und Metagenese
übernommen (**|**).
Der Weg der Metagenese ist der umgekehrte Weg der Genese.
So ergibt sich ein Regelkreis.
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Erst die sprachlichen Systeme geben
allen Systemen einen Sinn, eine Bedeutung.
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Und dazu gehört eben auch eine Rückkopplung, wobei
der Ausdruck von oben durch die Sprachsysteme
bedeutet, daß der Weg nicht mehr von unten nach oben
zu den Sprachsystemen, sondern von oben nach unten zu den
geschlossenen Systemen und innerhalb dieser bis zu den anorganischen
Systemen und innerhalb dieser bis zur Physik als unterste
Basis verläuft.
Dieser Regelkreis kann sich auch innerhalb der Sinnsysteme
(**)
allein abspielen, trotz der Tatsache, daß sie selbst
einem größeren Regelkreis gehorchen. Zu den Sinnsystemen
gehören die ökonomischen und die sprachlichen
Systeme. Das, was ich Ökonomie nenne (**),
ist zwar auf genetischem Wege dem, was ich Sprache
nenne (**|**),
vorgeordnet, führt also genetisch zur Sprache, doch
metagenetsich ist es, wie gesagt, umgekehrt: die zu sprachlichen
Systemen gewordene Sprache führt jetzt zur Ökonomie
und macht sie dadurch zu ökonomischen Systemen, und
zwar insofern, als hierdurch erst Sinn gestiftet wird, denn
die Ökonomie hatte vorher, weil sie ja noch nicht aus
eigenen Systemen bestand, auch noch keinen Sinn, keine Bedeutung,
weil es noch nichts gab, was ihr einen Sinn, eine Bedeutung
hätte geben können, denn die zur Vollendung der
beiden Sinnsysteme unerläßlichen sprachlichen
Systeme waren ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht erreicht,
noch nicht da!
Die ökonomischen Systeme entstanden erst durch die
Sinngebung, und die geschah durch die sprachlichen Systeme.
Diese bewirkten die Rückkopplung und setzen damit die
eben auch Sinngebung bedeutende Metagenese in Gang. Vor
dieser Sinngebung gab es zwar Ökonomie, aber nichts
und niemanden, der sie verstand, ihre Bedeutung, ihren Sinn
kannte. Die Ökonomie (Wirtschaft) wurde erst durch
die sprachlichen Systeme in die Sinnhaftigkeit gehoben und
besteht seitdem auch aus Systemen, den ökonomischen
Systemen eben. Ohne Sprache keine Bedeutung, keinen Sinn.
Ähnlich der Aussage Schellings, daß die Natur
im Menschen ihre Augen aufschlägt und bemekrt, daß
sie da ist (**),
so läßt sich für die Ökonomie sagen,
daß sie in der Sprache bzw. mit Hilfe der sprachlichen
Systeme ihre Augen aufschlägt und bemerkt, daß
sie da ist, aus sinnhaften Systemen besteht. Beide Aussagen
sind metaphorisch gemeint.
Speziell an Herrn Wagner:
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* Was hier links angezeigt
ist, ist im Text mit
unten bezeichnet. Was hier rechts
angezeigt ist, ist im Text mit oben bezeichnet |
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Hier, an dieser Stelle, beginnt die Natur-Kultur, nach der
Sie oft gefragt haben. Aus der Natur wird Kultur durch die
sprachlichen Systeme (z.B. durch nur eines oder mehrere der
oder alle vier sprachlichen Systeme [**])
bewirkte Rückwirkung, technisch gesprochen: Rückkopplung.
Entscheidend dabei ist also, daß die Rückkopplung
und mit ihr die eben auch Sinngebung bedeutende Metagenese
in Gang kommt, so daß auch die ökonomischen Systeme
sinnhaft werden können, die Natur-Kultur als der Übergangsbereich
von der Natur zur Kultur aus seinem vorherigen bloßen
Möglichsein zur Verwirklichung kommt, nämlich durch
Rückwirkung (Rückkopplung) von oben, und das heißt
in diesem Fall: durch die Kultur, später auch durch die
Kultur-Natur. Die weiter unten befindlichen Systeme - die
lebendigen (organischen) Systeme, die wie die Sinnsysteme
zu den autopoietischen Systemen (**)
gehören, und die allopoietischen Systeme (**),
die wie die autopoietischen Systeme zu den offenen Systemen
(**)
gehören, und die anorganischen Systeme, die geschlossene
Systeme (**)
sind - sind ja keine Sinnsysteme, aber sie werden durch die
sprachlichen Systeme mit Sinn belegt, weil sie mittels Semantik
(Bedeutung, Sinn) beherrscht werden sollen, was wiederum bedeutet,
daß sie ausgebeutet werden sollen und auch werden. Um
es nicht systemtheoretisch, sondern kulturtheoretisch (also
mit meinem anderen Klein-Viertakter) zu sagen: Es ist
die Kultur, ganz besonders während ihrer Zivilisationszeit
(**|**),
die auch der Natur (also dem, was ich systemtheoretisch die
geschlossenen Systeme und unter den offenen
Systemen die lebendigen [organischen] Systeme
nenne) einen Sinn gibt, den aber die Natur nicht hat, und
dieser Sinn heißt Ausbeutung (zu der auch der Bau allopoietischer
Systeme und mittlerweile sogar auch autopoietischer Systeme
gehört). Wiederum erkenntnistheoretisch gesagt: Die Kultur
verwendet dabei die sprachlichen Systeme, und zwar innerhalb
dieser nicht nur die semiotisch-linguistischen Systeme, sondern
auch und vor allem die logisch-mathematischen Systeme, die
dann auf die entsprechenden naturwissenschaftlichen
und technischen Gebiete angewendet, d.h. diese jenen verfügbar
gemacht werden (und nicht umgekehrt), so daß
es vornehmlich die von dieser Kultur entwickelte Kultur-Natur
(Logik[Philosophie]/Mathematik) ist, die die Ausbeutung hauptsächlich
vorantreibt. Die empirischen Wissenschaften (oft nicht ganz
zutreffend Naturwissenschaften genannt) - alle
Wissenschaften gehören zu den sprachlichen Systemen (Kultur
[Sprache als Semiotik und Linguistik] und Kultur-Natur [Sprache
als Logik [Philosophie] und Mathematik]) und zu sonst nichts
- setzen das um, was die theoretischen Wissenschaften (oft
auch Geisteswissenschaften genannt) ihnen vorschreiben,
wobei immer mehr das aus nichtwissenschaftlichen Bereichen
kommende Geld, also die Macht - und das heißt für
unser Thema hier: die Deutungsmacht -, sich durchsetzt, bevor
alles Wissenschaftliche implodiert, d.h. die Komplexität
der sprachlichen Systeme endlich schrumpft, um vielleicht
später wieder zuzunehmen.
* Was
hier links angezeigt ist, ist im Text mit unten
bezeichnet. Was hier rechts angezeigt ist, ist im Text
mit oben bezeichnet.
N = Natur (Physik, Chemie); N-K = Natur-Kultur (Biologie,
Ökonomie); K = Kultur (Semiotik, Linguistik); K-N
= Kultur-Natur (Philosophie [bes. Logik], Mathematik). |
Physikalisch-chemische und biologische Phänomene sind
aus Sicht der Sinnsysteme (sprachliche Systeme und die durch
sie sinnhaft gewordenen ökonomischen Systeme) - anders
gesagt: aus Sicht der Kultur und der Natur-Kultur und aus
Sicht eines Teils der durch sie sinnhaft gewordenen Natur-Kultur
- zu Gegenständen (wissenschaftlich, erkenntnistheoretisch:
zu Objekten) geworden, weil sie ausbeutbar sind und folglcih
auch ausgebeutet werden. Das geht sogar so weit, daß
nach und nach auch alle anderen Phänomene ebenfalls
zu Gegenständen gemacht und folglich ausgebeutet werden.
Man kann hier von Selbstausbeutung sprechen - durchaus
auch so, wie auch Byung-Chul Han es angesprochen hat (**).
Die Ausbeutung ist scheinbar grenzenlos, unendlich, aber eben
nur scheinbar, denn man kann wissen, daß nichts auf
der Erde bis in den Himmel wächst. Die Mathematik als
der zweite Bereich der logisch-mathematischen Systeme innerhalb
der sprachlichen Systeme innerhalb der Sinnsysteme leitet
über zu den geschlossenen Systemen, den anorganischen
Systemen. Denn die Mathematik als ideale Sphäre eignet
sich vorzüglich, eben ideal, zur Sprache der Natur,
und sie frißt sich weiter durch alle anderen
Systeme, bis sie wieder bei sich selbst ankommt. Ähnlich
ist es mit der Logik. Es ist so, daß die Linguistik,
die Logik und die Mathematik diejenigen Bereiche der sprachlichen
Systeme sind, mit denen der gesamte Rest und sie selbst beherrschbar
werden. Das bekanntlich aus Gesetzen und also Text bestehende
Recht gehört zur Linguistik, die Rechtsphilosophie bereits
zur Philosophie, d.h. zur Logik, und wird dazu genutzt, die
Ausbeutug des Planeten Erde zu rechtfertigen (z.B. dienen
alle Menschenrechte nur der Ausbeutung). Auch
die Semiotik kann dabei helfen, aber erst dann, wenn sie über
die besagte Rückkopplung durch die Linguistik dazu in
die Lage gebracht worden ist. Zuletzt sind also alle sprachlichen
Systeme an der Ausbeutung beteiligt. Zwar sind die sprachlichen
Systeme auch für das genaue Gegenteil brauchbar - und
die werden auch in diesem Sinne genutzt, doch wird diese Verwendung
durch die Macht unterdrückt, auch mittlerweile dadurch,
daß die Macht behauptet, selbst ein solcher Verwender
zu sein, selbst z.B. ein Naturschützer zu
sein u.s.w. (vgl. dazu z.B. das mittlerweile heikel gewordene
Thema Klima, das wie das, was Virus
genannt wird, oder das, was Psyche genannt wird,
oder das, was Soziales genannt wird, in jede beliebige
und gewünschte Richtung gebracht werden kann, das mit
jedem und allem Inhalt gefüllt werden kann, also auch
mit dem, der dem Machterhalt und der Machausdehnung, also
wiederum der Ausbeutung dient). Die Wahrheit hat den Kampf
gegen die Lüge verloren. Die Lüge ist heute sehr
viel mächtiger, als sie es jemals zuvor gewesen ist.
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Hans
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Eingetragen am Sonntag, 27.04.2023 um 01:01 Uhr
Ich verstehe Ihren letzten Kommentar als den eines Strukturalisten.
Sind Sie Strukturalist, vielleicht sogar ein französischer
Strukturalist?
Kommentar von Hubert Brune:
Der Strukturalismus sieht in der Sprache,
die er oft auch als Kode (Code [**])
bezeichnet, d.h. als ein nach bestimmten Regeln kombinierbares
Zeichensystem mit nicht nur, aber doch vor allem kommunikativer
Funktion, den Prototyp jeder ganzheitlichen Organisation
der Wirklichkeit. Die vom Strukturalismus synchronisch untersuchten
Sprachmodelle werden methodisch auf den gesamten Bereich
des Verhaltens ausgedehnt. **
**
Man mag mich gern einen Strukturalisten nennen. Ich habe
nichts dagegen. Allerdings habe ich etwas dagegen, ein französicher
Strukturalist genannt zu werden, denn alles, was seit der
angeblichen Befreiung Ende 1944 in Frankreich
geschieht, ist nichts anderes als die Verleugnug der eigenen
Geschichte - ich meine hier insbesondere die Kollaboration
während der deutschen Besatzungszeiten, deren es ja
viele gab, zuletzt und besonders die während des 2.
Weltkrieges -, die vertuscht und vergessen gemacht werden
soll durch die typisch französische Großmannssucht
und die ebenfalls typisch französische Anfälligkeit
für ein anderes Extrem, die Anarchie, der auch die
Italiener immer wieder erliegen. Das ergibt diese merkwürdige
Allianz zwischen der nationalistischen Großmnannsssucht
und der sogenannten Linken in Frankreich, von
der sich kein Franzose so richtig loslösen kann, weil
er gar nichts anderes gelernt hat, es nicht gekonnt hat,
weil es in Frankreich nie etwas anderes zum Üben, zum
Lernen gegeben hat. Peter Sloterdijk faßte den Gedächnisverlust
sowohl der Franzosen als auch der Holländer gerade
bezüglich beider Kollaborationen mit der deutschen
Besatzung während des 2. Weltkrieges einmal so zusammen:
Wie die Franzosen nach der libération
plötzlich neben den Siegern aufmarschierten, als ob
nie etwas gewesen wäre, in dopppelter Heuchelei ...,
so haben die Niederländer nach 1945 sich etwas vorgemacht
und ihre Nachkriegswirklichkeit auf einen nicht selbst erfochtenen
Sieg aufgebaut. Die nachträgliche nukleare Großmannssucht
der Franzosen ist das formale Äquivalent der nachträglichen
kosmopolitischen Umarmungssucht der Holländer.
(**
[**]).
Nennen Sie mich doch lieber einen spanischen
Strukturalisten ( ).
Auch hier kann ich mit einem Sloterdijk-Zitat aufwarten:
Napoleon ... hat als Beleidiger Geschichte gemacht.
Die Spanier mußten bis 1975 - bis zum Tode Francos
- warten, bis sie endlich aus der Folge ihrer eigenen antinapoleonischen
Reaktionen herauskamen. Man darf auch die Geschichte Spaniens
im 20. Jahrhundert nicht isoliert betrachten. Und die Deutschen
wären auch nicht dahin gekommen, wo sie standen, wenn
sie nicht ... durch die napoleonische Beleidigung ... in
die reaktive Posoition gekommen wären und bis 1945
ihre antifranzösische Reaktion abgearbeitet hätten.
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, daß die
Europäer allesamt ohne die Deutschen gar kein Beispiel
dafür hätten, wie es ist, sich als Europäer
zu verhalten. Denn wenn sie nur auf sich selber schauen,
so sind sie doch Briten, Franzosen und was weiß ich
geblieben - mit Ausnahme der Spanier, die wirklich ähnlich
wie die Deutschen in einer solchen metanoetischen Verwandlung
.... (Kluge unterbricht Sloterdijk
hier; HB), die haben auch dieses Lernen aus den eigenen
Lektionen auf einer ungewöhnlich tiefen Ebene vollzogen,
deswegen sind sie ... den Deutschen auch am nächsten,
auch sind sie die Nation, die eigentlich mit der größten
politischen Reife den Weg in die Demokratie gegangen sind,
und zwar (sind sie) bei permanentem Terror ... trotzdem
ruhig den Weg weitergegangen. Man muß sich nur mal
vorstellen, wie es uns ginge, wenn wir auch nur ein Zehntel
des Terrordrucks in unserem Land hätten, den die Spanier
in den letzen dreißig Jahren chronisch erlebt haben.
**
Ich bin also kein französischer Strukturalist,
wie Sie meinten, Hans, und leider auch kein spanischer Strukturalist.
Aber was bin ich dann? Ein deutscher Strukturalist? Ja, auch.
Ich bin auch ein deutscher Poststrukturalist. Auch
bin ich ein deutscher Systemtheoretiker, ein deutscher Kybernetiker,
ein deutscher Zyklentheoretiker ... u.s.w.. Weil Ihre Aussage
sich aber wohl eher nicht auf das Nationale, sondern auf das
rein Philosophische bezog, muß die Frage lauten:
Was bin ich philosophischerseits? Ein Strukturalist,
ein Poststrukturalist, ein Systemtheoretiker, ein Kybernetiker,
ein Zyklentheoretiker, ein Phänomenologe, ein Neuphänomenologe,
ein Enzyklopädist, ein Erkenntnistheoretiker, ein Natur-,
Kultur-, Existenz- und Lebensphilosoph, ein Idealist, ein
Realist, ein Realidealist und Idealrealist ... u.s.w.. (**|**).
Darf man Ihnen zufolge auch philosophischerseits ein
Wissenschaftler sein? Ja? Dann bin ich ein Wissenschaftler
und Erkenntnistheoretiker und alles andere erst danach. Ist
nicht aber ein Philosoph sowieso ein Wissenschaftler? Als
ich zum ersten Mal den Gedanken kennenlernte, daß etwas
auch für immer wegbleiben kann, daß also
z.B. dann, wenn ein Mensch gestorben ist, er nicht mehr wiederkommt,
da entwickelte sich in mir, in meinem Geist oder, wenn der
Geist außerhalb des Körpers sein sollte, in dem
Geist, der zu mir spricht, auch zum ersten Mal das Wissen
von der Bedeutung der Zeit: ich wußte seitdem, daß
Zeit wirklich vergeht, daß sie nicht wiederkommt, daß
sie nicht zurückgeholt werden kann. Dies wurde mir erzählt.
Ich war zu der Zeit erst drei Jahre alt, denn das Erlebnis,
das mir damals den Tod eines anderen Menschen, der durch einen
Autounfall ums Leben kam, kennenlernen ließ, ist genau
datierbar, also: heute noch in Erfahrung zu bringen. Jedenfalls
machte ich daraus so etwas wie eine Wissenschaft von der Zeit,
der Geschichte u.s.w.. Was ich damit sagen will, ist, daß
ich schon sehr, sehr früh ein Zeit- und Geschichtswissenschaftler
wurde und darum dieser Beruf wohl derjenige unter
den sehr vielen sonst noch sein wird, der mich als letzter
verlassen wird.
Der einzige unter den französischen Strukturalisten,
der für mich einigermaßen in Frage kommt, ist
Michel Foucault. Bei ihm muß man drei Denkstadien
unterscheiden: das frühe, das mittlere und das späte
Denkstadium. Als die bedeutsamsten Präger und Beeinflusser
Foucaults gelten Immanuel Kant, Georg Wilhelm Friedrich
Hegel, Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Martin Heidegger
und Louis Althusser. Vom 1950 bis 1954 war Foucault außerdem
Mitglied der französichen KP. Muß ich noch mehr
dazu sagen? Marx fiel seit 1954 immer mehr aus dem Denken
Foucaults heraus. Alle anderen Präger und Beeinflusser
blieben. Foucault wurde eigentlich erst richtig interesasant
in seinem letzten - von der Mitte der 1970er Jahre bis zu
seinem Tod währenden - Denkstadium, doch in diesem
war er bereits ein sogenannter Poststrukturalist.
Auch der Poststrukturalismus ist mir sehr lieb. Er
bleibt dem Strukturalismus verbunden, denn auf die strukturale
Konstruktion folgt die poststrukturale Dekonstruktion.
Der Begriff der Dekonstruktion geht auf Martin Heidegger
zurück, der von einer Destruktion der abendländischen
Tradition der Metaphysik gesprochen hat:
Die Destruktion hat ebenso wenig den negativen
Sinn einer Abschüttelung der ontologischen Tradition.
Sie soll umgekehrt diese in ihren positiven Möglichkeiten,
und das besagt immer, in ihren Grenzen abstecken, die
mit der jeweiligen Fragestellung und der aus dieser
vorgezeichneten Umgrenzung des möglichen Feldes
der Untersuchung faktisch gegeben sind. ** |
Auch hat Heidegger von einer methodischen Verschränkung
von Konstruktion und Destruktion gesprochen. Diese betrifft
drei Momente:
Erfassung des Seienden auf das
Verstehen von dessen Sein (phänomenologische Reduktion). |
Entwerfen des vorgegebenen Seienden
auf sein Sein und dessen Strukturen (phänomenologische
Konstruktion). |
Kritischer Abbau überkommener
Begriffe (Destruktion). |
In Aufnahme dieser Verschränkung von Destruktion und
Konstruktion meint Dekonstruktion nicht einen Angriff auf
die Legitimität oder Sinnhaftigkeit von Texten oder Thesen,
sondern die sinnkritische Analyse ihrer Verstehens- und Geltungsbedingungen.
Der Poststrukturalismus und der Strukturalismus
gehen auf Heideggers Daseinsphänomenologie (Existenzphilosophie)
und auf Husserls Phänomenologie zurück, die auf
Freges Antipsychologismus zurückgehen. Ihnen kann ich
nur sehr hochachtungsvoll danken, denn auch ich bin ein
Antipsychologist und kann mir gut vorstellen, daß
in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts der Psychologiewahn
bereits so unerträglich geworden war, daß ein
Antipsycholgismus wie eine lang ersehnte Befreiung davon
wirken konnte, ja mußte.
|
Husserl |
Logische Untersuchungen
(1900) |
Prolegomena und II. Untersuchung |
V. und VI. Untersuchung |
I., III. und IV. Untersuchung |

1. Strömung |

2. Strömung |

3. Strömung |
Eidetische Phänomenologie |
Transzendentale Phänomenologie |
Strukturale Phänomenologie |
München-Göttinger
Phänomenologie |
Husserlsche
Phänomenologie |
Heideggersche
Phänomenologie des Daseins
(Existenzphilosophie) |
Prager Strukturalismus |
Antipsychologismus, autonome
Phänomene, eidet. Universalien |
Französische Phänomenologie
als Versuch, Husserls und
Heideggers Phänomenologie wieder zusammenzubringen |
Autonome Linguistik,
strukturale Universalien |
Autonome Phänomene |
Korrelation von Subjekt und Objekt |
Autonome Linguistik |
Eidetische Universalien |
Objektiver Idealismus |
Subjektiver Dezisionismus |
Strukturale Universalien |
|
|
* Es sind hinzuzufügen:
(1.) Freges Antipsychologismus oben, weil er eine Voraussetzung
für Husserls Logische Untersuchungen
ist; (2.) der frz.
Strukturalismus/Poststrukturalismus,
Gadamers Philosophische Hermeneutik, Schmitz
Neue Phänomenologie innerhalb der 2.
Strömung unten. |
|
Elmar Holenstein (ein Schweizer, noch dazu in Ihrem Alter,
Herr Wagner!): Husserls Logische Untersuchungen
können als Ausgangspunkt von drei ausgezeichneten phänomenologischen
Strömungen angesehen werden. (Siehe
Skizze rechts. 1. Strömung: München-Göttinger
Phänomenologie; 2. Strömung: Transzendentale Phänomenologie;
3. Strömung: Prager Strukturalismus. Alle drei Strömungen
richten sich nach dem von Frege begündeten Antipsychologismus.
HB.) Diese kurze Skizze ist eine Vereinfachung. Sie
beschränkt sich auf die Herausstellung der hauptsächlichen
Quelle und der vorherrschenden Aspekte jeder der drei Strömungen.
Sie soll nicht als eine erschöpfende Charakterisierung
mißverstanden werden. Insbesondere ist vor der weitverbreiteten
Meinung zu warnen, der Strukturalismus setze sich über
das Hauptanliegen der transzendentalen Phänomenologie
(siehe 2. Strömung in der Skizze;
HB), die immanennte Korrelation von Subjekt und Objekt,
positivistisch hinweg. Der subjektive Pol der Konstitution
ist im Strukturalismus nicht abwesend. Was der Strukturalismus
verwirft, ist allein der »Egozentrismus« der klassischen
Transzendentalphänomenologie. Nicht anders als Husserl
selber in seinen späteren Jahren befaßt sich der
Strukturalismus vorab mit dem unbewußten und mit dem
intersubjektiven Charakter der Subjektivität der sprachlichen
Konstitution. .... Abgesehen von elementaren und primitiven
Erkenntnissen, die als solche freilich grundlegend sind, beruht
alles Wissen auf einer Interdependenz von intuitiven und semiotisch
(also: sprachlich! HB) vermittelten
Erkenntnissen. In der heutigen Wissenschaftsphilosophie kommt
zur kognitiven Funktion der Zeichen deren planifikatorische
Funktion hinzu. Zeichen dienen der Planung und Steuerung
von Handlungen. Mit den kybernetischen Wissenschaften ist
es einer semiotischen (also: sprachlichen!
HB) Disziplin gelungen, das Verhältnis zwischen
Natur- und Geisteswissenschaften zum ersten Mal seit dem Beginn
der Neuzeit umzukehren und mit Erfolg naturwissenschaftlichen
und technischen Disziplinen ein humanwissenschaftliches (also:
geisteswissenschaftliches; HB) Modell zu unterschieben.
**
Die Struktur bedeutet Gefüge, Bau, Zusammenhang,
Bezugssystem im Aufbau des Ganzen und schon bei Kant
Lage und Verbindung der Teile eines nach einheitlichen
Zweck sich bildenden Organismus. Die Struktur
ist für den Strukturalismus eine Grundgegebenheit,
aus der sich alle Phänomene bestimmen lassen. Diese
reale Gegebenheit ist also objejktiv vorhanden und kann
subjektiv enthüllt werden. Strukturen sind intelligible
Regeln der Komplexe und Ganzheiten der Wirklichkeit, die
sich aus ihrer gegenseitigen Relation bestimmen und als
solche formal übertragbaren Charakter aufweisen.
Ausgehend von der Linguistik beeinflußte der Strukturalismus
sehr rasch auch die Methoden aller anderen Wissenschaften
vom Menschen. **
**
Alles Sprachliche (Zeichenhafte) hat ein Eigenleben.
- Im 19. Jahrhundert wurden nur kausale und genetische Erklärungen
als wissenschafliche Leistungen anerkannt. Dem vorherrschenden
Ideal der empirizistischen Naturwissenschaft der damilgen
Zeit entsprechend versuchte man, die Psychologie gleichfalls
als eine empirisch erklärende Tatsachenwissenschaft
zu fassen, Den naheligendsten Weg dazu bot die Reduktion
alles Psychischen auf die es fundierenden physiologischen
Prozesse. In der Folge dieser Reduktion erfuhren auch sämtliche
geistigen und kulturellen Phänomene eine in letzter
Instanz physiologische Erklärung. (Ebd., S. 24).
Das konnte natürlich nicht funktionieren, auch nicht
auf Dauer per Dogma durchgehalten werden. Frege, der Begründer
der modernen mathematischen Logik, der Logistik
und der modernen philosophischen Logik (**|**|**),
war der erste, der gegen den Psychologismus kämpfte,
besonders gegen den in der Logik, so daß er auch noch
zum Begründer des Antipsychologismus wurde.
Frege wirkte besonders maßgeblich auf z.B. Russel,
Church, Quine u.a., ja auf die gesamte angelsächsische
Philosophie bis heute, wirkte auf den Wiener Kreis (Neupositivismus),
dessen Begründer Schlick war und zu dem sonst noch
z.B. Wittgenstein, Carnap, Reichenbach gehörten, und
wirkte auch u.a. auf Husserl und Heidegger.
|
Schmitz
selber nennt einen Denker, dem er sich - wie keinem
anderen - verwandt fühlt und als dessen Erbe er
sich selbst
begreift, und das ist Ludwig Klages (**).
(Jochen Kirchhoff, Zur Leibphilosophie
von Hermann Schmitz, Vorlesung, SS 2000 ).
Schmitz unterscheidet sich
aber auch stark von Klages, besonders stark z.B. bezüglich
des uns sehr interessierenden und
auch darum hier angesprochenen Themas: Psyche/Psychologismus.
Schmitz
begründete sein Erbe wohl eher so:
In unserem Jahrhundert hat der Averroismus eine
unerwartbare, vermutlich dem Autor selbst nicht bewußte
Wiedergeburt
in der Metaphysik von Ludwig Klages erhalten, der die
Seele mit einer an die aristotelische Seelendefinition
erinnernden
Wendung als den Sinn des Leibes ausgibt und den transzendenten,
einzigen Geist von außen einbrechen läßt,
nun aber
nicht mehr als höchste Vollendung und Beglückung,
sondern als böse, katastrophale Lebensstörung.
Klages verteidigt das
unwillkürlich strömende, schauend empfängliche
Leben gegen die Willkür geistigen Tuns; abermals
tritt in seinem Werk
also der Averroismus in Gegensatz zu der seit Jahrtausenden
in der abendländischen Philosophie herrschenden
Strömung,
die die Ermächtigung des Menschen gegen seine unwillkürlichen
Regungen verlangt und dafür auch den psychosomatischen
Dualismus in Kauf zu nehmen bereit ist.
(Hermann Schmitz, Leib und Seele in der abendländischen
Philosophie, 1978, S. 239 [**]).
Ich meine dennoch, daß Schmitz
eher Heideggers Erbe ist und beide die größten
Philosophen des 20. Jahrhunderts sind. |
|
Jedenfalls muß der Psychologismus überwunden,
die Subjektivität neu, d.h. ohne Berufung auf Innenwelten
bestimmt werden. Hermann Franz-Heinrich Schmitz, der Begründer
der Neuen Phönomenologie (**),
geht vom leibhaftigen In-der-Welt-Sein aus (**).
In seinem 1964 erschienenen Buch Subjektivität
heißt es: In meiner Analyse des leiblichen Befindens
setze ich mir - soviel ich sehe, zum ersten mal in der Weltliteratur
- das Ziel, ein abgerundetes Begriffssystem allein auf das
Zeugnis des eigenleiblichen Spürens zu gründen,
also dessen, was der Mensch, wie man sagt, am eigenen Leibe
spürt. (**).
Schmitz arbeitete ein in 10 Büchern vorliegendes System
der Philosophie aus, dessen Basis die Erfahrung der Leiblichkeit
und des Augenblicks unmittelbarer Betroffenheit ist. Er setzte
bei der ursprünglichen, unwillkürlichen Lebenserfahrung
an. Seine Methode ist Phänomenologie in neuem,
empirisch ernüchterten Stil; sein Grundgedanke
ist, daß die Innenwelthypothese Quell aller
Verfehlungen des abendländischen Geistes
seit der Antike sei (vgl. ders.: Die vier Verfehlungen
des abendländischen Geistes, in: ders.: Adolf
Hitler in der Geschichte, 1999, S. 3282).
|
Ich
war immer davon überzeugt, daß es dem Schmitz
mit diesem System gelingen könnte, mit den traditionellen
Mitteln der europäischen Gelehrsamkeit das 3. Jahrtausend
zu erschließen, d.h. Verkrustungen aufzubrechen,
die sich so festgesetzt haben im Denken, daß eigentlich
nur mit einer ganz grundsätzlichen und ganz breit
angelegten Auseinandersetzung überhaupt dem beizukommen
ist. .... Den letzten Band des Systems übergab
mir Hermann Schmitz persönlich mit der Bemerkung:
,Ich habe es fertig, und jetzt bin ich nur noch ein
gewöhnlicher Gelehrter. Diese Bescheidenheit hat
er nicht durchgehalten, denn anschließend ging
es los mit den historischen Bänden .... Er hat
ja wirklich die ganze Philosophiegeschichte durchgeackert
.... Carl Friedrich Weizsäcker hatte Heidegger
meine Dissertation (**)
geschickt. Heidegger lud mich ein nach Todtnauberg.
Ich bin dann noch ein paar Mal bei ihm gewesen ....
Er hat bei verschiedenen Besuchen immer wieder gesagt:
,Nötig ist eine Rekonstruktion der Geschichte der
Philosophie. Und da muß man bei den Vorsokratikern
anfangen. .... Heidegger ... wollte mich noch zur Historie,
zur Philosophiegeschichte bekehren, und ich wußte
von vornherein: das ist nicht mein Ding. Aber ...
es war Hermann Schmitz Ding: er hat später
ja wirklich die ganze Philosophiegeschichte durchgeackert,
wie Werhahn es formulierte. (Vgl. Hans Werhahn, in:
Neue Phänomenologie - Über Hermann Schmitz
/ Gespräch mit einem Weggefährten, Film
von Michael Großheim, 2010 ). |
|
|
Schmitz will beschreiben, wie die Welt sich zeigt, wenn
ihr zurückgegeben wird, was man fälschlich in die
vermeintlich private Innenwelt einzelner Subjekte (Seele,
Bewußtsein, Gemüt pp.) hineingesteckt hat.
(**).
Der Sinn von Subjektivität sei neu (ohne Berufung auf
Innenwelten) zu bestimmen. Mit Hilfe des Spürens
am eigenen Leib (Leiblichkeit) und des Fühlens (Gefühle)
und der durch die Neue Phänomenologie ermöglichten
kategorialen Erschließung der so wahrgenommenen Gegenstände
könne erstmals der jahrtausendealte Psychologismus
überwunden werden. Zur falschen Innenwelthypothese gehört
eben auch und besonders die Seele bzw. Psyche. Durch die Eichung
von Worten an Phänomenen werde die Voraussetzung
dafür geschaffen, daß die Menschen in die Lage
versetzt werden, über Erfahrungen zu sprechen,
die ihnen wichtig werden, wenn sie nach durchdringender Enttäuschung
des Lebens in Projektionen und Utopien Gelegenheit und Bedürfnis
haben, ihren Lebenswillen in der Gegenwart zu verankern.
(Ders., Mein System der Philosophie, 1977 [**]).
Theoretischer Kernbegriff der Philosophie von Schmitz ist
der Begriff des Leibes. Sein Verständnis von Leib erläutert
er so: Wenn ich vom Leib spreche, denke ich nicht an
den menschlichen oder tierischen Körper, den man besichtigen
oder betasten kann, sondern an das, was man in dessen Gegend
von sich spürt, ohne über ein Sinnesorgan
wie Auge oder Hand zu verfügen .... (Ders., Der
unerschöpfliche Gegenstand, 1990, S. 115 [**]).
Damit ist der für die traditionelle Philosophie klassische
Dualismus von Körper und Seele radikal in Frage gestellt.
Schmitz Neue Phänomenologie kann daher auch
treffend als Leibphilosophie bezeichnet werden. Vom Leib als
zentralem Gegenstand der Analyse aus gelangt Schmitz auf nahezu
allen Gebieten der Philosophie zu neuen Einsichten, die er
zu seinem System der Philosophie zusammengefaßt
hat. Eine kritische Retraktion bestimmter Aspekte des Systems
hat Schmitz 1990 in seinem Werk Der unerschöpfliche
Gegenstand vorgelegt. Neben seinem umfangreichen systematischen
Werk hat Schmitz zahlreiche philosophiehistorische Werke erarbeitet
und veröffentlicht, die seine eigenen Gedanken in den
Kontext der Geschichte stellen. Dabei hat sich Schmitz mit
Vertretern nahezu aller Epochen der abendländischen Kultur
beschäftigt.
Meine Berufsbezeichnung heißt ja »Psychiater«.
Und ich habe von Hermann Schmitz gelernt: Die Psyche ist
es gar nicht! Ich habe einen berufliche Identitätskrise,
die mir aber viel Freude macht. Mir fehlt nur noch eine
Sache in der Neuen Phänomenologie. Wenn ich die noch
kriege von Hermann Schmitz ...: Was ist Gesundheit?
(Robby Jacob, Hermann Schmitz im Gespräch, VIII,
Zukunft der Neuen Phänomenologie, 06.06.2010
[**]).
.... Es ist immer eine Labilität. Es wird
immer bei einem gewissen »Wellenreiten« bleiben.
Die Person kann sich nicht stabil über ihre Basis
erheben, sondern es ist immer ein Hin und Her von Emanzipation
und Regression nötig. Und diese Regression ist nicht
abzuschätzen. Es ist also der Fehler der asiatischen
Weisheitslehren, daß sie denken, die Regression
in die Emanzipation einbinden zu können, so daß
man zwar hinfallen kann, aber sich überhaupt nicht
mehr dabei wehtut und gleich wieder aufsteht, wie das
auch in den asiatischen Kampfkünsten eingeübt
wird. Diese Technik ... ist dann aber keine richtige personale
Regression mehr. Das Gegenbeispiel ist die attische Tragödie.
Tragödie ist eigentlich nicht dafür, in eine
Katastrophe zu geraten, sondern ist eine Option für
eine der Mächte, und zwar im Grunde der göttlichen
Mächte, in deren Bann der Mensch steht, ... und indem
er sich auf diese Option nun eben festlegt, wählt
er einen Weg, der - weil es nur eine von mehreren Mächten
ist, eine von mehreren Perspektiven -, der ihn ins Verderben
führen kann, aber nicht muß. Und er ist im
Grunde optionsfähig: der tragische Mensch der Griechen.
Die griechische Tragödie ist keine Katastrophendramatik,
besteht nicht aus lauter Trauerspielen, sondern aus dem
für den Menschen unvermeidlichen Risiko der Vereinseitigung
und daß er da - im Grunde genommen - seiner eigenen
glücklichen oder unglücklichen Hand überlassen
ist: da gibt es personale Regression mit dem Risiko des
Scheiterns. Darüber wird man nicht hinwegkommen.
.... Ja, das ist natürlich auch etwas, ... aber mehr
für die Menschengestaltung ..., auch da ist die Neue
Phänomenologie wichtig als Besinnung - Herr Böhme
hat das verstanden in Darmstadt -, das ist aber keine
direkte Anwendung in den Wissenschaften. (Hermann
Schmitz, Hermann Schmitz im Gespräch, VIII, Zukunft
der Neuen Phänomenologie, 06.06.2010
[**]).
Gernot Böhme bemühte sich darum, die philosophische
Ästhetik thematisch zu erweitern. Er konzipierte Ästhetik
als Aisthetik, also als allgemeine Wahrnehmungslehre. Hierbei
bezog er sich zentral auf die Arbeiten des Philosophen Hermann
Schmitz, welcher bereits in den 1970er Jahren eine ausführliche
Theorie der Wahrnehmung vorgelegt hatte, dessen Werk jedoch
weitgehend unbeachtet blieb. Von diesem übernahm Böhme
in den 1990er Jahren den Begriff der Atmosphäre sowie
zahlreiche phänomenologische Beobachtungen und übertrug
dessen Neue Phänomenologie in eine Neue Ästhetik.
Im Zentrum der Betrachtung sollen nun Design, Natur und
Kunst stehen. Ästhetik hat nicht nur die Aufgabe, moderne
Kunst zu vermitteln. Eine ausschließlich intellektualistische
Interpretation von Kunstobjekten wird abgelehnt. Sie hat
sich auch mit dem neuen Verhältnis zu der zunehmend
vom Menschen gestalteten Natur zu befassen. Eine besondere
Rolle spielen für die Ästhetik die Stimmungen
und Affekte. Atmosphären sind Böhme zufolge die
erste und entscheidende Wirklichkeit für die Ästhetik.
Dabei handelt es sich um räumliche Träger von
Stimmungen. Sie bilden die gemeinsame Wirklichkeit des Wahrnehmenden
und des Wahrgenommenen. Böhme verstand die Wahrnehmung
als Modalität leiblicher Anwesenheit. Dabei betonte
er dann die gefühlsmäßige Komponente. So
wie Schmitz bereits Wahrnehmung als eigenleibliches
Spüren definiert hatte (in: System der Philosophie,
3. Band: Der Raum, 5. Teil: Die Wahrnehmung,
1978), ist auch gemäß Böhme die Wahrnehmung
ein Spüren von Anwesenheit bzw. das Spüren einer
gewissen Atmosphäre. Die Atmosphäre gehört
weder zum Objekt noch zum Subjekt, sondern ist eine Kopräsenz
diesseits der Subjekt-Objekt-Spaltung. Erst später
differenziert sich die Atmosphäre in einem Ich- und
Gegenstands-Pol der Relation aus und verfestigt sich in
der dualen Subjekt-Objekt-Struktur.
In der Wahrnehmung der Atmosphäre
spüre ich, in welcher Art Umgebung ich mich befinde.
Diese Wahrnehmung hat also zwei Seiten: auf der einen
Seite die Umgebung, die eine Stimmungsqualität
ausstrahlt, auf der anderen Seite ich, indem ich in
meiner Befindlichkeit an dieser Stimmung teilhabe und
darin gewahre, daß ich jetzt hier bin. .... Umgekehrt
sind Atmosphären die Weise, in der sich Dinge und
Umgebungen präsentieren. (Gernot Böhme,
Atmosphäre, 1995, S. 96). |
Die Atmosphäre ist auf eine unbestimmte Art in den Raum ergossen. Der Atmosphäre kann nur nachgegangen
werden, indem sie erfahren wird. Man muß sich ihr aussetzen
und affektiv von ihr betroffen sein. So kann beispielsweise
in einem Raum eine gewisse heitere oder eine bedrückende
Stimmung herrschen. Dabei handelt es sich nicht um eine subjektive
Stimmung. Diese Atmosphäre wird als quasi objektiv äußerlich
erlebt. Es wird ein gemeinsamer Zustand des Ichs und seiner
Umwelt bezeichnet. Die Phänomene des Atmosphärischen
werden als freischwebende Qualitäten, wie Kräfte
im leiblich-emotionalen Sinn oder als halb personifizierte
Naturmächte erlebt. Böhme unterschied verschiedene
Charaktere von Atmosphären. Zu den gesellschaftlichen
Charakteren zählen Böhme zufolge Reichtum, Macht
oder Eleganz. Wärme, Kälte und Helligkeit gehören
zu den Synästhesien. Kommunikative Charaktere sind zum
Beispiel gespannt, ruhig oder friedlich. Bewegungsanmutungen
können drückend, erhebend und bewegend sein. Es
gibt auch noch Stimmungen im engeren Sinne wie beispielsweise
die Szenen des Englischen Gartens. In der Wahrnehmung spürt
das Ich nicht nur die Anwesenheit von etwas, sondern es spürt
es leiblich und spürt sich dabei auch selbst. Die Dinge
entstehen aus dem atmosphärischen Spüren durch Prozesse
der Abwehr, Differenzierung und Verengung. Sie werden als
dynamisch wahrgenommen, weil sie Atmosphären und damit
unsere Befindlichkeit erzeugen. Die Dinge sind durch ihre
räumlich feste Lokalität, durch Körperlichkeit,
Identität und durch die Verdichtung als die in einem
endlichen Raum konzentrierte Potenz des atmosphärisch
gespürten Charakters gekennzeichnet. Erst die Wahrnehmung
der Dinge konstituiert die duale Subjekt-Objekt-Beziehung.
Dabei werden sie als etwas Faktisches und Objektives außerhalb
des Subjekts erfahren. (Vgl. Gernot Böhme, Aisthetik,
2001, bes. S. 103 und S. 166 ff.).
Gernot Böhme hatte in seinem 1980 erschienenen Buch
Alternativen der Wissenschaft u.a. Kants
Erkenntnistheorie kritisiert: Die Wahl von Kants Erkenntnistheorie
- gegenüber anderen - läßt sich aus verschiedenen
Gründen rechtfertigen. Für uns sind zwei Merkmale
ausschlaggebend: Kants Erkenntnistheorie begründet
objektive Erkenntnis und zielt letzten Endes auf die Möglichkeit
von Physik, und doch ist sie durch und durch eine Theorie
des Subjekts, des Ich, der Innerlichkeit. Diese Tatsache
läßt vermuten, daß sich bei ihm die Selbstdressur,
die sich das Subjekt in der objektiven Erkenntnis auferlegt,
besser noch identifizeiren läßt als in neueren
Theorien objektiver Erkenntnis, wo nur noch von Meßverfahren,
Apparaten und vielleicht noch diskursiven Strukturen die
Rede ist. .... - Kant ... behauptet ..., daß wir der
Natur die Gesetze vorschreiben. .... - Wir schreiben
der Natur die Gesetze vor. - .... Erkenntnis ist Rekonstruktion.
.... - Die systematische Beziehung von Erkenntnis und Moral
wird durch Kants Auffassung des Begriffs als Regel gestiftet.
Für Kant bedeutet »der Begriff vom Hunde eine
Regel, nach welcher meine Einbildungskraft die Gestalt eines
vierfüßigen Tieres allgemein verzeichnen kann.
Entsprechend ist der Begriff geometrischer Figuren die Konstruktionsanweisung,
nach der Figuren in der reinen Anschauung herzustellen sind.
Schließlich sind die reinen Verstandesbegriffe Regeln
der Einheit, denen gemäß die Verbindung des gegebenen
Mannigfaltigen in der Anschauung herzustellen ist. ....
- Für die Objektivität der Erkenntnis ist ...
Freiheit ebenso Voraussetzung wie für moralisches Handeln.
- Man soll den Regeln objektiver Erfahrung folgen - aber
man tut es nicht immer. Auch das weiß Kant. .....
Die Normen und Regeln der Erfahrungskenntnis setzen sich
also keineswegs von selbst durch. Vielmehr ist man verpflichtet,
sich ihnen zu unterwerfen, wenn anders man als Vernunftwesen
mitgezählt werden will. - Diese Unterwerfung eines
durchaus widerspenstigen Subjektes unter bestimmte Verhaltensregeln
nennt Kant in seiner praktischen Philosophie »Nötigung«.
Vorstellungen, denen man nicht unwilllkürlich folgt,
die deshalb durch Nötigung durchgesetzt werden müsse,
nennt er Imperative (**).
..... - Man soll sich durch Befolgung dieser Regeln zum
Vernunftwesen machen. Man soll nicht als vereinzeltes individuelles
Subjekt denken, sondern als Subjekt überhaupt. In der
praktischen Philosophie heißt das, daß man nur
solchen Maximen, d.h. also subjektiven Motivationen folgen
soll, von denen man zugleich annehmen kann, daß sie allgemeines Gesetz seien: das ist der kategorische Imperativ.
(»Kant sah die Ethik als Erkenntnisgegenstand
...« [Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes,
Band I, 1918, S. 481 {**}];
HB). In der theoretischen Philosophie heißt
das, man soll seine subjektiven Auffassungsweisen so stilisieren,
daß man in ihnen als allgemeines Vernunftsubjekt fungiert.
Ebenso wie man als moralischer Mensch seine subjektiven
Neigungen überwinden muß, so muß man sich
als Erkennender zu allererst von seinen Gefühlen trennen.
Denn diese bestimmen auch - das sieht Kant ganz klar - die
primären unmittelbaren Auffassungsweisen, die Kant
Wahrnehmungsurteile nennt: Das Zimmer ist warm, der Zucker
süß, der Wermut widrig. - Was der Gegenstand
für mich ist, ist für die objektive Erkenntnis
uninteressant, denn die Bestimmungen, die dem Objekt zuzuschreiben
sind muß dieses Objekt für jedermann haben -
folglich muß ich mich als Subjekt objektiver Erkenntnis
quasi zu diesem »Jedermann« machen (vergleichbar
mit dem Man Heideggers [**];
HB). - »Es sind ... objektive Gültigkeit
und notwendige Allgemeinheit (für jedermann) Wechselbegriffe«,
schreibt Kant in dem Prolegomena, § 19 (**).
(Gernot Böhme, Alternativen der Wissenschaft,
1980, S. 62-67).
Die kantischen Kategorien sind Regeln, denen sich
das empirische Subjekt unterwerfen muß, soll sein
Wissen Anspruch auf Objektivität erheben können.
Durch diese Regeln werden die möglichen subjektiven
Auffassungsweisen des empirischen Subjektes auf solche eingeschränkt,
die zur Einheit des Bewußtseins »schicklich«
sind. Das empirische Subjekt, das sich in seinem Erkenntnisverhalten
nur auf die Einheit von Bewußtsein überhaupt
bezieht, stilisiert sich so selbst zum allgemeinen Subjekt,
zum Jedermann (vergleichbar mit dem
Man Heideggers [**];
HB). Die dadurch erreichte Gültigkeit seines
Wissens für jedermann garantiert zugleich die Objektivität
dieser Erkenntnis. Denn die Zusammenstimmung der Vorstellungen
in einem Bewußtsein ist zugleich der Garant der Zusammenstimmung
der Vorstellungen zu einem Objekt. - Man hat in jüngeren
Interpretationen das kantische transzendentale Subjekt als
die unendliche Forschergemeinschaft reinterpretiert. Diese
Interpretation ist durchaus angemessen, insofern auch für
Kant die Einheit des Bewußtseins eine Aufgabe bleibt,
die nur im unendlichen Forschungsprozeß, d.h. also
auch von vielen empirischen Bewußtseinen, durchgeführt
werden. - Reflexivität und Kontrolle. - ....
Der Verstand bestimmt (unter der Benennung der Einbildungskraft)
die Sinnlichkeit. .... Der Verstand reguliert bereist die
Sinnlichkeit. .... In der Innerlichkeit des inneren Sinnes
geschieht die geregelte Aneignung der eigenen Vorstellungen.
Dabei wird nur zugelassen, was zur objektiven Erkenntnis
taugt. d.h. was den Bedingungen der transzendentalen Apperzeption
gemäß ist. Kant redet hier ganz konsequent von
Selbstaffektion: Der Verstand bestimmt in dieser Beziehung
den inneren Sinn; d.h. er affiziert ihn. Dadurch wird zugleich
sichergestellt, daß das so innerlich angeeignete Material
der Sinne der Anwendung der Kategorien gemäß
ist. Diesen wird umgekehrt damit ihre Anwendbarkeit oder,
wie Kant sagt, objektive Gültigkeit a priori gesichert.
- .... Objektive Erkenntnis ist im strengen Sinne reflexiv.
Der Verstand spiegelt sich in ihr am inneren Sinn. So gesehen
ist objektive Erkenntnis Selbsterkenntnis. Der Verstand
übt unter der Benennung der Einbildungskraft eine Kontrollfunktion
über die Sinnlichkeit aus. Durch diese Kontrolle wird
die Aneignung der Affektionen durch den äußeren
Sinn im inneren Sinn so reguliert, daß die dadurch
produzierten Daten einer späteren Anwendung der Kategorien
gemäß sind. Die Kontrollfunktion des Verstandes
setzt genau den Hiat zwischen Realität und Vernunft,
der Erkenntnis zu bewußtem Wissen macht. Der
von den Sinnen herkommende Einfluß auf den Menschen
wird durch die Kontrolle aufgehalten, es wird Innerlichkeit
erzeugt. d.h. der innere Sinn kommt ins Spiel. Die entstehenden
Vorstellungen sind als kontrollierte bewußt.
(Gernot Böhme, Alternativen der Wissenschaft,
1980, S. 68-71).
Damit dürfte deutlich geworden sein, wie sehr
Kants Erkenntnistheorie - ohne daß dies ihre Absicht
wäre - Zeugnis für die Disziplinierung der menschlichen
Erkenntnismöglichkeiten zugunsten objektiver Erkenntnis
ablegt. .... Es ist eine generelle Schwäche der kantischen
Erkenntnistheorie, daß sie nicht zwischen lebensweltlicher
Erfahrung und wissenschaftlicher Erfahrung unterscheidet.
.... - .... Gegenstände wie Atmosphären, Halbdinge
(siehe Hermann Schmitz, Die Wahrnehmung, in: System
der Philosophie, Band III, Teil 5, 1978) wie ein Wind
oder ein Blick, die doch so deutliche, artikulierbare Erfahrungen
mit sich bringen, können nicht Thema sein. Gesetzeszusammenhänge
können nur nach dem Schema der Kausalität gedacht werden. d.h. Zweckbezüge müssen entsprechend umgedeutet
werden, Strukturzusammenhänge oder symbolische Zusammenhänge
oder gar Analogien gehören nicht in den Bereich der
Erkenntnis. Schließlich wird als objektiv nur anerkannt,
was in durchgängiger Beziehung von Wechselwirkung ist,
d.h. also in den Zusammenhang einer Zeit bzw. eines
Erfahrungskontextes gebracht werden kann. Die Erfahrung von Ungleichzeitigkeit, die Vielfalt der »Welten«,
in der wir gleichwohl leben müssen, verfällt dem
kruden Bereich der Subjektivität. - .... Objektives
Wissen, d.h. Wissenschaft im Sinne neuzeitlicher Naturwissenschaft
ist nicht im Rahmen individuellen Bewußtseins denkbar.
Bei Kant äußert sich das so, daß nach seiner
Erkenntnistheorie sich das individuelle Bewußtsein
zum Bewußtsein überhaupt, d.h. also zum Repräsentanten
des allgemeinen Bewußtseins stilisieren muß.
.... - Der Stand der Selbstaufklärung der europäischen
Wissenschaft verlangt nicht nur zu verstehen, daß
wissenschaftliches Wissen kontrolliertes und diszipliniertes
Wissen ist, sondern gleichzeitig einen Begriff davon zu
haben, welche Dunkelheiten, Verdrängungen diese Kontrolle
erzeugt, welche Vorstellungen aus dem offiziellen Kanon
ausgeschlossen sind und warum. (Gernot Böhme,
Alternativen der Wissenschaft, 1980, S. 71-74).
Ich habe mich mich bestätigt gefühlt und sehr
gefreut, als Hermann Schmitz ebenfalls sagte, daß
die Sprache etwas ist, in dem man sich immer schon vorfindet,
so wie in einer Umgebung, wie in einem Raum (hier ist Heideggers
In-Sein
angesprochen [vgl. auch: In-der-Welt-Sein
{**}]).
Information allein reicht als Definition für Sprache
nicht aus, meint auch Schmitz (dessen Aussage ich hier jetzt
mit eigenen Worten wiedergebe), denn alle Sprachteilnehmer
sind mehr als nur Informationssender und Informationsempfänger,
sondern eben Teilnehmer an der Sprache - die Sprache selbst
ist es also -, und um an dieser teilnehmen zu können,
muß die Sprache schon da sein, was auch für die
gilt, die die Sprache erst noch erwerben, denn ohne eine
bereits in der Umgebung und der Situation gegebene Sprache
müßte man da anfangen, wo diejenigen anfangen
mußten, die noch keine Sprache vorfanden (oder fanden
auch die bereits eine Sprache vor?).
|
Sie
haben die Bedeutung der satzförmigen Rede im Zusammenhang
mit der Reifung der Person betont. Könnte man nicht
sagen, daß grundsätzlich unser gesamtes Erleben
sprachlich vermittelt ist, daß selbst die einfachsten
körperlichen Eindrücke wie Schmerzen im Grunde
sprachlich vermittelt sind? Zwar ist es so, daß
der Schmerz als Schmerz sich im Leben eines sprachlichen
Wesens nicht so sehr unterscheidet vom Schmerz im Leben
eines nicht-sprachlichen Wesens. Aber bei sprachlichen
Wesen ist der Schmerz immer schon eingebettet in Befragungen:
Was ist das für ein Schmerz?, Muß ich
zum Arzt?, Wie schlimm ist das?. Das heißt:
Unsere scheinbar unwillkürlichste Regung scheint
noch in ein Netz von Sprache hineingespannt zu sein.
Vorsprachliche Bedeutsamkeitsbezüge scheinen immer
schon auf sprachliche Bedeutungen bezogen zu sein. Ich
würde hier sogar von einem apriorischen Perfekt
der Artikulation sprechen. Die Rede ist nicht nur gliedernd,
wie Sie es gesagt haben, sondern sie ist artikulatorisch
stiftend, während Sie auch im Fall von sprachlichen
Wesen noch so einen Bereich des Vorsprachlichen eingeräumt
haben. (Christoph Demmerling [**]).
Diese Sprachlichkeit liegt insbesondere im personalen
Verhalten in der Tat vor. (Hermann Schmitz [**]). |
|
Gemäß Hermann Schmitz ist Philosophie Sichbesinnen
des Menschen auf sein Sichfinden in seiner Umgebung
(**).
Die Umgebung wird am Leib erfahren und ist ein Raum (vgl.
Heideggers In-Sein,
aus dem er das In-der-Welt-Sein
{**}
abgeleitet hat). Schmitz zufolge sind Personen
diejenigen Menschen, die das Präpersonale
hinter sich haben, und Präpersonen Tiere,
Säuglinge, folglich auch Föten, Embryonen, Morulen.
Ich unterteile Sprache in Sprache i.e.S. (im engeren
und im engsten Sinne), womit der rein linguistische
Bereich der Sprache gemeint ist, und Sprache i.w.S.
(im weiteren und im weitesten Sinne), womit der gesamte semiotisch-linguistische
und der gesamte logisch-mathematische Bereich der Sprache
gemeint sind (**).
Die Sprache i.e.S. (im engeren Sinne) kann aktiv nur
dann werden, d.h. kann nur dann verwendet werden, wenn die
Verwender Personen im Schmitzschen Sinne sind,
und zu diesen zählen auch die, die schon oder noch dabei
sind, Personen zu werden, die Sprache i.e.S. zu
erwerben, um sie bald aktiv zu beherrschen: z.B. Kinder, die
keine Säuglinge mehr sind. Meine Folgerung daraus ist,
daß Personen Sprachwesen i.e.S. sind.
Präpersonale Lebewesen verwenden noch keine
linguistische, sondern nur und auch nur die, die dazu
in der Lage sind (Säuglinge, Föten und sog. Höhere
Tiere), eine semiotische Sprache, sind aber in
der Lage, Teile der linguistischen Sprache zu verstehen. Vorsprachlich
ist alles, was zeitlich vor dem Erscheinen der Sprache
i.e.S. liegt, da es vor dem Erscheinen der Sprache
i.e.S. noch kein einziges Wesen gibt, daß die Sprache
i.e.S. benutzt und folglich erkennen kann, daß es Sprache
überhaupt gibt. Ist die Sprache i.e.S. da, ist für
die Benutzer der Sprache i.e.S. alles andere nur noch
bedingt durch die Sprache i.e.S.. Es gibt also einen Sprachrelativismus,
allerdings nur einen solchen, der die Frage, ob etwas auch
ohne die Bedingtheit durch die Sprache i.e.S. existiert, einfach
unbeantwortet läßt, ja lassen muß, denn diese
Frage ist nicht beantwortbar, weil die Sprache i.e.S. ja nun
schon da ist, erreicht ist. Wir Personen als die Verwender
der Sprache i.e.S. müßten, um die Frage beantworten
zu können, wieder zu Wesen ohne Sprache i.e.S. werden,
doch wenn wir wieder Wesen ohne Sprache i.e.S. werden würden,
würden wir die Frage nicht mehr beantworten können.
Ohne viel Gerede im Überblick:
Vorsprache
=> |
Vorsprache
=> |
Vorsprache
=> |
Vorsprache
=> |
Vorsprache
i.e.S. (Sprache i.w.S.) => |
Sprache
i.e.S. => |
Nachsprache
(Sprache i.w.S.) => |
Nachsprache
(Sprache i.w.S.) => |
|
==> |
|
==> |
|
==> |
|
==> |
|
==> |
|
==> |
|
==> |
|
==> |
<== |
<== |
<== |
<== |
<== |
<== |
<== |
<== |
Nachsprache |
<=
Nachsprache |
<=
Nachsprache |
<=
Nachsprache |
<=
Nachsprache i.e.S. (Sprache i.w.S.) |
<=
Sprache i.e.S. |
<=
Nachsprache (Sprache i.w.S.) |
<=
Nachsprache (Sprache i.w.S.) |
|
|
|
|
Hans
|
Eingetragen am Sonntag, 04.04.2023 um 01:07 Uhr
Ich meinte das Problem der Beobachtung, das Luhmann selbst ja oft thematisiert
hat.
Und die Wirtschaft ist das komplexeste Teilsystem der Gesellschaft,
die nur noch eine Weltgesellschaft sein kann.
Kommentar von Hubert Brune:
Hans, Sie haben recht. Die Beobachtung ist das Problem.
Der Beobachter kann nicht beobachten, wie er selbst beobachtet;
denn das kann nur ein anderer beobachten, der auch nicht
beobachten kann, wie er beobachtet ... u.s.w.: jeder hat
seinen blinden Fleck. Luhmann selbst hat es bereits oft
thematisiert (**).
Wir haben scheinbar nur noch zwei Optionen: (1.) Zurück
zu Gott oder (2.) die Fortsetzung des auf dem Subjekt bzw.
dessen Beobachtung basierenden Unternehmens. Zumindest für
uns Abendländer gibt es diese zwei Optionen aber doch
wohl nur scheinbar, weil zumindest vorerst der Rückweg
zu Gott versperrt und darum nur die Fortsetzung des Subjektiven
bleibt, auch wenn dieses noch so sehr das Objektive in den
Vordergrund oder an die Oberfläche schiebt.
Außerdem sagten Sie, daß das komplexeste Teilsystem
der Gesellschaft, die nur noch eine Weltgesellschaft sein
kann, die Wirtschaft sei. Das ist sicher richtig, wenn man
Gesellschaft, Soziales und Wirtschaft so versteht und so
ein- und zuordnet, wie Luhmann es getan hat. Meiner Theorie
zufolge gehört aber die Gesellschaft zu den statischen
Sinnsystemen, nämlich den ökonomischen Systemen
und kann sich deshalb auch nicht aktiv, sondern nur passiv,
nämlich einerseits auf quantitative Weise durch Nachkommen,
also rein demographisch oder durch Geld (als Zeichen gehören
beide zu den sprachlichen Systemen), also rein finanziell
aufblähen und andererseits auf qualitative Weise nur
durch in den Lebenssystemen bereits vollzogenen genetischen
Veränderungen der Nachkommen sowie durch in den dynamischen
Sinnsystemen, nämlich den sprachlichen Systemen vollzogenen
Übungen der Nachkommen komplexer werden. Statische
Kräfte stehen bekanntlich im Gleichgewicht zueinander,
weshalb die Autopoiesis statischer Systeme in der Aufrechterhaltung
dieses Gleichgewichtes besteht und Aktivität möglichst
vermieden werden soll. Die komplexesten Systeme sind also
in den sprachlichen Systemen zu finden, und tatsächlich
findet man ja gerade auch für die Wirtschaft und also
die ökonomischen Systeme die meisten juristischen Gesetzestexte,
ohne die z.B. die Finanzhaie ihre Raubfänge
nicht hätten beginnen können, und juristische
Gesetzestexte sind genau wie alle anderen Texte Teil der
sprachlichen Systeme. Es sind also vor allem und mit weitem
Abstand die ohnehin schon komplexesten unter den sprachlichen
Systemen, die sich aufblähen und an Komplexität
zunehmen, und das kann auch gar nicht anders sein, denn
wäre es anders, dann würden wir etwas Ähnliches
auch schon bei den Tieren beobachten können, aber Tiere
regulieren und derugulieren ihre ökonomischen Systeme
nicht über juristische Gesetzestexte.
Es folgt im Rahmen meiner systemtheoretischen
Begrifflichkeiten eine Beschreibung dessen, wie ich Wirtschaft
als ökonomische Systeme verstehe, nämlich als
etwas Statisches (vgl. oikos
=> Haus), und zwar zuerst und im ureigentlichsten
Sinne als eine noch im Bau befindliche Hütte
und danach als einen der ständigen und exponentiell
zunehmenden Veränderung unterlegenen Gebäudekomplex,
wobei vom Baubeginn an bis hin zu den bislang letzten Veränderungen
die so verstandene Wirtschaft nie sich selbst gebaut
(ausdiffrenziert würde Luhmann jetzt sagen)
hat, sondern immer nur durch andere Systeme, zunächst
durch die noch nicht sinnhaften Lebenssysteme, danach durch
die allersinnhaftesten Sprachsysteme (Zeichensysteme) gebaut
worden ist und wohl auch in Zukunft gebaut
werden wird:
Bewegen Sie Ihren Mauszeiger
über das jeweilige Bild und klicken Sie danach mit
Ihrer Maustaste, um eine größere Version zu bekommen.
|

S NP + VP
VP V + NP
NP Det + N |
|
|
Es gibt, wie oben in den Diagrammen zu sehen, zwei Ebenen
der sinnhaften Systeme (Sinnsystme): die eine ist die der
ökonomischen Systeme (Wirtschaftssysteme) und die andere
ist die der sprachlichen Systeme (Sprachsysteme). Wenn man
beide von unten, von der sinnhaften Basis - und das heißt
gemäß dem obigen Diagrammen: von links - aus betrachtet,
dann sind die Wirtschaftssysteme das, was erst infolge der
Rückkopplung von oben durch die Sprachsysteme in ein
sinnhaftes Zeichensystem gebracht wird, nämlich als Subjekt
gemäß einer Grammatik, insbesondere einer Syntax,
der mindestens zwei Formen angehören, denn ohne eine
zweite syntaktische Form wäre das Subjekt als solches
noch gar nicht erkennbar. Schon aber mit nur einer anderen
syntaktischen Form und erst recht mit mehreren anderen syntaktischen
Formen, also über die Beziehungen ist das Subjekt leicht
erkennbar. Ein Satz kann, um sinnhaft zu sein, nur mit mehr
als einer der syntaktischen Formen gebildet werden. Ein Subjekt
allein hätte gar keinen Sinn, würde auch so nicht
genannt werden können, weil es ein Subjekt nur mit Bezug
auf ein Prädikat oder (zusätzlich) auf ein Objekt
geben kann, also erst dadurch zu dem Satzteil wird, den wir
von der Schule her Subjekt zu nennen gewohnt sind. Gemäß
der Transformationsgrammatik
ist dieses Subjekt als Nomen (N) in einer dem Satz (S) unmittelbar
untergeordneten Nominalphrase (NP) zu finden (siehe Strukturbaum
rechts). Das Subjekt wäre ohne die anderen syntaktischen
Ausdrücke kein sinnvolles Subjekt, weil es in dem Fall
als ein solches sinnvolles Subjekt nicht erkennbar wäre.
Dieses (noch) nicht (mehr) erkennbare Subjekt ist die Wirtschaft
als der andere Teil der beiden Sinnsysteme. M.a.W.: Erkennbar
werden die ökonomischen Systeme nur durch die sprachlichen
Systeme.
Sobald es bei den ökonomischen Systemen um etwas geht,
was über das grammatisch-syntaktische Subjekt hinausgeht,
wenn es also um Tätigkeiten geht, geht es um Zeichen
(z.B. Tätigkeitswörter) und damit um sprachliche
Systeme. Bei den ökonomischen Systemen geht es also
um statische Systeme im Sinne einer Architektur, bei der
die Struktur wie bauliche Verstrebungen und deren Funktion
jede Dynamik und folglich jede Veränderung an sich
selbst wegen der drohenden Um- oder Einsturzgefahr verhindern
sollen und sie darum den sprachlichen Systemen überlassen,
weil nur diese mit ihrer Dynamik die Statik ökonomischer
Systeme auch langfristig aufrechterhalten, aber schlimmstenfalls
auch zerstören können.
Der Markt enthält nicht nur die sich in den sprachlichen
Systemen äußernden Angebote und Nachfragen, sondern
auch den sich ebenfalls in den sprachlichen Systemen äußernden
Raub, wie ihn schon die präpersonalen Lebewesen praktizieren,
aber nicht benennen und bedenken können (**|**).
Zu den Kollektiven - Gemeinschaftsformen (**|**)
- gehören kleine (Paar/Ehe, Familie), mittlere (Sippe,
Stamm [bei Tieren; Herde, Rudel u.ä. Verbände])
und große (Nationen, Kulturen). Das, was wir heute
unter Markt verstehen, ist ein Ergebnis oder Zwischenergebnis,
das die Sprachsysteme ermöglicht haben, und zwar metagenetisch
(**).
Ganz schön viel los in unserem Gebäudekomplex
namens Wirtschaft, deren Höhe über die Wolken
hinaus reichte und deren Fläche in etwa der
Europas gleichte, wenn es nicht einfach nur eine
Metapher, sondern wirklich ein Gebäudekomplex wäre.
Für Herrn Wagner:
Diese Auskunft gab es wirklich: sie war zu lesen auf dem
Schild an der Tür zu Schopenhauers Vorlesungssaal.
Haben Sie auch jetzt etwas gelernt? Sie wissen ja: Ohne Lernen
geht es nicht. Peter Sloterdijks 2009 erschienenes Buch heißt
nicht zufällig Du mußt dein Leben ändern
(Untertitel: Über Anthropotechnik)
- bei dem Titel des Buches liegt die Betonung auf dem Wort
mußt! Du kannst nicht anders: Du mußt
dein Leben ändern! Du mußt lernen! Ob du
willst oder nicht: Du mußt lernen! Und das heißt
auch: Du mußt üben! Du lernst und übst
entweder richtig oder falsch. Dazwischen gib es nichts. Jedes
Dazwischen ist in diesem Fall auch falsch.
|
|
|
Hans
|
Eingetragen am Sonntag, 04.04.2023 um 01:07 Uhr
Ich wollte Luhmanns Beobachter ansprechen, doch Sie sind mir zuvorgekommen.
|
Hans
|
Eingetragen am Sonntag, 01.04.2023 um 01:01 Uhr
Alle Drei- und Viertakter gehen auf Zweitakter zurück?
Kommentar von Hubert Brune:
Ja, Hans. Alle Drei- und Viertakter gehen auf Zweitakter
zurück. Anders gesagt: Ich kann alle Drei- und
Viertakter so reduzieren, daß nur noch ein Widerspruch
übrig bleibt. Ein solcher Zweitakter wäre zwar
ziemlich undynamisch und würde quasi mehr wie im Museum
nur zur Besichtigung dastehen und bis in alle Unendlichkeit
den Widerspruch aufrechterhalten. Noch undynamischer wäre
ein Eintakter, der auch bezüglich meines Webangebots
möglich, aber so nicht berücksichtigt worden und
wegen meiner fast rücksichtslosen Risikobereitschaft
nicht sehr erwünscht ist ( ).
|
 |
|
Es
sind insgesamt sechs Takter, die aus insgesamt einundzwanzig
Takten bestehen.
(Die in den Klammern angegebenen vierzehn Takter sind
hier nicht mitgerechnet.)
|
Ich kann z.B. den Groß-Dreitakter namens WWW.HUBERT-BRUNE.DE
auf einen Groß-Zweitakter namens Widerspruch
zurückführen, weil der 1. Takt namens Enzyklopädie
einem Widerspruch durch den 2. Takt namens Hauptthema
ausgesetzt ist, wobei es für diesen Widerspruch selbst
- wie er für sich besteht - irrelevant ist, ob es auch
noch einen 3. Takt namens Gesamttheorie
gibt, denn dieser befindet sich ja innerhalb des Hauptthemas,
unabhängig davon, ob dieser 3. Takt auch - dialektisch
gesprochen - der Synthetisierung der Enzyklopädie mit
dem Hauptthema dient oder nicht. Ich könnte diesen
so entstandenen Zweitakter auch zu einem Eintakter machen,
hätte dann das, was mir anfangs mit meinem Webangebot
vorschwebte: eine reine Enzyklopädie, eine Enzyklopädie
ohne Widerspruch also.
Auch beim Mittel-Viertakter namens Gesamttheorie
bzw. 4
Einzeltheorien (hier als Summe verstanden) ist es möglich,
die vier Takte, die aus zwei Klein-Viertaktern und
zwei Klein-Dreitaktern bestehen, so anzuordnen, daß
dabei der Mittel-Viertakter zum Mittel-Zweitakter
wird. Die Quadrialistische
Erkenntnistheorie einerseits und die Allgemeine
Entwicklungstheorie, die Kulturtheorie
und Hegels
Dialektik andererseits
sind auf den Gegensatz bzw. Widerspruch von Erkenntnis und
Entwicklung reduzierbar, wobei sich die Erkenntnis auch
auf die Entwicklung und die Entwicklung auch auf die Erkenntnis
bezieht, auch unabhängig davon, ob Entwicklung zyklisch
bzw. spiralzyklisch verstanden wird oder nicht. Ich könnte
diesen so entstandenen Mittel-Zweitakter auch zu
einem Mittel-Eintakter machen, hätte dann auf
der mittleren Ebene eine reine Erzählung, eine
Geschichte ohne Widerspruch also. Die Verbindung
aus dem, was ich auf der höheren Ebene im Falle einer
Reduktion auf einen enzyklopädischen Groß-Eintakter
hätte (siehe oben), und dem, was ich auf der mittleren
Ebene im Falle einer Reduktion auf einen erzählerischen
oder geschichtlichen Mittel-Eintakter hätte,
wäre dann wiederum ein Zweitakter, der weder groß
noch mittel wäre, ein Zweitakter, der einerseits mehr
informierte als bloß erzählte und andererseits
mehr erzählte als bloß informierte. Information
und Erzählung im Widerspruch. Ja, und auch sie ließen
sich auf einen dementsprechenden Eintakter zurückführen.
Bei diesem würde man den Unterschied zwischen Information
und Erzählung gar nicht mehr bemerken.
Kommen wir nun zu den (zuvor als mittlere Takte fungierenden)
kleinen Taktern.
Der Klein-Viertakter namens Quadrialistische
Erkenntnistheorie ist auf den Klein-Zweitakter,
nämlich auf den Widerspruch zwischen Natur und Kultur
zurückführbar. Anstelle von Natur und Kultur können
Sie auch Körper und Geist (oder auch: Seele) sagen.
Wenn etwas nicht Natur ist, dann ist es Kultur -
und umgekehrt: Wenn etwas nicht Kutur ist, dann ist
es Natur. Das ist ähnlich wie der Unterschied zwischen
System und Umwelt in der Systemtheorie, Hans, oder eben
der zwischen Subjekt und Objekt in der Erkenntnistheorie.
Bei dem Klein-Viertakter namens Allgemeine
Entwicklungstheorie zeigt sich der Widerspruch
in der Zeit, den Veränderungen, der Entwicklung usw.
als gegen die physikalischen Regeln gerichtet, so daß
der leblosen Naturgeschichte als Kosmogenese gegenüber
eine lebendige Evolution, unabhängig davon, ob ebenfalls
als Naturgeschichte oder als Kulturgeschichte, erscheint.
Daß später diese Evolution sich noch einmal wieder
teilt in eher natürlicher Evolution und eher kultureller
Evolution, wobei letztere dann Geschichte i.e.S. oder Historie
heißen wird, kann bezüglich des Themas hier unberücksichtigt
bleiben, denn der Widerspruch zwischen lebloser Kosmogenese
und lebendiger Evolution ist seit Beginn der letzteren bereits
gegeben, so daß der 3. Takt zwar hinzukommen kann,
aber nicht muß, wenn wir nur vom Klein-Zweitakter
ausgehen wollen, und das wollen wir ja.
Auf Zyklen wie z.B. die Jahreszeiten bezieht sich der
Klein-Viertakter namens Kulturtheorie
(Kulturgeschichtstheorie), wobei sich besonders die Jahreszeiten
ziemlich unproblematisch auf einen Klein-Zweitakter
zurückführen lassen, nämlich auf die Trockenzeit
und die Regenzeit, denn diese beiden Jahreszeiten bilden einen
Widerspruch zueinander, der sich bei vier Jahreszeiten verdoppelt,
also - gemäß unserer Sprachregelung hier - zu einem
Klein-Viertakter wird: Sommer gegen Winter und Frühling
gegen Herbst. Es lassen sich neben den Jahreszeiten noch viele
andere Beispiele anführen.
Hegels
Dialektik, oft auch Hegels Dreierschritt genannt, ist,
um in unserer jetzigen Sprachgewohnheit zu bleiben, ein
Klein-Dreitakter, der sich ebenfalls auf einen Klein-Zweitakter
zurückführen läßt, wie man sich leicht
denken kann: ich meine den Widerspruch, und zwar den zwischen
These und Antithese. Aber ein Zweierschritt allein war Hegel
noch zu wenig, und auch und erst recht dieser Zweierschritt
im Hegelschen Sinne wäre, wie ich eingangs schon sagte,
ziemlich undynamisch und würde quasi mehr wie im Museum
nur zur Besichtigung dastehen und bis in alle Unendlichkeit
den Widerspruch aufrechterhalten.
Jede der vier Einzeltheorien könnte man
auch auf einen Klein-Eintakter zurückführen,
wenn man es wollte. Jede Erkenntnis, jede Entwicklung, jede
Kultur (Kulturgeschichte) und jede wie auch immer daherkommende
Dialektik wäre dann eine von nur einer Wesenheit oder
nur einem Phänomen bestimmt: Gott, Natur, Kultur, absoluter
Geist u.ä. (einschließlich Luhmanns Beobachter
[**]).
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Hans
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Eingetragen am Sonntag, 31.03.2023 um 01:04 Uhr
Ich interessiere mich für Systemtheorie, durchsuche hin und wieder
das Internet, um Interessantes zur Systemtheorie zu finden. Dieses Gästebuch
habe ich über eine Suchmaschine gefunden. Die meisten Foren und
Blogs sind mir zu hysterisch und einzelkämpferisch. Man findet
in ihnen im Grunde nur sehr selten etwas wirklich Interessantes. Die
Website von Herrn Brune ist da viel besser.
Shirsh scheint Herr Wagner zu sein, und ihm danke ich für die
nette Einladung.
Gruß
Kommentar von Hubert Brune:
Danke für Ihren erneuten Eintrag, Hans, und das darin
enthaltene Kompliment. Auch ich mag Foren und Blogs nicht
besonders. Ebenso danke ich Herrn Wagner nachträglich
für seine Einträge (**|**)
und entschuldige mich dafür, nicht schon eher geantwortet
zu haben, denn ich habe auch Aufgaben, die mit dem Internet
nichts zu tun haben. Außerdem möchte ich es nicht
versäumen, Ihnen - ebenfalls nachträglich - zum
Geburtstag alles Gute zu wünschen, Herr Wagner.
Die Einladung, die Herr Wagner angeboten hat, ist eine nette
Geste. Das stimmt. Er möchte wahrscheinlich über
meinen Viertakter Quadrialistische
Erkenntnistheorie sprechen, denn er meint, wie ich
seinem Eintrag vom 18.03.2023 um 21:32 Uhr (**)
entnehme, den, den ich gelegentlich auch Natur/Natur-Kultur/Kultur/Kultur-Natur
nenne; doch innerhalb meiner Gesamttheorie
(Philosophie), die außerdem selbst auch Viertakter
genannt werden darf, gibt es noch einen anderen Viertakter,
nämlich meine Kulturtheorie.
Luhmanns Systemtheorie ist übrigens ebenfalls in den
beiden kleinen Viertaktern des ihnen übergeodneten
mittleren Viertakters enthalten, allerdings
nur im Sinne eines Ideengebers (**).
Will Herr Wagner nun den zum großen Dreitakter
gehörigen mittleren Viertakter mit
uns besprechen, dann muß er wissen, daß diesem
mittleren Viertakter nicht nur die
beiden kleinen Viertakter, sondern auch
die beiden kleinen Dreitakter - Allgemeine
Entwicklungstheorie und Hegels
Dialektik - untergeordnet sind; doch scheint er
das schon zu wissen, weil er eine von ihnen, nämlich
Hegels Dialektik, bereits in seinem Eintrag vom
18.03.2023 um 22:38 Uhr (**)
erwähnt hat und weil ich mit ihm über die ganze
Taktung meines Webangebots schon gesprochen habe (**).
Wahrscheinlich aber will Herr Wagner doch (zunächst)
nur (jeweils) einen der kleineren Viertakter
mit uns besprechen, falls Sie damit einverstanden sind, Hans.
- Noch einmal in Übersicht:
* Alle Dreitakter
und Viertakter gehen auf Zweitakter
zurück.
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Mein
Webangebot ist ein Dreitakter, dessen dritter
Takt einen Viertakter enthält,
der aus Viertaktern und Dreitaktern
besteht, die aus Dreitaktern und Zweitaktern
bestehen. |
Viele Grüße.
Hubert Brune
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Shirsh
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Eingetragen am Sonntag, 18.03.2023 um 22:38 Uhr
Nehmen wir z. B. Ihre Antwort an Hans vom 21. 01.2023. Fast ein Buch
für sich!
Ich weiss ja wohl, dass Sie Ihr Gästebuch nicht zu einem Blog diminuiert
sehen möchten. Jedoch fällt es mir manchmal schwer, nur kurz
sachlich als Gast mich zurück zu halten, um ebenso seitenlang den
Gästen die Augen mit langen Kommentaren zu Kommentaren zu schonen.
Eigentlich schade, denn abgesehen von privater Korrespondenz, deren
Sie ja auch viel Zeit widmen, wäre es doch hoch interessant, eine
Hegelsche Dialektik auch unter Ihren Lesern, zu erlauben. Es könnte
ja sein, dass Hansens Reaktion auf Ihren Kommentar auch viele andere
Gäste animieren könnte zu reagieren. Es könnte durchaus
ein community entstehen und zu einer kollektiven Gesamtheorie führen
deren Instigator Sie ja wären. Läge nicht sogar hierin die
Erreichung eines der Ziele Ihrer Pädagogik?
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Shirsh
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Eingetragen am Sonntag, 18.03.2023 um 21:32 Uhr
Sehr geehrter Herr Brune
Nun, ja, stimmt, ich lese Ihre Kommentare zu Gästebucheinträgen
gerne, wenn auch nicht wahnsinnig.
Sie erlauben mir z. T. besseres Verständnis. Wessen?
Ihres Viertakters.
Natur/Natur-Kultur //Kultur/Kultur-Natur.
Wenn auch nicht Ihrer Gesamttheorie.
Allerdings gehen auch mir die Augen manchmal über bei allzu langen
Kommentaren.
M. f. G.
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Hans
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Eingetragen am Sonntag, 31.01.2023 um 00:07 Uhr
Donnerlittchen! Mit einer so umfassenden Antwort habe ich nicht gerechnet.
Danke dafür.
Kommentar von Hubert Brune:
Meine Kommentare sind meistens deshalb so umfassend, weil
ein gewisser Herr Shirsh, der sich manchmal auch Shirshasana
nennt und sich so wahnsinnig gern in meinen Gästebüchern
liest, sich immer wieder freut, wenn sie neue, möglichst
umfassende Kommentare auf neue Einträge bekommen. Danke
für Ihre Einträge, Hans.
Ich will nicht hoffen, daß meine Antwort auf Ihre Frage,
ob ich A. Kieserling kenne (**),
in dem doch sehr umfangreichen Text untergegangen ist. Darum
kurz noch einmal die Reihenfolge: (1.) Ich hege große
Sympathie für Luhmann (**|**).
(2.) Koch ist mir allein schon wegen seiner Hingezogenheit
zu fast denselben Phänomenen, zu denen ich mich hingezogen
fühle, sympathisch, doch reicht er an Luhmanns systemtheoretische
Größe nicht ganz heran.
(3.) Mersch hat, ohne es zu wissen, meine Kritik am Darwinismus
unterstützt, wofür ich ihm sehr dankbar bin; auch
gefällt mir sein Konzept der Familienmanagerin
sehr gut und erinnert mich an das, was zum Normalsten der
Welt gehört und bei Frau Mathilde Ludendorff, der Mersch
im Grunde danken müßte, noch Hausfrau
heißen durfte. U.a. sagte Mathilde Ludendorff: Ja,
ich habe mich an den heißen Kämpfen der Frauen,
Stimmvieh sein zu dürfen, nicht beteiligt,
sondern habe im Gegenteil schon in jungen Jahren den Frauen
gezeigt, daß die Kernfragen der Freiheit des Weibes
die Mündigkeit in der Ehe und die Pflichten am Volke
seien, das Wahlrecht aber nichts anderes als Trug am Volke,
doppelter Trug aber an den Frauen sei. (**).
Viele Grüße.
Hubert Brune
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Hans
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Eingetragen am Sonntag, 21.01.2023 um 00:00 Uhr
Sie scheinen sich auch mit der Systemtheorie sehr gut auszukennen.
Kennen Sie A. Kieserling?
Kommentar von Hubert Brune:
Seien Sie gegrüßt, Hans.
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Niklas Luhmann
(1927-1998)
|
Ja, ich kenne Andre Kieserling, allerdings
nicht persönlich. Ich weiß, daß er Luhmanns
Nachfolger an der Universität Bielefeld ist und habe
ihn auch schon reden gehört, allerdings nicht in Bielefeld,
sondern wiederum nicht persönlich, sondern künstlich,
mittels digitaler Technik, d.h. im Internet. Ganz im Sinne
dieser Künstlichkeit kenne ich mehrere Luhmannianer,
z.B. Peter Fuchs und besonders Dirk Baecker.
Luhmann ist ein besonders interessanter Vertreter
der Systemtheorie, denn er weicht mehr oder weniger von
dem Hauptstrom der Systemtheorie ab, wie Sie vielleicht
wissen. Vielen Systemtheoretikern gefällt nicht, daß
Luhmanns Systeme geschlossene Systeme sind - jedenfalls
dann, wenn sie operieren -, und Luhmann zufolge
die Gesellschaft gar nichts mit den einzelnen Menschen zu
tun hat.
Niklas Luhmann
ist für mich unendlich viel philosophischer als
das, was als offizielle Philosophie nach dem 2. Weltkrieg
angeboten worden ist. (Norbert
Bolz, in: Nachtstudio, 23.10.2015 **).
|
|
Es ist einfach nur folgerichtig gedacht, daß die Gesellschaft
außerhalb von Menschen existiert, genauso folgerichtig
nämlich wie der Gedanke, daß die Psyche
außerhalb von Menschen existiert. Ein Mensch, der glaubt,
ein wirklich körperlicher Teil der Gesellschaft
zu sein, irrt wahrscheinlich mehr als ein Mensch, der die
Gesellschaft lediglich als ein System außerhalb
der/des Menschen versteht. Und wer denkt, einePsyche
sei im Innern des Körpers, ist wahrscheinlich doch nur
schizophren genug, um sich als eine Psyche
vorzustellen, die doch in Wirklichkeit nur außerhalb
des Körpers sein kann. Noch niemand hat eine Psyche
im Körper entdeckt! Man kann noch nicht einmal entsprechende
Übergänge oder auch nur klitzekleine Hinweise darauf
feststellen!
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Walter A.
Koch (*1934)
|
Früher, als ich zum ersten Mal mit der Systemtheorie
intensiver zu tun hatte, beschäftigte ich mich aber noch
nicht so sehr mit Texten von Luhmann, sondern sehr viel mehr
mit Texten von Walter Alfred Koch.
Koch, geboren am 26. Juli 1934 in Hamm, studierte Romanistik,
Anglistik und Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft,
promovierte 1962 in Münster und wurde 1968 Professor
für Englische Philologie an der Ruhr-Universität
Bochum. Seine Beiträge beziehen sich auf die Gebiete
Linguistik (besonders strukturelle Textlinguistik) und Semiotik
bei besonders starkem Forschungsinteresse für eine umfassende
Wissenschaftstheorie und speziell eben für die Systemtheorie.
Koch gehört eher dem von mir eben erwähnten Hauptstrom
der Systemtheorie an. Über Luhmann habe ich in seinen
Büchern leider nichts lesen können. Es gibt sehr
viele Überschneidungen in Luhmanns und Kochs systemtheoretsichen
Ansätzen, nicht zuletzt deswegen, weil beide die Sprache
ins Zentrum stellen, obwohl Luhmann sie Kommunikation
nennt und weiß, daß Sprache mehr als Kommunikation
ist. Koch geht als Linguistik oder - weil im umfassenderen
Sinne - als Sprachwissenschaftler mit der Sprache etwas
anders um, aber im Grunde ist auch Luhmann Linguist bzw.
Sprachwissenschaftler und sind beide auch Philosophen.
Hier einige Koch-Rezepte (ich meine natürlich
Koch-Zitate):
|
Einige
Erklärungen zu den Abkürzungen bei Koch: |
|
PH: |
Physiko-chemische
Strukturen, atomare, molekulare, galaktische usw.
Vorgänge. |
PX: |
Bestimmte
molekulare Systeme (Proteine), biologische Vorgänge. |
SZ: |
Intra-phyletische
Organisationen, soziologischer Energiefluß,
Ökologie, Ökonomie, Biotop des Lebendigen
im Sinne einer interindividuellen Ordnung. |
SEM: |
Ansätze
zu Gedächtnis, bedingtem Reflex, Kognition, Lernen,
Symbolverhalten, prälinguistischen Kodierungen,
Tiersprachen usw.. |
L: |
Menschliche
Sprache (realisiert durch Texte [T]). * |
M: |
Verschiedene
Formen von Metasprachen, expliziten (auf L aufbauenden)
Modellen von L, SEM, SZ; PX und PH. Die Suche nach
dem umfassendsten Modell ist gleich dem virtuellen
»rechten« Ende des MC-Modells. |
H: |
Historie,
Evolution, Zeit. Die gegenseitige relative Stellung
der betreffenden Systeme läßt Hilfsgrößen
wie Zeit und Raum entstehen.
Hier liegt die letztlich gleichbleibende Grundenergie,
die je nach Kollision der Systeme abgerufen und in
höhere Energieformen, d.h. Stufungen umgeformt
wird. Jede Stufe hat ihr eigenes H-Modell. |
|
=
Realisierte Geschichte.
=
Realisierte Sprache. |
|
*
Im Wissensbereich
deckt Sprache fast alles ab. Auch überall
sonst ist sie stets zugegen. Jedes Verhalten
ist Sprache. **
**
**
**
**
**
|
|
Die Eigenschaften, die meiner Meinung nach eine neue
Konzeption von Metalinguistik auszeichnen sollten, nämlich
Dynamisierung, Kybernetisierung, Kontrakurrenz, Integrierung
usw., werden m.E. auch dem strukturellen Verständnis
der Tendenzen der Sprache ( )
und der Linguistik (L) von großem Nutzen sein.
**
Ich meine, es ist davon auszugehen, daß bei
genauer Analyse jedes System (nicht nur ein schwer
zu durchschauender gesellschaftlicher Komplex) hoch-konditionierte
Generalisierungen aufweisen muß, da jedes System
mehrfach offen ist und eine Analyse nicht in jedem Fall
die Regelmäßigkeit des gesamten Universums
mitformulieren kann. **
Der gängige Einwand, Zyklik und Evolution
seien mechanistisch und fatalistisch (...), scheint mir
eher von Vorurteilen als durch den Blick für Realitäten
geprägt. Der gewichtigere Einwand Poppers (wieder
gegen den »Historizismus« des Marxismus gerichtet),
Zyklizität sei nicht universell anzutreffen, nicht
einmal im Bereich der Naturwissenschaft, geht etwas zu
kleinmütig von einem augenblicklichen Wissensstand,
weniger von einer wissenschaftlich nützlichen und
plausiblen Universalhypothese aus. Es gibt sicher Zyklizitäten,
die uns vorläufig noch verborgen sind. (Was nicht
ausschließt, daß Popper mit seiner Kritik
an der spezifischen und konkreten Vorhersagegläubigkeit
der Marxistischen Doktrin recht hat.) Erscheint irgendwo
etwas als unzyklisch, so kann das sehr wohl bedeuten,
daß das betreffende Untersystem nicht breit genug
strukturiert worden ist. **
»Kreislauf« ist die primäre Universalie,
»Phonem«, »Nominalphrase + Verbalphrase«,
»Text« usw. sind abgeleitete Universalien;
gestufte oder organische Invarianz bzw. Varianz der Systeme
und Metasysteme .... **
Das systematische Gesamtverhalten der Welt kann
Stadien aufweisen, in denen es jeweils eines der höheren
Systeme verliert (erst M, dann L usw.), nur gewisse Grundsysteme
in PH können letzlich nicht verlorengehen.
**
Mein Bemühen, die Linguistik integral und
kybernetisch zu sehen, beeinflußte zwei verschiedene
Ebenen: meinen metalinguistischen Hintergrund und die
Prognose für die Entwicklung der Linguistik selbst.
**
Meine folgenden textgenetischen Annahmen ...: (1a)
die erste textgenetische Grundhypothese, (2a) die
zweite textgenetische Grundhypothese. 1a besagt z.B.,
daß bestimmte Texttypen (u.U. »Reime«,
»Rätsel«, »Märchen«,
»Legenden«, »Mythen« usw.) in
einer nichtvertauschbaren Reihung zueinander stehen, und
zwar zunächst in der Phylogenese und dann in ontogenetischer
Rekapitulation. Die Phylogenese bezieht sich auf Entstehung
von Texttypen innerhalb der Weltgeschichte der »Literatur«,
die Ontogenese bezieht sich auf die wachsende Textkompetenz
der Kinder aller Kulturbereiche. 2a besagt, daß
umgekehrt der pathogene Abbau der Textkompetenz der genetisch
aufgebauten Reihung (nach 1a) in umgekehrter Reihenfolge
entspricht, und zwar wiederum im »Individual«-
als auch im »Stammbereich«. .... Meine vorläufige
grobe Unterthese zu 1a ist es, daß die Textsemantik
bezüglich der Abbildung außerlinguistischer
Modelle bestimmt ist durch ein »Bewußtwerden«
der Welt vom sprachlichen Modell aus, d.h. daß der
genetische Aufbau der Textkompetenz - phylo- wie ontogenetisch
- ... der metagenetischen Ordnung folgt .... **
Neben dem Integralismus, dem Kybernetismus,
der Kontrakurrenz, der Zyklik und dem Kreislauf
als der primären Universalie fordert Koch eine Dynamisierung,
womit er meint, daß die Geschichte wieder - so wie
früher - viel stärker in den Wissenschaften berücksichtigt
werden muß. **
**
**
**
**
Koch hat zweiundzwanzig Thesen aufgestellt. Ich zitiere hier
nur dreizehn davon:
|
Kreislaufthese der Metalinguistik (ML).
** |
|
Offenheitsthese für Kreisläufe.
** |
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Multivariabiltätsthese für die
Linguistik (L). ** |
|
Partikelthese (L-Modell). ** |
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Feldthese (Si-Modell). ** |
|
Äquivalenzthese (H-Modell). ** |
|
These der Zyklizität. ** |
|
These des Wendepunkts, des Sammelpunkts
und der Revolution. ** |
|
These der Evolution. ** |
|
These des Strebens von der Geschlossenheit
zur Offenheit der Strukturen als eines Moments der Logik
der Heuristik. ** |
|
These des Strebens der Offenheit zur Geschlossenheit
der Strukturen als eines Moments der Evolution: Genese
als UMKEHRUNG der Metagenese. **
|
|
These vom physiko-bio-kybernetischen System
(Thesen 1 bis 3) als Ansatz für den genetischen
Interdisziplinarismus (Integralismus). **
|
|
These von der unendlichen Dialektik zwischen
Offenheit und Geschlossenheit (mit Impuls zur Geschlossenheit)
als Motor der Evolution. ** |
Sie mögen auf die hinter den Zitaten befindlichen
Sternchen, die als Verweise fungieren, klicken, um anschließend
noch mehr über Koch zu erfahren. Koch hat auch eine
eigene Webpräsenz ( ).
Gleich auf der Startseite stellt er seine PHILOSOPHY
OF EVERYTHING (POE) vor.
|
Peter
Mersch
(*20.05.1949)
|
Es gibt übrigens noch einen Systemtheoretiker, der
für mich interessante Thesen aufgestellt hat: Peter
Mersch.
Er ist kein Luhmannianer, sondern eher schon ein Kochianer,
doch wahrscheinlich am ehesten einer, der gern ein eigenes
Ianertum aufbauen würde. Diese Merschianer müßten
so etwas wie systemische Evolutionstheoretiker sein, denn
Merschs Theorie heißt: Systemische Evolutionstheorie.
Auf Mersch bin ich erst 2007 aufmerksam geworden. Ich zitiere
mich ausnahmsweise selbst: Ich kaufte Peter Merschs
Buch namens »Die Emanzipation - ein Irrtum!«
(**)
am 30.11.2007 und las es sofort; ich kaufte sein Buch namens
»Hurra, wir werden Unterschicht!« (**)
am 11.01.2008 und las es sofort; ich kaufte sein Buch namens
Die Familienmanagerin (**)
ebenfalls am 11.01.2008 und las es nicht sofort, aber doch
nach relativ kurzer Zeit. Schon das erste Buch wirkte auf
mich wohltuend, weil ich an jeder Stelle des Buches Zustimmung
fand; das zweite wirkte genauso, darüber hinaus und
trotz bzw. wegen des Persepektivenwechsels bestätigte
es den Inhalt des ersten völlig; das dritte vermittelte
mir eine Zugabe, obwohl die schon gar nicht mehr nötig
war. Irgendwann zwischen jenem 30. November 2007 und Januar
oder (aber spätestens) Februar 2008 war mir
endgültig klar geworden, daß der Einbau der Hegelschen
Dialektik (**)
in meine Allgemeine Entwicklungstheorie (**)
richtig sein mußte, denn zu der Zeit war mir endgültig
klar geworden, daß ich (nach z.B. Nietzsche und Spengler
und vielen anderen Geistesgrößen, die ja alle
zu dieser Zeit schon lange tot waren) nicht mehr der einzig
überlebende Mensch zu bleiben hatte, der über
das Darwinsche Selektionsprinzip sagte: »entweder
ist es größtenteils falsch oder für
Menschen größtenteils ungültig«
(**).
Diese Bestätigung war wichtig für die Endgültigkeit
meiner aus vier Theorien bestehenden Gesamttheorie (Philosophie).
Vor dieser Bestätigung war ich bezüglich der Endgültigkeit
meiner Gesamttheorie (Philosophie) immer noch ein bißchen
selbstkritisch geblieben. Die 2007/2008 erfolgte intensive
Auseinandersetzung mit Peter Merschs Systemischer Evolutionstheorie
bewirkte auch, daß ich über sie schrieb und dieses
Geschriebene meinem Webangebot hinzufügte (**).
Seine Systemische Evolutionstheorie und meine in
eine Allgemeine Entwicklungstheorie integrierte Evolutionstheorie
unterscheiden sich »nur« durch meine Annahme,
daß die Evolution nicht nur, aber doch vorwiegend
wie eine Antithese zur Kosmogenese wirkt, darum die Geschichte
(Historie) die Synthese von Kosmogenese (These) und Evolution
(Antithese) bilden kann (also: nicht muß)
und also in meine Allgemeine Entwicklungstheorie
auch Hegels Dialektik integriert werden kann (also:
nicht muß). Beispielsweise sind die Gründe
dafür, daß angepaßte (»fitte«)
Menschen weniger Nachwuchs haben als unangepaßte (»unfitte«)
Menschen und daß bei Menschen nicht nur Weibchen Männchen,
sondern auch Männchen Weibchen selektieren, nicht in
der Biologie, sondern in der Kultur, nicht in der Evolution,
sondern in der Geschichte (Historie) zu finden. Trotzdem
heißt dies natürlich nicht, daß Menschen
»frei« von Biologie und Evolution wären
(**|**|**).
Ich finde nur, daß Merschs Theorie, die schon sehr
viele Vorteile bietet, meiner Theorie gegenüber unterlegen
ist ( ),
weil Merschs Theorie die Geschichte (Historie) so gut wie
gar nicht berücksichtigt (**)
und darum auch Nachteile hat. **
Der am 20. Mai 1949 in Köln geborene Mersch studierte
an der RWTH Aachen Mathematik und Informatik - mit dem Abschluß:
Diplom- Mathematiker. Heute wohnt er in 35447 Reiskirchen
im Norden des Landkreises Gießen. Auch er hat eine
eigene Webpräsenz ( ).
Dort sind auch seine Eltern erwähnt: Dr. Klaus und
Ottilie Mersch. Ebenso seine Brüder: Dieter, Gerd und
Klaus Mersch. Was seinen Beruf angeht, so nennt er dort:
Systemanalytiker und Leitung der Mersch
Online AG, zu deren Tätigkeitsfeldern IT-Beratung und
Zukunftsforschung gehören. Als wissenschaftliche
Schwerpunkte nennt er dort: Evolutionstheorie, soziokulturelle
Evolution, Demographie, Familiensoziologie, Soziologie,
Ökonomie und Migräne.
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Dieter Mersch
(*24.03.1951) |
Gerd Mersch
(*24.03.1951, 26.09.2021) |
Was mir an Mersch besonders gut gefällt, ist (1.) sein
Vorschlag, der auch meiner ist, nämlich der zur Lösung
des Weltbevölkerungsproblems, das nur auf eine Art gelöst
werden kann - Geburtenraten da, wo sie zu hoch sind, zu senken,
und da wo sie zu niedrig sind, zu erhöhen, so daß
die globale Fertilitätsrate sich endlich auf 2,13 (entspricht
in etwa dem Bestandserhaltungsniveau 1) einpendeln und dadurch
Elend als Folge von Massenwanderungen, Kriege, besonders die
sogenannten Bürgerkriege verhindern kann
(was aber die Weltmachthaber nicht wollen [**|**|**|**)
-, ist (2.) sein Vorschlag, den Vergleich mit Nationalsozialisten
(welchen auch immer) zu verbieten - er macht (wie ich) allen
zugutekommende Vorschläge, doch die Weltmachthaber sind
natürlich nur an ihnen zugutekommenden Vorschlägen
interessiert -, ist (3.) sein Einsatz für Menschen, die
gegen den Hauptstrom ankämpfen, weil sie erkannt haben,
wie gefährlich er ist und dem die Masse, den Massenmedien
ausgesetzt, bequemer- und leider oft auch dummerweise folgt.
Was mir an Mersch nicht ganz so gut gefällt, ist (1.)
die in seiner Theorie zu wenig berücksichtigte Geschichte
als die wesentliche, wenn nicht sogar die wesentlichste Bezugsgröße,
ist (2.) sein nicht seltener Hinweis darauf, daß er
Atheist und Achtundsechziger (vgl.
Frankfurter Schule) sei, obwohl doch jeder wissen
kann, daß er damit an- und zugibt, ein Destruktivist
und Gegner abendländischer Werte, also Nihilist zu sein.
Nachdem die Inquisition der Massenmedien (von Mersch völlig
zu Recht Lügenpresse genannt) gegen Eva Herman,
die garantiert keine Atheistin und keine
Achtundsechzigerin war, auch nicht ist und wohl
auch nie sein wird, vorbei war und Mersch Eva Herman stark
und gut verteidigte, verteidigte er auch ihre Aussage: die
»Achtundsechziger« haben die Familie zerstört!
Diese Verteidigung rechne ich ihm sehr hoch an, weshalb ich
sofort bereit bin, den zweiten Teil meiner eben geübten
Kritik an Mersch, nämlich seinen nicht seltenen Hinweis,
Atheist und Achtundsechziger (vgl.
Frankfurter Schule) zu sein, ein wenig zu relativieren.
Die Philosophie seines zwei Jahre jüngerern
Bruders Dieter Mersch, ein Mathematiker und in Richtung Ästhetik
tendierender Philosoph (im Zentrum meiner philosophischen
Arbeit steht die Beziehung zwischen Sein und Ereignis,
so Dieter ),
gefällt mir sehr gut (**).
Peter und Dieter merkt man sogleich ihre körperliche
und geistige Verwandtschaft an. Das gilt bestimmt für
alle Gebrüder Mersch. Dieters Zwillingsbruder Gerd, ein
perfekter Gitarist und Privatdozent für Bass (Bassprofessor
),
starb am 26. September 2021 ( ).
Über den jüngsten Bruder habe ich keine Auskunft
bekommen können.
***
Sympathisch sind mir die oben genannten drei
Systemtheoretiker Niklas Luhmann, Walter A. Koch und Peter
Mersch sowieso, von der Sache her jedoch würde ich diese
Sympathie in der Reihenfolge belassen, die ich hier als Altersreihenfolge
vorgenommen habe. Luhmann und Koch heben völlig zu Recht
die Sprache in die Hauptrolle, die sie nun einmal hat, doch
Luhmann nennt sie leider nur Kommunikation, und
Koch sieht in ihr vornehmlich nur das Linguistische, doch
hat für ihn die Linguistik fraglos eine gewisse
Pilotenrolle für andere Wissenschaften (**),
läßt aber die Reichweite der Sprache nicht so weit
über die Linguistik hinaus zu, wie ich es tue, denn für
mich deckt sie alles Lebendige und darüber hinaus auch
noch vieles am Unlebendigen ab (**|**|**|**|**|**|**).
Bei Mersch ist die Sprache wieder auf die Rolle der Kommunikation,
aber ansonsten ebenfalls hervorgehoben. Ähnliches wie
für die Sprache muß auch für die Geschichte
gesagt werden, allerdings mit mehr Nachdruck. Bei Luhmann
ist sie berücksichtigt, aber nicht sehr stark; bei Koch
ist sie dagegen sehr stark berücksichtigt und wird auch
immer wieder für die Wissenschaft und innerhalb ihrer
besonders für die Linguistik gefordert. Bei Mersch aber
spielt sie so gut wie keine Rolle. Und das ist ein krasser
Fehler. - Dem in diesem Absatz Gesagten zufolge müßte
Koch die meiste Sympathie gehören.
Ob ich wirklich auch ein ausgesprochener Systemtheoretiker
bin, weiß ich nicht genau. Aber es ist unverkennbar,
daß ich ein starkes Interesse an der Systemtheorie
habe.
***
Ich habe früher einmal Kochs L-Modell
(**)
einem von mir entworfenen M-Modell unterlegt. Folgendes ist
dabei herausgekommen:

Bei Hegel ist der subjektive Geist
Anthropologie, Psychologie und Phänomenologie des Geistes,
ist der objektive Geist Recht, Sittlichkeit und Moralität,
ist der absolute Geist Kunst, Philosophie und geoffenbarte
Religion.
Seine Wissenschaft hat drei Teile: (1) Natur (Wissenschaft
des Materiellen), (2) Logik (Wissenschaft des Denkens),
(3) Geist (Wissenschaft des Mesnschlichen). (**)
Meine Abbildung ist aber nicht ganz genauso gemeint.
Selbstverständich kann der Geist mit seinem
Bewußtsein und seiner Kompetenz versuchen, etwas Absolutes
zu erreichen, z.B. eben Hegels absoluten Geist, der
aus Kunst, Philosophie und geoffenbarte Religion besteht.
Doch wie ist der Geist auf diese Idee gekommen? Mit dieser
Frage ist ja nicht nur gemeint, wie er in den M-Bereich
(Meta-Bereich - siehe Abbildung) gekommen ist, sondern auch
und besonders, wie er sich innerhalb des M-Bereichs bewegt
in Richtung des absoluten Geistes. Er geht z.B. von der
Realität, besonders aber von der Idealität der
Mathematik aus und beachtet dabei das Kriterium des Wahren/Falschen
(vielleicht dazu auch von denen des Guten/Bösen und
des Schönen/Häßlichen); wenn er ein sehr
rüstiger Geist ist, dann geht er ziemlich schnell weiter
zur Logik, bei der es ihm auch vornehmlich um die Idealität
und die Entscheidung über das Wahre/Falsche geht, ebenso
bei den nächsten Schritten, Philosophie, subjektiver
Geist, objektiver Geist, bis er zum absoluten Geist gelangt.
Aber weiß er auch, daß er hier den bewußten
Weg als den metagenetischen gegangen ist? Weiß er
außerdem, daß er zuvor bei dem Erwerb dieses
Bewußtseins, dem Aufbau seiner diesbezüglichen
Kompetenz den umgekehrten Weg gegangen war? Hat er berücksichtigt,
daß dieser in umgekehrter Richtung verlaufende Weg
der im Normalfall (in der Genese) und auch im Krankheitsfall
zu gehende ist? Kennt er Kochs zweite textgenetische
Grundhypothese? Kochs zweite textgenetische
Grundhypothese besagt, daß der pathogene
Abbau der Textkompetenz der genetisch aufgebauten Reihung
(...) in umgekehrter Reihenfolge entspricht, und zwar wiederum
im »Individual«- als auch im »Stammbereich«
(**).
Kennt er Kochs vorläufige grobe Unterthese zu
seiner ersten textgenetischen Grundhypothese?
Kochs Unterthese zur erstten textgenetischen Grundhypothese
besagt, daß die Textsemantik bezüglich
der Abbildung außerlinguistischer Modelle bestimmt
ist durch ein »Bewußtwerden« der Welt
vom sprachlichen Modell aus, d.h. daß der genetische
Aufbau der Textkompetenz - phylo- wie ontogenetisch - ...
der metagenetischen Ordnung folgt (**).
Im M-Bereich scheinen meiner Meinung nach keine anderen
Regeln zu herrschen als im L-Bereich. Die Genese, also
die unbewußte, tiefenstrukturelle Geschichte ist als
Aufbau zu verstehen, doch die Metagenese, also die bewußte,
oberflächliche Geschichte ist dann, wenn die Genese
ein Aufbau ist, ein Abbau und dann, wenn die Genese ein
Abbau ist, ein Aufbau. Also hat der metagenetische Abbau
von Kompetenzen dieselbe Richtung wie der genetische Aufbau
und der genetische Abbau von Kompetenzen dieselbe Richtung
wie der metagenetische Aufbau. Mit anderen Worten: der metagenetische
Abbau von Kompetenzen hat dieselbe Richtung wie die Genese;
und der genetische Aufbau von Kompetenzen hat dieselbe Richtung
wie die Metagenese. In unserem Beispiel hier war der
Geist anfangs, also bei seinem unbewußten, genetischen
Aufbau so vorgegangen, als wollte er seine Kompetenzen abbauen.
Ihm waren, so sage ich, der Reihe nach der absolute Geist
(gemäß Hegel mit Kunst, Philosophie und geoffenbarter
Religion), der objektive Geist (gemäß Hegel mit
Recht, Sittlichkeit und Moralität), der subjektive
Geist (gemäß Hegel mit Anthropologie, Psychologie
und Phänomenologie des Geistes), die Philosophie, die
Logik und die Mathematik begegnet, und zwar so, daß
dabei sowohl die Kriterien des Idealen und Realen als auch
die Kriterien des Wahren/Falschen, des Guten/Bösen
und des Schönen/Häßlichen die Wertmaßstäbe
dazu geliefert hatten. Aber hat der Geist das gewußt,
als er seinen metagenetischen Weg gegangen und dabei seinen
bewußten, oberflächlichen Aufbau bis hin zum
absoluten Geist betrieben hat?
Um beim Beispiel des metagenetischen Abbaus
von Kompetenzen zu bleiben: Er kann auch gelenkt, diktiert,
dirigiert, organisiert usw. werden - genauso wie Krankeiten,
Epidemien (Covid-19 ist nur eines von vielen Beispielen aus
der Geschichte), Degeneration, Untergänge ganzer Kulturen
usw., wobei beim letzteren nur Beihilfe dazu getan wird.
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Behalten wir auch das von mir entworfene M-Modell
als Beispiel im Auge. Welche geoffenbarte Religion
des absoluten Geistes wird uns denn ständig prsäentiert?
Hat es sich angeblich nicht als offenbar erwiesen, daß
unser Planet in einem Treibhaus stecke, sein Klima steige,
seine höheren Lebewesen deswegen vom Aussterben bedroht
seien und an all dem nur der Mensch, der Homo sapiens,
aber besonders der westliche Mensch, der Abendländer,
die Verantwortung und die Schuld auf sich geladen habe?
Niemand anders als die Abendländer haben die Technik
dazu erfunden und eingesetzt, und zwar schon bald auch weltweit,
weil sie damals die Herrscher der Welt waren und größtenteils
heute noch sind. Das stimmt. Aber es stimmt auch, daß
niemand auf diese Erfindungen und Einsätze verzichten
will. Und es stimmt auch, daß wir gar nicht wissen,
ob es diese angeblich anthropogene Erderwärmung
wirklich gibt. Das, was man nicht wissen kann, kann man nur
noch glauben, sagt ein altes deutsches Sprichwort dazu. Ja,
da ist er wieder: der Glaube. Im Grunde ist er aber jetzt
schon fast zur Religion geworden, weil das Üben mit ihm
schon seit langem andauert (im Grundes schon seit Beginn der
Moderne, und die Moderne ist eine abendländische, also
faustische Moderne). Da die Abendländer auch die
Aufklärung und also auch ihr Technikwissen über
den ganzen Planeten verbreitet haben, kann sich eine Religion
nur noch dann offenbaren, wenn man sie wissenschaftlich fundieren
kann, was nicht bedeutet, daß man sie fundiert
hätte, sondern eben nur, daß man es kann,
was wiederum nicht bedeutet, daß man es jetzt
kann, sondern nur, daß man es erst einmal nur rein
theoretisch kann und auch nur rein theoretisch können
muß. Es ist kein Zufall, daß sich das Wort theoretisch
und das Wort theologisch auf Gott zurückführen
lassen. Will man eine neue Religion in eine mittlerweile längst
verabendländisierte Welt bringen, muß sie (1.)
auf die abendländische Wissenschaft zurückführbar,
also wissenschaftlich begründbar sein können,
aber eben nicht müssen und auch wirklich niemals
begründet werden müssen (!), (2.) den Menschen
Angst machen, ein schlechtes Gewissen bereiten
(besonders den Abendländern - wie oben begründet),
(3.) ihnen in Aussicht stellen, daß sie bei gutem
(!) Benehmen an der Sache der Guten teilhaben
dürfen (früher war diese Sache der Guten
das Paradies) und ansonsten in der Hölle schmoren
müssen, wobei die Hölle jetzt natürlich irdisch
sein soll: Treibhaus des Planeten Erde (außerdem
kann die neue Religion auf das Beispiel Venus verweisen, obwohl
auch bei diesem Beispiel nichts wirklich beweisbar ist,noch
dazu müßte die Venus, um ein wirklich vergleichbares
Beispiel bieten zu können, einst den faustischen Menschen
des Abendlandes sehr ähnliche Menschen beherbergt haben,
um sie zu einem Treibhaus machen zu können), (4.) die
Strafen nicht erst im Jenseits (wie früher), sondern
im Diesseits folgen lassen und eine Milderung dieser
Strafen nur durch Buße in Form von Ablaß
(wie früher), d.h. in Form von Geld (bald: Digitalzentralbankgeld,
wobei die Zentrale selbstverständlich von Gott selbst
geführt wird) zulassen. Apostel und Evangelisten sitzen,
sofern überhaupt noch benötigt und nicht längst
durch Computerprogramme - oft schon genannt: Künstliche
Intelligenz (KI) - ersetzt, vor den Computerbildschirmen,
die Massen werden eben in modernen Zeiten durch Massenmedien
beeinflußt, gelenkt (!); aber trotzdem sind die Massenmedien
nicht die Mächtigsten und die Religionsstifter, sondern
sind nur deren Funktionäre, und zwar zunächst noch
als Menschen, doch bald nur noch als Computerprogramme, als
KI. Mit dem ersten Schritt als der geoffenbarten Religion
gehen auch Philosophierichtungen und Kunstrichtungen einher,
die die geoffenbarte Religion unterstützend begleiten
und deshalb fast ausschließlich als Ideologien (und
praktische Ideologie = Religion) zu deuten sind. Aber auch
diese Arbeit funktioniert technisch hauptsächlich wieder
über das Digitale. Der nächste
Schritt betrifft den objektiven Geist im Sinne von
Recht, Sittlichkeit und Moralität, die genauso
bearbeitet werden, wobei das Recht durch die geoffenbarte
Religion ziemlich energisch verändert wird (vgl. besonders
die vielen UNO-Resolutionen seit dem Ende des Kalten
Krieges, weil der Weg für sie seitdem offener geworden
ist, die das Recht umgekrempelt, umgestürzt, revolutioniert
haben), weil es mit und nach der geoffenbarten Religion nur
noch ein Recht, eine Sittlichkeit und eine Moralität
in ihrem Sinne geben soll. Wieder ein Schritt
weiter haben wir es mit dem subjektiven Geist zu tun.
Für Hegel bedeutete dieser hauptsächlich: Anthropologie,
Psychologie und Phänomenologie des Geistes. Ich möchte
mich aber nicht zu sehr an seine Philosophie, sein System
anlehnen. Jedenfalls wird auf dieser Stufe das, was auf den
beiden Stufen zuvor auf absolute (Stufe 1) und objektive (Stufe
2) Weise geschehen ist, in die Tiefen der einzelnen Geister,
Seelen, Organismen so stark gepumpt, daß man bei ihnen
von einem eingeimpften Mem sprechen kann (andere nennen die
Wirkungen dieser Impfung auch Gehirnwäsche). Man sieht,
daß die bisherigen drei Stufen eng beieinander liegen
(das ist im L-Modell
übrigens auch so: Text[em], Bitext[em] und N-Text[em]).
Die nächste Stufe habe ich Philosophie
genannt, wohlwissend, daß sie bei Hegel im absoluten
Geist enthalten ist; doch mein Modell weicht ein wenig von
seinem ab, wie schon mehrfach gesagt. Gemeint ist Philosophie
hier in einem systemtheoretischen bzw. ordnungsmäßigen
Sinne, also so, wie sie sich zeigt, wenn man sie einordnen
will, und nicht so, wie sie auch sein kann, z.B. so wie eine
im absoluten Geist enthaltene Philosophie (**),
und wenn man sie einordnet, dann ist sie so etwas wie eine
Durchschnittsphilosophie (vielleicht wie die von
Voltaire?) oder eine Kathederphilosophie. Jedenfalls
muß auch die Philosophie gleichgeschaltet werden, wenn
man eine geoffenbarte Religion durchsetzen will; aber es ist
schon nicht mehr so entscheidend wie noch auf den vorherigen
Stufen. Es ist ähnlich wie im L-Bereich mit dem Satz
gegenüber dem Text. Bei der nächsten
Stufe fällt dieser Unterschied noch etwas größer
aus - er entspricht im L-Modell dem Unterschied zwischen Wort
und Text - und ist hier der zwischen Logik und Geist (im Sinne
von subjektivem, objektivem und absolutem Geist). Ob man die
Logik dermaßen verbiegen kann wie den ihr übergeordneten
Geist? VVielleicht, aber der Geist ist nicht nur der Logik
übergeordnet, sondern auch offener als die Logik und
also die Logik geschlossener als der Geist.
Zuletzt wird man es sogar auch mit der Mathematik versuchen,
doch die ist noch geschlossener als die Logik - jedenfalls
aus systemtheoretischer Sicht. Man wird
immer versuchen, allegerade genannten Taxa mit den sie jeweils
umgebenden - das Ideale, das Reale, das Wahre/Falsche, das
Gute/Böse und das Schöne/Häßliche -,
so einzunorden, daß sie mit dem, was beabsichtigt
ist, übereinstimmen, aber von denen, die diese Absicht
möglichst nicht durchschauen sollen, nicht als eine Unnormalität,
Krankheit, Mutation, Revolution, sondern als eine Normalität
usw. erscheint. Die neue, geoffenbarte Religion erscheint
dann insgesamt und in jedem Teil als das Ideal, das real,
wahr, gut und schön zu jeder Zeit ist.
Es kann sogar so weit kommen, wie Koch gesagt
hat, daß das systematische Gesamtverhalten der
Welt, und auch das ist Sprache (weil: Zeichen!), Stadien
aufweisen kann, in denen es jeweils eines der
höheren Systeme verliert (erst M, dann L usw.), nur
gewisse Grundsysteme in PH können letzlich nicht verlorengehen
(**).
Gehen wir beispielsweise davon aus, daß beim genetischen
Abbau (Geschlossenheit=>Offenheit), der ja wie ein metagenetischer
Aufbau (Geschlossenheit=>Offenheit) geschieht (also im
MC-Modell
von M bis PH) M bereits verlorengegangen ist oder in bestimmten
Kulturkreisen oder für bestimmte Menschen eines Kulturkreises
gar nicht existiert, und nun ein metegenischer Abbau (Offenheit=>Geschlossenheit),
der wie ein genetischer Aufbau (Offenheit=>Geschlossenheit)
geschieht (also im MC-Modell von PH bis M), geschehen soll,
weil ja das Bewußtsein bzw. die Lenkung sich gern
genetischen Aufbau vorstellt bzw. vortäuscht, obwohl
es metageneischen Abbau betreibt, dann muß man die
Überlegungen, die ich im letzten Absatz dargestellt
habe (**),
nicht für das M-Modell,
sondern für das L-Modell
anstellen, was heißt, daß nicht bei M, sondern
bei L begonnen werden muß, wenn dem obigen Beispiel
zufolge eine geoffenbarte Religion sich durchsetzen
soll.
|
Geschichte |
Genese |
Aufbau  |
Abbau  |
Metagenese |
Abbau
|
Aufbau  |
|
Von
der Offenheit zur Geschlossenheit |
Von
der Geschlossenheit zur Offenheit |
|
|
Denn jeder Weg der Umwälzung, Revolution, Mutation, Krankheit
usw. ist wie der Weg, den der metagenetische Abbau der Kompetenz
(in diesem Fall: der linguistischen Kompetenz [L-Kompetenz])
geht: von der Offenheit in Richtung Geschlossenheit, d.h.
in umgekehrter Richtung der Metagenese, obwohl es sich um
einen metagenestichen Abbau handelt, doch dieser ist eben
ein Abbau, der, um umgekehrt zum metagenetischen Aufbau zu
sein, nur noch dem genetischen Aufbau ähneln kann, denn
auch dem genetischen Abbau kann er nicht ähneln, weil
der genetische Abbau und der metagenetische Abbau nicht gleich
sind, weil Genese und Metagenese nie in gleicher Richtung
verlaufen können, und metagenetischer Abbau und metagenetischer
Aufbau können sich ebenfalls nicht ähneln, weil
eben Aufbau und Abbau sich per Definition - linguistisch gesagt:
wegen ihrer Wortbedeutung (Logem/Lexem + Semem) - gegenseitig
ausschließen, es sei denn, daß es sich um zwei
verschiedene, also um den jeweils genetischen einerseits und
den jeweils metagenetischen andererseits handelt. In dem eben
genannten Beispiel wird das, was im vorigen Fall im M-Bereich
geschehen ist (**),
jetzt im L-Bereich geschehen (es gibt auch für die anderen
Bereiche solche Beispiele - ausgenommen, aber auch nur zum
Teil ist Koch zufolge der PH-Bereich. Das vormals im M-Bereich
zu findende höchste Bewußtsein ist jetzt im L-Bereich
zu finden. Weil es sich in diesem Beispiel um eine metagenetischen
Abbau handelt, der, wir wir gelernt haben, dem genetischen
Aufbau ähnelt, d.h. daß wir es mit dem Weg von
der relativen Offenheit zur relativen Geschlossenheit
(**)
zu tun haben, wird jetzt also nicht bei den Taxa absoluter
Geist, Idealität/Realität, Wahres/Falsches, Gutes/Böses
und Schönes/Häßliches (**|**),
sondern bei den Taxa N-Textem, Referem, Semem, Repräsentem,
Graphem, Phonem anzufangen sein. Wir dürfen nicht
vergessen, daß für die meisten Menschenm der M-Bereich
ohnehin nicht existent zu sein scheint, und ebenfalls in Erinnerung
behalten, daß Koch zufolge auch die Bereiche L, SEM,
SZ, PX und sogar auch Teile von PH verlorengehen können,
so daß wir mit dem Beispiel, daß nur
M fehlt und wir bei L anfangen können, gar
nicht so sehr große Unterschiede haben wie z.B. mit
dem Beispiel, daß M, L, SEM, SZ und PX fehlen und wir
bei PH anfangen müssen (die Naturkatastrophe ist meisten
der Fall, der einem zu diesem Beispiel zuerst einfällt).
Was geschieht nun gemäß dem genannten Beispiel
in L, wenn M nicht existiert? Ich habe auf der Webseite Sprachgeschichte
ein solches Beispiel durchgespielt (**).
Auch in dem dortigen Beispiel ist der Abbau gelenkt bzw. verstärkt
(verstärkt nämlich dann, wenn der Abbau sowieso
schon im Gange ist). Nur ist das dortige Beispiel im Vergleich
zu dem hiesigen Beispiel weniger konkret, weil es mir beim
dortigen Beispiel damals mehr um die Strukturen als um den
Grund für die Veränderung ging. Jetzt aber haben
wir ein konkreteres Beispiel (aus dem letzten Absatz): Geoffenbarte
Religion. Was muß getan werden, um eine neue Religion,
die sich als geoffenbarte Religion zeigen soll, durchzusetzen?
Wenn eine neue Religion ohnehin schon im Anmarsch ist, muß
sie von den Lenkern nur noch in ihre Richtung gelenkt werden,
und zwar so, daß sie sich als geoffenbart zeigen kann
(auch dann, wenn sie es nicht tut [sie muß nur dazu
geeignet sein]). Dieser letzte Satz ist also das, was die
Geschichte in den Bereich hineinbringt, denn die Geschichte
ist eine unbedingte Voraussetzung. Vor der Gegenwart gab es
ja auch schon Gerede (Texte). Das, was geschichtlich passiert,
also geschehen ist, nennt Koch
(realisierte Geschichte [die systematische Geschichte nennt
er H]). In unserem Beispiel trifft
zuerst auf die gegenwärtige Situation (Si) im N-Textem,
das zu ihm gehörige Referem und das zu ihm gehörige
Repräsentem, die alle drei einer geoffenbarten Religion
gegenüber sehr offen, abiträr, aber auch unseriös
bis lächerliche und zynisch eingestellt sind, d.h.: die
Lenkung (Kontrolle), die ja die geoffenbarte Religion als
Ziel verwirklichen will, schränkt die Freiheit der Rede
und also die Offenheit bzw. Arbitrarität des N-Textems
ein und benutzt an deren Stelle andere N-Texteme, die aber
immer wieder dasselbe Muster zeigen; bestimmtes in den N-Textemen
Bezeichnetes (zunächst Refereme, dann auch Sememe) und
bestimmtes Bezeichnendes (zunächst Repräsenteme,
dann auch Grapheme und Phoneme) werden mit einem Tabu belegt,
wobei die Begründung dafür aus der Geschichte kommt
und stets wiederholt erwähnt (getextet) wird: Bestimmte
Menschen haben die Erde vergewaltigt, erhitzt, zum Kochen
gebracht und wollen damit nicht aufhören; sie sind böse
und gehören dafür bestraft (diese Begründung
habe ich deswegen etwas extrem dargestellt, um sie noch mehr
zu verdeutlichen). Es wird zwar angeblich auch öffentlich
darüber diskutiert, z.B. im Fernsehen, im
Internet, in den Zeitungen, also in den Massenmedien (soziale
Medien bedeuten übrigens auch nichts anderes als
die gleichgeschalteten, also gelenkten Massenmedien), aber
nur, um den Schein von Pluralismus und damit Redefreiheit
zu wahren, doch im Hintergrund ist man schon dabei, die Bitexteme
und bald auch die Texteme mit Tabus zu belegen, die nur die
eine Bedeutung haben: das Ziel, eine neue Religion als geoffenbarte
Religion zu erreichen, und alles, was dem im Wege steht, eine
Opposition bietet, zu tabuisieren, z.B. dadurch, daß
die Rede gegen dieses Ziel als Hate Speech gebrandmarkt
wird. Dialoge u.ä. Bitexteme sowie alle Texteme, die
dem Ziel im Wege stehen können, werden tabuisiert, später
verboten, und zwar zunächst so, daß von Verbot
keine Rede ist, sondern nur von Außenseitern, die mit
Schimpfwörtern (jetzt sind wir schon beim Wort [Logem/Lexem])
gebrandmarkt werden: Antisemit, Nazi, Rassist, Faschist,
Verschwörungstheoretiker usw., später z.B. Aluhüte,
Querdenker usw.. Die Lenkung und also auch die Tabuisierung
beziehen sich somit nicht nur auf den Text-Bereich (N-Textem,
Bitextem, Textem) sondern ebenfalls auf die L-Teilbereiche
Satz (Syntakteme), Wort (Logeme/Lexeme) und die kleinsten
Formen mit Bedeutungsunterscheidung (Mopheme) und ihre jeweiligen
Phoneme, Grapheme, Repräsenteme, Sememe und Refereme.
Bestimmte Satzstrukturen (Syntakteme) und deren Sememe, Refereme,
Repräsenteme, Grapheme und Phoneme zeigen angeblich oder
auch nicht nur angeblich eine Opposition gegen Lenkung und
Tabuisierung der bisher davon betroffenen Sprachformen (Sprache
bedeutet nicht nur L-Bereich, sondern auch M- und SEM-Bereich,
und zwar ebenfalls zu 100%, und sie geht über den SZ-
und den PX-Bereich [beide bedeuten zu 70% Sprache, beschäftigen
sich mit Zeichen, tun aber so, als ginge es ihnen immer nur
um den/die Menschen, den/die sie versubjektivieren
oder zum versubjektivierten Objekt und verobjektivierten Subjekt
machen] hinunter bis zum PH-Bereich, aber die Kontrolle über
sie geschieht hauptsächlich über L). Daß bestimmte
Wörter (Logeme/Lexeme) von der Lenkung und Tabusierung
betroffen sind, habe ich eben voreilig schon kurz erwähnt.
Viele Wörter werden zunächst nicht verboten, sondern
durch die stets wiederholten Sprachformen an den Rand
gedrängt, allmählich eliminiert, ersetzt und dann,
wenn sie trotzdem benutzt werden (Opposition, Widerworte),
schließlich ebenfalls tabuisiert, geächtet, manchmal
sogar durch richterliche Gewalt. Dazu gehören also nicht
nur mündlich (phonetisch), sondern auch schriftlich (graphisch)
und sonstwie (repräsentisch) dargestellte Logeme/Lexeme.
(Wissen Sie [noch], wann und warum das Hakenkreuz per Gesetz
verboten wurde?) All die kleineren Formen, aus denen ein Tabuwort
besteht, werden dadurch ebenfalls von der Lenkung, der Tabuisierung,
der Diskriminierung, der Ächtung, dem Verbot und der
möglichen Strafverfolgung ausgesetzt. Im umgekehrten
Fall werden Wörter, die sich referentiell oder/und semantisch
zumeist auf die Tabuwörter beziehen, beschönigt
(euphemisiert), z.B.: Positive Action (= angeblich
positive Diskriminierung, in Wirklichkeit ist
jede Diskrimnierung negativ, also ist hier gemeint: Dirkrimnierung
der Weißen); Black Lives Matter (= Weißes
Leben zählt nicht), was als ein Aufruf an Schwarze zum
rassistischen Mord an Weißen gedeutet werden kann und
auch wird; Entnazifizierung (= überall sind Nazis,
und die müssen entfernt werden); Klimaleugner
(es gibt ein Klima, was diese sogenannten Klimaleugner angeblich
leugnen - hinter diesem Schimpfwort steckt die immer wieder
aufzufrischende Erinnerung an und Aufmerksamkeit auf das Ziel:
Geoffenbarte Religion) usw.. ind sie bei dem letzten klitzekleinen
Morphem mit den klitzekleinsten Phonemen, Graphemen, Repräsentemen;
Sememen, Referemen angekommen, schließt sich der Kreis
vorerst wieder.
Es sollte noch angemerkt werden, daß jedes N-Textem,
jedes Bitextem, jedes Textem, jedes Syntaktem, jedes Logem/Lexem
und jedes Morphem immer von seinem jeweiligen Semem begleitet
wird, denn ohne Bedeutung wären sie nicht nur bedeutungslos,
sondern auch sinnlos, zwecklos, ziellos (schlecht für
unsere Lenker). Sie haben auch stets ihre Refereme, die
- anders (weil etwas unabhängiger arbiträrer,
offener) als die Sememe - sich auf die außerlinguistische
Welt beziehen und wie die Sememe auf der Seite des Bezeichneten
zu finden sind. Sie haben auch stets ihre Phoneme/Grapheme
und Repräsenteme, die auf der Seite des Bezeichnenden
zu finden sind. Jedes Zeichen hat ja zwei Seiten: die des
Bezeichnenden und die des Bezeichneten. Das Bezeichnende
ist der Zeichenkörper, die Form, d.h.
das, womit bezeichnet wird (nämlich mit Phonemen,
Graphemen, Repräsentemen), und das Bezeichnete ist
die Bedeutung, der Inhalt, d.h. das, was
bezeichnet wird (nämlich Sememe, Refereme).
Bereich |
Wissenschaftsgegenstand |
SACHLICH |
TATSÄCHLICH |
M |
Z, S, O |
Z, S, O |
L |
Z , S, O |
Z, S, O |
SEM |
Z , S, O |
Z, S, O |
SZ |
Z , S, O |
S, O, Z
|
PX |
Z , S, O |
S, O, Z
|
PH |
Z , O, S |
O, S, Z
|
|
|
Z |
= |
Zeichen |
S-O |
= |
Subjekt-Objekt-
Beziehung |
Es wundert nicht
mehr,
daß PH, PX und SZ
mit Wissenschaft kaum
noch etwas zu tun haben,
daß sie zeichenfeindlich,
d.h. wissenschaftsfeindlich
geworden sind.
|
|
Deshalb wäre jeder Wissenschaftsbereich gut beraten,
zuerst vom Zeichen selbst auszugehen und danach erst die Zeichenbenutzer
zu erforschen, was zumeist sowieso nur hinausläuft auf:
Zeichensender (der nämlich zumeist zum Subjekt oder verobjektiviertem
Subjekt oder versubjektivierten Objekt gemacht wird) und Zeichenempfänger
(der nämlich zumeist zum Objekt oder versubjektiviertem
Objekt oder verobjektivierten Subjekt gemacht wird). Alle
Wissenschaftsbereiche, die vor der Genetik bzw. der
Biologie liegen, sind auch deshalb so sympathisch (gewesen),
weil ihr Forschungsgegenstand kein Lebewesen und erst
recht kein Mensch (gewesen) ist. Mittlerweile sind
sogar auch schon Teile des PH-Bereiches, viel mehr aber noch
große Teile des PX-Bereiches und fast der gesamte SZ-Bereich
wissenschaftsfeindlich und nur deshalb erfolgreich,
weil sie von den Mächtigsten der Welt Geld dafür
bekommen, daß sie deren Wünsche erfüllen,
deren Ziele vertreten, verteidigen und verbreiten. Dieser
Prozeß schreitet immer schneller voran, hinab, denn
es ist ein Abbauprozeß, betrifft den Abbau der Wissenschaft.
Die Abbauleitung liegt bei den Destrukitivisten und Nihilisten.
Aber die Lenkung hinter ihnen liegt beim Geld. Wenn das Geld
und damit die Macht die Wissenschaft übernimmt, dann
geht es eben nur noch um Subjekt und Objekt (nun sogar auch
in den Wissenschaftsbereichen, die vor der Biologie
liegen), und zwar nicht nur im wissenschaftstheoretischen
bzw. erkenntnistheoretischen Sinne, sondern auch und besonders
im Sinne der Kontrolle, weil man Subjekt und Objekte viel
wirksamer kontrollieren kann als die Zeichen zwischen ihnen.
Wenn die Wissenschaftler mit ihrem Gegenstand ihr
Objekt meinen, geben sie damit ja zu,
daß sie zeichenfeindlich und somit wissenschaftsfeinldich
sind. Sie wollen mit ihrem versubjektivierten Objekt
bzw. verobjektivierten Subjekt nur zu einer immer
wirksameren Kontrolle durch die Mächtigen dieser Welt
beitragen, von denen sie sich über das Geld, das sie
von ihnen zu Forschungszwecken (= Machtinteressen
der Mächtigsten) bekommen haben, abhängig gemacht
haben. Galileo Galilei oder Johannes Kepler, um zwei klassische
Beispiele zu nennen, die auch Empirie betrieben haben, wären
niemals zu ihren Ergebnissen gekommen, wenn sie die Körper
- Steine, Planeten und Monde - nur als Objekte (oder gar
Subjekte [ ]!)
und nicht die Zeichen beobachtet hätten, die zwar auch
von diesen Körpern mitausgehen, aber zumeist von anderen
Gegebenheiten wie der Erdanziehung oder anderen Körpern
wie der Sonne, der Milchstraße beeinflußt sind,
die auch wieder nur über ihr Verhalten (= Zeichen =
Sprache) erforscht, erkannt werden können, während
sie selbst als Masse für die Forschung im Grunde fast
nichts sind, wenn sie sich nicht bewegen, verändern,
d.h. ihre Bewegung, Veränderung zeigen (=> Zeichen
= Sprache). Erst kommen die Zeichen, die Sprache, danach
erst irgendwelche Beziehungen (Relationen) zwischen den
Körpern, die nämlich selbst nicht zur Erforschung,
sondern lediglich zu den Ergebnissen der Erforschung
von Zeichen und deren Beziehungen gehören (=> Zeichen
= Sprache). Es ist gerade die Empirie, die das zeigt (=>
Zeichen = Sprache), während die Theorie entweder von
dem ausgeht, was die Empirie gezeigt (=> Zeichen = Sprache)
hat, oder der Empirie vorschreibt (=> Zeichen = Sprache),
was sie tun und lassen soll. Empirie und Theorie gehen gegenläufige
Wege - so wie es Genese und Metegenese tun. Die Kontrakurrenz
ist eigentlich erst dann ohne Gefahr für die Erkenntnis
nützlich, wenn sie als solche erkannt wird. (**).
Wenn sie als solche nicht erkannt wird, werden auch
die metagenetischen Fehlschlüsse als solche
nicht erkannt.
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Geschichte |
Genese |
Aufbau  |
Abbau  |
Metagenese |
Abbau
|
Aufbau  |
|
Von
der Offenheit zur Geschlossenheit |
Von
der Geschlossenheit zur Offenheit |
|
|
|
Wenn eine Person bei sich erstmals eine Demenz feststellt,
wird sie garantiert nicht zuerst festellen, daß die
Welt untergeht (PH), daß sie selbst stirbt (PX), daß
sie die Familienzugehörigkeit verliert (SZ), sondern
schon eher, aber auch höchstwahrscheinlich nicht, daß
sie so etwas wie ein instinktives Gedächtnis verliert
(SEM) oder die linguistische Sprache veriert (L), sondern
zuerst, daß etwas, was im höchsten Bewußtsein
zur Gewohnheit geworden ist, nun nicht mehr so gut erinnert
wird (M) (z.B. daß das Kannichen, das man ja vom Schwiegersohn
bekommen und bisher jeden Tag gefüttert hat, nun auf
einmal nicht mehr gefüttert worden ist und diese Tatsache
nur deswegen später und vorübergehend ins Gedächtnis
gerufen worden ist, weil es jemand der Person erzählt
hat, die auch das bald wieder vergessen wird). So oder so
ähnlich fängt die Demenz an - abgesehen von anderen
Symptomen (= Zeichen = Sprache). Was zuletzt aufgebaut
worden ist - und das ist für die meisten Menschen
gemäß ihrer Genese dem MC-Modell
zufolge M -, das wird zuerst abgebaut. (Vgl. z.B.
im MC-Modell: Genetischer Aufbau von PX bis zu M; d.h. von
links [relativ offen, relativ chaotisch, relativ arbiträr]
nach rechts [relativ geschlossen, relativ geordnet, relativ
verbindlich]; danach genetischer Abbau in umgekehrter Richtung.)
Wenn bei einem Kind Aphasie
auftritt, dann baut es zuerst diejenigen linguistischen
Formen ab, die es zuletzt aufgebaut hat. Es ist also nicht
gleich völlig sprechunfähig, sondern verliert
zuerst z.B. die palatalen Phoneme, weil es die zuletzt aufgebaut
hat (woran der Kenner übrigens schon erkennen kann,
wie alt das Kind in etwa ist). Ein Schüler, der es
gerade geschafft hat, Texte der Argumentation gut zu verstehen,
und plötzlich feststellt, daß er genau das nicht
mehr kann, wird deswegen nicht gleich die Fähigkeit
zur Lautproduktion verlieren, sondern nach dem Verlust seiner
Textkompetenz, die selbst schon sehr komplex ist und darum
eine relativ lange Zeit für den Abbau braucht, zunächst
die Satzkompetenz, dann die Wortkompetenz, danach die Morphemkompetenz
und schließlich die Graphem- und Phonemkompetenz verlieren.
Eine degenerierende Kultur wird zuerst die höchsten
geistigen Fähigkeiten und die damit in Verbindung stehenden
Bewertungen verlieren (abbauen [höchstwahrscheinlich
obendrein noch gelenkt {vgl. unser Beispiel oben **}]),
dann die Philosophie als solche, die Logik als solche, die
Mathematik als solche, weil sie das alles als zu große
Zumutung deutet und die Fehler dafür bei denen sucht,
die all diese M-Fähigkeiten noch haben. Danach wird
diese Degeneration über L, SEM, SZ bis PX (denn jede
Kultur besteht ja aus Lebewesen) weitergehen, d.h. zum Schluß
sind sogar alle Mitglieder dieser Kultur verschwunden.
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Die
Phasierung ist nicht so zu verstehen, als gäbe
es z.B.
in der 1. Phase nur Genese, in der 2. und 3.
Phase nur
Metagenese und in der 4. Phase wieder nur
Genese.
Mal ist die Genese, mal die Metagenese vorherrschend.
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Um diese Prozesse im Modell richtig nachvollziehen zu können,
muß man wissen, ob es dabei um Öffnung oder Schließung,
um Aufbau oder Abbau, um Genese oder Metagenese geht: Wenn
Schließung als Aufbau, dann Genese im Aufbau;
wenn Öffnung als Aufbau, dann Metagenese im
Aufbau; wenn Schließung als Abbau, dann Metagenese
im Abbau; wenn Öffnung als Abbau, dann Genese
im Abbau. Es ist ein Kreislauf, ein Zyklus: (1) Genese
im Aufbau als Schließung, (2) Metagenese im
Aufbau als Öffnung, (3) Metagenese im Abbau als
Schließung, (4) Genese im Abbau als Öffnung.
Weil es auch Prozesse ohne Bewußtwerdung (Metagenese)
gibt, so daß dann also die gesamte Metagenese fehlt
und folglich der Zyklus nur zweistufig ist: Genese im
Aufbau als Schließung (siehe Stufe 1) und Genese
im Abbau als Öffnung (siehe Stufe 4). Andererseits
kann man auch nur die Bewußtwerdung bzw. Metegenese
allein (d.h. ohne Genese) als zweiphasigen Zyklus beschreiben:
Metagenese im Aufbau als Öffnung (siehe Stufe
2) und Genese im Abbau als Schließung (siehe
Stufe 3).
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Nicht
Gleichheit, aber Ähnlichkeit mit den Jahreszeiten
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Bei uns sind Winter
und Frühling im Aufwärts und Sommer und
Herbst im Abwärts. In den Tropen gibt es nur
zwei Jahreszeiten: Regenzeit und Trockenzeit. Stellen
Sie sich vor, es gäbe nur Genese, keine
Metagenese, oder nur Metagenese, keine
Genese.
|
Im vierphasigen Zyklus enthält die Metagenese mit der
Stufe 2 eine noch relativ kleine Problematisierungsphase,
doch mit der Stufe 3 die größte Problematisierungsphase
(**),
die immer wieder von Störungen betroffen ist, während
die Genese mit der Stufe 1 die Stellgröße
und mit der Stufe 4 den Regler darstellt, der
über die Meßeinrichtung verfügt
und die für den Vergleich und die Entscheidung für
die Stellgröße zuvor notwendige Sollwertseinstellung
mit einem übergeordneten System teilt, weil er hierbei
von dessen Zielsetzungen abhängig ist. (Vgl. die von
Koch abgebildeteten Regelkreise [**]
und den von mir entworfenen Regelkreis als Ergänzung
des Kochschen Regelkreises zur linguistischen Multivariabilität
[**]).
Das Bewußtwerden (Metagnese) ist eine Umkehrung
der Genese (**).
Diese Tatsache allein schon deutet auf Probleme hin. Und Koch
weiß, daß die Metagenese von der
dem artikulierbaren Bewußtsein des Menschen zugänglichsten
Struktur der Welt ausgeht, nämlich von bestimmten Größen
der Sprache, und darauf genetisch-erkenntnistheoretisch
die Welt aufzubauen trachtet. Letzterer Fehlschluß eignet
auch fast allen Schulen der Philosophie und natürlich
der Theologie: »Am Anfang war das Wort ...«.
(**).
Meinem Modell zufolge ist es z.B. so, daß die Genese
am Ende der Phase 4, in der sie in Richtung Offenheit abbaut,
um sich mit Hilfe des übergeordneten Systems - das ist
der jeweilige Metabereich (z.B. für die Linguistik
[L] die Metalinguistik [ML], für die Mathematik
[M] die Metamathematik [MM], für die Physik [PH]
die Metaphysik [MPH, nur darf die sich leider so nicht
mehr nennen], für die Wissenschaft [W] die Metawissenschaft
[MW]), in dem sich der jeweilige Pan
und damit auch der blinde Fleck (**|**|**|**|**|**)
befindet - eine neue Stellgröße zu
geben, zu sich selbst zurückkommt, da sie ja danach,
nämlich in der Phase 1 mit einer neuen Stellgröße
versehen , von der Offenheit aus in Richtung Geschlossenheit
aufbaut.
Alles Werdende muß irgendwann auch vergehen. Denn:
Alles Gewordne ist vergänglich (Spengler).
Und: Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis
(Goethe).
Also selbst die Dinge ohne Bewußtsein, die geworden
sind, sind vergänglich und deshalb ein Gleichnis. Es
bleiben nur wenige Phänomene übrig, den Kenntnissen
der heutigen Physiker zufolge zuletzt nur noch Strahlung
(**|**).
Ist ein Wesen ohne Bewußtsein, dann ist sein Werden
ein Weg der Genese allein (also: ohne Metagenese).
Es baut auf und baut ab. Es schließt und öffnet.
Es wird und vergeht. Dabei sind beide Prozesse von Anfang
an beteiligt, nur beherrscht der eine den anderen jeweils.
Ist die Metagenese (Bewußtwerdung) dazugekommen, ist
das Bewußtsein dazugekommen.
Noch einmal der Vergleich mit den Tropen, wo es nur Regenzeit
und Trockenzeit gibt und die Sonne um Punkt 6 Uhr aufgeht
und um Punkt 18 Uhr untergeht - jedenfalls am Äquator
und in Äquatornähe. In anderen Gebieten ist das
grundsätzlich nicht anders, aber dank der Neigung der
Erdachse gibt es in ihnen vier Jahreszeiten, hat sich anderes
Wetter eingemischt und geht die Sonne je nach Jahreszeit früher
oder später auf oder unter als am Äquator. Hier
sind aus den eigentlich zwei Jahreszeiten vier Jahreszeiten
geworden (und werden übrigens irgendwann ebenfalls vergehen).
Auch Erscheinungen mit Bewußtwerdung (Metagenese)
und folglich eben auch mit Bewußtsein
bauen auf und bauen ab, und zwar grundsätzlich genauso
wie Erscheinungen ohne Bewußtwerdung und
folglich eben auch ohne Bewußtsein. Beim
Aufbau ist auch schon Abbau dabei (er übt schon),
doch unterliegt er der Herrschaft des Aufbaus; beim Abbau
ist auch noch Aufbau dabei (er wehrt sich noch),
doch unterliegt er der Herrschaft des Abbaus. Selbst beim
Menschen ist es eigentlich ganz einfach: Man geht seinen Weg
erst ohne Bewußtwerdung über ihn ([1]),
dann geht man den Weg der Bewußtwerdung bis zu dem Wendepunkt,
an dem einem bewußt wird, daß der umgekehrte Weg
gegangen werden muß ([2]),
geht diesen ([3])
und bekommt auf dem letzten Weg gesagt, was so alles neu eingestellt
und gemacht werden muß ([4]).
Danach wiederholt sich der Zyklus, beginnend mit den zuletzt
eingestellten neuen Größen/Werten.
Das eigentliche Problem für die Erkenntnis ist nicht
die Funktionstüchtigkeit und damit die Richtigkeit der
Zyklizität oder des Kybernetismus, auch nicht so sehr
die des Systems oder der Systemtheorie, sondern die Notwendigkeit,
das einem jedem System ein anderes System (vgl. z.B. den Pan)
übergeordnet werden muß, das den blinden
Fleck (**|**|**|**|**|**)
verrät, so daß man sagen muß, daß kein
Erkennen, kein Wissen, keine Weisheit der Weisheit letzter
Schluß sein kann. Norbert Bolz sagte in seinem 2008
erschienen Buch Das Wissen der Religion:
Man denkt immer im Rahmen eines Glaubens. Nicht du hast
einen Glauben, sondern der Glaube hat dich. Man denkt mit
dem, was man glaubt - dieses Bewußtsein haben die Intelligenten
unter dem Frommen den aufgeklärten Universalisten voraus.
Mit anderen Worten: Der Glaube, der uns hat, ist der blinde
Fleck unseres Denkens. (**).
Der Glaube ist der blinde Fleck der Erkenntnis.
(**).
Gott ist ein Symbol für den blinden Fleck der Wissenschaft.
(**).
Ähnliches gilt auch für die Sprache, so daß
ich sage: Nicht du hast die Sprache, sondern die Sprache
hat dich.
***
Noch kurz ein Wort zu bestimmten Modellen aus der Wissenschafts-
bzw. Erkenntnistheorie oder bestimmten Philosophien des
20. Jahrhunderts, besonders den ontologisch fundierten Philosophien,
die sehr stark auf die Erkenntnis gehen, z.B. Martin Heideggers
Fundamentalontologie
oder Nicolai Hartmanns Neue Ontologie mit ihrer Schichtenlehre.
Hartmanns Modell hat mit meinem sehr viel Ähnlichkeit
und geht zurück auf Aristoteles. Ich habe mich an vielen
verschiedenen Stellen meines Webangebots damit beschäftigt,
aber auch mit Kochs Modell und nicht zuletzt mit meinem
eigenen, das auch sehr viele Anleihen bei Koch genommen
hat.
Die folgende Abbildung zeigt die Gemeinsamkeiten der drei
genannten Modelle. Noch am 06.12.2021 habe ich auf den Gästebucheintrag
des Herrn Heermann (**)
mit einem Vergleich reagiert, nämlich mit einem Vergleich
von Hartmanns ontolgischer Erkenntnistehorie und Luhmanns
Systemtheorie, bei dem ich auch darauf einghe, wie ich mein
ökonomisches Seinsverhältnis verstehe und warum
es auch mit Heideggers Konzept der Sorge
im Rahmen des In-der-Welt-Seins
(**)
zu tun hat. Daß die Sprache für
mich einen sehr hohen Stellenwert hat, habe ich in den letzten
Absätzen ziemlich klargestellt. In meinem Modell, das
Sie in der Abbildung links sehen können, wird das zunächst
nicht deutlich. Aber wenn Sie dort genau auf das Wort Kultur
achten, und zwar auch da, wo es in einer Wortkomposition vorkommt
(Naturkultur, Kulturnatur), dann müßte Ihnen eigentlich
auffallen, daß es fast überall auftritt
- Ausnahme: Physik, Chemie, teilweise auch Biologie und Mathematik,
und die Sprache hat mit allen Bereichen der Natur und
Teilnatur zu tun (es gibt ja auch den natürlichen Aspekt
der Sprache, nämlich den phonetischen [= physikalischen],
physiologischen, neurologischen [= biologischen], und wenn
man wie Galileo Galilei die Mathematik als eine für die
Wissenschaft zu enträtselnde Sprache der Natur
verstehen will, dann ist auch der mathematische als
der geistig-ideal-natürliche Aspekt, wie ich ihn nennen
möchte, gegeben [nur die Chemie scheint mit der Sprache
nicht viel zu tun zu haben {dafür ist sie aber selbst
sehr sprachlich }]).
Das Leben ist eine natürliche
und kulturelle Statik
(Struktur) der Sprache, doch Genese und Metagenese
bedeuten die Dynamik (Geschichte) der
Sprache.
|
|
Die rechte Abbildung zeigt in etwa die Anteile, die die Sprache
an der Modellwelt und also auch an der Welt insgesamt hat
(achten Sie einfach nur auf das helle Yang (es steht übrigens
für: hell, hoch, hart, heiß, positiv, aktiv, bewegt,
männlich). Auch dort ist die Chemie als fast sprachloser
Bereich zu sehen. Yang, das man in der Abbildung als den Repräsentanten
der Sprache deuten kann, hat Anteile an allen acht Bereichen,
aber an dem Bereich der Chemie hat es nur ganz wenig Anteil.
Wenn man den Anteil an der Sprache nur im Wissenschaftsbereich
meint, dann ist der Anteil der Sprache sogar bei fast 100%
(**|**|**|**|**|**)
- der Rest besteht aus der dumpfen Materie der Dinge und Lebewesen
sowie den Strukturen und Funktionen bzw. Beziehungen zwischen
Subjekt(en) und Objekt(en), die aber allesamt auch wieder
nur mittels Sprache - z.B. zwecks der Information, des Erkennens,
des Wissens - vermittelt werden können. Es kann nicht
nur Natur geben, wenn es Wesen gibt, die auch etwas anderes
als Natur erkennen können, anderes insofern, als daß
es einen Gegenspieler, einen Verneiner, einen Widersacher,
einen Widersprechenden gibt. Umgekehrt hat ja auch die Linguistik
als der Bereich, der sich doch gerade mit dem Hauptsttrom
der Sprache beschäftigt, den geringsten Anteil an dem,
wofür besonders die Chemie steht. Vielleicht sind sie
sich als Oppositionelle (sie liegen sich gegenüber) zu
ähnlich und können sich vielleicht deshalb den kaum
anwesenden Gegenspieler leisten. Es sei noch einmal daran
erinnert, daß Genese und Metagenese sich so unterscheiden
wie Werdung und Bewußtwerdung, das also alle und jede
Wissenschaft die Bewußtwerdung zur Voraussetzung hat
[was nicht heißt, daß keine neue Bewußtwerdung
hinzukommnen kann], daß somit Kochs PH, PX, SZ, SEM,
L, M auf zweierlei Weise gedeutet werden müssen, wie
es Koch ja auch getan hat: von der Genese her und von der
Metagenese her; und PH, PX, SZ, SEM, L, M sind, wie gesagt,
zwar genetisch nicht ganz so sehr wie metagenetsich, aber
metagenetisch jedenfalls zu fast 100%, also fast
rein sprachlich ausgerichtet, gewissermaßen als
Untersysteme des Systems Sprache.
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Gen-Code und Mem-Code bedeuten
die Statik
(Struktur) der Sprache, doch Genese und Metagenese
bedeuten die Dynamik (Geschichte) der
Sprache.
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Die gestrichelte
Linie zwischen der Genese und der
Metagenese steht für die Idealsphäre,
die sich in M
befindet und quasi den Himmelsäquator
darstellt.
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Es ist kein Wunder, daß man ab einen bestimmten Zeitpunkt
der Philosophiegeschichte immer mehr zu der Überzeugung
bzw. dem Glauben kam, daß Ende der Metaphysik und innerhalb
dieser besonders das Ende der Ontologie beklagen zu müssen
oder begrüßen zu können, doch glaube ich,
die Ontologie wie überhaupt die Metaphysik retten zu
können, indem ich auf die Bewegung, das Verhalten, also
die Zeichen und also die Sprache hinweise. Die Sprache ist
das Haus
des Seins (Heidegger) gerade auch deshalb, weil
alle Zeichen Sprache sind, es also bei der Sprache
nicht nur um die linguistische Sprache geht, sondern auch
um die semiotische, die philosophische, logisch-mathematische,
ökologisch-ökonomische und auch um die in allen
anderen Bereichen dieser Welt eine wesentlliche Rolle spielende
Sprache. Man versteht sonst nicht, was wirklich mit dem Haus
des Seins gemeint ist. Man hat die Bedeutung dieses
Ausdrucks nicht verstanden, wenn man meint, es ginge dabei
lediglich darum, daß ein menschlicher Sprecher in einem
Haus wohnt und dort geschont wird; darum geht es auch, aber
eben nicht nur; denn die Sprache war schon vor dem Menschen
da; es gibt Tiersprachen, es gibt sogar Dingsprachen, so daß
man vielleicht sagen kann, daß die Sprache mit den vier
Naturkräften (**)
in die Welt kam ( ).
Die Sprache spricht auch ohne Menschen, ja sogar auch ohne
sonstige Lebewesen.
Ich will Ihre Augen nicht länger foltern. 
Danke für Ihren Eintrag, Hans.
Mit freundlichen Grüßen.
Hubert Brune
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Was Wäre Wenn
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Eingetragen am Sonntag, 11.09.2022 um 11:09 Uhr
Ja, was wäre, wenn ...? Ich habe Ihre Ausführungen
in diesem Gästebuch zu diesem Thema gelesen, Herr Brune, und halte
sie für sehr interessant. Danke dafür.
Weil heute der 11. September ist, der an die Anschläge auf New
York und Washington zum 21. Mal erinnert, frage ich: Was wäre,
wenn diese Anschläge New York und Washington beispielsweise auf
atomare Weise völlig zerstört hätten?
Freundliche Grüße.
W.W.W.
Kommentar von Hubert Brune:
Danke für Ihren Gästebucheintrag, Herr Wenn.
Ich nehme an, Sie meinen mit den Auführungen in
diesem Gästebuch zu diesem Thema (**)
meinen Text zum Thema Antike und Abendland bezüglich
der Frage, was wäre oder nicht wäre, wenn Arminius
keinen Erfolg gehabt hätte und über die linksrheinischen
Gebiete Germaniens hinaus auch die rechtsrheinischen bis zur
Elbe römische Provinz geblieben oder sogar auch noch
die rechtselbischen bis zur Weichsel oder noch weiter eine
solche geworden wären. (Vgl. meine Kommentare vom
28.07.2020 [**]
und vom 30.07.2020 [**].
Hätte Arminius mit seiner Gefolgschaft aus verschiedenen
germanischen Stämmen nicht über Rom gesiegt, wäre,
wenn nicht weiterer Widerstand erfolgt wäre, vielleicht
nach und nach ganz Germanien römisch geworden
und keine faustisch-abendländische Kultur entstanden.
Das ist die für alle weiteren Entwicklungen bis heute
wichtigste Erkenntnis derjenigen Geschichte, in der es zwischen
den Germanen und den Römern unvermeidlich zu immer größeren
und sich zudem immer mehr zugunsten der Germanen auswirkenden
Konflikten kam, d.h.: in der Zeit von 113 v.C., als bei Noreia
(im heutigen Kärnten) die Kimbern und Teutonen die Römer
besiegten, bis 476 n.C., als der Rom und ganz Italien erobert
habende Ostgote Odowaker den letzten römischen Kaiser
(er hieß Romulus Augustulus) absetzte, was das Ende
Roms, das zuvor schon von anderen Germanen erobert worden
war, endgültig besiegelte.
Am 17.11.2018 schrieb ich:
Rom war einfach nicht fähig, ganz
Germanien zu erobern, sondern konnte nur die linksrheinischen
Gebiete Germaniens als Provinzen (Nieder- und Obergermanien
[**|**|**|**])
bis zuletzt halten; zeitweise, nämlich von 12 v. Chr.
bis 9 n. Chr., waren auch die germanischen Gebiete bis zur
Elbe römische Provinz (**|**),
jedenfalls offiziell, praktisch vielleicht eher nur die
Gebiete bis zur Weser oder Oker oder Aller, später,
seit 74, auch wieder das in diesem Gebiet zwischen Rhein
und Elbe befindliche Dekumatland bis zum Limes (**|**),
der 254 aufgegeben werden mußte (**).
Germanien reichte aber in Richtung Osten sogar noch über
die Weichsel hinaus (**|**)
und in Richtung Norden bis Nordskandinavien, wo auch heute
noch die germanische Nordgrenze ist. Die Römer hielten
das Kaspische Meer für eine Bucht des nordischen Ozeans
( )
und waren und blieben schon deshalb an einer Eroberung des
ganzen Germaniens interessiert, denn für sie
hätte diese Eroberung bedeutet, daß ihr Weltreich
nur noch natürliche Grenzen gehabt hätte: den
Ozean im Westen, Norden und Osten und die Wüsten
im Süden (einschließlich Südosten und Südwesten).
Wie gesagt: Schon Cäsar erstrebte diese natürlichen
Grenzen für Rom, und die Umsetzung seiner diesbezüglichen
Pläne begannen schon, bevor er ermordet wurde (**).
Die Behauptung bestimmter spätmoderner Geschichtswissenschaftler,
daß Rom 9 n. Chr. (Varus Niederlage) oder
15/16 n. Chr. (Germanicus Scheitern) oder später
die Eroberung Germaniens aus Kostengründen
aufgegeben hätte, ist falsch. Rom wollte und versuchte
immer wieder, in die Lage zu kommen, Germanien zu erobern,
und erst als es bemerkte, daß es zu dieser Eroberung
nicht fähig war, gab es diese wegen seiner Unfähigkeit
dazu auf. Roms diesbezüglicher Fehler lag also in
seiner Unfähigkeit, ganz Germanien oder auch
nur halb Germanien zu erobern und danach auch dauerhaft
unter Kontrolle zu halten. Rom mußte nicht »verzichten«
und tat es auch nicht, jedenfalls nicht wirklich, sondern
hätte in Form bleiben müssen, doch in
Form war es zu der Zeit, als es um die Eroberung Germaniens
ging, nicht mehr. (Hubert Brune, E-Brief, 17.11.2018,
22:18 **).
Der Fehler der Römer gegenüber den Germanen in
der Zeit von 113 v.C. bis 476 n.C. - das sind summarisch
immerhin 589 Jahre (!) - war also nicht so sehr diese oder
jene Strategie, sondern hauptsächlich der, daß
die Römer gegenüber den Germanen zu der Zeit
mehr für Roms Zukunft hätten tun müssen,
als sie noch in Form waren. Doch die Zeit der Bürgerkriege,
die in etwa von 133 v. Chr. bis 31 n. Chr. dauerte, ließ
außenpolitische Erfolge nur im linksrheinischen Germanien,
aber nicht in dem riesigen rechtsrheinischen zu, weil Roms
innenpolitische Krisen so extrem waren, daß es allein
dadurch schon fast zum Ende gekommen wäre; und danach
war es zwar innenpolitisch gefestigter als in der Zeit der
Bürgerkriege, doch außenpolitisch zu schwach
für eine Eroberung des gesamten Germaniens. Wer innenpolitisch
nicht in Form ist, kann dieses innere Nicht-in-Form-Sein
durch außenpolitische Erfolge noch etwas berichtigen;
wer anschließend aber auch noch außenpolitisch
nicht in Form ist, kann dieses äußere
Nicht-in-Form-Sein kaum noch berichtigen, auch dann nicht,
wenn die innere Form etwas besser geworden ist oder eben
doch nur besser geworden zu sein scheint.
Sicher ist also auch nicht, ob Cäsar der
richtige Mann für die Eroberung des gesamten Germaniens
gewesen wäre, obwohl er die ja auch strategisch gut
durchdacht und geplant hatte, ja sogar kurz vor seiner Ermordung
schon dabei war, sie zunächst einmal, in der ersten
Stufe sozusagen, durch Siege über die Parther und andere
Völker vorzubereiten. Denn Cäsar wollte nach dem
Sieg über die Parther u.a. vom Partherreich aus in
Richtung Kaukasuspässe und Kaspisches Meer, das damals
als eine Bucht des nordischen Ozeans galt ( ),
also von Südosten und Osten her den Germanen in den
Rücken fallen, sie von hinten überfallen (sozusagen),
so daß Rom als Weltreich nur noch vom Ozean und von
Wüsten umgeben wäre. (Vgl. Eduard Meyer, Caesars
Monarchie und das Principat des Pompejus, 1918, S. 472-475,
bes. 475). Dieser Krieg Cäsars war schon in Vorbereitung,
bevor Cäsar ermordet wurde.
Vgl. in meinem E-Brief vom 18.11.2018 unter dem Titel:
Rom konnte gegen Germanien einfach nicht gewinnen.
**
Zu den Anschlägen auf New York und Washington am 11.09.2001.
Wenn die Anschläge auf New York und Washington atomar
erfolgt wären und dabei beide Städte völlig
zerstört worden wären, dann wäre mit höherer
Wahrscheinlichkeit viel mehr Panik ausgebrochen, auch bei
den Politikerdarstellern, weil in dem Fall die Wahrscheinlichkeit
für weniger Lüge und mehr Wahrheit ebenfalls höher
gewesen wäre.
Wohl nicht zufällig reimt sich Nine Eleven
auf Twelve Seven und auch auf Two Twenty Seven.
**
Mit freundlichen Grüßen.
Hubert Brune
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Shirsh
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Eingetragen am Samstag, 16.07.2022 um 16:25 Uhr
Ich glaube, dass wenn der Tod unsere Augen schliesst, wir in in einem
Lichte stehen, von welchem unsere Sonnenlicht nur der Schatten ist.
Arthur SCHOPENHAUER.
Sehr geehrter Herr Brune
Bitte um Nachsicht mich nach Jahren wieder einmal mit einem Zitat in
Ihrem jetzt bereits dritten Gästebuch einen Eintrag zu tätigen.
Mein letzter datiert von 2020.
Diesbezüglich kann ich mich nur wiederholen:
Phantastisch... da wurde ja seither viel geschrieben.
Einmal mehr hoch Interessantes.
Fast möchte ich gestehen, dass mich ihre Kommentare
zu Gästebuch Einträgen mehr interessieren als Ihr eigentlicher
Webauftritt, auch schon etwas abschätzig kultureller Viertakter
genannt. Warum? Diese erlauben, mir jedenfalls, Ihre Theorie besser
zu erfassen Theorie? Vielleicht nicht die richtige Bezeichnung. Bleiben
wir bei Webangebot. Angesichts der Fülle von Wissen das Sie damit
vermitteln, bleibe ich dabei es auch als ein Art Enzyklopädie zu
erkennen. Wie immer auch, Enzyklopädisten verfolgen mit ihren Werken
und Schriften nicht nur Vermittlung von Wissen in der Hoffnung, dass
es an den Mann kommt, sondern haben Absichten, die zu Zeiten der so
genannten Aufklärung zu Revolutionen geführt haben. REVOLUTIONEN???
Was ist das, was sind sie???
Meistens nichts anders als ein Wechsel der Machthaber... Niemals aber
etwas zum WOHLE des Volkes. Tut mir Leid komme später darauf zurück.
Vorerst beste Grüsse.
Kommentar von Hubert Brune:
Danke für Ihren Gästebucheintrag, Herr Shirsh.
Mann, bin ich froh, daß Sie nicht einer der beiden
Stalker sind, die hier in letzter Zeit umherirren,
mein Gästebuch für ihren geistigen Müll mißbrauchen
und ständig von mir verlangen, ich solle mich so, als
wäre ich ihr Ersatz-Vater, um ihre Minderwertigkeit
kümmern. Da Sie Arthur Schopenhauer erwähnt haben,
sei noch einmal gesagt, daß auch er - genauso wie
Richard Wagner - eine solche Ersatz-Vater-Rolle für
Friedrich Nietzsche gespielt hat. Man muß nur, wenn
man kann, die damaligen gegen die jetzigen Verhältnisse
austauschen, um genauer zu verstehen, was mit diesem Vergleich
zwischen den beiden Stalkern und Nietzsche gemeint ist,
die außer dieser Suche nach einem Ersatz-Vater
mit Nietzsche ja gar nicht zu vergleichen sind, es sei denn,
daß man auch noch deren Lebensalter berücksichtigt,
denn die beiden Stalker sind in ihren 40er Jahren so wie
Nietzsche zu jener Zeit in den seinigen, in der sein Wunsch
nach einem Ersatz-Vater bereits solche Dimensionen
angenommen hatte, daß er bald darauf in geistige Umnachtung
fiel, also verrückt wurde, in die Irrenanstalt eingewiesen
werden mußte.
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 |
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Weil Sie dabei bleiben wollen, mein Webangebot
auch als eine Art Enzyklopädie zu erkennen,
so sprechen Sie damit die Gliederung
meines Webangebots an. Diese Gliederung geht zurück
auf die Anfänge der Geschichte
meines Webangebots, die 1993 begann, also sogar noch
acht Jahre vor dessen erster Veröffentlichung (20.
April 2001 [**]),
die ich bekanntlich als dessen Geburt bezeichne.
In der rechten Abbildung sehen Sie die Form, die mein Windows-Explorer
für die Gliederung meines Webangebots anzeigt. Mein
Webangebot besteht aus einer Enzyklopädie und einem
Rest; zu dieser Enzyklopädie gehört ein Hauptthema
und ein Rest; das Haupttheman wiederum umfaßt eine
Gesamttheorie (Philosophie) und einen Rest; und diese Gesamttheorie
(Philosophie) besteht aus vier Einzeltheorien und einem
Rest. - Es gibt in meinem Webangebot also auch Seiten,
die nicht zur Enzyklopädie, nicht zum
Hauptthema, nicht zur Gesamttheorie, nicht
zu den vier Einzeltheorien, aber trotzdem zum Webangebot
gehören; alles andere gehört ebenfalls zum Webangebot,
aber eben auch zur Enzyklopädie. Nicht alles
Enzyklopädische deckt sich mit dem Hauptthema, der
Gesamttheorie und den vier Einzeltheorien; aber alles Hauptthematische,
Gesamttheoretische und Einzeltheoretische gehört zur
Enzyklopädie. Das Hauptthema deckt sich nicht
in Gänze mit der Gesamttheorie und den vier Einzeltheorien;
aber alles Gesamttheoretische und Einzeltheoretische gehört
zum Hauptthema und also auch zur Enzyklopädie. Nicht
alles Gesamttheoretische deckt sich mit den vier Einzeltheorien;
aber alles Einzeltheoretische gehört zur Gesamttheorie,
also auch zum Hauptthema und zur Enzyklopädie. Miteinander
haben die vier Einzeltheorien lediglich Schnittmengen; und
das bedeutet eben auch, daß keine dieser vier
in irgendeiner anderen dieser vier vollständig enthalten,
daß also keine dieser vier eine Teilmenge irgendeiner
anderen dieser vier ist. **
Wie Sie schon sagten, zeugt die Aussage, daß mein
eigentlicher Webauftritt, der doch ein großer
Dreitakter [**]
ist, auch schon etwas abschätzig kultureller
Viertakter genannt (**)
worden ist, von typisch menschlicher Auslese beim Lesen;
wer nämlich so etwas sagt, hat nicht alles, sondern
nur das, was selektiert werden soll, gelesen - ausgelesen.
Ich gebe aber zu, daß mein kultureller Viertakter
(**),
dieser kleine Viertakter, einen bedeutenden
Platz einnimmt innerhalb meines Eigenwebs (Heimwebs, Webangebots),
das ja der große Dreitakter ist.
Aber ohne die anderen drei kleinen Takter
(**|**|**)
wäre mein mittlerer Viertakter -
d.i. mein gesamttheoretischer (philosophischer) Viertakter
- um drei Takte ärmer.
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Genetische Geilheit (früher: Gen-Abfall)
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Eingetragen am Freitag, 25.03.2022 um 13:56 Uhr
Bin ich froh, wenn ich tot bin, und diese verkommene, degenerierte,
sexbesessene Welt verlassen kann. Durch die Ausscheidungsorgane in die
Welt! _Das_ ist das Ärgernis! Von einem Stück Dreck in der
Geilheit gezeugt, der Brunst, keine Logik, nichts, nur Trieb! Und dann
muß man Jahrzehnte auf diese Kotkugel leben! Hätte mich längst
erhängt, glaubte ich ans Gericht nicht! Mist!
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Nietzscheaner
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Eingetragen am Samstag, 17.01.2022 um 22:31 Uhr
Nur um etwas klarzustellen ....
.... Sie müssen aufpassen wenn Sie über mich schreiben,
und ganz genau abschneiden wie viel vom echten Nietzsche in mir ist
(Zirkeldiagramm) so wie Sie das für sich selbst getan haben. ....
.... Kein Wunder dass Sie .. bei dem Wangenheim viel mehr Verständnis
haben. ....
Kommentar von Hubert Brune:
Der gelöschte Rest Ihres Textes zeugt nur wiederum
von Ihrer Sprachunbegabtheit und - ebenfalls wiederum
- von Ihrer Religion, über die Sie sich hier schon
zu Genüge ausgelassen haben (mir reicht das allmählich!).
Warum drohen Sie mir schon wieder? Ich habe Ihnen schon
oft genug gesagt, daß ich nicht Ihr Ersatz-Vater
bin. Ich kann nichts dafür, daß mit Ihnen niemand
etwas zu tun haben und keiner Ihr Ersatz-Vater sein will.
Auch könnten Sie endlich einmal lernen, all das, was
Sie selbst betrifft, nicht immer wieder nur auf Nietzsche
und andere - d.h.: Nichtnietzsches - zu übertragen.
Nietzsche suchte zeitlebens einen Ersatz-Vater, zunächst
fand er ihn in Schopenhauer, dann in Wagner, und als seine
geistige Krankheit dann völlig zum Ausbruch kam, mußte
er doch wieder zurück zu Mama und Schwesterchen.
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Nietzsche
wollte, daß der Mensch sich zu sich selbst
ermutige, sich aufrichte. Heidegger sagt: Daraus
ist nicht nur ein Aufrichten, sondern ein Aufstand
geworden; ein Aufstand der Technik und der Massen,
die nun durch die technische Beherrschung vollends
zu den von Nietzsche so genannten »letzten
Menschen« werden, die »blinzelnd«
sich in ihren Behausungen und ihrem kleinen Glück
einrichten und sich mit äußerlicher
Brutalität gegen jede Beeinträchtigung
ihrer Sicherheit und Besitzstände wehren.
Der Mensch tritt in den Aufstand, sagt
Heidegger ..., die Welt wird zum Gegenstand.
.... Die Erde selbst kann sich nur noch als
der Gegenstand des Angriffes zeigen .... Die
Natur erscheint überall ... als der Gegenstand
der Technik. Heidegger zufolge ist das alles
schon bei Nietzsche angelegt, da bei ihm das Sein
nur aus der Perspektive der ästhetischen,
theoretischen, ethischen und praktischen Wertsetzung
gesehen und deshalb verfehlt wird. Für den
Willen zur Macht ist die Welt nur noch der Inbegriff
von »Erhaltung-Steigerungsbedingungen«.
Doch kann, fragt Heidegger,
das Sein höher geschätzt werden als
so, daß es eigens zum Wert erhoben wird?
Und er gibt die Antwort: Allein, indem das
Sein als ein Wert gewürdigt wird, ist es
schon zu einer vom Willen zur Macht selbst gesetzten
Bedingung herabgesetzt, und damit sei jeder
Weg zur Erfahrung des Seins selbst ausgelöscht.
(Rüdiger Safranski, Ein Meister aus Deutschland
- Heidegger und seine Zeit, 1994, S. 340 **).
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Nietzsche konnte den Nihilismus nicht überwinden. Seine
Metaphysik des Willens zur Macht in Verbindung mit
der ewigen Wiederkehr des Gleichen, des Übermenschen,
der Umwertung aller Werte usw. bleibt dem Nihilismus
verhaftet. Es kann auch gar nicht anders sein.
Der Nietzscheanismus ist ein umgekehrter Platonismus
und kann deshalb dem Platonimsus nur verhaftet bleiben.
Die Religion, die Sie, Herr P., vertreten, heißt Nietzscheanismus
fürs Volk, der ein umgekehrter Platonismus fürs
Volk ist und deshalb dem Platonimsus fürs Volk
nur verhaftet bleiben kann. Denn: Aus dem Platonismus ist
ein Platonismus fürs Volk, aus dem Platonismus
fürs Volk ein umgekehrter Platonismus und aus
dem umgekehrten Platonismus ein umgekehrter Platonismus
fürs Volk hervogegangen. Letzteren vertreten Sie.
Sie stehen also mitten in einer Metaphysik fürs Volk
- wenn auch umgekehrt: auf dem Kopf - und mitten in einer
Religion fürs Volk, moderner gesagt: in einem biologistischen
Sozialismus fürs Volk.
Ihr Hinweis auf Ihre Persönlichkeit ist überflüssig
(außerdem - wie Sie vielleicht sehen können - gelöscht),
denn Sie haben mir schon 2011 während unseres Emailkontaktes
(alle Ihre Emails sind übrigens noch gespeichert) genug
über Ihre persönliche Leidensgeschichte und darüber,
daß sie deswegen in psychiatrischer Behandlung sind,
mitgeteilt. Diese Leidensgeschichte und psychiatrische Behandlung
sind offenbar Ihre einzige Ähnlichkeit mit Nietzsche.
Seine Minderwertigkeitskomplexe, seinen Selbsthaß
hat Nietzsche auf andere übertragen. Spätestens
ab 1880 war er geistig schon so verwirrt, daß es nur
noch eine konsequente Folge war, daß sein Geist ab
1889 so gut wie tot blieb.
Nietzsche ist dem Nihilismus verhaftet geblieben. Er hat
den Nihilismus nicht überwunden. Immerhin hat er es
versucht und dabei den Nihilismus noch mehr zur Vollendung
gebracht als vor ihm schon Hegel, der diesbezüglich
ebenfalls Beachtliches und ansonsten bei weitem mehr als
Nietzsche geleistet hat.
Nietzsche hat den Nihilismus nicht überwunden, Nietzsche
hat die Metaphysik nicht überwunden, Nietzsche hat
den Platonismus nicht überwunden, Nietzsche hat Schopenhauer
nicht überwunden, Nietzsche hat Wagner nicht überwunden,
Nietzsche hat seine Minderwertigkeitskomplexe, seinen Selbsthaß
nicht überwunden.
Daß Sie am Schluß Ihrer Heulerei auch noch
Ihre Eifersucht auf Wangenheim zum Thema machen müssen,
wundert mich überhaupt nicht, weil es ebenfalls davon
zeugt, daß Sie einen Ersatz-Vater suchen, denn nun
soll dieser Sie auch noch gegen Ihre bösen
Konkurrenten verteidigen, und wenn er das nicht tut, dann
werden Sie mit Ihrem Trotzen weitermachen. Ich habe für
Wangenheim nicht viel mehr Verständnis,
wie Sie behaupten, sondern ihn sogar sehr kritisiert (**|**|**).
Zum x-ten Male: Ich bin nicht Ihr Ersatz-Vater.
Übrigens: Das Schreiben von an mich gerichteten Emails
können Sie sich sparen, denn sie werden alle - ungelesen
- gelöscht werden, so wie auch die zuletzt von Ihnen
mir geschickte Email - ungelesen - gelöscht
worden ist.
Versuchen Sie doch erst einmal, jeden Augenblick so zu leben,
daß Sie wünschen können, daß er Ihnen
ohne Grauen wiederkehrt.
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Nietzscheaner
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Eingetragen am Samstag, 28.12.2021 um 20:39 Uhr
Bei den Griechen nur Frauen religiös und der Pöbel? Bedeutet
es dann das Europäer nicht-Griechen sind oder sie seien Frauen?
Kommentar von Hubert Brune:
Es bedeutet, daß Nietzsche und seine Glaubensanhänger
(zumeist aus dem Lager des Pöbels) auch nur Platonisten
sind - wenn auch umgekehrte.
Hubert Brune
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Wilhelm Heermann
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Eingetragen am Montag, 06.12.2021 um 23:07 Uhr
Danke für Ihre Ausführungen, Herr Brune.
Die von Ihnen mir angebotenen Nikoläuse sind mir ein wenig zu
theoretisch, zu philosophisch, zu vergeistigt.
Ist das Individuelle wirklich von Anfang an existent?
Kommentar von Hubert Brune:
Nun, Herr Heermann, wenn wir davon ausgehen wollen, daß
etwas und nicht etwa nichts (vgl. Leibniz) ist, und gleichzeitig
wissen wollen, was dieses ist, dann sind wir schon mitten
in der Ontologie, einer philosophischen Disziplin; denn
die nichtphilosophischen Wissenschaften ignorieren sowohl
das Dasein (Daß-Sein, Existenz) als auch das Sosein
(Was-Sein, Wesen, Essenz), obwohl sie beides ständig
stillschweigend oder unwissend voraussetzen. Eine philosophische
Wissenschaft wie die Ontologie ist also eine durchaus sinnvolle
Angelegenheit.
Das Unteilbare als das Individuelle gilt als die Einzigkeit
bzw. Einzigartigkeit und bildet mit dem Allgemeinen zusammen
einen Elementargegensatz, nämlich eines der Gegensatzpaare
der Qualitität, die mit der Quantitat zusammen ebenfalls
ein Gegensatzpaar bildet, welches Nicolai Hartmann zufolge
zu einer der drei Gruppen der Fundamentalkatgeorien gehört
(**).
Früher galt das Allgemeine mehr als das Individuelle.
Mit dem Universalienstreit begann diese Geltung zu bröckeln
- führend hierbei war zunächst der in Köln
lehrende Duns Scotus und nach ihm der in München lehrende
Wilhelm von Ockham, letzterer mit Argumenten, die die Universalien
als die Allgemeinbegriffe theoretisch vom Thron stießen
und auch praktisch vom Thron gestoßen hätten,
wenn nicht die päpstliche Macht es vorerst verhindert
hätte, daß der Ockhamismus, auch Nominalismus
genannt, sich dennoch behaupten konnte. So ging die Zeit
der Vorherrschaft des Allgemeinen über das Individuelle
zu Ende; und dieses Ende war eine Voraussetzung dafür,
daß die Individualität sich gegenüber dem
Allgemeinen emanzipieren und bald auch so durchsetzen konnte,
wie es bei Emanzipationsbewegungen, abgesehen von Ausnahmen,
die Regel ist: Übernahme der Vorherrschaft. Seitdem
gilt die Vorherrschaft der Individualität gegenüber
dem Allgemeinen. Daher die berechtigte Frage: Ist das in
Ordnung? Nein! Denn das Individuelle herrscht nicht vor,
sondern enthält das Allgemeine in sich, mit dem es
gemeinsam - bei voller Gleichstellung - herrscht:
Der Alleinherrschaft des Allgemeinen im
idealen Sein entspricht demnach keineswegs eine Alleinherrschaft
des Individuellen im realen. Hier haben wir vielmehr die
volle Gleichstellung: alles Reale ist zwar individuell,
aber das Allgemeine ist im Individuellen selbst mit real.
Der Unterschied in der Stellung beider ist zwar greifbar,
aber er ist nicht ein solcher des Vorranges. Die oft proklamierte
Priorität des Allgemeinen, bei der das Einzelne als
kombinatorisches Resultat dasteht, hat sich als irrig erwiesen:
alles Vorherrschen des Allgemeinen vor den Fällen ist
bloß ein solches in der idealen Sphäre, ideales
Sein aber ist selbst nur unvollständiges Sein. Eine
Priorität des Individuellen aber ist erst recht nicht
haltbar, weil stets schon gemeinsame Züge das Einzelne
verbinden. Leibniz, der in der Monadenmetaphysik hiermit
Ernst machen wollte, konnte es auch nicht vermeiden, die
Mannigfaltigkeit der Einzelsubstanzen durch eine Fülle
gemeinsamer Wesenszüge zu bestimmen. Er setzte also
gleichfalls das Allgemeine schon voraus. **
Zwar finden Sie auf meinen Internetseiten nur wenige
Argumente für, aber viele Argumente gegen
das Individuelle, aber der Grund dafür ist die quantitative
Übermacht des Themas Kultur gegenüber
dem Thema Natur (**|**)
und die Tatsache, daß im kulturellen Bereich und besonders
in der abendländischen Kultur die Individualität
wie eine Gottheit angebetet wird, wogegen ich mich wehre.
Mein Eintreten für die Individualität ist dennoch
nicht unerheblich, und auch jetzt möchte ich eine Lanze
für das Individuelle brechen.
An keinem der Elementargegensätze
tritt der Unterschied der Seinssphären so greifbar
zutage wie an dem von Allgemeinheit und Individualität.
Das Allgemeine ist beiden Sphären gemeinsam, das Individuelle
scheidet sie radikal. Im idealen Sein gibt es nur Allgemeines.
Es stuft sich dort zwar mannigfach ab, es reicht herab bis
zur »Wesenheit eines Individuellen«; aber auch
von dieser hat sich gezeigt, daß sie keineswegs »individuelle
Wesenheit« ist. Die ideale Seinssphäre kennt
kein Individuelles. Alle wirkliche Einzigkeit gehört
dem Realen an. **
Vielleicht waren Sie, Herr Heermann, mit Ihrer Frage, ob das
Individuelle wirklich von Anfang an existent sei, von
dem Gedanken beherrscht, die anorganische Natur sei vom Individuellen
vielleicht gar nicht betroffen; doch da muß ich besonders
stark widersprechen, denn die Tatsache, daß das Individuelle
in der anorganischen Natur kaum bemerkt wird, ist kein Beweis
für die Nichtexistenz des Individuellen in der anorganischen
Natur; es ist sogar so, daß man sagen muß, daß
wir ohne das Individuelle in der anorganischen Natur gar keine
Unterschiede in ihr feststellen könnten, weil alles gleich
aussähe, weil alles allgemein wäre, so wie im idealen
Sein, wo es zwar Abstufungen geben mag, die man auch als Unterschiede
bezeichnen mag, die uns aber nichts über das reale Sein
vermitteln können. Da wir aber Unterschiede in der anorganischen
Natur feststellen können, können wir wissen, daß
das Individuelle genauso alt sein muß wie die Natur
selbst. Denn wir können in unserer realen Welt immer
nur die Natur erkennen, die das Individuelle enthält.
Andererseits können wir uns auch mit der Frage beschäftigen,
ob diese reale Welt überhaupt existiert -
bei einer Verneinung dieser Frage wären wir dann im Bereich
des Solipsismus als des extremen Subjektivismus -, oder zwar
akzeptieren, daß sie existiert, aber der Frage nach
ihrem vielleicht doch existenten Sinn nachgehen, obwohl ich
in meiner letzten Antwort gesagt habe, daß es einen
Sinn der Natur nicht gibt (**|**).
Ich habe nichts gegen solche Fragen.
Mit freundlichen Grüßen.
Hubert Brune
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Wilhelm Heermann
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Eingetragen am Montag, 06.12.2021 um 18:00 Uhr
Jeder Mensch beginnt ohne jedes Wissen und ohne jede Kenntnis und stirbt
mit angesammeltem Wissen und angesammelter Kenntnis.
Böse Zungen behaupten, dies sei eine Vergeudung. 
Kommentar von Hubert Brune:
Danke für Ihren Eintrag, Herr Heermann.
Aus der Sicht der Natur
mag es eine Vergeudung sein, wenn die Ansammlung von Wissen
und Kenntnis sich nur auf jeweils einen Menschen bezieht;
nur kann die Natur nicht sehen, hat also keine Sicht
und kann weder verstehen noch deuten. Sie müßte
schon selbst ein Mensch sein, um über die Ansammlung
von Wissen und Kenntnis in einem Einzelnen wirklich urteilen
zu können.
Weil heute Nikolaustag (6. Dezember) ist, seien zwei Namen
erwähnt: Nicolai Hartmann
(1882-1950) und Niklas Luhmann
(1927-1998), denn die Vornamen dieser beiden Herren mögen
an den heiligen Nikolaus erinnern. Sie seien aber auch erwähnt,
weil ich auf den Sinn des Sinns, die Bedeutung des Sinns
und das Vorkommen von Sinn zu sprechen kommen möchte,
denn auch Nicolai Hartmann und Niklas Luhmann haben sich
damit ziemlich eingehend beschäftigt.
Hartmanns
Schichten innerhalb
der realen Sphäre (1,
2, 3, 4)
und der idealen Sphäre (0) |
|
Hartmanns Schichtenlehre zufolge gibt es Sinn nur oberhalb
der organischen Schicht (**);
Luhmanns Systemtheorie zufolge gibt es Sinn nur in den Sinnsystemen
(**),
was der Aussage Hartmanns im Grunde gleichkommt. Organisch
ist jedes Lebewesen, und Lebewesen ist hier so
gemeint, wie es die Biologen verstehen. Das Anorganische,
das Seelische und das Geistige sind hier also nicht gemeint.
So jedenfalls hätte Hartmann das jetzt - sinngemäß
(!) - gesagt. Und auch die seelische Schicht reicht nicht
aus, um an sich selbst oder anderen (geschweige denn der Natur)
Vergeudung festzustellen. Man braucht dazu schon
die geistige Schicht, und zwar innerhalb ihrer nicht eine
der niederen Stufen (die auch höhere Tiere
schon erreichen), sondern schon eine oberhalb dieser. Denn
eine Voraussetzung für das Urteil Vergeudung
ist ja das Wissen um Rationalität, um Mathematik, um
Ökonomie, um so etwas wie Oikos (Haushalt[ung]).
Eine Ahnung darüber reicht nicht aus. Davon mal
gehört zu haben, aber dennoch dessen Bedeutung,
dessen Sinn, nicht zu kennen, bedeutet eben auch nur, daß
das nötige Wissen fehlt. Wer meint, dieses Wissen nicht
zu benötigen, da eine Meinung, noch dazu eine gelenkte,
ausreiche, läßt es ebenfall an diesem Wissen fehlen,
hat aber den Vorteil (sofern es einer ist), eine
Vergeudung bei sich selbst nicht feststellen zu können.
Und Luhmann hätte das jetzt - sinngemäß
(!) - ebenfalls gesagt. Auch er sah die Grenze zwischen
den Nichtsinnsystemen und den Sinnsystemen dort, wo die
Grenze zwischen dem Organischen und dem Seelischen zu finden
ist. Nur nannte er das Organische nicht das Organische,
sondern lebende Systeme, und das Seelische nicht
das Seelische, sondern psychische Systeme.
Und das Geistige, um das es uns hier geht, nannte er nicht
das Geistige, sondern kommunikative Systeme,
soziale Systeme bzw. kommunikative Wirklichkeiten,
Gesellschaft, womit aber auch nur Teile des
Geistigen gemeint sind. Das Geistige: die höchste bzw.
komplexeste Schicht unter den realen Schichten, wie sie
Hartmann verstand; die komplexesten Systeme unter allen
Systemen, wie sie Luhmann verstand.
Luhmanns Systeme |
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Meine Systeme |
 |
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 |
Luhmann zufolge ist das Wirtschaftssystem das komplexeste,
aber dieses komplexeste System befindet sich bei ihm ja
innerhalb des Gesellschaftssystems (bestehend aus kommunikativen
Systemen, sozialen Systemen bzw. kommunikativen
Wirklichkeiten), was nahezu identisch ist mit der
geistigen Schicht als der komplexesten und höchsten
Schicht bei Hartmann. Luhmanns Begriff der Gesellschaft
und Hartmanns Begriff des Geistigen sind in
meinem Begriff der Sprache enthalten. Und das,
was bei Hartmann als das Seelische und bei Luhmann
als die psychsischen Systeme gilt, das verteilt
sich bei mir zum einen auf die ökonomischen Systeme
und zum anderen auf die semiotisch-linguistischen
Systeme. Da Sie das Ökonomische angesprochen
haben, Herr Heermann, sei hier besonders darauf eingegangen.
Unter Ökonomie verstehe ich hier nicht
ein hochentwickeltes System, wie es der menschliche Geist
nur erschaffen kann und deshalb bei mir auch unter dem firmiert,
was Hartmanns Ontologie zufolge das Geistige, Luhmanns Systemtheorie
zufolge der höchste bzw. komplexeste Bereich der Gesellschaft
bzw. Kommunikation und meiner Gesamttheorie (Philosophie
- also einschließlich Ontologie) zufolge der logisch-mathemantische
als der höchste bzw. komplexeste Bereich der Sprache
ist. Ich verstehe hier ein ökonomisches Seinsverhältnis
im ureigentlichsten Sinne, in dem nicht nur das Ökologische
berücksichtigt ist, sondern auch die Haushaltung (altgriechisch:
Oikos), zu der das Be-, Für-, Um- und Versorgen,
kurz die Sorge (im Sinne Heideggers
verstanden) gehört: ein Lebewesen braucht eine Umwelt
oder ist der Welt ausgeliefert, wie es der Mensch ist (vgl.
das In-der-Welt-Sein [Heidegger]); es muß
sich Nahrung beschaffen, Nachkommen haben, mit den topographischen
Verhältnissen in seiner Umwelt vertraut sein u.s.w.
- kurz: sein Organisches (Biologisches), auf dem es ja ruht
(vgl. Hartmann), muß mit dem, was es umgibt, in Beziehung
gesetzt sein, aus dem Organischen muß eine Organisation
geworden sein, und zwar eine, die sich mit der Natur noch
verträgt, aber dennoch schon zur Kultur gehört,
genauer gesagt: zur Kultur im Sinne der Natur-Kultur.
Auf zwei Welten
(Natur [Körper] und Kultur [Geist])
mit zwei Übergängen basierende acht kleinere Welten
mit acht Übergängen,
wobei man sich das Ganze (die eine Welt)
auch als Spiralbewegung in zwei Richtungen (siehe Abbildungen)
vorstellen sollte.
Diejenige Ökonomie, wie sie heute vornehmlich gelehrt
und präsentiert wird, ist nur ein Teil
der Ökonomie, die ich oben beschrieben habe (die bei
allen Lebewesen auf die Umwelt, bei Menschen zusätzlich
auf das In-der-Welt-Sein zurückgehende fundamentale
Organisation [Sorge {bei Heidegger}] ihres Daseins), d.h.
sie gehört dieser als Teil der Sinnsysteme (**)
und damit der Kultur an, nur eben als ein späterer,
andersgerichteter Teil, weil nun der Geist als die höheren
sprachlichen Schichten bzw. Systeme (**)
im obigen Sinne sich einmischt, die Ökonomie beeinflußt,
d.h. geistig überformt, indem er eine oder mehrere
Zweckursachen setzt (vgl. Finalität, Finalnexus)
und es danach aus Sicht eines naiven Beobachters so aussieht,
als liefe die Ökonomie rein kausal ab,
was aber nicht stimmt, denn die von ihm beobachtete Kausalität
ist keine natürliche, sondern eine geistige, also eine
Finalität.
Dies gilt, sobald der Geist erschienen ist, für die
gesamte reale Welt und also auch für alle ihr untergeordneten
acht Welten. Auf der einen Seite, die ich in
Anlehnung an Walter A. Koch Genese genannt
habe (**|**|**|**),
zeigt sich die reale Welt ohne geistigen Einfluß,
und auf der anderen Seite, die ich in Anlehnung an Walter
A. Koch Metagenese genannt habe (**|**|**|**),
zeigt sich die reale Welt mit geistigem Einfluß.
Betont sei hier, daß zum Geist auch z.B. Wissenschaft,
Kunst und Technik gehören, daß er alle
Bereiche, also auch sich selbst beeinflußt. Die Natur
kennt nicht Physik, Chemie, Biologie und die
anderen Bereiche, schon gar nicht so, wie der komplexe Geist
sie kennt. So weit wir wissen, gibt es den komplexen Geist
nur als menschlichen Geist, und nur er beeinflußt
die Natur in dem oben genannten Sinne: Zweckursache
(vgl. Finalität, Finalnexus). Alle anderen Lebewesen
beeinflussen die Natur entweder lediglich auf eine nicht
sinnhafte, d.h. natürliche Weise oder auf eine zwar
schon sinnhafte, aber noch planlos ökohafte Weise,
wie oben beschrieben.
Wie gesagt: Von der Natur her ist Ökonomie Fundamentalökonomie,
d.h. Organisation im Sinne der Art und Weise des Besorgens
(z.B. der Nahrung für den Stoffwechsel und damit Selbsterhalt)
und Versorgens (z.B. der Nachkommenschaft), bei höheren
Lebewesen auch der Fürsorge (Aufzucht, Pflege u.s.w.),
und zwar entweder nur innerhalb einer Umwelt, an die sich
angepaßt werden muß, oder aber sowohl innerhalb
einer Umwelt, an die sich nur zum Teil angepaßt werden
muß, nämlich auf jene natürliche Weise,
als auch innerhalb der Welt, an die sich auf nur kulturelle
Weise angepaßt werden muß, was eine Distanzierung
von der natürlichen Umwelt so weit wie möglich
bedeutet, wie es bei den Menschen, den Luxus-Lebewesen,
üblich ist - dank ihrer geistigen Fähigkeiten.
Von Vergeudung kann man also im Zusammenhang
mit der Natur (dem Anorganischen und dem Organischen) nur
dann sprechen, wenn man die Natur, die an sich sinnlos ist,
versinnlicht. Didaktisch ist das sinnvoll, die Natur selbst
aber ist sinnlos. (Wer kennt den Sinn der Natur? Finger
hoch!)
Es bleibt im Spekulativen, wer z.B. die Sterne versinnlicht,
vergeistigt, vermenschlicht, vergöttlicht, im Sinne der
Teleologie, Finalität bzw. Determiniertheit deutet, etwa
nach dem Wahlspruch: Sterne haben den Sinn, uns Menschen
hervorzubringen. Nur unter der Voraussetzung, daß
bekannt ist, was erkannt ist, d.h. nur von einer hochgeistigen
Perspektive aus ist die Aussage sinnvoll, die Natur sei vergeuderisch,
verschwenderisch, großzügig,
gönnerhaft, spendabel, sponsorenhaft,
Sie kann dann auch durchaus wissenschaftlich gemeint sein,
obwohl sie mit wissenschaftlichen Methoden nicht bewiesen
werden kann. Sie kann zu weiterer Forschung anregen. Schelling
sagte einmal: Die Natur schlägt im Menschen ihre
Augen auf und bemerkt, daß sie da ist (**).
Und Peter Sloterdijk sagte einmal: Die Sonne ist der
absolute Sponsor (**).
Dieser Satz war nicht ontologisch oder systemtheoretisch,
sondern poetisch gemeint. Die Natur kennt
keinen Sinn, hat keinen Sinn; die Kultur jedoch kann ohne
Sinn gar nicht sein. Es gibt eine Abhängigkeit
der Kultur von der Natur nur zu dem Teil, von
dem die Unabhängigkeit der Kultur von der Natur
nicht betroffen ist. Also gibt es eine Independenz in der
Dependenz (**|**).
Man darf nicht vergessen, daß eine Subjekt-Objekt-Beziehung
der Wirklichkeit widerspricht, ja widersprechen muß,
um der Vorstellung des sich gewiß werden wollenden Subjekts,
dann der von diesem gesetzten Zweckursache (Finalität),
also der technischen Machenschaft (Heidegger)
zu genügen. Subjekt und Objekt
gibt es lediglich im geistigen Bereich. In der praktischen
Wirklichkeit, in der Existenz, im Leben, d.h. aus rein praktischer
Perspekive betrachtet, gibt es nur eine aus Einzelwesen und
ihrer Umgebung bestehende Einzig(artig)keit, sei es die Welt,
wie bei den Menschen, oder die Umwelt, wie bei den restlichen
Lebewesen, oder gar das Proton, wie bei den Quarks, wobei
jede dieser Umgebungen ihrerseits wieder einer Individualität
angehört, deren größte, allumfassendste wir
nicht zufällig Universum nennen und damit
Natur oder eben Welt meinen. Auch
eine Kultur kann nur rein theoretisch die Rolle des Subjekts
spielen, weil sie stets der Natur verhaftet bleibt. Trotzdem
hat sie diese Möglichkeit zur Theoriebildung und kann
mit Hilfe der Theorie sogar auch sehr stark auf die Natur
einwirken, so sehr stark sogar, daß man bereits im Weltall
die Verschmutzung der Natur sehen kann. Die durch das Subjekt
begründete, auf Subjektivität und zuletzt auf Subjektivismus
gegründete Subjekt-Objekt-Relation ist also eine rein
theoretische (erkenntnistheoretische) Angelegenheit, hat also
zunächst nur auf den Geist selbst, doch bei Umsetzung
seiner Theorie in die Praxis auch solche Folgen, die gar keine
Alternative mehr zulassen können zu der Steigerung ins
Riesenhafte (vgl. Heidegger). Hier zeigt sich, wie stark die
Theorie gegenüber der Praxis werden kann, wie sehr der
Geist die Natur vergewaltigen kann, auch wenn wir wissen,
daß die Natur nicht völlig zerstört werden
kann, sondern letztlich Sieger bleiben wird im Krieg des
mit Hilfe der durch seine Zweckursache (Finalität) herbeigeführten
Technik des Geistes gegen die durch ihre Kausalität
herbeigeführte Technik der Natur, die zwar relativ
leicht (für einen intelligenten Menschen allerdings nur)
zu durchschauen, aber dennoch nicht zu besiegen ist. Nach
meinem Dafürhalten sind Sie entweder ein Hochgeistiger
oder ein Hochgeistlicher, Herr Heermann.
Gönnerhafte Grüße.
Hubert Brune
P.S.)
Da Sie sagten, daß jeder Mensch ... ohne
jedes Wissen und ohne jede Kenntnis beginne und
... mit angesammeltem Wissen und angesammelter Kenntnis
sterbe, lassen
Sie mich bitte die These vertreten, daß die Individualität
von Anfang an in der Welt ist, also nicht entsteht,
etwa durch Individuation, die es gar nicht gibt. Dazu
noch einmal Nicolai Hartmann: Man darf ... sagen,
es gibt kein principium individuationis, und es bedarf
auch eines solchen nicht. Ja, es gibt auch im strengen
Sinne keine »Individuation«, sondern nur
Individualität. .... Individualität ist nicht
Individuation. Sie bedarf keines Prinzips neben dem
sonst alles beherrschenden Prinzipien. Dort, wo sie
wirklich zuhause ist, in der Realsphäre (**),
entsteht sie nicht nachträglich - hinter dem Allgemeinen
her, das da unfähig ist, sie zu bestreiten -, sondern
ist von vornherein und mit dem Allgemeinen zugleich
da. (**).
Was aber bedeutet Individualität? Sie
bedeutet Einzigkeit (Einmaligkeit und Unwiederholbarkeit),
ist aber dennoch zweifach zu verstehen: als quantitative
Einzigkeit und als qualitative Einzigkeit (Einzigartigkeit).
Individualität gibt es nur in der realen
Sphäre, denn nur das real Seiende ist ein vollständig
Bestimmtes: ideales Sein ist unvollständiges Sein,
Wesenheiten stufen sich zwar nach genus und species
ab, bleiben aber stets allgemein. Das Sosein einer Sache
aber, wenn man es in der Betrachtung von ihrem Dasein
abtrennt, ist »neutral« gegen Idealität
und Realität; denn der Unterschied der Seinsweisen
hängt nicht an ihm, sondern am Dasein. .... - Am
Sosein als solchem also kann das »Nur-einmal-Dasein«
nicht liegen, denn es ist Sache des Daseins, und zwar
ausschließlich des realen Daseins. Es gibt natürlich
sehr wohl die Wesenheit eines Individuellen - die quidditas
des einmaligen Realen in seiner Einmaligkeit -, aber
sie ist keine individuelle Wesenheit. Sie bleibt allgemein
in dem Sinne, daß die Einzigkeit des Realfalles
(sein Nicht-Wiederkehren) nicht an ihr liegt, sondern
an der Artung der realen Welt. Die Einzigkeit hängt
am Gefüge des Realzusammenhanges, sofern dieser
eben strukturell (relational und determinativ) so geartet
ist, daß er das in allen Stücken Identische
nicht zum zweiten Mal hervorbringen kann: dieselbe Sache
würde zum zweiten Mal in anderen Seinsverhältnissen
und anderen Determinationsverkettungen stehen und, da
diese ihr nicht äußerlich sind, sondern ihre
Beschaffenheit mit bestimmen, schon dadurch allein eine
andere sein. Der Realzusammenhang der Welt ist aber
selbst einzig. Darum allein ist alles das, was in ihm
steht, auch einzig. (**).
Der Realzusammenhang der Welt also selbst ist einzig
und kann nichts zum zweiten Mal hervorbringen. Einzigkeit
gibt es nicht einem Prinzip, auch nicht dem Sosein,
sondern einzig dem Dasein nach. |
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Francesca
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Eingetragen am Samstag, 30.10.2021 um 03:29 Uhr
Danke!! Einfach genial! Es gibt so viel Dinge, die man nicht weiss
und kennt!
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H. Müller
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Eingetragen am Donnerstag, 05.08.2021 um 19:42 Uhr
Danke, Herr Brune.
Ich denke, ich komme auch ohne die Navigationsleisten gut zurecht.
Eine Frage habe ich noch: Wie sehr unterscheidet sich Ihre Geschichts-/Kulturphilosophie
oder -theorie von der Spenglerschen?
Viele Grüße.
Kommentar von Hubert Brune:
Wie sehr sich meine Geschichts-/Kulturphilosophie
oder -theorie von der Spenglerschen unterscheidet?
Ich habe auf diese Frage schon oft geantwortet und verweise
entsprechend: **
**
Hubert Brune
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H. Müller
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Eingetragen am Sonntag, 01.08.2021 um 20:17 Uhr
Sehr geehrter Herr Brune,
Ihre Website gefällt mir sehr gut. Ich finde immer wieder interessante
Texte. Leider fehlen seit einiger Zeit die Navigationsleisten.
Kommentar von Hubert Brune:
Vielen Dank für Ihren Eintrag, H. Müller.
Ja, die Navigationsleisten fehlen. Das gefällt auch
mir nicht. Die neuen Browser dulden keine Frames mehr, und
da meine Navigationsleisten an Frames gekoppelt sind, sind
sie jetzt nicht mehr zu sehen.
Wenn Sie eine tabellenartige Navigationsleiste wünschen,
teilen Sie mir dies bitte per Email mit.
Danke.
Hubert Brune
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Römer
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Eingetragen am Freitag, 09.07.2021 um 12:01 Uhr
Nur so eine Idee:
Vielleicht wäre es für die Römer nach dem Ende des 2.
Punischen Krieges besser gewesen, wenn sie alles Nichtrömische,
mit dem sie seitdem immer mehr konfrontiert wurden, verbannt hätten.
Kommentar von Hubert Brune:
Vielen Dank für Ihren Eintrag, Herr Römer.
Wenn der demographische Druck von außen immer größer
und der demographische Bestand im Inneren immer weiter abnimmt,
zudem die Korruption immer mehr um sich greift, die Ausdehnung
sich nicht mehr vermeiden läßt, ohne die eigene
Macht aufzugeben, die Kräfte gegen das Innere, also
die gegen das eigene gemeinschaftliche Immunsystem immer
mehr zunehmen, sich mit dem Außen verbünden und
jedenfalls immer stärker, mächtiger werden, dann
bleibt bezüglich der Demographie eigentlich nur noch
das zu tun, was in Rom auch geschehen ist: man hat versucht,
den Zustrom zu kontrollieren und die eigene Bevölkerung
zum Kinderkriegen zu animieren, die aus immer willkürlicheren
Gründen erfolgenden Scheidungen verboten, den Prostituierten
hohe Steuern auferlegt - doch das alles hat nur für
sehr kurze Zeit zu Erfolgen geführt.
Hubert Brune
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Kontinent Großadria
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Eingetragen am Sonntag, 27.12.2020 um 19:59 Uhr
Hallo.
Ich bin vor geologisch sehr kurzer Zeit von Forschern entdeckt worden.
Da Sie sich für dei Erdgeschichte zu interessieren scheinen, frage
ich Sie: Wissen Sie etwas über mich?
Kommentar von Hubert Brune:
Hallo, Kontinent Großadria.
Ja, ich habe etwas über Sie erfahren. Sie sollen ein
untergegangener Kontinent sein. Ihre Überreste sollen
verstreut unter Südeuropa liegen. Forschungen an einer
Reihe von Gebirgszügen im Mittelmeerraum sollen zu
Ihrer Entdeckung geführt haben. Sie sollen durch plattentektonische
Verschiebungen entstanden sein. Wie auch sonst? ( ).
Vor etwa 200 Millionen Jahren sollen Sie sich von Nordafrika
gelöst und fortan einen eigenen Kontinent zwischen
Afrika und Eurasien gebildet, jedoch größtenteils
unter Wasser gelegen haben. Als Afrika immer weiter nach
Norden wanderte, sollen auch Sie näher an Eurasien
geschoben worden sein. Vor etwa 140 Millionen Jahren soll
es schließlich zur Kollision gekommen sein. Dabei
soll die Platte, auf der Sie sich befunden haben sollen,
deformiert worden sein. Deren Überreste sollen größtenteils
unter Europa in den Erdmantel gesunken sein. Die abgeschabte,
gebrochene und gefaltete Kontinentalkruste soll an der Oberfläche
zurückgeblieben sein: Gebirgszüge wie der Apennin,
die Dinariden, das albanische und griechische Bergland sowie
weite Teile der Türkei sollen das sein. Sie sollen
also eine interessante Geschichte (zu erzählen) haben.
Für die Wissenschaft sollen Sie von großer Bedeutung
sein, obwohl ich das für leicht übertrieben halte,
zumal es in der heutigen Wissenschaft fast nur noch um Geld
für die Forschung geht.

Tektonisch freundliche Grüße.
Hubert Brune
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Elisabeth Becker-Schmollmann
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Eingetragen am Freitag, 13.11.2020 um 13:34 Uhr
Guten Tag Herr Brune, Ihre Seiten sind beeindruckend. Ich bitte Sie
um Entschuldigung dafür, dass ich auf Ihre vielen Beschreibungen
und Stellungnahmen, sowie Erklärungen nicht wirklich reagiert hatte.
Ich weiß auch nicht mehr, aus welchem Grund nicht. Vor kurzem
gab ich meinen Namen in Google ein, um zu sehen, in welchen Zusammenhängen
dann Seiten aufgehen und kam dadurch zu Ihrer Seite, wo Sie mir sehr
sehr viel antworten und erklären oder teils zustimmen. Dafür
recht herzlichen Dank noch einmal, auch für Ihre Hinweise darauf,
wo ich mich widersprochen haben dürfte. Demnächst gehe ich
die Inhalte noch einmal durch und denke, dann neu zu antworten auf das
Eine oder Andere.
LG
Elisabeth
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Shirsh
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Eingetragen am Donnerstag, 01.10.2020 um 10:58 Uhr
Ich zitiere J. W. Goethe:
VERSCHIEBE NIE AUF MORGEN, WAS DU HEUTE KANNST BESORGEN.
M.F.G.
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Wagner
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Eingetragen am Mittwoch, 30.09.2020 um 21:37 Uhr
Wieder einmal mich mit Kopfstand ?!? M. a. W. Shirsh.
Frage: Auf der Site Http://www.Hubert-Brune.de/G1_a_a_Geschichte_meines_Webangebots.html
lese ich: den quantitativ größten Teil meines Webangebots
bildet die Enzyklopädie, neben der ein Rest besteht. **
Beste Grüsse und nochmals Dank für Ihr WEBANGEBOT.
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Netter Prüfer
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Eingetragen am Freitag, 18.09.2020 um 10:43 Uhr
Ihre Website ist eine Goldgrube, Herr Brune!
Facebook und Twitter wachsen. Machen da Gästebücher überhaupt
noch einen Sinn?
Kommentar von Hubert Brune:
Gästebücher haben noch nie einen Sinn gemacht,
sondern immer nur einen Sinn gehabt, Herr Prüfer.
Die Frage ist eher, ob Anglizismen überhaupt einen
Sinn haben - abgesehen von dem Sinn, die beste Sprache der
Welt - Deutsch - herabzusetzen, so wie es mit dem Englischen
vor Jahrhunderten schon passierte, als sie noch die zweitbeste
Sprache - nach Deutsch (wohlgemerkt!) - war und danach immer
weiter abrutschte.
Freundliche Grüße.
Hubert Brune
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Brauche Information
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Eingetragen am Donnerstag, 30.07.2020 um 14:58 Uhr
Hallo. Ich grüße den Autor der informativsten und zugleich
ungewöhnlichsten Privatwebsite.
Hat das, was Spengler zufolge in Form ist, wirklich mit Sport zu tun?
Gruß.
Kommentar von Hubert Brune:
Danke für Ihren Gästebucheintrag.
Ja, das, was Spengler zufolge in Form ist,
hat wirklich auch mit Sport zu tun. Folgendes Beispiel:
Es sind Daseinsströme »in Form«,
um einen Sportausdruck zu gebrauchen, der in die Tiefe
dringt. In Form ist ein Feld von Rennpferden, das sicher
in den Gelenken mit feinem Schwung über die Hürde
geht und sich dann wieder im gleichen Takt der Hufe über
die Ebene bewegt. In Form sind Ringer, Fechter und Ballspieler,
denen das Gewagteste leicht und selbstverständlich
von der Hand geht. In Form ist eine Kunstepoche, für
welche die Tradition Natur ist wie der Kontrapunkt für
Bach. In Form ist eine Armee, wie sie Napoleon bei Austerlitz
und Moltke bei Sedan hatten. So gut wie alles, was in
der Weltgeschichte geleistet worden ist, im Krieg und
in jener Fortsetzung des Krieges durch geistige Mittel,
die wir Politik nennen, alle erfolgreiche Diplomatie,
Taktik, Strategie, sei es die von Staaten, Ständen
oder Parteien, rührt von lebendigen Einheiten her,
die sich in Form befanden. (Oswald Spengler, Der
Untergang des Abendlandes, 1918-1922, S. 965-966).
**
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Das, was in Form ist, hat Rasse oder
ist von Rasse. Es zeugt von Übung, Training,
Zucht, Aufopferung, Tiefe, Konzentrationsfähigkeit, etwas,
das es heute immer seltener, dafür aber immer öfter
in fälschlicher Weise gibt. Wer durch Sport krank wird,
macht etwas falsch. Wer sich entspannt und in das Entspannungsprogramm
auch Spannungen eingebaut hat, entspannt nicht, sondern verspannt
(wieder). Manche können gar nicht anders, als beim Entspannen
wieder genau das zu tun, wovon die Entspannung lösen
oder gar erlösen soll. Dieses Phänomen gibt es in
allen Bereichen. Unsere abendländische Moderne symbolisiert
eine Mobilmachung in jeder Hinsicht und zugleich die ständige
Suche nach Entspannung. Kein Wunder, daß die Suche nicht
selten efolglos bleibt, denn die ständig geforderte Mobilität
beansprucht die Modernen auch in ihrer Freizeit. Die Moderne
verlangt den Menschen immer mehr ab, weshalb es zwar auch
immer mehr Menschen gibt, die meinen, in Form zu sein, aber
immer weniger Menschen gibt, die wirklich in Form sind.
Lassen wir Spengler selbst wieder zu Wort kommen:
Die Schicksalsfrage für wirklich vorhandene
und nicht in den Köpfen entworfene Staaten ist aber
nicht die ihrer idealen Aufgabe und Gliederung, sondern
die ihrer innern Autorität, die auf die Dauer
nicht durch materielle Mittel aufrechterhalten wird, sondern
durch das Vertrauen selbst der Gegner auf ihre Leistungsfähigkeit.
Die entscheidenden Probleme liegen nicht in der
Ausarbeitung von Verfassungen, sondern in der Organisation
einer gut arbeitenden Regierung; nicht in der Verteilung
politischer Rechte nach »gerechten« Grundsätzen,
die in der Regel nichts sind als die Vorstellung, welche
ein Stand sich von seinen berechtigten Ansprüchen
macht, sondern im arbeitenden Takt des Ganzen arbeiten
wieder im Sportsinne verstanden: die Arbeit der Muskeln
und Sehnen im gestreckten Galopp eines Pferdes, das sich
dem Ziel nähert in jenem Takt, der starke
Begabungen von selbst in seinen Bann zieht; und endlich
nicht in einer weltfremden Moral, sondern in der Beständigkeit,
Sicherheit und Überlegenheit der politischen Führung.
Je selbstverständlicher das alles ist, je weniger
man darüber redet oder gar streitet, desto vollkommener
ist ein Staat, desto höher ist der Rang, die geschichtliche
Leistungsfähigkeit und damit das Schicksal einer
Nation. Staatshoheit, Souveränität ist ein Lebenssymbol
erster Ordnung. Sie unterscheidet Subjekte und Objekte
der politischen Ereignisse nicht nur in der innern, sondern,
was sehr viel wichtiger ist, in der äußeren
Geschichte. Die Stärke der Führung, die in der
klaren Scheidung beider Faktoren zum Ausdruck kommt, ist
das unzweideutige Kennzeichen der Lebenskraft einer politischen
Einheit, und zwar bis zu dem Grade, daß die Erschütterung
der bestehenden Autorität etwa durch die Anhänger
eines entgegengesetzten Verfassungsideals so gut wie immer
nicht etwa diese Anhängerschaft zum Subjekt der innern,
sondern die ganze Nation zum Objekt einer fremden Politik
macht, und zwar sehr oft für immer. (Oswald
Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918-1922,
S. 1015-1016).
**
Aus diesem Grunde ist in jedem gesunden Staat der
Buchstabe der geschriebenen Verfassung von geringer Bedeutung
gegenüber dem Brauch der lebendigen »Verfassung«
im Sportsinne, die sich aus Erfahrungen der Zeit, der
Lage und vor allem aus den Rasseeigenschaften der Nation
ganz von selbst und unbemerkt entwickelt hat. Je kräftiger
diese natürliche Form des Staatskörpers
herausgebildet ist, desto sicherer arbeitet er in jeder
unvorhergesehenen Lage, wobei es zuletzt ganz gleichgültig
wird, ob der tatsächliche Führer den Titel König,
Minister, Parteiführer oder überhaupt kein bestimmbares
Verhältnis zum Staate besitzt, wie Cecil Rhodes in
Südafrika. Die römische Nobilität, welche
die Politik im Zeitalter der drei Punischen Kriege beherrscht
hat, war staatsrechtlich gar nicht vorhanden. In jedem
Falle aber ist der Staat auf eine Minderheit von staatsmännischem
Instinkt angewiesen, welche den Rest der Nation im Kampf
der Geschichte repräsentiert. (Oswald Spengler,
Der Untergang des Abendlandes, 1918-1922, S. 1016).
**
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Anteile an meiner
quad. Erkenntnistheorie: |
|
Anteile an meiner
Kulturtheorie: |
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Anteile an meiner
allg. Entwicklungstheorie: |
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Der blaue
Anteil zeigt den Einfuß
Spenglers. Mein Eigenanteil an den drei
Theorien ist in den Abbildungen schwarz gefärbt.
**
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Spenglers und meine Philosophie stimmen übrigens nicht
völlig überein, auch sind sein und mein Sosein
und Dasein bzw. In-der-Welt-Sein unterschiedlich.
Trotzdem hat seine Philosophie meine beeinflußt, und
zwar seit 2000, denn erst 2000 las ich zum ersten Mal ein
Buch von ihm, nämlich sein Hauptwerk (**).
Zwar kannte ich auch zuvor schon einige seiner Thesen, doch
ich meinte, daß seine von den meisten Wissenschaftlern
als zu unwissenschaftlich beurteilte Philosophie
oder Weltanschauung für mich nicht in Frage kam, und
wußte, daß ich selbst zu sehr der Wissenschaft
verpflichtet war. Das änderte sich allmählich, auch
und nicht zuletzt durch den Einfluß meiner Ehefrau.
Ich hatte mich auch schon vor 2000 innerlich immer weiter
von der Wissenschaft getrennt und der Philosophie wieder mehr
gewidmet, gewissermaßen an der Prioritätenschraube
wieder gedreht, weil ich zu der Erkenntnis gekommen war, daß
die Wissenschaft sich immer mehr der Korruption und also dem
Geld ausgeliefert hatte. Die Zweifel an der Wissenschaft waren
mir sogar schon während meines Studiums an der Universität
gekommen, doch sogleich immer wieder von mir beiseite geschoben
worden, was sich erst während der letzten Semester meines
Studiums änderte und wofür auch und nicht zuletzt
private Gründe von entscheidender Bedeutung waren.
Zur Geschichte meines Webangebots (**)
- so heißt eine meiner Webseiten, die ich nach langem
Warten erst 2017 veröffentlichte, denn schließlich
braucht Geschichte ja Zeit, und die dieser Geschichte entsprechende
Zeit begann im Jahre 1993, als für mich längst klar
war, daß dem von mir immer schon anvisierten Thema -
ALLES ( )
- mit der Wissenschaft allein nicht beizukommen war, weshalb
ich mich seitdem zum einen fachübergreifenden Wissenschaftsdisziplinen
und zum anderen philosophischen Themen noch mehr anvertraute
als vorher schon, denn eigentlich war das nur während
der frühen und mittleren Semester meines Studiums anders,
doch diese Zeit war jetzt bereits seit einer gefühlten
Ewigkeit vorbei. Die Schlußfolgerung, zu der ich kam,
sobald ich Spenglers Hauptwerk gelesen hatte, läßt
aufmerken: Spenglers Philosophie, Weltanschauung oder Theorie
ist eine Bereicherung auch, ja sogar ganz besonders für
die Wissenschaft. Wer Spenglers Hauptwerk gelesen hat, aber
nicht zu dieser Schlußfolgerung gekommen ist, der kann
Spengler nicht verstanden haben und sei hiermit aufgefordert,
es noch ein- bis viermal zu lesen.
Freundliche Grüße.
Hubert Brune
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Simon Käßheimer
www.simon.kaessheimer.de.vu
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Eingetragen am Mittwoch, 29.07.2020 um 03:05 Uhr

Gerne mit Gegeneintrag kurz hier gewesen. Dank für ihren bzw.
den Eintrag von Alf. 
War gerne zum Gegeneintrag wieder hier!
Kommentar von Hubert Brune:
Danke, lieber Simon, für Deinen erneuten Gästebucheintrag.
Verzeihung dafür, daß ich mich nicht schon zum
von mir zugesagten Termin gemeldet habe (**|**).
Der Grund lag in der von der Corona-Hysterie
ausgelösten Verschiebung meines Urlaubs. Zwar habe
ich den Urlaub, aber nicht meinen Eintrag in Dein Gästebuch
nachgeholt. Diesen Eintrag hat dann Alf für mich nachgeholt
(**|**),
weil ich am Boden zerstört war ob des versäumten
Termins. Gut, das ist jetzt mit etwas Übertreibung
gesagt, aber Du sollst schon wissen, daß ich Deine
wunderbaren Webseiten mit Interesse gelesen habe, weshalb
es um so unverzeihlicher ist, den zugesagten Termin für
den Gästebucheintrag versäumt zu haben; doch wie
gesagt: Schuld daran hatte die Corona-Hysterie.


Ich wünsche Dir alles Gute. 
Freundliche Grüße.
Hubert Brune
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Gen-Abfall
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Eingetragen am Dienstag, 28.07.2020 um 17:11 Uhr
ZITAT
Was Vox Day dazu sagt, ist nicht wichtig. **
**
ZITAT-ENDE
Doch, ist es. Denn es geht mir hier um Rasse und Abstammung.
Germanen waren nie Römer; sie konnten bloß Römer werden,
wie heute ein Türke Deutscher werden kann. Also Staatsbürger
werden und die gleichen -- bei den Ausländern eigentlich sogar
mehr -- Rechte wie die ethnisch Deutschen haben. Vox Day bzw. mir geht
es um die einfache Erkenntnis: nation is people, nation is DNA. Verschwindet
das Trägervolk -- und das waren in den USA eben die Angelsachsen,
denn die gründeten es schließlich -- dann verschwindet auch
die Kultur, die von diesem Volk erschaffen wurde. Spengler hat das auch
nicht verstanden, er nahm den Begriff Rasse metaphysisch. Ein großer
Irrtum. Das hat auch Wilmot Robertson in The Dispossessed Majority
bemängelt, öfter auch in seiner leider antichristlichen Zeitschrift
Instauration. Dennoch enthält sein Buch wertvolle
Tabellen zur ethnischen Zusammensetzung und Ausführungen darüber,
daß das US-Staatsvolk nordisch (nordid) ist. Er sagt hier nicht
mehr, als Carleton Coon, der die USA als größtes Reservoir
an nordischen Genen bezeichnete; vorher haben bereits Madison Grant
und Lothrop Stoddard darauf hingewiesen.
Vox Days Persönlichkeit muß einem nicht gefallen: es ist
eben die Konsequenz eines IQs um die 150, der natürlich oft zur
Arroganz führen kann. Vox Day -- Theodore Beale --: er ist mit
dem führenden Militärhistoriker Martin van Creveld befreundet,
der in seinem Essay War and Migration (in: There
Will Be War; Volume X) darauf hinwies, daß Einwanderung
und Krieg immer zwei Seiten der selben Medaille waren.
Zur Dichte: ich meinte es wie Sie: die Bevölkerungsdichte war
nie so hoch wie heute -- zum Glück. D.h. leider leben wir heute
zu einer Zeit, da sich alles ballt und viel zu voll ist. Besonders Deutschland
ist hier eines der vollsten Länder, und das wirkt sich negativ
auf mein Gemüt aus (ich bin Bodensatz und Unterschicht und kann
eben _nicht_ in den Bayerischen Wald o. ä. ziehen).
Birg ist irrelevant -- wie für Sie ja auch Vox Day irrelevant
ist. Malthus ist auch nicht widerlegt, denn der technische Vorsprung
war das einzige, das uns vor einem Massensterben rettet -- noch. Wenn
die Ressourcen verknappen, der mittlere IQ der Welt -- bes. des Westens
-- weiter sinkt und damit auch die Fähigkeit, kluge Lösungen
zu finden, ja überhaupt die Infrastruktur weiterpflegen zu können,
dann wird die Bevölkerung stark dezimiert werden. Das ist im Grunde
logisch, sieht auch V. Weiss in Die Intelligenz und Ihre Feinde
so. Weiss ist mir ansonsten eigentlich zu beschränkt in seinen
Schlußfolgerungen, sieht aber auch ein Großes Chaos
um 2030 auf uns zukommen, wie Vox Day ab 2033 den Zusammenbruch der
USA vorhersagt.
Zu den Briten aus John R. Bakers Race:
It has been stated that the English were a truly multiracial
society because there were Angles, Saxons, Jutes, Normans, Belgics,
and flamboyant Celts among their ancestors. The reader should note
that all these peoples were not only of one race (Europid) but of
one subrace (Nordid). Incidentally it is doubtful whether the Angles
and Saxons were different peoples in any sense.
It follows from what has been said that the English are far from
being one of the most mongrel strains of the human race. The facts
can perhaps be best represented by use of a rough analogy. Let us
suppose that a dog-breeder has been specializing in harriers (hounds
for hare-hunting, an ancient breed). Let us suppose further that it
occurs to him to mate some of his harriers with bloodhounds. He keeps
his stock of harriers and makes a new hybrid breed of bloodhound-harriers.
He gives some of each stock to a master of foxhounds. The master incorporates
them in the breeding stock of his pack, and later introduces some
otterhounds as well. Interbreeding for several generations eventually
produces a varied but roughly homogeneous pack, all the ancestors
of which were hounds of the long-eared group that hunts by scent.
No one, on seeing the pack, would say that these hounds were one
of the most mongrel of all the strains of dogs. The man-in-the-street
would simply say that they looked rather like foxhounds, while a huntsman
would remark on the differences from typical members of the breed.
The inexpert and the expert would agree, rightly, in describing a
cross between a bull-dog and a greyhound, or between a Pekinese and
a beagle, as a genuine specimen of one of the most mongrel of all
the strains. Comparable examples could be quoted from mankind, but
since the word mongrel is disparaging when applied to man, it is far
better to avoid it.
In the analogy just related, the Neolithic (Mediterranid) people
are represented by the harriers; the Beaker Folk by the bloodhounds;
the Iron Age invaders (Celtae and Belgae) by the foxhounds; and the
Anglo-Saxons and other northerners by the otterhounds. Only the Beaker
Folk were markedly different from the rest (though of the same race),
just as the bloodhounds were among the dogs (though of the same group
of breeds).
The people of a large part of Wales would be represented, in an
analogy of this sort, by a pack of foxhounds to which the breeder
of harriers had made a much bigger contribution of his unhybridized
stock to the master of foxhounds than he did in the case just considered.
Nach Ihrer Antwort gibt es z. B. keine Sklaven: sehr pfiffig. Ob man
nun als Bodensatz lebt wie ich -- den nur der christliche Glaube am
Leben hält, sonst hätte ich mich schon längst erhängt
-- oder ob man durch Erbe o. ä. ruhig und sicher leben kann, soll
keinen Unterschied darstellen? Ist es auch egal, ob man bucklig und
häßlich und psychisch krank ist oder nicht? Nein, natürlich
ist es das nicht.
Die Natur wird eines Tages sowieso nicht mehr existieren. Wieder Gomez
Davila:
Unsere Seele hat eine Zukunft. Die Menschheit hat keine.
Der einzige Grund, dieses Leben zu ertragen, ist der
Glaube an Jesus Christus, am schönsten ausgedrückt in Reinhold
Schneiders Verhüllter Tag, auch in seinem Essay
Über den Selbstmord. Ich war selbst über
ein Jahrzehnt Atheist und zog daraus die Konsequenz: Antinatalismus
und schließlich Selbstmordversuch. Es ist hier sowieso Hopfen
und Malz verloren, wenn man glaubt, Moral müßte nicht objektiv
sein. Sie muß. Sie muß entdeckt werden, braucht einen objektiven
Gesetzgeber, ansonsten gilt, wie Vox Day schreibt (er ist nicht irrelevant):
Do what thou wilt with due regard for the policeman around the
corner.
Kommentar von Hubert Brune:
Sehr geehrter Herr Gen-Abfall.
Sie werfen in Ihrem Text vieles durcheinander und gehen
mit fremden Text um wie die längst zur Mehrheit gewordenen
Oberflächlichen (je jünger, desto oberflächlichler).
Unser Gästebuchgespräch begann damit, daß
Sie sich mit Ihrem am 26.11.2019 erfolgten Gästebucheintrag
(**)
auf einen von Ihnen zitierten, also ganz bestimmten
Text bezogen (**),
noch einmal: auf einen ganz bestimmten Text! In diesem
Text geht es um ein rein kulturelles Thema, ich wiederhole:
um ein rein kulturelles Thema! Wenn Völker die
Staatsangehörigkeit oder, wie in Rom, das Bürgerrecht
bekommen, um das es in dem Text ja ganz besonders geht,
dann ist das eben nur auf die Kultur bezogen gemeint, also
nicht auf die Biologie, z.B. auf die biologische
Rasse, wie Sie es falsch verstanden haben. Außerdem
gehören Germanen und Römer biologisch sowieso
derselben Rasse an. Auch das wissen sie offensichtlich
gar nicht!
Die Germanen waren die Gründer der abendländischen
Kultur. Ohne die Germanen hätte es die faustische Kultur
nie gegeben. Und damit meine ich eben auch schon die Germanen
aus der Zeit des Arminius. Warum? Hätte Arminius die
Römer nicht besiegt, wäre auch der von ihm befreite
Teil Germaniens römisch geworden. Ohne den freien
Teil Germaniens hätte es aber eine Alternative zur apollinischen
Kultur gar nicht mehr geben können - jedenfalls nicht
in Europa und nicht zu der Zeit, in der es notwendig war -,
weil mit Germanien ja fast ganz Europa römisch geworden
wäre, was auch bedeutet, daß die Anzahl der römischen
Germanen mit der Zeit aufgrund der römischen Dekadenz
stark gesunken wäre. (Demographie beachten!). (Hubert
Brune, 17.11.2018, 22:18 [**]).
Darum geht es in dem Text. Dieser Text ist auf staatsrechtliche
Belange, also auf etwas rein Kulturelles bezogen. Wer der
Kulturträger ist, ist eine andere Frage. Darauf bezieht
sich mein Text überhaupt nicht, auf den wiederum Sie
sich zwar beziehen, allerdings mit einem rassischen bzw. rassistischen,
also - allgemeiner gesagt - biologischen bzw. biologistischen
Argument, das folglich völlig ins Leere geht, ja gehen
muß, denn (noch einmal): Mein Text, auf den Ihr erster
Gästebucheintrag sich bezieht, bezieht sich auf die Kultur
allein, Ihr Thema aber ist die biologische Rasse. Es sind
zwei verschiedene Themen. Mein Thema ist X, Ihr Thema ist
Y, mit dem Sie sich zwar auf mein Thema X beziehen, aber damit
nur deutlich zeigen, daß Sie es nicht verstanden haben.
In der Schule hätte es zu Ihrem Aufsatz jetzt
geheißen: Thema verfehlt! Sie sind zu oberflächlich.
Ihre Oberflächlichkeit ist auch der Grund für Ihre
Voreiligkeit bei der Beurteilung fremder Texte. Es gibt nicht
nur Ihren Text! Warum verstehen Sie das nicht?
Falsch ist auch Ihre Auffassung von Nationen.
Diejenigen Nationen, die Sie meinen, deren Entstehung Sie
aber falsch begründen, gibt es erst seit Beginn der
abendländischen Moderne
i.e.S. (seit etwa Ende des 18. Jahrhunderts). Das Wort
Nation ist zwar sogar älter als die abendländische
Moderne
i.w.S., bezog sich aber urprünglich und bis zum
Ende des 18. Jahrhunderts nicht auf den Staat und die Staatsbürgerschaft.
Wäre es anders gewesen, dann hätte z.B. Ludwig XIV.
nicht der Staat bin ich (letat, cest
moi), sondern die Nation bin ich (la
nation, cest moi) gesagt. Zu seiner Zeit bedeutete
Nation eben etwas anderes, z.B. das, was es in
dem Namen Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
auch bedeutete. Stellen Sie sich einmal vor, das Heilige Römische
Reich Deutscher Nation hätte damals Heiliges Römisches
Reich Deutschen Staates geheißen. Der Staat, wie
wir ihn heute verstehen, ist eben ein Nationalstaat, d.h.:
wie die nationalistisch gemeinte Nation ist auch der
nationalistisch gemeinte Nationalstaat ein Phänomen
des abendländischen Bürgerzeitalters, sprich der
abendländischen Moderne i.e.S.. Darum ist Ihre bzw.
Days Gleichung nation is people, nation is DNA
(**)
kurzsichtig, auch typisch angelsächsisch (englisch).
Sie sind nicht der erste Deutsche, der englisch
denkt; außerdem gehe ich davon aus, daß Sie zu
den heute Unter-50-Jährigen gehören, also ohnehin
mit Anglizismen vollgestopft sind. Zu den Anglizismen zähle
ich nicht nur die mittlerweile unerträglich gewordenen
verbalen, sondern auch die mittlerweile ebenso unerträglich
gewordenen nonverbalen Sprachformen wie die unbeschreiblich
häßlichen Tätowierungen, die übertriebene
Nutzung von Computern, Handys, Smartphones, Fast Food, Fettleibigkeit,
Heucheleien (cant), Gutmenschelei,
Political Correctness, Genderismus, Männerfeindlichkeit,
Rassismus gegen Weiße (getarnt als Antirassismus),
Antinationalismus, Internationalismus, Globalismus, Antihumanismus
(getarnt als Philanthropie), Transhumanismus,
Science Fiction, Matrixbezogenheit und überhaupt jede
Hingezogenheit zu extremer Weltflucht und extremer Weltsucht.
|
Staaten
sind rein politische Einheiten, Einheiten der
nach außen wirkenden Macht. Sie sind nicht an
Einheiten der Rasse, Sprache oder Religion gebunden,
sondern sie stehen darüber. Wenn sie sich mit solchen
Einheiten decken oder kreuzen, so wird ihre Kraft infolge
des inneren Widerspruches in der Regel geringer, nie
größer. Die innere Politik ist nur dazu da,
um die Kraft und Einheit der äußeren zu sichern.
Wo sie andere, eigene Ziele verfolgt, beginnt der Verfall,
das Außer-Form-Geraten des Staates. (Oswald
Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 24).
** |
|
|
Spengler ... nahm
den Begriff Rasse metaphysisch (**),
sagen Sie, doch Sie scheinen Spenglers Bücher gar nicht
gelesen zu haben. Spengler verstand unter Rasse
etwas Kulturelles, kannte aber selbstverständlich auch
die biologische Bedeutung des Wortes / Begriffes Rasse.
Wenn jemand, z.B. eine Frau, Rasse hat, dann ist
mit dem Ausdruck nichts Metaphysisches gemeint, sondern etwas,
was biologisch begründet sein mag, oft auch ist, aber
nicht sein muß, jedenfalls aber in unserer abendländischen
Kultur positiv bewertet wird, also ein Werturteil darstellt,
das kultureller Herkunft ist.
|
|
Ein
Staat ist das »In Form sein« (im
Sinne des modernen Sports: Untergang des Abendlandes,
S. 1004 ff. **)
einer durch ihn gebildeten und dargestellten völkischen
Einheit für wirkliche und mögliche Kriege.
(Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933,
S. 24). ** |
|
|
|
Wenn eine Kultur, eine Nation und ein Mensch in Spenglers
Sinne Rasse haben, dann sind sie »in
Form«, um einen Sportausdruck zu gebrauchen, der in
die Tiefe dringt (**),
ein Ausdruck, der in Spenglers Hauptwerk eine bedeutende Rolle
spielt. Aber davon verstehen Sie ja nichts. Für Sie und
Day ist eine Nation nur people und DNA
(DNS). Herr Gen-Abfall, Sie sind nicht in Form, haben keine
Rasse, dringen leider nicht in die Tiefe. Thema verfehlt (siehe
oben).
Wenn Sie mehr als nur einige meiner vielen Texte gelesen
hätten, wüßten Sie vielleicht, daß
ich auch bezüglich der Kulturen selbstverständlich
die biologischen Grundlagen berücksichtige. Ich berücksichtige
vieles dabei, zu allererst eben die Natur, und zwar in der
Reihenfolge (1.) Landschaft als geologische Bedingung, (2.)
Genetik als biologische Bedingung. Erst danach kommen andere
Aspekte zum Tragen. Aber in dem Text, auf den Sie sich mit
Ihrem ersten Gästebucheintrag (**)
bezogen, geht es nur um die Kultur allein (**).
Und es ist mein gutes Recht, ein Thema um die Kultur allein
kreisen zu lassen. Darauf sind Sie mit Ihren Bemerkungen
in keinerlei Weise eingegangen, sondern haben es schlichtweg
ignoriert, das Thema verfehlt (siehe oben). Wenn AX aus
Rasse A und Kultur X das Bürgerrecht der Kultur Y von
Rasse B bekommt, dann darf AX sich immer noch AX, aber eben
auch AY oder auch AXY, in völlig abgedrehten Zeiten
sogar auch AXBY nennen. Wenn AX dann als AY oder AXY sogar
noch eine andere Kultur begründet und diese z.B. Z
genannt wird, obwohl AXY rassisch immer noch zu A und kulturell
immer noch zu X und Y gehört, kann er sich AXYZ nennen.
Das ist möglich, kann aber nicht natürlich-evolutiv
erklärt, sondern nur kulturell-geschichtlich verstanden
werden.
Höchstwahrscheinlich sind Sie, Herr Gen-Abfall,
Thomas Wangenheim - doch das ist nicht wichtig.
Thomas Wangenheim geht in seinem Büchlein Migration
und die Kultur Europas (2019) von einer Ausdehnung
des Bürgertums auf die Gesamtheit der Europäer
(S. 33) aus, die nun in Opposition zu den ... ärmeren
Fremden stehen (S. 33), so daß sich das Klassenphänomen
in ein ethnisches (S.34), d.h. Rassenphänomen wandelt,
sich also die Europäer als Weltmittelschicht
(S. 34) und der Rest bzw. das importierte Prekariat
(S. 34) als die untere Weltmasse (S. 34) treffen,
Klassimsus und Rassismus (S. 34) zusammenfallen.
Die Elite schaffe sich ein neues Volk
(S. 38), betreibe im Grunde die Simulation eines gesunden
Bevölkerungswachstums (S. 38), wobei es die Aufgabe
des Europäers sei, diese Simulation überflüssig
zu machen (S. 38), d.h. wieder mehr, nämlich genügend
oder sogar mehr als genügend Kinder zu produzieren. Wangenheim
sieht in der Jugend Europas beides, unbedarfte Traumtänzer
und eine weniger sichtbare, stetig wachsende wache Jugend,
die den Verlust der Kultur verspürt und sie neu sich
zu erbauen sehnt. Daß sie noch in der Minderheit ist,
tut nichts zur Sache. Es waren immer wenige, die zur Kultur
gedrängt haben. Diese Wenigen besitzen wir. Nur müssen
sie auch leisten, was sie können, mit Körper und
Geist. (S. 39-40). Es gehe um Lebenstüchtigkeit,
... Verdrängungswettbewerb der Zahl. So als müßten
Söhne für die Front gezeugt werden (S. 41),
es gehe darum, einem Können ein gleichwertiges
Müssen entgegenzusetzen (S. 42), es müsse
wegen dieser Weltnot ... eine neue europäische
Not entstehen (S. 42), es gehe um Untergang der
abendländischen Kultur oder Wiederaufrichtung derselben
(S. 43), um den Kampf um das Pomerium Europas
(S. 44), nur die Rückkehr, die Neuschöpfung
könne noch Bedeutung haben (S. 45) - Rückkehr
als Neuschöpfung -, ihm scheine in unserer jüngsten
Generation, die nun das alte Erbe abtreten soll, dieser manchmal
künstlerische, dann denkerische, manchmal rein lebendige,
manchmal unternehmerische Geist ein Stück mehr wiederzuerwachen
(S. 45-46).
Obwohl Wangenheim in seinem 2019 veröffentlichten
Buch die Abendländer zu Unrecht schon fast ganz abgeschrieben
zu haben scheint und im Abendland ein nichtabendländisches
Weltprekariat Fuß gefaßt hat, sehr wahrscheinlich
bald den Krieg gegen die Abendländer beginnen, ihn
mit einer Lüge begründen, d.h. den Abendländern
die Schuld für ihn in die Schuhe schieben wird, glaubt
er dennoch, daß es den Abendländern möglich
sein wird, ihre Kultur zu erneuern, weil sie sonst untergehen.
Seiner bzw. Ihrer Aussage zufolge ist ja für diese
Neuschöpfung nur eine kleine Minderheit notwendig,
aber ich sage Ihnen, daß ein möglichst homogenes
Volk dafür ebenfalls wichtig ist, schon aus dem einfachen
Grunde, daß das Weltprekariat fast überall in
der nichtabendländischen Welt seine Herkunft hat und
sich deshalb jederzeit der Hilfe der Menschen seiner Herkunftsländer
sicher sein kann. (Hier sehen Sie übrigens ganz deutlich
einen ganz besonderen Widerspruch in Ihrem Text:
einerseits sagen Sie, das Abendland könne sich nur
durch Reinhaltung von Rasse und Abstammung
[**]
erhalten, aber andererseits sagen Sie, es brauche zur
Wiederaufrichtung [S. 43] bzw. Neuschöpfung
[S. 45] nur eine kleine Minderheit, was bedeutet, daß
für Sie die Mehrheit, also die sogenannte Masse
unbedeutend ist und folglich auch nicht reinrassig sein
muß - das ist ein krasser Widerspruch!)
Die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Neuschöpfung
ist noch geringer dann, wenn die von Wangenheim über
alles geliebten Eliten etwas ganz anderes vorhaben
(z.B. die Weltbevölkerung ins Chaos stürzen, die
Zahl der Weltbevölkerung auf unter 500 Millionen, den
durchschnittlichen IQ der Weltbevölkerung auf unter
70 senken )
und der nichtabendländische Teil der Welt sowieso das
Abendland haßt sowie über militärische Mittel
verfügt oder zur Verfügung gestellt bekommt, die
ebenfalls diese Neuschöpfung unmöglich machen
können. **
**
Es tut mir leid, daß Sie für über
ein Jahrzehnt Atheist sein und daraus die Konsequenz
ziehen mußten: Antinatalismus und schließlich
Selbstmordversuch (**).
Aber warum hatte das denn sein müssen? Es gibt doch
schließlich noch viele andere Möglichkeiten,
um ein Problem wenigstens im Sinne des eigenen Lebens zu
lösen. Gibt es für Sie keinen Sinn im Leben? Hat
das Leben für Sie keinen Sinn?
Ich werde mit dem folgenden Text auf einige Ihrer Aussagen
(in grau) etwas näher
eingehen:
Denn es geht mir hier um
Rasse und Abstammung. (Gen-Abfall).
Ihnen! Ja. Mir aber nicht! Jedenfalls nicht in dem Text (**),
auf den Sie sich mit Ihrem am 26.11.2019 erfolgten Gästebucheintrag
(**)
bezogen haben! Mir ging es in dem besagten Text nicht um Rasse
und Abstammung.
Es ging in meinem Text nicht darum, ob es
eine Rolle spielte für Arminius (Hermann den Cherusker),
als er römischer Bürger wurde, welcher Rasse und
Abstammung er war. Denn in meinem Text ging es um die Antwort
auf die Frage, welche Folgen es gehabt hätte, wenn nicht
nur die linksrheinischen und bestimmte andere Germanen, sondern
alle Germanen römisch geworden wären, wobei
römisch geworden römische Einwohner,
römische Bürger geworden bedeutet. Es wurde
dadurch - und nur dadurch -, daß nicht
alle Germanen römische Staatsbürger wurden, möglich,
daß die freien Germanen die abendländische Kultur
begründeten, daß also die Entstehung der abendländischen
Kultur sich dieser historischen Tatsache verdankt. Es ging
in dem Text ausschließlich um die Entstehung der abendländischen
Kultur aus Sicht der Geschichte, speziell der Kulturgeschichte
und gerade nicht aus Sicht der Biologie, des Biologismus,
speziell des Rassismus.
Trotzdem läßt sich sagen, daß das römische
Reich sich z.B. auch mit Arminius als Kaiser hätte
erhalten können - es gab ja später auch römische
Kaiser germanischer Herkunft -, wie es sich mit bestimmten
anderen Führern erhalten konnte, vielleicht sogar noch
besser, denn immerhin war Arminius ein Germane, also biogenetisch
sehr nah verwandt mit den Römern, während z.B.
der Sohn eines arabischen Scheichs, Philippus Arabs, der
von 244-249 und damit rund 250 Jahre nach Arminius regierte,
mit den Römern biogenetisch nicht verwandt war, aber
trotzdem das römische Reich nicht grundsätzlich
anders regierte als die anderen Soldatenkaiser. Ja,
könnte Sie jetzt sagen, die Soldatenkaiser waren
ja bereits die Totengräber des römischen Reiches.
Das Interessante daran ist aber, daß gerade eher die
von der Herkunft her sogar noch als echte Römer zu
bezeichnenden oder doch den Römern nah verwandten Soldatenkaiser
dem römischen Reich mehr geschadet haben als die den
Römern nicht verwandten Soldatenkaiser.
Auch weise ich noch einmal auf einen ganz besonderen Widerspruch
in Ihrem Text hin: einerseits sagen Sie, das Abendland
könne sich nur durch Reinhaltung von Rasse
und Abstammung erhalten, aber andererseits
sagen Sie, es brauche zur Wiederaufrichtung
[S. 43] bzw. Neuschöpfung [S. 45] nur
eine kleine Minderheit, was bedeutet, daß für
Sie die Mehrheit, also die sogenannte Masse
unbedeutend ist und folglich auch nicht reinrassig sein
muß. Also sagen Sie einerseits, Rasse
und Abstammung seien für den Erhalt notwendig,
aber andererseits, Rasse
und Abstammung seien für den Erhalt nicht
notwendig. Das ist ein krasser Widerspruch!
|
Ich sehe statt jenes öden Bildes einer linienförmigen
Weltgeschichte, das man nur aufrecht erhält, wenn
man vor der überwiegenden Menge der Tatsachen das
Auge schließt, das Schauspiel einer Vielzahl mächtiger
Kulturen, die mit urweltlicher Kraft aus dem Schoße
einer mütterlichen Landschaft, an die jede von
ihnen im ganzen Verlauf ihres Daseins streng gebunden
bleibt, aufblühen, von denen jede ihrem Stoff,
dem Menschentum, ihre eigne Form aufprägt, von
denen jede ihre eigne Idee, ihre eignen Leidenschaften,
ihr eignes Leben, Wollen, Fühlen, ihren eignen
Tod hat. (Oswald Spengler, Der Untergang des
Abendlandes, 1918, S. 29). **
|
|
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In Ihrer rassistischen These sind Widersprüche
enthalten, und an der Stelle, wo man sie Ihrer Meinung nach
doch bitte ernst nehmen soll, ist sie auch noch völlig
übertrieben. Die Rasse spielt eine Rolle, ja,
und zwar sowohl biologisch als auch kulturell. Aber für
den Erhalt einer Kultur ist die Reinrassigkeit, also das zu
100 Prozent anwesende Biomaterial nicht unbedingt
erforderlich, jedenfalls nicht so wichtig wie z.B. das In-Form-Sein
(**). Und Ihr Argument,
daß die USA angelsächsich seien, ist
ebenfalls eine vage Behauptung, wenn nicht gar ausgemachter
Unsinn. Die Gründerväter der USA waren nicht alle
Angelsachsen, und selbst dann, wenn man sie unbedingt so bezeichnen
wollte, waren sie es spätestens zu dem Zeitpunkt, als
sie die USA gründeten, nicht mehr. Natürlich würde
auch ich nicht sagen, daß die USA eine Indianer-
oder Negernation seien, obschon die Sklaverei
auch bei der Gründung der USA eine maßgebliche,
wenn nicht sogar die Hauptrolle gespielt hat. Eine Nation
gehört nicht den Gründern allein, Herr Gen-Abfall.
Ein Volk gehört auch zur Nation. Ein römischer Bürger
gehört auch zu Rom, und Rom hat sogar auch unter rassisch
fremden Herrschern und Bürgern fremder Herkunft seinen
Tod immerhin für eine gewisse Zeit aufschieben
können.
In der Nachkommenschaft der Gründer können sich
auch Verräter entwickeln, während im Volk, das
Ihrer Meinung nach ja überhaupt nichts mit der Gründung
zu tun hat, sich glühende Patrioten entwickeln oder
schon von Anfang an sein können, auch dann, wenn diese
Patrioten biogenetisch nicht sehr den Gründervätern
entsprechen. Dafür liefert die Geschichte doch auch
Beispiele. Sicherlich, das biogenetische Material
darf nicht zu sehr gestreckt sein, doch eine
1-zu-1-Übereinstimmung gibt es ohnehin
nicht, weil jede DNS individuell ist, wie Sie vielleicht
wissen. Ich bin dennoch vom Herzen her auf Ihrer Seite,
kann aber vom Hirn her Ihnen überhaupt nicht zustimmen,
weil Ihre Argumenation zu viele Fehler enthält, vieles
nicht berücksichtigt und zu sehr von einem Wunschdenken
geleitet ist.
Verschwindet das Trägervolk
..., dann verschwindet auch die Kultur, die von diesem
Volk erschaffen wurde. (Gen-Abfall).
Das ist weder von mir noch von Herrn Spengler
bestritten worden, auch nicht indirekt, nur muß das
Trägervolk nicht notwendigerweise ganz genau dem Genpool
entsprechen, dem die Kultur oder die Nation zur Zeit der
Gründung hatte. Das ist doch völlig klar. Gerade
Ihr geliebtes vereinigtes Königreich, zu
dem ja hauptsächlich England gehört, ist doch
ein gutes Beispiel dafür. Außerdem
ist die Gründung oft ein Mythos, so daß die Völker
häufig gar nicht genau wissen, auf wen sie sich da
eigentlich beziehen, ob die Gründung wirklich so war,
wie sie überliefert wird, und ob sie überhaupt
eine Gründung war. Ich befürworte uneingeschränkt
die Überlieferung, auch die mythische. Ich muß
Sie aber schon wieder vorwarnen, da Sie auf ganz auffällige
Weise dazu tendieren, einem die gesagten Texte aus dem Zusammenhang
zu reißen oder sie gleich zu ignorieren. Wir Menschen
brauchen ja gerade deswegen den Mythos, die Überlieferung,
weil wir ein Trägervolk haben wollen. Doch dieses Trägervolk
hat andererseits auch stets das Volk der jeweiligen Gegenwart
zu sein, und wenn es diese Pflicht nicht mehr erfüllen
kann, dann ist auch das bis dahin Getragene am Ende. Ob
das Volk als Genpool zu 100 Prozent gleichbleibt oder nicht,
ist eine Frage der Relativität. Ein Volk kann durchmischt
werden, nur nicht zu sehr. Glauben Sie mir ruhig. Genaugenommen
unterscheiden sich z.B. Schotten, die keltischen Ursprungs
sind, und Engländer, die germanischen Ursprungs sind.
Doch es kommt darauf an, wo genau man die Meßlatte
anlegt. Schotten und Engländer haben eine lange gemeinsame
Geschichte und sich erst 1707 vereint (siehe: Act
of Union). Sie sind auch biogenetisch relativ nah
verwandt (es kommt aber immer darauf an, woran man es mißt),
trotzdem gibt es viele unter ihnen, die eine solche Einheit
als Lüge bezeichnen. Und was ist z.B. mit Ägypten
oder China? Eine lange Geschichte, unterschiedliche Völker,
eine Kultur! Kann man da wirklich noch von einer Träger-DNS
sprechen? Wohl kaum. Wir Abendländer deuten deshalb
immer einen Genpool in alle möglichen Völker hinein,
weil unser Genpool tatsächlich einheitlich,
nämlich hundertprozentig ist bzw. bis vor noch nicht
langer Zeit war, und zwar seit sehr langer Zeit. Bei anderen
Völkern ist das anders, teilweise sogar fast genau
andersherum, bei den Schwarzafrikanern beispielsweise, deren
biogenetische Vielfalt ins Unendliche zu reichen scheint,
jedenfalls aus Sicht der Abendländer.
Spengler hat das auch nicht
verstanden, er nahm den Begriff Rasse metaphysisch.
(Gen-Abfall).
Spengler hat das verstanden und nahm den Begriff
Rasse nicht metaphysisch,
sondern kulturgeschichtlich, und zwar auf die Zucht, das
In-Form-Sein bezogen. (Mehr dazu oben [**|**]).
Sie zeigen mit Ihren Aussagen nur, daß Sie ihn
nicht verstanden haben.
Außerdem bringen Sie Qualitatives und Quantitatives
durcheinander. Da Sie meinen, daß mit einer kleinen,
kontrollierten Gruppe von Fremden bereits etwas Qualitatives
zerstört wird, müßten Sie eigentlich auch
der Meining sein, daß - nur zum Beispiel - die Vereinigten
Staaten von Amerika gar nicht existieren, denn die sind
seit ihrem Anfang ein Vielvölkergebilde (so wie alle
anderen am neuzeitlichen Reißbrett entstandenen Vielvölkergebilde
z.B. Jugoslawien, Tschechoslowakei,
UdSSR u.a.; ganz Nord-, Mittel- und Südamerika,
ganz Afrika und auch der größte Teil West- und
Zentralasiens sind Vielvölkergebilde). Wenn also ein
Vielvölkergebilde untergeht, dann deutet das ein Mensch
aus einem Nichtvielvölkergebilde zumeist als selbstverständlich,
doch muß berücksichtigt werden, daß manche
dieser Vielvölkergebilde mittlerweile schon einige Jahrhunderte
alt sind. Es kommt mehr darauf an, ob und, wenn ja, wie sehr
die Zerstörer dieser Gebilde mit der Zerstörung
einen Machtzwachs erzielen. So wird höchstwahrscheinlich
das Vielvölkergebilde Vereinigte Staaten von Amerika
aus denselben Gründen untergehen wie die Vielvölkergebilde
Jugoslawien, Tschechoslowakei, UdSSR
untergegangen sind, wie vielleicht auch das Vielvölkergebilde
Rußland untergehen wird. Allerdings ist
der Untergang der Vereinigten Staaten von Amerika
mehr hausgemacht als fremdbestimmt. Die Zerstörung der
Vereinigten Staaten von Amerika erfolgt primär
von innen heraus. Die Quantität, d.h. in diesem Falle
die Anzahl der Fremden in diesem Vielvölkergebilde ist
nicht die Ursache, sondern eine der vielen Zweckursachen
für den Zusammenbruch der USA. Er ist so gewollt,
nämlich primär von Menschen, deren Vorfahren dieses
Vielvölkergebilde einst be- und gegründet haben.
Dieser Widerspruch ist keine Ausnahme, sondern die Regel.
Das Ende kommt in der Regel - also fast immer - von innen
heraus. Wer es zuläßt, zerstört zu werden,
trägt einen Fehler in sich. Auch die Globalisten, die
gerade dabei sind, unseren Globus zu zerstören, sind
gleichzeitig dabei, sich selbst zu zerstören. Es ist
in ihrem Wahn von Anfang an angelegt.
Militärhistoriker Martin
van Creveld ..., der in seinem Essay War and
Migration (in: There Will Be War;
Volume X) darauf hinwies, daß Einwanderung und
Krieg immer zwei Seiten der selben Medaille waren.
(Gen-Abfall).
Das ist eine Binsenweisheit! Vielleicht nicht mehr für
Sie. Fragen Sie ältere Menschen danach, ob Einwanderung
und Krieg immer zwei Seiten der selben Medaille
sind (und nicht nur waren,
wie Sie wieder falsch formulieren), dann wird Ihnen jeder,
der noch nicht gehirngewaschen ist, sagen, daß diese
Aussage richtig ist, weil sie eine Tatsache zum Ausdruck
bringt. Einwanderung und Krieg sind immer zwei Seiten derselben
Medaille!
Sie sollten sich einmal mit der Tatsache
beschäftigen, daß viele bestimmte Erscheinungen
zusammengehören, z.B.: die Deregulierung und damit
der Machtzuwachs der Hochfinanz in einem nie zuvor gekannten
Ausmaß; die Kriege, ob lokaler, regionaler, globaler
oder universaler Art; die Angstmache (z.B. vor Katastrophen,
angeblich z.B. durch Klima oder/und Seuchen [zuletzt: Covid-19]
ausgelöst); die Nichtregierungsorganisationen; die
Unterstützung ausgesuchter Staaten (zuletzt dem chinesischen,
dessen Aufstieg auch dadurch möglich geworden
ist); die Schlüsselpositionen in den wichtigsten Staaten;
die die Natur der Lebewesen bedrohende abendländische
Technik (besonders z.B. Nano-, Gen-, Robotertechnik, KI);
die Eugenik für 0,0001%, die Dysgenik für 99,9999%
der Menschen; der Rassismus (z.B. der seit mittlerweile
Jahrzehnten gegen die weiße Rasse geführte);
die Massenmigration (Einwanderung ins Abendland: Abschaffung
des Abendlandes); die Ausrottung der Mittelschicht, des
Bürgertums (da ausschließlich die Abendländer
betreffend: Ausrottung der Abendländer); die Abschaffung
der abendländischen Nationalstaaten (zugunsten der
Privatisierung); der abendländische Nihilismus (Vernichtung
der abendländischen Werte) und Dekonstruktivismus überhaupt;
die abendländische Mode als Ersatz für Herkunft,
Genealogie, Überlieferung, Geschichte, Vergangenheit,
Familie, Kinder (da ausschließlich die Abendländer
betreffend: Ausrottung der Abendländer); der Feminismus
(da ausschließlich die Abendländer betreffend:
Ausrottung der Abendländer); der Genderismus, obwohl
die Geschlechtszugehörigkeit an den Organen deutlich
zu erkennen ist; die als Demokratie getarnte Plutokratie
bzw. Kleptokratie; der oben praktizierte mafiotische Korporatismus
und der nach unten diktierte Ökologismus und Kommunismus;
die absichtliche Verwechslung von Wahrheit und Lüge;
die wohl nicht zufällige Ähnlichkeit vieler Zustände
mit denen, die z.B. Wells, Huxley, Orwell beschrieben haben.
Die Umsetzung der Strategiepunkte bedeutet einen riesenhaften
Gewinn, also einen riesenhaften Machtzuwachs für eine
zwergenhafte Gruppe von Menschen.
Zur Dichte: ... leider leben
wir heute zu einer Zeit, da sich alles ballt und viel
zu voll ist. Besonders Deutschland ist hier eines der
vollsten Länder, und das wirkt sich negativ auf mein
Gemüt aus (ich bin Bodensatz und Unterschicht und
kann eben _nicht_ in den Bayerischen Wald o. ä. ziehen).
(Gen-Abfall).
Können Sie denn dagegen, daß Sie Bodensatz
und Unterschicht sind, gar nichts unternehmen?
Antworten Sie mir aber nicht wieder mit der Konsequenz:
Antinatalismus und schließlich Selbstmordversuch.
Birg ist irrelevant -- wie
für Sie ja auch Vox Day irrelevant ist. Malthus ist
auch nicht widerlegt, denn der technische Vorsprung war
das einzige, das uns vor einem Massensterben rettet....
(Gen-Abfall).
Offensichtlich ist, daß Sie überhaupt nicht verstanden
haben, warum ich Birg erwähnt habe. Ich habe auch nicht
gesagt, daß Vox Day für mich irrelevant
sei, wie Sie frech und - wieder - falsch behaupten, sondern
ich habe gesagt (es folgt ein Zitat): Was Vox Day dazu
sagt, ist nicht wichtig. (**).
Ich muß wohl nicht auf Ihre ungenügende Sprachkompetenz
näher eingehen. Auch habe ich nicht gesagt, daß
Malthus widerlegt sei, sondern ich habe gesagt, daß
(es folgt wieder ein Zitat) wir nicht genau wissen,
ob Malthus Theorie falsch oder richtig ist (**)
und zuvor aus Birgs 1996 veröffentlichtem Buch Die
Weltbevölkerung zitiert:
»Süßmilch (Johann
Peter [1707-1767]; HB*)
hatte durch empirische Tragfähigkeitsanalysen begründet,
daß die Erde mehr als das Zehnfache der Menschenzahl
ernähren könne, als zu seiner Zeit lebten.
Malthus' Kernthese war, daß die Erde bereits mit
der damaligen Bevölkerungszahl von rd. einer Milliarde
übervölkert sei und daß ein weiterer
Zuwachs die Gesellschaft in den politischen, ökonomischen
und moralischen Ruin führen müsse. Heute (1996;
HB*)
lebt die sechsfache Zahl der Menschen als zu Malthus
Zeit, wobei ein großer Teil von ihnen - mehr als
die gesamte damalige Menschheit - einen unvergleichlich
höheren Lebensstandard hat als jemals zuvor in
der Menschheitsgeschichte, und dies bei mehr als der
doppelten Lebenserwartung. Süßmilchs Ideen
haben sich bestätigt, nicht die von Malthus, warum
ist dann aber Süßmilch nahezu vergessen und
nicht Malthus? Wahrscheinlich kann diese Frage in hundert
Jahren genauso gestellt werden wie heute. Die Antwort
darauf hat viel mit dem Problem zu tun, warum Menschen
Hungers sterben müssen, obwohl das Ernährungspotential
der Erde groß genug ist, um eine weitaus größere
als die heute lebende Menschenzahl zu ernähren.«
(**).
**
|
Malthus Kernthese ist falsch, ob aber seine Theorie insgesamt
falsch ist, ist nicht sicher. Es verhält sich mit Malthus
genauso wie mit Darwin, dessen Kernthese ebenfalls falsch
ist, obschon nicht sicher ist, ob deswegen auch seine Theorie
insgesamt falsch ist. Das ist kein Wunder, denn Darwin bezog
sich ja auf Malthus.
|
Jetzt, in diesem Moment, leben
auf unserem Planeten Erde.
|
|
Der abendländische Technikerfolg nie zuvor gekannten
Ausmaßes sowie die strenge Einhaltung der Hygienemaßnahmen
im Abendland brachten zunächst nur im Abendland, später
in der ganzen Welt, weil wir Abendländer unsere Technik
verraten haben, eine solche Bevölkerungsvermehrung, daß
seit der Zeit, seit der die durchschnittliche Intelligenz
der Weltbevölkerung abnimmt, weil die Zahl der Nichtabendlandbevölkerung
zunimmt und die der Abendlandbevölkerung abnimmt, die
Gefahr immer größer wird, daß unsere Technik
verlorengehen wird, was Spengler übrigens auch vorhergesagt
hat (im Hauptwerk [**|**]
und im Werk Der Mensch und die Technik
[**]).
Der technische Vorsprung
ist - und nicht war,
wie Sie geschrieben haben - das
einzige, das uns vor einem Massensterben rettet.
Denn damals verhinderte er nicht ein Massensterben, sondern
verursachte immer mehr Massenleben. Diesen Unterschied zu
verstehen, ist außerordentlich wichtig, Herr Gen-Abfall.
Die Massen müssen ja erst gebildet sein, bevor sie sterben.
Hätten die faustischen Abendländer ihre Technik
nicht ins Leben gebracht, gäbe es heute wahrscheinlich
nur 500 Millionen statt tatsächlich 7,7 Milliarden Menschen.
Weiss ist mir ansonsten eigentlich
zu beschränkt in seinen Schlußfolgerungen,
sieht aber auch ein »Großes
Chaos« um 2030 auf uns zukommen, wie Vox Day
ab 2033 den Zusammenbruch der USA vorhersagt.
(Gen-Abfall).
Weiss ist nicht beschränkt
in seinen Schlußfolgerungen. Wenn Sie
meine Texte zu Weiss gelesen hätten, dann wüßten
Sie, daß Weiss - abgesehen von seiner manchmal zu
starken Fachbezogenheit - ähnlich wie ich über
die Zukunft urteilt. Auch könnten Sie dann vielleicht
selbst schlußfolgern, daß Ihre Behauptung, für
mich sei Vox Day irrelevant,
gar nicht richtig sein kann. Außerdem habe ich ja
nicht gesagt, daß Vox Day für mich irrelevant
sei, wie Sie frech und - wieder - falsch behaupten, sondern
ich habe gesagt (es folgt ein Zitat): Was Vox Day
dazu sagt, ist nicht wichtig. (**).
Ich muß wohl nicht auf Ihre ungenügende Sprachkompetenz
näher eingehen.
Zu den Briten
aus John R. Bakers »Race« ....
(Gen-Abfall).
Es gibt keine Briten, auch keine Britten.
Es gab einmal Britannier, die nach der Kunde über das
Eintreffen der Angeln, Sachsen, Friesen und Jüten (ob
Jüten, ist wissenschaftlich jedoch nicht bestätigt)
die Insel verlassen haben. Briten und Britten
jedoch gab und gibt es nicht. Herr Baker plappert hier nur
einem typisch modernen Mythologiesierungsversuch
nach. Außerdem enthält sein Text noch andere Fehler.
Es gibt Angelsachsen, Engländer, zusammengesetzt aus
Angeln, Sachsen, Friesen, Jüten (Jüten sind hierfür
wissenschaftlich jedoch nicht bestätigt), zu denen sich
später auch noch Normannen gesellten, und die Reste verschiedener
Keltenvölker wie Waliser, Schotten und Iren (diese wiederum
nur auf der Insel Irland). Die Geschichte dieser Völker
ist wissenschaftlich eindeutig festgestellt. Also lassen Sie
bitte Ihre Nachmythologisierungsversuche sein.
Das ist nur peinlich - jedenfalls für einen Geschichtswissenschaftler!
Nach Ihrer Antwort gibt es
z. B. keine Sklaven .... (Gen-Abfall).
Das ist falsch. Außerdem habe ich sowieso nie gesagt,
daß es keine Sklaven
gibt, wohl aber schon sehr oft, daß man sich nicht
zum Sklaven machen soll.
Ob man nun als Bodensatz
lebt wie ich -- den nur der christliche Glaube am Leben
hält, sonst hätte ich mich schon längst erhängt
-- oder ob man durch Erbe o. ä. ruhig und sicher leben
kann, soll keinen Unterschied darstellen? Ist es auch egal,
ob man bucklig und häßlich und psychisch krank
ist oder nicht? (Gen-Abfall).
Ihr Selbstmitleid in Ehren, aber daß Sie dann unmittelbar
auf Erbe und darauf,
daß man ruhig und sicher
leben kann, zu sprechen kommen, beides mit der
Frage nach dem Unterschied
zusammenbringen und natürlich zum Abschluß - wie
selbstverständlich - mit der Moralkeule dem auch noch
das Adjektiv egal
unterschieben müssen, deute ich vorerst als Spott. Und
mit Konvertiten habe ich leider immer wieder nur eine Erfahrung
gemacht: Kovertiten sind im Umgang mit Menschen schlimmer
als Nichtkonvertiten, und am schlimmsten sind diejenigen Konvertiten,
die als junge Erwachsene zum Atheismus und später vom
Atheismus wieder zurück zum usrprünglichen Glauben(ssystem)
wechselten.
Der einzige Grund,
dieses Leben zu ertragen, ist der Glaube an Jesus Christus,
am schönsten ausgedrückt in Reinhold Schneiders
Verhüllter Tag, auch in seinem Essay
Über den Selbstmord. Ich war selbst
über ein Jahrzehnt Atheist und zog daraus die Konsequenz:
Antinatalismus und schließlich Selbstmordversuch.
Es ist hier sowieso Hopfen und Malz verloren, wenn man glaubt,
Moral müßte nicht objektiv sein. Sie muß.
Sie muß entdeckt werden, braucht einen objektiven
Gesetzgeber .... (Gen-Abfall).
Zweite
Religiosität hat Spengler das Phönomen
genannt, das Sie ereilt zu haben scheint. Vorher waren Sie
ein Pseudoreligiöser (Sie sagen Atheist).
Wenn ich Ihre wiedergewonnene Religisosität,
Ihre Moral als
unbedingten Du-sollst-Imperativ und Ihre Forderung
nach einem objektiven Gesetzgeber
aufeinander abzustimmen versuche, dann bin ich geneigt,
Ihnen zu sagen, daß Sie eine Religionsgemeinschaft
als Moralgemeinschaft haben wollen, wie es sie schon
oft gegeben hat. Obendrein haben wir die sowieso schon,
nur eben pseudomäßig: eine Pseudoreligion
als Pseudomoral (Heuchelei ohne Ende), eine Pseudoobjektivität
und einen Pseudogesetzgeber, ... alles in Pseudoform,
nichts in echter Form. Und Sie sind nicht in Form, wie Sie
hier wieder offen zeigen.
Weil Sie jetzt schon zweimal Ihren Selbstmordversuch angesprochen
haben, erlaube ich mir die Frage angesichts der Tatsache,
daß es doch technisch überhaupt kein Problem
ist, sich zu ermorden: Warum haben Sie es nicht geschafft,
sich selbst zu ermorden? In der Wortkomposition Selbstmordversuch
steckt das Wort Versuch, und im semantischen
Feld des Wortes Versuch befindet sich auch das
Wort Absicht. Es ist überhaupt kein Problem,
einen Selbstmordversuch erfolgreich zu beenden. Warum haben
Sie es trotz Absicht und Versuch nicht geschafft, sich selbst
zu ermorden?
Selbstmordversucher sind durchweg solche Menschen, die anderen
Menschen ein Verhalten, also Zeichen aberpressen wollen. Ich
hoffe, ich konnte Ihren Erpressungsversuchen widerstehen.
Denn wenn ja, dann habe ich Ihnen geholfen.
Freundliche Grüße.
Hubert Brune
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Privatschüler
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Eingetragen am Sonntag, 02.06.2020 um 18:58 Uhr
Guten Abend, Herr Brune.
Geben Sie Nachhilfe-/Intensivunterricht in den Fächern Mathematik
und Physik?
Auch für Privatschüler mit dem Leistungsniveau der gymnasialen
13. Klasse?
Wie kann ich Sie am sichersten erreichen?
Mit freundlichen Grüßen
Kommentar von Hubert Brune:
Danke für den Eintrag.
Ja, ich gebe auch und sogar größtenteils (neben
den Sprach- und Wirtschaftsfächern) Nachhilfe-/Intensivunterricht
in den Fächern Mathematik und Physik, und zwar auch
für Privatschüler und grundsätzlich für
alle Jahrgangsstufen des Gymansium, also auch, ja sogar
erst recht, weil ebenfalls gößtenteils, für
Schüler mit dem Leistungsniveau der gymnasialen 13.
Klasse.
Sie können mich am sichersten erreichen per Email:
Hubert-Brune@web.de. Den Rest können wir dann auch
per Telefon besprechen.
Freundliche Grüße.
Hubert Brune
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Grenzmarker
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Eingetragen am Sonntag, 20.03.2020 um 04:04 Uhr
Würden Sie sich für einen Berufspolitiker hergeben, Herr
Brune?
Probleme, die dringend gelöst werden müssen, gibt es ja genug.
Ich denke aber, Sie würden sich die Berufspolitik nie antun, oder?
Weiterhin frohes Schaffen.
Kommentar von Hubert Brune:
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Regierung der Fähigen und Unbestechlichen:
Ein Kaiser als Letztentscheider, ein Kanzler,
zehn berufliche oder nichtberufliche Minister. |
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Mit Ihrer Vermutung liegen Sie gar nicht so verkehrt, Herr
Grenzmarker, denn wenn ich Berufspolitiker wäre,
dann wären die meisten Berufspolitiker und Lobbyisten
meine Gegner. Mein Gewissen und meine Wählerschaft verlangten
ständig und mit vollem Recht von mir, zuerst einmal den
Schutz unseres Lebensraumes, unseres Kulturraumes, unserer
Überlieferung, unserer Geschichte, ja des gesamten Erbes
unserer Vorfahren zu berücksichtigen und in die Politik
einzubringen. Ich hätte also eine riesige Aufgabe zu
bewältigen. Den Lesern meiner Webseiten dürften
meine obersten Werte bekannt sein: Herkunft, Überlieferung,
Geschichte, Familie, Heimat, Zukunft (besonders die der Nachkommen),
Kultur, Natur, die Umwelt, der Planet als unser und aller
Lebewesen Daseinsort. Mit anderen Worten könnte
ich auch sagen, daß genau diejenigen Werte, die derzeit
global, aber besonders in unserem Kulturkreis, dem Abendland,
mit Füßen getreten oder auf jede andere Art bekämpft,
verneint, umgewertet, vernichtet werden, meine obersten Werte
sind. (Hubert Brune, ÜBER
MICH, 2001 ff. [**]).
Würden meine Werte, würde ich politisch aus einem
solchen Kampf in naher Zukunft siegreich hervorgehen können?
Oder könnte ich ihn noch nicht einmal biologisch überstehen?
Erinnern Sie sich nur z.B. an das, was Jürgen Möllemann
2003 und Jörg Haider 2008 passierte. Laß
es wie ein Unfall aussehen. (Der Pate [Marlon Brando]).
Unter diesen Umständen werde ich es weiterhin vorziehen,
mich für die Berufspolitik nicht herzugeben, um
Ihre Frage ganz direkt zu beantworten. Ich werde die Berufspolitik
weiterhin beobachten und beurteilen, ja, aber ich werde mich
mit Sicherheit auch weiterhin dagegen wehren, ein Teil von
ihr zu werden. Ich bin sowieso ein Gegner der Berufspolitik,
weil ich mich dafür ausspreche, in der Politik auf einen
Monarchen als einen nicht nur mit repräsentativen Aufgaben,
sondern vor allem mit der letzten Entscheidung
betrauten Präsidenten zu setzen, der nicht aus beruflichen,
sondern aus erbschaftsabhängigen Gründen Politik
betreibt, während der Kanzler und seine Minister zwar
Berufspolitiker sein dürfen, aber strikten Regeln unterworfen
sein müssen und auch sein wollen, um Bestechung auszuschließen.
Ich gebe zu, daß das eine Idealvorstellung ist, verweise
aber sogleich darauf, daß mittlerweile sogar jede
Idealvorstellung besser ist als das, was uns heute als Politik
präsentiert wird. Eine Regierung muß aus Fähigen
und Unbestechlichen bestehen. Ich habe mit den abgebildeten
Personen eine solche Regierung darzustellen versucht. Auch
ich bin in dieser Regierung vertreten, und zwar als Minister
für Forschung, Wissenschaft und Technik (**).
Diese Regierung ist eine Idealvorstellung bzw. ein Idealtypus.
Unter bestimmten Bedingungen aber - und diese werden kommen
- kann diese von mir entworfene Regierung Wirklichkeit werden,
und zwar trotz der Tatsache, daß neun der zwölf
abgebildeten Personen bereits tot sind, denn alle hier abgebildeten
Personen sind ja nur als Muster
zu verstehen. Ich gehe von nur zehn Ministerien aus, was auf
einen schlanken Staat hindeutet. Mehr Ministerien
braucht eine Regierung nicht. Der Monarch ist der Präsident
bzw. Letztentscheider, der Kanzler ist der Leiter der Ministerien
und alle Richtlinien der Politik Bestimmende, die zehn Minister
sorgen für eine möglichst reibungslose Arbeit in
ihren Ministerien und können jederzeit abberufen oder
auch abgewählt werden, falls sie sich nicht bewähren,
wobei für die Bewährung die Fähigkeit und die
Unbestechlichkeit als Bemessungsgrundlage dienen. Die Kontrollfunktion
dafür liegt bei drei Instanzen: Kanzler, Wähler,
Kaiser (Letztentscheider). Der Kanzler kann abberufen, aber
nicht abgewählt werden; der Kaiser und die Wähler
können weder abberufen noch abgewählt oder sonstwie
von der Machtbeteilgung entfernt werden. Für die Zukunft
läßt sich vorhersagen, daß entweder eine
diesem Modell entsprechende Regierung kommen oder unsere Politik
im Sumpf von Inkompetenz und Korruption versinken, nur noch
Chaos übrigbleiben wird. Gegenwärtig sind es 100
bis höchstens 100000 Menschen, die auch und besonders
durch Chaos reicher und damit mächtiger werden - auf
Kosten aller anderen Menschen, die darum immer ärmer
und ohmächtiger werden. Die Regierung der Fähigen
und Unbestechlichen will Chaos vermeiden.
Freundliche Grüße.
Hubert Brune
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Einguterfreund
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Eingetragen am Sonntag,01.01.2020 um 13:07 Uhr
Sehr geehrter Herr Brune,
ich möchte mich bei Ihnen bedanken für die einzigartige Leistung,
die Sie Ihren Lesern zur Verfügung stellen. Ich habe dank Ihrer Texte
viel gelernt.
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