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05.10.20.10.21.10.24.10.26.10.27.10.28.10.29.10.30.10.31.10.01.11.03.11.13.11.25.11.03.12.07.12.12.12.29.12.
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- 2005 -

19.09.2005 E-Brief

Hallo, Andreas!

Hast Du meine Nachricht bekommen? Es ging darin hauptsächlich um den Papst-USA-Gegensatz. Sehr interessant!

 

- 2006 -

20.-29.10.2006 (am 29.10.2006 von Andreas K. zitiert und beantwortet) E-Brief

Staatsformen

Hallo, Andreas, vielen Dank für Deinen Hinweis auf den „arabisch-islamischen Spengler“. Einen echten Spenglerianer wundert das nicht, hat doch Spengler selbst auch z.B. Polybios (röm. Polybius; ca. 200-120) für seinen „apollinischen Urvetter“ bzw. für den „griechisch-römischen Spengler“ gehalten, obwohl er behauptet hat, der erste und damit einzige Mensch gewesen zu sein, der diese ihm typische Methode einer Geschichtsmetaphysik bzw. Geschichtsphilosophie ausgedacht und zur Anwendung gebracht hat. Dank Goethe und Nietzsche, wie es in seinem Hauptwerk heißt. Polybios (aber nicht nur er) hat übrigens auch bereits den Geburtenrückgang in der griechisch-römischen Welt beschrieben. Er vertrat die Vorstellung von einem Kreislauf der Verfassungen und betrachtete die römische Mischverfassung als die beste aller Verfassungen. Sein Hauptwerk „Historien“ (40 Bücher zur [römischen] „Weltgeschichte“ von 264 bis 144) wurde übrigens von Poseidonios und von Strabon fortgesetzt. Und wer setzt Spenglers Hauptwerk fort?

Wer setzte das Werk des „arabisch-islamischen Spengler“ Ibn Chaldun fort? Eigentlich könnte man eher sogar behaupten, daß Ibn Chaldun der „arabisch-islamische Polybios“ war. Denn Spenglers Verdienst ist ja - nach meinem Dafürhalten - ganz besonders die Abrundung des Ganzen, also der Kulturgeschichte überhaupt, und die daraus resultiernde Möglichkeit der Analogie. Es gab ja auch jede Menge Vorläufer von Spengler (Karl Friedrich Vollgraff [1792-1863], Ernst von Lasaulx [1805-1861], Heinrich Rückert [1823-1875] u.a., also nicht nur Goethe und Nietzsche), aber keiner von ihnen hat es so auf die Höhe (um nicht zu sagen: auf die Spitze) getrieben wie Spengler.

Und es wundert mich auch überhaupt nicht, was in dem von Dir mir empfohlenen Text (von Bassam Tibi) zu Ibn Chaldun zu lesen ist: „Vor Ibn Chaldun haben Philosophen wie Al-Kundi, Al-Farabi, Ibn Sina (Avicenna), Ibn Ruschd (Averroes), Ibn Tufayl (Abubacer) und viele andere Werke ähnlichen Kalibers vorgelegt.“ Denn auch das kann ja nach Spenglers Theorie gar nicht anders sein - es ist eine Notwendigkeit. Daß es in den einzlnen Kulturen auch „Spenglers“ gegeben hat, ja gegeben haben muß, ergibt sich ja auch aus Spenglers Theorie selbst. Auch das hat er selbst natürlich angedeutet. Hoffentlich steigt das den heutigen Moslems nicht auch noch zu Kopf. Sie gehen ja insgeheim eh schon davon aus, daß das Abendland dem Morgenland zivilisatorisch unterlegen sei. Laut Spengler heißt deren Kultur auch deshalb „arabisch“, weil er eben NICHT damit andeuten wollte, daß sie NUR islamisch, sondern zuerst einmal arabisch, nämlich vor-islamisch war. Ich nenne diese Kultur (Zivilisation) übrigens „persisch-arabisch“, weil für mich gerade auch das Persische einen großen Teil an Vorarbeit zu dieser Kultur geleistet hat. Spengler hat ja die Kulturen wie Monaden behandelt, das tue ich nicht.
     
Vorkultur Spätkultur   Vorkultur Spätkultur
Kreislauf   Kreislauf
Frühkultur Hochkultur   Frühkultur Hochkultur
     
Für mich ist z.B. die Völkerwanderungszeit sowohl Teil der antiken Kultur (für sie: passiv, weil schon alt, zivilisatorisch, dekadent) als auch Teil der abendländischen Kultur (für sie: aktiv, weil noch sehr ursprünglich, nämlich: vorkulturell). Für Spengler beginnt die abendländische Kultur erst um 900, für mich ist es schon die Zeit, in der das Abendland das „Stehen“ lernt (also beginnt, auf eigenen Beinen zu stehen). Die abendländische Kultur beginnt bei mir frühestens im 1. Jahrhundert v. Chr. (**|**), spätestens aber im 2. Jahrhundert (**) und wird im 8. Jahrhundert „geboren“, nämlich so um 750 (**|**).

Und: Für mich wird die Vollendung der abendländischen Kultur frühestens im 22. oder 23. Jahrhundert (**|**) Fakt sein. Sie kann auch mit Bevölkerungsschwund noch einige Jahrhunderte „überleben“ - es kommt darauf an, wie intelligent sie das meistert. Meiner Meinung nach haben alle anderen Kulturen diese Zeit besser gemeistert, aber man muß natürlich abwarten, wie das Abendland sich zukünftig verhalten wird, denn die größte Bewährungsprobe liegt ja noch vor uns! Wem erzähle ich das? Du weißt das ja! Oder?

Für mich ist die demographische Entwicklung wichtiger als die wirtschaftliche, weil es die Bevölkerungsstruktur (also: nicht so sehr die Bevölkerungsgröße, sondern viel mehr die Bevölkerungsqualität) ist, die die Technik vorantreibt und dadurch auch die Wirtschaft. Wenn die Bevölkerung qualitativ sinkt, ist die Dekadenz am Werk. Und wenn bei uns die Herrschenden aus Gesellschaft und Politik das Thema Bevölkerungspolitik tabuisieren (letztes Totschlagargumnent ist auch hier wieder die „Nazikeule“, dabei sollten doch gerade wir uns nicht mehr die Tabus vom Nationalsozialismus vorschreiben lassen; denn gerade auf diese Weise wird bei uns das Erbe Hitlers ja fortgesetzt und sogar noch verstärkt - unter welchem Vorzeichen ist völlig egal) oder sogar die Ökologie als wichtiger ansehen als den Nachwuchs, und zwar auf typisch malthusianistische Art, die eh die Menschen anderer Kulturen, die aber demographisch enorm zunehmen, so überhaupt nicht interessiert.

Ich sehe in dieser typisch westlichen Art (Malthusianismus gekoppelt mit Ökologismus) auch eine „Michelei“, die durch die Dekadenz natürlich noch verstärkt wird.

Man kann zwar politisch nicht viel GEGEN den Bevölkerungsrückgang tun, aber das kritisere ich auch gar nicht, sondern ich kritisiere die Tatsache, daß man bei uns sehr viel FÜR den Bevölkerungsrückgang tut.

Der Westen sollte sich seinen Lebensabend besser gestalten. Dies ist ganz im Sinne Spenglers gemeint. Es ist eben eine Frage mehr der Qualität als der Quantität. Doch der Westen (das Abendland) tut so, als sei es umgekehrt. Sein Verhalten ist so, daß er wirtschaftlich bzw. politisch wächst (quantitativ), daß er demographisch schrumpft (quantitativ) - das ist durchaus logisch, denn Bruttoszialprodukts-Zuwachs minus Bevölkerungs-Zuwachs gleich Pro-Kopf-Einkommens-Zuwachs (also sollte aus Sicht der Wohlstandsmehrer die Bevölkerung möglichst abnehmen) -, aber kulturell bzw. zivilisatorisch schrumpft (qualitativ) und an Häßlichkeit wächst (qualitativ). Bildung und Ausbildung bzw. Qualifizierung nehmen wegen der fehlenden jungen Menschen und noch mehr wegen der durch Zuwanderung aus dem Ausland nachrückenden Unqualifizierten (zumeist Sozialfälle) ab, folglich wird der Standort unattraktiv, immer mehr einheimische Qualifizierte wandern aus und letztendlich brechen auch Wirtschaft und Politik zusammen (es kann gar nicht anders sein).

Auch Zuwanderungspolitik ist im Grunde schädlich, gefährlich und zu teuer, also: unsinnig. Langfristig bewirkt sie außerdem Abwanderung, so daß man sagen kann: jede Zuwanderungspolitik ist letztendlich Abwanderungspolitik. Europa ist mittlerweile schon ohne Ausnahme auf beschleunigter Talfahrt. Nordamerika folgt mit nur geringem Abstand. Deren Bevölkerungszuwachs ist lediglich eine Zahlenspielerei (Statistik) - denn, wie gesagt, es kommt nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an - und, abgesehen von einigen Jobs und Qualifizierten (die sie tatsächlich auch anlocken können - noch), bringen die Zuwanderer auch in den USA nur Nachteile (aber das darf niemand öffentlich zugeben - das ist Diktatur, Zensur). Selbst der 300000000ste USA-Einwohner (Mitte Oktober 2006) solllte, mußte ein Weißer sein, hätte aber laut Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung schon ein Farbiger sein müssen. Abgesehen also von den Erfolgen, die die Angloamerikaner beim Anlocken Qualifizierter haben und weil die Europäer so dumm sind und lieber Sozialfälle anlocken, ist deren demographische Bilanz genauso katastrophal wie die unsrige.

Es ist einfach so, daß hier mittlerweile schon über ganz belanglose Dinge (wie z.B. Fußballereignisse) gar nicht ohne politische Korrektneß geredet werden darf, natürlich auch nicht über Bevölkerungspolitik u.s.w., und die dafür angeblich einzige und letztendlich immer vom Erfolg gekrönte Begründung die Nazikeule (auch Auschwitzkeule genannt), also Hitler ist. Eines Tages darf man hier wahrscheinlich nicht einmal mehr sagen, daß Helmut Kohl als 15-Jähriger für ein paar Monate des Jahres 1945 bei der Wehrmacht war, ohne sich zuvor davon inhaltlich zu distanzieren. Das ist unglaublich! Man muß sich einmal eine Person eines anderen Planeten vorstellen, der man die Fakten erzählt und dann die Folgen - unglaublich! Je länger der Nationalsozialismus vorbei ist, desto mehr wird den Nachkommen ein Schuldkomplex eintätowiert. Das ist unglaublich! Genausogut könnte man den Nachkommen vorschreiben, ein Hakenkreuz auf der linken Brust zu tragen. Unglaublich! Es existiert mittlerweile eine ganze Industrie, die aus genau dieser Geschichte Geld macht (Nazi-, Hitler- oder Holokaust-Industrie oder wie man das sonst nennen will), es ist eine Scheinmoral-Industrie. Sie blockiert die Regierungspolitik. Eine entscheidungs- und handlungsunfähige Regierungspolitik ist de facto aber gar keine Regierungspolitik. Das ganze System müßte radikal geändert werden, um diesen Mißbrauch der Geschichte zu beenden. Und das betrifft nicht nur Deutschland, sondern mittlerweile ganz Europa.

Und daß vor allem die Engländer den 2. Weltkrieg verloren haben - das war schon immer meine These. Ihre Zeit war ohnehin schon vorher abgelaufen. Und Charmley sieht das ja auch so. Jedenfalls scheint er ja wenigstens Ahnung zu haben, oder ?

 

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- 2011 -

10.05.2011 E-Brief

Eine Samenzelle dringt in eine Eizelle ein
Eine Samenzelle dringt in eine Eizelle ein
 
Zygote
Zygote (Produkt der Befruchtung)
 
Blase
Blase
 
Steine
Steine
 
Kubische Kristallstruktur eines Diamanten
Kristallstruktur des Diamanten
 
Sie glauben, Kulturen entstünden, „weil zwei Rassen in Berührung gekommen sind und, um den Unterschied zu erhalten“ (**|**)? Spengler meinte, Kulturen entstünden in einer bestimmten Landschaft (und gegebenenfalls auch in Auseinandersetzung mit anderen Kulturen, doch gemäß Spenglers Kulturtheorie sind Kulturen Monaden) und auch ziemlich plötzlich: „Mit einer neuen »Weltanschauung«, das heißt einem plötzlichen Blick auf den Tod als dem Geheimnis der erschauten Welt, erwacht deshalb jede neue Kultur. Als um das Jahr 1000 der Gedanke an das Weltende sich im Abendland verbreitete, wurde die faustische Seele dieser Landschaft geboren.“ (**). Ich sehe das nicht ganz genauso, aber doch ziemlich ähnlich wie Spengler, für den „die Weltangst ... die rein menschliche Angst vor dem Tode“ (**) und „sicherlich das schöpferischste aller Urgefühle“ (**) war. Gemäß meiner Kulturtheorie gibt es zwei Entstehungsarten: (1.) Naturkatastophen oder natürliche Ausnahmesituationen verursachen bei den Menschen Angst, zumeist auch Erwiderungen dieser Herausforderungen, und je stärker und dauerhafter diese Erwiderungen sind, desto wahrscheinlicher ist die Entstehung einer Kultur; (2.) zwei Kulturen setzen sich selbst so sehr unter Streß, daß die Erwiderung dieser Herausforderung manchmal sogar die Zeugung einer neuen Kultur ist.

Gemäß meiner Kulturtheorie entstehen diejenigen Kulturen, die ich „Historienkulturen“ nenne, durch die „Verschmelzung“ („Syngamie“) von „Kultursamenzelle“ und „Kultureizelle“ bei einem „kultursexuellen“ (kriegerischen) Kontakt von zwei Kulturen, also durch die „Befruchtung“ (**|**): sie führt zur „Schlüpfung“ (**), also dazu, daß die Kultur die „befruchtete Eizelle“ verläßt - die erste eigene „Tat“ einer Kultur. Mit meiner Kulturtheorie kann man die Entstehungsgeschichte einer Kultur viel weiter zurückverfolgen als mit Spenglers Kulturtheorie. Spengler beauftragte seine Nachfolger, seine Kulturtheorie abzurunden, zu vervollständigen, und meine Kulturtheorie bedeutet einerseits eine Abrundung oder Vervollständigung seiner Kulturtheorie und andererseits eine leichte Abkehr von ihr, weil für mich Kulturen keine Monaden, sondern relativ offene und sich gegenseitig berührende Einheiten sind, die einerseits so dauerhaft und fest sein können wie Steine (**) und andererseits so leicht platzen und verschwinden können wie Blasen (**).

Einen bedeutsamen Unterschied dürfen Sie nicht vergessen, mein lieber Herr P.: den Unterschied zwischen (a) einer Frage nach dem Warum einer Entstehung und (b) einer Frage nach dem Wie einer Entstehung. Nicht die Antwort auf das Wie der Entstehung einer Kultur, sondern die Antwort auf das Warum der Entstehung einer Kultur ist das große Problem, wie auch Spengler meinte.

Wenn ich zu den Kulturen Vergleiche aus der Physik und noch mehr aus der Chemie und am meisten aus der Biologie heranziehe, so deshalb, weil auch die Kulturen physikalische, chemische und biologische Grundlagen haben (vgl. auch meine Schichtentheorie [**|**]). Kulturen verhalten sich auch wie physikalische Körper, wie chemische Elemente oder Moleküle u.s.w., wie biologische Wesen (Lebewesen). Wenn ich also Kulturen vergleiche mit z.B. Steinen oder Blasen (**|**) oder mit Zellen, z.B. Samen- und Eizellen (**|**), so sind das nur Beispiele unter sehr vielen.

Wir können Kulturen erforschen und also wissen, wie sie entstanden sind, aber nicht, warum sie entstanden sind. Daß Kulturen kulturelle Phänomene sind, muß nicht unbedingt erwähnt werden, denn das ist nicht nur logisch, sondern sogar auch tautologisch. Daß aber Kulturen sich auch wie außerkulturelle Phänomene verhalten, leuchtet vielen Menschen nicht oder nicht sofort ein, dabei ist die Ursache dafür ganz einfach.

Wenn Sie - als Mensch - mit Ihrem Fahrzeug aus der Kurve „herausfliegen“, dann tun sie das aufgrund eines physikalischer „Gesetzes“ (des „Trägheitsgesetzes“) und nicht, weil Sie ein Mensch sind - noch dazu einer mir Rechten und einer Versicherung. Ihr Körper besteht aus Atomen, Elementen, Molekülen u.s.w., ob Ihnen das paßt oder nicht. Ihr Körper ist - biologisch gesprochen - eine Ansammlung von Zellen (den kleinsten Lebewesen, die Sie als Organismus bildeten, bilden und irgendwann nicht mehr bilden werden), ob Ihnen das paßt oder nicht. Sie können versuchen, die Natur mit Kultur auszutricksen, aber mit einer Endgültigkeit wird Ihnen das niemals gelingen, weshalb Sie - so beurteilt - im Ergebnis stets der Verlierer gegen die Natur, der Sklave der Natur bleiben. Warum soll das bei Kulturen, die zudem von Lebewesen gebildet werden, sehr viel anders sein? Es ist nicht sehr viel anders!

Der Goetheaner und Nietzscheaner Spengler prophezeite, daß uns nur noch eine Phase vor der „Versteinerung“ bevorstehe: der Cäsarismus (**) - nämlich so ungefähr ab 2000, und die „Versteinerung“ werde erst im 22. oder 23. Jahrhundert beginnen. Und unsere Cäsarismus-Phase hat doch tatsächlich so ungefähr (ungefähr!) ab 2000 angefangen. Wir können, um Ihre Frage aus dem vorletzten Brief (**) zu beantworten, den Untergang gestalten, ihn harmloser und vielleicht auch ein wenig langsamer machen u.s.w., aber letztendlich verhindern können wir ihn nicht. Amor fati - das ist nietzscheanisch!

Verstehen Sie?

Es wundert mich sowieso, daß Sie, obwohl Sie, wie Sie selber sagen, Spengler nicht kennen, behaupten, ein Nietzscheaner zu sein. Entschuldigung! Aber dieser Eindruck war unvermeidbar! Nietzscheaner-nach-1917 kennen Spengler! Sie nicht!

 

22.10.2011, 18:54:16 E-Brief

Um auf das Thema „Untergang des Abendlandes“ zu kommen, möchte ich vorausschicken, daß ich ganz besonders vor Oswald Spengler, aber auch - wegen der „Fragestellungen“ (**) - vor Friedrich W. Nietzsche und - wegen der „Methode“ (**) - vor Johann W. Goethe den Hut ziehe, nämlich in genau dieser Reihenfolge: Spengler, Nietzsche, Goethe; wobei es bestimmt kein Zufall ist, daß diese Reihenfolge die exakte Umkehrung zu derjenigen der Lebensdaten ist (Goethe, Nietzsche, Spengler).

Ich wüßte wirklich gern, wie Spengler und insbesondere Nietzsche (weil zu Nietzsches Zeit die Geburtenrate im Abendland [Ausnahme: Frankreich] sehr hoch war) den Untergang des Abendlandes so exakt vorhersehen konnten (Nietzsche hat sich zwar nicht so speziell ausgedrückt wie Spengler, aber immerhin den richtigen Riecher bzw. die für Spengler richtigen „Fragestellungen“ gehabt, wie Spengler sagte: „und wenn ich mein Verhältnis zu diesem in eine Formel bringen soll, so darf ich sagen: ich habe aus seinem Augenblick einen Überblick gemacht“ (**). Aber auch zu der Zeit, als Spengler den „Untergang des Abendlandes“ schrieb, waren die Geburtenraten im Abendland immerhin noch so hoch (Ausnahme: Frankreich), daß man sich keine ernsthaften Sorgen machen mußte - doch der Trend war ja bereits da.

Daß man heute den Untergang des Abendlandes als „real existierend“, wie es in der DDR hieß (wenn auch nicht darauf bezogen), diagnostizieren und also kaum widerlegen kann, ist klar, obwohl noch in den 1990er Jahren die meisten unserer Politiker und Lobbyisten ihn bestritten. Aber daß man den Untergang des Abendlandes schon um 1790 oder um 1830 oder um 1870 oder um 1910 prognostizierte - am genauesten wohl von Spengler -, ist aus meiner Sicht eine geniale Leistung. Und vor der habe ich sehr großen Respekt.

„Metternich, dessen politischer Blick - was man auch gegen seine Person sagen mag - tiefer in die Zukunft drang als der irgendeines Staatsmannes nach Bismarck, sah das mit unerbitterlicher Klarheit: »Mein geheimster Gedanke ist, daß das alte Europa am Anfang seines Endes ist. Ich werde, entschlossen mit ihm unterzugehen, meine Pflicht zu tun wissen. Das neue Europa ist andererseits noch im Werden; zwischen Ende und Anfang wird es ein Chaos geben.« Nur um dieses Chaos zu verhindern, entstand das System des Gleichgewichts der großen Mächte, beginnend mit der Heiligen Allianz zwischen Österreich, Preußen und Rußland. Verträge wurden geschlossen, Bündnisse gesucht, Kongresse abgehalten, um nach Möglichkeit jede Erschütterung des politischen »Europa« zu verhindern ....“ (Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 19 **).

„Das Beste an uns ist vielleicht aus Empfindungen früherer Zeiten vererbt, zu denen wir jetzt auf unmittelbarem Wege kaum mehr kommen können; die Sonne ist schon hinuntergegangen, aber der Himmel unseres Lebens glüht und leuchtet noch von ihr her, ob wir sie schon nicht mehr sehen.“ (Friedrich W. Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches, 1878-1880, S. 171 **).

„Wahrlich, das schlaue Ich, das lieblose, das seinen Nutzen im Nutzen Vieler will: das ist nicht der Heerde Ursprung, sondern ihr Untergang.“ (Friedrich W. Nietzsche, Also sprach Zarathustra, 1883-1885, S. 72 **).

„Formen eines »Willens zum Untergang«, zum mindesten ein Zeichen tiefster Erkrankung, Müdigkeit, Mißmutigkeit, Erschöpfung, Verarmung an Leben ....“ (Friedrich W. Nietzsche, Versuch einer Selbstkritik, 1886, S. 10 **).

„Das Mitleiden kreuzt im ganzen großen das Gesetz der Entwicklung, welches das Gesetz der Selektion ist. Es erhält, was zum Untergange reif ist, es wehrt sich zugunsten der Enterbten und Verurteilten des Lebens, es gibt durch die Fülle des Mißratenen aller Art, das es im Leben festhält, dem Leben selbst einen düsteren und fragwürdigen Aspekt.“ (Friedrich W. Nietzsche, Der Antichrist, 1889, in: Werke III, S. 614 bzw. 1168 **).

„Was ich erzähle, ist die Geschichte der nächsten zwei Jahrhunderte. .... Diese Geschichte kann jetzt schon erzählt werden, denn die Notwendigkeit selbst ist hier am Werke. Diese Zukunft redet schon in hundert Zeichen, dieses Schicksal kündigt überall sich an; für diese Musik der Zukunft sind alle Ohren bereits gespitzt. Unsre ganze europäische Kultur bewegt sich seit langem schon mit einer Tortur der Spannung, die von Jahrzehnt zu Jahrzehnt wächst, wie auf eine Katastrophe los: unruhig, gewaltsam, überstürzt: einem Strom ähnlich, der ans Ende will, der sich nicht mehr besinnt, der Furcht davor hat, sich zu besinnen.“ (Friedrich W. Nietzsche, Der Wille zur Macht,S. 3 **).

„Und nun geht aus der Tatsache, daß das Dasein immer wurzelloser, das Wachsein immer angespannter wird, endlich jene Erscheinung hervor, die im stillen längst vorbereitet war und jetzt plötzlich in das helle Licht der Geschichte rückt, um dem ganzen Schauspiel ein Ende zu bereiten: die Unfruchtbarkeit des zivilisierten Menschen. Es handelt sich hier nicht um etwas, das sich mit alltäglicher Kausalität, etwa physiologisch, begreifen ließe, wie es die moderne Wissenschaft selbstverständlich versucht hat. Hier liegt eine durchaus metaphysische Wendung zum Tode vor. Der letzte Mensch der Weltstädte will nicht mehr leben, wohl als einzelner, aber nicht als Typus, als Menge; in diesem Gesamtwesen erlischt die Furcht vor dem Tode. Das, was den echten Bauern mit einer tiefen und unerklärlichen Angst befällt, der Gedanke an das Aussterben der Familie und des Namens, hat seinen Sinn verloren. Die Fortdauer des verwandten Blutes innerhalb der sichtbaren Welt wird nicht mehr als Pflicht dieses Blutes, das Los, der Letzte zu sein, nicht mehr als Verhängnis empfunden. Nicht nur weil Kinder unmöglich geworden sind, sondern vor allem weil die bis zum äußersten gesteigerte Intelligenz keine Gründe für ihr Vorhandensein mehr findet, bleiben sie aus.“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918-1922., S. 678-679 **).

Bedeutend für unser Thema ist ganz besonders das letzte Zitat, wenn auch nicht nur, denn Spenglers Werke sind übersät mit dem Thema „Untergang des Abendlandes“ - alle!

Sie, Herr Boden, haben geschrieben, daß der Untergang des Abendlandes Sie „auch ganz persönlich betrifft und daß er unaufhaltbar ist“. Das, so finde ich, ist sehr mutig und interessant. Interessant auch deshalb, weil man ja meistens gern auch etwas Persönliches von anderen Menschen erfahren will und die Unaufhaltbarkeit gern auch von anderen Menschen interpretiert haben will.

Ich bin gespannt auf Ihre Antwort. Aber lassen Sie sich ruhig Zeit damit! Bei mir hat nichts Eile! Oder: Eile mit Weile!

 

29.11.2011, 10:33:40 E-Brief

Ich habe mich sehr gefreut über Ihre Antwort und ganz besonders über Ihre Ausführungen zum Thema „9. Kultur“. (**). Sie haben tatsächlich mit 18 Jahren eine Geschichte über die eventuell kommende „russische Kultur“ geschrieben? (**). Auch das ist sehr interessant. Ich plädiere auch mehr für die Variante einer zukünftigen kulturellen Entwicklung, die Sie umschrieben haben, denn „da kommt nicht einfach eine neue Hochkultur, die unsere ablöst, sondern gar keine mehr. Wir waren zu erfolgreich, haben den Planeten kulturell nivelliert und werden eine öde Brave New World hinterlassen (Spengler würde allerdings sagen: na und, haben die Römer ja auch, auf nur viel kleinerer Fläche).“ (**). Richtig, denn wir Faustiker haben tatsächlich den Globus erobert, während die Apolloniker nur einen eher kleinen Bereich erobert und als ihr Weltreich angesehen haben.

Anteile an meiner
Kulturtheorie:

Anteile an meiner Kulturtheorie
Hubert Brune
O. A. G. Spengler
J. W. v. Goethe
F. W. Nietzsche
G. W. F. Hegel
A. J. Toynbee
N. Luhmann

Nun zu meiner Kulturtheorie (**|**|**|**):

Meine Kulturtheorie ist nicht unbedingt schon nach kurzem Überblick und kurzer Lektüre zu verstehen; sie ist aber für den geübten Einsteiger im Grunde kaum schwer zu verstehen; außerdem unterscheidet sie sich von Spenglers Kulturtheorie in einigen Aspekten kaum und in anderen Aspekten sehr. Ich zitiere mich selbst aus einer meiner WWW-Seiten:

„Meine Theorie über Kulturen (einschließlich deren Zivilisationen) ist zwar nicht unerheblich von Goethe und Nietzsche, also am meisten von Spengler beeinflußt, hebt sich aber trotzdem in gar nicht wenigen Aspekten von diesen ab, weshalb ich sie als doch ziemlich unabhängig bezeichnen möchte. Mein Konzept von den zwei menschlichen Kulturerscheinungen - quasi als den zwei Kulturbahnen - ist m.W. sogar bisher von niemandem sonst vorgestellt worden, also einzigartig. In meiner Theorie sind Kulturen im allgemeinen und im besonderen (z.B. die verschiedenen Historienkulturen) als den Lebewesen sehr ähnlich aufzufassen, sind also „offene Systeme“, allerdings nicht dann, wenn sie „operieren“, d.h. sie sind quasi „offene, aber operativ geschlossene Systeme“. Außerdem sind alle Historienkulturen als Abweichungen (besonders in der künstlerischen Art bzw. Form) von der Menschenkultur zu verstehen, in die sie über ihre Modernen bzw. Zivilisationen allmählich wieder einmünden - allerdings auf jeweils andere, nämlich kulturspezifische Art und Weise. Insofern und auch aufgrund anderer Hypothesen, z.B. auch der über die »vorgeburtliche« Existenz einer jeden Kultur, unterscheidet sich meine Kulturtheorie auch sehr von Spenglers Kulturtheorie.“ (Hubert Brune, Zur Definition von Kultur und Zivilisation, 2001 **). ** ** ** ** ** ** ** ** ** **

Ich habe auf den von Spengler angebenen Tafeln (**|**|**) meine jeweilige Sicht und Andersdatierung und -strukturierung erläutert. Ein anderer Text versucht zu erklären, warum meine Daten von Spenglers Daten abweichen (z.T. erheblich!):

»Erstes Datum« einer Kultur ist gemäß meiner Theorie nicht die Geburt, sondern die »Ur«-Geburt: die Zeit der Befruchtung oder - genauer gesagt - die Zeit der Schlüpfung. Spengler sah das anders, obwohl auch er im Hinblick auf Kulturen die Vorgeburtlichkeit berücksichtigte und von Schwangerschaft sprach. Er bezog sich aber mehr auf Kulturen zwischen Geburt und Tod. So weichen meine Daten für den Beginn einer Kultur von Spenglers Angaben stark ab. Spengler vermutete auch, daß beispielsweise Rußland im 18. Jahrhundert die Chance zur 9. Kultur verpaßt hätte: Fehlgeburt! Rußland hatte (noch) keinen Karl Martell (688-741) und auch (noch) keinen Karl d. Gr. (747-814). Die von Spengler angegebenen Daten bezüglich des »Beginns« abendländischer Kultur weichen von meinen um Jahrhunderte ab, denn meine Daten beziehen sich auf die Zeit um die »Ur«-Geburt herum und Spenglers Daten auf die Zeit um die Geburt herum. Wie bereits gesagt, hatte das Abendland seine »Ur«-Geburt bzw. »Schlüpfung« in der Zeit von 20 v.C. bis 150 n.C., zu jener Zeit also, als z.B. Kaiser Augustus herrschte, Hermann der Cherusker (Arminius) Rom besiegte, Jesus, Paulus und die Evangelisten lebten und wirkten. Die »Uterus«-Zeit, die ich auch die vor-/urkulturelle Zeit nenne, dauerte auch für das Abendland viele Jahrhunderte. Begriffe wie pränatal, perinatal, postnatal hat Spengler übrigens nie benutzt, aber er sprach von »Vorzeit«, und die ging für ihn mit einem wichtigen Datum zu Ende, das ich die Kulturgeburt nenne. Das Abendland hatte seine perinatale Zeit zwischen 732, als Karl Martell die Araber besiegte, und 774, als Karl d. Gr. das Langobarden-Reich eroberte. Karls Kaiserkrönung (800) war bereits die Abendland-»Taufe«.“ (Hubert Brune, Zur Definition von Kultur und Zivilisation, 2001 **). ** ** ** ** ** ** ** ** ** **

Ich halte mich an klimatische, genauer gesagt jahreszeitliche Zyklen, in denen Lebewesen gewissermaßen gefangen sind (genau wie in ihrer Umwelt) - metaphorisch gesprochen: sie können ihnen nicht einfach entrinnen, aber genau das versucht der Mensch immer wieder (und zuletzt immer wieder scheiternd!). Kulturen folgen jahreszeitlichen oder auch tageszeitlichen Zyklen, weshalb in meiner Kulturtheorie die Phasen entsprechend eingeteilt sind: Uteruszeit oder Winter bzw. Nacht (3 Phasen: 0-2, 2-4, 4-6 Uhr), Kindheit oder Frühling bzw. Morgen (3 Phasen: 6-8, 8-10, 10-12 Uhr), Jugend oder Sommer bzw. Nachmittag (3 Phasen: 12-14, 14-16, 16-18 Uhr), Erwachsenenzeit oder Herbst bzw. Abend (3 Phasen: 18-20, 20-22, 22-24 Uhr). Ich erläutere das u.a. folgendermaßen:

Geschichte verläuft nicht nur linear, sondern auch zyklisch. Sie hat also auch Ähnlichkeit mit Kreisläufen oder Periodizitäten. Die Jahreszeiten und die Wiederkehr von Tag und Nacht sind kosmologisch bedingte Ereignisse. Und der „Faust“ des Abendlandes erfand kreisrunde Uhren, die nicht zufällig die halbierte Tageszeit anzeigen. Von 0 bis 12 Uhr leben wir im winterlichen und frühjährlichen Auf, von 12 bis 24 Uhr im sommerlichen und herbstlichen Ab. .... Kult-Uhr und Tierkreis sind meiner Meinung nach gut geeignet, Zyklus und Linearität der Geschichte so miteinander zu verbinden, daß Kulturgeschichte als das erscheint, was sie ist: eine spiralförmige Kreisbewegung um nur scheinbar lineare Punktbewegungen. Kult-Uhr und Tierkreis stehen aber auch für zwei gute Gründe, dem Ernst der Kulturgeschichte mit einer Prise Heiterkeit zu begegnen (vgl. Uhr-Konjunktuhr Konjunkturzyklen).“ (Hubert Brune, Urkultuhr, 2001 **).

Mir hat diese, meine Bildung einer Kulturtheorie Glücksgefühle und Spaß bereitet. Das gilt besonders für die Momente, in denen ich bemerkt habe, wie das alles - also auch und beonders das, was Spengler (noch) unberücksichtigt gelassen hatte - zusammenpaßt. Sie kennen das wahrscheinlich auch von ihrer Berufsarbeit her, doch ist das, glaube ich, doch noch etwas anderes, oder?

Wenn ich jetzt, da ich Ihnen schreibe, mich zurückerinnere an die Zeit, als ich meine Kulturtheorie am Computer schrieb - das war größtenteils im Jahr 2001 -, teilen sich mir diese Glücksgefühle, von denen ich eben sprach, wieder mit.

 

02.12.2011, 19:11 E-Brief

Zu Ihrer Frage:

„Spengler vermutete für Rußland eine „Fehlgeburt“ im 18. Jh.?“ **

Ich habe meinen Text dazu momentan nicht exakt im Gedächtnis, aber ich glaube nicht, daß ich geschrieben habe, daß Spengler „eine »Fehlgeburt«“ in dem Sinne „vermutete“, wie ich selbst sie festgestellt zu haben glaube. Spengler hat sich anders ausgedrückt. Darum haben Sie wohl auch bemerkt: „Das ist mir entgangen. Wo hat er das geschrieben? Tolles Ding, aber widerspricht eigentlich seinem sonstigen philosophischen Ansatz.“ (**). Wahrscheinlich hatten Sie, als Sie sich wunderten, folgende Textstelle von mir gelesen: „Spengler vermutete auch, daß beispielsweise Rußland im 18. Jahrhundert die Chance zur 9. Kultur verpaßt hätte: Fehlgeburt! Rußland hatte (noch) keinen Karl Martell (688-741) und auch (noch) keinen Karl d. Gr. (747-814).“ (**|**). Sie haben ja auch selber schon die passende Antwort gegeben: „Ein russischer Karl Martell hätte demnach die petrinische Pseudomorphose rückgängig machen sollen. Verstehe ich das richtig? (**). Ja, das verstehen Sie richtig! Spengler meinte dazu u.a.: „Peter der Große ist das Verhängnis des Russentums. .... Es bestand die Möglichkeit, die russische Welt nach Art entweder der Karolinger oder der Seleukiden zu behandeln, altrussisch nämlich oder »westlich«, und die Romanows haben sich für das letzte entschieden.“ (**). Das ist Ihnen u.a. entgangen!

Ich bin der Meinung, daß Rußland - als Kulturkreis (!) - wahrscheinlich so etwas wie eine „Fehlgeburt“ war bzw. ist, weil es die Möglichkeit zur „Geburt“ hatte, die dann aber - zuerst durch Zar Peter d. Gr. - unmöglich gemacht wurde. Für Spengler war Zar Peter d. Gr. „das Verhängnis des Russentums. .... Es bestand die Möglichkeit, die russische Welt nach Art entweder der Karolinger oder der Seleukiden zu behandeln, altrussisch nämlich oder »westlich«, und die Romanows haben sich für das letzte entschieden.“ (**). Dies steht nicht zufällig im Kapitel „Pseudomorphose“ (**), wie Sie wahrscheinlich wissen (oder ist Ihnen das auch entgangen?). Auf meiner WWW-Seite „Fehlgeburt“ lautet mein Text dazu: „Dem Russentum erging es nämlich ähnlich wie rd. 2000 Jahre zuvor dem Arabertum. Denn ... auch die Seleukiden wollten ja lieber Hellenen als Aramäer um sich sehen. Für Spengler war klar: „Die Gründung von Petersburg (1703) zwang die primitive russische Seele erst in die fremden Formen des hohen Barock, dann der Aufklärung, dann des 19. Jahrhunderts.« (**).“ (Hubert Brune, Fehlgeburt, 2001 ** ).

Spengler faßte solche Entwicklungen bekanntlich unter dem Begriff „Pseudomorphose“ zusammen - ich tue das übrigens auch, wobei gemäß meiner Kulturtheorie die „Pseudomorphose“ auch (auch!) als „Schwangerschaft“ gedeutet werden kann, und die endet bekanntlich entweder mit einer „Fehlgeburt“ oder mit einer „Geburt“. Spengler hat all diese mammalischen Begriffe und Metaphern so nicht benutzt, aber er nahm z.B. an, daß Rußland seine „karolingische“ Zeit vertan hatte, was für mich bedeutet, es hatte seine „Geburt“ vertan, denn: die Karolinger des 8. Jahrhunderts stehen für die „Geburt“ des Abendlandes und die Seleukiden für die Verhinderung der „Geburt“ des Morgenlandes (der magischen Kultur „Arabien“), die dann unverhältnismmäßig spät (fast zu spät, jedenfalls unnormal!) doch noch erfolgte. Die Morgenländer sind „Spätgeborene“. Die Russen sind entweder (a) „Fehlgeborene“, (b) „Abgetriebene oder (c) „Spätgeborene“ - das wird uns die Zukunft zeigen (Sie und ich jedenfalls glauben ja beide nicht so sehr daran, daß noch ein 9. Kulturkreis entsteht)!

Die Verwestlichung Rußlands geschah also von Peter d. Gr. an und geschieht heute noch. Das ist - unter der Bedingung, daß eine Kultur auch wirklich entsteht - die „Pseudomorphose“ gemäß Spengler, die sich gemäß Brune auch (auch!) als „Schwangerschaft“ zeigt und (a) dann zu einer „Fehlgeburt“ führt, wenn der Kulturwerdungsprozeß im „Uterus“ abgebrochen bzw. die Kultur abgetrieben (!) wird, oder (b) dann zu einer „Geburt“ führt, wenn der Prozeß normal (im Sinne der Kulturgynäkologie) verlaufen ist und verläuft, oder (c) dann zu einer „Spätgeburt“ führt, wenn er zu lange dauert und trotzdem zur „Geburt“, nur eben zur späten „Geburt“ führt.

„Die bolschewistische Revolution ... schuf ein politisch-wirtschaftliches System, das im Westen nicht existieren konnte, im Namen einer Ideologie, die aus dem Westen stammte.“ (S. P. Huntington, Kampf der Kulturen, 1993-1996, S. 222 **). Nach dem Ende der Sowjetunion haben sich die Verhältnisse geändert: seitdem nämlich hat man im Westen ein politisch-wirtschaftliches System, das aus dem Westen stammt, im Namen einer Ideologie, die aus dem Westen stammt, im Westen zwar nicht offiziell, aber dafür um so mehr inoffiziell existieren kann.

Immer noch und wieder und wieder ist es eine Mischung aus abendländischer und „eigener“ Kultur, die Rußland „gelingt“ - mehr nicht -, und das reicht für eine „Geburt“ nicht bzw. noch nicht. Es wird sich in Zukunft zeigen, ob Rußland eine „Fehlgeburt“ (siehe: a), eine „Abtreibung“ (siehe: b) oder eine „Spätgeburt“ (siehe: c) erlitt, erleidet, erleiden wird (und wenn nichts davon zutrifft, dann wurde, wird, wird werden: Rußland überschätzt!). Man sollte diesbezüglich im Gedächtnis behalten, wie Spengler die „Pseudomorphose“ definierte: „Historische Pseudomorphosen nenne ich Fälle, in welchen eine fremde Kultur so mächtig über dem Lande liegt, daß eine junge, die hier zu Hause ist, nicht zu Atem kommt und nicht nur zu keiner Bildung reiner, eigener Ausdrucksformen, sondern nicht einmal zur vollen Entfaltung ihres Selbstbewußtseins gelangt.“ (**). Wenn man diese Definition berücksichtigt, dann ist meine Ableitung daraus, Rußland eher als eine „Fehlgeburt“ (siehe: a) oder „Abtreibung“ (siehe: b) denn als eine „Spätgeburt“ (siehe: c) zu deuten, mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig. Für eine normale „Geburt“ ist es für Rußland eh zu spät, denn es es existiert dafür schon zu lange im „Uterus“. Eine „Spätgeburt“ (siehe: c) ist mittlerweile aber unwahrscheinlich geworden, weil m.E. das zutrifft, was Sie in einem Ihrer Briefe auch schon geschrieben haben:

„Der verfluchte Bolschewismus als die stärkste aller Metamorphosen. Und damit vielleicht eine tödliche Dosis für die gerade entstehende russische Kulturseele? Vielleicht, aber ich bin da seit Jahren extrem skeptisch, da kommt nicht einfach eine neue Hochkultur, die unsere ablöst, sondern gar keine mehr. Wir waren zu erfolgreich, haben den Planeten kulturell nivelliert und werden eine öde Brave New World hinterlassen. (Spengler würde allerdings sagen: na und, haben die Römer ja auch, auf nur viel kleinerer Fläche).“ **

Karl Martell
Ältester Erdglobus,
Martin Behaim, 1492
Wir erdrücken alles, wir lassen niemanden einen Raum zur kulturellen „Geburt“, viel stärker, als das die Römer getan haben, und zwar deshalb, weil wir wirklich den Globus erobert haben, ihn seitdem völlig ausplündern und expandieren müssen („»Ausdehung ist alles«“, wie Spengler - Cecil Rhodes zitierend - schrieb **). Da bleibt kein Platz für andere und anderes. Wir haben die nichtabendländischen Völker dazu verleitet, es uns gleichzutun, so daß sie zwar dasjenige an der abendländischen Moderne, was ihnen an ihr gefällt, übernommen haben, aber ihre Feindlichkeit gegenüber der abendländische Kultur trotzdem nicht abgelegt haben (anderslautende Nachrichten darüber sind Lügen). Die Zahl der nichtabendländischen Völker, insbesondere derjenigen in Afrika, West- und Zentralasien, nimmt exponentiell zu, während gleichzeitig die Zahl der abendländischen Völker und ihrer Ableger, insbesondere aber ihre Leistungsträger (die Mittelschicht!) exponentiell abnimmt. Es ist niemals die Quantität, sondern immer nur die Qualität, die darüber entscheidet, ob eine Entwicklung zu Höherem stattfindet oder nicht. Das heißt natürlich nicht, daß die Quantität (also in diesem Fall: die Menschenmasse!) die Herrschaftsverhältnisse nicht umstürzen könnte - das kann sie nämlich sehr wohl (hierauf hat u.a. insbesondere Nietzsche hingewiesen) -, sondern das heißt, daß die Quantität und die Quantitativen die qualitative Entwicklung immer weiter nach unten ziehen, ja sogar immer mehr auch die Qualität bzw. die Qualitativen davon überzeugen können, die Qualität sei etwas Böses und müsse deshalb vernichtet werden, also: untergehen!

Das paßt ja auch zu dem, was Sie - obwohl in etwas harmloserer Variation vielleicht - geschrieben haben:

„Das hat mit dem intensiven Wahrnehmen von unglaublichen Verfallserscheinungen der gesamten abendländischen Welt zu tun. Es liegt fast Verwesungsgeruch in der Luft. Vielleicht liegt es nur an meinem Alter, aber mir kommt es so vor, als ob nicht nur künstlerische, sondern in steigendem Maße auch technische, wissenschaftliche und militärische Probleme nicht mehr gelöst werden, weil man es einfach nicht mehr »drauf hat«. Jemand schrieb mal, daß eine Rückkehr zum Mond als unnütz deklariert würde, weil man sich nicht eingestehen wolle, daß man so ein Projekt inzwischen nicht mehr bewältigen kann. Wenn eine Kultur stirbt, deren Ursymbol der grenzenlose Raum ist, muß das wohl auch so sein.“ **

Ja. Dem ist nichts hinzuzufügen oder wegzunehmen. Haben Sie eigentlich eingermaßen gesicherte Quellen darüber, „daß eine Rückkehr zum Mond als unnütz deklariert würde, weil man sich nicht eingestehen wolle, daß man so ein Projekt inzwischen nicht mehr bewältigen kann“ (**) ?

 

06.12.2011, 13:52:00 E-Brief

Wenn wir mit Spengler feststellen, daß unsere Kultur seit Beginn der Moderne untergeht und dies auch in Goethes „Faust“ genial beschrieben ist, so muß man sich doch fragen: Wer oder was ist denn primär verantwortlich für diesen ganzen nihilistischen Prozeß? Die Antwort - für mich - lautet: die Politik. Sie ist diejenige Instanz, die alles an sich reißt, Entscheidungen vorschreibt, anderen verbietet bzw. einschränkt und selbst zu keiner konstruktiven Entscheidung fähig ist - sogar dann, wenn sie wollte, aber das kommt ja noch hinzu: sie will ja gar nicht, jedenfalls nicht so richtig, und macht sich lieber abhängig von Finanzjongleuren, den „Cäsaren“, um es mit Spengler zu sagen.

Viele sagen „Demokratie“ und meinen etwas, was wenig oder sogar überhaupt nichts mit Demokratie zu tun hat: „Gleichheit“ oder „Gerechtigkeit“.

Der Egalitarismus (Kommunismus, Sozialiasmus u.s.w.) ist dabei - meiner Meinung nach - der größte Rückschritt zur Steinzeit, den man sich überhaupt denken kann. Ob heute grün, schwarz, gelb, rosa oder sonstwie lackierte Rote: es sind immer nur die gleichen Gleicheitswahnsinnigen, die eine Diktatur etablieren wollen, von der selbst Lenin und Stalin nicht einmal geträumt haben. Dazu kommt (leider!), daß seit dem Ende dieses Wahnsinnsprojekts in Mittel- und Osteuropa und Nordasien (Sowjetunion), also seit 1989/'90 die beiden bis dahin verfeindeten Weltanschauungen Kapitalismus und Kommunismus - beide sind ja säkularisierte Religionen und Theologien der abendländischen Moderne, trotz der Tatsche, daß sich der eine mehr im nichtabendländischen Bereich (Sowjetunion) etablieren konnte (das Thema hatten wir ja schon; siehe: Rußland [**|**|**]) - wieder im Bündnis stehen wie schon von 1941 bis 1945. Nur daß es jetzt auch wirklich lange halten soll. Wir haben doch nämlich einen globalistischen („cäsarischen“ [Spengler]) Kapitalismus, der mit der Ausbeutung der Mittelschicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: einerseits macht er die Oberschicht enorm reicher und andererseits die Unterschicht zunächst ein wenig reicher, aber langfristig ärmer - und das alles auf Kosten der Mittelschicht, die er zerstört. Wenn die Globalisten („Cäsaren“ [Spengler]) die Mittelschicht zerstören, bricht die gesamte Leistungsträgerschaft zusammen. Und damit sind wir bei meiner Antwort auf die Frage: Warum lassen die Leistungen - wie eben z.B. in der Raumfahrt - nach? Wenn man nämlich die Mittelschicht zerstört, zerstört man alles, was eine Gemeinschaft zu leisten in der Lage ist; es leidet nämlich dann zuerst die Bildung (das erste Opfer - das hat auch schon die gelenkte Bewegung der „68er“ gezeigt), dann das Gesundheitswesen, das Sozialwesen u.s.w., irgendwann auch das Finanzwesen.

Überall da, wo wir heute sozialistische Umverteilungssysteme haben (unsere EU ist eine EUdSSR), stockt die Entwicklung: Bildung, Gesundheit, Soziales, Währung (siehe Euro, der im Grunde ein erweitertes Umverteilungssystem des Umverteilungssystems EU ist). Diese Umverteilung verläuft übrigens ja nicht, wie immer propagiert wird, primär nach unten, sondern nach oben, und zwar von der Mittelschicht aus, weil die (und nur die!) ausgebeutet wird! Denn ein Arbeiterproletariat gibt es ja schon lange nicht mehr! Das wurde tatsächlich ausgebeutet - im 19. Jahrhundert! Freie Marktwirtschaft? Wo und wann gab es das Freie daran denn wirklich zu einem wirklich hohen Prozentsatz? In Europa zuletzt im 19. Jahrhundert!

Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir auf Leistung setzen. Leistung kommt aber in untergehenden Kulturen nicht mehr aus der Oberschicht (wie in aufgehenden Kulturen), sondern nur noch aus der Mittelschicht. Alles andere ergibt sich daraus.

Auf einer Internet-Seite, die den Titel hat: „Die menschliche Leistungsfähigkeit erreichte vor 1975 ihren Höhepunkt und ist seitdem zurückgegangen“ (**), schrieb ich am 21.10.2010 einen Kommentar (**|**|**). Folgend Auszüge daraus:

„Die These, die menschliche Leistungsfähigkeit habe mit der Mondlandung (1969) ihren Höhepunkt erreicht und sei seitdem zurückgegangen, ist sehr interessant, aber meiner Meinung nach nicht ganz korrekt.

Die scheinbar abnehmende Leistungsfähigkeit ist nämlich meiner Meinung nach auf die in den abendländischen (westlichen) Staaten abnehmende Leistungsfähigkeit in der Politik zurückzuführen, weil sie, indem sie sich von der Wirtschaft, insbesondere der Finanzwirtschaft abhängig gemacht hat, die desolaten und dekadenten Strukturen der Gesellschaft herbeigeführt hat. Daß darunter auch Technik und Wissenschaft zu leiden haben, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen.

Für diesen »Abwärtsspirale« ist die Moderne der abendländischen Kultur, ja die abendländische Kultur selbst verantwortlich. Bedeutet für viele Abendländer auch heute noch die Moderne eigentlich eher eine »Aufwärtsspirale«, so auch deswegen, weil für lange Zeit die negativen Nebenwirkungen nicht erkennbar waren. Doch schon seit Ende des 18. Jahrhunderts ist der Abwärtstrend sichtbar, der eigentlich nämlich sogar schon Ende des 15. Jahrhunderts begonnen hatte, aber noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unsichtbar blieb.

Seit den Bürgerlichen Revolutionen (in den USA 1776, in Frankreich 1789 u.s.w.) schrumpfen der Anteil und vor allem die Macht der Adeligen, die bis dahin die meisten Leistungsträger hervorgebracht hatten; seit ungefähr 1870 schrumpfen zusätzlich der Anteil und teilweise auch die Macht der Großbürger, die bis dahin größtenteils den Adel abgelöst und sehr viele Leistungsträger hervorgebracht hatten; und seit ungefähr 1970 schrumpfen dazu auch noch der Anteil und teilweise, obwohl in nur geringem Ausmaß, auch die Macht der Kleinbürger, die mittels Aufstieg durch Bildung die Verluste der Großbürger und Adeligen ausgegelichen und ebenfalls sehr viele Leistungsträger hervorgebracht hatten.

Eine Schrumpfung ist besonders dann gefährlich, wenn neben der Quantität auch die Qualität sinkt. Durch Kompensationen (siehe oben) läßt sich der negative Effekt aufschieben, vermeiden, ja vielleicht sogar umkehren, allerdings immer nur für eine bestimmte Zeit. Es sind demographische, wirtschaftliche, politische, soziologische u.ä. Aspekte, die die gesamte Kultur einschließlich Technik und Wissenschaft dann vernichten können, wenn die entsprechenden Menschen an der Macht dazu nihilistisch genug sind.

Wenn Sie sich heute anschauen, wer oder was bei uns das Sagen hat - (1.) Finanz-Haie bzw. -Heuschrecken bzw. Organisationssysteme als der »Weltadel«; (2.) Politiker der UNO, EU, OIC, u.s.w. als »Staatsadel«, der die nationalen Staaten bis zu ihrer völligen Auflösung überwacht; (3.) »Dressuradel«, zu denen die nationalen Politiker gehören, solange noch Nationen existieren werden -, dann wird klar, warum die als »Liberalisten«, »Egalitaristen«, »Fraternitaristen« maskierten Nihilisten wollen, daß so leistungsfähige Menschen wie die faustischen Abendländer (vor allem die Deutschen!) verschwinden und/oder durch die Zuwanderer so stark beeinflußt werden, daß sie in Zukunft zu keiner Leistung und also auch zu keinem Widerstand mehr fähig sein werden.

Zukünftige Historiker werden, sofern es in der Zukunft überhaupt noch welche geben wird, über die Moderne ganz anders urteilen, als wir das heute noch tun. Ich meine nicht jene »Moderne-Kritik«, die schon so alt ist wie die Moderne selbst und zumeist auch eine »Technik-Kritik« war, ist und für die nahe Zukunft auch bleiben wird. Was ich meine, ist eine objektivere Sicht auf die Moderne, die dann mit der Erkenntnis gekoppelt sein wird, daß die Technik etwas zutiefst Menschliches ist, für das zu kämpfen sich immer lohnt. ....

Man kann auch evolutionstheoretisch argumentieren, wie es Leo (**) tut – v.a. mit den R- und K-Strategen. Doch diese sehr plausible Erklärung muß kulturgeschichtlich ergänzt werden.

Sowohl in der Evolution als auch in der Kulturgeschichte (als der »speziellen Evolution« sozusagen) überleben die R-Strategen in überwiegend »quantitativen« und die K-Strategen in überwiegend »qualitativen« Zeiten.“ (**|**|**).

 

31.12.2011 E-Brief

Spengler ... unterschied z.B. zwischen „Dasein“ und „Wachsein“, und zum „Wachsein“ gehört der ganze Wahrheitsanspruch der Intellektuellen, Ideologen, kurz: der Nihilisten - das hat Spengler nicht genauso wörtlich gesagt wie ich jetzt hier, aber sinngemäß schon in etwa. Spengler war nicht grundsätzlich gegen das „Wachsein“ eingestellt, aber bezüglich der Kultur galt seine Präferenz doch dem „Dasein“, dem mit Leben und Tatsachen gefüllten Sein. Eine logische Schlußfolgerung aus Spenglers Feststellung, daß das „Wachsein“ im Laufe der Kultur immer stärker wird, bis es mit dem Beginn der Zivilisation das Dasein quasi überholt, immer mehr hinter sich läßt, es verdrängt u.s.w.. Um Ihre Frage direkt zu beantworten: „Fähige, sachkundige Politiker mit Augenmaß und Vernunft“ (**) können in der Zeit der Zivilisation, der Moderne, des Nihilismus gar nicht anders als das „Absterben einer Kultur“ (**) zu fördern und zu fordern, obwohl sie es durchaus ein wenig bremsen können, aber sie können es jedenfalls nicht „verhindern“ - also auch dann nicht, wenn sie es wollen. Das ergibt sich als logische Schlußfolgerung aus Spenglers Kulturtheorie, die ja methodisch auf Goethe zurückgeht und eine Kulturmorphologie ist.

Also: Es ist nicht möglich, den Untergang zu verhindern. Man kann ihn ein wenig verzögern, vor allem aber weniger bedrohlich oder sogar „angenehm“ (welch ein Sarkasmus, oder?) gestalten. Man kann ihn aber nicht verhindern. Ich sehe das genauso wie Spengler.

Wir im heutigen Abendland aber tun das Gegenteil: wir tun alles dafür, daß der Untergang immer gefährlicher wird - so, als würden wir dafür einen Siegerpreis bekommen. Das ist typisch faustisch! Auch in Sachen Nihilismus ist der Abendländer ein Faust! Dieses Thema hat Spengler meiner Meinung nach auch sehr gut und schlüssig beschrieben - eben: genial!

Gefolgschaft von Parteien oder Heere - der Unterschied ist unter bestimmten Aspekten gesehen gar nicht so groß (das Wort „Parteisoldat“ [**], das zuletzt Sie benutzt haben, deutet dies auch an). Es kann außerdem durchaus dahin kommen, daß die Globalisten (Cäsaristen - ob Politiker aus den etablierten Parteien oder Geldhaie aus den Banken) auf echte Heere angwiesen sein werden (die EU hat übrigens die Todesstrafe - sie ist juristisch fest verankert -, und das ist kein Unfall, also kein Zufall!) - man denke an Crassus, Pompejus, Cäsar u.v.a., die ohne ihr Geld nichts hätten anrichten können, wahrscheinlich nicht in die Geschichte eingegangen wären. Hier kommt wieder Spenglers genialer Gedanke zum Tragen: das Seelenbild und das Ursymbol der Abendländer. Faustische Menschen, also Abendländer übertreiben es gemäß ihres Strebens ins Unendliche auch mit dem Geld. Das hat es in anderen Kulturen in dem wahnsinnigen Ausmaß nie gegeben. Man denke nur an den wahnsinnigen Gedanken, daß Geld Geld schaffen soll, daß Geld aus dem Nichts entstehen soll, um zu erkennen, daß das scheitern muß; doch die USA bzw. die Geldhaie und andere Lobbyisten, die die dummen Politiker der USA auch damals schon beinflußten, setzten dieses sogenannte „Fiat-Money-System“ schon vor fast 100 Jahren ein, nämlich am 23.12.1913, als die „Fed“ gegründet wurde; dann wurde es mit einem neuen Vorhaben im Juli 1944 in Bretton-Woods versehen; und am 15.08.1971, als Nixon die Goldbindung aufhob („Nixon-Schock“), war der Wahnsinn komplett; doch 2009, als mit „Quantitative Easing“ begonnen wurde (die Staatsschulden werden seitdem direkt, also nicht mehr über das Bankensystem aufgekauft), setzten sie dem sogar noch eine „goldene Krone“ auf.

Cecil Rhodes
Cecil Rhodes (1853-1902).

Richtig ist jedenfalls, daß Spengler die Geldwirtschaft nicht unterschätzt hat. Er hat auch Nietzsche kleingemacht für dessen fast fanatische Liebe zu den Borgias und den Machtspielen mittels Messer und Gift. Keine Borgias oder ihnen ähnelnde Gestalten, sondern Gestalten wie Shaws Undershaft seien die Übermenschen der Zukunft, und in Cecil Rhodes sah Spengler ja bekanntlich ein Beispiel für den ersten abendländischen Cäsaren. (**|**). Ich finde, daß er die heutige Entwicklung sehr gut vorhergesehen hat. Und wenn man genauer überlegt, muß man doch zu dem Schluß kommen, daß es wahrscheinlich richtig ist, wenn man sagt, die Politik und also der Staat hat es den Finanzhaien erst ermöglicht, solche skandalösen Geschäfte zu machen. Der Staat ist der Hauptverantwortliche! Erst danach kommen die Bankster. Aber direkt danach! Deshalb ist auch meiner Meinung richtig, daß Spengler die Finanzjongleure in die zweite Reihe verwies. Es ist doch so, daß ohne die entsprechenden Gesetze die moderne Finanzwirtschaft überhaupt nicht richtig funktionieren kann. Und wer macht Gesetze? Die Politiker - sie haben übrigens nicht zufällig fast alle als Juristen angefangen!

Ich finde es sehr schade, daß zu viele Menschen (besonders in den USA) einfach nicht kapieren, wie sehr sie - besonders auch als angebliche „Opposition“ - am Gängelband der Herrschenden zappeln. Das, was sie „bewegen“ wollen, ist genau das, was sie bewegen sollen. Die Politiker lachen darüber! Die gegenwärtige angebliche „Opposition auf der Straße“ bewirkt genau das Gegenteil dessen, was sie vorgibt, bewirken zu wollen. Sie bewirkt genau das, was sie gemäß der Erwartung der Herrschenden bewirken soll. Diejenigen, die die Marktwirtschaft kritisieren, kritisieren nicht den Hauptschuldigen, ja nicht einmal einen Schuldigen, denn (wie gesagt): der Hauptschuldige ist der Staat, besonders eben der egalitaristische (links-sozialistische u.s.w.); die Leute denken (und sollen denken [die Propaganda nicht vergessen!]), daß der Kapitalismus die Schuld habe und der Kommunismus (Egalitarismus u.s.w.) noch mehr als sowieso schon an die Macht gehöre; wegen der Propaganda und der eigenen Dummheit können sie einfach nicht kapieren, daß das genau der Weg ist, den unsere Herrschenden von ihnen erwarten, um schön weitermachen zu können. Nach unten hin „Gleichheit“ propagieren (obwohl, nein: weil es die sowieso nicht gibt), um nach oben hin schön weitermachen zu können mit dem Diebstahl, der Ausbeutung der Mitte. Wenn die da unten beschäftigt sind und sich an der Mitte rächen und die da oben die Mitte ebenfalls nur ausbeuten, dann gibt es ja keine echte Bedrohung mehr für die da oben. Die Mittelschicht muß unbedingt eine politische Vertretung bekommen, wie sie die Unterschicht seit dem Ende des 19. Jahrhunderts (in Deutschland sogar schon seit 1863 [ADAV, Vorläufer der SPD]) hat, denn die Mittelschicht hat heute keine Lobby mehr, die Unterschicht hingegen schon. Im 19. Jahrhundert war es umgekehrt. Im 20. Jahrhundert erreignete sich dann der Wechsel zu den Verhältnissen von heute. Die Tendenz geht momentan dahin, daß es irgendwann keine Mittelschicht mehr geben wird, dafür aber eine gigantische Unterschicht und eine klitzekleine Oberschicht mit einem gigantischen Reichtum, der ihr alles ermöglicht, auch die biologische Abschaffung der dann 99,99% umfassenden Unterschicht.

Ich glaube ohnehin, daß es das ist, was sie wollen: die Reduzierung der Weltbevölkerung. Haben Sie daran auch schon einmal gedacht? Mir ist es egal, ob andere in dem Glauben daran eine Paranoia oder Verschwörungstheorie sehen - das kann man sowieso immer sagen -, und außerdem sind die Herrschenden selbst sowieso immer die größten Paranoiker und Verschwörungstheoretiker. Die Lügen wie z.B. die über das Klima, über die Kriege, über den Euro, über die EU, über die Geschichte, über die Kultur, über die Geschlechter, über die Intelligenz, über die Bildung, über den Islam, über das Fremde überhaupt, über ..., über ..., über... und die Krisen wie z.B. die der Finanz und die der Schuldwährungen Dollar, Euro u.v.a. (alle Teil des eben erwähnten „Fiat-Money-Systems“) sind für die Oberschicht genau das richtige Mittel, um ein solches Ziel (Reduzierung der Weltbevölkerung) zu erreichen. Nahrungsmittel werden dann nur noch per Bezugsschein zu bekommen sein - parallel dazu wird das Münz- und Papiergeld abgeschafft und dadurch die völlige Kontrolle über elektronische Karten erreicht werden -, während die Produktion von CO2 nur noch denjenigen erlaubt sein wird, die entweder eine elektronisch kontrollierte Erlaubnis haben oder möglichst wenig ausatmen. Da ja heute schon gilt, daß alles, was die Nationalsozialisten gemacht haben, falsch sei, ist es nur folgerichtig, daß „die Menschen“ (gemeint sind die, die nicht der Oberschicht angehören!) aufhören zu atmen, weil ja auch die Nationalsozialisten geatmet haben.

Es fällt jedenfalls auf, daß in allem, was unsere abendländische (und deswegen: globale) Oberschicht so macht, es immer nur dann einen Sinn ergibt, wenn man meine eben erwähnten Überlegungen miteinfließen läßt. Anderenfalls müßte man sich sofort fragen, wieso völlig Widersinniges - ob regional oder global - beschlossen und zumeist auch umgesetzt wird, obwohl nicht wenigen der Beschließenden das Widersinnige - als Wiedersinniges (!) - bekannt ist.

Was Spengler über den Nihilismus gesagt hat, ist ebenfalls in seiner Richigkeit unübertrefflich. Hierbei kommen auch das Seelenbild und das Ursymbol der abendländischen Kultur - wie eigentlich immer bei Spengler - ins Spiel, denn der faustische Nihilist strebt sogar bei seinen Möglichkeiten zur Selbstzerstörung in den Unendlichen Raum. Mag sogar sein, daß die gesamte Menschheit wegen der abendländischen Nihilisten aussterben wird. Nur abendländische Nihilisten sind dazu fähig. Zu den Globalisten gehören mittlerweile auch Menschen nicht-abendländischer Herkunft, doch das ist dafür nicht entscheidend, wie Sie wissen, denn laut Spengler sind diejenigen, die sich im nachhinein den abendländischen Verhältnissen angepaßt haben, abendländische Ableger.

Moderne

Moderne

Moderne

Eine Phase der Moderne Eine Phase der Moderne Eine Phase der Moderne
1789-1870 1871-1989 1990-..?..
Die heutigen Globalisten (Cäsar[ist]en) sind erst der Anfang dieser letzten modernen Phase der Abendlandkultur - das Ende kommt ja noch. Ich gehe ja von drei modernen (i.e.S.), den „herbstlichen“ Phasen aus:
1. Ehe oder Napoleonismus (10. Phase der Kultur [**|**]),
2.Krise oder Kampf ums Ei (11. Phase der Kultur [**|**]),
3.Befruchtung oder Cäsarismus (12. Phase der Kultur [**|**]).
Spengler hat eine solche Einteilung nicht vorgenommen. In mancherlei Hinsicht sehe ich die jeweiligen drei Phasen einer kulturellen „Jahreszeit“ auch gemäß Hegels Dialektik (Sie kennen sie wahrscheinlich, außerdem haben sie bis 1974, also 22 Jahre lang, in der DDR gelebt und wissen doch bestimmt, daß auch Marx Hegelianer war, allerdings - na, klar - ein Links-Hegelianer, und Hegels Dialektik voll übernommen hat). Ich greife die Parole der französischen Revolution - „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ (alle drei kann es nie wirklich geben) - auf und mache sie zu „Ismen“: „Liberalismus, Egalitarismus, Fraternitarismus“. In dieser Reihenfolge entsprechen sie fast genau den oben erwähnten Phasen - auch in zeitlicher Hinsicht, denn: (1.) der Liberalismus dominierte im 19. Jahrhundert, (2.) der Egalitarismus dominierte im 20. Jahrhundert, (3.) der Fraternitarismus dominiert im 21. Jahrhundert (und vielleicht darüber hinaus). Alle drei sind immer zugegen, wenn einer der drei dominiert; es dominiert immer nur einer der drei; Ausnahmezeiten sind die Zeiten des jeweiligen Überganges. So habe ich Hegel und Spengler zusammengebracht und kann argumentativ zweigleisig fahren - wenn ich will. Doch das will ich eigentlich gar nicht, und meistens brauche ich es auch nicht zu wollen.Ob wir heute bereits in der letzten „herbstlichen“ Phase oder noch im Übergang zu ihr befindlich sind, wird erst in der Zukunft genau herausfindbar sein, aber eines ist schon jetzt klar: Die Dominanz des Egalitarismus ist vorbei. Was aber nicht heißt, daß er keine Rolle mehr spielt - ganz im Gegenteil: er wird jetzt als Hauptinstrument von denen eingesetzt, die ihn eigentlich selbst am meisten hassen müßten. Für die Oberschicht bleibt der Liberalismus (manche mögen ihn auch Kapitalismus nennen) dominant („aufgehoben“ würde Hegel sagen); für die Mittel- und Unterschicht ist nun der Fraternitarismus dominant - und weil die zuzsammen 99% ausmachen, ist der Fraternitarismus auch insgesamt dominant (der Liberalismus, sprich die Oberschicht profitiert ja von ihm); für die Unterschicht bleibt der Egalitarismus (manche mögen ihn auch Kommunismus nennen) scheindominant („aufgehoben“ würde Hegel sagen), obwohl auch sie zunächst profitiert (Stichwort: Umverteilung) - bis die Mittelschicht und damit auch der Fraternitarismus verschwunden sein wird. Ich glaube, daß auch Hegel in bestimmter Hinsicht recht hatte: Die Thesis bringt selbst, weil sie verneint werden kann und also auch wird, die Antithesis hervor; die Antithesis bringt, weil sie ebenfalls verneint werden kann und auch wird, die Synthesis hervor.

Das von mir zuvor erwähnte „Aufheben“ bedeutet in der Dialektik Hegels, der Mehrdeutigkeit des Wortes entsprechend, „bewahren“, „vernichten“/„negieren“, „emporheben“. Das in der Thesis Gesetzte wird in der Antithesis aufgehoben, d.h. negiert, und dann durch Negation der Negation von neuem gesetzt, jetzt aber auf einem erhöhten, über den Ausgangspunkt der dialektischen Bewegung emporgehobenen Niveau. Daraus ergibt sich die Synthesis, die die Thesis in erhöhter Form in sich bewahrt, d.h. aufhebt.

Wahrscheinlich wissen Sie das alles sowieso. Na, ja: wenn ich Ihnen zuviel schreibe, dann teilen Sie es mir ruhig mit.

„Was Sie zum »Egalitarismus« (**) schreiben, dem stimme ich natürlich voll und ganz zu.“ **

Danke!

„Unterschiede aller Art, Potentialdifferenzen, chemische, biologische, physikalische, soziologische Ungleichgewichte, machen unseren gesamten Kosmos aus. Alles was es gibt, kann gar nicht verschieden genug sein. Die Einebnung ist eine Dummheit und ein Verbrechen. Sie bildet den Kern linken Denkens, wobei es ja putzig ist, daß Linke sich diesen Begriff als Etikett gefallen lassen, der ja im allgemeinen Sprachgebrauch nichts anderes bedeutet als: falschherum, nicht vertrauenswürdig, nicht richtig tickend sein, auch verräterisch allem Eigenen gegenüber etc.. Warum sagen die nicht: „nein wir sind in Wirklichkeit die Rechten, die Richtigen“? Sie genießen es eben, falsch herum zu sein.“ **

Sie genießen es, und sie wissen, daß ihnen sehr viel Macht erwächst, wenn sie mittels Lüge (!):
die Masse der Bevölkerung in Dummheit halten und im Laufe der Zeit immer dümmer machen;
den anderen, weniger massigen Teil der Bevölkerung psychiatrisieren oder - je nach Zeitgeist - töten;
den mittelschichtigen Teil der Bevölkerung ausbeuten und dadurch immer mehr Abhängige produzieren;
den federleichten Teil (die Oberschicht) der Bevölkerung erreichen, denn: selbstverständlich wollen sie die Macht!
Aber wie oben schon erwähnt: Die Egalitaristen haben heute nicht mehr die Möglichkeit wie noch im 20. Jahrhundert, ihre Vorstellungen entsprechend ihrer totalitären Ideologie umzusetzen. Auch der Liberalismus kann das so nicht mehr. Denn keiner der beiden dominiert heute allein. Was allein dominiert, ist der Fraternitarismus. Die Egalitaristen müssen also noch mehr lügen und heucheln als ihre Vorgänger (hört sich das für Sie unglaublich an?). Und das tun sie auch. Deshalb wird plötzlich z.B. immer mehr über die „Öko“-Argumentation gelogen und geheuchelt. Hinter dem Ausdruck „Grün-lackierte-Rote“ z.B. steckt diese Wahrheit. Ganze Lügen-„Industrien“ sind in den letzten Jahrzehnten - in der Übergangszeit vom Gleichheitswahnsinn (Egalitarismus) zum Brüderlichkeitswahnsinn (Fraternitarismus) - entstanden.

***

Was ich am 6. Dezember 2011 mit dem Satz darüber, „wer oder was bei uns das Sagen hat“ (**), gesagt habe, war schon etwas anders gemeint, als Sie es offenbar, wenn ich Ihre Aussage richtig gedeutet habe, verstanden haben, denn Sie sagten u.a.: „Das Sagen haben (um mit dem uns allen so fehlenden Johannes Gross zu sprechen) Lehrer und Theologen, bzw. eine Synthese aus beiden“ (**). Ich meinte das gesamte finanzpolitische Globalsystem und ihre Funktionäre, zu denen alle unsere Politiker und zuletzt eben auch jeder Beamte (z.B. die Lehrer, von denen Sie zu Recht mit Widerwillen gesprochen haben) u.s.w. gehört, denn: wer sie bezahlt (die effektiven Steuerzahler, also die Mittelschicht), ist aus deren Sicht: der Staat (in Wirklichkeit hat der gar kein Geld, sondern das Geld, das er „hat“, hat er der Mittelschicht geklaut). So denken die meisten Menschen: sie glauben, der Staat bezahle sie und sei der Vernunfts- und der Gutmensch. In Wahrheit ist er (jedenfalls heute) eher so, wie Hobbes ihn im 17. Jahrhundert schon beschrieben hat: als ein gieriges und dummes Monster. Wenn diese Leute, von denen Sie gesprochen haben, zu „80 % links und grün, nach eigenem Bekunden“ (**), sind, dann deshalb, weil sie es sein müssen und/oder weil sie käuflich sind. Der Staat entläßt sie sonst, gibt ihnen sogar Berufsverbot u.s.w.. Diese „Lehrer, diese moralisierenden Pfaffen, diese Journalisten“ (**) u.s.w., die Sie erwähnt haben, sind Hörige und Mitläufer. Sie tun es entweder nicht gerne, müssen aber, weil ihnen die Entlassung droht, oder - und das betrifft wohl die Mehrheit von ihnen - sie haben sich daran gewöhnt (sie sind ja eh keine selbständigen Menschen) und verlangen sogar nach noch mehr Instruktionen, erleben dieses Verlangen aber als ein „selbstinszeniertes Revolutionsgefecht“, steigern sich immer mehr in die Rolle des „Gutmenschen“, dürfen dabei mit staatlicher Unterstützung ihren vollen Haß auskotzen u.s.w., tun es also gerne, bekommen viel Geld und immer mehr Geld dafür, werden immer mehr, fühlen sich immer stärker und sind im Grunde nichts als Mitläufer, diese willigen Vollstrecker. Solche dummen Leute leben gar nicht richtig!

Der Betrug über das erwähnte Schuldgeld funktioniert nur, wenn die Gesetze, die Politiker (!) beschließen, es zuzulassen. Also haben die Politiker die Hauptschuld. Ähnlich in diesem Beispiel: Beamte, Pfaffen (auch die, besonders die evangelischen) und Journalisten und viele andere können herausgenommen werden aus ihrem beruflichen Leben oder anders bestraft werden. Sie werden gefügig gemacht. Ich war selbst ’mal Beamter - und habe freiwillg aufgehört, die enormen Privilegien als Beamter zu genießen. Ich war auch schon ’mal Unternehmer, und in gewisser Hinsicht bin ich es heute noch (jedenfalls: Selbständiger, allerdings mit keinem hohen Einkommen mehr). Das Leben ist mir wichtiger als die steuer- oder lohnabhängige Arbeit, die in der heutigen Wirklichkeit fast nur noch eine Abhängigkeit vom Staat bedeutet - also auch dann, wenn man nicht beim Staat direkt beschäftigt ist. Ich bin nicht aus meiner Biographie heraus auf diesen Staat schlecht zu sprechen. Grundsätzlich habe ich gar nichts gegen den Staat. Im Gegenteil. Ich sehe ihn fast wie Hegel. Als Hegel lebte, war es richtig, für den Staat zu sein (er hat ihn ja sogar zu etwas Göttlichem erhoben). Aber dieser, der heutige Staat? Nein, danke! Eine Staatsquote von über 50%, manche sagen sogar schon: 70%. Im 19. Jahrhundert lag sie im Durchschnitt bei rd. 10%, in Krisenzeiten nie mehr als rd. 14% (**|**|**). Kein Wunder, daß der heutige Staat sich so verhält, wie er es tut.

 

- 2012 -

04.01.2012, 11:48:00 E-Brief

Es geht ... um folgende vier Punkte:

1.) Die Bedeutung der Falsifikation für die wissenschaftliche Erkenntnis bzw. Erkenntnislehre (ein besonders wichtiger Punkt!).
2.) Die von Ihnen angesprochene „Phantomzeit“ und die Daten gemäß Spenglers bzw. gemäß meiner Theorie.
3.) Die Antipoden der Abendländer.
4.) Die Todesstrafe in der EU.

Zu 1.) Die Bedeutung der Falsifikation für die wissenschaftliche Erkenntnis bzw. Erkenntnislehre.

Wie gesagt: Besonders beziehen möchte ich mich auf die Bedeutung des Widerlegens bzw. Falsifizierens für die wissenschaftliche Erkenntnis bzw. die Erkenntnislehre.

Wie Sie sehe auch ich in Spenglers Theorie kein „hermetisches Konstrukt wie die Psychoanalyse oder den Marxismus, Rudolf Steiners Anthroposophie und manch anderes“ (**). Es gibt aber auch Theorien, die laut Meinung vieler Wissenschaftler ebenfalls nicht widerlegt werden können, weil sie fundiert zu sein scheinen oder auch sind - ich denke hierbei an naturwissenschaftiche Theorien wie z.B. die von Physikern wie Max Planck, Albert Einstein und Werner Heisenberg oder die von Biologen wie Charles Darwin oder Ernst Haeckel, obwohl es bei Biologen schon problematischer wird mit der Fundiertheitsbehauptung. Eine Theorie muß falsifizierbar sein. Aber wir können ja nicht abstreiten, daß die Theorien solcher Wissenschaftler schwer zu widerlegen oder, um es wissenschaftlicher bzw. erkenntnistheoretischer auszudrücken, schwer zu falsifizieren sind. Solange sie gelten, gelten sie auch als nicht widerlegt, nicht falsifiziert.

Poppers Aussagen betreffen ja die wissenschaftliche Erkenntnis, genauer: die Erkenntnistheorie als Teil der Erkenntnislehre. Die Erkenntnislehre ist auch eines meiner Lieblingsthemen. Wir müssen uns darüber natürlich im klaren sein, daß Popper mit seiner Falsifikationsthese die Naturwissenschaft einerseits nicht sicherer, sonderen unsicherer, aber andererseits nicht unsicherer, sondern sicherer gemacht hat. Für wen jeweils? Darauf kommt es an! Denn (nicht nur, aber) auch dank Popper können sich zwar alle diejenigen Naturwissenschaftler, deren Theorien als nicht falsifiziert gelten, sicher sein, daß sie es ziemlich lange bleiben werden, während alle anderen Naturwissenschaftler unsicher bleiben müssen darüber, ob ihre vielleicht bessere bzw. erkenntnistheoretisch wertvollere Theorie jemals akzeptiert werden wird (denken Sie nur daran, wie lange Alfred Wegener ausgelacht worden ist - gerade auch in dem englischsprachigen Teil der Erde -, obwohl auch damals schon die vorherrschenden Theorien in der Geologie falsifiziert werden konnten, aber eben nicht wurden [warum wohl?]). Die anderen Wissenschaftler sind gegenüber den etablierten Wissenschaftlern aber immer eine riesige Mehrheit und könnten sich unter anderen Bedingungen als den geltenden viel leichter durchsetzen. Es ist ähnlich wie in der Evolution bzw. Geschichte. Manchmal setzt sich die Minderheit aufgrund ihrer Qualität (Intelligenz, Leistung u.s.w.) durch und manchmal die Mehrheit aufgrund ihrer Quantität (Masse, Anzahl). Wenn es nur die Qualität wäre, dann gäbe es - übrigens - auch keinen Untergang des Abendlandes; denn leider ist es die Quantität, z.B. die Zahl der Migranten aus fremden Kulturen (weil sie schlicht mehr Nachkommen haben!), die zuletzt dem Abendland den Todesstoß versetzen wird. Wenn es in der (Natur-)Wissenschaft auch noch exakt so wäre - seit Poppers These Doktrin ist, ist das aber immer seltener so -, dann wären Theorien, dann wäre z.B. Einsteins Relativitätsheorie mehr Druck seitens der Konkurrenz ausgesetzt, als es tatsächlich der Fall ist. (Übrigens: Ich bin nicht gegen Einstein oder dessen Relativitätstheorie!).

Quadrialistisches Weltbild
Mein „4-Stufen-und-4-Seinsweisen-Modell“ („8-Welten-Modell).

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, denn: Ich will hier niemanden persönlich und keiner Sache das Wort (nicht) reden; aber ich will auf etwas Grundlegendes für uns Menschen, also auf etwas Anthropologisches hinaus: Wir Menschen sind nämlich nur einerseits Erkenntnis- oder Geisteswesen und andererseits Gefühls- oder Seelenwesen - genau genommen besteht unsere Existenz sogar aus mehr als nur diesen zwei (dualistischen) Ebenen, nämlich aus mindestens vier (quadrialistischen) Ebenen (**). Ich habe mich damit ausführlicher beschäftigt und dies z.T. auf meinen Internetseiten dokumentiert (**|**|**|**). Ich gehe - so gesehen - von einem Quadrialismus aus, den man auch „4-Stufen-und-4-Seinsweisen-Modell der Wirklichkeit“ oder auch schlicht „8-Welten-Modell“ nennen kann (**|**|**|**). Vgl. auch in der Abbildung.

Nun wird aber, wenn ich NUR die Falsifikation im Sinne Poppers gelten lasse, natürlich versucht, die Falsifikation zu verhindern. Das heißt: Das ganze Wissenschaftliche erhält eine POLITISCHE Komponente, und daß dies heute längst immer mehr der Fall ist, läßt sich schon seit dem Ende des 2. Weltkrieges sagen.

Das Politische des Menschen betrifft gemäß meinem Modell drei der vier Stufen und drei der vier Seinsweisen, aber hauptsächlich nur eine Stufe und eine Seinsweise, und diese eine der vier Stufen ist das eben schon angesprochene SEELISCHE, und diese eine der vier Seinsweisen ist das FUNKTIONALE (vgl. auch in der Abbildung [**|**]). Für das Politische läßt sich also festhalten, daß es sich hauptsächlich im Seelischen und Funktionalen bzw., um es auf eine noch kürzere Formel zu bringen, in der SEELISCHEN FUNKTION (oder auch: FUNKTIONALEN SEELE) abspielt. Sie werden jetzt vielleicht sagen: Er will also auf die Psychologie hinaus und dann alles kaputtpsychologisieren. Ein sehr guter Kritikpunkt. Aber das ist nicht meine Absicht. Ich komme diesbezüglich eben von der Anthropologie und der Erkenntnislehre (Wissenschaftslehre, Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie) her, z.B. von dem, was Aristoteles und Nicolai Hartmann darüber geschrieben haben. (**). Und als ich das tat - nein: als ich damit fertig war, stellte ich fest: aha, schon wieder bei Spengler gelandet. Auch diesbezüglich hatte er recht. Für ihn war u.a. das Seelenbild entscheidend - für das Abendland ist das, wie Sie ja wissen, das Faustische. Und das Seelenbild ist wirklich entscheidend. Gerade eben auch für das Politische. Schon Goethe hatte das im 2. Teil seines „Faust“ plausibel gemacht.

Das Politische entscheidet dann, wenn es die Möglichkeit dazu (bekommen) hat, darüber, ob etwas falsifiziert wird oder nicht, und es hat nur noch den Anschein, als sei das alles von der Wissenschaft selbst bestimmt. Nein: ist es nicht, jedenfalls nicht mehr (und nebenbei gesagt: zu 100% war es das ja auch ohnehin nie). Die Entscheidung darüber, was in der Wissenschaft gilt und was nicht, hat die Politik der Wissenschaft längst abgenommen - seit 1945 ist dies bereits auch sichtbar, also zu beobachten, also der Wissenschaft selbst zugänglich. Interessant, nicht wahr?

Vor der Moderne (i.e.S.) hat die Kirche vorgeschrieben, in der Moderne (i.e.S.) schreibt der Staat vor. (**|**|**|**). Deshalb waren die größten Zeiten der Wissenschaft auch in den jeweiligen Übergangszeiten, z.B. in jenen, als der Staat mit immer mehr Erfolg versuchte, die Kirche abzulösen, oder später, als die Kirche dem Staat immer weniger trotzen konnte, und heute ist sie übrigens fast zur abhängigen Variabel verkommen und der Staat selbst sogar schon dabei, eine solche zu werden, denn: die Globalisten wollen letztendlich auch den Staat abschaffen.

Daß gerade wir Abendländer uns so glücklich schätzen konnten und zugegebenerweise zum Teil immer noch können, eine Kultur der Wissenschaft zu sein wie keine andere zuvor, hat eben mit unserem Seelenbild zu tun. Für Leute, die keine Spenglerianer sind oder sein möchten, sei hier gesagt, daß das auch ohne Spenglers Theorie gilt, denn: Es läßt sich einfach nicht bestreiten, daß es nur bei uns (!) Zeiten gegeben hat und immer noch gibt, die von der Wissenschaft geradezu gekennzeichnet waren, ja geprägt wurden. Die ganze sogenannte „Neuzeit“ - mit diesem Begriff war Spengler ja übrigens auch wegen des sinnlosen Schemas Altertum-Mittelalter-Neuzeit überhaupt nicht einverstanden (**), ich bin es auch nicht (**) - ist trotz kirchlicher und staatlicher Kontrolle voll damit, und es hat ja eigentlich sogar schon lange vor ihr begonnen, wenn auch in geringerem Ausmaß. Die abendländische Kultur ist eine faustische Kultur, und eine faustische Kultur ist - was immer sie sonst noch ist - eine wissenschaftliche Kultur (nebenbei gesagt: die „arabische“ Kultur, wie Spengler sie auch nannte [ich nenne sie lieber die morgenländische, auch um das Gegensätzliche kenntlich zu machen], ist eine magische Kultur, und eine magische Kultur ist - was immer sie sonst noch ist - eine religiöse Kultur [siehe auch unten unter 3. {**}]).

Zu 2.) Die von Ihnen angesprochene „Phantomzeit“ und die Daten gemäß Spenglers sowie gemäß meiner Theorie.

Sie haben u.a. geschrieben:

„Wenn ... ein Historiker ... nachweisen könnte, daß es mindestens eine Phantomzeit (614-911) gegeben hat, aber vielleicht auch noch frühere, dann würde zumindest ein Stein aus Spenglers Gedankengebäude herausgebrochen sein, nämlich die postulierten rund 1000 Jahre.“ **

Da kann ich Sie beruhigen oder muß ich Sie beunruhigen (je nach Ihrem Gefühl): denn Spengler ging ja eh davon aus, daß das Abendland eigentlich, also so richtig erst um 900 begann. Denn die von Spengler als „Vorzeit“ (**|**) bezeichnete Zeit umfaßt die Zeit von 500 bis 900 und damit zwar auch die von Ihnen angesprochene „Phantomzeit“, aber die daran anschließende „gotische Zeit“ umfaßt die Zeit von 900 bis 1500 und ist gemäß Spengler die erste echte abendländische Zeit (**), jedenfalls kommt man sonst nicht auf die veranschlagten rd. 1000 Jahre (Spengler sah ja auch ein noch nicht erstarrtes Abendland bis 2200 **), sondern sogar auf bis zu 1700 Jahre (!). Nach meiner Theorie begann die abendländische Vorzeit - als Zeit im „kulturellen Uterus“ der magischen Kultur - jedoch bereits um Christi Geburt bzw. um die Zeit, als die apollinische Kultur in Verkörperung der Römer gegen die werdende abendländische Kultur in Verkörperung der Germanen verlor - vgl. die von Arminius (Hermann d. Cherusker) gewonnene Varus-Schlacht (9 n.C.), denn: wäre dieser Sieg der Germanen nicht geschehen, hätte sich das Abendland wahrscheinlich nicht entwickeln können - und begann, den Limes zu bauen (1. Jh. n.C.).

Das Leben beginnt gerade für Tiere mit einem Uterus ab dem Zeitpunkt der Befruchtung oder ab dem Zeitpunkt der Schlüpfung aus der befruchteten Eizelle. Für Kulturen gilt das ebenfalls. Jedenfalls ist das gemäß meiner Kulturtheorie so (**|**|**|**|**|**). Und das ist sinnvoll, weil man nicht unbedingt - wie Spengler - davon ausgehen sollte, daß eine Kultur plötzlich da ist (**), sondern auch, ja gerade in ihrer „Vorzeit“ sehr allmählich geworden ist. Eine „geschlüpfte“ Kultur wäre demnach nur durch ein kulturgeschichtliches „Mikroskop“ zu beobachen, eine „embryonale“ Kultur (je nach Alter) ebenfalls bzw. mittels eines kulturgeschichtlichen „Ultraschalls“, aber eine „fötale“ Kultur kann man bereits erahnen, (der „Bauch“ der „Mutter“ ist dicker und runder und wird bewegt). So läßt sich die von Spengler veranschlagte „Vorzeit“ (500 bis 900) des Abendlandes z.B. auf die von mir veranschlagte „embryonale“ (375-568 [**|**]), „fötale“ (568-732 [**|**]) und „neugeborene“ (732-1024 [**|**]) Zeit des Abendlandes verteilen.

Es spielt also für Spenglers Kulturtheorie bezüglich des Abendlandes gar keine Rolle, ob es eine „Phantomzeit“ von 611 bis 900 gegeben haben könnte oder nicht. Bezüglich des Morgenlandes sähe das allerdings anders aus; der magischen Kultur würde im Falle einer „Phantomzeit“ von 611 bis 900 die Zeit fehlen, die für uns Abendländer ungefähr die von 1688 bis 1977 bedeutet. Dazu kommt, daß in dieser Zeit Mohammed (er starb wahrscheinlich 632) wirkte, das Wahlkalifentum (632-661) begründet wurde und das islamische Imperium unter den Omaijaden (661-750) seine größte Ausdehnung erreichte. In diese Zeit fallen auch die letzten großen Erfolge des Byzantinischen Reiches, das für diese Zeit auch Mittelbyzantinisches Reich genannt wird. Historiker nennen dieses morgenländische Reich auch das „abendländische Bollwerk“, weil es das Abendland vor den islamischen Eroberern schützte. Man könnte es auch das „chrisliche Bollwerk“ nennen, denn es schützte ja nicht nur das Abendland, sondern auch sich selbst. Das Reich der islamischen Abbasiden zerfiel schon seit dem 9. Jahrhundert allmählich, ab 940 waren die Abbasiden nur noch nominell an der Macht, also praktisch ohne politische Bedeutung, und ab 1025 verfiel Byzanz ebenfalls allmählich.

Ich erwähne die Ereignisse und Daten dieser von Heribert Illig postulierten „Phantomzeit“, die Ihnen so „chronologische Bauchschmerzen macht“ (**) deshalb, weil sie so bedeutsam für die magische Kultur sind und plötzlich die magische Kultur selbst ziemlich unbedeutsam machen würden, wenn die Zeit zwischen 611 und 900 als eine Phantomzeit entlarvt werden würde. Dann würde die Geschichte der morgenländischen Kultur in ziemlich großem Ausmaß umgeschrieben werden müssen, indirekt und in nur kleinem Ausmaß auch die Geschichte der abendländischen Kultur. Aber von Spenglers Kulturtheorie aus betrachtet würde sich durch diese Phantomzeit an der Geschichte der abendländischen Kultur nichts ändern, denn vergessen Sie nicht: Spenglers Kulturtheorie gemäß sind Kulturen ähnlich wie Monaden! Um an Spenglers Kulturtheorie bezüglich der Abendlandkultur rütteln zu können, müßte man schon Phantomzeiten nach (nach!) 900 heranziehen!

Zu 3.) Die Antipoden der Abendländer.

Die Antipoden der Abendländer hat Spengler ja gerade auch in der apollinischen (antiken) Kultur gefunden. Kein Wunder! Im Apollinischen war alles eng umgrenzt - vgl. dazu das Ursymbol: Einzelkörper -, ihre Vertreter trauten sich nicht aufs weite Meer hinaus, sondern fuhren immer nah an der Küste. Im Faustischen ist das alles dem genau entgegengesetzt: Unbegrenzte, unendliche Räume, gefährliche Überfahrten zu weit entlegenen Erdteilen und in der späten Zeit auch sogar ins Weltall. Der Antike war vorsichtig und hatte ein gesundes Kultur-Immunsystem. Der Abendländer ist als extrem risikoreicher Abenteurer unvorsichtig und deshalb leicht angreifbar, hat also ein ungesundes Kultur-Immunsystem. Wie unvorstellbar extrem sich das auswirken kann, erfahren wir erst heute am besten, wie ich finde.

Man könnte jetzt einwenden, daß Spengler das nur geschrieben habe, weil er Goetheaner und Nietzscheaner war. Das war er auch, aber er war es mit einer skeptischen Haltung - besonders im Hinblick auf den Nietzscheanismus. Spengler ist - meiner Meinung nach - durchaus in die Reihe derer einzugliedern, die etwas wirklich Eigenes zustandegebracht haben. Mit anderen Worten: daß ich manchmal auch von Spenglerianern rede, ist durchaus berechtigt. Ich finde bei Spengler etwas, was nur bei ihm zu finden ist. Und das macht ihn zu einem Genius.

Auch wenn Spengler geistesschöpferisch nicht an Goethe und auch noch nicht einmal an Nietzsche heranreicht, heißt das nicht, daß seine Werke nicht genauso wertvoll oder vielleicht sogar wertvoller sein können. Für mich ist er einer der Größten. Ich ordne ihn der Lebensphilosophie zu und innerhalb dieser der Mittleren Schule (Begründer dieser Mittleren Schule: Nietzsche), aber mit der Besonderheit, daß er selbst es geschafft hat, innerhalb der Lebensphilosophie einen selbständigen Zweig zu begründen. Spengler begründetete die morphologische Kulturphilosophie innerhalb der Lebensphilosophie (man könnte hier auch Goethe schon als Begründer nennen, aber den nenne ich darum gar nicht, weil er auf zu umfangreiche Weise gewirkt hat - in fast allen Bereichen). ** **

Auch eine andere Kultur ist ein Antipode zu unserer Kultur. Wie ich oben schon erwähnt habe, ist ja die abendländische Kultur als faustische Kultur immer auch eine wissenschaftliche Kultur und die morgenländische Kultur als magische Kultur immer auch eine religiöse Kultur. (**). Ich deute den Aspekt, daß die Abendländer u.a. mit dem Christentum groß geworden und dabei immer wissenschaftlicher geworden sind, so, daß die Abendländer sich an dem Christentum abarbeiten mußten, indem sie es bekämpften, ja bekämpfen mußten, weil es eigentlich (also: ursprünglich) nicht Teil der abendländischen, sondern der morgenländischen Kultur ist und wir es deshalb nie richtig verinnerlichen konnten - mit dem großartigen Nebeneffekt, daß wir auf diese Weise immer wissenschaftlicher werden konnten. Großartig. Dafür kann man dankbar sein.

Spengler hat auch diese Tatsache als vom Seelenbild und vom Ursymbol her bestimmt angesehen. Und das ist wahrscheinlich richtig. Aber ein typischer Faust, ein typischer Wissenschaftler fragt selbstverständlich immer weiter. Ihm reicht das mit dem Seelenbild und dem Ursymbol nicht. Deshalb bin ich bezüglich der Wissenschaftskomponente im Faustischen auf die Abarbeitung als Bekämpfung des Christentums gekommen. Das Faustische besteht ja nicht nur aus dem Wissenschaftlichen, und es drängt danach, sich zu verwirklichen. Daß es das tut, hat mit dem Seelenbild zu tun. Wie es das tut, hat mit dem Ursymbol zu tun. Die Herausarbeitung dessen, was man unter beiden genauer zu verstehen hat, ist die wissenschaftliche und philosophische Aufgabe der Kulturmorphologen, also: der Spenglerianer. Ich habe mich damit beschäftigt - wie Spengler es erwartete (nämlich: daß andere ihn künftig vervollständigen, ggf. korrigieren sollen und auch würden) -, konnte ihn aber bisher in puncto Seelenbild und Ursymbol nicht vervollständigen oder gar korrigieren und meine auch, daß er gerade das mit Recht nicht zugelassen hätte.

Zu 4.) Die Todesstrafe in der EU.

Die EU hat die Todesstrafe seit es die EU-Charta gibt, obwohl sie sie zwar einerseits verurteilt, aber andererseits sich vorbehält, sie anzuwenden. Also: das ist alles juristisches Gelaber und bedeutet, daß die EU die Todesstrafe jederzeit vollziehen kann. Und nur darum geht es ja.

Hans-Peter Raddatz: „Einige werden vielleicht ... vergessen haben, daß in der EU-Charta die Todesstrafe verankert ist. .... Alle westeuropäischen Staaten einzeln haben die Todesstrafe nicht mehr; die EU hat sie! Warum hat die EU sie? Weil sie bereits längst, schon immer (!) nicht gewählt war - die EU-Kommission war noch nie gewählt (!) ....“ **

Karl Albrecht Schachtschneider: „Die Grundrechtecharta ermöglicht ausdrücklich in den aufgenommenen »Erläuterungen« und deren »Negativdefinitionen« zu den Grundrechten, entgegen der durch das Menschenwürdeprinzip gebotenen Abschaffung der Todesstrafe in Deutschland (Art. 102 Grundgesetz), Österreich und anderswo, die Wiedereinführung der Todesstrafe im Kriegsfall oder bei unmittelbar drohender Kriegsgefahr, aber auch die Tötung von Menschen, um einen Aufstand oder einen Aufruhr niederzuschlagen.

Maßgeblich ist nicht Art. 2 Abs. 2 der Charta, der die Verurteilung zur Todesstrafe und die Hinrichtung moralisch verurteilt, sondern die in das Vertragswerk aufgenommene Erklärung zu diesem Artikel, die aus der Menschenrechtskonvention von 1950 stammt. Nach Art. 6 Abs. 1 und Abs. 3 EU-Vertrag (EUV) in der Lissaboner Fassung werden die Rechte, Freiheiten und Grundsätze der Charta gemäß den allgemeinen Bestimmungen von Titel VII der Charta, in dem die Auslegung und Anwendung derselben geregelt ist, und unter gebührender Berücksichtigung der in der Charta angeführten »Erläuterungen«, in denen die Quellen dieser Bestimmungen angegeben sind, ausgelegt.

Wir dürfen ja nicht vergessen: Das Verbot oder das moralische Urteil ist kein Grundrecht.

Wenn der Vertrag in Kraft tritt, wird auch die Grundrechtecharta verbindlich.

Die entsprechende Erklärung können Sie in der Erläuterung im Amtsblatt der Europäischen Union nachlesen. Da gibt es keinen Interpretationsspielraum.

Ich will mich hier jetzt nicht in Gesetzestexte verstricken. Nur soviel: Den Abgeordneten wird der schwer verständliche und viel zu lange Vertragstext ja ohnehin nur vorgelegt. Die meisten lesen den noch nicht einmal. Noch schlimmer ist es übrigens, wenn es um wirtschaftliche und speziell finanzielle Themen geht.

Offensichtlich rechnen die Regierungen mit Aufruhr. Die Skepsis gegenüber den Regierungen und dem Apparat der EU wird immer größer. Die Finanz- und Wirtschaftskrise verschärft den Druck auf die Bevölkerung.

 

26.01.2012, 23:08 E-Brief

Man muß mit Paradoxien klarkommen.

Von wem erwartet man denn zuerst den „Wohlfahrtsstaat“: vom (a) Kapitalisten bzw. Liberalisten oder aber vom (b) Kommunisten bzw. Sozialisten? (Bitte nur eine Antwort ankreuzen!)  Der Kommunist bzw. Sozialist hat ja eigentlich nichts - deswegen gibt es ihn ja. Er behauptet, für andere, die auch nichts haben, zu sprechen, was natürlich gelogen ist und u.a. auch dadurch klar wird, daß er dadurch immer reicher wird. Der Kapitalist bzw. Liberalist hat etwas oder sogar viel, spricht aber nur selten für andere, sondern mehr für sich - nach dem Motto: „denkt jeder an sich, dann ist allen geholfen“. Aber derjenige, der entscheiden soll, von wem er eher erwartet, daß er gibt, entscheidet doch zunächst nach dem Kriterium des Habens, also wer was und wieviel hat, denn: nur der, der hat, kann auch geben. Also ist eigentlich der Kapitalist bzw. Liberalist derjenige, von dem der „Wohlfahrtsstaat“ erwartet wird - und auch wurde (das hat die Geschichte deutlich gezeigt). Nun machen aber viele Leute den unheilvollen Fehler und wählen Parteien, die kommunistisch bzw. sozialistisch sind, weil die ja angeblich die Nehmer vertreten. Der Fehler besteht darin, nicht zu sehen, daß die Kommunisten bzw. Sozialisten auch nur oder viel mehr sogar die größeren Kapitalisten bzw. Liberalisten sein wollen und die Masse ihnen eigentlich egal ist.

Heute regieren uns beide: (a) Kapitalisten bzw. Liberalisten und (b) Kommunisten bzw. Sozialisten - vereint als „brüderliche“ Globalisten bzw. Cäsaren (um mit Spengler zu sprechen). Das ist doppelt paradox, weil beide für sich schon paradox sind. Aber: was können sie anderes tun, als sich ein gemeinsames Thema zu suchen? „ÖKO“! Die neue Religion ist derzeit der Ökofaschismus! Man darf nun aber nicht den Fehler begehen und glauben ... - glauben nämlich u.a., daß sie etwas mit Ökologie am Hut hätten außer der Tatsache, daß sie mit dem Thema hyperreich werden. So wie vorher die einen (a) die LÜGE verbreiteten, der Kapitalismus sei für ALLE gut, und die anderen (b) die LÜGE verbreiteten, der Kommunismus sei für ALLE gut, so verbreiten die neuen (c) die LÜGE, der Ökofaschismus (so nennen sie ihn natürlich nicht) sei für ALLE gut, er sei obendrein sowohl kapitalistisch (so nennen sie das natürlich nicht) als auch kommunistisch (so nennen sie das natürlich nicht). Alle drei (siehe: a, b, c) tun immer genau das gleiche, denn sie sind alle gegen das Volk, gegen die Masse, gegen die Demokratie (so nennen sie das natürlich nicht). Sie wollen alle die Macht (vgl. Nietzsche) und erreichen sie nur über mehr Reichtum, mehr Geld u.s.w., müssen sich also der Expansion verschreiben (vgl. Spengler).

„Der kultivierte Mensch hat seine Energie nach innen, der zivilisierte nach außen. Deshalb sehe ich in Cecil Rhodes den ersten Mann einer neuen Zeit. Er repräsentiert den politischen Stil einer ferneren, abendländischen, germanischen, insbesondere deutschen Zukunft. Sein Wort »Ausdehnung ist alles« enthält in dieser napoleonischen Fassung die eigentlichste Tendenz einer jeden ausgereiften Zivilisation. Das galt von den Römern, den Arabern, den Chinesen. Hier gibt es keine Wahl. Hier entscheidet nicht einmal der bewußte Wille des einzelnen oder ganzer Klassen und Völker. Die expansive Tendenz ist ein Verhängnis, etwas Dämonisches und Ungeheures, das den späten Menschen des Weltstadiums packt, in seinen Dienst schwingt und verbraucht, ob er will oder nicht, ob er es weiß oder nicht. .... Rhodes erscheint als der erste Vorläufer eines abendländischen Cäsarentypus, für den die Zeit noch lange nicht gekommen ist. Er steht in der Mitte zwischen Napoleon und den Gewaltmenschen der nächsten Jahrhunderte, wie jener Flaminius, der seit 232 (v.C. - HB) die Römer zur Unterwerfung der cisalpinen Gallier und damit zum Beginn ihrer kolonialen Ausdehnungspolitik drängte, zwischen Alexander und Cäsar. .... Cäsar hat ... Milliarden (Sesterzen - HB) um der Macht willen erobert, wie Cecil Rhodes, und nicht aus Freude am Reichtum, wie Verres und im Grunde auch Crassus, ein großer Geldmann mit politischem Nebenberuf.“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, S. 51 [**], S. 52 [**], S. 1135-1136 [**]).

Was müssen sie also tun, wenn es nicht auffallen soll? Lügen - ist sowieso klar, denn das tun sie immer! Sie verhalten sich so, wie ich oben schon angedeutet habe (siehe: a, b, c). Ein Unternehmer z.B. hat Angst vor der Konkurrenz; er will in Wirklichkeit gar keine Konkurrenz, gar keinen Wettbewerb (nur nebenbei bemerkt: deshalb geben sich gerade die Großunternehmer bei der EU auch ständig gegenseitig die Klinke in die Hand). Aber wer ist denn für unsere Globalisten der eigentlich größte Konkurrent (außer denjenigen Konkurrenten, die sie untereinander selbst sind, solange es noch viele und noch nicht nur einen „Cäsaren“ gibt; vgl. wiederum: Spengler, passim)? Es ist die Masse, das Volk, der Demos! Sie können aber gegen den Demos solange noch nicht richtig wirksam vorgehen, wie sie NUR Kapitalisten bzw. Liberalisten bleiben (siehe: Beispiel Unternehmer). Spätestens seit dem Mauerfall haben sie gelernt, daß es für sie vorteilhaft ist, den Kommunsimus bzw. Sozialismus für sich arbeiten zu lassen, und sind mit ihm ein Bündnis eingegangen - wie schon im 2. Weltkrieg, obwohl jeder weiß, daß das kein ehrliches oder freundschaftliches Bündnis war. Mit dem Kommunismus bzw. Sozialismus verfügen sie spätestens seitdem über eine Methode, vor der der Kapitalist bzw. Liberalist eigentlich zurückschreckt: die totalitäre Überwachung durch den Staat. Ihre eigene, d.h. die kapitalistische bzw. liberalistische Methode zwecks Unterdrückung des Demos läuft ja normalerweise nicht über den Staat, sondern privat - und siehe da: heute haben wir die NGO's u.ä. Organisationen. Alles doppelt. Die privaten Überwachungsgesellschaften des Kapitalismus bzw. Liberalismus und der Überwachungsstaat des Kommunismus bzw. Sozialismus - so habe ich mir den perfekten Orwellismus immer vorgestellt. Beide verbrüdert und insgeheim verfeindet und dennoch im Kampf einig - wie von 1941 bis 1945 - gegen den gemeinsamen Feind: das Volk, die Masse, den Demos.

Ja, was müssen die Globalisten bzw. Cäsar(ist)en dann noch tun?

Eines ist klar: Sie müssen eine negative Bevölkerungspolitik betreiben, um das Volk, die Masse, den Demos und damit die Demokratie endgültig abschaffen zu können (sie besteht bei uns schon jetzt nur noch zu rd. 30%).

Ich habe 'mal irgendwo auf meinen WWW-Seiten geschrieben, daß man NICHT KEINE Bevölkerungspolitik machen kann - unsere BRD(igungs)-Politiker wollen uns das aber immer wieder vorlügen, wenn sie immer davon sprechen, bei uns sei eine Bevölkerungspolitik „nicht MEHR (!?!) möglich“ (das Gegenteil ist richtig: es ist für Politiker NICHT möglich, eine Bevölkerungspolitik NICHT zu tun!).

Hier ein anderes Zitat: „Evolutionsbiologisch gesehen wird Erfolg mit Nachkommen belohnt, doch für Menschen in ihren jeweiligen »Modernen« scheint das nicht zu gelten, wie das demographisch-ökonomische Paradoxon (**) beweist, denn in menschlichen »Modernen« besteht nachweislich ein negativer Zusammenhang zwischen Kinderzahl und sozialer Position bzw. Bildungsniveau. Aber wenn es der Mensch sich offenbar sogar »leisten« kann, vorübergehend gegen die Spielregeln der Evolutionsbiologie zu existieren, so kann er das nur, wenn er sein Aussterben in Kauf nimmt, denn »Singles«, »Emanzen« und andere Kinderlose haben sich selbst, bewußt oder unbewußt, zum Aussterben verurteilt - auch, ja sogar besonders diejenigen, die sehr viel Geld verdienen (»negative Selektion« [**] = [beruflicher] Erfolg wird nicht mit Nachkommen belohnt bzw. [beruflicher] Mißerfolg wird mit Nachkommen belohnt, man könnte auch sagen: Survival of the Unfittest **). Und diese »negative Selektion«, die für Menschen während ihrer »Modernen« maßgeblich ist, wird von den Menschen selbst auf ihre »moderne« Politik, für die Produktion wichtiger als Reproduktion ist, übertragen und heißt dann nur noch »negative Bevölkerungspolitik«.“ **

Ein zweites ist klar: Sie müssen ein religiöses System etablieren, mit dem sie dies durchsetzen und obendrein noch schneller reich und reicher und noch schneller mächtiger und mächtiger werden können. Dieses religiöse System ist der Ökofaschismus (so nennen sie das natürlich nicht).

„Der neue Faschismus wird nicht sagen: »Ich bin der neue Faschismus.«
Er wird sagen: »Ich bin der Antifaschismus.«“
(Ignazio Silone).

Ein echter Unternehmer würde niemals die Abteilung „Forschung und Entwicklung“ vernächlässigen - unsere Herrschenden aus Politik, Lobby und Medien tun das am allerliebsten. Warum wohl? Es ist ja paradox. Ein Unternehmer würde, täte er das, ziemlich bald aus dem Wettbewerb herausfliegen. Die Globalisten fliegen aber nicht heraus, weil sie ein Monopol innehaben. Ihr wirklich einzig ernstzunehemnder Gegner - abgesehen von den Gegnern in ihren eigenen Reihen (der Kampf der Cäsaren; vgl. Spengler, passim) und einigen Feindesstaaten - ist das Volk, die Masse, der Demos. Man darf ja nicht vergessen, daß gemäß Spenglers Theorie die heutigen Cäsaren erst an ihrem Anfang stehen - und da ist der äußere Feind zunächst der wichtigste, oftmals einzige Feind (später werden sie sich untereinander bekämpfen - wie schon z.B. Crassus, Pompejus und Cäsar oder Lepidus, Antonious und Oktavian [Augustus]). Dieser äußere Feind wird zwar auch auf Schlachtfeldern, aber v.a. mit demograpischen (genauer: bevölkerungspolitischen), wirtschaftlichen und religiösen Methoden bekämpft.

Besuchen Sie einmal die Foren oder Blogs, die das Thema „Klima“ auf dem Index haben: die meisten tun so, als seien sie gegen den Schwindel - einige sind es auch, aber die fallen nicht oder immer weniger ins Gewicht - und sind in Wirklichkeit nicht so richtig dagegen, aber auch nicht so richtig dafür, lassen sich jedenfalls beeinflussen, und wenn nicht, dann werden auf sie bezahlte Schreiber gehetzt. Bezahlte Schreiber sind ja mittlerweile überall am Schreiben (der Steuerzahler bezahlt's ja!). Was diese bezahlten Schreiberlinge, IM's oder Stasi-Schreiber da von sich geben, fällt direkt auf, und wer sich ein wenig mit der Historie auskennt, dem fallen sofort die Ähnlichkeiten mit den kommunistischen Staaten und auch mit dem vormodernen Kirchenstaat, dem vormodernen Vatikan, ja der vormodernen Kirche überhaupt auf. Das Thema „Klima“ ist religiös. Hurra, wir haben wieder eine Religion - diesmal ohne Gott!

 

27.01.2012, 12:52 E-Brief

Um Mißverständnissen vorzubeugen, möchte ich noch einige Ausführungen zu den folgenden meiner Sätze von gestern machen: „Ein echter Unternehmer würde niemals die Abteilung »Forschung und Entwicklung« vernächlässigen - unsere Herrschenden aus Politik, Lobby und Medien tun das am allerliebsten. Warum wohl? Es ist ja paradox. Ein Unternehmer würde, täte er das, ziemlich bald aus dem Wettbewerb herausfliegen. Die Globalisten fliegen aber nicht heraus, weil sie ein Monopol innehaben. Ihr wirklich einzig ernstzunehemnder Gegner - abgesehen von den Gegnern in ihren eigenen Reihen (der Kampf der Cäsaren; vgl. Spengler, passim) - ist das Volk, die Masse, der Demos.“ **

Die westlichen Staaten haben kein Interesse am Nachwuchs ihrer Völker, sondern am Untergang ihrer Völker, denn sie kümmern sich nicht um den Nachwuchs. Der Nachwuchs ist ja das, was der Abteilung „Forschung und Entwicklung“ in einem Unternehmen entspricht (**). Hier ein dazu passendes Zitat:

„Ökonomisch denkenden und rechnenden Unternehmen ist es also geläufig, zum Teil erhebliche Summen in Forschung und Entwicklung - das heißt in die unternehmerische Reproduktion - zu stecken, die sich - wenn überhaupt - vielleicht in 25 Jahren auszahlen werden. Trotzdem gehen sie diesen Weg, weil sie andernfalls in 25 Jahren nicht mehr konkurrenzfähig sein würden. Unzureichende gesellschaftliche Investitionen in den eigenen Nachwuchs sind deshalb keine Folge des Primats der Ökonomie, sondern von fehlendem langfristigem ökonomischem Denken. Sie sind nicht das Werk von Ökonomen, sondern von Bürokraten. Während führende Konzerne ihre besten Köpfe in die Forschung und Entwicklung stecken, überläßt man in unserem Staat die Entwicklung des wichtigsten »Produktes« - des Menschen - zunehmend Schichten mit geringer Bildung und niedrigem Einkommen. Während in Unternehmen zum Teil erhebliche Summen in die Erneuerung fließen, hat man in unserem Staat offenkundig gemäß dem demographisch-ökonomischen Paradoxon (**) die Auffassung, daß nur unter ärmlichsten Bedingungen, wie sie zum Beispiel in der Dritten Welt oder vor Ort bei Sozialhilfeempfängern vorzufinden sind, eine ausreichende Zahl an Kindern in die Welt gesetzt werden können. Besonders motivierte und kompetente Menschen - Deutschlands Dichter und Denker - werden dagegen in erster Linie in der Erwerbsarbeit, das heißt in der Produktion, benötigt.“ (Peter Mersch, Die Familienmanagerin, 2006, S. 5 **).

Mersch hat es begriffen. Deshalb muß er seine Bücher auch bei Books on Demand GmbH drucken lassen - die anderen sind offenbar schon im Mainstreamsumpf der Globaldiktatoren untergegangen.

Ein interessantes Beispiel habe ich ebenfalls bei Mersch gefunden:

„Beispiel 3: Zehn fiktive Unternehmen teilen sich einen innovativen Markt. Sie alle haben ungefähr die gleichen Marktanteile und erzielen ähnliche Gewinne und Umsätze. Neun Unternehmen investieren mehr als 50 Prozent ihrer Gewinne in die Produkterneuerung, das heißt, in Forschung und Entwicklung. Ein Unternehmen schüttet dagegen mehr als 90 Prozent seiner Gewinne als Bonuszahlungen an seine Topmanager aus. Ein Unternehmen besitzt also im Vergleich zu den restlichen neun ein deutlich reduziertes Reproduktionsinteresse. Denn wenn es sicherstellen möchte, daß auch in Zukunft seine Produkte (Kompetenzen) »selektiert« werden, dann sollte ihm vor allem die zukünftige Konkurrenzfähigkeit seiner Produkte am Herzen liegen. Dies ist bei seinen Konkurrenten der Fall, bei ihm jedoch nicht. Das vermutliche Ergebnis: Das Unternehmen wird Marktanteile verlieren und eventuell sogar ganz vom Markt verschwinden. Man sagt dann: Es war nicht mehr ausreichend an die Marktverhältnisse (an sein Milieu) angepaßt. - Beispiel 4: Giraffen erlangen umso mehr Nahrung, je länger ihr Hals ist. Anders gesagt: Ihre Fitneß korreliert mit ihrer Halslänge. Nehmen wir nun an, eine Giraffenpopulation habe sich für eine »moderne« Reproduktionsstrategie entschieden: Die Giraffen mit den längsten Hälsen fressen das hohe Laub nur zum Teil selbst. Einen größeren Teil (»Laub-Steuer«) lassen sie für ihre kurzhalsigen Artgenossen einfach zu Boden fallen. Als Gegenleistung übernehmen diese dafür die Nachwuchsarbeit. Das Reproduktionsinteresse der kurzhalsigen Giraffen ist also hoch, das der langhalsigen dafür niedrig. Mit der Zeit wird die gesamte Giraffenpopulation auf diese Weise immer kurzhalsiger. Der lange Hals stellt zwar prinzipiell einen Vorteil dar, allerdings führt er aufgrund der Reproduktionsstrategie der Giraffenpopulation sehr bald zur evolutionären Elimination. Daraus ergeben sich für die Zukunft zwei Alternativen: (1.) Die Giraffenpopulation stirbt aus (Fehlanpassung aufgrund einer törichten Reproduktionsstrategie). (2.) Die Giraffenpopulation ändert ihr Verhalten gegenüber ihrem Lebensraum und konzentriert sich auf eine Nahrungssuche in Bodennähe. Irgendwann dürfte das Reproduktionsinteresse wieder mit der Lebensraum-Fitneß der Individuen im Einklang stehen und die Population könnte - nun allerdings körperlich sehr stark verändert - weiter fortbestehen. Das Beispiel zeigt: Temporäre evolutionäre Fehlsteuerungen müssen nicht notwendigerweise zum Aussterben einer Art führen. Solange das Reproduktionsinteresse in weiten Teilen einer Population ungebrochen ist, ist eine Rückkehr zu langfristig stabilen Adaptionsprozessen noch möglich. Bei dauerhaft beschädigten Reproduktionsinteressen kann Evolution dagegen nicht mehr stattfinden.“ (Peter Mersch, Evolution, Verschwendung und Zivilisation, 2008, S. 115-116 **).

Mersch weiß, daß das Reproduktionsinteresse für das Nachwuchsverhalten und die Evolution von Populationen von entscheidender Bedeutung ist“ und - das ist für unser Thema so wichtig (!) - daß in modernen Gesellschaften zwar noch ein ungebrochenes Paarungsinteresse, aber nur noch ein sehr stark vermindertes Reproduktionsinteresse besteht, und zwar um so ausgeprägter, je qualifizierter eine Person ist.“ (Ebd., S. 116 **).

Daß der Großteil des Volkes da mitmacht, verwundert überhaupt nicht. Irgendwann spiegelt er nur noch die Verhältnisse der Herrschenden aus Politik, Lobby und Medien wider. Aber die Hauptverantwortung liegt dennoch bei den Herrschenden - und sonst niemandem. Doch dafür haben sie ja auch schon alle Ausreden parat, z.B. folgende:

1.) „Demokratie“, das heißt: „Was wollt ihr denn? Ihr habt uns doch gewählt!“
2.) „Geschichte“, das heißt: „Wegen unserer Geschichte dürfen wir das nicht!“

Wie? Was? Demokratie? Die existiert doch sowieso nur noch zu höchstens 30%! Wie? Was? Geschichte? Und: Unsere Geschichte? Welche Geschichte ist denn da wirklich gemeint? Wahrscheinlich gar keine! Das ist alles Rhetorik! Das sind alles Schachbrettzüge! Das sind alles Inszenierungen! Sogar die Krisen sind Inszenierungen - zu dem Zweck nämlich, daß sie dann sagen können: „Seht ihr, jetzt, da der Euro zu scheitern droht, müssen wir doch die politische Union Europas umsetzen“ oder: „Seht ihr, jetzt, da der Euro gescheitert ist, müssen wir den Globo einführen, müssen wir die politische Union mit Nordamerika umsetzen“ u.s.w.. Das sind alles Inszenierungen - wie „Nine/Eleven“ u.v.a. vorher schon.

Einen atomaren Weltkrieg wagen sie noch nicht, obwohl sie Atomwaffen seit August 1945 schon mehrer Male eingesetzt haben, und für konventionelle Kriege haben sie ihre Hochtechnologie. Nur wollen sie nach Möglichkeit die teuren Kriege einsparen, wenn da nicht, ja wenn da nicht das Geschäft mit diesen Kriegen wäre. Das heißt: diejenigen Lobbyisten, die sogar noch mehr Macht haben als die, die sie beeinflussen, wollen diese Kriege. Die anderen wollen lieber NUR die demographischen, wirtschaftlichen und religiösen Kriege. Das war im Römischen Reich zur Zeit der Cäsar(ist)en - abgesehen von der historischen Tatsache, daß die keine atomaren Waffen hatten - auch so. Spengler hatte recht!

 

24.05.2012 Brief

Zu Deiner Aussage über Lehrer und Sozialpädagogen.

Was die Lehrer angeht, so sehe ich sie - gerade weil sie so wichtig sind (die Bildung ist Deutschlands [Europas] wichtigste, weil nahezu einzige Ressource!) - mittlerweile im tiefsten dekadenten Sumpf versinken, soweit sie beim Staat angestellt sind, denn im bürgerlichen Privatbereich ist das noch (noch!) anders! Die Sozialpädagogen halte ich für im Grunde überflüssig, weil sie das „soziale Feld“, wie es - ohne sie - geworden ist, nur noch bedienen und fortentwickeln können. Anders formuliert: Die Pädagogen werden unwichtig gemacht, obwohl sie wichtig sind; die Sozialpädagogen werden wichtig gemacht, obwohl sie unwichtig sind. Ausnahmen bestätigen diese - mittlerweile fest etablierte - Regel! Nimm es bitte nicht zu persönlich, lieber Reiner! Ich will die Berufsstände auch nicht „diskreditieren“, wie Du geschrieben hast, sondern ich stelle nur fest, was sich eines Tages auf sehr fatale Weise für uns Abendländer rächen wird. Die Intelligenz soll verschwinden, die Leistung soll verschwinden, das Bürgertum, ja überhaupt jeder Unterschied soll verschwinden - wenn heute einer sagt, er sei Leistungsträger, wird er doch bereits schief angeguckt, und bald wird er sich damit strafbar machen! Das ist doch Wahnsinn! Ich will hier niemanden „diskreditieren“. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Mein Vater war Zimmermann und Tischler. Ich habe ihm früher doch nicht zu häufig zugeschaut, oder? Spaß beiseite! Die Pädagogen sind zu wichtig, als daß man auf sie verzichten könnte - aber genau das geschieht: Vernichtung durch Verzicht, indem die Bildungsqualität permanent gesenkt wird bis zu dem (Zeit-)Punkt, an dem alle gleich dumm sind! Irgendwann sind dann alle auch gleich arm, denn wie gesagt: die Bildung ist unsere wichtigste Ressource! Die Lage der Sozialpädagogen ist genau umgekehrt zu der der Pädagogen. Die vor allem in England und Frankreich bereits abgeschlossenen Stadtviertel, sprich Slums, Gang(ster)viertel, die von Polizei, Feuerwehr u.s.w. aus Angst gemieden werden, können auch von Sozialpädagogen, Sozialarbeitern u.s.w. nicht gerettet werden - im Gegenteil: von denen gerade nicht!

Das sage ich NICHT, weil ich etwas gegen Sozialpädagogen hätte - ich habe selbst einmal in einer sozialpädagogischen Einrichtung gearbeitet, wenn auch „nur“ als Lehrer (**). Ich habe früher auch die Deutsche Bundesbahn, obwohl ich ein Teil von ihr war und von ihr verbeamtet wurde (**), kritisiert. Auch war in meinem letzten Brief Selbstkritik enthalten. Wo also ist Dein Problem dabei? Darf man - Deiner Meinung nach - nicht nur nicht kritisch, sondern auch nicht selbstkritisch sein? In vielen meiner Texte ist auch Ironie und Selbstironie. Übrigens war das auch ganz besonders bei den Romantikern so. Die meisten Menschen denken zu häufig, daß Kritiker nie selbstkritisch und Ironiker nie selbstironisch seien. Doch das stimmt oft gar nicht. Bei den Romantikern war das Ironie-Selbstironie-Paar sogar eines ihrer Erkennungsmerkmale. Ich habe auch Kommentare von Sozialwissenschaftlern, Sozialpädagogen und Sozialarbeitern in Foren und/oder Blogs gelesen, die eindeutig knallharte Kritik an ihrem Beruf erkennen lassen. Diese Kommentatoren beklagen sich nicht, sondern stellen - auch dank ihrer Kritik - fest, daß ihr Berufsfeld völlig versagt. Trotzdem machen sie weiter. Meiner Meinung nach ist aber mehr noch als jede dieser Institutionen das politisch-gesellschaftliche System falsch, weil es dafür verantwortlich (schuldig!) ist, daß solche Berufsfelder überhaupt erst entstehen konnten. Irgendwann werden sie zu Selbstläufern. Kennst Du Niklas Luhmann? Der hat sich damit sehr intensiv beschäftigt.

Je mehr Sozialpädagogik, desto weniger Pädagogik! Der Sozialpädagoge tritt stets dann auf, wenn der Pädagoge durch ihn ersetzt werden soll. Was soll man dazu sagen? Wenn man nichts daran ändern kann (wer will es ändern? Hände hoch!), dann soll man - selbstverständlich - auch den Sozialpädagogen unterstützen. Man kann aber auch verhindern, daß der Pädagoge zu schnell verschwindet, d.h. zu schnell zum Sozialpädagogen wird. Ironischerweise, aber eben nicht zufälligerweise, wird seit einiger Zeit im sogenannten Westen der Pädagoge möglichst schnell zum Verschwinden gebracht, d.h. möglichst schnell zum Sozialpädagogen und zuletzt zum Sozialarbeiter gemacht. Das Wort „Pädagoge“ wäre also zuletzt aus jeder Wortkomposition und in der Folge auch aus dem Denken verschwunden. Zuletzt ist folglich auch das Wort „Bildung“ ein Fremdwort, die Bildung ein Fremdgut und der gesamte Kulturkreis am Ende, tot!

Ich könnte sehr viele Beweise und/oder Indizien für die bewußt geplante und praktizierte Verdummung, Verarmung und Verkleinerung von Menschen anführen!

Beispielsweise ist die letzte „Rechtschreibreform“ auch ein Indiz oder sogar Beweis dafür, daß die Verdummung geplant ist. Frühere Rechtschreibreformen hatten immer den Sinn, daß sie das Lernen und folglich die Intelligenz förderten, die letzte aber hat wirklich den umgekehrten Sinn. Deshalb beachte ich sie nur dann, wenn ich sie als Unterrichtsstoff vermitteln muß.

Seit 1984 gebe ich Unterricht - vor allem in Schulfächern der Gymnasien, seltener auch in Schulfächern anderer Schulformen, zu meinen Großstadtzeiten hin und wieder auch in Studienfächern der Universität. Das nachgefragteste Schulfach ist Mathematik, gefolgt von Englisch und Physik, dann Wirtschaftsmathematik (Rechnungswesen, Buchführung u.s.w.), Deutsch und Französisch, seltener auch Chemie, Biologie, Betriebs-/Volkswirtschaftslehre (BWL/VWL) und Latein. Seit 1984 erteile ich in allen genannten Fächern Unterricht - vor allem Intensiv- bzw. Nachhilfeunterricht: nur jeweils eine Person wird von mir - intensiv (!) - unterrichtet, und die Eltern bezahlen, d.h. ich kann mich nicht herumdrücken vor der Masse der Schüler wie in einer Schulklasse, sondern muß echte Leistung bringen! Seit 1984 also kann ich auch feststellen, wie sehr sich die Leistungen der Schülerinnen und Schüler geändert haben. Und ich kann nur sagen: die Ergebnisse der PISA-Studien sind schon einigermaßen korrekt, eher unter- als übertrieben. Beispielsweise waren im Vergleich zu dem genannten Jahr 1984 nur 20 Jahre später die Leistungen in all den genannten Schulfächern schon drastisch abgesunken. Warum? Weil die biologischen, die demographischen und die politischen Voraussetzungen auf das Kulturelle, die Bildung (Pädagogik) immer negativer einwirkten und einwirken. Das Kinderkriegen wurde und wird durch die Einwanderung immer mehr verlagert in die Unterschicht, die größtenteils mit Intelligenz nichts am Hut hat (also größtenteils dumm ist - doch das darf man aus dazu passenden Gründen nicht sagen), und synchron dazu wurde durch die Politik das Leistungsniveau an allen Schulen ständig abgesenkt. Verdummung und - in der Folge - Verarmung sind also Programm! Ähnliches hat ja sogar auch Thilo Sarrazin von der SPD gesagt. Dieser Verlust von Intelligenz und folglich von Reichtum ist kein zufälliges Ereignis! Er ist gewollt!

Wenn ein kompetenter Sozialpädagoge eine gleich hohe Effizienz erzielen sollte wie ein kompetenter Pädagoge - vorausgesetzt natürlich, daß beide noch nicht zu sehr zu Opfern der Dekadenz geworden sind (deswegen habe ich das Wort „kompetent“ verwendet!) -, dann müßte er nicht alle, aber viele Großstädte von den mittlerweile bis zum Himmel stinkenden Slums (Problem-, nein: Herausforderungsviertel?) befreien können. Das kann er aber nicht! Warum nicht? Weil unter anderem der Pädagoge und die Bildung unwichtig gemacht worden sind (siehe oben), was zu immer mehr Dummheit und in der Folge zu immer mehr Armut führt! Ein kompetenter Pädagoge kann grundsätzlich zu immer mehr Intelligenz verhelfen - wenn er es darf. Intelligenz ist aber bei uns nicht mehr gewollt! Die Rockefeller-„Gang“ will das nicht! Sie will eine dumme, arme, kleine Masse. Bildung (z.B. intelligent vs. dumm), Ökonomie (z.B. reich vs. arm) und Demographie/Bevölkerung (z.B. groß vs. klein) werden der Politik der Herrschenden geopfert, so daß nur noch eine dumme, arme, kleine Masse übrigbleibt. Wer (a) dumm, (b) arm, (c) klein ist, leistet keinen Widerstand mehr! Das gilt ja schon bei nur einer dieser Kategorien (siehe: a, b, c). Freiwillig sollen und werden sie sich dann opfern - so wie es z.B. G. Orwell in seinem Romam 1984 und in seiner Fabel Farm der Tiere (Animal Farm) beschrieben hat, oder - fast noch besser - H. G. Wells in seinem Roman Zeitmaschine, in dem die „Eloi“ sich freiwillig den „Morlocks“ opfern. Das entspricht ziemlich exakt dem Willen der heutigen Globalisten. Sie umfassen derzeit höchstens 0,01-1% der globalen Bevölkerung, aber mindestens 80-99% der globalen Macht - je nach Definition (!). Gewiß, vielleicht wird ihnen ein Strich durch ihre Rechnung gemacht werden, wie es nicht selten in der Geschichte der Fall ist, aber von innen heraus wird wohl kaum jemand dagegen noch etwas unternehmen (können) - das zeigt sich immer mehr.

Das von der Citigroup kontrollierte Vermögen,
das von der Geldwäsche „erwirtschaftete“ Vermögen
und die BIPs der 10 größten Volkswirtschaften (2008)
Volkswirtschaft BIP in US-$ Unternehmen Vermögen in US-$
USA 13,840 Bio.    
Japan   4,384 Bio.    
Deutschland   3,667 Bio.    
China   3,251 Bio.    
Großbritannien   2,474 Bio.    
Frankreich   2,395 Bio.    
    Citigroup   2,200 Bio.
Italien   2,105 Bio.    
    Geldwäsche   2,000 Bio.
Kanada   1,432 Bio.    
Brasilien   1,314 Bio.    

Allein schon die Citigroup kontrollierte 2008 ein Vermögen im Wert von 2,2 Billionen US-Dollar! Nur zum Vergleich: das ist ein Wert, der 2008 zwischen dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Italien (2,105 Billionen US-Dollar) und dem von Frankreich (2,395 Billionen US-Dollar) und damit weltweit auf Platz 7 stand - und übrigens auch heute noch steht. Die „Geldwäscherei“ „erwirtschaftete“ im selben Jahr ungefähr 2 Billionen US-Dollar und lag damit hinter dem BIP von Italien, aber weit vor dem BIP von Kanada (1,432  Billionen US-Dollar), das normalerweise hinter dem BIP von Italien lag. Die „Geldwäsche“ (durch Drogenhandel u.s.w.) ist so gewinnbringend, daß sie mittlerweile das BIP von Italien erreicht haben könnte. (**|**). Ist das nicht wahnsinnig? Und ich habe ja noch gar nicht die anderen Hyperreichen aufgezählt, die ja mit diesen beiden erwähnten zusammen ein geheimes Globalkartell bilden - noch!

Vergiß es! Da ist von innen heraus nichts mehr zu machen! Da hilft nur noch ein Unglück (umgangssprachlich gesprochen), ein Wunder (religiös gesprochen), ein Zufall (wissenschaftlich gesprochen), ein Unfall (versicherungstechnisch gesprochen), eine gigantische, alle bisherigen Maße übertreffende Weltwirtschaftskrise oder eine Naturkatastrophe!

Aber sogar alles das ist ja auch schon in ihrer Kalkulation enthalten, weil sie sogar daraus auch noch Gewinne machen wollen. Bleibt zu hoffen, daß sie bald einen riesigen Fehler begehen! Wenn der Zufall da ist, dann bildet er auch meistens mit anderen Zufällen so etwas wie eine Bande. Anders, nämlich aus dem Volksmund heraus gesagt: Ein Unglück kommt selten allein. Und was für das Unglück gilt, das gilt auf sehr ähnliche Weise auch für den Unfall bzw. Zufall.

Der Zeitpunkt dafür, daß sich die Globalisten verkalkulieren, wird kommen. Aber wann genau? Werden wir, wirst Du oder keiner von uns beiden es erleben? Das ist die Frage, um die man sich - berechtigterweise - kümmern soll! Alles andere ist dagegen ziemlich unwichtig!

Um den „Wind aus den Segeln“ zu nehmen: Wenn man sich die Tatsachen anschaut und diese - leider - negativ zu interpretieren sind, dann ist nicht immer der Interpret als ein Pessimist zu verunglimpfen, sondern fast immer die Macht, die diese Tatsachen geschaffen hat!

 

03.06.2012, 00:21 E-Brief

Den Text über die „12³-Platoniker“ (**) habe ich übrigens schon vor sehr langer Zeit geschrieben. Ich bin dabei vom „Platonischen Jahr“ ausgegangen. Es umfaßt rund 25800 Jahre. Wenn man die in 12 einzelne Phasen aufteilt, erhält man 2150 Jahre pro Phase. Unter anderem orientiert sich daran übrigens meine Kulturtheorie - nicht Spenglers, obwohl meine sich auch an seine anlehnt. Also: Nicht Spenglers Theorie, sondern meine! Man kann dieses Platonische Jahr und also auch diese 12 Phasen nach oben verlängern und nach unten verkürzen. Als ich meine Evolutionstheorie aufstellen wollte, habe ich genau das getan, weil ich zuvor feststellte, daß es stets das letzte Quartal (die letzten drei Phasen, also die 10., 11., 12. Phase) der dritten Runde ist, das die bedeutendsten Veränderungen bringt.

Es hat also mit den „Modernen“ (der dritten Art, wenn man so will) zu tun. Man könnte statt „Modernen“ auch „Zivilsationen“ sagen, obwohl beide nicht dasselbe meinen (**). Diese kann man nicht nur auf die Kultur, sondern auch auf die Natur (als die „Kultur der großen Art“?) beziehen.

Wichtig bei meinen Untersuchungen war auch eine meiner Abbildungen dazu. ** **

Diese Zahlen sind für meine Kulturtheorie lediglich ein Orientierungspunkt. So sind nach meiner Kulturtheorie die einzelnen Kulturphasen von durchaus unterschiedlicher Dauer. In der Natur aber spielen Zahlen, Zahlenkombinationen und sonstige mathematische Phänomene eine von keiner Naturwissenschaft und auch nicht von der Mathemaik zu erklärende Rolle. Meine Theorie ist daran teilweise angelehnt, aber mehr in dem Sinne, wie Spengler es schrieb: „Das Mittel, tote Formen zu erkennen, ist das mathematische Gesetz. Das Mittel, lebendige Formen zu verstehen, ist die Analogie.“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, S. 4 **)

Es ist ähnlich wie mit der Zahl „Phi“, die „Goldene Zahl“, die auch mit dem „Goldenen Schnitt“ und vielem mehr zu tun hat (**), oder mit den Fibonacci-Zahlen. Es ist schon verblüffend, wie sehr bestimmte Zahlen in der Natur „bevorzugt“ vorkommen. Nicht wahr? Man fragt sich hier sogleich: von wem „bevorzugt“? Von Gott?

Goldener Schnitt (1,6180339887...):

Peter Plichta kenne ich. Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, aber der Name sagt mir etwas. Er ist in meinem Literaturverzeichnis aufgelistet (**) - und das will was heißen, denn das habe ich ja nach Spengler-Art übertitelt mit: „Benutzte und empfohlene Literatur“. Außerdem habe ich einen Verweis zu seiner Seite (**) angebracht - in meinem Personenverzeichnis (**).

Sie haben geschrieben: „Er lebt ja auch im falschen Land.“ (**). Das sehe ich nicht so. Und Sie haben geschrieben: „Dieses Land hat fertig.“ (**). Das paßt nicht zusammen. Wenn dieses Land „fertig hat“, wie Sie geschrieben haben, dann ist davon ganz Europa betroffen. Also muß es dann schon heißen „Europa hat fertig“. Wenn aber Europa am Ende ist - wie überhaupt der ganze Westen -, dann kann Herr Plichta auch nicht „im falschen Land“ leben. Mit Deutschland steht und fällt das Ganze. Zwar ist in dieser „Bundesrepublik“ die Zensur stärker als in anderen „Republiken“ (ich benutze absichtlich nicht das Wort „Länder“, weil die Länder mehr geographische als politische Bezeichnungen sind und darum durchaus weiterbestehen können), aber das beweist ja sogar noch mehr, daß alles mit ihr steht und fällt. Auch - und ganz besonders - den „Euro“ könnte es ohne die Deutschen bzw. ohne Deutschland gar nicht geben. Das wissen alle mit dem Thema Beschäftigten. Deshalb müssen sie in diesem Land, in dieser „Republik“ auch so diktatorisch vorgehen. Denn die Deutschen selber wissen auch, wie sehr sie mit dem Euro hereingelegt worden sind. Nur kurze Zeit nach der Umstellung von D-Mark auf Euro war alles doppelt so teuer u.s.w.. Wir sind zu wichtig, und wenn es bergab geht, dann zeigt sich das eben auf sehr zwanghafte Weise. Das ist doch klar. Wer will schon gerne freiwillig auf Wohlstand verzichten?

Prinzipiell könnten Lebewesen ja auch auf der Basis von Silizium - statt auf der von Kohlenstoff - existieren; sie würden dann halt Sand ausatmen und sehr langsame Wesen sein. Das ist keine besonders günstige Ausgangslage, aber für Lebewesen die einzige Alternative zum Kohlenstoff. Kohlenstoff ist das eigentliche „Element des Lebens“ (Kohlenstoff-Verbindungen nenne ich übrigens das „Bio-Natur-Ursymbol“ **), Silizium eine Alternative, aber eine schlechte.

Konnte ich Ihnen mit meiner kurzen Erläuterung dienen? Sie wollten ja, daß ich Ihnen das „mal ganz kurz“ (**) erläutere! „Ganz kurz“ (**) - das geht manchmal nicht so einfach. Aber Sie haben ja meine E-Mail-Adresse und mein Gästebuch, um sich zu melden.

Vielen Dank für Ihren E-Brief und freundliche Grüße!

 

04.06.2012, 23:43 E-Brief

Ich bin mir ziemlich sicher, daß die meisten (nichtehelichen) Mütter gar nicht mit der Machtfülle, die ihnen mit den entsprechenden „Gesetzen“ gegeben worden ist, auch wirklich umgehen können. Sie übertreiben vieles - und das zuletzt auf Kosten ihrer Kinder, die oft wegen klitzekleiner Kleinigkeiten plötzlich ihren Vater nicht mehr sehen dürfen. Die Situation der nichtehelichen Väter und Kinder ist katastrophal. Wesentlich besser, aber trotzdem nicht ausreichend, also auch nicht sehr viel besser ist die Situation der geschiedenen Väter und Kinder. Früher war alles besser, sagt ein Sprichwort. Das Schuldprinzip im Scheidungsrecht war garantiert nicht „die beste Lösung“ - die gibt es ja sowieso nie -, aber es war tausendmal besser als das jetzige „Scheidungsrecht“. ....

Man kann ... nicht alles vom rechtlosen nichtehelichen Vater erwarten, z.B.: (a) daß er an die „Mutter“ seines Kindes Geld zahlt; (b) daß er Verständnis dafür hat, nichts zu sagen zu haben, keine Rechte zu haben, also kein echter Vater, sondern nur Bezahler zu sein; (c) daß er, wenn er dieses Verständnis (siehe b) sogar hat, auch noch Verständnis dafür hat, als dahergelaufener Onkel nur Besucher seines Kindes zu sein, so als wäre es im Zoo zuhause; (d) daß er sich zu melden hat und sonst niemand der anderen Betroffenen; (e) daß er willkürlich festgelgte Kontaktzeiten jederzeit akzeptiert; (f) daß er permanent anwesend ist (weil er sich ja nach der willkürlichen Festlegung der Kontaktzeiten zu richten hat [siehe e]) und zugleich - also ebenfalls permanent - genügend Geld anschafft (weil er ja pünktlich zahlen muß [siehe a]), wodurch also sowohl sein Wohnort als auch sein Gelderwerbsort (z.B. die Arbeitsstelle u.ä.) und unter Umständen noch mehr nicht mehr von ihm selbst bestimmt werden können. .... Etc. pp. ....

Würde ein nichtehelicher Vater wirklich allen diesen oder sogar weiteren (denn es gibt ja noch viel mehr) Erwartungen nachkommen, wäre er nicht mehr Herr seiner Entscheidungen, also auch nicht mehr Herr seiner Handlungen. Und vielleicht bald auch nicht mehr Herr seiner Sinne? Das alles und noch viel mehr wird von ihm erwartet, obwohl (oder eher: weil?) er diesbezüglich keine Rechte hat! Es gibt also noch mehr Beispiele. ....

Es ist ohnehin sehr interessant zu registrieren, daß nichteheliche Väter nur dann als Väter angesehen werden, wenn es um Forderungen geht, aber noch interessanter ist es zu registrieren, daß nicht nur die „Gesetzgeber“ und die anderen, ihnen untergeordneten Bürokraten und die betroffenen „Mütter“ die nichtehelichen Väter als Schuldner bzw. Schuldige ansehen, sondern auch ein stetig wachsender Teil des Volkes und - leider - auch die betroffenen Kinder, jedenfalls dann, wenn sie entsprechend „erzogen“, der Gehirnwäsche unterzogen worden sind, und das sind sie zum weitaus größten Teil (je jünger bei der Trennung, desto größer der angerichtete Schaden).

 

05.06.2012, 20:11 E-Brief

Ihre Argumente zum „falschen Land“ (**) akzeptiere ich ... nicht ..., weil das Land nichts dafür kann, auch nicht das Volk, sondern ausschließlich die Machthaber und deren Funktionäre die Schuld daran haben, und die meisten der wichtigsten Machthaber wohnen ja gar nicht in Deutschland, sondern in den USA und in England. Ich habe Sie halt beim Wort (!) genommen, und das ist oftmals sehr lehrreich! Mit Deutschland steht und fällt Europa; Deutschland kommt dabei aber - leider - die Rolle zu (und zwar wegen der Siegerjustiz), sich den anderen Völkern aufzuopfern. Daß andere Länder für Plichtas Ideen „aufnahmefähiger“ (**) seien, wie Sie sagen, mag ja unter der Voraussetzung, daß Sie nicht „aufnahmefähiger“, sondern „aufnahmewilliger“ gemeint haben, vielleicht (vielleicht!) sein, aber man muß sich dabei doch auch fragen, warum das so sein könnte, und dies hat ausschließlich mit der Politik, die sich aus der Siegerjustiz ergab und ergibt, zu tun. Plichta wäre auch in einem anderen Land auf Unterstützung angewiesen; diese Unterstützung muß auch finanziert werden; und diese Finanzierung kommt letzten Endes primär vom deutschen Steuerzahler, also aus Deutschland. d.h.: nicht aus dem „falschen“, wie Sie sagen, sondern aus dem richtigen Land, wie ich sage.

Deutschland ist also sowohl aufnahmefähiger (nämlich immer noch mit weitem Abstand vor dem nächsten Land - wahrscheinlich: Schweiz oder Österreich, also jedenfalls wiederum ein deutsches Land!) wie auch aufnahmewilliger. Deutschland bezahlt alles Aufnehmbare (Technik, Technologie u..v.a - nicht zu vergessen: Menschen, Ideen, egal wie utopisch, dekadent, nihistisch u.s.w.), und ob das dann in fremde Länder geht, ist ja gerade im Sinne der Globalisten und ihrer Funktionäre, ja Umsetzung ihres Ideals. Deutschland bezahlt alles und jeden, weil es dazu weltweit am meisten fähig und willig ist!

Es kommt eben sehr darauf an, was man in diesem Zusammenhang unter „richtigen Ländern“ und „falschen Ländern“ richtigerweise (!) versteht. Aus Sicht der Völker nichtdeutscher Länder ist das von Ihnen als „falsch“ (**) bezeichnete Land doch genau „richtig“, und viele Einheimische sehen das doch genauso. Plichta sollte halt in ein anderes Land gehen, um dort weitermachen zu können - ich nehme an, daß es auch das ist, was Sie eigentlich sagen wollten, und das ist ja vielleicht auch richtig. Es kommt halt auf die Wortwahl an, und wenn man wie Sie sagt, dieses Land sei „fertig“ (**), dann ist auch der Rest des Kontinents „fertig“ - mit dem Unterschied, daß das für den Rest des Kontinents nicht geglaubt wird, und das ist der (Denk-)Fehler! Wenn aus Deutschland kein Geld mehr kommt, dann kann Herr Plichta sitzen, wo er will, weil es ihm dann noch viel schlechter geht als in Deutschland.

Man darf doch auch nicht vergessen, daß in diesem Land nur noch - höchstens (!) - 20% der politischen Entscheidungen (die unwichtigsten!) und der Rest (80%) in der EU getroffen werden und daß auch die EU nur eine Mittelinstanz bildet, also die Entscheidungen in Wirklichkeit von den Globalisten getroffen werden. Inwiefern kann man da noch von einem „richtigen“ oder „falschen“ Land sprechen? Offenbar doch gar nicht mehr. Einem „Land“, wie Sie es verstehen, kommen doch solche Attribute gar nicht mehr zu, weil das System - der Globalismus - will, daß die Nationen verschwinden (die sind ihr größter Feind wegen der Homogenität, weil die ihnen zur Gefahr werden kann, deswegen auch die Aufspaltung der Nationen durch Einwanderung: divide et impera, teile und herrsche!). Also ist der Globalismus falsch! Das ganze System ist falsch - in jeder Hinischt: logisch falsch, ethisch falsch und ästhetisch falsch. Vielleicht verstehen Sie jetzt, was ich mein(t)e. Man sollte einfach öfter bedenken, daß politische und gesellschaftliche Bezeichnungen nicht mit geographischen und wirtschaftlichen Bezeichnungen so vermengt werden, daß die Logik dabei versagt.

Was Sie da über den „ökologischen Fundamentalismus“ (**) u.ä. und die „die Feindseligkeit gegenüber neuen Technologien“ (**) als Neu-Religion geschrieben haben, ist ja richtig, d.h. also, daß ich Ihre Meinung teile. Aber deswegen lebt Herr Plichta trotzdem nicht im „falschen“ Land, weil dieses Land doch über die Umverteilung dafür sorgt, daß in ganz Europa möglichst bald gleiche Bedingungen herrschen, und diese Umverteilung fast ganz allein bezahlen muß. Natürlich wird das letztendlich nicht funktionieren. Aber Herr Genscher (seit 1988) und Herr Kohl (seit 1989/’90) haben allen anderen Europäern, den Israelis, den Juden, den Nordamerikanern, ja zuletzt sogar der gesamten Weltbevölkerung versprochen, daß die nichtdeutsche Weltbevölkerung in jeder Hinsicht von den Deutschen bezahlt und zu dem Zweck unter anderem die D-Mark verbrannt und der Euro eingeführt wird. Der Euro ist nichts anders als eine - hoffentlich die letzte (!) - Etappe beim Ausverkauf Deutschlands. Der Euro ist der Dritte Weltkrieg als die (logisch konsequente) Fortsetzung des Ersten und des Zweiten Weltkrieges! Und: „Das ganze europäische Wahn-Gebilde nach dem 2. Weltkrieg - ob »Montanunion«, »EWG«, »EG«, »EU«, »Euro« oder sonstwie - ist die Fortsetzung des Versailler Diktats.“ **

Wenn aber die Unterschiede „dank“ des Egalitarismus immer nur größer werden, so sollten wir uns dagegen wehren! Die Globalisten waren und sind nicht jene Kapitalisten, wie sie z.B. auch der Marxismus noch verstand, sondern eben genau jene Egalitaristen, wie sie heuchlerischer und geldgeiler nicht sein könnten, und haben daher viel mehr Ähnlichkeit mit Kommunisten als mit Kapitalisten (im klassischen Sinne), am meisten Ähnlichkeit haben sie mit Mafiosis und Geldwäschern, die ja größtenteils auch Mafiosis - und eben: Globalisten - sind.

 

06.06.2012 E-Brief

Ich habe die - traurige - Erfahrung gemacht, daß in Foren, Blogs und anderen medialen Institutionsformen immer wieder formale (Denk-)Fehler gemacht werden, z.B. solche, die dem eigenen Land, dem eigenen Volk, der eigenen Mentalität u.s.w. die „Schuld“ für etwas geben, das sich aus ganz anderen Quellen als Ursachen bzw. Verursachern speist. Aber diese „Verursacher“ z.B. wissen, daß diese formalen (Denk-)Fehler gemacht werden, und sie nutzen sie für sich und Ihre Macht propagandistisch aus! Das haben die englischsprachigen Herrscher seit den Weltkriegen mit großem Erfolg gemacht, aber - auch hier wieder -, nicht deswegen, weil ihre Mentalität so sehr viel anders wäre als die unsrige, sondern weil sie die Kontrolle über den weitaus größten Teil der Medien hatten und haben.

Bei den Blogs „Fakten-Fiktionen“ und „PI“ u.v.a oder, wenn auch seltener, dem „Reserveforum“ oder leider manchmal auch bei „Zettel“, den ich mittlerweile auch „kenne“, fiel und fällt mir immer wieder auf, daß die Betreiber (Anbieter; Administratoren u.s.w.) und die weitaus meisten Kommentatoren immer wieder diese eben angesprochenen (Denk-)Fehler begehen, von denen man zwar annehmen könnte, sie seien nicht so bedeutend, aber vor allem aufgrund der Geschichte des letzten Jahrhunderts wissen müßte, daß sie, obwohl oder gerade weil sie einem nicht so bedeutend erscheinen, von höchstem Wert für die Propaganda der Gegner sind und deswegen letztlich auch kriegsentscheidend sein können - und nicht selten auch sind.

Wenn also z.B. bei „Fakten-Fiktionen“ prodeutsche Kommentatoren dem „deutschen Michel“ die Schuld für so ziemlich viele Miseren in Deutschland geben, dann tun sie sprachlich genau das, was ihre Gegner gegen sie verwenden können - und auch garantiert verwenden werden. Wenn im „Reserveforum“ ein prodeutscher Administrator als Kommentator sich lustig macht über die Art und Weise, wie Deutsche Deutschland abschaffen, und wenn der prodeutsche Thilo Sarrazin eines seiner Bücher „Deutschland schafft sich ab“ (2010) nennt, obwohl es richtigerweise eher „Die Bundesrepublik schafft sich ab“ heißen müßte, dann geht für die antideutschen Propagandisten eine zweite Sonne auf, obwohl doch die Kommentatoren und Sarrazin (bei ihm bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, denn er könnte auch ein „Agent provocateur“ sein) eine prodeutsche Stimmung machen woll(t)en. Anders formuliert: Diese „deutschen Michels“, die sie so häufig erwähnen, sind sie selbst, weil sie nicht sich, nicht ihren Absichten und nicht ihren Zielen, sondern den Gegnern, deren Absichten und Zielen dienen!

Daß dies so geschehen kann, liegt aber an den Formen, z.B. vor allem an der falschen Wortwahl, an den falschen Metaphern und an dem fehlenden Wissen über Medien und darüber, wie vor allem Propaganda funktioniert.

Anders formuliert: Man muß dem Gegner, der aufgrund der mittlerweile gigantischen Machtmittel ohnehin am längeren Hebel sitzt, nicht auch noch unterstützen! Genau das tun sie aber - und laufen dazu noch Gefahr, dafür bestraft zu werden!

Ich habe oft den Eindruck, daß diese Leute nicht wissen, was sie (sprachlich) tun, und nicht wissen, daß das, was sie (sprachlich) tun, öffentlichkeitswirksam ist!

Man muß doch wissen, daß bestimmte semiotisch-linguistische Formen vieler Themen nicht an die Öffentlichkeit gehören! Wohlgemerkt: die Formen!

Eine Propaganda vermittelt den Inhalt auch nur über Formen! Doch sie selektiert diese vorher! „Politisch Inkorrekte“ aber bekämpfen ironischerweise ihre Gegner, indem sie für sie Reklame machen, deren Propaganda weitergeben und -sprechen. Der Name „Politically Incorrect“, der ja für das Kürzel „PI“ steht, ist geauso ein Witz, eine Ironie bzw., wenn man ihn ernst nimmt (was man auf keinen Fall tun sollte!), eine Lüge wie der Name „Fakten-Fiktionen“. Beide müßten eigentlich „PVC“ heißen, denn dieses Kürzel steht für: „Politically Very Correct“!

 

 

12.06.2012, 01:57 E-Brief und 15:01 E-Brief und 19:26 E-Brief

01:57 E-Brief

Was Spengler über die Deutschen gesagt hat, das kann ich in etwa unterschreiben.

Die „Wechselwirkung“ (**) in dem Sinne, wie Sie davon sprechen, gibt es doch nur insofern, als daß sie zwischen den Globalisten als den Herrschern und der Weltbevölkerung als den Beherrschten existiert. Unsere Regierung ist doch nur noch eine Instanz auf mittlerer Ebene und hat mit dem Deutschen Volk fast gar nichts mehr zu tun. Die „Wechselwirkung“, wie Sie sie verstehen, ist doch längst mit in der Kalkulation der Globalisten enthalten. Oder glauben Sie, daß die sich so eine riesige Gelegenheit einfach entgehen lassen?

Außerdem gibt es eine Opposition, die aber im Keim erstickt wird, die Wahlen werden gefälscht, der Kanzler wird auf Bilderberg-Treffen bestimmt. Wie kann man da noch welche „Wechselwirkung“ als eine offensichtliche bezeichnen?

Kennen Sie Bücher und andere Schriften von Martin Heidegger? Das, was er über das „Man“ in seinem großartigen Werk „Sein und Zeit“ (1927 veröffentlicht) gesagt hat, das trifft es doch auch hier:

„In dieser Unauffälligkeit und Nichtfeststellbarkeit entfaltet das Man seine eigentliche Diktatur. Wir genießen und vergnügen uns, wie man genießt; wir lesen, sehen und urteilen über Literatur und Kunst, wie man sieht und urteilt; wir ziehen uns aber auch vom »großen Haufen« zurück, wie man sich zurückzieht; wir finden »empörend«, was man empörend findet. Das Man, das kein bestimmtes ist und das Alle, obzwar nicht als Summe, sind, schreibt die Seinsart des Alltäglichen vor.“ (Martin Heidegger, Sein und Zeit, 1927, S. 126-127 **).

„Jeder ist der Andere und Keiner er selbst. Das Man, mit dem sich die Frage nach dem Wer des alltäglichen Daseins beantwortet, ist das Niemand, dem alles Dasein im Untereinandersein sich je schon ausgeliefert hat.“ (Martin Heidegger, Sein und Zeit, 1927, S. 128 **).

Man urteilt heute so über Deutsche, wie man halt heute so über Deutsche urteilt! Mit anderen Worten: ich finde, daß ausgerechnet die, die immer sofort wissen, was heute einmal wieder falsch ist am Deutschen, genau die sind, die so richtig „typisch deutsch“ sind - was auch immer das heißen mag. Sie tun dies deshalb, weil sie dem „Man“ entsprechen, weil sie der Diktatur des „Man“ erlegen sind. Heidegger ist hier absolut zuzustimmen.

Wir sind doch nur deshalb noch eine Nation, weil wir damit ein Instrument in der Hand haben (sollen!), uns zu verachten. Die Nation als Negativ-Nation - das ist der Sinn dahinter. Und das klappt ausgezeichnet. Die Globalisten haben genügend Geld, das sie für Forschungen bereitstellen, um genau diejenige Propaganda in die Welt setzen zu können, mit der sie am reibungslosesten herrschen können: Teile und herrsche!

Sie sehen also: daß heute so ein Negativbild in Deutschland vorherrscht, hat primär nichts mit den Deutschen zu tun, auch primär nicht mit den in Deutschland herrschenden Deutschen, sondern primär mit den Globalisten und allen von ihnen Beherrschten (das ist ein großer Teil der Weltbevölkerung). Die Deutschen können daran gar nichts ändern, selbst wenn sie es wollten. Was würde denn geschehen, wenn hier eine „Revolution“ losbräche? NATO- und/oder UNO-Truppen, noch mehr Besatzer, neue, noch restriktivere Gesetze u.s.w. - ich sage Ihnen: Nein, das Deutsche Volk verhält sich schon richtig. Ich hoffe, Sie sind mir nicht böse, wenn ich sage, daß in Ihren Aussagen ein Denkfehler ist, den seit 1945 und noch mehr seit „1968“ und noch viel mehr seit 1990 immer mehr Abendländer machen, und dieser Denkfehler bezieht sich auf die Demokratie! Demokratie gab und gibt es in dem Umfang nicht, und seit 1990 noch nicht einmal mehr zu 30%. So sagen auch Sie, daß es eine „Wechselwirkung“ (**) gäbe, und die gibt es auch, aber es gibt sie nicht aufgrund der Demokratie. Das ist Suggestion, Delirium, Wunschdenken. Gewiß, die Beherrschten sollen das denken. Aber genau das ist das falsche Denken und Sprechen, aus denen bald auch das falsche Handeln folgt u.s.w.. Es ist wie in Orwells 1984: Man spricht von Frieden, obwohl Krieg ist! So ist es bei Orwell nachzulesen. Ich sage: Man spricht von Demokratie, obwohl es eine Diktatur ist! Und alle machen mit: „Man“ (**).

Das, was so ausieht, als hätte es das Deutsche Volk verschuldet, ist in Wirklichkeit das, was die jeweils Herrschenden verschuldet haben. Gerade wir Deutsche müßten das wissen. Und gerade weil es viele Deutsche wußten und immer weniger auch immer noch wissen, wird immer wieder versucht, ihnen das Gegenteil einzuhämmern.

Woher wollen Sie denn wissen, daß die Deutschen „technikfeindlich“ (**) und „wissenschaftsfeindlich“ (**) geworden seien, wie Sie sagen, Herr Boden? Das kann man doch nur aus Umfragen und/oder aus Wahlen wissen - die sind aber manipuliert (auch die Wahlen! Doch!). Sie haben keine Anhaltspunkte für Ihre Aussage, Herr Boden, und damit auch keine Beweise - und das soll auch so sein.

Zwar stimmt es, daß der Eindruck über bestimmte nationale Stimmungen entsteht, aber der ist gemacht - und also auch die Stimmungen. Anders formuliert: das Deutsche Volk muß mitmachen bei dem, was die Globalisten von ihm erwarten, und sie erwarten von ihm, „technikfeindlich“ und „wissenschaftsfeindlich“ zu sein - aus welchen Gründen auch immer (z.B. Konkurrenz u.s.w.). Wenn der Spuk der Globalisten vorbei ist, sind auch die entsprechenden Stimmungen vorbei. Auch das weiß eigentlich niemand besser als das Deutsche Volk. Zuletzt z.B. ist diese Vorbeisein auf ähnliche Weise in der DDR passiert (über Nacht - historisch gesagt: ganz plötzlich (!) - gab es keinen „Klassenfeind“ mehr, nicht deswegen, weil die Meinung sich geändert hätte, sondern weil die Situation eine andere geworden war, weil andere Rollen erwartet und auch eingenommen wurden, weil man sich anpaßte [und es klug ist, sich anzupassen, und nur linke Spinner glauben, es wäre umgekehrt!]). Eine Mentalität genau zu bestimmen, ist nicht so einfach, wie suggeriert, geglaubt, glauben genacht wird!

Die Globalisten wissen längst, daß das Stimmungmachen immer dazu führt, daß letztlich genau der Effekt eintritt, den sie haben wollen, und da das Deutsche Volk nun mal das Volk ist, das am meisten beeinflußbar ist - aber nicht wegen seiner Mentalität, sondern wegen der verlorenen Weltkriege und der daraus resultierenden Siegerjustiz (vgl. meinen E-Brief vom 06.06.2012 **) - und auch zu den Völkern gehört, die wegen ihrer gewaltigen Stärke am meisten beeinflußt werden müssen, wird es auch ständig der globalistischen Propaganda ausgesetzt.

Sie, Herr Boden, tun jetzt aber so, als sei das Deutsche Volk selbst das Subjekt, aber das ist es nicht, jedenfalls nicht primär. Es ist primär das Objekt, das Objekt der globalistischen Propaganda - aus den eben genannten Gründen. Wer hier Subjekt und Objekt vertauschen möchte zu Täter und Opfer - ... bitte schön!

Wenn das Volk kein Demos mehr ist, dann gibt es auch keine Demokratie, also keine Volksherrschaft mehr - wenn es die überhaupt jemals gegeben hat. Es kommt ihm dann aber auch weniger Verantwortung (Schuld!) zu. Wir sollen also deshalb an die Demokratie glauben, weil wir dann auch immer wieder und besonders nach dem Scheitern der wirklich Verantwortlichen für deren Verbrechen verantwortlich gemacht werden können! Wieder: Keiner weiß das eigentlich so gut wie die Deutschen!

Komisch: einem Kind, das in seinem Elternhaus nur negative Erfahrungen gemacht hat, stellt man nicht das Zeugnis aus, irgendwie „negativ“ zu sein, aber einem Volk, das ähnliche Erfahrungen gemacht hat, schon, und das - je nach den Bedingungen (bei uns: verlorene Weltkriege) dafür - beutet man auch noch so richtig aus. Das Kind wäre sogar eher als „negativ“ zu verurteilen, weil es die Wechselwirkung zwischen ihm und seinen Eltern gibt. Für ein Volk gilt diese Wechselwirkung nur dann, wenn die Beziehung zwischen Herrschern und Beherrschten demokratisch geregelt ist - ist sie aber nicht bzw. nur zu einem geringen Teil, bei uns seit 1990 nicht einmal mehr zu 30%.

Es lohnt sich, darüber intensiv nachzudenken. Aber Sie haben dafür wahrscheinlich zu wenig Zeit, Herr Boden.

Der Mensch wird im allgemeinen viel zu wenig von seinem Medium her gedacht. In der Weiterführung heißt das: von den Medien her. Die Konsequenzen daraus sind extrem fatal!

Kennen Sie einige Bücher von Peter Sloterdijk? Das, was er „Medienpolitik“ und „Psychopolitik“ nennt, das beschäftigt sich ebenfalls mit dem, was ich Ihnen hier geschildert habe.

***

15:01 E-Brief

In welchem Land gab bzw. gibt es denn - Ihrer Meinung nach - am ehesten oder am meisten eine Demokratie?

1.) Im antiken Athen?
2.) In Deutschland?
3.) In England?
4.) In USA?

Zu 1.) Im antiken Athen galt das, was wir heute Demokratie (Volksherrschaft) nennen, nur für die Reichen der Stadt. Athen war also alles andere als eine Demokratie. Es war eine Plutokratie!

Zu 2.) In Deutschland gab es - im Vergleich zu anderen Nationen - vielleicht sogar noch am ehesten so etwas wie Demokratie, und zwar aufgrund der eigentlich immer schon vorhandenen Gewaltenteilung durch Dezentralisation, des weiteren durch die religiöse Spaltung, wodurch sich zwei Parteien herausschälten - die „Neuen“ (Protestanten) und die „Alten“ (Katholiken) -, nur sollte man in diesem Zusammenhang nicht so sehr von Demokratie sprechen als viel mehr von Republik. Es ist juristisch egal, ob einer Republik ein König bzw. Kaiser oder ein Kanzler bzw. Präsident vorsteht. Im 2. Deutschen Kaiserrreich (1871-1918) war der Kaiser in etwa ein Präsident, vergleichbar mit dem im heutigen Frankreich oder in Deutschlands Weimarer Republik (1918-1933), die ja noch mit zum 2. Deutschen Reich gehörte.

Zu 3.) In England gab es nie eine Demokratie, und die seriösen Menschen dort würden das auch nie behaupten. In England gab und gibt es aber eine Plutokratie (heute ist es eher eine Zeusiokratie - eine Wortschöpfung von mir **). Das ist also auch heute noch so, aber nicht mehr in der Form, daß diese Plutokratie von England aus gesteuert würde. Anders formuliert: England ist heute nur noch „der Pudel der USA“ (Peter Scholl-Latour), während die „Nation“ USA der erste Pudel der Globalisten ist.

Zu 4.) In den USA gab es ebenfalls nie eine Demokratie, sondern allenfalls eine Republik. So steht es übrigens auch in deren Verfassung. Die ersten Präsidenten wehrten sich auch dagegen, weil sie wußten, daß eine Demokratie ihre gegen England erfochtene Unabhängigkeit wieder zerstören würde. Genauso ist es dann auch gekommen, allerdings erst später. Spätestens 1913, als die Fed gegründet wurde, gab es in den USA auch keine Republik mehr, weil die Entscheidungen, die seitdem der Präsident treffen sollte, von den Morgans, Rockefellers u.s.w. vorgegeben waren. Der Präsident der USA ist also seit 1913 ein gekaufter und hat mit dem Volk nichts mehr zu tun. Das Volk ist das Stimmvieh, und die Wahlen werden durch das Geld manipuliert und bestimmt. Jeder Präsident kann vorherbestimmt werden, und es gibt auch Beweise dafür, daß das so geschehen ist und weiterhin geschieht. Beispielsweise wurde Jimmy Carter von David Rockefeller auf dem 1975er Bilderbergtreffen als „der künftige Präsident der USA“ vorgestellt. In den USA gibt es also keine Demokratie, sondern nur eine Plutokratie (genau genommen: eine Zeusiokratie - eine Wortschöpfung von mir **). Das us-amerikanische Volk war auch das erste Opfer der Vorläufer der Globalisten (Spengler würde sagen: „Cäsarentypen“).

Wenn ich sage, daß es in Deutschland „vielleicht sogar noch am ehesten so etwas wie Demokratie“ gab (vgl. 2 .), dann meine ich das nicht als Nationalist oder Patriot(ist), sondern als Historiker - also ganz nüchtern feststellend. Auch Deutschland ist mittlerweile ein Opfer der Globalisten. Die Vorläufer der Globalisten (vgl. dazu auch Oswald Spengler, passim) haben versucht, Deutschland zu bezwingen, denn:

(a) Deutschland war damals die stärkste Macht der Welt, und die damals zweitstärkste Macht der Welt - USA - wollte Deutschland von diesem Thron stoßen, denn beide waren die einzig in Frage kommenden Nachfolger des damals sterbenden „British Empire“, also nur Deutschland und USA waren dazu fähig;
(b) Deutschland hatte seine eigen(sinnig)e Wirtschaftspolitik und (noch viel wichtiger!) seine eigen(sinnig)e Finanzpolitik und wollte demzufolge bei der englischsprachigen Plutokratie der Globalistenvorläufer nicht mitmachen (denn die strebten damals schon an, was wir heute haben).

Daher die beiden Weltkriege!

Die „Demokratie“ ist ein rhetorisches Mittel der Propagandisten, mit dem das Volk für Verbrechen seiner Herrscher (momentan sind das die Globalisten) zur Rechenschaft gezogen, d.h. verantwortlich und also schuldig gemacht werden soll.

Man kann es natürlich auch umgekehrt formulieren: Ein Volk ist dann von Schuld frei, wenn es nicht in einer Demokratie zuhause ist. Man könnte also mir unterstellen, ich wolle ja nur das Volk schützen, doch das ist natürlich nicht wahr - abgesehen von der Tatsache, daß es sowieso keine Kollektivschuld gibt und folglich das Volk immer schuldlos ist. Ich stelle - wie Spengler - lediglich historische Tatsachen fest und leite daraus Aussagen ab. Die Unschuld des Volkes hat eben auch damit zu tun, daß es eine Demokratie nicht im absoluten, sondern nur im relativen Sinne geben kann. Wenn man hier das Wort „Demokratie“ (Volksherrschaft) mit dem Wort „Volksschuld“ vergleicht, wird sofort klar, was gemeint ist: Die Schuld des Volkes kann nur relativ oder gar nicht sein, weil die Herrschaft des Volkes - die Demokratie also - auch nur relativ oder gar nicht sein kann.

Alle haben sie sich „Demokraten“ genannt, seit sie bemerkten, wie sehr sie damit punkten können: Liberalisten, Kommunisten, Nationalsozialisten, Globalisten (mit jeweils ihren „Unterarten“), also: seit der Moderne i.e.S. (**), speziell seit der Hochmoderne i.e.S. (**|**). Die „Demokratie“ ist auch deshalb ein so effizientes Mittel der Rhetorik, weil man damit sowohl Anerkennung vom Volk (siehe: Wahlen u.s.w.) und folglich Macht als auch ein Mittel bekommt, das Versagen, die Schuld der Mächtigen den Ohnmächtigen - also dem Volk - in die Schuhe zu schieben, wie man so schön sagt. Deshalb sollte man sehr vorsichtig sein mit (dem Begriff) der „Demokratie“!

***

19:26 E-Brief

Sie haben in Ihrem E-Brief vom 11.06.2012, 21:18, geschrieben: „Unser Nationalcharakter liegt seit 1648 weitgehend fest“ (**), aber auch das würde ich so nicht sagen, denn:

(a) unserer Nationalcharakter liegt ja schon seit viel längerer Zeit fest
(schon vor Gutenberg und Luther, aber insbesondere auch seit diesen beiden Größen);
(b) das, was 1648 versucht wurde festzulegen, war nicht unser Nationalcharakter,
sondern die Ausbeutung Deutschlands und des Deutschen Volkes durch die anderen Völker!

Die Leute, die behaupten, sie seien „Opposition“, aber trotzdem (oder deswegen?) so „argumentieren“, als seien sie die Opposition der Opposition, also Vertreter der Diktatur der Politkorrekten (ich nenne hier noch einmal die abschreckenden Beispiele „PI“, „Fakten-Fiktionen“ u.v.v.v.a. (**), „argumentieren“ doch - wohl mehr unbewußt als bewußt - genauso wie ihre „Gegner“. Ich will Ihnen garantiert nichts unterstellen, aber wenn Sie ausgerechnet das Jahr 1648 wählen, um den Nationalcharakter festzulegen, dann ähnelt das doch sehr den „Argumenten“ des eben erwähnten „Gegners“. Hoffentlich sind Sie jetzt nicht beleidigt, denn unsere E-Brief-Korrespondenz liegt mir ja sehr am Herzen, aber ich muß das ja auch sagen dürfen, weil wir sonst uns auch gleich nur „Guten Tag“ und „Gute Nacht“ sagen können. Das Jahr 1648 hat ja trotzdem auch mit dem Nationalcharakter zu tun - na, klar -, aber doch nicht in dem Maße, wie das u.a. eben auch von nicht wenigen Mainstreamlern behauptet wird.

Es ist wirklich merkwürdig (also: des Merkens würdig), daß immer dann, wenn negativ über das Nationale gesprochen werden soll, auch negativ über das Nationale gesprochen wird - so, als sei man noch mitten in der Phase des Nationalismus und hätte noch gar nicht mitgekriegt, daß für den Globalismus der Nationalismus einer der größten Feinde überhaupt ist. Die, die so sprechen, funktionieren genauso, wie die von Heidegger in seinem Werk „Sein und Zeit“ (1927) angesprochenene „Diktatur des Man“ (**) es diktiert, weil jeder von ihnen z.B. wie „das Niemand, dem alles Dasein im Untereinandersein sich je schon ausgeliefert hat“ (ebd., S. 128 **), denkt, spricht und handelt (**). Glauben Sie mir, ich mache das keinem Menschen zum Vorwurf - allein schon deshalb nicht, weil es eine anthropologische Konstante zu sein scheint (**) -, aber man kann und sollte doch immerhin versuchen, sich aus den Fängen des „Man“ zu befreien.

Das meiste von dem, was mit uns geschieht, ist gelenkt. Glauben Sie es mir ruhig. Ob wir so größenwahnsinnig sind und uns einbilden, souveräne Selbste zu sein, oder in China ein Sack Reis umfällt, kommt auf das Gleiche ’raus. Ich finde das auch nicht gut, aber ich schaue mir die Fakten an und erkenne, was auch impliziert, daß ich anerkenne. Das bedeutet zwar noch nicht ganz das Amor fati bei Nietzsche, aber fast. Trotzdem soll man ja bekanntlich die Hoffnung nie aufgeben, und so meine auch ich, daß im Rahmen dessen, was uns möglich ist, wir alles unternehmen sollten, um die Diktatur (heute also: die der Globalisten) zu beenden. Dafür schreibe ich mir hier die Finger wund (Hacker?). Dafür rede ich mir den Mund fusselig, den Kehlkopf klapprig, die Stimme heiser und den Hals wuschelig.

Wir Europäer - also wir Weiße - unterscheiden uns doch kaum. Das merkt man gerade jetzt - in den Zeiten des Globalismus - besonders deutlich, weil der Globalismus uns Menschen anderer Kulturen und Rassen ins Haus schickt. Daß wir Deutsche dabei momentan wieder einmal in einer mißlichen Lage sind, haben die Globalisten zu verantworten - und sonst niemand. Zu den globalistischen Verantwortlichen zähle ich übrigens auch die der mittleren Ebene, also die der EU und deren (noch „national“ genannten, weil negativ-national gemeinten) „Staaten“, aber sie haben weniger Schuld als die großen Haie, die großen Fische, wie man so schön sagt.

Ich bin auch total „sauer“ auf z.B. die Medioten (Presse-, Rundfunk- und Internetaffen) und viele andere, die allesamt nur noch „politisch korrekt“ denken, sprechen und handeln können! Was soll man dagegen unternehmen? Auswandern? Hier schließt sich der Kreis, denn denken Sie an Plichta und an den Satz von mir, der Sie laut Ihrer Aussage in Ihrem E-Brief vom 11.06.2012, 21:18 (**), überzeugt hat: „Wenn aus Deutschland kein Geld mehr kommt, dann kann Herr Plichta sitzen, wo er will, weil es ihm dann noch viel schlechter geht als in Deutschland.“ (**). Ich sage Ihnen: Wir sitzen in der Falle (das ist übrigens auch der Titel einer Seite meiner Webpräsenz **), jedenfalls noch, und ich weiß auch nicht, wie lange diese Diktatur noch andauern wird. Fragen Sie Helmut Schmidt, der vor einigen Jahren sagte: „Das kann auch noch einige Jahrhunderte so weitergehen.“

 

14.06.2012, 20:07 E-Brief

Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie hätten Ihre tolle Arbeitsstelle als Geologe nicht, sondern müßten als Arbeitsloser zuhause auf dem Sofa sitzen und mit den Wänden sprechen. Jetzt kommt ein von den Globalisten abhängiger Bürokrat zu Ihnen und bietet Ihnen einen „Job“ (sic!) an, der (1.) darin besteht, das Deutsche Volk zu verhetzen, zu diskriminieren, zu zermürben, zu teilen, zu vernichten, und der (2.) sehr, sehr gut bezahlt wird.

Nähmen Sie einen solchen „Job“ an?

Es gibt unendlich viele Leute, die einen solchen „Job“ haben, also nur damit beschäftigt sind, Deutschland und die Deutschen zum Verschwinden zu bringen. Sie werden sehr, sehr gut bezahlt. Das Geld dafür ist in sehr, sehr hohem Maße vorhanden. Solche „Jobs“ sind für die Herrschenden außerordentlich wichtig, weil sie dem Teile-und-herrsche-Prinzip dienen. Dadurch, daß solche „Jobs“ vergeben und ausgeübt werden, wird das Ganze zum Selbstläufer, zu einem Subsystem des Systems der Globalisten. (Die Systemtheorie von Niklas Luhmann läßt grüßen!)  Das Phänomen, wie Sie und ich es wahrnehmen, aber offenbar völlig unterschiedlich beurteilen, hat mit dem jeweiligen Volk primär gar nichts zu tun. Das Volk ist Objekt, nicht Subjekt dieser Entscheidungen und Handlungen. Daß wir glauben sollen, es sei umgekehrt, gehört mit zu dem Projekt des Systems - in diesem Fall also: des Systems der Globalisten.

Sagen Sie jetzt - bitte - nicht wieder: „das ganze Thema ... ist so komplex und ausufernd, Quantenmechanik ist da einfacher.“ (**). Das Thema ist nämlich keineswegs „so komplex und ausufernd“, die „Quantenmechanik ist da“ eben nicht „einfacher“.

Die Analysen von Marx und Freud sind nicht grundweg falsch, aber ihre Schlußfolgerungen sind falsch, noch dazu verheerend in den Auswirkungen auf das Leben. Marx hatte seine Theorie von Hegel, er hatte von Hegel abgeschrieben; Freud hattte seine Theorie von Nietzsche, er hatte von Nietzsche abgeschrieben. Deswegen sind zwar ihre Theorien zu gebrauchen, nicht aber ihre Schlußfolgerungen und die Auswirkungen auf das Leben. Katastrophal! Aber eines ist sicher: Es gibt anthropologische Konstanten, und wenn man eine davon mit der Wirtschaft verknüpft, so wird schnell deutlich, daß Menschen käuflich sind - nicht alle, aber die meisten.

 

15.06.2012, 21:37 E-Brief

Meine Webpräsenz existiert seit 2001. Sie hat mehr als 20000 Seitenzugriffe im Monat. Diese Anzahl reicht mir völlig!

Vielleicht kennen Sie das „ökonmische Prinzip“ (**). Demnach kann ich zweierlei erstreben:

1.) Bei gegebenem Aufwand einen größtmöglichen Ertrag (Maximalprinzip);
2.) Bei gegebenem Ertrag einen geringstmöglichen Aufwand (Minimalprinzip).

Bezüglich der Besucherzahlen von Internetseiten kann man also ebenfalls zweierlei haben wollen:

1.) Bei gegebenem Aufwand eine größtmögliche Besucherzahl;
2.) Bei gegebener Besucherzahl einen geringstmöglichen Aufwand.

In einem von Ihnen und den meisten anderen Missionaren benutzten Soziolekt übersetzt heißt das:

1.) Mit nur einem bestimmten Glauben (bei Ihnen ist es der christliche) möglichst alle Menschen zu missionieren;
2.) Mit nur bestimmten Menschen (z.B. den „Geistesadeligen“) auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu kommen.

Ich bevorzuge bezüglich des Internetmarktes und der Glaubensmission das Minimalprinzip, denn ich erstrebe bei gegebenem Ertrag einen geringstmöglichen Aufwand (siehe 2.). Also möchte ich bezüglich meiner Internetseiten bei gegebener Besucherzahl einen geringstmöglichen Aufwand haben (siehe 2.). Mit Ihrem Soziolekt gesprochen: Ich möchte mit nur bestimmten Menschen - und das heißt und kann auch nur heißen: nicht mit allen Menschen - auf den kleinsten gemeinsamen Nenner kommen (siehe 2.), und dieser kleinste gemeinsame Nenner bedeutet in meinem Fall: geringstmöglicher Glaube als Basis für Wissen bzw. Erkenntnis.

Im Gegensatz zu mir bevorzugen Sie bezüglich des Internetmarktes und der Glaubensmission das Maximalprinzip, denn Sie erstreben bei gegebenem Aufwand einen größtmöglichen Ertrag (siehe 1.). Bezüglich Ihrer Internetseiten möchten Sie also - wie übrigens die meisten Anbieter von Internetseiten - bei gegebenem Aufwand eine größtmögliche Besucherzahl haben (siehe 1.). Mit Ihrem Soziolekt gesprochen: Sie möchten mit Ihrem christlichen Glauben möglichst alle Menschen missionieren (siehe 1.).

Der Glaube sei kein Aufwand, könnten Sie mir entgegnen, doch der Glaube ist sehr wohl ein Aufwand, er beinhaltet auch einen Auftrag - erst recht für Sie, nämlich: den Auftrag, Ihren Glauben auszudehnen, ihn anderen Menschen zu vermitteln, sie zu missionieren. Und Sie missionieren ja auch ständig - in jedem Ihrer mir zugesandten E-Briefe steckt Ihre Mission!

Es ist daher kein Wunder, daß Sie einen größeren - wenn auch nur bestimmten, also gegebenen - Aufwand betreiben müssen, als ich das tue, und daß Sie den extremsten, weil größtmöglichen Erfolg erzielen wollen, während ich wiederum bescheiden bleibe, weil ich mit einem kleineren - nämlich nur bestimmten, also gegebenen - Erfolg bereits zufrieden bin.

So wie ich mit dem Minimalprinzip immer bescheiden bleiben kann,
so müssen Sie mit dem Maximalprinzip stets megalomanischer werden.

Die einzige diesbezügliche Gemeinsamkeit, die wir haben, ist wahrscheinlich die Tatsache, daß wir unsere Internetseiten auch selbst lesen. Aber schon die Bewertung dieser Tatsache bedeutet wahrscheinlich wieder eine große Differenz zwischen uns beiden.

Bevor Sie zu einem extremen Christen wurden, waren Sie ein Evolutionist, wie Sie mir geschrieben haben (**), also wissen Sie ja wahrscheinlich, daß es so etwas wie das „ökonomische Prinzip“ auch in der Darwinschen Evolutionstheorie gibt, denn Darwin war Malthusianer und Malthus Ökonom. Die Evolutionstheorie so einfach aus der Ökonomie zu übernehmen, ist bedenklich, aber nicht unstattlich und deswegen auch nicht unbedingt falsch. Trotzdem sollte man dabei stets vorsichtig bleiben. Außerdem muß die Darwinsche Evolutionstheorie unbedingt ergänzt werden (**). Und es gibt die R-Strategen (**|**|**) und die K-Strategen (**|**|**).

Bei der Produktion von Nachkommen sind R-Strategen Maximalisten und K-Strategen Minimalisten:

1.) Bei gegebenem Aufwand für kleinen Körper, kleines Gehirn, frühen Tod, frühe Fortpflanzung, wenig Qualität u.a. erstreben
R-Strategen einen größtmöglichen Ertrag (vgl. Maximalprinzip [**]) durch die Produktion vieler Nachkommen;
2.) Bei gegebenem Ertrag durch großen Körper, großes Gehirn, später Tod, späte Fortpflanzung, viel Qualität u.a. erstreben
K-Strategen einen geringstmöglichen Aufwand (vgl. Minimalprinzip [**]) für die Produktion weniger Nachkommen.

Bei der Aufzucht von Nachkommen sind K-Strategen Maximalisten und R-Strategen Minimalisten:

1.) Bei gegebenem Aufwand für großen Körper, großes Gehirn, später Tod, späte Fortpflanzung, viel Qualität u.a. erstreben
K-Strategen einen größtmöglichen Ertrag (vgl. Maximalprinzip [**]) durch die Aufzucht weniger Nachkommen;
2.) Bei gegebenem Ertrag durch kleinen Körper, kleines Gehirn, früher Tod, frühe Fortpflanzung, wenig Qualität u.a. erstreben
R-Strategen einen geringstmöglichen Aufwand (vgl. Minimalprinzip [**]) für die Aufzucht vieler Nachkommen.

Die Produktion von Nachkommen ist gemäß diesem Modell für R-Strategen ein Ertrag, für K-Strategen ein Aufwand.
Die Aufzucht von Nachkommen ist gemäß diesem Modell für K-Strategen ein Ertrag, für R-Strategen ein Aufwand.

Also: R-Strategen neigen dazu, wenig bis gar nichts in die Aufzucht ihrer Nachkommen zu investieren, dafür produzieren sie aber viele bis sehr viele Nachkommen, haben einen kleinen Körper und ein kleines Gehirn, beginnen früh mit der Fortpflanzung, sterben früh und führen kein qualitativ geprägtes Leben; K-Strategen neigen dazu, viel bis sehr viel in die Aufzucht ihrer Nachkommen zu investieren, dafür produzieren sie aber nur wenige bis sehr wenige Nachkommen, haben einen großen Körper und ein großes Gehirn, beginnen spät mit der Fortpflanzung, sterben spät und führen ein qualitativ geprägtes Leben. **

Sowohl in der Evolution als auch in der Kulturgeschichte (als der „speziellen Evolution“ sozusagen) bieten für die R-Strategen die überwiegend „quantitativen“ und für die K-Strategen die überwiegend „qualitativen“ Zeiten Vorteile (des Überlebens). **

Wenn Menschen bezüglich der Produktion ihrer Nachkommen als minimalistische K-Strategen beginnen, immer minimalistischer und bezüglich der Aufzucht ihrer Nachkommen sogar minimalistische R-Strategen werden, dann ist für sie die „Moderne“ angebrochen. Sie bietet ihnen einerseits zwar mehr Wohlstand, diktiert ihnen andererseits aber auch mehr Unselbständigkeit und also mehr Abhängigkeit. Das demographisch-ökonomische Paradoxon (**), das sich dabei zeigt, ist u.a. ein Indiz dafür.

Sie, Herr J., und ich sind, weil wir Menschen sind, eindeutig K-Strategen, aber in einem - wenn auch nur eng umgrenzten - Bereich innerhalb der K-Strategie können ja wiederum eine R-Strategie und eine K-Strategie kulturell bzw. politisch oder privat anvisiert und verwirklicht werden. Ich bevorzuge bezüglich des Internetmarktes das Minimalprinzip (**|**) und bin bezüglich der Produktion von Nachkommen eher ein Minimalist im Sinne der K-Strategie und bezüglich der Aufzucht von Nachkommen mit hundertprozentiger Sicherheit ein Maximalist im Sinne der K-Strategie; und Sie bevorzugen bezüglich des Internetmarktes das Maximalprinzip (**) und sind bezüglich der Produktion von Nachkommen wahrscheinlich ebenfalls eher ein Minimalist im Sinne der K-Strategie und bezüglich der Aufzucht von Nachkommen wahrscheinlich ebenfalls eher ein Maximalist im Sinne der K-Strategie. Bloß weil Sie bezüglich des Internetmarktes ein Maximalist sind, sind Sie mir eindeutig schon zu maximalistisch, und das ist nicht gut für Ihre seelische Gesundheit! Sie sind „seelisch in einer verbesserungswürdigen Situation“ (**), wie Sie selber gesagt haben.

 

16.06.2012, 13:05 E-Brief

Mir ist aufgefallen, daß viele „Webmenschen“ wie so „(Inter-)Netzspinnen“ über Webseitenanbieter regelrecht herfallen, um sie bloßzustellen - oft allein aus dem Grunde, weil einige Seiten nicht so aussehen, wie es die „Mode“ als der „Mainstream“ gerade verlangt. Dagegen zu sein - darin habe ich immer schon auch meine Nebenaufgabe gesehen, nicht deshalb, weil ich so gern ein Gegen-den-Strom-Schwimmer wäre, sondern deshalb, weil ich einfach nur darauf aufmerksam machen will, daß Moden kommen und gehen. Mein Webangebot ist - wie gesagt - seit Anfang 2001 online. Damals war ein solches Design, wie Sie es auf vielen meiner Seiten noch vorfinden können, noch nicht ganz so außergewöhnlich, wie es heute ist. Jedenfalls stehe ich mit ihm noch heute da wie ein Fels in der Brandung. Doch entscheidend ist bei diesen angeblichen „Kritikern“, daß sie sich stets nach der maximalistischen Variante des öknomischen Prinzips (**) richten, als wäre das der magnetische Nordpol. (Bald soll es ja eine magnetische Umpolung geben - wird dann auch die von mir bevorzugte minimalistische Variante des ökonomischen Prinzips zum magnetischen Nordpol?). Alle Mainstream-Internetler wollen ein gegebenes Ziel mit einer größtmöglichen Besucherzahl! Daß sie dabei immer nur höchstens durchschnittliche Dienste anbieten, bemerken sie gar nicht. Meistens sind ihre Dienste sogar miserabel. Die von Ihnen angebotenen Webseiten gehören übrigens nicht dazu - Gratulation (!) -, deswegen habe ich Sie auch angeschrieben. Aber - wie gesagt - die meisten Webseitenanbieter begehen den großen Fehler der Einseitigkeit, weil sie oft noch nicht einmal Durchschnittliches anbieten, aber unbedingt eine größtmöglche Besucherzahl haben wollen und deswegen auf Effekte setzen müssen. Mit anderen Worten: Das meiste im Internet ist Müll! Es ist zwar angepaßt, aber gerade auch darum ist es sogar um so mehr nur Müll! Es ist an den Mainstream angepaßt und verpaßt es so, wirklich etwas Eigenes zu sein, z.B. etwas, was wirklich von Selbständigkeit zeugt, selbständiges Denken zur Grundlage hat. Wenn ich jetzt auch so unverschämt anmaßend wäre und den Fans des Maximalprinzips (**) den Tipp geben würde, es doch einmal mit dem Minimalprinzip (**) zu versuchen, würden sie mich wahrscheinlich steinigen wollen, obwohl ihnen und auch dem Internet insgesamt das Minimalprinzip nicht schaden, sondern mehr Qualität verschaffen würde.

Das Maximalprinzip (**) zu bevorzugen und damit das rast- oder gar restlose Opfer der Megalomanie zu werden (**), ist also eine Mode bzw. ein „Mainstream“ nicht nur der jetzigen Zeit, sondern überhaupt der gesamten Moderne (**|**|**|**). Moderne geben sich nicht mit einem bereits gegebenen Ertrag zufrieden, sondern wollen möglichst immer und möglichst schnell den größtmöglichen Ertrag!

Als eine moderne Erscheinung wiederholt auch das Internet im Zeitraffer die Geschichte der Moderne, obwohl diese noch gar nicht abgeschlossen ist. Irgendwann wird die Moderne zu Ende sein und das Internet - falls dann noch existent - kein modernes Phänomen mehr sein. So waren z.B. die Industriegebäude der Moderne i.e.S. (**) während der ersten Phase nur teilweise von einem eigenen und sonst vom vorherrschenden, noch nicht industriebezogenen Baustil geprägt, während der zweiten Phase kehrte sich dieses Verhältnis um, um in der vor einigen Jahrzehnten begonnenen dritten Phase nur noch dem eigenen Baustil zu folgen. Beim auf die „Software“ bezogenen Internet sprechen wir nicht von einem bestimmten Baustil, sondern von einem betsimmten „Design“. So waren auch die Internetseiten in der ersten Phase nur teilweise von einem eigenen und sonst noch von einem vorherrschenden, noch nicht internetbezogenen Design geprägt, während der zweiten Phase kehrte sich dieses Verhältnis um, um in der dritten Phase nur noch dem eigenen Design zu folgen.

Das Design der Internetseiten befindet sich vielleicht in der zweiten oder auch schon in der dritten Phase seiner „Moderne“ - oder sogar schon in seiner „Postmoderne“ (?) -, das Design meiner Internetseiten ist in gewisser Hinsicht auch ein Ausdruck des Protestes gegen „moderne“ und „postmoderne“ Hauptströmungen („Mainstreams“) im Internet.

 

14.07.2012, 20:40 E-Brief

Was die „Macher der Geschichte“ angeht, so waren sich z.B. Goethe, Hegel, Nietzsche, Spengler - um hier „nur“ die diesbezüglich bedeutendsten Geistesgrößen zu nennen - immer einig, daß dies stets bloß sehr wenige Menschen sein können. Hierzu gehören zu allererst und auch insgesamt an erster Stelle (1.) Germanen - und nicht umsonst haben die Romantiker das sogenannte „Mittelalter“ und besonders die Zeit der Germanischen Völkerwanderung verehrt -, an zweiter Stelle (2.) Romanen (Mischung aus Germanen und Ex-Römern), an schon sehr unbedeutender dritter Stelle (3.) andere Europäer, an unbedeutendster Stelle (4.) Nichteuropäer. Interessant an jeder Kulturgeschichte - und also auch an der abendländischen - ist, daß umso mehr die Tendenz zur Rangfolgenänderung besteht und zuletzt sogar Unbedeutende (vgl. 3.) und Unbedeutendste (vgl. 4.) die Macht mitgestalten dürfen und sogar sollen, je mehr die Kultur ihre Zivilisation oder Moderne anbietet. Trotzdem:

Stets „machen“ nur die großen historischen Perönlichkeiten Geschichte.

Wenn Sie davon sprechen, daß der Dreißigjährige Krieg uns Deutsche „tief geprägt“ (**) habe, so ist dem zuzustimmen, denn dieser Krieg war der schlimmste der gesamten abendländischen Geschichte. Und wenn er schon der schlimmste Krieg der abendländischen Geschichte war, dann ja wohl erst recht der schlimmste Krieg der deutschen Geschichte.

Aber man darf nicht Ursache und Wirkung verwechseln, wenn man überhaupt naturwissenschaftliche Prinzipien auf die Geschichte anwenden kann. Am besten kann man es verdeutlichen, wenn man Beispiele aus der Medizin - genauer: aus der Immunologie - zur Analogiebildung heranzieht:

War der Dreißigjährige Krieg - so gesehen - „nur“ ein Symptom?

Der Dreißigjährige Krieg war auf deutschem Boden in dem Ausmaß, in dem er sich tatsächlich ereignete, deshalb möglich, weil (a) Deutschland schon damals das machtpolitisch und geostrategisch wichtigste Land war und (b) Gutenbergs Buchdruck und demzufolge Luthers Reformation Deutschland zwar kulturell enorm bereichert, aber politisch genauso enorm geschwächt hatten, was sich für die anderen Nationen (vor allem: Frankreich und Schweden) als sehr „günstig“ erwies, obwohl diese alle kleiner und eben nur aufgrund ihrer Koalition(en) und der Gespaltenheit in Deutschland dazu übergehen konnten, Deutschland anzugreifen und auszuplündern. Wer das nicht gleich mit den beiden Weltkriegen - dem Einunddreißigjährigen Krieg (1914-1945) assoziiert, hat von Geschichte keine Ahnung.

Kriege sind aber immer nur Ausdruck für etwas, was die Motive ausmacht: der „Wille zur Macht“ (Nietzsche) oder wie man ihn auch immer sonst nennen mag.

Der Dreißigjährige Krieg war die Folge einer Konstellation, die ihrerseits Folge einer anderen Konstellation war. Zunächst meint man, bei Luther die „Ursache(n)“ für den späteren Dreißigjährigen Krieg gefunden zu haben (Nietzsche meinte das übrigens auch), und dafür spricht auch sehr viel, obwohl auch das nicht so ganz richtig ist. Man landet bei dieser „Ursachenforschung“ letztendlich bei Arminius (Hermann), weil er es war, der verhinderte, daß der größte Teil des späteren Deutschlands römisch wurde (**|**|**|**), denn: hätte er das nicht getan (Geschichte gemacht), dann wäre alles anders gekommen, hätte es später höchstwahrscheinlich gar kein Abendland in der uns bekannten Form geben können. Aber auch die Bedeutung des Arminius für diese „Ursachenforschung“ muß relativiert werden. Trotzdem ist es wichtig, diese Zusammenhänge jeweils zu sehen und nicht bei nur einem stehenzubleiben, den man dann im Sinne des Ursache-Wirkung-Prinzips fälschlich als „richtig“ erkannt zu haben glaubt.

Allein schon aufgrund der Erfahrungen mit den „68ern“ (ich meine die, die sich als „Lokomotive“ vor die Bewegung setzten, um diese in die gewünschte Bahn zu lenken) und ihren Nachfolgern, neige ich überhaupt nicht dazu, unserer Nation irgendetwas anzukreiden, um selbst gut dazustehen (nach dem Motto: „Die Anderen haben es getan, und ich bin der »Gutmensch«“ ... u.s.w.), denn eine solche „Kritik“ ist keine Kritik, sondern Ausdruck von Dekadenz, Nihilismus, Zynismus und entsprechender böswilliger Zerstörungswut (nach dem Motto: Teile und herrsche - eines der am besten funktionierenden und darum auch am meisten bevorzugten Prinzipien der Mächtigen und allen, die es werden wollen [wer will es nicht? Hände hoch!]).

„Ursachenforschung“ ist also ein schweres Unterfangen. Das gilt aber nicht nur für die Geschichtswissenschaft, sondern sogar auch für die Naturwissenschaft, sofern man unter „Ursachenforschung“ wirklich das versteht, was das Wort meint. Wir Menschen kommen immer nur mit Begriffen und also Wörtern und anderen Sprachformen weiter - also ist letztlich alles eine Angelegenheit der Sprache! Deshalb können wir Menschen eigentlich auch immer nur die mittlere Ebene eines wissenschaftlichen Problems wirklich befriedigend lösen, wodurch wir uns das Leben erleichtern können, und das ist auch gut so. Aber die ersten und letzten Dinge verstehen wir Menschen nicht.

Bei jeder Aussage über Nationen muß man heute sofort hellhörig werden und sich fragen: wer will was mit der Aussage bewirken? Wenn solche Aussagen öffentlich sind, dann müssen sofort die Alarmglocken schrillen, weil heute die Globalisten regieren, und deren größter Feind sind die Nationen!

Ein weiterer großer Feind der Globalisten ist das Christentum. Das Christentum könnte auch heute noch - genauso gut wie früher - Glaubensinhalte vermitteln, wenn man es ließe. Statt dessen propagieren die Globalisten gegen das Christentum (was das Zeug hält), weniger zwar, als sie gegen die Nationen, gegen den Nationalismus, den sie gerne mit dem Nationalsozialismus verwechseln (ein rhetorischer Trick, denn der war schon anders), propagieren, aber dennoch: die Propaganda gegen das Christentum zeigt immer mehr Wirkung. Der Nationalismus ist stärker als das Christentum - das wissen die Globalisten ganz genau. Das Mehr an Propaganda geht also nicht auf das jeweilige Thema selbst zurück, sondern stets auf das, was die Globalisten behalten und ausdehnen wollen: Macht! Herrschaft! Also: Teile und herrsche! Sie müssen also vor allem den Nationalismus zerstören, denn je mehr sie ihn zerstören (das ist nämlich auch mit „teilen“ gemeint), desto länger und ungestörter können sie herrschen!

Die Globalisten bekämpfen das Christentum, und das Volk soll denken, das Christentum könne „keine Glaubensinhalte mehr vermitteln“ (**), so wie Sie es auch sagen, Herr Boden. Erst durch das, was das Volk glauben (glauben [sic!]) soll, bekämpfen sie das Christentum wirklich, denn das Volk glaubt (glaubt [sic!]) irgendwann wirklich, das Christentum könne „keine Glaubensinhalte mehr vermitteln“ (**). Neue Religionsinhalte und -formen liefern ihm die Globalisten, u.a. eben den Ökologismus. Mit dieser abendländischen Neu-Religion habe ich mich auf meinen Internetseiten sehr intensiv auseinandergesetzt. **

Aber was ich eigentlich sagen wollte, ist dies: Ich lese Ihre Aussage so, als schwinge da wieder ein Vorwurf gegen das Volk mit. Doch das Volk wäre nur dann schuldig, wenn es wirklich auch ein Demos wäre - ist es aber nicht. Wie ich schon mehrfach dargelegt habe (**|**|**), ist die Frage nach dem Vorwurf von „Kollektivschuld“ u.s.w. abhängig vom Prozentsatz der Demokratie, doch bei uns gibt es Demokratie nur noch zu einem sehr kleinen Prozentsatz, also kann man dem Volk auch nur zu einem sehr kleinen Prozentsatz Schuld o.ä. vorwerfen. Abgesehen davon gibt es eine „Kollektivschuld“ sowieso nicht. Es gibt ja auch nie eine Demokratie zu 100%.

Ich weiß, daß das Volk nicht weiß, bei wem es seinen Zorn loswerden kann, deshalb bieten ihnen die Globalisten denjenigen Bösewicht an, den sie loswerden wollen (sollen): das Volk! Das Volk als die Nation loswerden! Mit viel Rhetorik ist das ein Kinderspiel. Jedes Volk läßt sich so beeinflussen. Die Herrschenden müssen es nur wollen. Manche Völker muß man in besonders starkem Ausmaß (z.B. das Deutsche Volk), andere dagegen in nur geringem Ausmaß beeinflussen, weil die sowieso keine große Rolle spielen (z.B. die meisten anderen Völker) oder sowieso leichter zu beeinflussen sind (z.B. die ostasiatischen Völker). Ist klar, oder?

 

20.07.2012, 15:25 E-Brief

Mit dem Anfang ist das so wie mit dem Ende. Wann hat Ihr Leben „angefangen“? Welche Erinnerungen haben Sie daran? Keine? Doch? Welche? Wenn doch, dann jedoch nicht an ihren Anfang, denn an Ihren Anfang können sie sich nicht erinnern. Sie müssen irgendwie angefangen haben. Genauso ist es mit dem Ende. Kennen Sie Ihr Ende? Welche Prophezeiungen können sie dazu machen? Keine? Doch? Welche? Warum werden Menschen dement? Warum wird eine Kultur dement?

Es mag für viele Leute (noch) lächerlich klingen, wenn ich Kulturen konsequent mit Lebewesen vergleiche. Spengler hat das zwar auch getan, aber nicht ganz so konsequent, wie ich es tue. Da, wo Spengler von einer „Pseudomorphose“ sprach, spreche ich von einer „Schwangerschaft“ bzw. von einem „Uterus“. Spengler entlehnte das Wort „Pseudomorphose“ aus der Chemie bzw. Geologie. Da Sie, Herr Boden, ja Geologe sind, werden Sie ja auch wissen, was „Pseudomorphose“ geologisch bedeutet. Ich betrachte die Übertragung von anorganischen Naturphänomenen auf Kulturphänomenene als etwas unglücklich, zumal dann, wenn Genies wie Spengler es tun, denn Spengler war einer der bedeutendsten Lebensphilosophen und unter ihnen - meiner Meinung nach - der bedeutendste Kulturphilosoph. Gerade deswegen übertrug er ja auch Leben (Organisches) und Kultur aufeinander - und nicht Anorganisches und Kultur -, wenn man von wenigen Ausnahmen absieht, und eine dieser Ausnahmen ist eben die „Pseudomorphose“.

„»Das Abendland wird gestorben sein, wenn es nicht mehr die Gegenwart Griechenlands in einer christlichen Seele ist.«“ (**) - gemäß diesem Zitat sei „das Abendland seit hundert Jahren mausetot“ (**), haben Sie geschrieben, und: „Was hätte nun Spengler dazu gesagt?“ **

Spengler hätte vielleicht dazu gesagt, daß u.a. auch Goethe und Nietzsche diese Gefahr gesehen hätten und er, Spengler, sein Buch geschrieben habe, um zu verdeutlichen, daß diese Gefahr, diese Gefahrensituation irgendwie „gemanagt“ werden müsse. Mausetot ist das Abendland seit hundert Jahren garantiert nicht, aber es begibt sich seit sogar noch längerer Zeit in die Gefahr, in nicht allzuferner Zukunft mausetot zu sein. Bezüglich der „»Gegenwart Griechenlands in einer christlichen Seele«“ (**) des Abendlandes hätte Spengler aufgrund seiner Monadologie, die ja in seiner Kulturtheorie eine wesentliche Rolle spielt (in meiner weniger, wie ich schon mehrfach gesagt habe), wahrscheinlich gesagt, daß die Abendländer sich täuschten, wenn sie glaubten, von fremden Kulturen derart, wie es in dem von Ihnen zitierten Satz zum Ausdruck kommt, seelisch beherrscht zu sein (darüber urteile ich nicht ganz genauso wie Spengler, wie Sie ja bereits wissen), denn das sei entweder gar nicht oder nur „pseudomorph“ möglich.

Ihr Zitat - „»Das Abendland wird gestorben sein, wenn es nicht mehr die Gegenwart Griechenlands in einer christlichen Seele ist.«“ (**) - zeugt davon, daß der Zitierte ein Kenner war, aber wie sehr, das ist die zweitinteresanteste Frage, die interessanteste Frage ist, ob die Aussage richtig ist.

Nach meiner Theorie heißen die „Eltern“ der abendländisch-faustischen Kultur: antik-apollinische Kultur und arabisch-magische Kultur. In der antik-apollinischen Kultur ist u.a. das Griechische, in der arabisch-magischen Kultur u.a. das Christliche enthalten. Die griechische Mythologie entstammt einer doch ziemlich typischen europäischen Landschaft, die christliche Religion dagegen einer Wüste, also keiner typischen europäischen Landschaft. Meiner Meinung nach hat das Abendland das Christentum eigentlich nie so richtig verinnerlicht, sondern sich an ihm abgearbeitet, bis es irgendwann nur noch eine untergeordnete Rolle spielte. (**). Man darf die Geschichte des Papsttums (und auch die der Kirchen) nicht, jedenfalls nicht nur mit der Geschichte des Christentums identifizieren. Meiner Meinung nach ist die abendländisch (faustische!) Kultur auf „kulturgenetische“ Weise ein „Kind“ mehr der antik-apollinischen Kultur als der arabisch-magischen Kultur, weil die abendländisch-faustischen Menschen auch auf echt genetische Weise mit den antik-apollinischen Menschen viel enger verwandt sind als mit den arabisch-magischen. Auf dem Gebiet der religiösen Dinge (Religionsstiftungen u.ä.) - so, wie wir es gewohnt sind, sie zu verstehen - waren die Abendländisch-Faustischen nicht die großen „Erfinder“. Die griechische Mythologie und auch der indische Buddhismus - beide sind Erfindungen der Indogermanen (Arier) - sind uns Abendländern eigentlich viel lieber als das Christentum oder als der Islam oder als das Judentum, und das liegt durchaus auch an der näheren genetischen Verwandtschaft zu den Griechen und Indern, die ja wie wir Indogermanen (Arier) sind.

Unsere „Seele“ ist durchaus auch vom Christentum, also von unserer „Mutterkultur“ geprägt, aber nicht so sehr wie vom Griechischen - und noch mehr vom Römischen (!) -, also von unserer „Vaterkultur“. Ich glaube, der von Ihnen Zitierte überschätzt einerseits das Christentum, was seine Auswirkungen auf uns Abendländer betrifft, und andererseits das Griechische, wenn man es mit dem Römischen vergleicht. Was taten und tun die Abendländer denn bezüglich des Erbes ihrer „Kultureltern“? Sie wollten und wollen Römer sein; sie wollten und wollen „das Reich“ (nachspielen); sie wollten und wollen vielleicht auch einige griechische Dinge, aber die meisten waren und sind römische, und „das Reich“ war nicht nur politisch gewollt, sondern wurde auch vermengt mit dem von der „Mutterkultur“ ihnen abverlangten Bekenntnis zum Christentum (vgl. Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation).

Der Alltag im sogenannten „Mittelalter“ (auch ich lehne das Wort als Begriff total ab - wie Spengler) und auch später sah und sieht nicht so aus, wie die Herrschenden immer wieder predigten und predigen - z.B. die Kirchen und Fürsten, dann die Staaten der Nationalen, später der Nationalisten, Internationalisten, Globalisten.

Weil man also die von Ihnen zitierte Aussage - „»Das Abendland wird gestorben sein, wenn es nicht mehr die Gegenwart Griechenlands in einer christlichen Seele ist.«“ (**) - ein wenig korrigieren muß, könnte sie z.B. lauten: Das Abendland wird gestorben sein, wenn die Gegenwart Roms und das Christliche nicht mehr die beiden Brennpunkte seiner seelischen Ellipse sind. Die Gegenwart Roms und das Christiche bilden die zwei Brennpunkte in einer seelischen Ellipse des Abendlandes. Es müssen erst beide (beide!) Brennpunkte - „Mutter-“ und „Vaterkultur“- in der Seele des Abendlandes erloschen sein, bevor das Abendland erlischt. Die Gegenwart Roms zeigt sich auch heute in den ähnlichen Wahnsinnsgebilden wie dem EU-Imperium, dem Dollar-Imperium (und was in Zukunft noch so alles an Imperien auf uns zukommen wird). Das Christliche, das der von Ihnen Zitierte offenbar einzig als Seele der Abendlandes akzeptiert, ist nur ein Teil der echten Seele des Abendlandes: einer Ellipse mit den beiden Brennpunkten aus „Vater-“ und „Mutterkultur“: Rom und Christentum. Die seelische Ellipse ist das Germanentum. Dazu folgendes Zitat:

„Die Kulturgeschichte des Abendlandes ist eine Geschichte der Globalisierung. Nachdem die drei für das Abendland unenbehrlichen Faktoren aufeinander getroffen waren - Germanentum, Römerreich, Christenheit -, wurde sie mittels einer zunächst noch wenig konkrete Formen annehmenden „Mythomotorik“ des jungen Abendlandes möglich. Der Gedanke an ein Reich spielte also von Beginn an eine ganz besonders wichtige, weil „kulturgenetisch“ bedingte Rolle, nämlich reichshistorisch (römisch), reichsreligiös (christlich) und reichskybernetisch (germanisch), denn eine „Kultur“ kann nur dann Kultur werden, wenn sie auch sich selbst steuern kann. Ohne die Germanen gäbe es keine Abendland-Kultur, kein Europa. Ohne die Germanen hätte sich das Abendland nicht zu einer selbständigen Kultur entwickeln können. Die Germanen sind die Gründer Europas.“ **

Und noch ein Zitat:

„Theodor Heuss soll einmal gesagt haben, daß Europa von 3 Hügeln ausgegangen sei: von der Akropolis, von Golgatha und vom Kapitol. Diese Sichtweise würde eher, wenn vielleicht auch nicht beabsichtigt, auf eine Dominanz der Antike verweisen. Wenn man jedoch berücksichtigt, daß aus einem antik-apollinischen Einzelkörper und einer magisch-seelengeistigen Welthöhle ein abendländisch-faustischer Unendlichkeitsraum entstehen kann, dann muß unbedingt ein dritter Faktor hinzukommen, den ich die Kulturpersönlichkeit nenne: das Germanentum. Ohne das Germanentum versteht man die Willensdynamik eines Faust nicht, und ohne das germanische Element ist die Raumtiefe, aber auch die in jeder Hinsicht sowohl ins Mikrokosmische als auch ins Makrokosmische gehende Unendlichkeit nicht als distinktives Merkmal der abendländischen Kultur zu identifizieren. Diese Merkmale treffen auf keinen antiken Menschen zu, aber insbesondere auf die Abendländer, die germanischen Ursprungs sind.“ **

Die für das Abendland wichtigsten drei Komponenten sind also: (1) Germanentum, (2) Römerreich, (3) Christentum. Das mit der für das Abendland unerläßlichen „kybernetischen Rolle“ ausgestattete Germanentum bildet die seelische Ellipse, und die beiden anderen bilden deren Brennpunkte.

Zum Verständnis der „kybernetischen Rolle“ folgendes Zitat:

„So wie sich biologisch der wandernde Keim von Kontrollgenen steuern läßt, während er sich weiter teilt, so wird auch eine Kultur von einem kontrollierenden Teilungs- und Richtungs-Erzeuger gesteuert. Diese kybernetische Rolle nahmen für das werdende Indien und für die werdende apollinische Antike wandernde Indogermanen, für das werdende Abendland wandernde Germanen ein.“ ** ** ** ** ** **

Wenn der abendländische „Zweitakter“ auch vielleicht größtenteils nur auf einem „Pott“, wie der Autoschlosser sagt, noch läuft, so ist der andere „Pott“ noch nicht völlig kaputt, sondern vielleicht zu 20% noch intakt, so daß das Römerreich (der eine „Pott“) 80% der „Arbeit“ hat: 30% von dem Christentum (dem anderen „Pott“) übernommen, das Christentum also 60% seiner „Arbeit“ eingestellt hat. Das Germanentum als die seelische Ellipse läuft demnach immer noch auf zwei „Pötten“, hat also immer noch seine zwei Brennpunkte, aber sie „arbeiten“ längst nicht mehr zu gleichen Anteilen, sondern: der eine ist überlastet, weil der andere zu schwach geworden ist.

Das Abendland wird gestorben sein, wenn die Gegenwart Roms und das Christliche nicht mehr die beiden Brennpunkte seines Germanentums sind.

 

29.07.2012, 13:34 E-Brief

Daß wir auf Dávila zu sprechen gekommen sind, freut mich auch sehr. Ich sehe in ihm die Verkörperung des Spanischen, wie Spengler es formulierte:

5 Völker des Abendlandes
„Drei Völker des Abendlandes haben den Sozialismus in einem großen Sinne verkörpert: Spanier, Engländer, Preußen (nicht zufällig die »östlichsten« [»jüngsten«, »frischesten«] der Deutschen! HB). Von Florenz und Paris aus formte sich der anarchische Gegensinn in zwei andern: Italienern und Franzosen. Der Kampf beider Weltgefühle ist das Grundgerüst dessen, was wir als neuere Weltgeschichte bezeichnen.“  (Oswald Spengler, Preußentum und Sozialismus, 1919, S. 26 **).

„Der Spanier fühlt eine große Mission in sich, kein »Ich«, sondern ein »Es«. Er ist Soldat oder Priester. Er dient Gott oder dem König. Erst der preußische Stil hat ein Ideal von solcher Strenge und Entsagung wieder ins Dasein gerufen. Im Herzog Alba, dem Mann der großen Pflichterfüllung, hätten wir verwandte Züge finden sollen. Das spanische und preußische Volk allein sind gegen Napoleon aufgestanden. Und hier, im Escorial, ist der moderne Staat geschaffen worden. Die große Interessenpolitik der Dynastien und Nationen, die Kabinettsdiplomatie, der Krieg als planmäßig herbeigeführter und berechneter Schachzug inmitten weitreichender politischer Kombinationen – das alles stammt von Madrid. Bismarck war der letzte Staatsmann spanischen Stils.“  (Oswald Spengler, Preußentum und Sozialismus, 1919, S. 27 **).

Wenn ich Dávilas Aphorismen lese (z.B. solche, die eine Kritik an der Moderne beinhalten **), habe ich den wohltuenden Eindruck, daß durch ihn das Spanische, dessen größte Zeit leider lange vorbei ist, noch einmal spricht, um in Erinnerung zu bleiben. Dávila war ja Spanier - der Herkunft, dem Empfinden, der Seele und dem Geiste nach. Ich sehe in ihm aber manchmal auch einen „Christ-gebliebenen-Nietzsche“, jedenfalls einen Deutschen, höchstwahrscheinlich sogar einen preußischen Deutschen. Deswegen sind mir auch Spenglers Formulierungen über die drei Völker des Abendlandes (**|**) eingefallen, die den Sozialismus, wie Spengler ihn verstand (wohlgemerkt!), „in einem großen Sinne“ (**|**) verkörpern. Heute hat man den Eindruck, es habe sich leider der englische Sozialismus, wie Spengler ihn verstand (wohlgemerkt!), durchgesetzt.

Das englische Wirtschaftsprinzip ist bekannt: es beruht auf dem Wikingertum, das sich scheinheilig „Freihandel“ nennt und Ausbeutung - ganz im Sinne der Räuberei und des Piratentums - bedeutet. Das deutsche Wirtschaftsprinzip ist ebenfalls bekannt: es beruht auf dem Rittertum, das zur weltweit effizientesten Verwaltung und Organisation geführt und den Rest der Welt neidisch und kriegslüstern gemacht hat. Diese beiden Wirtschaftsprinzipien standen sich bis 1945 feindlich gegenüber - sie stehen sich in geringerem Umfang sogar heute noch feindlich gegenüber (der Feind [und welcher?] ist eben immer noch nicht total besiegt!). Für den englischen Geist, dem bekanntlich auch die Herrschenden in den USA folgten und folgen, obwohl die Deutschen das mit weitem Abstand größte Volk in den USA sind, war seit der Niederlage Napoleons (der seinen Erfolg ja auch größtenteils Deutschen verdankte), also seit 1815, nur noch Deutschland ein ernstzunehmender Gegner, und der war im Laufe des 19. Jahrhunderts so mächtig geworden, daß es nur noch eine Frage der Zeit war, bis sich England mit der ganzen Welt gegen Deutschland verbünden mußte, um überhaupt auch nur den Hauch einer Chance zu haben, es auch besiegen zu können.

„So stehen sich heute zwei große Wirtschaftsprinzipien gegenüber. Aus dem Wikinger ist der Freihändler, aus dem Ritter der Verwaltungsbeamte geworden. Eine Versöhnung zwischen beiden gibt es nicht, und da sie beide, als Germanen und faustische Menschen höchsten Ranges, für ihr Wollen keine Grenze anerkennen und sich erst dann am Ziele glauben werden, wenn die ganze Welt ihrer Idee unterworfen ist, so wird es Krieg geben, bis eine von ihnen endgültig gesiegt hat.“ (Oswald Spengler, Preußentum und Sozialismus, 1919, S. 53 **).

Die wirtschaftlichen Gründe und Bedingungen für Krieg werden in modernen Zeiten wegen der Propaganda unterschätzt. Das gilt übrigens auch für demographische Gründe und Bedingungen für Krieg. Neben dieser Nebenbemerkung noch eine weitere Nebenbemerkung: Gunnar Heinsohn ist der einzig mir bekannte Wissenschaftler, bei dem es umgekehrt ist: er überschätzt sowohl die wirtschaftlichen als auch die demographischen Gründe und Bedingungen für Krieg! ** **

„Soll die Weltwirtschaft eine Weltausbeutung oder eine Weltorganisation sein? Sollen die Cäsaren dieses künftigen Imperiums Milliardäre oder Weltbeamte, soll die Bevölkerung der Erde, solange dieses Imperium der faustischen Zivilisation zusammenhält, Objekt der Politik von Trusts oder von Menschen sein, wie sie am Ende des zweiten Faust angedeutet werden?“ (Oswald Spengler, Preußentum und Sozialismus, 1919, S. 53 **).

Eine Politik, die von der Wirtschaft abhängig ist, die wiederum von der Finanzmafia abhängig ist, kann uns aus der Misere nicht herausholen, die u.a. darin besteht, daß die Leistungsträger und also auch Wissenschaftler, Techniker bzw. Ingenieure - ich erinnere an Ihre Aussage: „Raumfahrt ist mein großes Hobby“ (**) - weniger werden (**), die Mittelschicht ausgebeutet und die Bildung abgebaut wird, so daß die Abnahme sich immer mehr beschleunigt (bis zuletzt gar keine Qualität und also auch keine Kultur mehr existiert), zumal gleichzeitig der den Untergang noch mehr beschleuigende Prozeß auf Hochtouren läuft: Förderung der Leistungsverweigerer und deren Zunahme, Förderung der Dummen und deren Zunahme, Förderung der Unterschicht und deren Zunahme, Förderung der Armut und deren Zunahme. Auf eine Kurzformel gebracht: Ein Überleben der Unfittesten („Survival of the Unfittest“ [**|**|**|**]) kann uns garantiert nicht retten. Ist die Enteignung der hauptsächlich über das englische Wirtschaftsprinzip an die Macht gekommenen Finanzmafia unsere einzige Rettung? ** **

Das englische Wirtschaftsprinzip bzw. der englische Sozialismus ist unter den drei von Spengler genannten abendländischen Wirtschaftsprinzipien und Sozialismen (**|**|**|**) das bzw. der schädlichste, nämlich für - sage und schreibe - 99% des Volkes!

 

01.08.2012, 13:21 E-Brief

Was den „Deutschen Michel“ angeht, so muß ich Sie ein wenig korrigieren (**), denn die Figur geht auf frühere Zeiten zurück, ist wahrscheinlich so alt wie die Figur und der echte Faust (um 1480 – um 1540 [**]) oder sogar noch älter und geht literarisch zurück auf die 1541 veröffentlichte „Sprichwörtersammlung“ von Sebastian Franck (1499-1542 [**|**]). Interessant ist, daß unter den bedeutendsten abendländischen Völkern (**|**|**|**) ausschließlich die Spanier, die Engländer und die Deutschen mehr als eine literarische bzw. wirklich gelebt habende, also historische Identifikationsfigur haben; die Spanier zwei (Don Quijote und Sancho Pansa), die Deutschen (Deutschland [einschließlich Österreich, Schweiz und alle Niederlande {also auch Belgien}- versteht sich von selbst!]) sogar vier ([1] Arminius [Hermann] d. Cherusker, [2] Siegfried, [3] Faust, [4] Michel), die Engländer zwei (Robin Hood und Robinson Crusoe). Aber noch interessanter ist, daß ausschließlich Spanier und Deutsche dabei auch ihre Selbstkritik in hohem Maße berücksichtigt haben.

Zu dem von Ihnen erwähnten General Hans Michael Elias von Obentraut (1574-1625) ist bei Wikipedia zu lesen:

„Von den spanischen Söldnertruppen seines Kriegsgegners Tilly soll er ehrfurchtsvoll Miguel Aleman (Deutscher Michel) genannt worden sein - wofür sich allerdings bisher weder in spanischen noch in deutschen Quellen aus dem Dreißigjährigen Krieg ein Beleg gefunden hat. Der erste, der dies behauptete, war Philipp Andreas Oldenburger im Jahr 1668 (**). Oldenburgers wissenschaftlicher Ruf war allerdings bereits zu seinen Lebzeiten umstritten. Die erwähnte Schrift zum Michel erschien unter dem Pseudonym »Philipp Andreas Burgoldensis«.“ **

Bei Metapedia heißt es:

„Die erste bekannte Notiz (zum „Deutschen Michel“! HB) stammt von 1541, sie tauchte in dem in Frankfurt am Main von Sebastian Franck herausgegebenen Werk „Sprichwörter“ zweimal auf. Natürlich mußte diese Redewendung schon vorher in Gebrauch gewesen sein, man weiß jedoch nicht, seit wann.“ **

„Im Sinne der gegenwärtigen politischen Korrektheit findet der Deutsche Michel fast nur noch in der Karikatur Verwendung, wo er meist als schwerfällig-gutmütig und sehr einfältig erscheint und eine Schlafmütze auf dem Kopf trägt. Der Ausdruck im heutigen Sinne entstand ungefähr zur Zeit der Befreiungskriege und diente zur Benennung der deutschen Nation, die deren politische Unreife und Indolenz andeuten sollte. Er wurde allerdings auch durchaus positiv besetzt, so zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges als Symbol einer unverfälschten deutschen Sprache, wie z.B. bei Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Später versuchten Ernst Moritz Arndt und einige andere, das Bild des Deutschen Michel wieder positiv zu besetzen, etwa bei Arndt als Synonym für einen wehrhaften Bauern.“ **

„Nicht zu verwechseln ist dieser, in der Regel spöttisch gebrauchte Beiname mit dem geschichtlichen »Deutschen Michel«, dem gefürchteten deutschen Reitergeneral im Dreißigjährigem Krieg, Hans Michael Elias von Obentraut (1574-1625), der wegen seiner Tapferkeit und Zuverlässigkeit den Ehrennamen »Deutscher Michel« erhielt, und der 1625 nach der Schlacht bei Seelze (nahe Hannover) auf seinem Sterbelager seherisch den Deutschen zurief: »Die innere Feindschaft richtet uns zugrunde!« und aus dem Leben schied mit dem Warnruf: »Das Reich, Till, das Reich!«.“ **

Ihre Frage zu Dávilas Aphorismen: „Welchen seiner tausend Aphorismen halten Sie für den konzentriertesten?“ (**). Genau kann ich Ihnen das deswegen nicht sagen, weil ich Dávilas Aphorismen nicht komplett gelesen habe und die Zeit, in der ich mich mit ihm und seinen Aphorismen beschäftigt habe, schon ziemlich lange her ist. Auf einer meiner vielen Netzseiten ist zu lesen: „Die Moderne, weniger die Neuzeit als die Moderne im weitesten Sinne (**), sondern mehr die Moderne im engeren Sinne (**) ist mit sehr skeptischen Augen zu betrachten, weil sie unser Werk, ein abendländisches Werk, und unsere Gefahr ist. Dazu einige prägnant und möglichst knapp formulierte Gedanken.“ (**). Nicht alle, aber doch viele dieser Gedanken sind Zitate, einige dieser Zitate sind Dávila-Zitate (**), und wenn ich erst einmal nur die berücksichtige, dann fällt mir ein Dávila-Zitat sofort ein, das ich mit einem anderen Dávila-Zitat zusammen Ihnen bereits am 20.07.2012, 20:57, schrieb (**) und auch für ziemlich konzentriert halte:

„DIE MODERNE WELT IST SO KAPUTT,
DASS MAN KEINE ANGST ZU HABEN BRAUCHT,
DASS SIE NICHT UNTERGEHT.“ **

 

04.08.2012, 23:59 E-Brief

So wie Sie ja offenbar keine große Gefahr darin sehen, wenn die Mittelschicht verändert oder abgebaut wird, ja sogar, wenn sie „verschwunden ist“ (**), so sehe ich es umgekehrt: eine der größten Gefahren für eine Nation oder Kultur ist der Verlust ihrer Mittelschicht; schon allein deren Veränderung, die ja immer auch eine Umstrukturierung (Umgliederung) bedeutet, hat desaströse Nebenwirkungen.

Ich glaube nicht daran, daß eine gesellschaftliche Mittelschicht sich genauso schnell wieder aufbaut wie - unter anderen Masse-Bedingungen (versteht sich) - die Magnetosphäre der Erde nach dem Zusammenbruch des magnetischen Nordpols. Eine abendländische Mittelschicht kann nicht plötzlich z.B. zu einer morgenländischen Mittelschicht werden - das geht wirklich nur auf „pseudomorphe“ Weise, aber auch dann nur insofern, als daß die abendländische Mittelschicht verschwindet und z.B. die an die Herrschaft gelangte morgenländische Oberschicht die abendländische Unterschicht unterdrückt, wodurch das eventuelle Entstehen einer neuen abendländischen Mittelschicht verhindert wird. Eine Ober- und eine Unterschicht gibt es immer, aber eine Mittelschicht kann, aber muß es nicht geben. Eine Mittelschicht kann sich nicht einfach so „immer wieder ganz neu und verändert bilden“ (**), denn eine Mittelschicht kann immer nur eine bestimmte Mittelschicht sein, weil sie sich während ihrer Bildung über die Gemeinschaft bzw. Gesellschaft definiert, sich mit ihr identifiziert - das können die Ober- und die Unterschicht zwar auch, müssen es aber nicht, denn deren jeweilige Entstehung, Entwicklung, Existenz ist nicht so sehr wie bei der Mittelschicht von dieser gemeinschaftlichen bzw. gesellschaftlichen Definition und Identität abhängig.

In einem gemeinschaftlichen bzw. gesellschaftlichen System können Oberschichtler (Herrscher) Fremde sein, können Unterschichtler (Sklaven oder andere Unterdrückte) Fremde sein, können aber Mittelschichtler nicht oder nur „pseudomorph(olog)ische“ Fremde sein, denn das Pseudomorph(olog)ische und das Fremde stehen zumindest teilweise in einer tautologischen Relation zueinander: wer oder was pseudomorph(olog)isch ist, ist auch fremd, gilt nämlich für den jeweils Anderen und (eben!) Nicht-Anderen als fremd!

Gemäß Spenglers Kulturmorphologie kann in einem gemeinschaftlichen bzw. gesellschaftlichen System namens Kultur prinzipiell sogar keine der Schichten fremder Herkunft sein, weil ihr gemäß Kulturen prinzipiell Monaden sind.

Sie fragten mich am 05.01.2012: „Haben Stammesgesellschaften ... einen Mittelbau?“ (**). Per definitionem haben sie keinen. Jäger und Sammler haben selbstverständlich auch keine Mittelschicht - sie dürften sogar die einzigen sein, die tatsächlich keine echten Schichten, wie wir sie verstehen, haben. Aber alle anderen Gemeinschafts- bzw. Gesellschaftsformen haben selbstverständich eine Mittelschicht - mehr oder weniger.

Kult-Uhr
Niedergang
Die „Menschenkultur“ steht bereits am Ende ihrer
12. Phase, ihre Historisierung ebenfalls, deren
12. Phase als Abendlandkultur am Anfang ihrer
12. Phase steht. Im 21., 22. oder 23. Jahrhundert
werden sie sich wahrscheinlich „treffen“!
Wir - die Abendländer - haben ja gemäß meiner Kulturtheorie mit unserer 12. Phase gerade erst begonnen und werden am Ende der Phase „in Rente gehen“. Die Geschichte nach dem 21. oder spätestens 22. Jahrhundert wird zeigen, ob die Abendländer dann im Rahmen dessen, was Spengler „Pseudomorphose“ nannte, so sehr in Kontakt mit Stammesgesellschaften gewesen sein werden, daß sie Gefahr laufen werden, in einer solchen zu verschwinden. Dann erst wird man das - nach meiner Einschätzung - besser beurteilen können. Das Ende dieser 12. Phase der abendländischen „Historienkultur“ wird sich übrigens mit dem Ende der 12. Phase der „Historisierung“ (**) zeitlich decken, weil die 12. Phase der „Historisierung“ und die abendländische „Historienkultur“ sich ebenfalls zeitlich decken. Die „Historisierung“ dauert zwölfmal länger als die abendländische „Historienkultur“, so daß sie sich erst dann wirklich zeitlich treffen können, also eine „Konjunktion“, um es einmal astronomisch oder astrologisch zu sagen, erst dann haben werden, wenn die 12 Phasen (von jeweils 2150 Jahren Dauer) umfassende „Historisierung“ 25800 Jahre alt geworden sein wird, was impliziert, daß dann die abendländische „Historienkultur“ 2150 Jahre alt geworden sein wird, weil diese ja die 12. Phase der „Historisierung“ ist. Diese „Konjunktion“ wird sich in ungefähr 100 bis 200 Jahren „ereignen“. Mit anderen Worten: Im 21., 22. oder 23. Jahrhundert wird es vielleicht schon gar keine Historie (Geschichtsschreibung) und vielleicht sogar keine Geschichte mehr geben (**|**|**), und im schlimmsten Fall wird es dann vielleicht sogar gar keine Menschen mehr geben (**|**|**). Denn so wie die 12. Phase der Abendlandkultur den Zyklus der Abendlandkultur (vorübergehend) beendet, so beendet (vorübergehend) die Abendlandkultur als 12. Phase der Historisierung die Historisierung und außerdem sogar dann auch (vorübergehend) die Menschwerdung („Menschheit“, „Menschenkultur“), falls es nicht (vorübergehend) gelingt, aus der den Historienkulturen gewissermaßen metakulturell übergeordneten Historiographie (Moderne der Historisierung) etwas Sinnvolles insofern zu gestalten, als es mit der Historisierung (Moderne der Menschwerdung) und der Menschwerdung (Moderne des Höheren Lebens) und sogar auch dem Höheren Leben (Moderne der 1. Kultur [Natur, Kosmos, Universum]) in Einklang gebracht werden muß. Denn die Historiographie ist die 4. Moderne (5. [Meta-]Kultur) der 3. Moderne (4. [Meta-]Kultur namens Historisierung) der 2. Moderne (3. [Meta-]Kultur namens Menschwerdung) der 1. Moderne (2. [Meta-]Kultur namens Höheres Leben) der 1. (Meta-)Kultur namens Natur oder Kosmos oder Universum (**). Die Verprechungen in Richtung auf eine Umweltpolitik, die unseren gesamten Globus, ja unser gesamtes Sonennsystem, ja sogar unsere gesamte Milchstraße umfaßt, deuten in diese Richtung; doch das, was außersprachlich praktiziert wird, deutet genau in die entgegengesetzte Richtung. ** **

Quadrialistisches Weltbild
Mein „4-Stufen-und-4-Seinsweisen-Modell“ („8-Welten-Modell).
Jetzt mag Ihnen das sehr metaphysisch vorkommen, doch das soll auch so sein, weil wir rein naturwissenschaftlich, aber auch rein mathematisch beim Thema Kultur nicht weiterkommen - das wußte auch schon Spengler, und in der Zeit vor dem 19. Jahrhundert war Kultur sowieso ein rein metaphysisches Thema - nur im 19. Jahrhundert war es so, daß versucht wurde, jedes wissenschaftliche Phänomen rein naturwissenschaftlich und rein mathematisch zu erforschen (in der heutigen Zeit scheint dies auch wieder versucht zu werden, allerdings auf sehr wahnsinnige und also gefährliche, weil pseudonaturwissenschaftliche und pseudomathematische Weise!). Man kann geistige und auch seelische Phänomene nicht rein naturwissenschaftlich erklären und auch nicht rein mathematisch verstehen - genauso kann man nämlich umgekehrt die anorganischen und organischen Phänomene nicht rein philosophisch verstehen. Die nichtabendländischen Kulturen sind mit ihren Philosophien deshalb auch gescheitert: sie hatten keine empirische Naturwissenschaft, keine echte, keine abendländische Wissenschaft! Das zeigt die Wissenschaftsgeschichte ganz deutlich (**). Ich errinnere Sie an meinen E-Brief vom 04.01.2012, 11:48:00, dessen Text unter anderem von der Erkenntnislehre und dem Quadrialismus handelt (**|**|**|**|**|**). Ich schrieb damals: „Wir Menschen sind nämlich nur einerseits Erkenntnis- oder Geisteswesen und andererseits Gefühls- oder Seelenwesen - genau genommen besteht unsere Existenz sogar aus mehr als nur diesen zwei (dualistischen) Ebenen, nämlich aus mindestens vier (quadrialistischen) Ebenen.“ (**). Die Kultur hat Anteil an mindestens drei Ebenen. Sie hat Anteil an mindestens drei Seinsstufen und an allen vier Seinsweisen (vgl. Abbildung).

 

 

12.08.2012, 16:07 E-Brief

Alleiniges Sorgerecht bedeutet offenbar: Sorgelosigkeitsrecht.

„Ich bin mir ziemlich sicher, daß die meisten (nichtehelichen) Mütter gar nicht mit der Machtfülle, die ihnen mit den entsprechenden „Gesetzen“ gegeben worden ist, auch wirklich umgehen können. Sie übertreiben vieles - und das zuletzt auf Kosten ihrer Kinder, die oft wegen klitzekleiner Kleinigkeiten plötzlich ihren Vater nicht mehr sehen dürfen. Die Situation der nichtehelichen Väter und Kinder ist katastrophal. ....“ (Mein E-Brief vom 04.06.2012, 23:43 **).

.... Wer jetzt meint, hier habe es sich aber jemand sehr einfach gemacht, dem sei gesagt, daß es tatsächlich stets die Menschen mit der durch „Rechte“ legalisierten Machtfülle sind, die dazu neigen, es sich einfach zu machen. In unseren Beispielen ist es das alleinige Sorgerecht (!), mit dem ein verantwortungsloser „Staat“ im Namen verantwortungsloser Unbekannter (wer ist „die Menschheit“ denn? .... Gott ja wohl nicht!) den Müttern zu einer Machtfülle verhilft, die damit nicht ungehen können und dann verantwortungslos werden, wenn sie es nicht schon vorher waren.

Um es sich einfach machen zu können, muß man erst einmal Rechte dazu haben. Sie können nur auf mündlicher Tradition (v.a. Afrika und Teile Asiens), auf einer Mischung aus mündlicher und schriftlicher Tradition (der größte Teil Asiens sowie Süd- und Mittelamerika) oder nur auf schriftlicher Tradition (Europa, Nordamerika, Australien) beruhen. Nicht zufällig gibt es hauptsächlich in Europa, Nordamerika und Australien diese familienfeindlichen - genauer: väterfeindlichen und deswegen kinderfeindlichen - Gesetze, die Müttern im Falle der Nichtehelichkeit das alleinige Sorgerecht und damit eine viel zu große Machtfülle geben. Haben die Mütter aber erst einmal dieses Recht, so werden sie es so schnell nicht zurückgeben und - vor allem - es mißbrauchen, weil sie damit nicht wirklich umgehen können.

 

30.08.2012, 20:34 E-Brief

Denken wir nur an die drei großen Völker des Abendlandes (**|**|**|**): Warum wohl wird heute immer wieder versucht, gerade die Spanier und die Deutschen von denjenigen, die das englische Prinzip - das Wikingertum - bevorzugen, weil es mittlerweile dominant geworden zu sein scheint, in ein erlogenes „schlechtes Licht“ zu rücken?

Was das deutsche und das englische System angeht, so gibt die Antwort schon u.a. eine Aussage von Spengler:

„So stehen sich heute zwei große Wirtschaftsprinzipien gegenüber. Aus dem Wikinger ist der Freihändler, aus dem Ritter der Verwaltungsbeamte geworden. Eine Versöhnung zwischen beiden gibt es nicht, und da sie beide, als Germanen und faustische Menschen höchsten Ranges, für ihr Wollen keine Grenze anerkennen und sich erst dann am Ziele glauben werden, wenn die ganze Welt ihrer Idee unterworfen ist, so wird es Krieg geben, bis eine von ihnen endgültig gesiegt hat.“ (Oswald Spengler, Preußentum und Sozialismus, 1919, S. 53 **).

Was aber das spanische System angeht, so könnte man geneigt sein zu sagen, daß es keine Rolle mehr spiele. Aber das ist nicht ganz, sondern nur teilweise richtig.

Die Portugiesen haben zu der Zeit, als sie und die Spanier die bedeutendsten Kolonialherren waren, Sklavenhandel betrieben, die Spanier aber nicht. Jetzt werden wieder einige Spanienhasser einwenden können, in den spanischen Kolonien habe es ja auch mehr Eingeborene als in den portugiesischen Kolonien gegeben. Doch das ist sogar völlig falsch.

Warum also wird trotzdem immer wieder auf die Spanier geschimpft? Die Antwort liefert wiederum schon eine Aussage von Spengler:

5 Völker des Abendlandes
„Drei Völker des Abendlandes haben den Sozialismus in einem großen Sinne verkörpert: Spanier, Engländer, Preußen (nicht zufällig die »östlichsten« [»jüngsten«, »frischesten«] der Deutschen! HB). Von Florenz und Paris aus formte sich der anarchische Gegensinn in zwei andern: Italienern und Franzosen. Der Kampf beider Weltgefühle ist das Grundgerüst dessen, was wir als neuere Weltgeschichte bezeichnen.“  (Oswald Spengler, Preußentum und Sozialismus, 1919, S. 26 **).

„Heute hat man den Eindruck, es habe sich leider der englische Sozialismus, wie Spengler ihn verstand (wohlgemerkt!), durchgesetzt.“ (**). Und auf diesen Satz kommt es an, wenn man verstehen will, warum die drei abendländischen Völker, die allein einen Sozialismus entwickelten, dazu verurteilt sind, in der Moderne (**) der abendländischen Kultur nicht nur ihre zwei anarchischen Kontrahenten, sondern auch sich untereinander zu bekämpfen. Die spanische Sozialismusform ist zwar seit längerem schon die schwächste der drei abendländischen Sozialismusformen, aber deswegen noch lange nicht tot. Besonders in der katholischen Kirche lebt sie noch fort, obwohl die ja auch mittlerweile von den Globalisten „gekauft“, also fast besiegt worden ist, aber „fast“ heißt eben nicht „ganz“! Ich erinnere Sie an meine Aussagen über die beiden Brennpunkte innerhalb der abendländischen Seele (**): „Wenn der abendländische »Zweitakter« auch vielleicht größtenteils nur auf einem »Pott«, wie der Autoschlosser sagt, noch läuft, so ist der andere »Pott« noch nicht völlig kaputt, sondern vielleicht zu 20% noch intakt, so daß das Römerreich (der eine »Pott«) 80% der »Arbeit« hat: 30% von dem Christentum (dem anderen »Pott«) übernommen, das Christentum also 60% seiner »Arbeit« eingestellt hat. Das Germanentum als die seelische Ellipse läuft demnach immer noch auf zwei »Pötten«, hat also immer noch seine zwei Brennpunkte, aber sie »arbeiten« längst nicht mehr zu gleichen Anteilen, sondern: der eine ist überlastet, weil der andere zu schwach geworden ist.“ (**). Die Schlußfolgerung daraus ist: Wir müssen den englischen Sozialismus besiegen, um das Abendland nicht so kläglich untergehen zu lassen.

 

05.10.2012, 14:26 E-Brief

Wenn Sie sagen, sie könnten mit „»Englischem Sozialismus« nichts anfangen“ (**), dann reden Sie damit vielen Menschen aus der Seele, weil die auch nichts damit anfangen können. Aber igrendwie muß auch der „individualistsich-liberalistische“ Wikingergeist in einer Gesellschaft bzw. Gemeinschaft zuhause sein. Die meisten Modernen denken beim Wort „Sozialismus“ an das seit der französischen Revolution und insbesondere seit dem Wirken von Karl Marx geprägte und meiden es im Zusammenhang mit dem, was für das Engländertum steht. Auch Spengler benutzte das Wort „Sozialismus“ im Zusammenhang mit den Engländern nicht sehr häufig:

„Aber es waren zwei sittliche Imperative gegensätzlicher Art, die sich aus dem Wikingergeist und dem Ordensgeist der Deutschritter langsam entwickelten. Die einen trugen die germanische Idee in sich, die andern fühlten sie über sich: persönliche Unabhängigkeit und überpersönliche Gemeinschaft. Heute nennt man sie Individualismus und Sozialismus.“  (Oswald Spengler, Preußentum und Sozialismus, 1919, S. 31-32 **).

Trotzdem müssen auch solche „Individualisten“ in einer Gemeinschaft, die dann eher „Gessellschaft“ genannt wird, leben. Und das ist den Engländern offenbar gut geglückt, wie auch Spengler meinte:

„Abgeschlossen auf seiner Insel, hat der Engländer eine Einheit der äußern und innern Haltung erlangt wie kein anderes Volk Westeuropas: es entstand die vornehme Gesellschaft, ladies and gentlemen, verbunden durch ein starkes Gemeingefühl, ein durchaus gleichartiges Denken, Fühlen, Sichverhalten. .... Es war ein Gemeingefühl des Erfolges, des Glücks, nicht der Aufgabe wie das preußische. Es waren Olympier des Geschäfts, heimgekehrte Wikinger beim Mahle, nicht Ritter im Felde: Reichtum war neben altem Adel die Bedingung der Zugehörigkeit und der Stellung innerhalb dieser Gesellschaft, Kennzeichen, Ziel, Ideal und Tugend.“  (Oswald Spengler, Preußentum und Sozialismus, 1919, S. 36-37 **).

Spengler ließ sich eben nicht von den vorgegebenen (weil oft ohnehin nur ideologisch, rhetorisch, propagandistisch gemeinten) Begriffen irritieren - auch das mag ich sehr an ihm.

Lesen Sie ruhig mal wieder Spenglers „Preußentum und Sozialismus“ (**|**), Herr Boden! Es lohnt sich!

 

20.10.2012, 00:34 E-Brief

Den Begriff „Mittelalter“ (**) lehne ich ab, lieber MS! Ich lasse diesbezüglich Oswald Spengler sprechen: „Altertum - Mittelalter - Neuzeit: das ist das unglaubwürdig dürftige und sinnlose Schema, dessen unbedingte Herrschaft über unser geschichtliches Denken uns immer wieder gehindert hat, die eigentliche Stellung der kleinen Teilwelt, wie sie sich seit der deutschen Kaiserzeit auf dem Boden des westlichen Europa entfaltet, in ihrem Verhältnis zur Gesamtgeschichte des höheren Menschentums nach ihrem Range, ihrer Gestalt, ihrer Lebensdauer vor allen aufzufassen. Es wird künftigen Kulturen kaum glaublich erscheinen, daß dieser Grundriß mit seinem einfältigen geradlinigen Ablauf, seinen unsinnigen Proportionen, der von Jahrhundert zu Jahrhundert unmöglicher wird und eine natürliche Eingliederung der neu in das Licht unseres historischen Bewußtseins tretenden Gebiete gar nicht zuläßt ....“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918, S. 21 **). Ganz genauso pauschal wie Spengler beurteile ich das zwar nicht, aber in der Tendenz schon ähnlich.

Wenn Du schreibst, daß „Rassen nicht natürlich entstehen, sondern ausschließlich durch Züchtung und Zuchtwahl“ (**), dann sei erinnert an die Tatsache, daß Menschen immer schon Menschen gezüchtet und Zuchtwahl betrieben haben. Auch und besonders die heutige negative Bevölkerungspolitik unserer ebenso negativen Politiker ist eine Selektion, nämlich eine negative Selektion. Sie bringt dadurch die eigene weiße Rasse zum Aussterben - vor allem über die menschenverachtende Abtreibung, also die massenweise legale Tötung ungeborener Menschen - geplant (laut Propaganda: „in der Diskussion“) ist auch sogar die massenweise legale Tötung neugeborener Menschen bis zu ungefähr einem Jahr nach der Geburt (**). Ich mag so etwas gar nicht aussprechen (ich bin nämlich noch wirklich mit echten Werten erzogen worden), weil ich - im Gegensatz zu den heute herrschenden Globalisten und ihren Funktionären sowie Mitläufern - Respekt vor dem Menschenleben, vor der Menschenwürde habe. Das Recht der Menschen auf Leben (dieses Menschenrecht wird im sogenannten Westen längst mit Füßen getreten!) und die Menschenwürde wirklich repektieren: diese beiden Grundsätze stehen im vollen Gegensatz dazu, über beides nur aus Gründen der Selbssucht zu sprechen (vgl. den Text im nächsten Absatz).

Du hast geschrieben: „Als freiheitsliebende Menschen, die die individuelle Selbstbestimmung und Menschenwürde achten, ist uns allein die Vorstellung von gezüchteten Menschen zuwider.“ (**). Das „Individuelle“ (**) gibt es so nicht! (**|**). Und die „Menschenwürde“ (**) wird immer dann hochgehalten, wenn man sich durch sie - als „Instrument“ - Vorteile verschaffen will, und das heißt: die echte Menschenwürde mit Füßen tritt (vgl. den Text im vorherigen Absatz).

Offenbar glaubst Du, daß „Menschen ... tatsächlich in Gefangenschaft leben .... Dies wäre vor dem Hintergrund patriarchaler Gesellschaftsstrukturen durchaus vorstellbar.“ (**) Vor dem Hintergrund matriarchaler Gesellschaftsstrukturen aber noch viel mehr. Der sogenannte „Feminismus“ in seiner extremsten Form strebt ja an, die Männer auf 10% zu reduzieren (vgl. z.B. Valerie Solanas, Sally M. Gearhart). Komisch, daß sich darüber überhaupt niemand aufregt! Aber das kennen wir ja schon aus der Geschichte, z.B. von der französischen „Revolution“ und noch mehr von der russischen „Revolution“, also vom „Kommunismus“ sowjetischer Prägung, und vom Nationalsozialismus. Der abendländische Feminismus in seiner extremsten Form übertrifft jedoch alle bisher dagewesene Menschenverachtung, die zwar von sich her schon seit seinem Beginn und auch der Form nach dem Wiederholungszwang ausgesetzt ist, aber in den Ausmaßen sehr unterschiedlich sein kann. Die Macht, die der abendländische Feminismus innerhalb des abendländischen Globalismus bereits eingenommen hat, und die Tatsache, daß er aufgrund seiner durch schriftliche Quellen belegbaren Ziele alle anderen Totalitarismen quantitativ und qualitativ bei weitem übertrifft, wird ja von den meisten Menschen gar nicht bemerkt (siehe oben: Komisch, daß sich darüber überhaupt niemand aufregt! Aber das kennen wir ja schon aus der Geschichte ...).

„Die Antike sehe ich eher als Epoche und keineswegs als Kulturkreis, und das 4-Jahreszeiten-Modell wäre meiner Meinung nach auch generell eher auf Epochen als auf Kulturkreise anwendbar.“ (**). Die Antike ist „nur“ der (Bei-)Name, aber ansonsten insbesondere wegen der Unterschiede im Ursymbol und im Seelenbild (vgl. dazu: Oswald Spengler, a.a.O. **) ein separater Kulturkreis, obwohl auch ich hin und wieder dazu neige, ihn doch enger mit dem Abendländischen zu verknüpfen (ich habe es dann bei „Vater Antike“ und „Sohn Abendland“ belassen). Spengler hat mich - vor sehr langer Zeit schon - auf die Idee gebracht, die apollinische Antike und das faustische Abendland als zwei verschiedene Kulturen zu betrachten. Du scheinst Spengler - leider - nicht zu kennen. Ansonsten hätten wir uns längst viel Mühe beim Schreiben ersparen können! Was das „4-Jahreszeiten-Modell“ angeht, so zeigt sich hier wieder, daß Du noch nicht viel über meine Kulturtheorie gelesen haben kannst. Das 4-Jahreszeiten-Modell beinhaltet Epochen und bezieht sich auf Kulturen (und gewisse „Naturen“) - das ist eines der wesentlichen Elemente in meiner Kulturtheorie. Die Antike als Epoche nur anzusehen, ist ähnlich naiv, wie ein „Mittelalter“ zu postulieren (siehe oben).

Ich schlage vor, daß Du, bevor Du wieder sehr viel schreiben mußt, Dich auf meinen Webseiten erkundigst, wie ich Kultur definiere (**), um dann festzustellen, inwiefern Deine eigene Definition davon abweicht u.s.w., daß Du dann versuchst nachzuvollziehen, warum ich nur 8 Historienkulturen, die eingebettet sind in eine ihnen übergeordnete Kultur u.s.w., akzeptiere, während Du beliebig viele (sehr viele, wahrscheinlich zu viele!) akzeptierst. Kennst Du Arnold Toynbee, den „englischen Spengler“? Toynbee hat seine Theorie von Spengler abgeschrieben, aber dabei auch einige eigene Überlegungen eingebracht (**). Toynbee geht von 19 Kulturen aus (**).

 

21.10.2012, 22:25 E-Brief

Wie sehr sich meine Kulturtheorie von Spenglers Kulturtheorie unterscheidet, habe ich schon oft erklärt. Meine Theorie über Kulturen (einschließlich deren Zivilisationen) ist zwar nicht unerheblich von Goethe und Nietzsche, also am meisten von Spengler beeinflußt (**), hebt sich aber trotzdem in gar nicht wenigen Aspekten von diesen ab, weshalb ich sie als doch ziemlich unabhängig bezeichnen möchte. Mein Konzept von den zwei menschlichen Kulturerscheinungen - quasi als den zwei Kulturbahnen (**) - ist m.W. sogar bisher von niemandem sonst vorgestellt worden, also einzigartig. In meiner Theorie sind Kulturen im allgemeinen und im besonderen (z.B. die verschiedenen Historienkulturen) als den Lebewesen sehr ähnlich aufzufassen. Außerdem sind alle Historienkulturen als Abweichungen (besonders in der künstlerischen Art bzw. Form) von der Menschenkultur zu verstehen, in die sie über ihre Modernen bzw. Zivilisationen allmählich wieder einmünden - allerdings auf jeweils andere, nämlich kulturspezifische Art und Weise. Insofern und auch aufgrund anderer Hypothesen, z.B. auch der über die „vorgeburtliche“ Existenz einer jeden Kultur, unterscheidet sich meine Kulturtheorie auch sehr von Spenglers Kulturtheorie.

Ich verweise in dem Zusammenhang, wie sehr sich Spenglers und meine Kulturtheorie unterscheiden, auf folgenden Text:

„Brune geht unter Vorbehalt von ähnlichen Voraussetzungen aus wie Spengler. Anders als bei Spengler sind bei Brune vor allem folgende Hauptaspekte:
Kulturen sind keine Monaden (wie bei Spengler), sondern grundsätzlich offen gegenüber anderen Kulturen (fast wie bei Toynbee).
Vorgeburtliche Phasen der Kulturphasen sind von großer Bedeutung (bei Spengler spielen sie nur eine untergeordnete Rolle).
Zivilisatorische Phasen der Kulturen sind auch als bereits „vergreiste“ Phasen noch nicht völlig starr (wie bei Spengler), sondern können noch im Zyklus bleiben - wenn auch nur schwach.
Die Geschichte der Menschen verläuft auf mindestens zwei Bahnen, d.h. als eine Geschichte i.w.S. (Menschenkultur) und als eine Geschichte i.e.S. (Historienkulturen, die bei Spengler „Hochkulturen“ heißen und als die einzigen geschichtlich relevanten Kulturformen gelten).
Neben diesen Hauptaspekten gibt es noch weniger bedeutsame Aspekte und fast zu vernachlässigende Nebenaspekte, mit denen die Unterschiede zwischen Brune und Spengler in puncto Kulturtheorie herausgeschält werden können.
Kultur ist auch in Brunes Theorie eine zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Raum gebundene Gemeinschaftsform - alltagssprachlich auch Kulturkreis genannt -, wird aber großzügiger definiert als in Spenglers Theorie. Für Brune ist sogar die Natur auf gewisse Art eine „Kultur“: die „1. Kultur“ (**). Kulturelle Einschachtelungen sind zu berücksichtigen, um zu verstehen, daß Kulturen nichts anderes sind als abgeleitete „Modernen“ aus einer ursprünglichen Kultur .... (**) ....
Brunes Kulturtheorie stellt sogar drei menschliche Kulturformen in Aussicht, doch zur Verdeutlichung der Geschichte als Unterscheidungsmerkmal kommen nur zwei in Frage, denn die mittlere (Historisierung oder Neanthropinen-Kultur) steckt ja als Übergangsform sowohl in der älteren (Menschwerdung oder Menschen-Kultur) als auch in der jüngeren (Historiographie oder Historien-Kultur[en]). Bei dieser Unterscheidung berücksichtigt Brune also zwei menschliche kulturelle Phänomene .... (**) ....
Brune geht davon aus, daß die Kultur als Hyperonym bzw. Superordination die Zivilisation als deren Hyponym bzw. Subordination in sich birgt. .... (**) ....
„Erstes Datum“ einer Kultur ist gemäß Brunes Theorie nicht die „Geburt“, sondern die „Ur-Geburt“ einer Kultur: „die Zeit der Befruchtung oder - genauer gesagt - die Zeit der Schlüpfung. Spengler sah das anders, obwohl auch er im Hinblick auf Kulturen die Vorgeburtlichkeit berücksichtigte und von Schwangerschaft sprach. Er bezog sich aber mehr auf Kulturen zwischen Geburt und Tod.“ (**). So weichen Brunes Daten für den Beginn einer Kultur von Spenglers Angaben erheblich ab. .... (**) ....
Vorteilhaft an dem Kulturmodell von Hubert Brune sind besonders die bereits angesprochenen Hauptaspekte, die die Unterschiede zu Spenglers Kulturmodell verdeutlichen (**): Gemäß Brunes Theorie sind nämlich die einzelnen Kulturen (1.) keine Monaden oder „Inseln“ in einem riesigen „Ozean“, sondern nur relativ geschlossene und ansonsten gegenüber anderen Kulturen offene „Inseln“ in einem kleinen „See“ auf einer größeren „Insel“ in einem relativ kleinen „Binnenmeer“, (2.) keine urplötzlich aus dem Nichts hervorgende, sondern zu dieser Zeit „pränatal“ sich entwickelnde Gebilde, (3.) keine ebenso plötzlich wieder verschwindende, sondern von schwachen auf starke, von starken auf schwache Schwankungen wechselnde und zuletzt nur noch schwachen Schwankungen ausgesetzte Gebilde, (4.) keine nur auf einer „Bahn“, sondern auf mindestens zwei „Bahnen“ sich entwickelnde Gebilde u.s.w.. Dadurch läßt sich - nur z.B. - viel besser (als bei Spengler) verstehen, warum Mesopotamien/Sumer, Ägypten, Antike, Maya/Inka gegen Ende ihres „Lebens“ den Einflüssen fremder Kulturen erlegen sind und Indien, China, Morgenland „überleben“ konnten. (Was aus dem Abendland werden wird, wird die Zukunft zeigen.) China schaffte es durch zunehmende Abschottung zur richtigen Zeit; das Morgenland schaffte es durch Aggressivität, mit der es aufgewachsen war (man bedenke allein schon seine geographische und in dem Zusammenhang zeitliche Mittellage!) und die es auch und besonders in „zivilisatorischer“ Zeit noch begleitete und begleitet (was heute der Westen „Islamismus“ nennt, ist ... Islam, also: aggressives Morgenland ohne Trennung von Religion und Politik); Indien schaffte es mit Mühe durch eine Mischung aus beiden Taktiken.“ (Herr Schütze, Die Kulturtheorie von Hubert Brune, in: Reserveforum, 07.03.2011 **).

Ob man die antike Kultur nicht getrennt oder doch getrennt von der abenländischen Kultur, ob man also beide als nur eine Kultur oder als zwei eigenständige Kulturen versteht, ist zwar nicht so sehr entscheidend; trotzdem sollte man beide Aspekte als Möglichkeiten berücksichtigen. So war vielleicht einerseits die eine Kultur zwar sehr stark verändert worden, wie das Nietzsche annahm und das Christentum der Entkulturierung (**) beschuldigte (**), und dennoch sie selbst geblieben, aber vielleicht andererseits doch „gestorben“, wie das Spengler annahm und hinzufügte: „sie wußte nichts davon“ (**). Beide Male wäre sie durch die „Pseudomorphose“ (**) bzw. den „Synkretismus“ (**) gegangen - das eine Mal deformiert „überlebend“ und bis heute „lebendig“ bleibend, das andere Mal deformiert „sterbend“ bis zum ahnungslosen Tod. Die Frage also, ob man von nur einer Kultur mit dem für viele verlockenden Namen „Europa“ oder von zwei Kulturen mit den Namen „Antike“ und „Abendland“, wie auch Spengler sie nannte (**), ausgeht, lasse ich nur deshalb offen, weil einerseits die Unterschiede so auffallend gegensätzlich sind, daß man nicht an zwei eigenständige Kulturen glauben mag, und die Menschen beider Kulturen auch biologisch sehr eng verwandt sind (**|**), andererseits aber auch die sehr spezifischen „Seelenbilder“ und „Ursymbole“, wie Spengler sie nannte (**|**|**), zu Ergebnissen geführt haben, die die Wahrscheinlichkeit, daß es sich doch um zwei eigenständige Kulturen handelt, steigen lassen. Und wenn es sich sogar um drei eigenständige Kulturen handelt? **
Europa, Antike, Abendland
Möglichkeit I*: EINE Kultur* „Europa“*
Möglichkeit II*: ZWEI Kulturen* „Antike“ UND „Abendland“*
Möglichkeit III*: DREI Kulturen* „Europa“ UND „Antike“ UND „Abendland“*

„Und zum Thema Individualität, wenn Du schreibst: „Das »Individuelle« gibt es so nicht“ (**), bewegst Du Dich jetzt aber ins Nihilistische.“ (**). Nein! Ich gehe einfach nur vom Wort aus. der Mensch ist nicht unteilbar! „So könnte man genauso behaupten, daß es individuelle Historienkulturen nicht gibt.“ (**). Gemäß Spenglers Theorie sind Kulturen wie Monaden, aber meine Kulturtheorie geht mit dem Thema etwas großzügiger um. „Man könnte auch schnell dahin kommen, daß es die Menschheit so gar nicht gibt. Vielleicht gibt es das Sonnensystem so als Einheit auch gar nicht. Oder die Galaxie, oder den Kosmos, oder Raum und Zeit.“ (**). Das könnte man zwar so sehen und wird ja auch nach wie vor von nicht wenigen Menschen so gesehen, aber das ist ein zu großer Gedankensprung, weil es das Thema, um das es mir in dem Satz, mit dem Du mich zitiert hast, ging, nicht mehr direkt berührt. In dem Satz, mit dem Du mich zitiert hast, kommt es auf das Wort „so“ an. Ich habe mich nämlich auf die falschen Aussagen einiger Menschen bezogen und das auch mit Verweisen versehen (**|**). Wenn Du diesen Verweisen gefolgt wärst, hättest Du gesehen, was ich meine: der Mensch ist kein bzw. nur bedingt ein Individuum! Ähnlich wie mit dem nur bedingten freien Willen“ (**) verhält es sich auch mit der nurbedingten Individualität“. So ist z.B. jedes Lebewesen und also auch jeder Mensch nur genetisch-biologisch ein „Individuum“ (lat. in = „un“, „nicht“ + lat. dividere = „teilen“) - ein „Unteilbares“ -, denn schon soziobiologisch gibt es keine „Individuen“ mehr, weil jedes „Unteilbare“ jede Art von Kollektivform (**) auf Dauer zerstört. „Individualität“ bedeutet auf dieser Ebene nur so lange kein Problem, wie sich ein Gemeinschaftsmitglied in den Dienst der Gemeinschaft stellt - und das tut übrigens auch jeder Häuptling, jeder Chef, jedes Leittier u.s.w. -, doch muß man dann eher von „Einzigartigkeit“ als von „Individualität“ (= „Unteilbarkeit“) sprechen, denn die „Unteilbarkeit“ ist ja genau das, was jede Gemeinschaft regelmäßig ausschließt. Tut sie dies nicht, dann ist sie lebensmüde. ** ** ** ** ** ** ** **

 

24.10.2012, 13:45 E-Brief

Des weiteren hast Du geschrieben: „Generell würde ich jede Hochkultur als eine mehr oder weniger babylonische betrachten, da allein der Begriff „Hochkultur“ ein Hochkultur-Begriff ist und die Auseinandersetzung damit, was eine Hochkultur eigentlich ausmacht, nur in einer Hochkultur denkbar ist (Hochkultur-Turmbau).“ (**). Der Begriff „Mensch“ ist ein Mensch-Begriff. Bleibst Du trotzdem bei Deiner Aussage zum „Begriff »Hochkultur«“? Die Folgerung, daß gemäß Deiner Kulturtheorie „jegliche Hochkultur auf die Babylonische Meta-Kultur zurückgeht und es kein unabhängiges Entstehen von Hochkulturen an verschiedenen Orten gab“ (**), ist nach dem, was Du darüber gesagt hast, logisch zwingend, aber man kann statt kein unabhängiges Entstehen von Hochkulturen“ (**) dennoch „relativ unabhängiges Entstehen von Hochkulturen“ sagen, weil die Hochkulturen (Historienkulturen) ja durchaus auch etwas Eigenständiges sind, weil sie sich auch als etwas Eigenständiges entwickelt haben, wenn auch innerhalb einer ihnen übergeordneten Meta-Kultur. Vergleiche zur Systemtheorie von Niklas Luhmann tun sich hier auf.

Du meinst ja, „daß eine höhere Kultur prinzipiell weniger aggressiv ist und aufgrund ihrer hohen kulturellen Entwicklung auch keinerlei Aggressionen nötig hat ..., „daß eine hohe Kultur, die angegriffen wird, sich nicht zwangsläufig verteidigt, sondern sich ihres zwangsläufigen Untergangs viel bewußter ist als eine niedere Kultur und auch eher bereit ist, diesen Untergang hinzunehmen. Auch wird eine höher entwickelte Kultur sich eher auf die niedere Kultur einlassen und letztere nachhaltig beeinflussen.“ (**). Gemäß meiner Kulturtheorie ist das von Dir beschriebene Verhalten (vgl. Deine Wortwahl: „weniger aggressiv ..., keine Aggression nötig ..., nicht zwangsläufig verteidigt ..., hinzunehmen ..., einlassen“ **) einer Kultur nur dann möglich, wenn sie eine bestimmte „Reife“ erreicht hat, um dafür dekadent oder zivilisationistisch bzw. modern, eben nihilistisch genug sein zu können. Mit anderen Worten: Wenn sie jung ist, muß sie, um „überleben“ zu können, diejenigen Verhaltensweisen haben, die zu denen, die Du beschrieben hast, genau im Gegensatz stehen. Ist eine Kultur noch jung und zeigt diese Verhaltensweisen nicht, wird sie, wenn sie Pech hat, von Fremden, sofern in der Nähe, erobert werden. Das passierte in der Geschichte bisher nicht selten, und die Kulturen, die davon betroffen waren, waren so jung, so hilflos - sie waren noch in ihren Ur-/Vorformen -, daß sie eine kulturelle „Fehlgeburt“ erlitten.

 

26.10.2012, 18:24 E-Brief

Ich weiß gar nicht, ob Du’s wußtest, aber ich bezeichne nicht die verschiedenen Stadien einer Kultur ... als Kulturkreise“ (**), sondern die Kulturen als Kulturkreise. Ich definiere Kulturkreise also nicht über die Zeit, sondern über den Raum. Auch ist es nicht so, daß ich sie „gerne“ (**) so bezeichne, sondern ich bezeichne sie einfach aus rationalen Günden so - also: ohne irgendeine Emotion.

Ich habe Dir ja schon mehrfach gesagt, daß wir zunächst unsere „Folterinstrumente“ - in diesem Fall: unsere offensichtlich unterschiedlichen Definitionen für „Kultur“ - darlegen sollten, bevor wir das Thema vertiefen. Dadurch vermeidet man Mißverständnisse und spart Mühe.

Also: Ich gehe beim nun folgenden Text stets davon aus, daß Du mit „Kultur“ die „Babylonische ... »Meta-Kultur«“ (**) und eventuell dazu noch seine „Pickel“ als seine vielen kleinen Ableger meinst.

Kulturmodell

Bild

Wenn ich nämlich von meiner Definition für „Kultur“ ausgehe (**), dann sind nicht die Kulturen das Problem, sondern lediglich deren Krankheiten, die sich besonders dann häufen, wenn die Kulturen „reif“ geworden sind. Deine bisherigen Texte drücken das auch genauso aus - ich meine das in bezug auf Deine Person, so daß ich glaube, daß Du Deine Kultur, in der Du aufgewachsen bist, nicht magst, vielleicht sogar haßt. Das hilft Dir aber überhaupt nicht! Selbst dann, wenn die Kultur so zu definieren wäre, wie Du es gerne hättest, wäre das so. Du könntest es nicht ändern. Die „Meditation“ (**), von der Du sprichst, ist ja selbst ein Produkt von Kultur, also kann Dir Kultur helfen, aber garantiert nicht die Natur und schon gar nicht die „Menschheit“ (**), die es so (so!) - ähnlich wie die „Individualität“ (**) - nicht gibt. Die Menschheit müßte schon ein handelndes Subjekt sein, und das war sie noch nie und wird es wahrscheinlich auch nie sein. Ich gehe zwar auch von einer Menschen-Kultur aus, die ich „Menschwerdung“ oder manchmal auch „Menschheit“ oder „M-Bahn“ (**) nenne, meine damit aber eine Kultur, die, wenn überhaupt, noch im Aufbau begriffen ist und wahrscheinlich niemals Wirklichkeit werden wird. Die „Menschheit“ wird höchstwahrscheinlich ein Versuch bleiben, falls sie ein solcher überhaupt war, ist oder sein wird. Ernsthaft gesprochen: Ich glaube nicht an das Projekt „Menschheit“, obwohl ich es in meiner Kulturtheorie berücksichtigt habe - als Kultur bzw. 2. Moderne, denn ich gehe ja von 4 bis 6 Modernen, also durchschnittlich 5 Modernen aus (**|**), die jeweils so etwas wie das gebildet haben, was Du „Meta-Kultur“ (**) nennst. Ich weiß nicht, ob das Universum eine Moderne (z.B. die eines Multiversums) ist, und ich weiß nicht, ob der Historismus, wie ich ihn gemäß meiner Kulturtheorie verstehe, sich wirklich als Moderne der Historiographik zu einer Kultur weiterentwickeln wird (**). Wären beide Fragen zu bejahen, dann hätten wir es mit 6 Modernen zu tun, wären beide Fragen zu verneinen, dann hätten wir es mit 4 Modernen zu tun - im Meta-Sinne!

Du willst zurück zur Natur - wie Rousseau. Du bist ein Rousseauist, wobei man berücksichtigen muß, daß nicht sicher ist, ob Rousseau wirklich sagte, daß wir zur Natur zurückkehren sollen, sondern es war Kant, der damit erklären wollte, was Rousseau meinte.

Du glaubst also: „Ein Mensch, der sich über seine Kultur definiert, ist nicht mehr wirklich ein Mensch“ (**); ich aber sage Dir: Eine Kultur, die sich über „den Menschen“ definiert, ist nicht mehr wirklich eine Kultur! Sie ist zwar auch dann noch eine Kultur, aber „nicht mehr wirklich“, weil sie ja dann „Zivilisation“ nur noch sein will. **

Eine „mit freiem Willen“ (**) ausgestattete Einheit kann nur ein transzendentes Phänomen oder Wesen wie Gott sein, denn ansonsten gibt es den „freien Willen“ nicht. Weil der Mensch glauben kann, er habe einen „freien Willen“, verfügt er immerhin über einen „bedingten freien Willen“, denn der Mensch kann in „Distanz“ zu sich selber und also auch zu seinem Gehirn gehen (z.B. Gehirnforschung, Neurologie betreiben), über sich selbst hinausgehen, das heißt: der Mensch kann „transzendent“ sein. Es ist seine „Transzendenz“ (Heidegger nannte sie auch „Weltoffenheit“), die ihm einen „bedingten freien Willen“ ermöglicht und ihn gegenüber allen anderen Lebewesen „frei“ macht. Obwohl er also über keinen „freien Willen“, sondern nur über einen „bedingten freien Willen“ verfügt, ist der Mensch - und zwar: nur der Mensch - wegen seiner Fähigkeit zur „Transzendenz“, die man ja auch „Geist“ nennen kann, „freier“ als alle anderen Lebewesen; er ist Schöpfer und einziges Mitglied der „geistigen“ Schicht (**). „Freiheit“ des Menschen heißt eben nicht „Willensfreiheit“ des Menschen, denn der Mensch verfügt über keinen „freien Willen“, sondern nur über einen „bedingten freien Willen“.

 

27.10.2012, 22:23 E-Brief

Deiner Meinung nach soll „uns allein die Vorstellung von gezüchteten Menschen zuwider“ (**) sein, doch Du vergißt dabei, daß die Menschen schon von ihrem Beginn an sich selbst züchten. Deshalb ist es auch nicht „eine Frage der Betrachtung, ob Menschen innerhalb der Babylonischen Kulturen (im Gegensatz zu Steinzeitlichen Kulturen) nicht tatsächlich in Gefangenschaft leben und in gewisser Weise Zucht betreiben“ (**). Die Züchtung der Menschen durch Menschen ist keine Ob-Frage, auch nicht so sehr eine Warum-Frage, sondern vor allem eine Wie-Frage, nämlich wie sehr Menschen Menschen züchteten, züchten und züchten werden.

Wenn Du glaubst „daß ein Mensch, der sich allein durch seine Kultur identifiziert, sich nicht mehr mit seiner Natur identifizieren kann“ (**), dann vergißt Du dabei, daß die Natur des Menschen seine Kultur ist (**). Es kommt hierbei nicht auf die „Betrachtung“ (**), sondern auf die begrifflichen und also sprachlichen Formulierungen an, in diesem Fall vor allem, was man unter „Natur“ und „Kultur“ genau versteht, wie man sie definiert (**|**). Die meisten Abendländer neigen dazu, „Natur“ und „Kultur“ als ein Komplentärpaar zu definieren, doch ich bin in dieser Hinsicht großzügiger, denn: wenn man davon ausgeht, daß die Menschen Teil der Natur sind, wie sie die abendländische Naturwissenschaft definiert, dann sind auch die menschlichen Meta-Kultur(en) und (Historien-)Kulturen Teil der Natur. Schlußfolgernd und dabei zu einem möglichen Anfang zurückgehend behaupte ich also sogar, daß die Natur selbst zumindest teilweise eine Kultur ist (**|**|**). Anderen Ursprungs kann die Kultur, können die Kulturen nicht sein.

Zwar gilt gemäß unserer abendländischen Kultur als Kultur das nicht von der Natur selbst, sondern von Lebewesen - vor allem von Menschen - Geschaffene; doch meine Definition geht über diese mono(historien)kulturelle - weil nur eine abendländische - Definition ein wenig hinaus: Kultur ist gemäß meiner Kulturtheorie nicht einfach nur ein Komplementärbegriff zur Natur, sondern steht zu dieser auch in einer Teil-von-Beziehung, also sind gemäß meiner Definition beide immerhin teilweise gleichbedeutend (partiell synonym), wobei noch unter nur einer, aber erkenntnistheoretisch sehr wichtigen Berücksichtigung eine symmetrische Beziehung dazu kommt, denn ich berücksichtige zwei gegenläufige Richtungen einer Entwicklung, und demzufolge ist in der einen (natürlich bestimmten) Richtung die Natur das Hyperonym und die Kultur das Hyponym, während in der anderen (kultürlich bestimmten) Richtung die Kultur das Hyperonym und die Natur das Hyponym ist. ** ** ** **

Die Menschen unterscheiden sich von ihren nichtmenschlichen Vorfahren durch das, was man (a) naturwissenschaftlich und (b) kulturwissenschaftlich darüber weiß - im Ergebnis heißt das: durch ihre Kultur bzw. Meta-Kultur(en) und (Historien-)Kulturen. Denn selbst dann, wenn man sie „nur“ biogenetisch und evolutionstheoretisch von ihren nichtmenschlichen Vorfahren unterscheiden will, bleibt die Warum-Frage: Warum unterscheiden sie sich dann nicht auch weiterhin „nur“ biogenetisch und evolutionstheoretisch von ihren nichtmenschlichen Vorfahren? Die Antwort kann nur lauten: Wenn dies so wäre, dann wären wir niemals auf die Idee gekommen, uns überhaupt von ihnen zu unterscheiden - also können wir uns nur deshalb von ihnen unterscheiden, weil wir eine andere Kultur entwickelt haben. Und das geschah, geschieht und wird weiterhin geschehen - durch Zucht. Menschen züchten Menschen - nicht um „die Natur des Menschen zu vernichten“ (**), wie Du glaubst, sondern um die Kultur des Menschen (weiterzu)entwickeln. Deshalb ist gemäß meiner Kulturtheorie die Menschen-Kultur immer noch sehr (sehr!) jung, und zwar so jung, daß man gar nicht genau weiß, ob man überhaupt schon von ihr als solcher sprechen kann - ich nenne sie deshalb ja auch vorzugsweise „Menschwerdung“ (**).

 

28.10.2012, 18:57 E-Brief und 20:15 E-Brief

18:57 E-Brief

Ich möchte noch einmal auf die von Dir vorgeschlagene Idee von „Meta-Kultur“ (**) und deren „Grundmerkmale“ (**) eingehen, weil ich sie als sehr bemerkenswert erachte.

Es könnte zwar einerseits möglich sein, daß wir auch in Hinsicht auf diese Meta-Kultur nur unterschiedliche Begriffe gewählt haben und ansonsten stets vom selben Phänomen sprechen; aber andererseits ist es unmöglich, weil Du das „Babylonische“ (**) schon an den Beginn der Entwicklung dieser Meta-Kultur setzt, während es gemäß meiner Kulturtheorie erst die Folge bzw. eine der Folgen aus den vollendeten Tatsachen ist, die die über lange Zeit hinweg sich entwickelnde Schrift geschaffen hat. Aber vergiß bitte nicht (!): Auch ich lasse die historiographische Meta-Kultur und damit auch die ihr untergeordneten Historienkulturen nicht mit der Schrift (an sich) beginnen, sondern mit den Tatsachen, die mit Hilfe der Schrift geschaffen wurden. Hätte ich die historiographische Meta-Kultur mit der Schrift (an sich) beginnen lassen, dann hätte ich sie Schriftkultur (und die ihr unmittelbar untergeordneten Kulturen Schriftkulturen) genannt, aber ich habe mich ja nicht ohne Grund für andere Benennungen entschieden: Historiographiekultur oder Historienkultur (und die ihr unmittelbar untergoerdneten Historienkulturen).

Ich verstehe eben als Hauptaspekt für die Benennung dieser Meta-Kultur als Historiographiekultur oder Historienkultur (mit den ihr unmittelbar untergeordneten Historienkulturen) die Schrift als uunabdingbare Voraussetznng dafür, daß ein solche Meta-Kultur überhaupt entstehen konnte, weil die Schrift wegen der durch sie erstmals möglich gewordenen urkundlichen Verrechtlichung wirtschaftlicher Besitzverhältnisse, die dadurch erstmals Eigentumsverhältnisse werden konnten und bald auch wurden („Geburt“ der Eigentumswirtschaft bzw. Eigentumsgesellschaft) in der Folge auch erstmals als „Nachweis“ für Geschichte hergenommen werden konnte und bald auch wurde. Daher die Bevorzugung der Bezeichnungen Historiographiekultur oder Historienkultur für die Meta-Kultur und Historienkulturen für die ihr unmittelbar untergeordneten Kulturen gegenüber den Bezeichnungen Schriftkultur für die Meta-Kultur und Schriftkulturen für die ihr unmittelbar untergeordneten Kulturen.

***

20:15 E-Brief

Entwicklung
Was die „Grundmerkmale“ (**) der Babylonischen Meta-Kultur angeht, so fällt auf, daß sie tatsächlich bis heute immer wieder ihre Entsprechngen gefunden haben, z.B. die Privatisierung der Wirtschaft und folglich die dadurch möglich gewordene Verbreitung der Ideologie (Religion) und deren Terminologie: „Da die Tempelwirtschaft die Wirtschaft der umliegenden neolithischen Gruppen mit Gewalt, Korruption und Erpressung allmählich privatisierte und mit der Tempelwirtschaft in Form von Basaren (Märkten) verwickelte, übernahmen diese nach und nach auch die Ideologie (Religion) und die dieser zugrundeliegenden Terminologie und verbreiteten sie durch Handel selbst zu den entfernteren Menschengruppen.“ (**). Gemäß meiner Kulturtheorie durchläuft eine jede Kultur ihre „Jahreszeiten“ (Kultu[h]rzeiten), weshalb z.B. die Ereignisse der Meta-Kultur, die ebenfalls ihre (Meta-)„Jahreszeiten“ durchläuft, in den ihr untergeordneten Kulturen nicht ständig, sondern nur zeitversetzt als Wiederholungen entlarvt werden können.

Die Entsprechungen sind also da - die Wiederkehr geschieht zwangsläufig, aber in bestimmten Zeitabständen. Was diesen Aspekt angeht, so ist das, was Du das „Babylonische“ (**) nennst, von dem, was ich das „Historiographische“ nenne, kaum zu unterscheiden. Nur weiß ich (noch) nicht, ob dieser Aspekt (Entsprechungen bzw. Wiederholungen, „Parallelen“ u.s.w.) für Dich eine so große Rolle spielt, daß die anderen Aspekte dagegen als zu unbedeutend erscheinen.

Niedergang

Der Kulturverlauf ist so zyklisch wie der Verlauf eines Jahres (Winter, Frühling, Sommer, Herbst) oder der Verlauf eines Tages (Nacht, Morgen, Nachmittag, Abend). Ein „Kulturquartal“ ist wie eine Jahreszeit oder eine Tageszeit. Winter, Frühling, Sommer, Herbst oder Nacht, Morgen, Nachmittag, Abend sind wie unterirdisches Wachstum, Frühblüte, Hochblüte und Verfall, wie die pflanzliche Welt immer wieder bezeugt, aber nicht nur sie, denn sie sind auch wie uterines, kindliches, jugendliches und erwachsenes Leben, wie z.B. auch das Leben der Säugetiere bezeugt. Das erwachsene Leben kann mehrere Quartale umfassen; in dem Falle teilen die Älteren (Elter[e]n) ihr Leben mit den Kindern, Enkelkindern oder gar Urenkelkindern. In Kulturen war und ist dies auch möglich: China, Indien und die magische Kultur existieren als Zivilisationen („Erwachsene“) schon länger als das Abendland. Jeder Kulturverlauf läßt sich in vier „Kulturquartale“ oder auch in zwölf „Kulturphasen“ unterteilen. Eine „Kulturphase“ umfaßt im Mittel etwa 180 Jahre, sie kann aber auch nur 30-115 Jahre andauern, wie im Falle des Rokoko, oder gar 200-343 Jahre, wie im Falle der Karolingik (einschließlich Ottonik). Mit seinen drei Kulturphasen umfaßt ein „Kulturquartal“ durchschnittlich 500-600 Jahre, es kann aber davon auch erheblich abweichen. (Wenn der Cursor die Abbildung berührt, kann man die für das Jahr 2000 ermittelte Position des Abendlandes in der „Jahreszeit-Uhrzeit-Beziehung“ sehen [22:02 „Uhr“ bzw. 1° f {„Schütze“}], ebenfalls in einer anderen Abbildung [**]: 241° [= 1° f {„Schütze“}]). **

 

29.10.2012, 19:30 E-Brief und 21:16 E-Brief

19:30 E-Brief

Die Entwicklung der Schrift ereignete sich nicht von heute auf morgen - das ist klar, außerdem habe ich das ja auch schon längst gesagt (**). Du hast geschrieben: „Das babylonisch Neue war meiner Meinung nach weniger also die Idee der Schrift an sich, sondern viel mehr der Kontext, in dem sie gebraucht wurde.“ (**). Doch genau das war doch zuvor schon meine Rede (**)! Also scheint es zu dem Thema doch keine so großen Unterschiede bei unserer Interpretation zu geben! Auch die „Seßhaftigkeit“ (**) ist in diesem Kontext zu deuten. Das kann man auch in den einschlägigen Texten meines Webangebots nachlesen (**|**).

Dein Argument von „der Seßhaftigkeit ... als Merkmal der Verelendung der steinzeitlichen Kulturgruppen“ (**) bleibt unklar - ich meine in dem Zusammenhang besonders das Wort „Verelendung“ (**). Zwar siehst Du „in der »Neolithischen Revolution« massive kulturelle und soziale Umbrüche, mit denen Steinzeitmenschen ihrer allmählichen Verelendung begegneten, die ihren Höhepunkt in Naturkatastrophen erreichte, welche die Steinzeitmenschen selbst als eine Art Weltuntergang erlebten“ (**); doch kann ich dieser Sichtweise nicht so ohne weiteres zustimmen, wie ich Dir auch früher schon gesagt habe (**). Zur Zeit der Seßhaftwerdung gab es sicherlich auch mehrere Hungerkatastrophen und wohl auch eine nicht zu unterschätzende Schrumpfung der Menschenzahl; aber wir haben aus dieser Zeit zu wenig Daten, die indizieren oder gar beweisen könnten, daß auf die von Dir erwähnten Katastrophen ein allgemeiner „Realitätsverlust“ (**) folgte, der mit und „in immer komplexeren Konstrukten überwunden werden“ (**) sollte und soll. Du solltest Deine Theorie trotzdem unbedingt weiterverfolgen!

Zu dem „nur einen Zweck: Expandieren - bis in den Himmel“ (**) fällt mir ein Zitat ein:

„Der kultivierte Mensch hat seine Energie nach innen, der zivilisierte nach außen. .... Hier gibt es keine Wahl. Hier entscheidet nicht einmal der bewußte Wille des einzelnen oder ganzer Klassen und Völker. Die expansive Tendenz ist ein Verhängnis, etwas Dämonisches und Ungeheures, das den späten Menschen des Weltstadiums packt, in seinen Dienst schwingt und verbraucht, ob er will oder nicht, ob er es weiß oder nicht.“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918, S. 51 **).

Du würdest wahrscheinlich für Spenglers „kultivierten Menschen“ den „steinzeitlichen“ (**|**) und für Spenglers „zivilsierten“ den „babylonischen“ (**|**) einsetzen wollen. Wie auch immer: Das Expansionsargument ist auf jeden Fall richtig.

Deiner Meinung nach „wird es irgendwann (sofern irdische Kulturen nicht völlig vernichtet werden) zwangsläufig einen ganz natürlichen Übergang von der Babylonischen Meta-Kulturstufe in die nächste Kulturstufe geben.“ (**). Wie es in vielen Texten meines Webangebots nachzulesen ist, könnte das mit geringerer Wahrscheinlichkeit noch im 21., mit höherer Wahrscheinlichkeit im 22. und mit wieder geringerer Wahrscheinlichkeit im 23. Jahrhundert der Fall sein (**|**). Den von Dir erwähnten „Übergang“ (**) vermutest Du ja „allerdings nicht in der Gegenwart, sondern eher in der fernen Zukunft.“ (**).

Ich bin übrigens nicht davon ausgegangen, daß ein Ende der Kulturen, der Meta-Kulturen, der Geschichte oder sogar der Menschheit in der nächsten Zeit zwingend oder als zwingend zu erkennen sei, sondern von 10 Möglichkeiten, die ich näher untersucht habe (**), wobei ich zu dem Schluß gekommen bin, daß man darüber nicht sehr viel wissen kann, daß aber das, was man darüber wissen kann, eher in die Richtung zeigt, wie wir sie bereits kennen - entweder ohne (**) oder mit (**) einer neu(nt)en Historienkultur.

***

21:16 E-Brief

Zum philosophischen „Standort“:
Auch ich stehe philosophisch der Phänomenologie nahe, bin insbesondere ein „Anhänger“ der Lebensphilosophie (einschließlich Willens-, Kultur- und Existenzphilosophie), wie Du vielleicht auch schon bemerkt hast, falls Du bestimmte Texte meines Webangebots bereits gelesen hast. ** ** **

Lebensphilosophie

 

30.10.2012, 15:49 E-Brief und 18:58 E-Brief

15:49 E-Brief

Vielleicht ist es ja auch so, wie Martin Heidegger es gesagt hat: „Nur noch ein Gott kann uns retten.“ (**|**|**|**|**|**|**). Jedenfalls paßt das auch zu folgender Deiner Aussagen: „Möglicherweise werden die Türme auch noch weiter gen Himmel wachsen, die Verwirrung sich noch über die gesammte zivilisierte Welt ausbreiten.“ (**). Vielleicht brauchen die Menschen deswegen einen Gott, weil sie sich selbst zwar züchten können, es aber ohne einen Gott übertreiben, denn die Natur als die Evolution „bestraft“ niemals vorbeugend, sondern immer nur durch Katastrophen, die die Umweltbedingungen hin und wieder so abändern, daß Lebewesen in der „Sackgasse“ enden, also aussterben.

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18:58 E-Brief

Falsch interpretiert hast Du das „Werk von Spengler“ (**), weil Du es „eher in der Zeit des Untergangs des Deutschen Reiches angesiedelt (aus dem aus Deutscher Perspektive auch schnell ein »Untergang des Abendlandes« werden kann)“ (**) siehst. Das Deutsche Reich ist aber nicht untergegangen, und Spenglers Hauptwerk „Der Untergang des Abendlandes“ hatte einen ganz anderen Hintergrund, als Du glaubst. Schon damals ist es von nicht wenigen Leuten genauso falsch interpretiert worden, wie Du es jetzt auch falsch interpretiert hast. Du hast Oswald Spengler und sein Hauptwerk falsch interpretiert - deswegen hilft Dir das auch keine Ausrede mehr, z.B. diese: „Mir war diese Person bislang nicht bekannt.“ (**). Ich will damit nicht sagen, daß man Oswald Spengler und sein Hauptwerk und am besten auch noch seine anderen Werke unbedingt kennen müßte, sondern, daß man sich im Falle des Nichtkennens zurückhalten sollte.

1911 siedelte Spengler von Hamburg nach München, plante einen Dramenzyklus und begann mit seinem Entwurf „Konservativ und liberal“, das heißt: mit seinem philosophischen Hauptwerk „Der Untergang des Abendlandes“. Die Agadirkrise im Juli 1911 beeinflußte Spengler wesentlich für diese Konzeption. Im wesentlichen war Spenglers Hauptwerk bereits 1912 vorliegend, und der Titel - „Der Untergang des Abendlandes“ - stand ebenfalls schon 1912 fest. In seiner ersten Fassung war „Der Untergang des Abendlandes“ bereits im Frühling 1914 - also: vor Kriegsausbruch - abgeschlossen. In seinem Hauptwerk ist bezüglich des Titels zu lesen: „Der Titel, seit 1912 feststehend, bezeichnet in strengster Wortbedeutung und im Hinblick auf den Untergang der Antike eine welthistorische Phase vom Umfang mehrerer Jahrhunderte ....  —  München im Dezember 1917  —  Oswald Spengler“ (Ebd., S. X **).

 

31.10.2012, 01:33 E-Brief

Du hast geschrieben: „So wie Du auch kann ich in jeder Kultur dieser Babylonischen Meta-Kultur eine zunehmende Dekadenz erkennen. Allerdings sehe ich diese nicht als letzte Stufe der Kultur, die zu deren Untergang führt, sondern als eine in der Meta-Kultur selbst liegende Tendenz, die ständig wächst, und die sicherlich auch lokale Kulturen und Kulturepochen der Babylonischen Kultur zum Zusammenbruch bringt.“ (**). Anscheinend hast Du meine Kulturtheorie doch noch nicht so ganz verstanden. Wie ich schon mehrfach gesagt habe, ist es für uns in jeder Hinsicht vorteilhafter oder zumindest ökonomischer, wenn wir unsere Definitionen darlegen, bevor wir tiefer in das Thema vorstoßen und uns darin eventuell verlieren.

Gemäß meiner Kulturtheorie gibt es sowohl die „Meta-Kulturen“ als auch die ihnen untergeordneten Kulturen. Prinzipiell kann jede einzelne Kultur allein oder mit einer oder mehreren anderen zusammen eine Meta-Kultur werden - das hängt von bestimmten Bedingungen und vom Alter mindestens einer dieser Kulturen ab. Daraus folgt, daß die von Dir angesprochene „Dekadenz“ (**) nicht nur auf die Modernen dieser Kulturen, sondern sowohl auf sie als auch auf die Meta-Kulturen zutrifft. Weil z.B. die Historiographie als Modernde der Historisierung zur Meta-Kultur geworden ist (genauer gesagt: dabei ist, eine zu werden!), folgt daraus, daß sie dekadent ist, weil sie eben als Moderne zur Kultur geworden ist (genauer gesagt: dabei ist, eine zu werden!). Anders gesagt: Eine Historienkultur ist einerseits erst dann dekadent, wenn sie in ihr modernes Alter eintritt, aber sie war und ist es andererseits von ihrem Beginn an, weil und insofern sie ein Teil der Historiographie-Kultur ist. Konkreter gesprochen: Die Abendlandkultur war einerseits vor ihrer Moderne noch nicht dekadent, weil sie eben noch nicht modern war, aber andererseits von ihrem Beginn an dekadent, weil sie ein Teil der dekadenten Historiographie-Kultur (Meta-Kultur) war und ist; und seit sie durch sich selbst dekadent ist, ist sie also auf doppelte Weise dekadent.

Je älter und größer die einzelnen Kulturen werden und dabei (noch) nicht aussterben bzw. weniger dazukommen als aussterben, desto mehr Dekadenz kommt ins Spiel. Bisher haben alle Historienkulturen ihre Modernen erreicht, sind alt (vier von diesen acht Historienkulturen „leben“ noch) und aufgrund ihres extremen Expansionsdranges größer, zuletzt sogar sehr viel größer geworden. Wenn also heute in der Politik, in den Medien und anderen „Öffentlichkeiten“ statt von „Kultur“ nur noch von „Zivilisation“ und „Moderne“ gesprochen wird, ist das zwar einerseits Propaganda, aber andererseits und immerhin zu einem immer größer werdenden Prozentsatz wahr, denn soviel Dekadenz wie heute war noch nie zuvor in der Welt!

Also: Auch ich sehe in der „Dekadenz ... eine in der Meta-Kultur selbst liegende Tendenz, die ständig wächst“ (**), aber ich sehe sie nicht nur in der Meta-Kultur, sondern auch in den ihnen untergeordneten Kulturen in Zeiten ihrer Modernen bzw. Zivilisationen. Weil schon seit längerem keine Kultur mehr vormodern bzw. vorzivilisatorisch ist und auch momentan keine am Entstehen ist (soweit man das überhaupt schon beurteilen kann, denn Kulturen beginnen im kulturellen „Uterus“, in der kulturellen „Höhle“), nimmt die ohnehin schon seit Bestehen der Meta-Kultur existierende Dekadenz immer mehr zu, und zwar so enorm, daß wohl nur noch eine Katastrophe sie beenden kann.

Wenn keine neue Kultur mehr dazukommt, dann wird unter der Voraussetzung, daß ihr zuvor
keine von außen einwirkende Kraft eine Katastrophe „bescheren“ wird, alles Menschen-Kulturelle
zu einem geschlossenen System und also einem der Entropie sehr ähnlichen Zustand zugeführt werden!

Bei dieser extrem wachsenden Dekadenz bei gleichzeitig ebenso extrem wachsender Wohlfahrt kann man den Eindruck haben, hier sei der Antichrist am Werk. Kann uns nur noch eine Katastrophe retten? Ich erinnere an Heideggers Satz: „Nur noch ein Gott kann uns retten.“ (**|**|**|**|**|**|**). Oder an Schmitts Aussagen über den Katechon (**|**) ....

 

01.11.2012, 00:12 E-Brief und 18:11 E-Brief

00:12 E-Brief

Kulturmodell
 
Die Historiographie als die Moderne der Historisierung (**|**|**|**) entpuppt sich selbst als eine Kultur. Wenn eine Moderne einer Kultur selbst zu einer Kultur wird, dann nenne ich eine solche Kultur auch „Meta“-Kultur. Zu den Daten der Historiographie-Kultur: ** ** Kulturmodell

Auch in einem anderen Teilbereich dieses Themas stimmen wir wahrscheinlich überein, M.. Das, was ich meine, betrifft die Zeit vor jener Meta-Kultur, die gemäß Deiner Kulturtheorie die „Babylonische“ (**) und gemäß meiner Kulturtheorie die Historiographische heißt. Das Historiographische ist nämlich gemäß meiner Kulturtheorie die Moderne der Historisierung, und die Historisierung ist die Neanthropinen-Kultur, allerdings erst seit der Zeit, als ihr Übergang von der Moderne der Menschwerdung (Menschen-Kultur) zu einer selbständigen Kultur abgeschlossen war, also: seit sie zur Kultur geworden war und dadurch die Menschwerdung zur Meta-Kultur gemacht hatte. Die Menschwerdung (Menschen-Kultur) ist also, obwohl sie immer noch nicht abgeschlossen ist, schon seit ungefähr 25700 Jahren eine Meta-Kultur, weil ihre Moderne, die Historisierung, sie dazu gemacht hat; und auch die Historisierung (Neanthropinen-Kultur) ist, obwohl sie ebenfalls noch nicht abgeschlossen ist, schon seit ungefähr 6300 Jahren eine Meta-Kultur, weil ihre Moderne, die Historiographie, sie dazu gemacht hat. Wenn man das auf den Anfang des Menschen zurückdeutet, bemerkt man schnell, daß der Mensch zwar nicht von Anfang an, aber doch seit seiner ersten Moderne (seinem kulturellen Erwachsensein) zunehmender Dekadenz ausgesetzt ist, deren Überwindung nicht abzusehen ist. Man kann zu diesen anthropologischen Überlegungen weitere Ableitungen bilden und zu dem Schluß kommen, daß die Menschwerdung (Menschen-Kultur) ebenfalls die Dekadenz von Anfang an in sich trägt, weil sie als Moderne des Höheren Lebens (Phanerozoikums) sich selbst zur Kultur und dadurch das Höhere Leben zu einer Meta-Kultur gemacht hat. So wären wir von Anfang an dekadente Lebewesen. Und hier ist - genau genommen - noch nicht Schluß, denn auch das Höhere Leben ist eine Meta-Kultur, weil es als Moderne der Natur (des Universums, des Kosmos o.ä.) sich selbst zu einer Kultur und dadurch die Natur zu einer Meta-Kultur gemacht hat. Also ist - so beurteilt - letztendlich nur die Natur als erste Kultur bis zu ihrer Moderne (dem Höheren Leben, dem Phanerozoikum) nicht dekadent, denn jede Moderne ist dekadent.

Allerdings könnte es auch sein, daß die Natur gar nicht die erste Kultur, sondern bereits selbst schon eine Moderne ist, z.B. die eines Gottes oder mehrerer Götter oder eines Multiversums (**) o.ä. - jedenfalls einer ersten Kultur, welcher auch immer (**). Demnach wäre die Natur nicht das, was die meisten Historiographierten darunter verstehen, und auch nicht die erste Kultur, sondern die zur ersten Kultur gehörige erste Moderne, die zur zweiten Kultur werden und deshalb die Dekadenz in die Welt bringen konnte. Das, was die meisten Historiographierten „Natur“ nennen, wäre dann nämlich eine Kultur in vollem Umfang und nicht mehr wie das Göttliche der erste und deswegen „unbewegte Beweger“ (Aristoteles). Wir hätten dann die wahre Natur erst noch oder wieder einmal neu zu definieren oder nur an sie zu glauben.

„Das führt doch zu nichts“, könntest Du jetzt vielleicht sagen, aber das ist in bezug auf die Erkenntnis falsch, denn jede Erkenntnis hat auch eine praktische Seite. Und Theorien werden um so mehr gebraucht und mißbraucht, je neutraler sie sind. Meine Theorie z.B. könnte sowohl von jeder extremen als auch von jeder nichtextremen Partei und auch sowohl von der einen als auch von der anderen extremen Partei gebraucht und mißbraucht werden. Es kommt darauf an, sich dagegen gegebenenfalls vehement zu wehren. Auch das ist ein hinreichendes Argument dafür, auf Erkenntnis zu setzen - koste es, was es wolle.

***

18:11 E-Brief

Kult-Uhr
Nicht nur für Dich ist „Globalisierung der moderne Name babylonischer Kolonisierung“ (**). Deine Aussage über die Globalisierung teile ich insofern, als ich ja weiß, was gemäß Deiner Kulturtheorie das „Babylonische“ (**) bedeutet. Abgesehen davon, daß meine Kulturtheorie anders als Deine ist und ich mich insbesondere einer anderen Begrifflichkeit bediene, beurteile ich die Globalisierung ähnlich wie Du. Nicht nur deshalb mache ich auch einen Unterschied zwischen Globalisierung und Globalismus; denn die Globalisierung ist Ausdruck einer jeden Kultur, die einer Meta-Kultur untergeordnet ist, aber der Globalismus bedeutet nur die 12. Phase einer jeden Kultur. Außerdem ist die Globalisierung, wie das Wort und sein grammatischer Gebrauch schon verraten, ein Prozeß von wahrscheinlich längerer Dauer; der Globalismus ist dagegen trotz seiner Dynamik, die sogar viel größer ist als die der Globalisierung, von nicht so langer Dauer wie die Globalisierung. Wir leben heute in der Phase des abendländischen Globalismus (**), der selbst wiederum eingebettet ist in 4 menschliche Gobalisierungen:
(1.) Menschliche Globalisierung anthropisierungskultureller Art, denn die Anthropisierungskultur (Menschwerdungskultur, „Menschenkultur“) ist, wie ihr Name schon verrät, eine Kultur und schon seit sehr langem auch eine Metakultur. **
(2.) Menschliche Globalisierung historisierungskultureller Art, denn die Historisierungskultur (Neanthropinenkultur) ist, wie ihr Name schon verrät, eine Kultur und schon seit langem auch eine Metakultur. **
(3.) Menschliche Globalisierung historiographiekultureller Art, denn die Historiographiekultur ist, wie ihr Name schon verrät, eine Kultur und sogar längst dabei, eine Metakultur zu werden (so wie Deine „Babylonische“ **). **
(4.) Menschliche Globalisierung historienkultureller Art, denn alle Historienkulturen sind, wie ihr Name schon verrät, Kulturen - und auf ganz besondere Art ist die abendländische Historienkultur eine Globalisierung (**). **
Die abendländische Variante fällt deswegen so besonders stark aus, weil die Abendlandkultur auch die 12. Phase (Globalismus) der Historisierungskultur (Neanthropinenkultur) ist und seit 1990 seine eigene 12. Phase (Globalismus) durchmacht. Sie ist also doppelt globalistsich, und globalisierungsverhaftet ist sie ja sowieso schon auf vierfache Weise (siehe oben **). **

 

03.11.2012, 15:21 E-Brief

Dieser angebliche „Kampf gegen Rechts“ ist natürlich kein Kampf gegen Rechts, sondern ein Kampf gegen Opposition - wie immer. Nur ist es heute opportun und sogar auch schon legal, Menschen, die „rechts“ denken, so sehr zu verteufeln, daß das bereits an die frühere Diskriminierung und Verfolgung der Juden erinnert. Was daraus alles noch folgen wird, ist schwer vorhersagbar - wie immer. Viele der heutigen Oppositionellen stehen politisch zumeist auch gar nicht „rechts“, sondern entweder in der „Mitte“ (das Konservative ist ja übrigens von seinem Ursprung her eindeutig die Mitte, also das „Normale“) oder „links“ im Sinne von „ex-links“, d.h. letztere haben - wie Sie - die „Seite“ nur deshalb gewechselt, weil sie eine Opposition zu jener Macht bilden wollen, die ihnen nicht nur suspekt, sondern mittlerweile unerträglich und brandgefährlich geworden ist. Oppositionelle, zu denen ich selbstverständlich auch Sie und mich zähle, gelten also wie automatisch dann als „rechts“, wenn diejenigen, die die Macht haben, sich völlig unautomatisch als „links“ einordnen. Anders gesagt: Unsere heutigen Politiker sind gemäß ihrem eigenen Sprachgebrauch - also im Sinne der Politkorrektheit - „links“, also muß ihre Opposition „rechts“ sein. Das klappt deshalb so vorzüglich, weil die Politiker Diener des Globalismus sind und aufgrund der europäischen, ja der gesamten weißen Geschichte die Argumente und Gegenargumente auf ihrer Seite zu haben glauben (um so zu glauben, müssen sie sich erst einmal kräftig selbst belügen), denn die nichtweiße Lobby sitzt ihnen ja ständig im Nacken.

Nur ein Beispiel: Wer heute die Leistungsträger politisch vertreten will, will eigentlich „nur“ genau das tun, was im 19. Jahrhundert die Linkssozialisten taten, als sie als Arbeiterbewegung das Proletariat politisch vertraten, um es vor der Verelendung zu schützen. Damals war das nur teilweise legal (in Deutschland war es übrigens zuerst legal). Und heute? Die Leistungsträger gehören heute fast ausschließlich der Mittelschicht an. Wenn es also legitim und legal sein soll, das heutige Prekariat (das Proletariat gibt es ja so wie im 19. Jh. nicht mehr), also die leistungsverweigernde Unterschicht politisch zu vertreten, dann muß es ja wohl erst recht legitim und legal sein, die leistungstragende Mittelschicht politisch zu vertreten. Letzteres ist aber heute de facto nicht möglich! Die diesbezügliche Lüge aller Parteipolitiker ist die Aussage, sie seien „Vertreter der Mitte“ - sowohl der politischen Mitte (obwohl die doch eigentlich konservativ und auch deswegen ja gemäß parteipolitischer Lüge als „rechts“ gilt) als auch der soziologisch-wirtschaftlichen Mitte (also der Mittelschicht, doch die wird in Wirklichkeit gar nicht vertreten, weil sie ständig ausgebeutet wird). Die globale Oberschicht beutet unsere Mittelschicht aus! Die Ausbeutung kommt also - wie immer - der Oberschicht zugute, obwohl zunächst auch noch der Unterschicht, weil die Oberschicht noch auf Scheinsolidarität setzen muß. Die Oberschicht tut also immer noch genau das, was im 19. Jh. (und z.T. auch noch im 20. Jh.) den „Kapitalisten“ unterstellt worden war: Ausbeutung einer der Oberschicht untergeordneten Schicht.

Ich zitiere mich ausnahmsweise selbst:

„Die Ausbeutung der Mittelschicht (**|**|**|**) kommt sowohl der Oberschicht als auch der Unterschicht zugute, und wenn das Nationale, ja die gesamte kulturelle bzw. rassische Gemeinschaft tabuisiert wird, kommt das all jenen, die dieses Tabu nicht betrifft, zugute. Daher auch das verlogene Gerede der »Multikulturalisten« und »Genderisten« von »Brüderlichkeit« bzw. »Schwesterlichkeit« (vgl. oben: »Synthesis«). Es sind ja insgesamt 93% der Menschheit, die davon profitieren, daß 7% der Menschheit ausgebeutet werden, wobei mit großer Verlogenheit behauptet wird, die 7% (die weiße Mittelschicht) beuteten die 93% (die globale Unterschicht und die globale Oberschicht) aus, und die größte Verlogenheit ist, daß zu den 93% auch die Oberschicht (rd. 1%) gerechnet wird - Oberschicht und Unterschicht als eine Interessengruppe! Das ist die »Synthesis«!“ (Hubert Brune, Wir sitzen in der Falle, 2001 ff. [**]; ders., Heimlicher Genozid, Ausbeutung der Mittelschicht, in: As der Schwerter, 26.02.2011 [**|**]).

Dieser schleichende Genozid - ob durch Abtreibung (durch sie fehlen den Westlern mittlerweile mindestens 200 Mio. Menschen - deren Nachkommen nicht mitgezählt [**]) oder demnächst durch Krieg - vollzieht sich, ohne daß auch nur ein Westler (Abendländer bzw. Weißer) dagegen etwas unternimmt. Die bemerken das gar nicht!

Ich bin nie so richtig „links“ gewesen (**), abgesehen davon, daß man als junger Mensch und auch als Student für Parolen, die man in modernen Zeiten als „links“ zu nennen pflegt, empfänglich ist - das gilt übrigens insbesondere für den weiblichen Teil dieser Gruppe, weshalb der Feminismus den Globalisten schön ins Konzept paßt. Zwar habe ich nicht wenigen Leuten hin und wieder zugehört, wenn sie „linke“ Sprüche von sich gegeben haben, aber so richtig ernst genommen habe ich die nie. Ich war ihnen gegenüber früher nicht unbedingt feindlich eingestellt, aber sehr vorbehaltlich.

Vielleicht kann man das sogar mit meiner Einstellung gegenüber dem Sport und dem Sportverein vergleichen (vergleichen, nicht gleichsetzen!): Ich spielte und spiele immer noch sehr gern Fußball, Volleyball, Tischtennis, Handball u.v.a. und war als Kind und als Jugendlicher auch im Sportverein - am meisten und am längsten (mit Unterbrechungen) im Fußballverein. So richtig Fan eines Vereins war ich nie, und das wollte ich auch nie sein. Auch als aktiver Fußballer war ich im Grunde nie ein sehr treuer Vereinsanhänger, denn ich habe fast immer nach einer Saison aufgehört, für eine Saison Pause gemacht, dann wieder für eine Saison gespielt u.s.w. - aber immerhin war dieser ständige Wechsel regelmäßig. Ich wurde dafür auch gar nicht kritisiert, weil ich - jedenfalls aus Sicht des Vereins - für den Verein zu wichtig war. Schon seit meiner Kindheit spüre ich einen Freiheitsdrang in mir, der mir immer wieder sagt: „Du, Freigeist, liebst die Freiheit viel zu sehr und verläßt den Vereinsgeist, obwohl du - selbstverständlich - nichts gegen ihn an sich hast, deswegen immer wieder, weil du den Vereinsgeist Vereinsgeist sein lassen möchtest.“ Vereine sind nichts für mich, aber deswegen lehne ich Vereine noch lange nicht ab. Eher im Gegenteil. Ich will nur selbst nicht so gern im Verein sein.

Ich bin auch nie so richtig „rechts“ gewesen (**), abgesehen davon, daß man sich seine politischen „Seiten“ nicht immer aussuchen kann und sich deswegen nicht wundern darf, wenn die Herrschenden einem genauestens vorschreiben, wo man zu stehen hat. Jedenfalls ordne ich mich da ein, wo ich meiner Meinung nach eigentlich immer schon, wenn man von kleinen „Experimenten“ absieht (ich meine das „Zuhören“ [siehe oben] - ich bin nämlich noch jemand, der das Lernen durch Zuhören gelernt hat und es auch als einen Wert noch anerkennen kann), „zuhause“ war: im Konservativen. Daß das heute bereits ein Schimpfwort ist und als „rechts“ angesehen wird, ist eigentlich eine Schande; aber dadurch, daß die „Rechte“ sich dem - nolens volens - auch immer „ein Stück weit“ (hier paßt diese Mode-Redewendung wirklich) angepaßt hat, ist sie tatsächlich von der „Mitte“ zu der „Rechten“ gewandert, zwar nicht weit, aber immerhin (**|**). Ursprünglich ist der „Konservative“ der „Mitte“ zugehörig - das sage ich nicht, weil ich nicht als „Rechter“ eingestuft werden will, sondern weil ich das aus der Geschichte heraus verstehe.

Man fühlt sich wie ein Einheimischer in einem fremden Heimatland: seit Jahrtausenden hier zuhause und trotzdem immer gerade erst eingewandert; denn als Oppositioneller weiß man ja heutzutage nie, mit welcher politischen „Seite“ man verbunden, welchen Diskriminierungen aufgrund dieser „Gesäßgeographie“ man ausgesetzt wird. Ich habe hier in Deutschland noch nie einen „Neonazi“ gesehen. Wenn es die überhaupt gibt, dann sind sie schon sehr anders, als es die Nazis waren, obwohl auch die Nazis nicht einfach nur „rechtsextrem“, sondern eben auch „linksextrem“ waren. Genannt werden diese heutigen Phantome jedenfalls „Neonazis“ oder - noch propagandistischer (!) - „Nazis“. Daß die Herrschenden dazu alle Opositionellen abstempeln und weiterhin noch rigoroser abstempeln werden, ist logisch, und daß das auch gar nicht anders kommen konnte, war mir - ehrlich gesagt - schon als junger Mensch klar. Der NSU-Vorfall ist ein BND-Vorfall (**|**|**|**|**), ein Parteienstaats-Vorfall, beide zurückgehend auf das, was heute im Westen diktiert wird: Globalismus als Totalitarismus, der seinen Aufstieg einer mafiotischen Plutokratie, ja Kleptokratie (**) verdankt und sich zynischerweise auch noch - ausgerechenet (!) - „Demokratie“ nennt, die er nie war und nie sein wird, aber der er immerhin teilweise ebenfalls seinen Auftstieg zu verdanken hat.

Es gibt keinen politischen bzw. gesellschaftlichen Bereich mehr, der noch frei wäre von der dekadenten, nihlistischen Zerstörung der gesamten abendländischen Kultur, der Leistungsfähigkeit abendländischer Menschen und folglich auch der Leistungsfähigkeit aller Menschen. Dieser exponentiell beschleunigte Rückgang der Leistungsfähigkeit ist gewollt.

Wie sehr der Rückgang der Leistungsfähigkeit besonders auch im Bereich der Bildung, die man die einzig wirklich große und bislang genügend ergiebige Rohstoffquelle des Abendlandes nennen mag, bereits fortgeschritten ist und die Verdummung wie ein Krebsgeschwür immer mehr wuchert, möchte ich verdeutlichen, indem ich auf einen Brief verweise, den ich am 24.05.2012 schrieb: **

Einiges kann ich schon vorhersagen, z.B. dies: Den Abendländern wird diese Globalismus-Phase einen hohen Preis abverlangen! Die Abendländer haben auf den „Demos“ verzichtet, ohne den Verzicht bemerkt zu haben. Was vor allem die „Demo“graphie und die „Demo“kratie angeht, so haben die Abendländer das Vergessen oder Verdrängen gar nicht bemerkt. Dieser Preis wird zwar auch schon seit langem bezahlt, aber er wird noch sehr kräftig steigen („anziehen“, wie der Börsianer sagt).

 

13.11.2012, 20:59 E-Brief

A) Deine Aussage zur möglicherweise menschenspezifischen Dummheit geht zurück auf Deine Frage (**|**|**), ob folgender Text von mir ist:

„Auch wenn es unter Umständen noch lange dauern wird, bis die Menschheit ein neues Zuhause gefunden haben wird, so wird aber doch der Weg über die zwei grundsätzlichen Möglichkeiten beschritten werden müssen, wenn die Menschheit nicht (zu) früh aussterben will. Wenn doch, dann wäre es nicht nur definitiv zu früh, sondern eine Dummheit, der selbst die frühesten Menschen nicht erlegen gewesen wären, wenn sie bereits die geistigen und vor allem die technischen Möglichkeiten dazu gehabt hätten, auch im Universum nomadisierend nach Seßhaftigkeit zu suchen.“ **

Ja, selbstverständlich ist dieser Text von mir. Sonst hättest Du ihn dort auch nicht finden können, wo Du ihn gefunden hast. Wenn ein Wort, ein Satz, ein Text nicht in Anführungsstrichen steht, dann bin ich dessen Autor (und wenn ich mich selbst zitiere, dann sogar auch mit Anführungsstrichen!), dann habe ich alle Rechte und Pflichten, die sich im Zusammenhang mit der Autorenschaft ergeben. Ich weiß in etwa, wie Schopenhauer zu dem obigen Zitat textuell Stellung bezogen hätte, aber ich bin auch ein Schopenhauerianer eher so, wie es Nietzsche war, und kehre oder werte den (von Schopenhauer geäußerten) „Pessimismus“ in einen (von Nietzsche geäußerten) „Optimismus“ um - dabei Schopenhauers Verdienste kaum in Frage stellend. Auf denjenigen Text bezogen, für den ich meine Verantwortung übernehmen muß, bedeutet das, daß wir Menschen, weil wir doch da sind, existent sind, in die Welt gehalten sind, also unserem „In-der-Welt-Sein“ (Heidegger) nicht entrinnen können, auch nicht so tun und am besten auch nicht wünschen sollten, als wäre es umgekehrt, und folglich am besten das tun und uns wünschen sollten, was für uns machbar erscheint in dem Sinne, daß wir dabei nicht zu extrem werden und uns selbst zerstören, denn das werden wir ja höchtswahrscheinlich sowieso tun. Außerdem brauchen wir Ziele, und zwar in etwa so, wie insbesondere unsere Vorfahren z.B. Kirchen, Kathedralen und Schlösser über einen Zeitraum von mehreren Generationen hinweg gebaut haben. Man darf dabei eben nicht vergessen, daß es oft zwei, drei oder viel mehr Generationen waren, die das Ergebnis gar nicht mehr erleben konnten (manche Projekte waren sogar Jahrtausendprojekte). Ich stelle also eine Gegenfrage zu DeinerFrage (**|**|**):

Warum sollen gerade jetzt oder auch zukünfig ähnliche Projekte nicht in Angriff genommen werden?
1. mögliche Antwort: Weil die meisten Menschen ohnehin schon zu dekadent sind.
2. mögliche Antwort: Weil die Menschen es nicht können.
3. mögliche Antwort: Weil die Menschen Sünder sind.
4. mögliche Antwort: Weil es eine Dummheit ist, „nicht zu früh aussterben zu wollen“ (**).
Abgesehen davon, daß ich die gestellte Frage für eine auf Moralisierung hinauslaufende und folglich oft rhetorisch verwendete Frage halte, gäbe ich wahrscheinlich folgende Begründungen für die möglichen Antworten: die 1. mögliche Antwort wäre dann meine erstgewählte; die 2. mögliche Antwort ergibt sich aus der ersten; die 3. mögliche Antwort wäre meine nicht gern ausgesprochene; die 4. mögliche Antwort wäre meine letztgewählte, weil eine von Dir diktierte.

Sei mir bitte nicht böse, lieber Heinrich, aber ich kann die 4. mögliche Antwort nicht völlig unterschreiben, weil ich einfach dagegen bin, nicht für das Leben zu sein. Trotzdem täte ich alles dafür, daß Du diese, Deine Antwort auch oder gerade dann aussprechen dürftest, wenn sie die Herrscher dieser Welt verböten. Aber diese Welt ist (noch!) ein wenig anders, und ich bin ein zu sehr lebensbejahender Mensch, als daß ich dafür sein könnte, daß es eine Dummheit der Menschen wäre, „nicht zu früh aussterben zu wollen“ (**). Diese Aussage ist dennoch des Be- und Nachdenkens wert. Auch Schopenhauers relativer Pessimismus und Nietzsches relativer Optimismus sind ja in Einklang zu bringen. Nietzsche war und blieb ein Schopenhauerianer. Schopenhauer war ein Lebensphilosoph - er war sogar der Begründer unserer modernen Lebensphilosophie (**) -, und Nietzsche war auch ein Lebensphilosoph und begründete gemäß meiner Deutung die auf die „Alte Schule“ (**) folgende „Mittlere Schule“ (**), wie ich sie nenne.

B) Deine Aussage zum Multiversum geht zurück auf: „Ich tendiere in der Tat schon eher zu MULTIVERUM.“ **

Bevor ich darauf allerdings näher eingehen kann, muß ich erst einmal wissen, wie ich Deine Aussage zu verstehen habe. Meintest Du damit, daß Du (a) selbst zum Multiversum tendierst im Sinne einer, nämlich Deiner körperlichen Bewegung (durch ein „Wurmloch“ z.B.) oder (b) meine auf der Webseite „Multiversum“ (**) geäußerten Thesen und Argumente sowie gegen die Universum- und insbesondere „Urknall“-Theorie gerichteteten Gegenargumente begrüßt oder (c) das Multiversum unabhängig von meiner Theorie als erkenntnistheoretische Tendenz akzeptierst?

Zu Deiner „Fahrt“ durch ein „Wurmloch“(siehe a) kann ich Dir nur alles Gute wünschen, denn ich weiß nicht, was Dich da und vor allem dahinter erwartet. Wenn es Dir um meine Webseite „Multiversum“ (**) geht, so muß ich wiederum zurückfragen, auf welches Thema bzw. welche Themen Du Dich beziehst (Beispiele: [1.] „Universum begann leer und wird leer enden“; [2.] „Rätsel Entropie“; [3.] „Zeit[a]symmetrie“; [4.] „Zeitpfeil“; [5.] „Zeitspirale“; [6.] „Erinnerung an die Zukunft?“; [7.] „Erinnernungen an die Zukunft“; [8.] „Urknall-Problem“; [9.] „Urknall und Bibel“) und Dir vorschlagen, daß Du mir ein Thema oder mehrere Themen vorschlägst. Wenn Du ein „Multiversalist“ bist, bin ich sehr gespannt auf Deine Antwort(en).

 

25.11.2012, 19:53 E-Brief

In Spenglers Werk „Preußentum und Sozialismus“ (**|**) ist nicht umsonst der Name „Preußentum“ enthalten! Man muß, um diese Geschichte richtig zu verstehen, bei der Reformation oder am besten noch Jahrhunderte früher anfangen, z.B. eben beim Deutschen Ritterorden (**|**|**|**). Obwohl man bei diesem Thema also mit dem Rittertum beginnen müßte, beginne ich ausnahmsweise einmal später, nämlich mit der Reformation bzw. dem Protestantismus und insbesondere dem Pietismus. Der Pietismus entstand - nicht zufällig (!) - zur Zeit der Reformation im Raum der Schwaben, Badener, Pfälzer und gelangte eben durch die ja aus Schwaben stammenden Hohenzollern nach Brandenburg und Preußen. Wenn Sie also lediglich „4 bis 5 Generationen“ (**) veranschlagen, dann sind das bei weitem zu wenige; und wenn Sie den zeitlich relevanten Kern meinen, dann sind das trotzdem zu wenige. Denn man kann nicht eben mal für 4 bis 5 Generationen etwas regeln, in der gesamten Welt dafür bekannt, gerühmt und vor allem beneidet werden und dann plötzlich wieder verschwinden (das plötzliche Verschwinden kann sowieso nur mit [höherer] Gewalt von außen geschehen, wie es ja 1945 geschah, als die Besatzungsmächte in Deutschland alles Preußische zerstörten - dabei hatte zuvor gerade das Preußische den Widerstand gegen den Nationalsozialismus am meisten praktiziert, am zweitmeisten das Militär, das wiederum preußisch ausgebildet war). Man braucht für die perfekte (= preußische, also deutsche) Organisation von Staat, Wirtschaft, Verwaltung u.s.w. allein schon für die Vorarbeit mindestens 3 Generationen (denn: damals war das alles neu [!], man konnte nicht einfach irgendetwas von irgendjemandem kopieren), ebenfalls mindestens 3 Generationen, um sich damit einen Namen zu machen und mindestens 3 Generationen, um den Namen durch den Dreck zu ziehen (denn: während dieser Zeit läuft das Programm ja noch, sonst würde es ja nicht durch den Dreck gezogen werden). Weil Preußen bzw. Deutschland (denn das deutsche Preußen setzte sich ja nach der Beendigung des Deutschen Dualismus als Hauptmacht in Deutschland durch - vorher war ja das deutsche Habsburg, also das deutsche Österreich die Hauptmacht in Deutschland gewesen) für seine Leistungen bereits im 18. Jh., spätestens aber - und was ganz Deutschland angeht - im 19. Jh. für seine gigantischen Leistungen berühmt war, können wir getrost eine Zeit veranschlagen, die mehrere Jahrhunderte umfaßt, z.B. so: 2 Jahrhunderte für die Vorarbeit, 2 bis 3 Jahrhunderte für die Hauptarbeit und wenige Jahre für die Nacharbeit, und zwar deswegen nur wenige Jahre, weil diese „Nacharbeit“ durch die auf Deutschland und die Deutschen Neidischen mit Hilfe zweier Weltkriege und Sigerjustiz vollzogen wurde (normalerweise braucht auch die Nacharbeit mindestens 1 Jahrhundert, wenn nicht sogar ebenfalls 2 bis 3 Jahrhunderte).

Zu Ihrer Aussage: „Vor 1730 und nach 1933 gab es solche fähigen Beamtenapparate nie.“ (**).  –  Noch einmal: In Spenglers Werk „Preußentum und Sozialismus“ ist nicht umsonst der Name „Preußentum“ enthalten! Mir wird immer gnaz kribbelig, wenn ich Ihre Angaben in Jahreszahlen oder Jahren lese [**|**] - auch schon in früheren E-Briefen [**|**]). Ich bitte um Verzeihung für meine Kritik, aber Sie gehen, als wären Sie ein „Geschichtsschwabe“, immer so sparsam mit geschichtlichen Zahlen um, obwohl doch gerade Sie als Geologe es gewohnt sein müßten, in größeren Zeiträumen zu denken. Wahrscheinlich aber haben Sie diese Jahreszahlen gewählt, weil Sie zwei Menschen für den Beginn und einen Menschen für das Ende der weltweit größten politischen Leistungen aller Zeiten im Visier haben: die preußischen Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. (den Großen) und den östereichischen Bürger Adolf Hitler (den Führer). Die Nationalsozialisten haben sich nicht wie Preußen verhalten, aber sie wollten sich das Preußentum zunutze machen - jedenfalls haben nicht sie, sondern Deutschlands Kriegsgegner es abgeschafft: zwischen 1945 und 1949 (offiziell: 1947). Aber selbst diese gewaltsame Abschaffung kann nicht einfach Gehirne, gewachsene Bildung und Ausbildung von bestimmten Menschen zerstören, weshalb später in West-Deutschland die „68er“ Bewegung, die ja in Wahrheit eine Bewegung der „Frankfurter Schule“ war und ist, die Zerstörung besonders wirksam vorantrieb und weiterhin vorantreibt. Das dauert eben!

Also: Vielleicht ist tatsächlich schon seit 1947 das Preußentum nicht mehr so rchtig lebendig, doch ich glaube, daß es zwar den ersten Dolchstoß durch Deutschlands externe Kriegsgegner 1947 erhalten hat, daran aber noch nicht gestorben ist, sondern sich von dem zweiten Dolchstoß durch die „Frankfurter Schule“ als Deutschlands interne Kriegsgener bis heute noch nicht erholt hat. Weitere Gründe, die aber mit den genannten einhergehen, sind die mittlerweile bis ins Nirwana fortgeschrittene Wohlfühlgesellschaft und alle anderen Begleitphänomene des heutigen, oft auch - nicht ganz zutreffend - als Spätkapitalismus bezeichneten Globalismus.

5 Völker des Abendlandes

Meiner Meinung, aber mehr noch meiner Forschung nach ist das Preußentum ähnlich alt wie die anderen beiden wahren Sozialismen, also das, was Spanier, Engländer und Deutsche (vor allem: Preußen) allein nur hervorgebracht haben. Und das kann auch gar nicht anders sein. Denn wenn sie später entstanden wären, hätten sie sich noch nicht (weil zu früh) oder nicht mehr (weil zu spät) weiterentwickeln können. Zu welchem Unsinn sich ein moderner Sozialismus entwickeln kann - weil er eben zu spät (nämlich in der Moderne i.e.S. **) entstanden ist -, zeigen die Entwicklungen in Frankreich während der „Bürgerlichen Revolution“ (z.B. bei Babeuf u.a.) und dann später in der Sowjetunion. Spengler ging es in seinem Werk „Preußentum und Sozialismus“ (**|**) auch darum, auf diese unterschiedlichen Entwicklungen hinzuweisen. Er tat das nicht so deutlich, wie ich es tue, aber allein schon die folgenden drei Sätze schrieb Spengler nicht einfach aus Spaß: „Drei Völker des Abendlandes haben den Sozialismus in einem großen Sinne verkörpert: Spanier, Engländer, Preußen (nicht zufällig die »östlichsten« [»jüngsten«, »frischesten«] der Deutschen! HB). Von Florenz und Paris aus formte sich der anarchische Gegensinn in zwei andern: Italienern und Franzosen. Der Kampf beider Weltgefühle ist das Grundgerüst dessen, was wir als neuere Weltgeschichte bezeichnen.“  (Oswald Spengler, Preußentum und Sozialismus, 1919, S. 26 **). Für den Aufbau solcher Sozialismen braucht man - wie schon gesagt - mehrere Jahrhunderte, und für den Abbau solcher Sozialismen braucht man ebenfalls mehrer Jahrhunderte (normalerweise! **) und auch Feinde (außen und innen), aber die gibt es ja sowieso immer.

 

29.11.2012, 20:26 E-Brief

Es kommt aber auch auf die Wortwahl an, denn anders als Du behaupte ich nicht, daß Zahlen „real“ (**) seien, sondern im Bewußtsein verankerte Phänomene, von denen wir nicht wissen, ob sie real sind oder nicht. Recht hast Du, wenn Du sagst, es sei „unschlüssig, bei Zahlen von einer Erfindung zu sprechen“ (**), aber sie müssen deswegen trotzdem nicht „real“ (**) sein, und was nicht real ist, muß deswegen auch nicht „erfunden“ (**) sein, sondern es reicht völlig aus, wenn sie entdeckt (worden) sind. Ob Gott sie vor uns versteckt hat oder die Natur oder der Mathematiker oder der Historiker oder ... oder ... oder ... - das ist, wie ich meine, deswegen nicht so wichtig, weil wir das nicht wissen, sondern allenfalls glauben können. Zahlen können aber auf das Reale (ich meine damit, verkürzt gesagt, das Materielle in Raum und Zeit) verweisen - ähnlich wie die Logik im Denken und Sprechen - und sind deshalb wohl wirklich, aber nicht unbedingt real. Der Unterschied zwischen der Wirklichkeit und der Realität liegt darin, daß die Wirklichkeit die Möglichkeit miteinschließt, die Realität dagegen nicht. Ein Grund mehr, weshalb wir sehr stolz auf unsere Deutsche Sprache und Deutschland als dem Land der Dichter und Denker sein können, denn keine andere Sprache des Indogermanischen (das Altgriechische ausgenommen, aber das ist ja leider „tot“) und wahrscheinlich auch keine andere Sprache unterscheiden diesen Aspekt und keine anderen Philosophen und Wissenschaftler haben sich darüber so sehr Gedanken gemacht wie die in Deutschland.

Auch kann man meiner Meinung nach nicht „die Erfindung der Geometrie als erste wirkliche Mathematik“ (**) verstehen, weil z.B. auch die einfachsten Rechenarten schon zur Mathematik gehören. Man fragt sich doch manchmal, warum z.B. die Löwen wissen, ob eines oder zwei ihrer Jungen fehlen, denn sie können es registrieren (je nach Intelligenzgrad). Von Geometrie haben aber Löwen keine Ahnung.

Die Erkenntnis als Prozeß ist eine Spiralbewegung. Es ist klar, daß ich das sagen muß, wirst Du jetzt vielleicht denken, denn meine Kulturtheorie ist ja ebenfalls eine Zyklentheorie, in der alles oder fast alles einerseits (scheinbar) der Kreisbewegung und andererseits (scheinbar) der Linearbewegung folgt, woraus sich die Spiralbewegung ergibt (vgl. hierzu auch meinen Text im Kommentar zu Deinem Eintrag in mein Gästebuch [**|**]). Und das kommt doch dem „Schweigen als des Menschen letztes Recht und als die unveräußerlichste Würde, doch noch Recht zu behalten“ (**), schon recht nahe.

 

03.12.2012, 22:15 E-Brief

Warum waren die US-Amerikaner wohl gerade auf DEUTSCHE Techniker und Weltraumforscher aus, von denen Wernher von Braun nur einer von mindestens 2000 (vielleicht sogar 4000!) war? Antwort: Ohne sie wären die US-Amerikaner wahrscheinlich niemals fähig gewesen z.B. zu den Apolloflügen (und deren Höhepunkt: Mondlandung - oder war die sogar nicht echt?) - und wenn doch, dann erst heute (heute aber deswegen wiederum nicht, weil sie am Untergehen sind). Ähnlich sah und sieht es bei den Sowjets [Russen] aus. Deutschland Kriegsgegner haben Deutsche und Deutschland nicht nur bombardiert, sondern auch über andere Wege Deutsche getötet, ausgeraubt, beraubt, ja bestimmte Deutsche (Wissenschaftler und Techniker und all deren Patente) ebenfalls geraubt, Deutschland ausgeraubt - mehr und schlimmer als alle anderen Raubritter zuvor (zusammengenommen!). Deshalb müssen sie uns auch immer wieder ein „schlechtes Gewissen“ diktieren. Verstehen Sie?

 

07.12.2012, 20:02 E-Brief

Wir können ja auch ein Gedankenexperimet wagen und die „Idealisten“ und die „Realisten“ in Analogie setzen zu „Subjekt“ und „Objekt“ und als Schopenhauerianer behaupten, daß die Idealisten etwas näher an der „Wahrheit“ sein müssen, weil sie vom Subjekt ausgehen und deshalb auch den Willen besser beschreiben können, weil der als Ding an sich (vgl. Kant), als erster Beweger (vgl. Aristoteles), als Natur (Naturalisten, Naturwissenschaftler), als Evolutionsprinzip (vgl. Darwin), als Trieb (vgl. Freud) ..., als Gott (Theisten) in allem - also auch in jedem anorganischen und organischen Körper - steckt und als metaphysisches Wesen die physische Welt bestimmt, weil er die Welt ist (vgl. Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, 1818 **). Schopenhauer ging ja von zwei Sätzen aus:
1.) Die Welt ist an sich Wille. **
2.) Die Welt ist für mich Vorstellung. **
Wenn die Welt an sich Wille und auch Vorstellung ist, wie Schopenhauer sagte (**), dann haben nur diejenigen die ohnehin nur geringe Möglichkeit zur Erkenntnis des Willens, die ihn in sich spüren, denn der Wille erscheint ja nicht und kann folglich auch kein für die Erkenntntnis relevantes Objekt sein. Schopenhauer war selbst weniger ein Idealist, aber diesbezüglich stimmte er den Idealisten zu.

Wenn aber die Realisten (Du nennst sie „Materialisten“ **) zu Idealisten und die Idealisten zu Reallisten werden, dann kann sich das soweit zuspitzen, wie Du es beschrieben hast: „der Traum wird »real« erlebt und die Realität wird »traumatisch« erfahren“ (**), wobei „»traumatisch«“ (**) und „idealistisch“ nicht so eng miteinander verbunden sein müssen, wie Du es hier zu suggerieren scheinst.

Du arbeitest ja als Ingenieur („dem Inschenör ist nix zu schwör“ **) und hast wahrscheinlich noch nie daran gadacht, diesen Beruf aufzugeben. Dennoch könnte auch genau der Dein Trauma sein oder werden, obwohl er für Dich ein Traum war oder ist. Wenn das der Fall sein oder werden würde, dann würden für Dich Traum und Trauma nahezu zu Synonymen geworden sein: Du würdest dann ihre Bedeutung nur noch durch die erlebte Geschichte voneinander trennen können.

Weißt Du, wohin der Wille Dich früher trieb, heute treibt und zukünftig treiben wird?

 

12.12.2012, 16:00 E-Brief

Da hast Du Dich ja schön herausgeredet, weshalb ich es also noch einmal versuche: Wenn Du Dein momentan bestreiktes Arbeitsverhältnis einfach nicht mehr haben würdest, also auch nicht als Möglichkeit (wir erinnern uns: die Wirklichkeit schließt die Möglichkeit mit ein, die Realität schließt sie aus), dann würden für Dich doch Traum und Trauma zusammenfallen (**); denn Du hast diesen Beruf ja nicht gewählt, weil Dich jemand dazu gezwungen hat, obwohl Du ja glaubst, daß die Realität „sich uns ... als Gewalt aufzwingt“ (**). Leserlich sieht das aber alles sehr deprimierend aus, was Du da so an Buchstaben zusammengefügt hast.

Was bestreikt Ihr denn eigentlich?

Schopenhauer hast Du aber falsch verstanden, wenn Du den Willen und den Trieb voneinander trennst. Auch liegst Du falsch mit Deiner Behauptung, der Wille sei „emanzipiert“ (**). Der Wille braucht sich nicht zu emanzipieren - er ist von nichts und niemanden abhängig. Ich bin ja von Schopenhauer ausgegangen. Für Schopenhauer war der Wille das, was vor ihm Kant das „Ding an sich“ genannt hatte. Wenn Freud später daraus einen „Trieb“ machen sollte, so ist Schopenhauer dafür nicht verantwortlich, obwohl Schopenhauer und Nietzsche (dieser besonders) für Freud die Ideengeber waren (Freud wäre ohne sie ungefähr das gewesen, was eine Hupe ohne Fahrzeuge ist). Der Wille ist frei, aber der menschliche Wille - also das, was die meisten Menschen (in ihrem Wunschdenken) meinen, wenn sie vom „Willen“ sprechen - ist nicht frei, wie schon gesagt (**|**). Wäre es anders, gäbe es nicht die Ideologie als eine der modernen Religionen, die Menschen dazu veranlassen soll, an ihren „freien Willen“ zu glauben. Es ist tatsächlich so wie mit den anderen Glaubenssystemen. Aber es ist ein Unterschied, ob man z.B. auf das Christentum mit Nihilismus reagiert oder auf die modernen Religionssysteme, die ja selbst erst durch Nihilismus entstehen konnten. Hieran möchte ich nur erinnert haben, bevor Du Dich jetzt wieder der Antwort hingibst, ich begäbe mich „jetzt aber ins Nihilistische“ (**). Eher ist nihilistisch, wer vom „freien Willen“ des Menschen träumt, an ihn glaubt.

 

29.12.2012, 07:20 E-Brief

Ich habe den „Weltuntergang“ und Weihnachten gut überstanden und warte nun auf den vierten und - vorerst (!) - letzten Akt: den kalendarischen Jahreswechsel.

Haben auch Sie die Weihachtstage gemäß der Tradition verbracht? Ich weiß gar nicht, wie ich Sie auf dieses Thema ansprechen kann, weil ich mich noch gut an eine Ihrer Aussagen erinnere: „Ich als alter Heide feiere allerdings nicht die Geburt des Herrn, sondern die Sonnenwende. Bin ein Sonnenanbeter, allerdings nicht im Hochsommer, das ist wieder mal typisch!“ (**). Also: Wie haben Sie die Sonnenwendfeier verbracht? Ich hoffe doch, daß diese Feier für Sie ein großes Fest ist. Für mich ist es das ja sehr. Und Weihnachten als die Geburt des Herrn Jesus Christus wurde ja nicht zufällig auf den Tag der Sonnenwende - damals war es noch der 24.12. (!) - festgelegt. Auf diese Weise konnten die Christen aus den Wüstengebieten ihre Religion den Heiden aus den Waldgebieten näherbringen. So haben sie es ja mit fast allen Feiertagen gemacht, z.B. auch mit dem ebenfalls ursprünglich germanischen Ostern, um ein weiteres großes Fest zu benennen, denn Ostern und Weihnachten sind bekanntlich die beiden größten Feste des Christentums.

Wie wäre es mit einem Spengler-Zitat? Ich habe da gerade eines parat:

„Das Wesen aller Kultur ist Religion; folglich ist das Wesen aller Zivilisation Irreligion. Auch das sind zwei Worte für ein und dieselbe Erscheinung. Wer das nicht im Schaffen Manets gegen Velasquez, Wagners gegen Haydn, Lysippos gegen Phidias, Theokrits gegen Pindar herausfühlt, der weiß nichts vom Besten der Kunst. Religiös ist noch die Baukunst des Rokoko selbst in ihren weltlichsten Schöpfungen. Irreligiös sind die Römerbauten, auch die Tempel der Götter. Mit dem Pantheon, jener Urmoschee mit dem eindringlich magischen Gottgefühl ihres Innenraums, ist das einzige Stück echt religiöser Baukunst in das alte Rom geraten. Die Weltstädte selbst sind den alten Kulturstädten gegenüber, Alexandria gegen Athen, Paris gegen Brügge, Berlin gegen Nürnberg, in allen Einzelheiten bis in das Straßenbild, die Sprache, den trocken intelligenten Zug der Gesichter (**) hinein irreligiös (was man nicht mit antireligiös zu verwechseln hat). Und irreligiös, seelenlos sind demnach auch diese ethischen Weltstimmungen, die durchaus zur Formensprache der Weltstädte gehören. Der Sozialismus ist das irreligiös gewordene faustische Lebensgefühl; das besagt auch das vermeintliche (»wahre«) Christentum, das der englische Sozialist so gern im Munde führt und unter dem er etwas wie eine »dogmenlose Moral« versteht. Irreligiös sind Stoizismus und Buddhismus im Verhältnis zur orphischen und vedischen Religion, und es ist ganz Nebensache, ob der römische Stoiker den Kaiserkult billigt und ausübt, der spätere Buddhist seinen Atheismus mit Überzeugung bestreitet, der Sozialist sich freireligiös nennt oder auch »weiterhin an Gott glaubt«.“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, S. 458-459 **).

In einer Anmerkung zu dem „intelligenten Zug der Gesichter“ (**) heißt es dann:

„Man beachte die auffallende Ähnlichkeit vieler Römerköpfe mit denen heutiger Tatsachenmenschen amerikanischen Stils und, wenn auch nicht so deutlich, mit manchen ägyptischen Porträtköpfen des Neuen Reichs.“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918, S. 459 **).

Jetzt wird es noch interessanter:

„Dies Erlöschen der lebendigen inneren Religiosität, das allmählich auch den unbedeutendsten Zug des Daseins gestaltet und erfüllt, ist es, was im historischen Weltbild als die Wendung der Kultur zur Zivilisation erscheint, als das Klimakterium der Kultur, wie ich es früher nannte, als die Zeitwende, wo die seelische Fruchtbarkeit einer Art von Mensch für immer erschöpft ist und die Konstruktion an Stelle der Zeugung tritt. Faßt man das Wort Unfruchtbarkeit in seiner ganzen ursprünglichen Schwere, so bezeichnet es das volle Schicksal des weltstädtischen Gehirnmenschen, und es gehört zum Bedeutsamsten der geschichtlichen Symbolik, daß diese Wendung sich nicht nur im Erlöschen der großen Kunst, der gesellschaftlichen Formen, der großen Denksysteme, des großen Stils überhaupt, sondern auch ganz körperlich in der Kinderlosigkeit und dem Rassetod der zivilisierten, vom Lande abgelösten Schichten ausspricht, eine Erscheinung, die in der römischen und chinesischen Kaiserzeit viel bemerkt und beklagt, aber notwendigerweise nicht gemildert worden ist. (**).“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, S. 459 **).

Kommen wir also gleich auf das Thema Unfruchtbarkeit zu sprechen:

„Und nun geht aus der Tatsache, daß das Dasein immer wurzelloser, das Wachsein immer angespannter wird, endlich jene Erscheinung hervor, die im stillen längst vorbereitet war und jetzt plötzlich in das helle Licht der Geschichte rückt, um dem ganzen Schauspiel ein Ende zu bereiten: die Unfruchtbarkeit des zivilisierten Menschen. Es handelt sich hier nicht um etwas, das sich mit alltäglicher Kausalität, etwa physiologisch, begreifen ließe, wie es die moderne Wissenschaft selbstverständlich versucht hat. Hier liegt eine durchaus metaphysische Wendung zum Tode vor. Der letzte Mensch der Weltstädte will nicht mehr leben, wohl als einzelner, aber nicht als Typus, als Menge; in diesem Gesamtwesen erlischt die Furcht vor dem Tode. Das, was den echten Bauern mit einer tiefen und unerklärlichen Angst befällt, der Gedanke an das Aussterben der Familie und des Namens, hat seinen Sinn verloren. Die Fortdauer des verwandten Blutes innerhalb der sichtbaren Welt wird nicht mehr als Pflicht dieses Blutes, das Los, der Letzte zu sein, nicht mehr als Verhängnis empfunden. Nicht nur weil Kinder unmöglich geworden sind, sondern vor allem weil die bis zum äußersten gesteigerte Intelligenz keine Gründe für ihr Vorhandensein mehr findet, bleiben sie aus. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, S. 678-679 **).

Die nun eigentlich folgenden Absätze sind genauso bedeutsam wie der hier zuletzt aufgeführte. Ich habe sie aus Platzgründen weggelassen.

Das Thema ist aktueller denn je.

 

- 2013 -

28.02.2013, 21:11 E-Brief

Ist die Welt vielleicht doch nur Wille und Vorstellung? Ist der Wille das „Ding an sich“ (**)? Ist alles Objektive nur bezüglich des Subjektiven - und also Vorstellung? Ist die Welt deshalb einerseits Wille und andererseits Vorstellung, weil wir das „Ding an sich“ nicht erkennen können und das Subjekt ebenfalls nicht?

Wenn wir wie Goethes „Faust“ wissen wollen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“ (**), so werden wir zwar stets zu einem Ergebnis kommen, aber dieses Ergebnis wird nie der Weisheit letzter Schluß sein können, weil wir eben das „Ding an sich“ nicht erkennen können. Denn wenn wir die Welt - z.B. gemäß Schopenhauer als Wille oder als Vorstellung - zuletzt doch nicht erkennen können, dann können wir auch nicht erkennen, was sie im Innersten zusammenhält. Aber: Wir wollen es!

Kann uns nur noch der Verzicht retten?

„Von Schopenhauer könnte der Satz stammen: Nur die Verzweiflung kann uns noch retten; er hatte freilich nicht von Verzweiflung, sondern von Verzicht gesprochen. Verzicht ist für die Modernen das schwierigste Wort der Welt. Schopenhauer hat es gegen die Brandung gerufen.“ (Peter Sloterdijk, Philosophische Temperamente, 2009, S. 95 **).

Schopenhauer ist der Erfinder der Evolutionstheorie, wie sie über Darwin bekannt geworden ist: als Darwinismus (**). Auch kann Schopenhauer als der Erfinder der Chaos- und der Systemtheorie, ganz sicher jedenfalls auch der Theorie über die „vernunftfreie Energie- und Triebnatur des Seins“ (**) und der Herrschaft des Arationalen gelten. Schopenhauer ist ein abendländischer Skeptiker bzw. Skeptizist - der erste moderne (i.e.S. **) Skeptizist des Abendlandes, ein Lebensphilosoph; er hat den Buddhismus nach Europa gebracht und ist einer der ersten Nihilisten des Abendlandes.

Im Satz vom zureichenden Grunde (**) sah Schopenhauer eine vierfache Wurzel, nämlich:
(1.) den Satz vom zureichenden Grunde des Werdens (**|**|**|**);
(2.) den Satz vom zureichenden Grunde des Erkennens (**|**|**|**);
(3.) den Satz vom zureichenden Grunde des Seins (**|**|**|**);
(4.) den Satz vom zureichenden Grunde des Handelns bzw. des Motivs (**|**|**|**).
Schopenhauer ist eine wichtige Persönlichkeit in der Geschichte der Philosophie bzw. der Kultur des Abendlandes - trotz oder wegen der Tatsache, daß er „aus der der abendländischen Vernunftkirche ausgetreten ist“ (**). Anton Mesmer, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Arthur Schopenhauer, Eduard von Hartmann und Friedrich Wilhelm Nietzsche sind die Namen für die wahre Urheberschaft der späteren, unberechtigterweise auch auch noch „Theorie des Unbewußten“ genannten Psychoanalyse Freuds. Freud hat nur „abgekupfert“ und sich anschließend feiern lassen, während er es ständig und bis zu seinem Tod nötig hatte zu leugnen, „seine Theorie“ abgeschrieben zu haben. Nicht Freud, sondern Mesmer, Schelling, Schopenhauer, von Hartmann und Nietzsche sind die Urheber, Erfinder, Entdecker der Psychoanalyse!

Wer wie Schopenhauer meint, daß der Spaß „des Einen“ dazu führe, daß das Leben „des Anderen“ beginnen, ja daß dieser „Andere“ deswegen leben müsse (Motto: Weil einer Spaß hatte, muß ein anderer Leben), so ist das für einen optimistischen bzw. naiven Menschen zwar nicht leicht zu verstehen, aber „dennoch“ nicht falsch. Man muß das freilich nicht so beurteilen, aber man kann es so beurteilen.

Von Schopenhauer stammt ja auch die Aussage, daß der Mensch zwar wohl wissen könne, was er will, aber nicht wollen könne, was er will. Diese Aussage hat später auch z.B. Albert Einstein beeindruckt.

 

06.03.2013, 00:29 E-Brief

„Weltraumfahrt“ (**).  –  Ich glaube ohnehin, daß die Menschen zu einer bemannten Weltraumfahrt bald nicht mehr in der Lage sein werden, weil die Politik und besonders die Bildungspolitik seit „1968“ eine negative Selektion (vgl. „Survival of the UNfittest“) ist und den USA nur deshalb eine erfolgreiche Weltraumfahrt gelingen konnte, weil sie aus Deutschland die Techniker und Wissenschaftler um Wernher von Braun - genauso wie die Patente und andere wichtige Dokunmente sowie Sach- und Geldwerte u.v.a. „beschlagnahmen“, also stehlen konnten! Die US-Amerikaner selber hätten das ohne ihren 2.-Weltkrieg-Sieg wahrscheinlich deshalb nicht mehr hinbekommen, weil sie wegen Deutschlands Vorsprung in allen Bereichen (**|**|**) mehrere Jahrzehnte gebraucht hätten, um den Stand der deutschen Wissenschaft und Technik zu ereichen, und dann wegen der bis dahin sich längst ereignenden Dysgenik (**|**|**|**) nur noch versagt hätten. Und tatsächlich: Seit jene geklauten Deutschen mit deren Wissen, Technologie, Patente u.v.m., denen die US-Amerikaner (wie übrigens auch die Russen!) ihre Weltraumfahrt ausschließlich verdanken, tot sind, ist in den USA und in der Sowjetunion (heute: Rußland) in der Weltraumfahrt nichts wirklich Neues mehr geschehen. - Gerade weil mir die menschliche Leistungsfähigkeit ganz besonders wichtig ist, habe ich zu diesem Thema übrigens mehrere Beiträge und Kommentare geschrieben (**|**|**|**|**|**). Verschwenden sollte man das Geld der Steuerzahler allerdings niemals - in dem Punkt sind wir uns einig, lieber Heinrich! Interessant ist nur die Antwort auf die Frage, zu welchem Zweck die meisten - mittlerweile fast alle (!) - Finanzierungsmittel verschwendet werden!

„Hilbert“ (**)  –  Daß Hilbert im Vergleich zu anderen „Großen“ oder „Genies“ nicht so häufig erwähnt ist (**), ist wirklich nicht angemessen; er hat - wie andere auch - viel mehr verdient. Trotzdem sollte man nicht die Bedeutung von Personen mit der Häufigkeit der Nennung von Namen dieser Personen verwechseln, wie man ja auch grundsätzlich Quantität mit Qualität nicht verwechseln sollte (was leider gerade in modernen Zeiten der Fall ist). Wenn ich beispielsweise einige Personen häufig nenne, bedeutet das nicht zwangsläufig, daß sie auch genauso bedeutend sind.

Ich habe bei meinen Analysen über meine Webseiten (und damit meine ich hauptsächlich die Textdateien meines Webangebots) herausgefunden, daß beispielsweise die Kategorien „Natur“ und „Kultur“ auch in ihrer Quantität unterschiedlich zu bewerten sind (folgend zitiere ich mich selbst): „Die Kategorie »Kultur« hat die meisten Seitenverweise - aber: Quantität allein ist nicht entscheidend, vor allem deshalb nicht, weil z.B. für die Kategorie »Natur« nicht so sehr viel Text und also auch nicht so sehr viele Verweise benötigt werden wie z.B. für die Kategorie »Kultur«. Wer Qualität haben und dennoch vergleichen will, merke sich z.B. folgende Faustregel: Ein Anteil an Verweisen für die Kategorie »Natur« sagt wissenschaftlich ungefähr viermal (!) mehr aus als ein Anteil an Verweisen für die Kategorie »Kultur«.“ **

Ein anderes Beispiel für die Gefahr der Verwechslung von quantitiver und qualitativer Bedeutung geht aus meinem „Verzeichnis der Oberstichwörter / Stichwörter“ (**|**) hervor: manche Oberstichwörter / Stichwörter wären bei einem ausschließlich an der Quantität orientierten Urteil und andere bei einem ausschließlich an der Qualtität orientierten Urteil völlig falsch bewertet. Beispielsweise ist das Oberstichwort „Politik“ (**) quantitativ gut gerüstet, weil es von allen Oberstichwörtern die meisten Verweise beinhaltet (**); es ist aber qualitativ - d.h. bezüglich des Inhalts meines Webangebots bzw. meiner „Botschaft“ - noch nicht einmal oder gerade so bedeutend wie der Durchschnitt aller Oberstichwörter. Der Grund liegt darin, daß Phänomene nicht auf gleiche Weise und schon gar nicht mit gleichem Aufwand und Ausmaß beschreibbar, erklärbar bzw. verstehbar sind. Ein nicht geringer Teil dessen, was z.B. zur Beschreibung des Phänomens „Politik“ gehört, ist tautologisch, pleonastisch, redundant, überflüssig, aber trotzdem muß man es viel, also mit großer Quantität, beschreiben, um es gut, also mit großer Qualität, erklären zu können. In dieser informationsmäßigen und/oder didaktischen Begründung kann übrigens auch die gegen die Herrschaftszensur gerichtete Opposition enthalten sein, die ebenfalls relativ viel an überfüssiger Quantität erfordert.

„Kleptokratie“ (**)  –  Die Kleptokratie betrifft den ganzen Globus! Eine größere und unmenschlichere und also verbrecherischere Kleptokratie hat es in der gesamten Menschheitsgeschichte noch nicht gegeben!

 

07.03.2013, 00:11 E-Brief

Wer - außer den Deutschen - war denn in dem genannten Zeitraum wirklich in der Lage zur Weltraumfahrt? Keiner! Die Antwort ist wirklich eindeutig! Niemand - außer den Deutschen - war dazu in der Lage. Der Stand von Wissenschaft und Technik der Deutschen (auf Weltrang 1 [**|**|**]) und der Stand von Wissenschaft und Technik der US-Amerikaner (auf Weltrang 2) lagen weit auseinander, nämlich - um es einmal in Zeiteinheiten auszudrücken - mindestens ein halbes Jahrhundert. Um Deutschland seinen Weltrang 1 streitig zu machen, hätte der Weltrangzweite USA ein halbes Jahrhundert gebraucht, und nur der Tatsache, daß US-Amerika der Hauptsieger des 2. Weltkrieges war, haben die US-Amerikaner es zu verdanken, daß sie dafür weniger Zeit benötigten.

 

19.03.2013, 19:37 E-Brief

Ich möchte aber noch etwas sagen zum manchmal notwendigen und manchmal nicht notwendigen Mißverhältnis von Quantität und Qualität (**|**). Wie ja aus der Statistik zu meinen Verzeichnissen (**) hervorgeht, sind Namen (**|**|**), Oberstichwörter / Stichwörter (**|**|**), Kategorien (**|**|**|**|**|**|**), ja sogar Verzeichnisse, Ober- und Hauptverzeichnisse (**) nicht immer so zu bewerten, wie es das Verhältnis bzw. Mißverhältnis von Quantität und Qualität vorzugeben scheint. Der Grund für meinen vor Jahren getroffenen Entschluß, eine solche Statistik zu erstellen, lag darin, einen Vergleich anstellen zu können, denn Vergleiche führen fast immer zur Feststellung von Ungleichheiten. Ein Urteil darüber, wer im Ranking (**) warum welchen Rang innehat, kann nur dann, wenn man diese Unterscheidung in der Bewertung berücksichtigt, auch angemessen bzw. gerecht ausfallen.

Wenn also in meinen Textdateien z.B. der Name „Marx“ (**|**) häufiger genannt wird als der Name „Schopenhauer“ (**|**), so heißt das eben nicht oder nicht unbedingt, daß für mich Marx bedeutender als Schopenhauer wäre (**). In Wirklichkeit ist nämlich für mich Schopenhauer wichtiger als Marx. Aber rein textuell ist es dennoch so, daß für mich Marx bedeutender als Schopenhauer ist bzw. sein muß, weil ich mich aufgrund der weltweit häufigeren Verwendung seines Namens mehr mit ihm als mit Schopenhauer beschäftige bzw. beschäftigen muß (muß: weil ich gegen das durch die Medien verbreitete Diktat der Herrschenden anschreiben muß, das Marx zwar nicht direkt, wohl aber indirekt, nämlich durch seine Nachfolger - vor allem die der Frankfurter Schule - diktiert!).   –  Oder wenn z.B. beim Oberstichwort „Politik“ (**|**) sehr viel mehr Stichwörter aufgelistet sind als z.B. beim Stichwort „Evolution“ (**|**), so bedeutet das eben nicht oder nicht unbebingt, das für mich Politik bedeutender als Evolution wäre. In Wirklichkeit ist für mich Evolution bei weitem bedeutender als Politik. Aber rein textuell ist es dennoch so, daß für mich Politik bedeutender als Evolution ist bzw. sein muß, weil ich mich aufgrund der weltweit häufigeren Verwendung dieses Wortes und des dazugehörigen Themas mehr mit Politik als mit Evolution beschäftige bzw. beschäftigen muß (muß: weil ich gegen das durch die Medien verbreitete Diktat der Herrschenden anschreiben muß, das die Themen diktiert, in diesem Fall: die Politik auch dann zum Thema erhebt, wenn es um Evolution geht!). Diese Beispiele sind nur sehr wenige unter vielen. Es sei deswegen hier einmal nur eine Nebenfrage erlaubt, wer eher da war: Herrschende oder Beherrschte?

 

28.03.2013, 21:39 E-Brief und 22:00 E-Brief und 22:46 E-Brief und 23:59 E-Brief

21:39 E-Brief

Das Interessante an den Vergleichen ist ja auch, daß im außerwissenschaftlichen oder außerphilosophischen Bereich es - ausgerechnet (!) - stets die Gleichheitswahnsinnigen (Egalitaristen u.s.w.) sind, die das Vergleichen erzwingen, was zu immer mehr Ungleichheit führt, ja führen muß bzw. führen soll. Die Egalitaristen produzieren die meisten Ungleichheiten - wahrscheinlich deshalb, um danach an ihnen „herumzudoktern“, um noch mehr Ungleichheiten zu produzieren, um danach an ihnen noch mehr „herumzudoktern“ zu können, um noch viel mehr Ungleichheiten zu produzieren u.s.w. u.s.w. u.s.w. - das wird eine Endlosschleife, weill es die Anwendung einer rekursiven Regel ist (vgl. Rekursivität).

Eine rekursive Regel ist ein Regeltyp - z.B. A => B (A) -, der formal dadurch gekennzeichnet ist, daß dasselbe Symbol sowohl links als auch rechts vom Pfeil auftritt. Hier ist A das rekursive Element, das gewährleistet, daß die Regel auf sich selbst angewendet werden kann; denn immer, wenn das Smbol A erreicht ist, kann man an seiner Stelle wieder den ganzen Ausdruck rechts vom Pfeil einsetzen.

Die Gleishheitswahnsinnigen werden erst dann gestoppt werden können, wenn ihr Nihlismus (auch Egalitarismus ist - wie übrigens auch seine „Brüder“ [Liberalismus und Fraterinatrismus] - im Grunde nichts anderes als Nihilismus) keine Bühne mehr haben wird. Diese Zeit wird kommen!

Das kann man sogar physikalisch erklären, denn gemäß dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik kann die Entropie in geschlossenen Systemen niemals abnehmen und nur unter Anwendung von Energie vorübergehend ausgetrickst werden. Wenn aber dazu keine oder nur in unzureichendem Maße Energie zur Verfügung steht, dann hat die Entropie gewonnen, d.h. sie nimmt zu. So ist z.B. der Mensch ein sterbliches Lebewesen, denn wir wissen, daß er stirbt, und auch dann, wenn es tot ist, zerfällt er weiter, und zwar solange, bis gar nichts mehr von ihm übrig ist, währenddessen die Entropie weiter zugenommen hat.

Je mehr ein System von der physischen Struktur entfernt ist, desto schneller zerfällt es dann, wenn es keine Möglichkeit zur Gewinnung von Energie mehr hat, um der Entropie widerstehen zu können. Daß dies also um so mehr für Systeme wie Ideologien gelten muß, ist evident. Wenn also der Gleichheitswahnsinnige keine Energie mehr findet, um seine Ideologie per Diktat und Zensur durchzusetzen, dann wird es ziemlich plötzlich sehr still um ihn. Die Energie und deren Ersatzmittel - z.B. Rohstoffe, Geld, Kreditkarten, Banken, Staat, Werte (zu denen auch die Ideologien gehören) und Normen (Gesetze), um z.B. Steuern und Abgaben zu erzwingen, u.v.a. Machtmittel - stehen immer nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Auf die alten folgen die neuen Machthaber.

Wenn also die Linken (sie sind ja die Falschen, wie man nicht zuletzt aus dem Bekleidungssoziolekt weiß) keine Möglichkeit mehr haben, den Neid und das Ressentiment zu schüren, dann ist ihnen der Boden als die Begründung für ihren Gleichheitswahns entzogen, mit dem sie ihren nicht gleich (!) großen, sondern etwas größeren Größenwahn nähren müssen.

***

22:00 E-Brief

Zu einer Aussage bei Wikipedia über D. Hilbert (**):

„Am 20. November 1915, fünf Tage vor Einstein, reichte Hilbert eine Arbeit zur allgemeinen Relativitätstheorie ein, die zur Einsteinschen Theorie äquivalent war, allerdings ohne die Einsteinschen Feldgleichungen, die aber in Hilberts Variationsprinzip enthalten sind. Seine Arbeit erschien jedoch erst nach der Einsteinschen Arbeit. Hilbert hat niemals die Urheberschaft für die Allgemeine Relativitätstheorie beansprucht, und einen öffentlichen »Prioritätenstreit« zwischen Einstein und Hilbert gab es nicht. Verschiedene Wissenschaftshistoriker haben jedoch sehr wohl über die Priorität spekuliert. Während zum Beispiel Fölsing behauptet, daß Einstein möglicherweise von Hilbert beeinflußt wurde, haben umgekehrt Corry/Renn/Stachel die eigenständige Vervollkommnung der Gleichungen durch Hilbert aufgrund einer Entdeckung im Jahre 1997 angezweifelt .... **

Man weiß von vielen Fällen, daß der eine vom anderen abgekupfert und abgeschrieben und sein ganz Leben damit zugebracht hat zu leugnen, dies getan zu haben. Ich nenne nur 4 Beispiele: (1.) Marx, der von Hegel abgeschrieben hat; (2.) Darwin, der von Schopenhauer abgeschrieben hat oder zumindest haben könnte; (2.) Freud, der von Schopenhauer und Nietzsche abgeschrieben hat; (4.) Einstein, der von Hilbert abgeschrieben hat oder zumindest haben könnte.

Dies sollte man nie vergessen!

***

22:46 E-Brief

Zu Carl Friedrich Gauß (**):

Für mich ist Gauß der größte Mathematiker aller Zeiten!

***

23:59 E-Brief

Wann haben denn Franzosen schon einmal Türken gestoppt? Das war doch immer umgekehrt. Bei jedem Krieg, den das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, zu dem u.a. auch die Schweiz, das damalige Österreich, die gesamten Niederlande, Norditalien und fast drei Viertel der Westhälfte des heutigen Frankreichs gehörte, gegen die Türken bzw. gegen das Osmanische Reich kämpfen mußte, war es Frankreich, das mit den Türken verbündet war. Warum wohl? Es wollte seinen Erzfeind Deutschland bekämpfen, in dem es sich mit dessen aktuellen Feind verbündete. Das kennen wir doch. Das läuft doch immer so. „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ - eine Logik, die jeder Herrscher kennen muß, wenn er nicht sofort sterben will. Die USA haben es mit allen und jedem ihrer Gegner so gemacht: z.B. vor, im und nach dem 1. Weltkrieg mit Deutschland, Österreich, Türkei, vor, im und nach dem 2. Weltkrieg mit Groß-Deutschland, Italien (zuletzt auch ohne Italien), .... bis hin zu den Kriegen mit dem Irak (Saddam Hussein, usprünglich und lange Zeit ein Freund der USA) und Afghanistan (Osama bin Laden, usprünglich und lange Zeit ein Freund der USA) .... u.s.w. u.s.w. u.s.w. ...!

 

29.03.2013, 19:35 E-Brief und 22:39 E-Brief

19:35 E-Brief

Die Wissenschaft ist schon lange käuflich!

Dem Universum ist es egal, dem Sonnensysten ist es egal, ja der Erde selbst ist es sogar egal, ob die Erde sich erwärmt oder erkältet („Gesundheit!“), denn das Erdklima hat sich immer schon verändert, manchmal sogar so sehr, daß es gar nicht vom Wetter zu unterscheiden gewesen ist, denn bekanntlich ändert sich das Wetter in vergleichsweise sehr viel kürzeren Zeitabständen als das Klima, sofern eben das Klima nicht seine durch Katastrophen ausgelöste Ausnahmephasen hat.

Dem Ausbeuter - und das sind heute in erster Linie die Globalisten - ist es aber nicht egal, ob und wie sehr die restlichen 99% bis 99,99% der Menschheit (zählen die Globalisten vielleicht schon gar nicht mehr dazu?) ausbeuten können, indem sie eine Lüge nach der anderen erzählen, um sich zu bereichern, also noch mächtiger, als sie ohnehin schon sind, zu werden. Zu diesen Lügen gehört eben auch die sogenannte „Klimalüge“. Ich behaupte nicht, daß das Klima sich nicht ändert. Im Gegenteil. Aber die Ausbeuter suggerieren, als sei der Normalzustand des Klimas ein Stillstand und jetzt der Moment gekommen, an dem der Planet Erde an der von 99% bis 99,99% der Menschheit seit der „Neolithischen Revolution“ und besonders seit der „Industriellen Revolution“ verübten „Sünde“ zugrunde gehen müsse und nur Globalisten - 0,0001% bis 1% der Menschheit - fähig seien, ihren Globus mittels von den „Sündern“ gezahlten Steuern, Abgaben und Ablaßzahlungen sowie Sondersteuern, Sonderabgaben und Sonderablaßzahlungen zu „retten“, von den „Sündern“ zu befreien.

Die Welt wird wieder religiöser werden, damit die Ausbeutung ihrem vorläufigen Ende zugeführt werden kann, obwohl es diesmal vielleicht sogar das endgültige Ende werden könnte. Es ist im Grunde immer wieder dasselbe Phänomen. Für eine gewisse Zeit ist es nur schwach oder zumindest weniger stark und eine andere gewisse Zeit stark bis sehr stark ausgeprägt. Auch deshalb habe ich eine auf Zyklen beruhende Kulturtheorie entwickelt: sie ist mit den seriösen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen vereinbar, und soll es nach meinem Dafürhalten auch sein, weil letztlich auch Kultur auf Natur reduzierbar sein muß.

22:39 E-Brief

Als Freigeist ist man gut beraten, auch Skeptiker zu sein, wenn man es nicht sowieso von Anfang an ist. Weil Sie eben die Evolutionstheorie angesprochen haben (**), so muß ich sagen, daß ich mich gern mit ihr auseinandersetze, aber ich glaube eben auch, daß, wenn man Skeptiker ist, nicht so sehr wie Nichtskeptiker der Gefahr ausgeliefert ist, jedem dahergelaufenen, sich z.B. als „Experte“ ausgebenden und mit und von kriminellen Beziehungen lebenden größenwahnsinnigen Hysteriker zu glauben.

Man muß die Evolutionstheorie insgesamt auch gar nicht ablehnen (ich meine nicht die Darwins, denn die ist ein wenig fehlerhaft, weil sie sich zu sehr auf Malthus stützt und nicht berücksichtigt, daß Lebewesen auch ein Reproduktionsinteresse haben, also zumindest teilweise selber in die Evolution eingreifen können, wenn sie sich gegen oder für Nachkommen entscheiden), um die Fragen beantwortet zu bekommen, die man dem Dasein stellt. Es ist ähnlich wie bei der „Urknalltheorie“, denn auch sie behauptet etwas, was für die Frage, ob man einen Schöpfer annimmt oder nicht, bedeutungslos ist in dem Sinne, daß sie einen Schöpfer zuläßt, ja manche behaupten sogar, auf Gott schließen läßt. Man kann, aber muß den „Urknall“ oder die Evolutionstheorie nicht ablehnen, um metaphysische Fragen beantwortet zu bekommen.

Zu Ihrer Aussage über „das Internet“ (**):

Das Internet mag momentan immer noch einen eher „oppositionellen“ Eindruck machen, aber die Anfangseuphorie ist längst schon weg, und ich fürchte, daß mittel- bis langfristig - für das Internet gelten kürzere Zeitspannen als z.B. für Büchereien - das Gegenteil dessen erreicht sein wird, was anfangs jene Euphorie auslöste. Information nur gegen Zahlung von Geld oder (bald sogar nur noch) Kreditkarten bei gleichzeitiger herrschaftnormierter Gesinnung (wie heute schon zu sehen, besonders exemplarisch bei Wikipedia), Informationssperren bis hin zu Berufsverboten, Gefängnis oder gar Todesstrafe bei Zuwiderhandlungen (was auch immer das sein und heißen mag, entscheiden ja die Herrschenden) - also kurz gesagt: das Internet als esoterischer Medienclub der Herrschenden, ihrer Funktionäre und ihrer sonstwie Herrschaftstreuen. Anfangs jedem zugänglich und weltoffen, wird das Internet immer wieder mehr zum Geheimmedienclub, der es im Kern seit seinem Anfang ist, denn es wurde ja vom Militär bzw. Geheimdienst begründet und entwickelt - eben geheim!

Die sogenannte „Bürgerliche Revolution“ wurde ja anfangs auch stürmisch gefeiert, aber schon, als sie erst wenige Jahre alt war, wurde sie pervertiert. An der Geschichte des Internets läßt sich in kürzerer Fassung sehr gut die Geschichte der Moderne, obwohl die ja noch (noch!) nicht beendet ist, studieren.

 

30.03.2013, 22:39 E-Brief

Wenn Kulturen sich noch im Aufbau befinden, dann müssen sie u.a. auch eine Bildungsschicht aufbauen (im Abendland geschah dies zuerst durch Mönche in den Klöstern, dann durch deren Nachfolger, das Bürgertum), und wenn die Kulturen mit ihrem Abbau beginnen und sich lieber als Zivilisationen (**) verstehen wollen, dann beginnen sie auch mit dem Abbau der Bildungsschicht, mit dem Nihilismus, zerstören alle vormals aufgebauten Werte, allen voran das Bildungssystem, aber eben auch das Glaubenssystem, das Moralsystem wie überhaupt das gesamte traditionelle Kollektivsystem (Ehe, Familie bis hin zu Nation und Kultur [**]) - das geschieht so sicher, daß es als ein „Gesetz“ der Natur gelten kann.

An die Stelle der „Natur“ kann man auch „Gott“ setzen, denn letztlich kann kein Naturwissenschaftler und auch kein Naturphilosoph erklären, was genau Natur „ist“, warum es sie „gibt“, warum sie „existiert“ (übersetzt: hineingehalten ist / wird).

 

05.04.2013, 12:51 E-Brief

Besonders interessant ist ja auch die bei EIKE-Klima-Energie.eu veröffentlichte Einleitung zu dem Aufsatz von Jürgen Langeheine. Ich zitiere daraus:

„Problematischer wird es schon, wenn man, wie es der »Club of Rome« unmißverständlich zum Ausdruck bringt, die Zukunft der Menschen auf der Erde, einschließlich Rohstoffversorgung und Klimakontrolle erst mit einer Erdbevölkerung von ca. 2 Milliarden Menschen für gesichert hält - und damit heute bereits ca. 5 Milliarden Menschen ihre Existenzberechtigung auf der Erde abspricht!“ (Jürgen Langeheine, Energiewende: Der dritte Weg zum Sozialismus, veröffentlich bei EIKE-Klima-Energie.eu, 2013 Langeheine).

In Ergänzung dazu zitiere ich aus einem von Gunnar Heinsohn am 10.02.2003 gehaltenen Vortrag in Hannover, in dem er u.a. sagte:

„Von den 6,25 Milliarden Menschen des Jahres 2003 (genau: 6240739158 am 31. Juli 2002) wurden 4 Milliarden in den 35 Jahren nach 1968 geboren, als die weltweite Bewegung der 68er begonnen und schon sich für ganz besonders zahlreich, jugendlich und wirkungsmächtig gehalten hatte.“ (Gunnar Heinsohn, Warum werden sie zu Kriegern?, Vortrag, 10.02.2003 **).

Die Nach-1968-Geborenen waren im Jahre 2003 die Unter-35-Jährigen und stellten damals gemäß Heinsohns Aussage 64% der Weltbevölkerung - dieser Anteil dürfte heute größer sein, vielleicht ungefähr 70%, womit wir bei den oben angesprochenen 5 Milliarden Menschen wären, denen der „Club of Rome“ laut Langeheine „ihre Existenzberechtigung abspricht!“ (**). Gemäß Heinsohns Analyse stellen insbesondere die männlichen 15-bis-24-Jährigen eine Gefahr dar; seit längerem schon trägt für Heinsohn „der Hauptgegner der Weltmacht ... nicht mehr den Namen bestimmter Nationen, sondern heißt - auf Englisch - Youth Bulge (Jugendüberschuß; HB) und wird noch auf »Jahrzehnte« hinaus Gefahrenpotential für die USA entfalten. Ein »Jugendboom« bzw. die überproportionale Ausstülpung (Bulge) der Alterspyramide bei den 15-24-Jährigen ist immer dann gegeben, wenn diese zehn Jahrgänge mindestens 20% und die fünfzehn Jahrgänge der Kinder (0-14-Jährigen) mindestens 30% der Gesamtbevölkerung ausmachen. In den vierzig Spitzenländern des Jugendbooms der islamischen und schwarzafrikanischen Welt wird der Anteil der 15-24-Jährigen in den kommenden fünfzehn Jahren sogar um die 30% ausmachen.“ (**). Was die Weltmacht - von den technisch überlegenen Waffen des Westens und dessen Möglichkeit zum Kauf von nichtwestlichen Soldaten einmal abgesehen - mit ihren egomanisch, familienlos, hysterisch und konsumorientiert, kurz feministisch erzogenen „Individuen“ gegen diesen Hauptfeind unternahm, unternimmt und unternehmen wird, ist schon seit langem kein Geheimnis mehr.

 

08.04.2013, 21:17 E-Brief

Mich würde ... interessieren, was Sie zu folgendem Text, der sich auf einer meiner Internetseiten befindet (**), sagen:

Kult-Uhr
Was aber die abendländische Kultur selbst betrifft, so wird die jetzige Phase nach ihrer Vollendung auch über alle folgenden Phasen regieren, weil es nach dem erreichten Cäsarismus oder Globalismus keine kulturelle Form mehr geben wird, auch keine kulturell-zivilisatorischen Formen, sondern nur noch rein zivilisatorische Formen, also kulturelle „Formlosigkeiten“. Nach der endgültigen Cäsarismus-Verfassung (am Ende dieser Phase, also frühestens gegen Ende des 21., spätestens gegen Ende des 23. Jahrhunderts!) wird die ebenfalls endgültige Zweit-Religiosität herrschen, weil der wieder dominant gewordene Glaube eine auf die eigene kulturelle Tradition aufbauende „Neu-Religion“ begründet haben wird. Die Frage, ob nebenbei auch noch eine „Neu-Kultur“ aus einem befruchteten Ei geschlüpft sein wird, um sich bald danach auch einzunisten, wird dann beantwortet werden können, und zwar von denjenigen, die „Doppelzeichen“ auch als solche deuten können. **

Es ist durchaus möglich, daß der Tiefpunkt der abendländischen Kultur, der ja gleichzeitig den Höhepunkt ihrer Zivilisation darstellt, dadurch erreicht werden wird, daß die menschlichen Superorganismen (Organisationssysteme [**|**]) die Menschen als (mehr oder weniger selbständige) Einzelwesen besiegt haben werden, daß also Menschen für sich allein nicht mehr lebensfähig werden sein können, sondern nur noch in Abhängigkeit vom Nutzen der ihnen übergeordenten Organisationssysteme - ähnlich wie sie selbst als vielzellige Organismen den in ihnen arbeitenden Zellen keine Selbständigkeit, keine eigenen Rechte zugestehen, sondern auschließlich Pflichten im Sinne „selbstverständlicher“ Aufgaben (Arbeiten) abverlangen. Dann wird „der Mensch“ nur noch so dasein, „wie man ihn braucht“ (Martin Heidegger). Wenn es wirklich dazu kommen wird (und dafür gibt es nicht wenige Anzeichen), dann wird das auch der Beginn einer neuen Kulturform sein (**), es ei denn, daß das Projekt bis dahin oder danach scheitern wird - dann würde es allerdings auch kein Zurück zur Menschheit mehr geben können! Vielleicht sollte man Kulturen ohnehin auch so verstehen, daß sie - weil sie letztlich zerfallen müssen und bis dahin gegen den Zerfall, gegen die Zuhahme an Unordnung bzw. Entropie ankämpfen und keine Kompetenzverluste erleiden wollen - versuchen, eine höhere Hierarchieebene an selbstproduktiven Systemen (**) zu erreichen, indem sie allein schon aus Kompetenzverlustängsten (**) heraus und auf Kosten der Umwelt immer mehr zu großen Imperien heranwachsen, bis sie die Welt umspannen (vgl. Globalismus). Die abendländische Kultur ist die erste Kultur, die das wirklich erreicht hat. **

Begleitet oder sogar überlagert werden würde der eben beschriebene (**) Prozeß von einem technischen, in dem die Wahrscheinlichkeit, daß die Menschheit, also alle Menschen verschwindern werden, sehr groß ist, zumal bis dahin die Superorganismen mit ihrem politökonomischen System ohnehin bereits die letzten Menschen hervorgebracht haben werden. Sowohl die ökonomischen als auch die technischen Formen sind typisch faustische Formen, also Formen abendländischer Kultur. Wenn sie in die Katastrophe münden werden - und das werden sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (früher oder später!) -, dann wird diese Katastrophe der abendländischen Kultur zu „verdanken“ sein, um es einmal spöttisch zu sagen. So wird beipeilsweise ein zugunsten der Maschinen ausgehender Krieg der Maschinen und/oder Menschenmaschinen gegen die Menschen und/oder Maschinenmenschen dazu führen, daß der letzte Mensch das Licht wird ausknipsen müssen und nur die Maschinenmenschen noch vielleicht ein Chance, am Leben zu bleiben, haben werden, falls die Maschinen bzw. Menschenmaschinen entscheiden werden, sie noch zu brauchen, was allerdings höchst fragwürdig ist, weil Maschinen völlig rationale Wesen sind. **

Daß der Text ziemlich wissenschaftstheoretisch bzw. philosophisch gehalten ist, bitte ich zu entschuldigen, denn durch mein Webangebot zieht ziemlich stringent meine Theorie über Natur, Kultur, Evolution, Geschichte u.s.w.. Falls Ihnen der Text zu theoretisch ist, sagen Sie es mir bitte, dann kläre ich auf - schließlich sind dem Autor die eigenen Gedanken und Ideen doch ein wenig vertrauter als der Leserschaft.

 

09.04.2013, 23:59 E-Brief

Ja, Sie dürfen mich zitieren (**) - allerdings bestehe ich auf die Hinweise in meinem Impressum (**) - mit anderen Worten: Sie müssen jedes Zitat mit einem Verweis („Link“) auf die Originalseite oder auf die Internetadresse meines Internetangbots versehen.

Zu Ihrer Aussage:

„Das scheinen Sie ja schon vor 10 Jahren geschrieben zu haben, (BK Schröder) ich komme mir immer kleiner vor, muß ich sagen. Um zwischen Vorgängen wie der Befruchtung und der Entwicklung der Weltmächte eine, wie man sieht, zutreffende Verbindung herzustellen, braucht es schon etwas Hirnschmalz.“ **

Mein Webangebot ist seit April 2001 „online“. Die Seite, auf der der Text zu finden ist, den Sie meinen, ist eine der ersten, die „online“ verfügbar waren, denn meine Idee für die Analogisierung „zwischen Vorgängen wie der Befruchtung und der Entwicklung der Weltmächte“ (**) stammt noch aus dem letzten Jahrtausend. Den Textausschnitt aber, den ich Ihrer Meinung nach „schon vor 10 Jahren geschrieben“ (**) habe, habe ich im Frühling 2003 verfaßt und veröffentlicht. Er stammt aus der Zeit, als nach der Vernichtung der Zwillingstürme in New York (11.09.2001) der deutsche Bundeskanzler Schröder mit dem Versprechen der „uneingeschränkten Solidarität“ (**) nicht mehr aufzuhören schien und bei der nächsten Vernichtung - der Irak-Vernichtung (Beginn des Krieges: 20.03.2003) - ein „Nein“ (**) vortäuschte, um ein halbes Jahr später die Bundestagswahl gewinnen zu können.

Was die „Spermie Putin“ (**) angeht, so habe ich für Sie einen Text aus meinem Webangebot kopiert:

Was also bedeuten die Umwälzungen durch den letzten Sowjetherrscher Gorbatschov und die seitdem andauernden Reformen seiner Nachfolger in Rußland?  Ist es so, daß die Slawen schon wieder in die Falle des Westens getappt sind? Wenn man den letzten im Ostfrankenreich (also: im Deutschen Reich) regierenden Karolinger Ludwig IV. - „das Kind“ (regierte 900-911) mit Michail Gorbatschov (regierte 1985-1991) und den nach dem Aussterben der ostfränkischen (deutschen) Karolinger von den Großen des Deutschen Reiches in Forchheim gewählten Franken Konrad I. (regierte 911-918) mit dem ersten frei gewählten russischen Präsidenten Boris Jelzin (regierte 1991-2000) vergleichen wollte, dann müßte man den von Franken und Sachsen in Fritzlar zum König gewählten Sachsen, Heinrich I. (regierte 919-936) mit Wladimir Putin (regierte 2000-2008 und 2012-????) vergleichen. Heinrich I. mußte die süddeutschen Stämme durch militärische Drohung und durch Kompromiß zur Akzeptanz seiner Macht zwingen. Die Ungarngefahr bannte Heinrich I. im Jahre 926 durch einen 9jährigen Waffenstillstand, den er für expansive Züge gegen Slawen und Böhmen nutzte; beide gerieten unter Oberhoheit des Deutschen Reiches - 934 auch Teile der Dänen. Nach Aufkündigung des Tributs besiegte Heinrich I. die Ungarn 933 bei Riade mit einem Heer aus allen deutschen Stämmen, wodurch er innenpolitisch das Reich konsolidierte. Außenpolitischer Höhepunkt war 935 der endgültige Verzicht Rudolfs von Frankreich und Rudolfs II. von Hochburgund auf Lothringen. Heinrich I. hat es also geschafft, daß Deutsche Reich zusammzuhalten, aber Putin hat große Probleme, sein Reich zusammenzuhalten. Ob und wie er scheitern oder erfolgreich sein und ob es einen Nachfolger geben wird und mit dem Sachsenkaiser Otto I. („dem Großen“), der von 936 (als König) und von 962 (als Kaiser) bis 973 regierte, zu vergleichen wäre, wird die Zukunft zeigen. Es spricht jedoch vieles dafür, daß der russischen (slawischen) Kultur eher ein ähnliches Schicksal ereilen wird wie der arabischen (magischen) Kultur (**) und daß dem Russentum, das extrem früh auf die Welt kommen und im „Brutkasten“ aufwachsen sollte, in einem vom Abendland beaufsichtigten „Waisenhaus“ die nächsten Jahrhunderte verbringen wird. Das russische Volk wird seine Herrscher weiterhin als „Fremde“ ansehen, so wie das persisch-aramäisch-arabische Volk die hellenistischen Seleukiden als „Fremde“ angesehen hatte. Zwischen ca. 200 und 168 hatte es vielleicht eine Chance zur Realisierung einer Selbständigkeit gesehen, doch seit der Schlacht bei Pydna (168 v. Chr.) wurde das Volk aus den westlichen Teilen des Seleukidenreiches statt dessen nach und nach von einer noch ferneren Macht im Westen - Rom - dominiert, bevor auch der Rest des Seleukidenreiches endgültig unter dieser Macht zusammenbrach, als Pompeius 64 v. Chr. den Osten neu ordnete. (**). Und zwischen 1953 (Tod Stalins) und 1989 haben Teile des sowjetrussischen Volkes sicherlich ebenfalls eine Chance zur Realisierung einer Selbständigkeit gesehen, doch seit dem „Mauerfall“ (1989) wird das Volk aus den westlichen Teilen der Sowjetunion nach und nach von einer noch ferneren Macht im Westen - USA - dominiert, bevor auch der Rest ... (**) ... (**). Doch man soll bekanntlich keine voreiligen Schlüsse ziehen, sondern die Entwicklungen abwarten .... **

Mittlerweile haben Sie mehrfach die „»Vereinigung mit dem heutigen Rußland« als den Ausweg“ (**) angesprochen, und ich habe auf Ihre diesbezüglich erstmalige Erwähnung sogleich mit dem Hinweis auf die „»Heilige Allianz«“ (**) geantwortet. Deutschland (einschließlich Österreich, denn es gehörte bis 1866 und auch wieder von 1938 bis 1945 zum Deutschen Reich, stellte mit den Habsburgern von 1273 bis 1291 [**] und von 1438 bis 1806 [**] und mit Adolf Hitler von 1933 bis 1945 sogar dessen Herrscher) hat ein Bündnis mit Rußland nur selten, dagegen ein Bündnis mit England, Frankreich und den USA fast immer geschadet.

 

10.04.2013, 23:59 E-Brief

Zu Ihrer Aussage:

„Da ich Einstein für einen Idioten halte, der alles erschwindelte, wäre der Platz, den Einstein hat, Burkhard Heim 1000-mal mehr zugestanden.**

Man weiß von vielen Fällen, daß der eine vom anderen abgekupfert und abgeschrieben und sein ganz Leben damit zugebracht hat zu leugnen, dies getan zu haben. Ich nenne nur 4 Beispiele: (1.) Marx, der von Hegel abgeschrieben hat; (2.) Darwin, der von Schopenhauer abgeschrieben hat oder zumindest haben könnte; (2.) Freud, der von Schopenhauer und Nietzsche abgeschrieben hat; (4.) Einstein, der von Hilbert abgeschrieben hat oder zumindest haben könnte.

Wikipedia über David Hilbert (**):

„Am 20. November 1915, fünf Tage vor Einstein, reichte Hilbert eine Arbeit zur allgemeinen Relativitätstheorie ein, die zur Einsteinschen Theorie äquivalent war, allerdings ohne die Einsteinschen Feldgleichungen, die aber in Hilberts Variationsprinzip enthalten sind. Seine Arbeit erschien jedoch erst nach der Einsteinschen Arbeit. Hilbert hat niemals die Urheberschaft für die Allgemeine Relativitätstheorie beansprucht, und einen öffentlichen »Prioritätenstreit« zwischen Einstein und Hilbert gab es nicht. Verschiedene Wissenschaftshistoriker haben jedoch sehr wohl über die Priorität spekuliert. Während zum Beispiel Fölsing behauptet, daß Einstein möglicherweise von Hilbert beeinflußt wurde, haben umgekehrt Corry/Renn/Stachel die eigenständige Vervollkommnung der Gleichungen durch Hilbert aufgrund einer Entdeckung im Jahre 1997 angezweifelt .... **

Wie sehr der Betrug im Leben eine Rolle spielt, zeigen uns ja schon die Schimpansen. Marx und Freud waren Betrüger, weil sie ihre Lehrmeister kopiert und deren Leistungen für sich reklamiert haben - ob das auf gleiche Weise und in gleich hohem Maße auch auf Darwin und Einstein zutrifft, ist zwar nicht sicher, aber doch sehr wahrscheinlich.

 

12.04.2013, 21:17 E-Brief

Diejenigen meiner Textdateien, die Sie bisher so häufig erwähnt haben, sind die ältesten, wie ich Ihnen schon mitgeteilt habe (**). Sie stammen von der Idee her noch aus dem letzten Jahrtausend und von der Veröffentlichung im Internet her aus dem Jahr 2001 (wenige Ergänzungen kamen später noch hinzu).

Seit also mein Theoriegebäude im Internet war (April 2001), war eigentlich mein Internetangebot schon komplett. Trotzdem schob ich immer einige Texte, ja ganze Seiten hinterher, obwohl das eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, weil meine Hauptaussage ja bereits feststand, wie gesagt. Aber wie das so ist im Leben: man findet Gefallen an Veröffentlichungen und stellt immer mehr Texte und Bilder ins Weltnetz.

Eigentlich bräuchte meine Hp eine Nachbehandlung oder Inspektion im Sinne einer Rückbesinnung aus meine ursprüngliche Absicht.

Schon im April 2001, als ich mit der Veröffentlichung begann, hätte ich sie auch schon wieder beenden müssen, denn das Veröffentlichen selbst dauerte ja nicht lange, weil der Text als Theoriegebäude ohnehin im Kopf war und einiges im alten Computer (ohne Internetzugang) sowie in Heften. Doch das meiste - 80% oder sogar 90% - war im Hirn.

Ich muß mir die Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

 

13.04.2013, 22:12 E-Brief und 22:23 E-Brief und 23:48 E-Brief und 23:58 E-Brief und 23:59 E-Brief

22:12 E-Brief

Was Rußland angeht, so vermag ich momentan nicht zu sehen, inwiefern es hilfreich sein sollte, zumal es einfach zu schwach ist. Die militärische Stärke, die es zwar hat, reicht nicht aus, um auch insgesamt so bedeutend zu sein, daß Länder wie die der EUdSSR aus dem Schlamm gezogen werden können, in den uns die Geldfaschisten mit ihren ersten Opfern an „Nationen“ (England, USA) gebracht haben.

Bei vielen Kommentatoren im Internet vermisse ich eh die Komponenten der Ökonomie und ganz speziell des Geldes, wahrscheinlich deshalb, weil sie davon einfach keine Ahnung haben. Jedenfalls lassen sich bei ihnen immer wieder grobe Denkfehler feststellen, die fast ausnahmslos auf mangelndes Verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen zurückzuführen sind.

Das Fach Wirtschaft spielt - nicht zufällig - eine viel zu geringe Rolle im Unterricht.

Die von Ihnen angesprochene „Ignoranz der Massen“ (**) ist zwar bedauernswert, aber so lange nicht zu ändern, wie es den Massen „materiell“ noch einigermaßen gut geht.

***

22:23 E-Brief

Trilaterale Kommission Trilaterale Kommission Trilaterale Kommission

Rußland und - sogar auch - China sind momentan nicht in der Lage, dagegen etwas zu unternehmen. Sie bauen ein Gegengewicht zwar auf - beispielsweise mit der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (**|**|**) als Reaktion auf die Trilaterale Kommission (**|**|**|**|**|**) -, aber es steht zu befürchten, daß bis zu dessen Fertigbau die Globalisten (Glozis) sie noch mehr als jetzt schon unterwandert haben werden und mit ihrer Zersetzung, ihrem „Fraß“ beginnen werden.

***

23:48 E-Brief

Sie haben geschrieben: „Leute wie er dürfen das sagen“ (**). Wobei wir noch nicht einmal „Leute wie die“ sagen dürften, wenn sie etwas dagegen hätten. Es ist genauso wie in den jeweiligen Nationen bzw. Noch-Nationen, weil sie bald keine mehr sein werden, wenn es so weitergeht. Denn in ihnen dürfen die Einheimsichen nichts und die Nichteinheimischen alles - das ist genau der Faschismus bzw. Rassismus, den sie zu bekämpfen immer vorgeben und in Wirklichkeit mehr ausüben als jeder Faschist bzw. Rassist vor ihnen. Wahrscheinlich muß ich Ihnen das nicht extra sagen, weil Sie das selber wissen. Sie kennen ja den Spruch von Ignazio Silone: „Der neue Faschismus wird nicht sagen: »Ich bin der neue Faschismus.« Er wird sagen: »Ich bin der Antifaschismus.«“ Er durfte es ja sagen!

***

23:58 E-Brief

Aber ich wollte Ihnen keine Hoffnug nehmen, Herr FH!

Die Betonung in meinem Satz „Rußland und - sogar aAber ich wollte Ihnen keine Hoffnug nehmen, Herr FH!

Die Betonung in meinem Satz „Rußland und - sogar auch - China sind momentan nicht in der Lage, dagegen etwas zu unternehmen“ (**) liegt auch auf dem Wort „momentan“. Anders gesagt: Das kann sich ja noch ändern. Aber ehrlich gesagt: ich glaube - momentan (!) - nicht daran, zumal in Rußland und in absehbarer Zeit wohl auch in China die demographischen Verhältnisse sehr katastrophal sind und sie sich keine anderen Menschen „kaufen“ können, wie es die Geldfaschisten des Westens können. Ich weiß nicht, wie Russen und Chinesen das schaffen sollen. Sie müssen, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, zumindest teilweise mit dem Westen kooperieren - und das heißt letztlich: sich der harten globalen Konkurrenz stellen, wodurch die demographische Situation noch mehr verschlechtert wird, obwohl sie schon so extrem miserabel ist.

Doch sie haben keine Wahl,
denn das alles ist global.
(Frei nach Soundso).

***

23:59 E-Brief

Zu folgendem Ihrer Sätze noch, Herr FH:

„Auch ist nicht gesagt, ob die Soldaten überhaupt schon jenen moralischen Tiefststand erreicht haben, den man braucht, um auf die eigene Bevölkerung, ihre Mütter, Brüder, Schwestern u.s.w. zu schießen.“ **

Die Glozis können doch jede Menge an Leuten aus anderen Gegenden der Welt kaufen, um sie als Soldaten überall in der Welt einzusetzen. Die von Ihnen angesprochene „eigene Bevölkerung, ihre Mütter, Brüder, Schwestern u.s.w.“ (**) ist eine Größe, die in der Gleichung der Glozis gar nicht mehr vorkommt, nicht einmal als kleine Konstante!

 

15.04.2013, 21:23 E-Brief und 22:16 E-Brief und 23:33 E-Brief und 23:44 E-Brief und 23:56 E-Brief

21:23 E-Brief

Gemäß meiner Kulturtheorie ist es so, daß die Globalismusphase (Befruchtung oder Cäsarismus **) die letzte der zwölf Kulturphasen einer jeden Historienkultur darstellt, was nicht heißt, daß danach die Kultur tot ist, sondern daß sie, weil sie über ihre Zivilisation wieder zurück zur Natur gekommen ist (während sie vorher zwar auch deren Bestandteil war, aber immerhin noch gegen sie ankämpfte, so als wäre die Natur Entropie, was sie ja auch gemäß heutiger Erkenntntnisse der Physik letztlich zu sein scheint), vereist, versteinert, vergreist ist. Trotzdem kann jede Kultur auch vorher schon zerfallen; sie kann also z.B. bereits im „Uterus“ ihrer „Mutterkultur“, während der „Geburt“, der „Kindheit“, der „Jugend“, des „Erwachsenseins“ oder eben erst im hohen „Greisenalter“ zerfallen bzw. „sterben“ - manche erreichen ein Alter wie Methusalem: China und Indien sind die heute noch als Zivilisationen existierenden Kulturen, die ein solches Alter erreicht haben, das Morgenland, obwohl etwas jünger, ebenfalls, und das Abendland wäre genauso alt wie China und Indien, wenn man die griechisch-römische Kultur zum Abendland dazuzählte, was gemäß meiner Einteilung jedoch nicht der Fall ist, aber immerhin erlaubt meine Kulturtheorie eine solche Möglichkeit ebenfalls. Ich zitiere aus einem meiner kulturtheoretischen Texte:

Ob man die antike Kultur (**) nicht getrennt oder doch getrennt von der abenländischen Kultur (**), ob man also beide als nur eine Kultur oder als zwei eigenständige Kulturen versteht, ist zwar nicht so sehr entscheidend; trotzdem sollte man beide Aspekte als Möglichkeiten berücksichtigen. So war vielleicht einerseits die eine Kultur zwar sehr stark verändert worden, wie das Nietzsche annahm und das Christentum der Entkulturierung (**) beschuldigte (**), und dennoch sie selbst geblieben, aber vielleicht andererseits doch „gestorben“, wie das Spengler annahm und hinzufügte: „sie wußte nichts davon“ (**). Beide Male wäre sie durch die „Pseudomorphose“ (**) bzw. den „Synkretismus“ (**) gegangen - das eine Mal deformiert „überlebend“ und bis heute „lebendig“ bleibend , das andere Mal deformiert „sterbend“ bis zum ahnungslosen Tod. Die Frage also, ob man von nur einer Kultur mit dem für viele verlockenden Namen „Europa“ oder von zwei Kulturen mit den Namen „Antike“ und „Abendland“, wie auch Spengler sie nannte (**), ausgeht, lasse ich nur deshalb offen, weil einerseits die Unterschiede so auffallend gegensätzlich sind, daß man nicht an zwei eigenständige Kulturen glauben mag, und die Menschen beider Kulturen auch biologisch sehr eng verwandt sind (**|**), andererseits aber auch die sehr spezifischen „Seelenbilder“ und „Ursymbole“, wie Spengler sie nannte (**|**|**), zu Ergebnissen geführt haben, die die Wahrscheinlichkeit, daß es sich doch um zwei eigenständige Kulturen handelt, steigen lassen. Und wenn es sich sogar um drei eigenständige Kulturen handelt?
Europa, Antike, Abendland
Möglichkeit I*: EINE Kultur* „Europa“*
Möglichkeit II*: ZWEI Kulturen* „Antike“ UND „Abendland“*
Möglichkeit III*: DREI Kulturen* „Europa“ UND „Antike“ UND „Abendland“*
Gemäß meiner Theorie und trotz meiner Akzeptanz der anderslautenden Möglichkeiten ist etwas mehr Spengler zuzustimmen: „Auch die Antike starb, aber sie wußte nichts davon“ (**). Und ich füge hinzu, daß vor dem Tod der Antike, nämlich während des Jahrhunderte dauernden Sterbeprozesses eine neue Kultur im „Uterus“, wie ich es nenne, einer anderen Kultur, der magischen (**|**|**|**|**|**), sich entwickelte: die abendländische, auch faustische genannt (**|**|**|**). Sie hatte ihre „»Ur«-Geburt“ (**) - ich nenne sie auch „Schlüpfung“ (**) - in der Zeit von 20 v.C. bis 150 n.C. (**), in jener Zeit also, in der z.B. Hermann der Cherusker (Arminius [**|**|**|**]) die Römer besiegte und z.B. Jesus ([**|**]) und Paulus (**|**]) lebten und wirkten. Die magische Kultur war „schwanger“, aber sie wußte nichts davon, könnte man Spenglers Satz ins Magische umformulieren (**). Erst im 8. Jahrhundert, also viele Jahrhunderte nach ihrer „»Ur«-Geburt“, hatte die abendländische Kultur ihre „Geburt“ (**|**). Von Spenglers Theorie unterscheidet sich meine vor allem auch bezüglich dieser Thematik .... **

Jetzt werden Sie sich fragen: Warum schreibt Herr Brune mir hier soviel über diesen theoretischen Komplex, wenn ich doch nur wissen will, ob er „mögliche Auswege in der Entwicklung“ (**) sieht? Die Antwort ist, daß diese Möglichkeit erst einmal in Abhängigkeit von der Kulturgeschichte zu finden ist, und weil diese wiederum Teil der Naturgeschichte ist, ist hier fast alles denkbar, nur eines nicht: ein von Politik und Medien suggerierter „Ausweg“, der keiner ist, der noch nicht einmal ein Umweg ist, sondern geradewegs entsprechend der Gesetzesmäßigkeit dahin führt, wohin es schon andere Kulturen geführt hat: in die Bürgerkriege, die in unserem Fall wahrscheinlich sogar tatsächlich global ausfallen werden und mit dem Begriff „Großes Chaos“ (**|**) wohl zutreffend beschrieben sein dürften. Selbst dann, wenn vom Volk keine Gewalt ausgehen wird, wird es so kommen, ja sogar dann erst recht. Wenn danach noch Menschen existieren werden, wird es weitergehen, und zwar entweder (a) auf der alten Kulturbahn (**) oder (b) auf einer neuen Kulturbahn (**), die wiederum entweder (ba) nur wenige oder (bb) alle Menschen umfassen wird - insgesamt habe ich 10 Fälle näher untersucht (**). Diese Zeit nach dem „Großen Chaos“ könnte man auch als Zeit nach der „Reinigung“ (**|**|**|**) oder als Zeit nach der „kulturgenetischen Rekombination“ (**), umschreiben - unter der Voraussetzung allerdings, daß dann noch Menschen existierten werden, wie schon gesagt.

Ich könnte noch viel zu diesem Thema sagen, doch ich belasse es vorerst bei diesen Sätzen.

Wer sich mit der Herkunft beschäftigt, tut dies immer auch wegen der Zukunft.

***

22:16 E-Brief

Hier noch einige Zitate aus einigen meiner Textdateien:

Oswald Spengler stellte bekanntlich dem langsamen Erlöschen der geistigen und künstlerischen Kräfte des Abendlandes und seiner Ableger die immer noch andauernden schöpferischen Fähigkeiten der faustischen Abendländer im Bereich ihrer modernen Technik entgegen. Hierin werde das Abendland, darin war Spengler überzeugt, noch lange Zeit einen unaufholbaren Vorsprung besitzen. Aber eben nur dann, wenn die Gefahr einer Überwältigung durch die „weiße Weltrevolution“ (**), die „farbige Weltrevolution“ (**), das Bündnis beider (**) und einer allzu raschen Aneignung der modernen Technik durch die nichtabendländischen Völker rasch erkannt und mit entschlossen durchgeführten Gegenmaßnahmen bekämpft werde. (Gunnar Heinsohn sagte 2006 im Philosophischen Quartett, Europa habe nur noch die Möglichkeit, sich als Festung zu verteidigen: „und ich weiß nicht, ob Europa das kann.“ **). **

Wir Europäer müssen eine „Festung Europa“ bauen!
Wenn wir das nicht schaffen, dann ist das unser Ende.
Europa darf nicht weiterhin nur ein Imperium bleiben,
sondern es muß eine Nation werden. Ob es das kann?

Indogermanen

Ich befürchte, daß Europa genau das nicht kann, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Europa und das Abendland sind nicht dasselbe, das Abendland hat Nationen entwickelt, und wenn diese Nationen endgültig zerstört sein werden, wird auch das Abendland zerstört sein, so daß eine dann eventuell noch gebaute „Festung Europa“ etwas anders sein wird als das, was wir Abendländer zuvor gebraucht hätten, um uns zu retten. Vielleicht kommt aber die Rettung von außen.

Mit dem antiken Griechenland war es ja ähnlich, nachdem seine Poleis zerstört waren. Erst kam der Hellenismus, der wegen der Eroberungen durch Alexander d. Gr. auch Überfremdung mit sich brachte, und zum Schluß, als Griechenland römisch wurde, war es zwar immer noch Teil der Kultur, aber es war nicht mehr das alte Griechenland. Kein Wunder, daß es aus der „Pseudomorphose“ (**) als christliches Volk wieder herauskam und mit Byzanz dann sogar wieder eine bestimmende Macht werden konnte.  –  Was dem antiken Griechenland geschah, das könnte auf ähnliche Weise auch Europa geschehen. Allerdings setzt das voraus, daß es so etwas wie eine historische Pseudomorphose (das Wort kommt ursprünglich aus der Chemie und Geologie **) gibt - ich nenne sie ja auch „Heirat“/„Ehe“ und „Schwangerschaft“ (**) -, denn wenn keine neue Kultur im Werden ist (siehe z.B.: Osteuropa/Nordasien), wird es sehr wahrscheinlich nicht zu dieser Entwicklung kommen.

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23:33 E-Brief

Die Rettung von außen muß nicht so kommen, daß diese vielleicht entstehende Kultur wirklich entstehen wird, sondern so, daß sie es einfach will, denn dadurch bringt sie Energie mit, die wir uns nutzbar machen können. Auch wenn diese Neukultur letztlich als „Kulturfötus“ absterben würde, könnte ihr vorheriger Kampf ums „Kulturleben“ uns dienen. Wir könnten sie dabei unterstützen und sie uns bei der Rettung unserer kurz vor dem Rentenalter stehenden Kultur. Anders wird es nicht gehen. Wenn nämlich die Welt einigermaßen konform ist - das meine ich auch in wirtschaftlicher Hinsicht (!) -, wird kein Widerstand kommen!

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23:44 E-Brief

Es liegt aber nicht nur an den sogenannten „Eliten, wenn auch hauptsächlich! Wenn die Globalisten und deren Helfershelfer den Weibern ständig sagen, sie sollten keine Kinder haben und dürften sie sogar noch dann abtreiben, wenn sie bereits in die Grundschule gehen, und wenn die dummen Weiber das dann auch noch tun (und obendrein auch noch glauben, das sei „Emanzipation“ - wie dumm ist das denn?), je jünger, desto mehr - ja, dann fällt mir gar nichts mehr ein. Glauben Sie, daß dann noch etwas zu retten ist? Eine solch miserable Entwicklung macht man nur für die Dauer weniger Generationen, denn danach ist auch biologisch mit ihnen nichts mehr anzufangen: die sind schon Wracks, wenn sie auf die Welt kommen.

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23:56 E-Brief

Ja, das stimmt. Aber ich meinte das gar nicht als Kritik an ihnen selbst, sondern an den Situationen, in die sie immer häufiger geraten werden, denn die Zugewanderten aus den islamischen Ländern halten zusammen. Man muß das - es geht leider nicht anders - vor diesem Hintergrund sehen, weil wir diese nur Gewalt als Lösung kennenenden und praktizierenden Einwanderer ins Land gelassen haben. Diesen enormen Unterschied meinte ich. Wie sollen unsere Nachkommen, die kaum Gewalt kennengelernt haben, den Fremdkulturellen, die nur Gewalt kennengelernt haben, gewachsen sein können, wenn darüber immer mehr die Gewalt entscheidet?

Daß das von den Herrschenden so gewollt ist, ist klar. Deshalb sollte man ihnen den Pozeß machen - am besten jahrzehntelang!

 

16.04.2013, 00:19 E-Brief und 16:28 E-Brief und 16:52 E-Brief

Allein schon der Begriff „Recht auf Abtreibung“ ist doch extrem faschistisch (links - also: falsch herum), rassistisch sowieso, weil er menschenfeindlich ist. Diese Weiber haben für ein Leistenkrokodil als Haustier mehr übrig als für ein Menschenkind. Ich behaupte, daß den meisten Weibern noch nicht einmal klar ist, welche Sünde sie da begehen - und gerade deshalb laufen sie dem linken Faschistenstaat noch mehr in die Arme. So blöd sind die! Sie haben recht, Herr FH: Gehirnwäsche! Und von der haben sie obendrein nichts mitbekommen. Sogar dafür sind sie zu doof.

Ursache und Wirkung verwechseln die Linken auch immer.

Wenn seltener abgetrieben worden wäre, stünde nämlich die Frage, ob jemand mißhandelt werden könnte oder nicht, viel weniger im Raum als dann, wenn permanent abgtrieben wird wie im Abendland: TÄGLICH (!) 8000 bis 10000 Abtreibungen in Nordamerika und der EU (Stand: 2010). Das Chaos, das wir dadurch bekommen haben, ist der zeitlich vorgelagerte Teil des „Großes Chaos“ (**|**), das noch auf uns zukommen wird. Und es ist - selbstverständlich - von den Herrschenden gewollt! Der Pozeß, den man ihnen machen muß, wird Jahrzehnte dauern müssen.

Die in immer größerem Ausmaß möglich gewordenen Mißhandlungen und Mißbräuche sind das Produkt eben gerade dieser Menschenfeindlichkeitspolitik namens „Abtreibungspolitik“. Den Frauen wird aber per Gehirnwäsche eingeredet, es sei umgekehrt.

Gäbe es weniger Abtreibungen, hätte man eine demographisch gesunde Bevölkerung, was bedeutet, daß diese sich den Herausforderungen anderer Bevölkerungen stellen und einer menschenfeindlichen Politik viel stärker entgegentreten kann als eine, die seit langem weit unter dem Bestandserhaltungsniveau dahinvegetiert und von anderen, die weit über dem Bestandserhaltungsniveau leben, verdrängt wird, und zwar mit Gewalt - so etwas geschieht nie ohne Gewalt, und zu dieser Gewalt gehören auch Mißhandlungen, Mißbräuche u.s.w., womit die Frage, was Ursache und was Wirkung in dieser Angelegenheit ist, eindeutig beantwortet ist.

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16:28 E-Brief

Der von Politik und Medien ausgeübte Druck ist in Deutschland deshalb viel stärker als anderswo, weil Deutschland alles und jedes, alle und jeden bezahlen muß und auch bezahlt. Zwar müssen einige kleinere Völker auch bezahlen (und in Holland z.B. ist der Pro-Kopf-Anteil dafür ungefähr genauso hoch wie in Deutschland), aber es kommt den Herrschenden natürlich in diesem Fall auf die absoluten und nicht auf die relativen (siehe Pro-Kopf) Geldbeträge an. Deutschland ist das Sozialamt der Welt (**|**) und überhaupt die Melkkuh der Welt, und damit das gewährleistet bleibt, müssen die Herrschenden in Deutschland so einen Druck aufbauen, daß das Deutsche Volk nicht einmal ansatzweise an Widerstand zu denken wagt. Mit Mentalität aus der Geschichte heraus o.ä. hat das überhaupt nichts zu tun, aber die Leute sollen eben glauben, daß es etwas damit zu tun hätte, weil dadurch nämlich die Maulhaltepolitik noch besser funktioniert.

Maul halten und zahlen!

In Deutschland ist es nicht anders als in Österreich bzw., anders formuliert, die Mentalitäten sind gleich (kein Wunder bei der langen gemeinsamen Geschichte!), aber nicht der aktuelle Druck, der auf den Völkern herrscht, denn die Globalisten können auf einen Geldgeber Österreich oder Holland eher verzichten als auf einen Geldgeber Deutschland, weil in dem Fall die absoluten Zahlen (=> „Bezahlzahlen“) entscheidend sind und Deutschland als größtes Land Europas mit riesigem Abstand alles und jeden bezahlen soll und tatsächlich auch bezahlt.

Andesrwo ist es nicht besser!

Den Leuten muß es noch viel schlechter gehen, bevor die wirklich erkennen, was mit ihnen geschieht. Das ist aber überall so. Und wenn Sie jetzt sagen würden, in Italien oder Ungarn oder Frankreich sei das etwas anders, dann sollten Sie bitte vorher bedenken, daß diese Länder in ökonomischer Hinsicht ganz andere und viel größere Probleme haben und deswegen ganz andere Interessen haben müssen, ganz andere Rollen spielen im Spiel namens Globalismus. Sie können dabei auch nationale Karten zücken, die sind natürlich nicht echt, aber das kommt an beim Volk. Verarscht werden die anderen Völker aber genauso. Mit anderen Worten: die Betrüger haben es in den Ländern sogar noch leichter!

Unsere Rolle ist die der Melkkuh bzw. des Sozialamtes der Welt, weil wir alle und jeden bezahlen müssen, weil wir es (noch!) KÖNNEN. Deshalb müssen die Herrschenden mit uns einen anderen Umgang pflegen - Stichwort: „Umerziehung“ u.s.w.. - als mit anderen westlichen Völkern.

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16:52 E-Brief

Ich halte Rußland einfach für (noch) nicht stark genug, denn auch das Rüsten muß bezahlbar sein. Zwar hat Rußland mit Putin, der die aus volksrussischer Sicht desaströsen Zustände, die die Sowjetunion und Jelzin, der Ausverkäufer, hinterlassen hatten, wenigstens ein wenig verbessert hat, einen mehr russischen Präsidenten - wir dürfen ja nicht vergessen: seit der Machtübernahme Peter d. Gr. hat Rußland keinen echt russischen Herrscher mehr gehabt (ich meine das nicht biogenetisch, sondern politisch und „kulturell“, sofern man dieses Wort für rusische Verhältnisse überhaupt benutzen kann). Aber Putin muß sich und sein Land gegen die Bankster abschotten - total!

Es wird enden mit dem „Großen Chaos“, den Bürgerkriegen wie zu Sullas und Cäsars Zeiten!

Aber trotzdem: Putin hat keine andere Wahl bzw.: wir haben keine andere Wahl, als auf ihn oder China zu setzen, wenn es darum geht, daß wir uns nicht weiterhin von dieser Globalmafia ausbeuten lassen wollen. Aber zunächst wird das wohl so weitergehen. Es ist zu spät für eine Loslösung davon.

Uns geht es doch einfach darum, in Ruhe und Frieden mit unseren Familien und Nachbarn leben zu können. Doch genau das bezeichnen die ja auch als „Verbrechen“! Man muß alles umdrehen, um deren Machtkonzept zu erkennen.

 

04.05.2013, 21:53 E-Brief

In gewisser Weise kann Familienpolitik das Gegenteil dessen bewirken, was es angeblich bewirken soll - ich erinnere nur daran, daß die Politiker im gesamten Westen diejenigen Familien, die leistungschwach, also vom Steurzahler (Leistungsstarken) abhängig sind, massiv unterstützen und die Familien der Leistungsstarken damit zerstören. Die westlichen Politiker betreiben also eine soziale Auslese, eine negative Auslese (Stichwort: Survival of the Unfittest); sie züchten sich Dumme und Arme, mit denen sie dann machen können, was sie wollen. Die Leistungsstarken sollen das bezahlen und bezahlen es auch! Die Herrschenden, die übrigens eine kleine Gruppe nur bilden und nicht zu den Leistungserbringern gehören (warum auch?), können sich sogar noch als Wohltäter der Armen bzw. Kommunisten aufspielen.

Beim Thema „Familienpolitik“ / „Bevölkerungspolitik“ muß man verdammt aufpassen! Eines ist so gut wie sicher: Die Globalisten wollen (werden?) die Menschheit reduzieren auf 500 Millionen bis 1 Milliarde. Deshalb die „Familienpolitik“, deshalb die „Geldpolitik“, deshalb die „Energiepolitik“, deshalb die „Agrar(industrie)politik“, deshalb die Klimalüge, deshalb die „Umweltpolitik“, deshalb die „Gesundheitspolitik“ u.s.w.. Die sind nicht einfach „nur“ hinter Geld her - denen geht es um viel mehr.

Es ist auch kein Zufall, daß Malthus Engländer war und der Malthusianismus, auf den auch Darwin sich bezog, immer wieder durchgesetzt wird, obwohl viele seiner Thesen falsch sind. Es ist eben z.B. nicht so, daß kompetente (intelligente, angepaßte, fitte) Lebewesen stets mehr Nackommen haben als inkompetente (nichtintelligente, unangepaßte, unfitte) Lebewesen, wie das Beispiel Homo sapiens sapiens deutlich zeigt, wenn seine Reproduktionsinteressen „modern“ bzw. „zivilisiert“ und nihilistisch sind: dann hat der kompetente Mensch keine oder nur wenige Nachkommen und der inkompetente Mensch - also z.B. dann, wenn er vom Staat, also in Wirklichkeit vom Steuerzahler abhängig ist - viele, ja sehr viele Nachkommen, weil er sie haben darf und der andere, der ihn versorgt, eben nicht. So funktioniert das! So funktioniert der von den Herrschenden - den globalistischen Superorganismen - politisch umgesetzte Malthusianismus als Darwinismus / Sozialdarwinismus, als soziale Selektion / negative Selektion, als Dysgenik (negative Eugenik). So funktioniert Survival of the Unfittest.

 

22.05.2013, 18:26 E-Brief

Sie haben geschrieben: „Wissenschaftlich ist ja alles geklärt ....“

Man muß zunächst unterscheiden: (a) wissenschaftlich im wissenschaftlichen Sinne (das ist eine Tautologie - ich weiß -, aber heutzutage notwendig, um verständlich zu machen, um was es geht); (b) wissenschaftlich im politischen Sinne, also im Sinne des politischen AUFTRAGS (!). Es gibt unter den veröffentlichten „wissenschaftlichen“ Aussagen kaum mehr solche, die nicht von der Zensur („Politkorrektheit“) beeinflußt sind. Das ist traurig. Besonders für Leute wie mich, die an den Wert der Wissenschaft im Sinne vorzensurischer Zeiten glauben möchten, aber nicht mehr können, weil sie es nicht dürfen.

Angebliche, also veröffentlichte „Wissenschaftler“ sind KEINE Wissenschaftler, sondern Funktionäre, und Funktionäre sind Wissenschaftsfeinde. Also sind solche „Wissenschaftler“ Wissenschaftsfeinde.

 

26.05.2013, 12:59 E-Brief

Guten Abend, Herr Friedrich.

Ich will hoffen, daß Sie meine Dankes-Email erhalten haben und möchte mich kurz zum Verständnis dessen äußern, was Sie in meinem Gästebuch erwähnten:

„Nur ganz wenige haben verstanden, wer der echte Jünger war. Das ist leider besonders der Fall unter Deutschen (ich selbst bin Südafrikaner...).“ **

Ich weiß nicht, ob Sie auch in Südafrika wohnen und noch nicht sehr oft in Deutschland waren. Ich war noch nie in Südafrika, und das Bild, das uns Deutschen von Südafrika und den Südafrikanern vermittelt wird, ist garantiert genauso gefälscht und politkorrekt diktiert wie das Bild von Deutschland und den Deutschen in Südafrika. Wenn Sie sich vorstellen, Sie würden in Südafrika öffentlich (öffentlich!) erklären, daß Sie für die und die und die Person wären, wobei alle diese Personen - ob zufällig oder nicht - weißer Hautfarbe wären, dann würde Ihnen wahrscheinlich etwas mulmig werden. Dieses mulmige Gefühl wollen sich die meisten Deutschen genauso ersparen, weil sie nicht auffallen, nicht arbeitslos, nicht gemobbt, nicht psychiatrisiert und sonstwas werden wollen. Deshalb schweigen sie lieber. Das ist auch nicht dumm, nur ist es ärgerlich, jedenfalls für mich und wahrscheinlich auch für Sie (siehe oben: „leider“ **). Sie haben eine Meinung zu Jünger, aber sie äußern sie nicht. Das sieht dann für Ausländer so aus, als wüßten sie von Jünger nichts. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Viele wissen oder ahnen schon etwas über ihn bzw. von ihm, aber sie dürfen es nicht (siehe „Umerziehung“ [**|**]). Dazu kommt, daß andere kein Interesse an ihm haben, was ebenfalls größtenteils der „Unerziehung“, sprich der Zensur zu „verdanken“ ist. Der seit langem schon überbordende Wohlstand spielt dabei ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Rolle.Arschloch.

 

10.07.2013, 14:35 E-Brief

Werter Herr Friedrich.

Einen schönen Urlaub wünsche ich Ihnen!

Ich bin ebenfalls ein Skeptiker, ob von Natur aus oder ein angelernter, das kann ich gar nicht genau sagen. Ich halte jedenfalls die Skepsis (einschließlich Waldgang) für das geistig einzig verbliebene Mittel, den Widerstand - z.B. als Waldgang oder offen im Internet, wie ich es (noch!) tue - in die Praxis umzusetzen. Ich weiß, daß der offen geführte Widerstand - z.B. im Internet - nicht oder nicht das kluge Mittel ist, das Ernst Jünger mit dem Waldgang nahelegte.

Schon in Reaktion auf Ihren Gästebucheintrag vom 25.05.2013 um 00:32 Uhr (**) hatte ich Ihnen ja u.a. von der „Umerziehung“ (**|**) erzählt, die hier seit 1945 vorherrscht. Sie betrifft zwar das gesamte Abendland, aber Deutschland insbesondere, weil Deutschland diese - vor allem wirtschaftliche - Führungsrolle innehat und deswegen aus Sicht der Herrschenden nicht aus ihrem System ausbrechen darf. Mit Deutschland steht oder fällt Europa - das wissen die Herrschenden natürlich ganz genau. Das gilt vor allem für die wirtschaftlichen, politischen, militärischen, ja schon geographischen Gegebenheiten. So sind wir nur noch umgeben von Feinden - in jeder Hinsicht. Am schlimmsten ist es im Inneren, weil das eben besonders gefährlich ist. Auch deshalb schrieb ich: „So funktioniert „Umerziehung“! Da bleibt einem fast nur noch der Waldgang !“ **

Auch ich kannte Jüngers Bücher bisher nur flüchtig und habe erst jetzt vier davon - „Der Arbeiter“, „Der Waldgang“, „An der Zeitmauer“, „Maxima-Minima“ - gelesen. Am meisten begeistert hat mich - selbstverständlich - „An der Zeitmauer“, wie Sie sich denken können. Deshalb möchte ich mich noch einmal ausdrücklich bei Ihnen bedanken, denn Sie haben mich erst auf die Idee gebracht, „An der Zeitmauer“ zu lesen. Sie schrieben: „Das wäre für Sie eine echte Goldgrube!“ (**). Recht haben Sie! Das wäre es!

Ich glaube wie Sie, daß Ernst Jünger selbst sein Buch „An der Zeitmauer“ „als eines seiner wichtigsten Werke“ (**) betrachtete. Man merkt auch beim Lesen, daß er darin regelrecht aufgeht. Zwar habe ich „An der Zeitmauer“ noch nicht bis zum Ende, ja noch nicht einmal bis zur Hälfte gelesen, sondern erst zu ungefähr 40%, aber ich bin vollauf begeistert. Da lag ich ja auch schon vor der Lektüre mit meiner Einschätzung richtig, Jünger einen Spenglerianer zu nennen (**|**), denn ich hatte ja damals noch nichts von ihm gelesen, sondern kannte ihn nur von der Sekundärliteratur her und aus den Medien, bildete also meine Meinung über ihn ohne Lektüre seiner Bücher, und das ist mir offenbar sehr gut gelungen, wie Sie als einer derjenigen, die ihn sogar persönlich kannten (**), meinen: „Ich habe Ihre biographische Informationen über Jünger natürlich durchgeschaut und bin sehr zufrieden mit dem was ich lese! Nur ganz wenige haben verstanden, wer der echte Jünger war.“ **

 

03.09.2013, 22:41 E-Brief

Wirst Du wählen? Wenn ja, dann vergiß bitte nicht, daß es kaum noch normale Politiker gibt, sondern nur noch abnorme, kranke Vollidioten, die nur den tolerieren, der hier auch wirklich alles vernichten will. Außerdem sind sie Befürworter der Päderastie, also des Kindesmißbrauchs. Daß es kein geeigneteres Wort für dieses widerwärtige Verhalten gibt, zeigt selbt schon ziemlich deutlich, daß kein Politiker wirklich etwas dagegen unternehmen will, sondern im Gegenteil ...! Was dieses schreckliche Thema angeht, so sind unter den Parteien die „Grünen“ die schlimmsten - wahrscheinlich werden sie in Zukunft noch von den „Piraten“ überholt werden (würde mich jedenfalls nicht wundern, denn die „Grünen“ waren in ihrer Anfangszeit genauso, wie die „Piraten“ jetzt sind - und mit „»Freiheit« im Internet“ meinen sie ihre eigene Freiheit, also besonders die Päderastie!). Jedenfalls gehören sie zu den größten Verbrechern aller Zeiten - das steht fest. Und die Päderastie gehört - wie jeder andere Kindesmißbrauch auch - zu den größten Verbrechen aller Zeiten. Du und ich hatten das Thema „Päderastie“ ja schon einmal, nämlich am 08.08.2012.

 

10.09.2013, 19:24 E-Brief

Ernst Jünger

Ich bin auch kein Anarchist (niemals!), aber vielleicht ein „Anarch“ bzw. „Waldgänger“, wie Ernst Jünger ihn beschrieben hat (vgl. dazu meinen Kommentar zu einem der Gästebuch-Einträge (**). Dir kann ich es ja sagen, obwohl ich es auch zum Teil öffentlich, nämlich internetmäßig, sage - leider oder auch nicht leider, denn eigentlich soll der Anarch bzw. Waldgänger die Öffentlichkeit aus strategischen Gründen meiden. Seit langem sind Politiker austauschbar, wird die Demokratie uns nur vorgespielt - wie im Kommunismus, weshalb man auch sagen kann, daß 1990 nicht die Deutsche Demokratische Republik (DDR) der Bundesrepublik Deutschland (BRD), sondern die Bundesrepublik Deutschland (BRD) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) beigetreten ist. Die Politiker, besonders die westlichen, sind nur noch Marionetten der Lobbygruppen wie z.B. der Banken-, Geldwäsche-, Energie-, Waffen- und Drogenmafia, mit denen auch alle globalen Institutionen kooperieren (zum Teil sind sie sogar identisch!). Die Demokratie ist seit langem nur noch eine Ochlokratie (Pöbelherrschaft), und eine solche Herrschaftsform kommt der Anarchie in der Tat schon sehr nahe. Hinter dieser Ochlokratie versuchen aber die Geldleute (Plutokraten) und die Wortleute (Mediokraten) ihr „Ding durchzuziehen“, womit sich bereits so etwas wie eine Monarchie andeutet, jedenfalls aber von diesen Leuten bereits eine totalitäre Diktatur praktiziert wird.

Wir können nur hoffen, daß die dadurch unumgänglich gewordenen Katastrophen möglichst moderat ausfallen werden.

Ich glaube ohnehin nicht, daß sich über den Weg von Wahlen etwas wirklich Grundlegendes ändern wird, weil dafür bereits die gesamte Gesellschaftstruktur viel zu sehr durcheinandergewürfelt worden ist (vgl. „Parallelgesellschaften“) und darum die Herrschenden um so reibungsloser herrschen können - divide et impera (teile und herrsche), wie der Römer sagte - und obendrein die meisten, insbesondere die jungen Wahlberechtigten zu unpolitisch, zu konsumorientiert und überhaupt zu verwöhnt, also vom „Vater Staat“ zu abhängig sind, dabei (leider!!!) immer dümmer werdend. Nur der Zufall bzw. Gott oder die Katastrophe kann uns noch retten.

Ich weiß, daß ich einerseits mit meiner Internetplattform dort, wo meine Aussagen die gegenwärtige Politik betreffen, ein Risiko eingehe, aber andererseits dadurch auch anderen Menschen helfe.
Würde ich ihnen nicht helfen, wären meine politischen Aussagen kein Risiko.
Wären meine politischen Aussagen kein Risiko, würde ich ihnen nicht helfen.
Ich habe dabei das Risiko wirklich auf meiner Seite und deshalb auch schon mehr als einmal darüber nachgedacht, ob ich mein WWW-Angebot zumindest bezüglich der politischen Themen drastisch einschänke oder sogar ganz aufgebe. „Du gibst viel zu viel von dir preis und bekommst dafür nichts zurück“, sagte G. mir schon einige Male, aber ich bekomme schon doch nicht selten eine positive Resonanz, z.B. über andere Internetseiten, über das Gästebuch und über die Email-Korrespondenz, die übrigens meistens von den Gästebuch-Einträgen verursacht wird.

 

04.12.2013, 20:26 E-Brief

Lieber Peter Mersch.

Endlich habe ich die Gelegenheit, Ihnen meinen Respekt auszusprechen.

Ich benutze das Internet nur selten. Das wird Sie vielleicht wundern, wenn Sie mein Internetangebot kennen, denn ich habe ein großes Internetangebot; doch tatsächlich: ich bewege mich fast ausschließlich auf der Angebotsseite, jedenfalls um ein Vielfaches mehr als auf der Nachfrageseite. Trotzdem habe ich - allerdings erst vor wenigen Tagen - auch viele der im Internet kursierenden Kommentare von Ihnen oder z.B. von Lulu bzw. Lena bzw. Lena Waider, Jackle, Don Quijote, Sciencevelover, Cosmo Kramer gelesen. Beim Lesen dieser Kommentare hat sich bei mir der Eindruck erhärtet, daß es vielleichtt (und wenn ja: zu meiner Freude!) Sie gewesen sein könnten, der sich am 12.06.2013 (um 21:17 Uhr [**]) und am 16.06.2013 (um 21:50 Uhr [**] und um 23:14 Uhr [**]) mit dem Pseudonym „Salomea Schwarz“ in mein Gästebuch eingetragen hat. Außerdem bin ich beim Lesen Ihrer Kommentare noch mehr in meiner Meinung über Sie bestätigt worden: Sie sind nicht nur intelligent und mutig, sondern mit Recht auch stolz auf das, was sie geleistet haben. Deswegen dürfen sie m.E. auch mit Recht gegen ihre Gegner vorgehen - wenn es sein muß: mit viel Sturheit und Energie, wie Sie bewiesen haben -, denn Ihre Gegner haben viele Probleme, weil sie (a) über zu wenig Intelligenz verfügen, (b) ideologisch verblendet sind und obendrein (c) für die Dummheit, die sie verbreiten (sie können ja auch nichts anderes verbreiten [siehe: a]) bezahlt werden, jedenfalls einige von ihnen. Inoffizielle Mitarbeiter der heutigen Stasi in unserer „geliebten“ Groß-DDR namens Bundesrepublik Deutschland gibt es genug.

„Was Atheos hier durchblicken läßt, ist ganz klar eine faschistoide Einstellung. Was El Schwalmo im Internet betreibt, ist ganz klar Hetze.“ (Don Quijote, 14.02.2013, 16:21 [**|**). Hinzuzufügen wäre noch, daß das jeweils für beide gilt, denn „El Schwalmo“ hat genauso wie „Atheos 2011“ eine faschistoide Einstellung und „Atheos 2011“ betreibt genauso wie „El Schwalmo“ Hetze. Beide sind Ideologen, „Atheos 2011“ der Chef-Ideologe eines Internet-Forums, „El Schwalmo“ sein 1. Generalsekretär und Plünderungsstratege eines Internet-Forums (und was bei „Atheisten.org“ für „Atheos 2011“ und „El Schwalmo“ gilt, das gilt bei „Amazon.de“ für „S. Burt“ und „Popheroe“). Dazu kommen noch weitere Generalsekretäre eines Internet-Forums sowie ein Geheimdienst eines Internet-Forums mit sehr vielen Mitarbeitern bzw. Mitschreibern eines Internet-Forums, auch sehr vielen „Inoffiziellen Mitarbeitern“ (IM’s) bzw. „Inoffiziellen Mitschreibern“ (IM’s) eines Internet-Forums, so daß es kaum noch Menschen gibt, die nicht gemaßregelt, gedemütigt und verhetzt werden, und die wenigen, die es noch gibt und mittlerweile nur noch eine klitzekleine Minderheit (sic!) sind, sind die Opfer - wie immer. **

Ich würde Sie gern mehr unterstützen, Herr Mersch.

Ich habe auch schon überlegt, ob ich meine Zitatesammlung aus meinem Internetangebot entferne, um den bezahlten Schreiberlingen, die einer gefährlichen Ideologie (Neutheologie und etwas mehr sogar schon: Neureligion) kopflos folgen, Befehle von oben wie Maschinen befolgen - eben wie im Kommunismus (der ja übrigens keineswegs verschwunden ist, im Gegenteil: noch nie war er so stark wie heute!) - keine „Bühne“ zu geben.

Mein Motiv dafür, daß ich erstmals 2001 meine zum Teil schon vor 2001 erstellten Texte, Tabellen, Graphiken und Bilder dem Internet zur Verfügung stellte, war der Gedanke, andere teilhaben zu lassen an einem Prozeß, den ich das Auffrischen von Gedanken nennen möchte. Ich schrieb und schreibe immer wieder Gedanken nieder, die sich zu einem Text - eventuell mit Tabellen, Graphiken und Bildern - verdichten, der den Verlust der Gedanken verhindern soll. Mein Hauptmotiv dabei speist sich aus dem Willen zum Wissen, zur Erkenntnis, zur Weisheit - manche mögen diesen Willen auch nur Trieb oder Interesse (Sie z.B., Herr Mersch) nennen. Ein anderes, aber sehr ähnliches Motiv war, über den Weg der Aufklärung bzw. Bildung einen Beitrag gegen die Verdummung zu leisten. Und da die derzeitig zunehmende und zukünftig noch mehr zunehmende Verdummung - genauso wie die derzeitig zunehmende und zukünftig noch mehr zunehmende Verarmung - eindeutig demographische Ursachen hat, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts reichen, sah und sehe ich es als meine Aufgabe an, aufklärerisch zu wirken und dabei auch die „Gegenaufklärung“ zu bekämpfen. Diese ist keine echte Gegenaufklärung, sondern der soziale Begleitprozeß der Verdummung und Verarmung, hinter denen knallharte Interessen (sic!) von Ausbeutern und Plünderern stehen. Mit diesen Ausbeutern und Plünderern meine ich nicht nur Unternehmen bzw. Superorganismen (sic!), sondern auch Staaten bzw. Regierungssysteme. Sie wissen, was sie da tun - ich meine ihre Allesvernichtung - und sind deshalb größere Verbrecher als alle vor ihnen zusammen.

In meinen Aphorismen habe ich mich zu dem Thema selbstverständlich auch geäußert, und nenne - ähnlich wie Sie - als das ethische Hauptanliegen die Generationengerechtigkeit.

Wenn wir das Demographieproblem nicht in den Griff bekommen, dann ist nicht nur sicher, daß sich der Untergang der abendländischen Kultur beschleunigen wird - und das heißt, daß alle (alle!) abendländischen Nationen bald verschwunden sein werden -, sondern auch, daß die Menschheit auf ihr wohl größtes Chaos zusteuern, vielleicht sogar ebenfalls untergehen wird! **

Wenn wir endlich die Wichtigkeit der Demographie mit demselben Faktor heraufsetzen würden, mit dem wir die Wichtigkeit des Klimas heraufgesetzt haben, und gleichzeitig endlich die Wichtigkeit des Klimas mit demselben Faktor herabsetzen würden, wie wir die Wichtigkeit der Demographie herabgesetzt haben, dann würden wir endlich eine nachhaltige, mittel- bis langfristig positiv sich auswirkende Politik betreiben können. Und sonst nicht. **

Nachhaltigkeit muß demographischerseits genauso gewährleistet sein wie ökonomisch-/ökologischerseits. Die beide Seiten betreffende Nachhaltigkeit nennt man am treffendsten Generationengerechtigkeit.

Dafür zu kämpfen, lohnt sich. Wir - Sie und ich - stehen für diesen Kampf. Und das ist auch gut so! Oder?

Ich wünsche Ihnen alles Gute, insbesondere viel Glück und Gesundheit.

 

- 2014 -

04.01.2014, 23:04 E-Brief

Guten Abend, Herr Huber.

Interessant ist u.a. Ihre Aussage, daß „die »gewöhnlichen« Menschen diesen Bestien das alles ermöglichen durch ihr Wegschauen und durch ihr sklavenhaftes Mitmachen“ (**). Das ist in gewisser Beziehung wohl richtig, aber dennoch muß ich Einspruch erheben, weil diese „»gewöhnlichen« Menschen“, wie Sie sie nennen, nicht wirklich die Wahl haben, sprich: nicht wirklich mitentscheiden können (dürfen). Ich weiß, daß ich mit dieser Aussage sehr häufig auf taube Ohren und blinde Augen treffe, aber man sollte doch mehr darüber nachdenken, warum es unterschiedliche Herrschaftsformen gibt. Es gibt sie, damit die jeweils Herrschenden ihre Herrschaft möglichst reibungslos gestalten und verwirklichen können. Die drei großen Herrschaftsformen - Monarchie/Tyrannis, Aristokratie/Oligarchie und Demokratie/Ochlokratie - sind also vom Herrschaftsstandpunkt aus betrachtet gar nicht so unterschiedlich, wie es oftmals scheint.

Was können denn die Menschen der Mittel- und Unterschicht wirklich (wirklich!) ändern? Ich sage: Nicht viel! Und weil zuzsätzlich viel Angst im Spiel ist, wollen sie häufig auch gar nichts ändern. Wenn Sie diese Angst meinen, die überwunden werden soll, haben Sie zwar recht mit der Forderung, aber Sie hätten unrecht mit der Legitimität dieser Forderung. Denn warum sollen Menschen keine Angst haben dürfen? Angst ist nicht schlecht oder sonstwie „negativ“, sondern ein Überlebensmerkmal. Wenn Sie den Menschen die Angst nehmen, nehmen Sie ihnen also einen nicht unwichtigen Teil ihres Überlebensmechanismus.

Wenn Menschen durch Wahlen etwas ändern könnten, wären die Wahlen längst verboten!

Wenn monarchische Verhältnisse vorherrschen, soll an die Monarchie geglaubt werden; wenn aristokratische Verhältnisse vorherrschen, soll an die Aristokratie geglaubt werden; wenn demokratische Verhältnisse vorherrschen, soll an die Demokratie geglaubt werden. Nutznießer all dieser Herrschaftsformen sind aber immer nur die, die jeweils an der Macht sind. So einfach ist das.

 

05.01.2014, 22:20 E-Brief

Guten Abend, Herr Gerlach.

Danke!

Es war einzig meine Entscheidung, mein Webangebot aus dem Internet zu entfernen. Höhere Gewalt, wie Sie vermuten (**), war hierbei also nicht im Spiel. Seit dem 05.01.2014 ist mein Webangebot online nicht mehr verfügbar. Ich bitte dafür um Verständnis.

Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich habe mich jetzt so entschieden, obwohl ich noch nicht weiß, ob mein Webangebot nur vorübergehend oder für immer vom Weltnetz ausgeschlossen bleiben wird. Dies hängt unter anderem auch von den Reaktionen meiner Leserschaft (oder sollte ich sie eher Kunden oder Nachfrager nennen?) ab, denn die Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen.

Ihre Enttäuschung könnte ich vielleicht ein wenig dämpfen, wenn ich Ihnen Seiten, die Sie wünschen per Email zukommen lasse.

Danke für Ihre Komplimente!

Freundliche Grüße.

 

06.01.2014, 00:25 E-Brief und 12:30 E-Brief

00:25 E-Brief

Die Deutschen sind das größte Volk in den USA.

Erinnern Sie sich nicht daran, daß im 19. Jahrhundert Deutsch die Sprache der USA werden sollte und es deswegen eine Abstimmung gab, deren Ergebnis nur deshalb für Englisch ausfiel, weil auch die Iren für Englisch gestimmt hatten. Diese Abstimmung viel sogar trotzdem knapp aus.

Solche historischen Tatsachen werden in unserer „Bundesrepublik“ seit 1968 und noch mehr seit 1990 - bewußt (!) - verdrängt. Wahrscheinlich gehören Sie auch zu den Opfern, weil Sie (1.) dazu nichts geschrieben haben, (2.) erst nach 1968 in diese „Bundesrepublik“ kamen und (3.) in der DDR das Thema schon seit 1945 ein Tabu war.

Die Zahlen für die Abstammung des US-Volkes:

Deutsche (20,5%), Iren (9,8%), Afrikaner (8,8%), Engländer (8,7%), Mittelamerikaner (7,2%), Südamerikaner (6,5%), Italiener (5,6%), Polen (2,9%), Franzosen (2,8%), „Indianer“ (2,6%) , Schotten (1,5%), Niederländer (1,4%), Norweger (1,4%), Schotten-Iren (1,3%), Schweden (1,2%) und sonstige (z.B. Griechen, Russen, Chinesen, Japaner, Koreaner, Vietnamesen u.a.).

Die Deutschen sind auch heute noch die mit weitem Abstand größte Volksgruppe (Nation) in der Bevölkerung der USA (**). Deutsch wäre fast National- und Amtssprache der USA gworden, doch mit den Iren zusammen konnten die Englischspachigen die Abstimmung gewinnen, wenn auch nur knapp (**). Was typisch deutsch ist, zeigt sich in den USA besonders deutlich: die Deutschen sind so gut angepaßt wie niemand sonst. Die US-Amerikaner haben den Deutschen fast alles zu verdanken (**), die Deutschen den US-Amerikanern dagegen nichts.

Daß ich mein Webangebot aus dem Internet entfernt habe, tut mir wirklich sehr leid, aber ich habe mich gestern dazu entschieden, obwohl ich noch nicht wußte und auch immer noch nicht weiß, ob mein Webangebot nur vorübergehend oder für immer vom Weltnetz ausgeschlossen bleiben wird. Dies hängt unter anderem auch von den Reaktionen meiner Leserschaft (oder sollte ich sie eher Kunden oder Nachfrager nennen?) ab, denn die Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen.

12:30 E-Brief

Guten Tag, Herr Huber.

Ich hoffe, Sie sind nicht zu sehr geschockt über meine Entscheidung, mein Internetangebot dem Internet zu entziehen. Am 12.04.2013 schrieb ich Ihnen bereits: „Eigentlich bräuchte meine Hp eine Nachbehandlung oder Inspektion im Sinne einer Rückbesinnung auf meine ursprüngliche Absicht.“ (**). Und am nächsten Tag erhielten Sie folgende Zeilen von mir: „Ich hätte - wie schon gesagt (**) - gleich nach dem erstmaligen öffentlichen Erscheinen meiner Webseiten im April 2001, jedenfalls aber schon einige Jahre danach und spätestens wohl so etwa 2008 oder 2009, allmählich dazu übergehen sollen, meine Webseiten wegen ihrer quantitativen „Überwucherungen“ einzuschränken, weil die mancherorts die Qualtität, um die es mir ursprünglich ging und auch jetzt immer noch geht, schlichtweg überdecken. Zwar werde ich mir das noch einmal gründlich durch den Kopf gehen lassen, aber dennoch bedanke ich mich bei Ihnen für Ihre Anregung, obwohl sie sich aus einer Angst heraus speist und Sie - als Leser - wahrscheinlich eher dazu neigen, zu sagen, daß ich meine Webseiten nicht kürzen sollte. Aber wenn sie doch ’mal zum Frisör »muß« ...! ....  –  Spaß beiseite! Ich werde bald zu einer Entscheidung kommen.“ (**). Erinnern Sie sich daran noch?

Ich wollte damals nur kürzen, was ich schon 2008 oder 2009 hätte tun sollen. Jetzt habe ich das gesamte Webangebot aus dem Web entfernt. Das ist quasi eine Radikalkur insosfern, als daß ich nach dem Abwarten und Beurteilen der Reaktionen meiner Verehrer - Sie sagen: „Fans“ (**) - auf das totale Fehlen meiner Webpräsenz zu Überlegungen bezüglich eventueller Erneuerung meines Webangebots kommen kann, um an- und eventuell abschließend eine Entscheidung zu treffen, ob meine Internetseiten wieder online verfügbar sein werden oder nicht.

Was ich also am 05.01.2014 um 2 Uhr (!) tat, hatte ich zuvor zwar durchdacht, aber nicht so sehr im Bezug auf meine Verehrer, sondern - betriebswirtschaftlich bzw. kosten-und-leistungsrechnerisch gesprochen - im Bezug auf die Opportunitäskosten (Alternativkosten, Verzichtskosten, Reuekosten. Schattenpreis, entgangene Erlöse, entgangener Nutzen u.s.w.), also auf diejenigen Kosten, die mir entstanden wären, wenn ich es nicht getan hätte. Denn wenn ich es nicht getan hätte, hätte ich es dann womöglich solange aufgeschoben, bis mir Probleme und dadurch jene Kosten erwachsen wären. Selbstverständlich kann man das auch umgekehrt beurteilen, denn ich hatte ja auch Erlöse zu verzeichnen, vor allem die, die mir meine Verehrer brachten. Weil aber gerade die Verehrung das Element in der Entscheidungskette ist, das mich noch hätte anders entscheiden lassen, entschied ich mich so rasch in die andere Richtung. Die Frage, welche Richtung in diesem Fall mehr Kosten bzw. mehr Erlöse bedeuten, ist zwar (noch) nicht eindeutig zu beantworten, aber es mußte der Versuch gewagt werden, dies herauszufinden.

Wenn ich also jene Entscheidung nicht so schnell getroffen hätte, hätte ich sie höchstwahrscheinlich aufgeschoben. Den Aufschub wollte ich vermeiden. Verstehen Sie?

Liebe Grüße.

 

07.01.2014, 23:09 E-Brief

Sehr geehrter Herr Francke.

Danke.

Sie kennen ja mit hoher Wahrscheinlichkeit das von mir Verblödungsspiel genannte, also ungliebte TV-Spiel „Wer wird Millionär?“ und haben mit viel höherer, nämlich sogar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Vierzeiler auf meiner jetzigen Seite zur Information über das Entfernen meiner Webseiten aus dem Web gelesen:

Für meine Entscheidung, mein Webangebot am 05.01.2014 dem Web zu entziehen, bitte ich um Verständnis.
Ich werde meine Webseiten (a) schon bald, (b) vor, (c) nach dem 30.06.2014, (d) nicht mehr veröffentlichen.
Die Entscheidung darüber, ob und, wenn ja, wann ich wieder veröffentlichen werde, werde ich bald treffen.
Bis zum 30.06.2014 haben Sie in jedem Fall die Möglichkeit, mir eine Nachricht zu hinterlassen.  –  Danke.

Es stehen dort vier Buchstaben bzw. Antworten auf die entsprechende Frage zur Wahl. Nur eine der vier Antworten ist die richtige. Das Interessante an der Sache ist, daß die Antwort noch keinem bekannt ist - bezogen auf „Wer wird Millionär?“: daß Günther Jauch ohne Computer und ohne andere Hilfen auskommen muß.

Spaß beiseite. Ich weiß wirklich noch nicht, ob und, wenn ja, wann ich wieder meine Internetseiten veröffentlichen werde. Die Wahrscheinlichkeit, daß ich sie erneut veröffentlichen werde, ist ja rein rechnerisch sehr hoch: 75% - drei von vier Antworten auf die Frage, ob ich erneut veröffentlichen werde, beinhalten ein „Ja“!

Auf Ihre Frage, ob ich Ihnen eine DVD meiner Website brennen kann, kann ich Ihnen ein hundertprozentiges „Ja“ senden, aber auf die Frage, die Sie eigentlich meinten, nämlich die, ob ich eine solche gebrannte DVD Ihnen zusenden werde, kann ich Ihnen leider keine zuverlässige Antwort geben, weil ich diesbezüglich schon zu viele negative Erfahrungen gemacht habe und Sie leider (noch) nicht kenne. Ich bitte um Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen.

 

08.01.2014, 17:36 E-Brief

Sehr geehrte Frau Schwarz.

Danke. Danke auch für Ihren Tipp (**). Auch ich dachte schon oft an eine Buchveröffentlichung, verwarf den Gedanken daran aber deswegen immer wieder, weil mir eben bewußt war, daß eine Buchveröffentlichung nicht billig ist, wie auch Sie sagen (**). Außerdem können Verlagsprobleme auftauchen, weshalb Sie - wahrscheinlich in weiser Vorausahnung - den Verlag „Books-on-demand“ vorschlagen (**) und den Hinweis geben auf „einen pensionierten Physiker, der seit einigen Jahren Verleger geworden ist und solche Sachen macht“ (**). Darf ich den Namen dieses Physikers erfahren?

Peter Mersch, den ich sehr verehre (wie Sie vielleicht wissen []), läßt seine Bücher ja auch bei Books-on-demand veröffentlichen. Wenn es eine Währung für Wissen und Information gäbe, wären er und ich in einer anderen sozialen Position, denn in „einer auf Informations-Geld beruhenden Informationsgesellschaft könnten sich ganz neue anstrebenswerte, auf Information und Wissen basierende soziale Status etablieren ....“ (Peter Mersch, Ich beginne zu glauben, daß es wieder Krieg geben wird, 2011, S. 202). „Es wäre denkbar, wünschenswert und auch sinnvoll, eine spezifische Währung für Wissen und Information einzuführen.“ (Hubert Brune, Kommentar zu Mersch, 2008 ff. **). Wenn es diese Währung gäbe, hätten wir garantiert weniger Probleme in der Welt als ohne sie oder mit ausschließlich den bisherigen Währungen.

Nicht nur Sie finden meine „Entscheidung bedauerlich“ (**), viele andere und ich selbst auch. Doch Sie kennen ja wahrscheinlich das eher von Verblödung als von Wissensvermehrung zeugende TV-Spiel „Wer wird Millionär?“ und haben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Vierzeiler auf meiner jetzigen Seite zur Information über das Entfernen meiner Webseiten aus dem Web gelesen:

Für meine Entscheidung, mein Webangebot am 05.01.2014 dem Web zu entziehen, bitte ich um Verständnis.
Ich werde meine Webseiten(a) schon bald, (b) vor, (c) nach dem 30.06.2014, (d) nicht mehr veröffentlichen.
Die Entscheidung darüber, ob und, wenn ja, wann ich wieder veröffentlichen werde, werde ich bald treffen.
Bis zum 30.06.2014 haben Sie in jedem Fall die Möglichkeit, mir eine Nachricht zu hinterlassen.  –  Danke.

Es stehen dort vier Antworten (vgl. a, b, c, d) auf die entsprechende Frage zur Wahl. Nur eine der vier Antworten ist die richtige. Das Interessante an der Sache ist, daß die Antwort noch keinem bekannt ist - bezogen auf „Wer wird Millionär?“: daß Günther Jauch ohne Computer und ohne andere Hilfen auskommen muß.

Spaß beiseite. Ich weiß wirklich noch nicht, ob und, wenn ja, wann ich wieder meine Internetseiten veröffentlichen werde. Die Wahrscheinlichkeit, daß ich sie erneut veröffentlichen werde, ist ja rein rechnerisch sehr hoch: 75% - drei von vier Antworten auf die Frage, ob ich erneut veröffentlichen werde, beinhalten ein „Ja“!

Ich habe mich sehr gefreut, wieder von Ihnen eine Nachricht erhalten zu haben und hoffe innigst, bald wieder eine zu bekommen.

Liebe Grüße.

 

10.01.2014, 23:56 E-Brief

Geehrte Frau Schwarz.

Ja, schön. Wollen Sie es zusätzlich mit einem „Joker“ versuchen?

Spaß beiseite.

Das mit der Meinungsfreiheit ist in der Schweiz auch nicht anders als in Deutschland. Wir sitzen alle in einem Boot, das sich fälschlicherweise „Europa“ nennt, in Wahrheit Abendland heißt - denn Europa gibt es nicht (weder als Kontinent noch als kulturhistorisches oder sonstiges Phänomen) - und sich gerade selbst abschafft. Schlimm genug. Die Demographie - und eben nicht die Demokratie (!) - ist auch bei Untergängen sehr entscheidend. Die Demokratie leistet dabei nur Schützenhilfe. Demokratie funktioniert ohnehin nur mit homogenen Völkern; wenn aber Völker bzw. Nationen abgeschafft werden, wird auch die Demokratie abgeschafft. Und dabei bleibt auch die Freiheit auf der Strecke. Schlechte Zeiten, die da auf uns zukommen. Gibt es eigentlich auch böse Zeiten? Oder sind das wirklich „nur“ schlechte Zeiten?

Ich mag gar nicht an die Zukunft unserer Nachkommen denken!

 

11.01.2014, 17:50 E-Brief und 18:34 E-Brief und 19:19 E-Brief

17:50 E-Brief

Hallo, Herr Boden.

Kennen Sie die Film-Dokumentation über die grandiosen Waffen des Dritten Reiches, vor allem die über die der Luftwaffe? Die Dokumentation stammt aus den USA und ist einigermaßen objektiv, während bei uns in dieser angeblichen „Bundesrepublik“ das Thema verschwiegen, ja sogar tabuisiert und - falls doch ein Satz darüber verloren wird - immer so sehr gelogen wird, daß das gesamte Universum wackelt.

Die Flugzeuge und Raketen der Deutschen Luftwaffe hätten damals kriegsentscheidend sein können, wenn Hitler und Göring bereit gewesen wären, sie früher einzusetzen, was voraussetzt, daß sie sie früher in Massenproduktion hätten gehen lassen. Einzig und allein auf Wissenschaft und Technik der Deutschen zurück gehen u.a. sowohl die gesamte spätere Luftwaffen- als auch die gesamte spätere Raumfahrttechnik der USA und auch der Sowjetunion bzw. des heutigen Rußlands, um von den anderen Nationen der Welt, die ebnfalls nur geklaut und kopiert haben, zu schweigen. Die US-Amerikaner haben ja übrigens Wernher von Braun und seine riesige Mannschaft entführt, sie erpreßt (wegen SS-Mitgliedschaft u.s.w.), eine ganze Stadt ist dadurch in den USA entstanden (die Nachkommen wohnen heute noch dort). Ebenfalls war die Deutsche Marine sehr erfolgreich, wie man weiß. Sie war auch im Golf von Mexiko, ja sogar im Mississippi-Delta und fügte den US-Amis risige Verluste zu. Nicht unerwähnt bleiben soll, daß auch das Deutsche Heer sehr erfolgreich war. Insgesamt hieß sie nicht umsonst Wehrmacht, die Wehrmacht einer Welmacht; die Wehrmach hätte allein schon Weltmacht heißen können.

In der Film-Dokumentation aus den USA wird auch gar nicht so sehr verschwiegen oder tabuisiert wie bei uns, daß der Einsatz bestimmter Flugzeuge und Raketen den Krieg anders hätte ausgehen lassen, daß also Deutschland dann den 2. Weltkrieg gewonnen hätte. Ähnliches muß man sagen, wenn die Engländer nicht zufällig den deutschen Geheimcode der „Enigma“ des Cmputererfinders Konrad Zuse in einem zerstörten U-Boot gefunden hätten.

Auf die Heereserfolge braucht hier nicht näher eingegangen zu werden, denn der 2. Weltkrieg mußte unbedingt in der Luft und im Wasser gewonnen werden, weil die westlichen Kriegsgegner - vor allem die USA - die eigentlichen Kriegsgegner waren und die Sowjetunion wegen einer notwendigen zusätzlichen Front von den Westmächten in den Krieg geholt wurde, um vor allem Deutschlands Heer, aber auch Teile seiner Luftwaffe und Marine auf Abstand zu sich zu halten (das hatten sie ja schon im 1. Weltkrieg getan). Daß sie die Sowjetunion dadurch stärkten, mußten sie während des Krieges akzeptieren, denn ohne sie hätten sie eh verloren. Sie konnten sowieso froh sein, daß sie mit der Sowjetunion zusammen und wegen einiger Entscheidungsfehler Hitlers und Görings überhaupt in die Lage kamen, den Krieg zu gewinnen.

Die Technik dieser Flugzeuge und Raketen aus Deutschland ist bis heute nicht geändert worden - so wegweisend war sie damals schon, das heißt: Deutschland war der restlichen Welt gegnüber technisch so haushoch überlegen, daß Deutschlands Hauptkriegsgegner (USA, UdSSR, vielleicht auch England) - ohne Krieg (!) - drei oder vier Generationen mindestens gebraucht hätten, um Deutschlands Vorsprung aufzuholen. Allein deswegen schon mußten sie für den Krieg sein! Und dieser Vorsprung geht nicht einfach auf die Nationalsozialisten und deren Politik zurück - wer das behauptet, hat keine Ahnung oder betreibt Propaganda (!) -, sondern auf Deustchland, auf die Deutschen, auf Deutschlands Weltmeistertitel in allen Bereichen, besonders in Wissenschaft, Technik und Wirtschaft. Das Land der Dichter und Denker ist der Grund, denn das, was man braucht, um erfolgreich zu sein, ist in erster Linie Intelligenz - also Wissen bzw. Information.

Deshalb hatten auch die geld- und also machtgeilen „Alliierten“ direkt nach dem 2. Weltkrieg so eilig, das Deutsche (und innerhalb des Deutschen das Preußische) in dem und den Deutschen auszutreiben - das war nämlich von Anfang an der Sinn der Umerziehung: der Antisdeutschismus (Antigermanismus) und nicht etwa der Antinationalsozialismus (Antifaschismus), auch wenn sie und insbesondere unsere eigenen Leute aus der „Antifa-Gang“ es immer häufiger so nannten, ja seit 1990 fast nur noch so nennen. So ist das unter Menschen: Wer erfolgreich ist, bekommt Krieg!

Deutschlands riesiger Erfolg war der Grund dafür, daß es zwei Weltkriege aufgezwungen bekam (Churchill hat später auch zugegeben, daß Deutschlands Kriegsgener die Krieghetzer waren, weil sie den Krieg wollten!). Wenn dieses Thema heute bei uns verschwiegen und tabuisiert wird, so ändert das rein gar nichts an den historischen Tatsachen.

Folgendes ist auf einer meiner Webseiten dazu zu lesen:

Deutschland hatte damals das beste Bildungssystem der Welt, die besten Schulen und Universitäten der Welt (und schon seit Beginn der Vergabe von Nobelpreisen die mit weitem Abstand meisten Nobelpreisträger der Welt), die besten Techniker und Wissenschaftler der Welt, die beste und stärkste Armee der Welt, die beste (»schlankeste«, effizienteste) Verwaltung der Welt, die beste Wirtschaft der Welt, die größte (und auch in allen Bereichen größte) Industrie der Welt, die geringsten Staatsschulden der Welt, die geringste Steuerbelastung der Welt, die meisten Kreativen der Welt, die meisten Reichen der Welt, die wenigsten Armen der Welt, die wenigsten Kriminellen der Welt, die wenigsten (0,9%) Analphabeten der Welt, die geringste (1% bis 2%) Arbeitslosigkeit der Welt, das beste Gesundheitssystem der Welt, das beste Sozialsystem der Welt, das beste Alters- und Rentensystem der Welt, die beste Rechtssicherheit der Welt, den besten Arbeitsschutz der Welt, die besten Prudukte der Welt (»Made in Germany« = 1. Qualität der Welt), das beste (demokratischste) Parlament der Welt, die besten Lebensverhältnisse der Welt ... u.s.w. u.s.w. u.s.w. ..., ja eben überhaupt die beste Nation der Welt. (**). Beispielsweise konnte ein gelernter Maurer in Deutschland mit nur drei Wochenlöhnen die Jahresmiete seiner Wohnung bezahlen. An den deutschen Börsen stiegen die Aktien vornehmlich dann, wenn die Arbeitslosigkeit abnahm, und fielen, wenn sie zunahm - und das bei einer durchschnittlichen Arbeitslosigkeit von 1% bis 2% bei ständig steigender Zahl von Arbeitssuchenden. Die Staatsquote als der Staatsanteil betrug nur rd. 10% (zum Vergleich: in den 1990er Jahren betrug in der Bundesrepublik Deutschland der Staatsanteil zwischen 50 und 60 Prozent [**|**|**]). Dies alles wäre ohne wissenschaftliche, technische, wirtschaftliche, soziale und politische Freiheit niemals möglich gewesen. Deshalb sei an dieser Stelle ausdrücklich gewarnt vor den Lügen der heutigen Parteipolitiker, die vor allem deshalb lügen, weil sie ihre Macht sichern wollen, weil sie Angst davor haben, daß ihre Wähler bessere Politiker wählen könnten, weil sie nicht denselben Mut haben wie die damaligen Politiker des Deutschen Reiches.

Deutschland war damals so eindeutig die stärkste Macht, daß unter seiner Führung die Einigung Europas gekommen wäre, wenn nicht die späteren Weltkriegsgegner genau dies mit ihrem Neid und ihrer Kriegshetze verhindert hätten. »Der englische Historiker Niall Ferguson hatte etwas ganz Ähnliches im Sinn, als er feststellte: »Wir Engländer haben es im 1. Weltkrieg ganz falsch gemacht, die Deutschen zu bekämpfen und mit Hilfe der USA zu besiegen; denn hätten die Deutschen gesiegt, dann wäre die gegenwärtig sich vollziehende Einigung Europas schon vierzig oder fünfzig Jahre früher eingetreten.« (Ernst Nolte / Siegfried Gerlich, Einblick in ein Gesamtwerk, 2005, S. 119 **). Die Tatsache, daß Deutschland zwei Weltkriege verloren hat - und das auch nur knapp, denn es hätte sie auch gewinnen können (**) -, beweist ebenfalls, daß Deutschland mindestens 100 Jahre lang die erfolgreichste Nation der Welt war (**). Kein anderes Land hätte gegen den Rest der Welt so lange mit so viel Erfolg Krieg führen können (**|**). Und weil so viele ausländische Nationen damals so neidisch auf Deutschland als die erfolgreichste und stärkste Macht der Welt waren, wurde die Einigung Europas, die ja schon damals von Deutschland ausdrücklich gewollt war, von den ausländischen Neidern verhindert.

Die erfolgreichste Nation der Welt (**|**) - dieser Titel ging um 1860 von England auf Deutschland und um 1960 von Deutschland auf die USA über. Deutschland hat ihn ein Jahrhundert lang, vielleicht sogar etwas länger als ein Jahrhundert lang behauptet. Ob die USA fähig sein werden, auch dies nachzumachen?

Deutschlands war in allen Bereichen, also auch in Wissenschaft und Technik, weltweit führend!
Seine Kriegsgegner waren rückständig, also unterlegen, und darum beraubten sie Deutschland!

Seit Deutschlands Kriegsgegner sich sicher wurden, daß sie den 2. Weltkrieg gewinnen würden, begann unter ihnen auch schon der Kampf um die ihnen haushoch überlegenen deutschen Techniker und Wissenschaftler. Daß die US-Amerikaner diesen Krieg um die deutschen Techniker und Wissenschaftler gewinnen konnten, erklärt sich dadurch, daß sie ihre Truppen nicht weiter in Richtung Berlin, sondern in Richtung Alpen maschieren ließen - denn dorthin hatte sich ein Großteil der deutschen Techniker und Wissenschaftler zurückgezogen -, aber weniger dadurch, daß ihre Verbündeten und unter ihnen besonders die Sowjetunion diesen USA-Triumph einfach hingenommen hätten, denn gerade ihr Verbündeter Sowjetunion wollte sich nicht länger von ihnen bevormunden lassen (tatsächlich war ja auch auf beiden Seiten nur das gemeinsame Ziel Sinn und Zweck ihres Bündnisses) und konnte sogar einen fast ebenso erheblichen Teil der deutschen Techniker und Wissenschaftler aus dem von ihnen besetzten Gebiet zu ihren Gefangenen machen. Allein schon wegen der Tatsache, daß Deutschland allen anderen Mächten technisch und wissenschaftlich haushoch überlegen war und Deutschlands Kriegsgegner den Krieg nur wegen ihrer zuletzt nachhaltigeren Tiefenrüstung gewinnen konnten, konnten sich deren Kriegshetzer eine gigantische Kriegsbeute versprechen. Deutschlands Kriegsgegner sparten durch ihre gesamte Kriegsbeute (**), besonders durch ihren Raub von über 1 Mio. deutscher Patente und durch Gefangennahme und Deportation der deutschen Techniker und Wissenschaftler zwecks totaler Ausbeutung unendlich große Mengen an Geld, Zeit und Investitionen.

Deutschlands Friedens- und Verhandluungsangebote waren vergebens, weil seine Kriegsgegner
sich ihre einmalige Chance - diesen größten Raub aller Zeiten - nicht entgehen lassen wollten!

Der militärische Sieg der Alliierten über Deutschland 1945 und die Besetzung des Reichsgebietes hatten auch zur Folge, daß die Alliierten - vor allem die USA, aber auch die Sowjetunion und zum geringeren Teil auch die anderen Alliierten - anschließend über 1 Mio. deutscher Patente, Erfindungen und Gebrauchsmuster beschlagnahmten und entschädigungslos enteigneten (schon nach dem Ende des 1. Weltkrieges hatten sie das getan). Dieser Raubzug war schon Jahre vorher von den USA generalstabsmäßig geplant worden, weil ihnen der riesige Wissensvorsprung der Deutschen, der schon seit dem 19 Jahrhundert andauerte, ohne Raub unaufholbar erschien. Deutschland war in allen Bereichen Weltmeister, und für seine Kriegsgegner besonders bedeutsam war die Erkenntnis, daß Deutschland in der Grundlagenforschung und in der Entwicklung neuer Ideen auf allen Gebieten der Wissenschaften und Technikbereiche um Jahrzehnte voraus war. Nur durch den Raub deutschen Wissens und jahrelange Zwangsarbeit deutscher Wissenschaftler und Techniker in den USA war es möglich, daß die Vereinigten Staaten ihre Wirtschaft und Rüstung auf neue Grundlagen stellen und an die Spitze der Entwicklung kommen konnten. Das Buch von Friedrich Georg (Unternehmen Patentenraub 1945 - Die Geheimgeschichte des größten Technologieraubs aller Zeiten, 2007 **) z.B. beschreibt ausführlich Vorbereitung, Durchführung und Folgen des größten „Patentenklaus“ der Geschichte. Es zeigt sich, daß die Neuerungen wie Farbfernsehen und Transistortechnik, Raumfahrt und Raketen, Überschallflug und Computer, Atombombe und sonstige Atomtechnik auf deutsche Erfindungen und Entdeckungen zurückgehen, mit denen die us-amerikanische Wirtschaft anschließend Milliardengewinne machte. **

Als 1945 - gleich nach Kriegsende (!) - die US-Amerikaner z.B. den Freiherrn Wernher von Braun und sein Team aus Deutschland holten, war klar, daß sie sie, diese Genies, für ihre Interessen gewinnen wollten, denn sie kamen aus dem Land der Dichter und Denker, dem Land der Konkurrenz, und waren als Deutsche noch vor Tagen erbitterte Feinde gewesen, wurden aber jetzt gar nicht wie Feinde behandelt. Doch sie waren es. Als von Braun in Deutschland technischer Direktor des Raketenflugprojektes der Heeresversuchsanstalt in Peenemünde war (1937 bis 1945), wo er die erste automatisch gesteuerte Flüssigkeitsrakete A4 (später V2) entwickelte, konnte er Hitler (1889-1945) nicht so recht vom Raumfahrtprogramm überzeugen: „Mein Führer, in wenigen Jahren können wir mit diesen Raketen auf dem Mond landen“, soll er gesagt haben, woraufhin Hitler entgegnet haben soll: „Was soll ich auf dem Mond?  Ich will nach London.“ Hitler gefiel, daß von Braun die weltweit ersten Raketen gebaut hatte, aber dem Programm für Atomwaffen schenkte er weniger Aufmerksamkeit, obwohl die seit Ende der 1930er Jahre betriebene Atomwaffenforschung in Deutschland (z.B. in Berlin und Göttingen) die weltweit erste war und bis 1943/'44 auch die weltweit einzige blieb. Erst die aus Deutschland vertriebenen Juden rieten den USA, auch eine Atombombe zu bauen, so daß es ab 1943/'44 zwei Nationen mit einem Programm für Atomwaffenforschung gab: Deutschland und USA. Wahrscheinlich haben Deutschlands Wissenschaftler und Militärforscher neben Atombomben auch schon Wasserstoffbomben und „Atom-und-Wasserstoff-Misch-Bomben“ (vgl. „Wunderwaffe“) getestet. Jedenfalls haben die USA ihre Atombombe nur deshalb gebaut, weil sie Angst vor Deutschlands Atombombe hatten. Deutschland hätte lange vor den USA eine Atombombe haben können. Aber auch wenn Deutschland die Atombombe erst 1945, also gleichzeitig mit den USA, gehabt hätte, wäre die Geschichte anders verlaufen: Hitler hätte mit Atomraketen die USA (und mit ihr den Rest der Welt) erpressen können. Und er hätte es auch getan. Aber die Ironie dieser Geschichte wollte, daß er der Atomforschung zu wenig Vertrauen schenkte. Hitler nannte das Atomwaffenprogramm eine „jüdische Wissenschaft“ (obwohl kein Jude daran beteiligt war), und so verhinderte Hitlers Ideologie, daß das nationalsozialistische Deutschland Atomwaffen einsetzte und den Weltkrieg gewann! Aber es gab noch einen, vielleicht noch wichtigeren Grund: die deutschen Atomwaffen-Wissenschaftler verhinderten ebenfalls, daß Hitler die erste Atombombe einsetzte und den Weltkrieg gewann (**) !

Deutschlands Armee war die größte Armee aller Zeiten und die stärkste Armee aller Zeiten!
Sie war quantitativ die größte, qualitativ die beste, insgesamt die stärkste Armee der Welt!

Die Technologie für die Raumfahrt, den unendlichen Kampf um die Eroberung des unendlichen Raums und am Ende die Mondlandung wurden also genauso in einem deutschen Kopf (Wernher von Braun) geboren wie die Atomforschung: 1938 hatte Otto Hahn (1879-1968) die Atomkernspaltung entdeckt, und die Entwicklung der Atombombe mußte den USA erst durch den aus Deutschland emigrierten Albert Einstein (1879-1955) überzeugend beigebracht werden. Er riet ihnen, die Atombombe deshalb schneller zu entwickeln als Deutschland, weil er, als Jude, wußte, was ihm geschehen könnte, wenn der Konkurrent schneller wäre. Heisenberg (1901-1976), Weizsäcker (1912-2007) und Co. waren zu der Zeit konkurrenzlos führend, denn bis 1943/44 gab es nur in Deutschland eine Forschung für Atomwaffen, d.h. also: ein „Atomwaffenprogramm“. Die geistige Maschinerie lief genauso auf Hochtouren wie die politische. Die Gehirne der Wissenschaftler, Techniker und Raumfahrer hätten von dem deutschen Ingenieur Konrad Zuse (1910-1995) programmiert sein können, denn er war der erste Mensch, der die Basis für eine programmgesteuerte Rechenmaschine (1936) schuf und mit seinem Z3 den ersten Computer der Welt baute (1941). Der Höhepunkt des größten Konkurrenzkampfes aller Zeiten war also der zwischen Deutschland und den Angloamerikanern (USA und England). Als der entschieden und eine einzige Weltmacht übrig geblieben war, war auch die Zeit der Krise, der Kampf ums Ei vorbei (**). Dieses Ei, um das gekämpft wurde, symbolisiert also auch die in jeder Kulturgeschichte unbewegliche Position, zu der ein Spermium als einzig übrig bleibende Weltmacht vordringt und in deren einzigartige Zellenstruktur sein Kopf zuerst eindringt. So wie Rom mit seinen Verbündeten den Kampf gegen den Konkurrenten Karthago gewann und sich außerdem die hellenistisch regierten Staaten im Osten vom Hals hielt, so gewannen die USA mit ihren Verbündeten den Kampf gegen den Konkurrenten Deutschland und schalteten außerdem die europäistisch regierten Staaten im Osten aus. Und natürlich waren die Verbündeten, obwohl sie - manche mehr, manche weniger - Anteil am Sieg hatten, ebenfalls Verlierer. Sie haben es nur erst viel später bemerkt. Mit dem Ende des 2. Punischen Krieges (201) und dem Ende des 2. Weltkrieges (1945) wurde auch allgemein das Ende dieser Phase (20-22) eingeleitet: auf politisch-ökonomischer Seite stehen dafür die Namen Hannibal, Scipio, Philipp V. sowie Hitler, Roosevelt, Stalin, auf geistig-technischer Seite die Namen Archimedes (mehr Namen aus dieser Zeit zu erwähnen, hat die Antike wirklich nicht verdient) sowie Otto Hahn, Werner Heisenberg, Wernher von Braun und Konrad Zuse. So stehen die abendländischen Jahre 1938 bis 1945 für den Beginn der Übergangszeit, 1969 für die Mitte der Übergangszeit und 1989 für das Ende der Übergangszeit in die nächste Phase (22-24).

***

18:34 E-Brief

Kriegsbeute der Alliierten des 2. Weltkriegs: Nachdem bis zu 80% unserer historischen Städte in Schutt und Asche gebombt waren, unwiederbringliche Kulturschätze vernichtet worden waren und die waren und die Vertreibung von 20 Mio. Deutschen auf bestialische Weise begonnen hatte, begann der eigentlich große Raubzug. Er war so umfangreich, daß man nur Beispiele aufzählen kann: Güterzüge voll mit Hausrat, Kunstschätzen (unendlich viel mehr als zuvor Hermann Göring geraubt hatte!), Plänen, über 1 Mio. Patente und Produkt-Lizenzen, das gesamte Reichsgold, ganze Fabriken wurden demontiert, Wälder wurden gerodet und verschifft, Wissenschaftler und Techniker wurden reihenweise entführt, um sie für die Sieger arbeiten zu lassen, um Deutschlands technisch-wissenschaftlichen Vorsprung verkleinern zu können. Die Propaganda der Sieger hat dies natürlich verschwiegen. Was sie behauptete, war Lüge und Schwindel. Auch später. Ein Beispiel ist der Marshallplan. Er wurde von der Propaganda der USA als uneigennützige Wirtschaftshilfe dargestellt und war in Wirklichkeit ein eigennütziger Kreditplan. „Wiederaufbaukredite haben England und Frankreich in (viel !) größerem Umfang erhalten als Deutschland: Großbritannien 3,6 Mrd. Dollar (!!!), Frankreich 3,1 Mrd. Dollar (!!!) und Deutschland 1,4 Mrd. Dollar (!!!). Obwohl England und Frankreich zu den Siegermächten gehörten, nicht so zerstört waren wie Deutschland, nicht gedemütigt worden sind, keine Gebietsverluste erlitten hatten, war ihr wirtschaftlicher Aufbau im Vergleich zu Deutschland wenig erfolgreich. Nur Deutschland hat die Marshallplan-Kredite zurückgezahlt (!!!), England und Frankreich bis heute nicht (!!!). Mit den rund 1,4 Mrd. Dollar an ERP-Krediten haben die (US-)Amerikaner noch nicht einmal die Raketentechnik, das Wissen um den Düsenantrieb von Flugzeugen und die vielen anderen deutschen Patente und Forschungsergebnisse, die sie aus Deutschland mitgenommen (geklaut!) und für sich genutzt haben, angemessen bezahlt.“ (Ehrhardt Bödecker, Preußen und die Marktwirtschaft, 2006, S. 84). Von den Russen ganz zu schweigen, denn sie haben für das von ihnen in Deutschland Geraubte bis heute gar nichts bezahlt oder zurückgegeben - im Gegenteil: sie haben bis zum Mauerfall von 1989 den von ihnen besetzten Teil Deutschlands weiterhin ausgeraubt, während der westliche (bundesrepublikanische) Teil Deutschlands sich von seinen Besatzern im Namen der „Freiheit“ weiterhin ausrauben ließ und seit der „Einheit“ von 1990 im Namen der „Menschheit“ dazu noch von allen anderen Ausländern ausrauben läßt (**). Was schon nach dem 1. Weltkrieg das Versailler Diktat (**) gezeigt hatte, zeigte sich nach dem 2. Weltkrieg erneut: Deutschlands Kriegsgegner wollten von Anfang an auf die riesige Kriegsbeute, die sich ihnen im Falle eines Sieges bot, nicht verzichten und konnten der Versuchung nicht widerstehen, sich immer mehr und immer grausamerer Kriegsverbrechen schuldig zu machen. Und um zu verhindern, daß sie mit nachträglichen Forderungen belastet oder sogar vor ein Kriegsgericht gestellt werden, müssen sie immer wieder ihre Lügen wiederholen, verschärfen und erneuern. Das, was sie Deutschland gestohlen haben, ist eigentlich unbezahlbar - bzw. mindestens so wertvoll, daß sie fünf bis sieben Jahrhunderte bräuchten, um es zurückzubezahlen.

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19:19 E-Brief

Eduard Meyer (1855-1930)Eduard Meyer (1855-1930)
Franz Leopold von Ranke (1795-1886)Franz Leopold von Ranke (1795-1886)
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831)Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831)
Ja, Herr Boden, so ist es: Die Geschichte ist voller Ungerechtigkeiten. Es ist die Einsicht, daß es in der Geschichte keine Gerechtigkeit gibt, die den Historiker eigentlich erst zum Historiker macht, was unter anderem voraussetzt, daß ein Historiker alt werden muß, wie schon Leopold von Ranke sagte, der auch begründete, warum der Historiker alt werden muß: weil man große Veränderungen nur verstehen kann, wenn man persönlich welche erlebt hat. Er mußte es wissen, denn er wurde sehr alt. Ranke starb 6 Tage vor Spenglers 6. Geburtstag.
Oswald Spengler (1880-1936)Oswald Spengler (1880-1936)
Peter Scholl-Latour (1924-2014)Peter Scholl-Latour (1924-2014)
Später lobte Spengler Ranke als einen „Meister der kunstvollen Analogie“. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918; S. 5 **). Und: „Der bedeutendste Historiker seit Ranke, Eduard Meyer, sagt: »Historisch ist, was wirksam ist oder gewesen ist .... Erst durch die historische Betrachtung wird der Einzelvorgang, den sie aus der unendlichen Masse gleichzeitiger Vorgänge heraushebt, zu einem historischen Ereignis«. Das ist ganz im Geschmack und Geiste Hegels gesagt. Es kommt erstens auf die Tatsachen an und nicht auf unser zufälliges Wissen davon.“ (Ebd., S. 611 **). An anderer Stelle heißt es bei Spengler: „Hegel hatte in aller Naivität erklärt, daß er die Völker, die in sein System der Geschichte nicht paßten, ignorieren werde. Aber das war nur ein ehrliches Eingeständnis von methodischen Voraussetzungen, ohne die kein Historiker zum Ziele kam. Man kann die Disposition sämtlicher Geschichtswerke daraufhin prüfen. Es ist heute in der Tat eine Frage des wissenschaftlichen Taktes, welche der historischen Entwicklungen man ernsthaft mitzählt und welche nicht. Ranke ist ein gutes Beispiel dafür.“ (Ebd., S. 30 **). Und 2005 schrieb Peter Scholl-Latour: „Leopold von Ranke hatte geschrieben, daß »der Historiker - oder sagen wir, der Chronist - alt werden muß, da man große Veränderungen nur verstehen kann, wenn man persönlich welche erlebt hat«. Heute würde ich die Notwendigkeit hinzufügen, eine intime Kenntnis fremder Kulturen erworben zu haben.“ (Peter Scholl-Latour, Koloß auf tönernen Füßen, 2005, S. 34 **).

 

13.01.2014, 21:06 E-Brief und 22:06 E-Brief und 23:23 E-Brief

21:06 E-Brief

Liebe Frau Einsele.

Ich hoffe, Sie hatten eine schönes Wochenende.

Klingt für Sie der Name Heinrich Wagner wirklich „nach Pseudonym“ (**) ?  Merkwürdig .... Er ist doch immer noch einer der geläufigsten deutschen Namen.

So weit sind wir schon? Die Namen schon vergessen oder zu Haustiernamen „verkommen“ lassen oder zu Pseudonymen „herunterdrücken“?

Dies bringt mich auf das Thema „Integration“:

Sie haben geschrieben: „Wir können einzig probieren, diese Migranten so gut wie möglich zu integrieren, und Dieter Stein von der JF sieht es in dieser Hinsicht gleich wie ich.“ (**). Ja, aber das ist längst nicht mehr der neueste Stand der Überlegung, denn der besteht längst in der Frage, ob die Migranten uns intergrieren wollen. Verstehen Sie? Gehen Sie doch - „spaßeshalber“ - in die Großstädte der Schweiz oder anderer westeuropäischer Länder; studieren Sie in den entsprechenden Vierteln, die noch nicht, aber wohl doch bald als Slums bezeichnet werden müssen, die Verhältnisse genau; und sie werden feststellen, daß sich dort die Einheimischen den Einwanderern anpassen und, wenn sie Glück haben, von diesen sogar „integriert“ werden. Solche Anpassungsmanöver können Sie auch in anderen Regionen des Abendlandes beobachten, wenn auch nicht so deutlich wie in den Problemvierteln. Wissen Sie, worauf ich hinauswill? Ich antworte einmal für Sie: Von uns selbst sind diese Entscheidungen schon gar nicht mehr abhängig. Und das wäre nur dann anders, wenn wir:
(a) positive Zahlen in der Reproduktion vorweisen könnten, d.h. eine mindestens ausreichende Zahl an Nachwuchs dauerhaft hätten, denn ohne die können wir unsere Interessen nicht dauerhaft durchsetzen;
(b) eine andere politische Führung hätten, nämlich eine, die unsere Interessen auch vertritt, denn unsere Regierungen vertreten nicht unsere Interessen, sondern sind sogar total gegen sie gerichtet.
Alles andere ist reines Wunschdenken. Wenn wir selbst keine Entscheidungen mehr treffen dürfen und niemand mehr unsere Interessen vertritt, dan werden auch keine Entscheidungen in unserem Sinne mehr herbeigeführt werden. Das ist Logik, hat also nichts mit Meinungen zu tun, sondern mit Wissen!

***

22:06 E-Brief

Autosomalrezessiver Erbgang
Nun zu Ihrer Aussage, daß „Genmix die Nachkommen stärker“ (**) mache und „für Ueberlegenheit“ (**) sorge: dies ist nur teilweise richtig, denn es kommt dabei auf zwei Seiten an:
(a) Umgebung, auch Umwelt genannt, als Rahmenbedingung, die sich bekanntlich ändert;
(b) Rekombination, d.h. die Verteilung der vom Vater und von der Mutter ererbten Chromosomen, die nach dem Prinzip des Zufalls erfolgt.
Was also in dem einen Fall ein Vorteil sein kann, kann in dem anderen Fall ein Nachteil sein, je nachdem, ob die Rahmenbedingung und die durch die Rekombination während der Meiose (Reifeteilungen) ererbten Chromosomen zueinander passen oder nicht.

Außerdem: Das, was man am Phänotyp nicht erkennen kann, z.B. das rezessive Allel (vgl. Mendelsche Gesetze), ist dennoch existent und kann auch merkmalbestimmend werden, z.B. bei Homozygotie oder bei Auftritt mit einem anderen rezessiven Allel.

Ich bin Vater zweier Kinder und Stiefvater eines Kindes, aber noch kein Großvater (Opa), obwohl ich es schon seit sehr langer Zeit sein könnte.

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23:23 E-Brief

Ich frage mich übrigens immer noch, ob Sie meine Kulturtheorie mittlerweile verstanden haben oder nicht (**). Vielleicht ist die Antwort auf diese Frage auch nicht so wichtig. Dennoch möchte ich einen Satz darüber verlieren:

Meine Kulturtheorie ist jene von mir entwickelte Theorie, die davon ausgeht, daß Kulturgeschichte sich dem Typus nach wiederholt (ich wiederhole: dem Typus nach!) und dann, wenn sie es nicht tut, offenbar „nur noch“ eine durch die Entropie bestimmte Kosmogenese (Naturgeschichte) ist, obwohl auch diese sich aller Wahrscheinlichkeit zufolge „dem Typus nach“ wiederholt.

 

14.01.2014, 20:36 E-Brief

Liebe Frau Einsele.

Danke für Ihre Antwort(en).

Ich „klappere“ jetzt einmal einige Ihrer letzten Punkte „der Reihe nach“ ab.

–  Heinrich Wagner kenne ich - gemessen an „Webverhältnissen“ - sehr gut. Er ist schon ziemlich alt. Die Idee, die Sie mit „»Kevin« oder »Lionel«“ (**) hatten, paßt also nicht so ganz, hat mich aber angenehm erheitert.

–  Die Einwanderung (**) ist eine riesige Problematik (!), die in endlosen „Bürgerkriegen“ (ohne Bürger!), in endloser Anarchie enden wird, und zwar auch nur dann, wenn die Herrschenden bereit sein werden, diese zu beenden, wofür nicht viel spricht. Die Herrschenden sind nicht mehr die der Nationen (die Zeiten sind längst vorbei!), sondern nur noch die der Welt, also die Superreichen. Ihnen gehören fast alle Banken, fast alle Energiequellen (Rohstoffe) - auch und erst recht die künstlichen (Geld u.s.w.) -, fast alles Gold, fast alles Silber, fast alle Diamanten und fast alle anderen Edelsteine, fast alle Waffen, fast alle Drogen u.v.m.. Diese Superreichen können doch viel besser herrschen, wenn sie die „Masse“ sich selbst überlassen, denn diese dezimiert sich durch die anarchistischen Kriege selbst, und die Superreichen können durch diese anarchischen Kriege ihren Reichtum und also ihre Macht sogar noch enorm steigern, allein schon durch die lukrativen Waffengeschäfte! Sie haben ein Interesse daran - wegen der Macht!

Berlin-Kreuzberg, das Sie genannt haben (**), ist gar kein so großes Problem wie Berlin-Neukölln, aber Berlin-Neuköälln ist ebenfalls kein so großes Problem im Vergleich zu z.B. London oder Paris. Die Integration erfolgt auch nicht über die kulinarischen Genüsse. Das sind immer alles so „Vorzeige“-Beispiele, die ablenken sollen von dem gigantischen Ausmaß der Einwanderungsproblematik. Gehen Sie bitte in die Vorstädte von London und Paris und vielen anderen Städten (besonders in England und Frankreich), aber bitte nicht in die kleinen Tourismusgebiete - das sind nur „Inseln“ - und auch nicht an die „Döner-Buden“ (**), obwohl auch die größtenteils über bestimmte Geschäfte mit der riesigen Problematik verbunden sind.

Nein, wir haben momentan kein Entscheidungsgewalt darüber, und diese für uns unglückliche Tatsache haben wir zum großen Teil auch dem „Feminismus“ (**) zu „verdanken“, weil durch ihn die Frauen besser ausgebeutet werden können, so wie zuvor schon die Arbeiter durch den „Kommunismus“, und hinter beiden steckt der Globalismus (siehe oben: die Superreichen **).

Schon Johann Peter Süßmilch (1707-1767) konnte in seinem 1741 veröffentlichten Buch durch empirische Tragfähigkeitsanalysen nachweisen, „daß die Erde mehr als das Zehnfache der Menschenzahl ernähren könne, als zu seiner Zeit lebten.“ (Herwig Birg, Die Weltbevölkerung, 1996, S. 28 **). Während der französischen „Revolution“ gerieten diese wahren Erkenntnisse in Vergessenheit, weil die Herrschenden aus Angst vor der „Revolution“ falsche Bevölkerungstheorien in die Welt setzten und damit Erfolg hatten, weil sie die Mächtigsten waren. Einer ihrer Vertreter war Thomas Robert Malthus (1766-1834), dessen „Bevölkerungsgesetz“ 1798 veröffentlicht wurde. „Malthus’ Kernthese war, daß die Erde bereits mit der damaligen Bevölkerungszahl von rd. einer Milliarde übervölkert sei und daß ein weiterer Zuwachs die Gesellschaft in den politischen, ökonomischen und moralischen Ruin führen müsse.“ (Ebd. **). Malthus hatte Süßmilchs Erkenntnisse einfach ignoriert, um seine Lüge verbreiten zu können - so wie es übrigens heute noch geschieht. Wenn der Reichtum, der in der Erde steckt, auf alle Menschen gleichmäßig verteilt wäre (was tatsächlich natürlich nie passieren wird), wäre jeder Mensch ein Millionär. Selbst dann, wenn auch nur 20% davon auf die Nicht-Superreichen verteilt würde, würden diese noch Einfünftel-Millionäre sein, also ungefähr dreimal reicher als der „durchschnittliche“ Schweizer.

Alle Menschen könnten also Millionäre sein, wenn es die Ausbeutung der Menschen durch die Menschen nicht gäbe. Keine Frau müßte dann arbeiten, sogar viele Männer nicht, und man könnte endlich das eigentlich wichtigste Problem lösen: das des Nachwuchses im Zusammenhang mit der Tragfähigkeit der Erde. Aber dieses Problem wird ständig uminterpretiert und im Sinne dieser Uminterpretation propagiert, wobei jedes Thema recht ist, daß mißbraucht werden kann. Beispiele dafür gibt es unzählige, und zwar sowohl die Natur als auch die Kultur betreffende. Die bekanntesten Beispiele sind sicherlich das Klima und die Geschichte, mit denen zum Zwecke der Bereicherung Mißbrauch getrieben wird, mit der Folge, daß beide Themen keine Wissenschaftsbereiche mehr sind, sondern Religionsinhalte, zu denen ein Glaubensbekenntnis erzwungen wird, das die Steuern, Abgaben und andere Ablaßzahlungen rechtfertigen soll. Die Nicht-Superreichen - vor allem die der Mittelschicht - müssen zahlen und dafür arbeiten (sie tun es ja auch und glauben: „freiwillig“), und wenn man sie auch nicht mehr braucht, dann läßt man sie von denen der Unterschicht abschlachten. Zum Schluß wird es nur noch eine superreiche Oberschicht (1%) und eine superarme Unterschicht (99%) geben, vielleicht werden sie sich sogar soweit auseinanderentwickeln (die Oberschicht weiter nach oben, die Unterschicht weiter nach unten), daß man sogar von zwei verschiedenen Unterarten des Homo sapiens wird sprechen müssen (Nietzsches „Übermensch“ läßt grüßen, obwohl er sich den so wohl auch nicht vorstellte).

Merkwürdig ist, daß Sie, liebe Frau Einsele, die Geschichte der Einwanderung ganz anders bewerten als ich. Wahrscheinlich fühlen Sie sich mehr dem Idealismus und deshalb dem dadurch eingeforderten „Optimismus“ verpflichtet, während ich eher dem Realismus zuneige, was - nur nebenbei bemerkt - nicht heißt, daß ich für den Idealismus nichts übrig hätte.

–  Der sogenannte „Feminismus“ tritt nicht für die Rechte der Frauen ein - im Gegenteil (!) -, und spätestens in zwei Jahrzehnten wird das auch jedem heute noch so „feministisch“ angehauchten, sich durch den „Feminismus beglückt“ fühlenden Menschen bewußt werden. Der Feminismus hat viel Ähnlichkeit mit dem Kommunismus und auch dem Nationalsozialismus (Faschismus) - und das kann auch gar nicht anders sein, weil wir Menschen schließlich nicht in der Lage sind, plötzlich andere, angeblich „neue“, Wesen zu sein. Kommunismus und Nationalsozialismus (Faschismus) haben auch zunächst (zunächst!) die Menschen „beglückt“, und zwar so lange, bis sie erkennen mußten, daß sie durch die Bewegungen lediglich mißbraucht worden waren. Das war, ist und wird mit dem Feminismus nicht anders sein. Er wird auch genauso überwunden werden wie die anderen modernen „Bewegungen“ - nicht zufällig ist er ja auch genauso alt wie sie. Das, was „von den Einwanderern rückgängig gemacht werden soll“ (**) und wird, wenn wir nichts dagegen unternehmen, haben wir ja größtenteils gerade diesen „Bewegungen“ zu verdanken, am meisten sogar noch dem Feminismus, weshalb Sie ganz „unbesorgt“ sein können darüber, daß der Feminismus in Wahrheit verbündet ist mit dem Islamismus, denn all diesen „Ismen“ geht es nur um Macht, und auf dem Weg zur absoluten Macht muß man Bündnisse eingehen - der Bündnispartner tut das ja auch mit derselben Absicht -, so daß letztlich beide wieder die Feinde von einst sein werden, aber nur einer dieser beiden siegen wird, und das ist der mit der größten Lobby bei den Herrschenden und/oder den meisten Nachkommen. Weil aber die Herrschenden letztlich (noch nützen ihnen die Frauen als Arbeitskraft zwar, aber nicht mehr lange) sich weder an den einen noch an denn anderen werden bereichern können, werden sie sie sich selbst überlassen, und in diesem schon erwähnten Krieg gewinnen eben die mit den meisten Nachkommen. **

–  Die Anzahl der Druckseiten für meine Webseiten, nach der Sie fragen (**), kann ich Ihnen so auf die Schnelle gar nicht sagen, denn meine Webseiten bestehen ja nicht nur aus Text, sondern auch aus Graphiken, Tabellen, Bildern, Karten, Animationen, Filmen. Gemäß meiner letzten Inventur (31.12.2013) umfaßt mein Webangebot 4861 Dateien (**) mit 275,32 MB (**); darunter befinden sich 2200 Textdateien (**) mit 83,92 MB (**), von denen 336 Zitate, 297 Navigatoren und 179 Verzeichnisse sind; von den verbleibenden 1388 Textdateien kommen 873 Textdateien höchstwahrscheinlich für den Buchdruck nicht in Frage; die restlichen 515 Textdateien sind in vier Grade eingeteilt, und für die Grade 3 (108 Textdateien) und 4 (133 Textdateien) ließe sich vielleicht ebenfalls zu 100%, für den Grad 2 (169 Textdaieien) vielleicht zu rd. 50% auf den Druck verzichten; bleiben also 189,5 Textdateien. Eine überwältigende Mehrheit dieser 189,5 Textdateien gehört logischerweise zu den größten Textdateien. ** ** **

Demnächst dazu mehr, wenn Sie mögen.

Liebe Grüße.

 

16.01.2014, 01:27 E-Brief

Ich grüße Sie, Frau Einsele.

Am frühen Abend habe ich noch einmal meine Webseiten-Statistik (**|**|**) überprüft und bezüglich der Textgrößen (**|**|**) ein wenig überarbeitet und festgestellt, daß aus meinen Webseiten unzählige Bücher zu machen sind, wenn der Rahmen (auch der Buchrahmen) nicht gesprengt werden soll. Meine Kulturtheorie kann allein als rein theoretische Abhandlung durchaus drei oder vier Bücher beanspruchen, obwohl man sie auch in ein dickes Buch quetschen könnte, und für die Beispiele dazu - ich meine die verschiedenen Kulturarten u.s.w. - gelten wahrscheinlich ähnliche Rahmenbedingungen. Über den Rest sprechen wir dabei allerdings noch gar nicht, und der hat es ebenfalls in sich - und wie!

Zu dem, was Sie mit dem Stichwort „Migration“ (**) angedeutet und vielleicht auch nicht zufällig zwei Absätze weiter mit dem Wort „Patriotismus“ (**) verbunden haben:

Ich bin mir ziemlich sicher, daß wir mit dem Begriff „Patriotismus“ nicht genau beschreiben, was ich gemeint habe, als ich von Demographie, Reproduktion, Entscheidungsgewalt und Feminismus gesprochen habe (**|**|**|**), denn mehr noch als der Patriotismus kann die Generationengerechtigkeit uns verdeutlichen, was gemeint ist: es geht um die Zukunft unserer Nachkommen, denen Probleme bevorstehen, von denen wir noch nicht einmal geträumt haben, als wir so alt waren wie sie jetzt. Die Forderung lautet, daß auch unsere Nachkommen das Recht haben sollen, in ähnlichen Verhältnissen leben zu können wie wir, und genau das wird von der Politik nicht nur mißachtet (das wäre noch relativ „harmlos“), sondern immer mehr mit den Füßen getreten und ins Gegenteil verkehrt. Dieses Problem ist mittlerweile überall greifbar, also kein reines Gedankenspiel (mehr, unsere Volkszertreter würden das jetzt zynisch mit „Gehirngespinsten“ abtun). Vielleicht haben Sie ja einige meiner Aphorismen gelesen und wissen jetzt ungefähr, was ich meine.

Was aber haben Sie genau gemeint, als Sie das lateinische Wort für „Welt“, nämlich das Wort „Mundus“ (**) im Zusammenhang mit meinem Nachwuchs benutzt haben? Meinen Sie mit Ihrer „Gegenfrage“ (**) deren Urteile über meine wissenschaftliche oder philosophische Deutung der Welt, meine Weltanschauung, mein Weltbild oder „mich als »Welt«“ (was, wenn ja, wohl metaphorisch gemeint sein dürfte) im Sinne von den „weltlichen“ Vorgängen in mir? .... ? ....

 

20.01.2014, 16:52 E-Brief

Guten Tag, Herr Boden.

Die 1,4 Milliarden an Marshallplan-„Hilfe“, die außerdem schon wenige Jahre später zurückbezahlt wurden (also den USA finanztechnich mehr geholfen haben als Deutschland, während „Groß“britannien, Frankreich u.a. NICHTS zurückbezahlt haben, obwohl sie viel mehr bekommen hatten als die Bundesrepublik Deutschland). Ja, die 1,4 Milliarden an Marshallplan-„Hilfe“ für West-Deutschland - die waren wirklich mager bzw. „Peanuts“, wie Sie sagen.

Es war so mager - und sogar noch magerer, wenn man bedenkt, wie sehr Deutschland und die Deutschen von den Aliierten ausgeraubt worden sind; dazu die 20 Millionen Vertriebenen, das Leid der Kriegsgefangenen, der Patentklau, die Erpressung der Mannschaft um Wernher von Braun (das war noch 'ne Mannschaft und KEINE „Crew“ [klingt fast wie „Kuh“!] wie heute ), der Goldraub, der Industrieraub (Abbau) - alles unter dem harmlos klingenden Begriff „Reparationen“ laufend. Reparationen - wofür? Die Westmächte haben Deutschland den Krieg erklärt - NICHT umgekehrt. Chruchill u.a. Idioten haben Deutschland schon Jahre vor dem Krieg den Krieg erklärt - die „Juden“ (die, die sich so nennen - ob sie welche sind, kann durchaus bezweifelt werden) ebenfalls.

Die Marshallplan-„Hilfe“ hat also nur den Westalliierten geholfen - niemandem sonst! Es nützt Ihnen NICHTS, wenn Sie einen Kredit aufnehmen, den Sie zuvor mit Krieg, mit hohen Menschenverlusten, also Toten durch Krieg, Vertreibungen, Kriegsgefangenschaft und Terror, noch dazu mit der Tatsache, daß Ihnen alles geklaut worden ist (das war der wahre Sinn der „bedingungslosen Kapitulation“), und mit Willkür, Vergewaltigungen, Demütigungen u.s.w. bezahlt (quasi: vorgestreckt) haben.

Es ist schon schlimm genug, daß die junge Generation nichts mehr von und über Geschichte weiß, aber wenn die ältere Generation noch nicht einmal mehr die Tatsachen aufzählen darf, sondern Gefahr läuft, dafür kriminalisiert zu werden (vgl. § 130 StGB), dann: „Gute Nacht, Marie“. Hinterher kann zumindest von denen, die mit mir gesprochen haben, keiner mehr sagen, nichts davon gwußt zu haben.

 

23.01.2014, 16:52 E-Brief

Guten Abend, Herr Boden.

Ja, mit dem Verblöden haben es die anderen Völker leichter, denn die waren ja auch vorher schon blöd.

Ich finde es - ehrlich (und mutig) gesagt - „schön einfach“, dem Deutschen Volk immer die Schuld zu geben. Man verrät sich dadurch auch selbst, wenn man Deutscher ist und Deutschen die Schuld gibt, wie es Mode in Deutschland geworden ist (das ist ein noch viel größeres Problem, und ich kenne fast nur noch solche).

Was das Deutsche Volk tut, ist nicht irgendwie „blöd“, sondern ein ganz normaler Überlebensmechanismus: Man paßt sich an, um nicht aufzufallen und zum Opfer zu werden. Das ist total normal und passiert auch in anderen weißen Ländern, also mit und in anderen Völkern.

Die Türken waren von mir nur als Beispiel gewählt worden. Warten Sie erst einmal ab, was noch kommt. Es geht nämlich noch blöder.

Was soll der Nichtblöde machen, wenn 80-90% blöd sind. Ob er sich wohl anpaßt oder gar unterordnet? Ja, weil er nicht blöd ist! Zwar bekommt er dafür die Strafe, aber das ist ein ungeschriebenes Gesetz der Natur (vgl. Nietzsche, Spengler u.a.). Man muß mit diesem Dilemma leben. Die, die demographisch im Vorteil sind, machen nun mal das Rennen. Das ist so. Die können noch so blöd sein. Die Blödheit siegt sowieso öfter als die Nichtblödheit (vgl. wiederum Nietzsche). Weil die Deutschen nicht blöd sind: deshalb sind sie zum Scheitern verurteilt. Das ist das Schicksal eines Volkes von Denkern und Dichtern (Wissenschaftlern und Technikern).

Und da es noch nie ein so durch und durch intelligentes Volk wie das Deutsche gegeben hat: deshalb fällt seine Strafe auch um so härter aus. Wie ich des öfteren sage: Wer Erfolg hat, wird bestraft! Denn anders als die Mächtigen in dieser Welt haben die Deutschen keine Lobby in der Welt, wie auch Goethe meinte: Man sollte sie wie die Juden auf der ganzen Welt verteilen. Dann würden sie - das hat er zwar nicht mehr gesagt, sondern das sage ich jetzt - ungehindert weitermachen können. Und tatsächlich: die Juden machen es ja auch so.

Ein anderer Vergleich ist der mit den Römern:

Weshalb wollten vor 2000 Jahren viele Menschen ins Römische Reich? Was glauben Sie? Die Römer waren demographisch längst auf einem absteigenden Ast, die hineinströmenden und teilweise brutalst abgewehrten (von den Römern lernen?) Menschen waren demographisch überlegen - mehr Masse. Also passierte bald, was passieren mußte.

Wenn Völker zu wohlhabend geworden sind, dann verlieren sie demographisch, d.h. die Demographie beginnt über die Ökonomie zu siegen, wenn der kritische Punkt erreicht ist. Vorher war es umgekehrt, und man bemerkte in dem ganzen Wohlgefühle nicht, das man sich „freiwillig“ (den „freien“ Willen gibt es nicht, sondern höchstens den bedingt freien Willen [**|**|**]) zum Sklaven machte.

Für die Gastarbeitergeschichte brauchen Sie mir keine Quellen herauszusuchen, Herr Boden. Ich kenne sie wie meine Westentasche. Natürlich steckten die USA (und Israel) dahinter. Und natürlich wehrte man sich damals noch. Was den Römern innerhalb von mehreren Jahrhunderten passiert ist, das passiert uns Deutschen / Westeuropäern, vielleicht sogar bald allen Europäern innerhalb von wenigen Jahrzehnten.

Das alles hat massive ökonomische Gründe. Wir sind die, die Wissen und Geld haben, und die anderen die, die das nicht haben, und es uns deshalb wegnehmen wollen - soweit man Wissen wegnehmen kann (erinnert sei an den Patentklau der Amis 1945ff., der Bestandteil des größten Raubes aller Zeiten war). Hier kann man nicht einfach dem Volk die Schuld geben. Ich weiß gar nicht, wie oft ich mich da wiederholen muß. Es ist eine Geschichte, die von sehr wenigen Menschen - den sogenannten Herrschenden - gemacht wird - egal, ob sich die Herrschaftsform Monarchie/Tyrannis, Aristokratie/Oligarchie oder Demokratie/Ochlokratie nennt. Das läuft immer so - und zum Schluß auf Anarchie hinaus, in deren „Rahmen“ bei der Masse nur noch „Naturgesetze“ eine Rolle spielen. Und hierbei haben nicht die Intelligenten, sondern die Doofen den Vorteil - aus demographischen Gründen! Deshalb ist für sie Demokratie auch günstiger (DEMOkratie, DEMOgraphie - kein Zufall!), weshalb Demokratie in ihrer Entartung ja auch Ochlokratie (Pöbelherrschaft) heißt, was im Endstadium nichts anderes als Anarchie bedeutet.

Wir verlieren diesen Kampf, weil wir nicht doof genug sind.

Die Doofen und Schlechtweggekommenen (vgl. Nietzsche, der noch ein Gutweggekommener war), die mit der Sklavenmoral werden siegen, indem sie ihre Sklavenmoral den Intelligenten und Gutweggekommenen aufzwingen! Mit ihrer Sklavenmoral werden die Doofen und Schlechtweggekommenen uns alle mögliche Schuld einreden, unser Gewissen schlecht (schlicht) machen und damit Erfolg haben - das Programm läuft doch sowieso schon seit langem (für Nietzsche übrigens schon seit Beginn des Christentums).

Wir hätten damals (1960er - wie gesagt: der 1. Türke kam - bitterarm wie alle anderen Türken - 1961, als es schon längst um die Verteilung ging, um den Happen an der „Riesentorte“, die länsgt angehäuft war) den Fehler nicht machen dürfen, aber noch größere Fehler sind gemacht worden während der Auslaufjahrzehnte, wie ich das jetzt mal nenne: als der große Teil einer Generation in die „Verantwortung“ wuchs, der nichts anderes mehr kannte (und kennen wollte), als sich selbst zu verleugnen und anderen die Füße zu küssen. Heute merkt es dieser Teil, daß das falsch war und macht denselben Fehler wieder, nur jetzt auf der anderen Seite. Aber das ist nicht dumm, sondern klug im Sinne von „sich Vorteile verschaffen“ (besonders ökonomisch), um gut dazustehen, aber nicht zu bemerken, daß irgendwann von irgendwem die Zeche bezahlt werden muß. Ich sage nur das Stichwort: Generationengerechtigkeit. In dem Zusammenhang müssen die immer erneut und immer mehr gemachten Schulden gesehen werden: als Schuld! Und das passiert ja auch schon. Das Problem ist nur, daß sich alle so verhalten und daß es ein Befehl von ganz oben ist, von denen, die aus dem Nichts schöpfen können - wie Gott.

Wenn Menschen zu erfolgreich sind - wie die Deutschen -, dann dauert es nicht lange, bis die Ausplünderung startet, und - ohne mit der Wimper zu zucken - machen sich die Ratten über das Schlaraffenland samt Schlaraffenvolk her.

Die Versklavung läuft, aber wie sagte schon Goethe (sinngemäß): gerade jener Mensch, der sich nicht als Sklave fühlt, ist am meisten versklavt.

Sollen wir jetzt auf das Wohl der Blöden trinken? Die Blöden werden siegen, und die Verblödung, die sie uns bzw. unseren Nachkommen (die die Zeche bezahlen müssen - vgl. Text oben) einimpfen werden, kann als Islamisierung daherkommen oder einfach nur schleichend, aber mit viel Bürgerkrieg, zunächst nur in Gettos, dann in ganzen Städten ... u.s.w. ....

Die „Weiße Weltrevolution“ zieht die „Farbige Weltrevolution“ nach sich (vgl. Spengler **), und das kann auch gar nicht anders sein.

Warum auch sollte gerade in der Geschichte keine Logik sein? **

Das Geschimpfe auf das eigene Volk bringt uns der Lösung des Problems keinen Millimeter weiter - im Gegenteil: dadurch wird es kilometerweit vergößert. So „funktioniert“ Nihilismus! Also: Aufhören damit! Oder, falls das nicht möglich ist: die Schuld bei sich selbst suchen! Wer tut das schon gerne. Aber komisch, daß denjenigen, die dem eigenen Volk die Schuld geben, dabei nie auffällt, daß sie selbst dazugehören.

Deutsche sind zu intelligent, zu fleißig, zu sparsam, zu pflichtbewußt, als daß die restlichen Völker bereit wären, einfach nur tatenlos zuzuschauen, weshalb sie sie lieber überfallen, und diese Überfälle auch noch ihnen in die Schuhe schieben.

Das alles ist nicht neu, weil Geschichte immer so oder ähnlich verläuft.

 

09.03.2014, 00:34 E-Brief

Gute Nacht, Herr Wagner.

Zum Stichwort „Nieder mit der Demokratie“:

Die Demokratie wird doch sehr überschätzt, wenn nicht sogar völlig falsch eingeschätzt und oft mit Pluralismus oder sogar mit Sozialismus, Kommunismus, kurz Egalitarismus verwechselt, was ebenfalls völlig falsch ist. Wenn sie mit Freiheit verwechselt wird, was ebenfalls häufig vorkommt, ist das deshalb schlimm, weil die Freiheit keine Staatsform, ja noch nicht einmal eine Ideologie, sondern etwas ganz Grundlegendes, jeden Menschen in seiner ureigensten Existenz betreffendes Phänomen ist und deshalb in den Auswirkungen dann extrem fatal werden kann, weil das von den Herrschenden ausgenutzt werden kann und auch regelmäßig wird, sobald deren Propaganda erfolgreich war, was soviel bedeutet wie: die Masse ist der „Meinung“, Demkratie bedeute Freiheit.

Wir leben längst in Zeiten einer Ochlokratie - das ist die entartete Form der Demokratie und fast schon mit der Anarchie identisch - und sind momentan Zeuge einer Entwicklung, die von der Ochlokratie mit demokratischer Rückwärtsorientierung zur Ochlokratie mit monarchischer Vorwärtsorientierung übergeht oder schon übergegangen ist (1990) und sich seitdem behauptet (alle globalistischen Entwicklungen seit 1990 zeigen in diese Richtung). Diese Entwicklung wäre ohne die vorhergegangene, noch nicht entartete, also reine Demokratie nicht möglich gewesen, genauso wie sie ohne die vorhergegangenen Nationalismen nicht möglich gewesen wäre. Es steckt nämlich eine Logik dahinter.

Weil eine Logik dahinter steckt, sollte man auch nicht die Demokratie vergöttlichen, sondern bedenken, daß sie - wie übrigens alle anderen Herrschaftsformen auch - von den Herrschenden nur benutzt, gebraucht, ja mißbraucht wird, um ein Ziel zu verfolgen, das nicht so sehr konkret benannt werden kann, aber eindeutig und ausschließlich mit Macht zu tun hat.

Die altgriechischen Philosophen wußten das ganz genau und konnten trotzdem nichts daran ändern - und selbst das wußten einige von ihnen. Ähnlich ist es auch bei uns: es gibt einige Philosophen (Wissenschaftler) und auch einige andere Menschen bei uns, die das wissen, aber nichts ändern können.

 

10.05.2014, 03:37 E-Brief

Ich grüße Sie, Herr Boden.

Danke für Ihre Antwort im Gästebuch. **

Um noch einmal kurz auf die deutsche Abstammung der US-Bevölkerung (**|**) einzugehen:

Ich habe beim Lesen eines englischsprachigen Posts in einem Webforums entdeckt, daß einer der Kommentatoren das Thema kurz aufgreift. Er selbst ist kein großer Freund der Deutschen, wie er selbst sagt, deshalb könnte der Anteil der Deutschen in den US sogar noch höher sein, als er behauptet:

„1 out of 4 americans are descended from German Stock ....“ ** **

Soviel bis heute. Ich muß erst einmal ins Bett.

Bis bald.

 

11.05.2014, 00:25 E-Brief

Guten Abend, Herr Boden.

Nein, er meint genau das, was er gesagt hat:

„1 out of 4 americans are descended from German Stock ....“ ** **

Ich kenne ihn: er ist US-Amerikaner, behauptet, die Deutschen nicht sonderlich zu mögen, weil seine „Cousinen“ von Preußen „gegessen“ worden seien (das steht auch so wortwörtlich [auf Englisch] in seinem Post: **). Ein ziemlich heftiger Typ; er war Soldat, hat eine Knieverletzung erlitten, und ist seitdem Invalide, was ihn dazu gebracht hat, mehr als je zuvor zu lesen und zu studieren - so wie er behauptet: er wäre ohne seine Kriegsverletzung nie zu Wissenschaft und Philosophie gekommen.

1 von 4 heißt 25%. Ich habe auf meinen Webseiten „nur“ 20,5% geschrieben (**). Er hat wahrscheinlich recht. Es ist ja auch so, daß in den US Deutsche für lange Zeit negativ dargestellt wurden (Propaganda), um sie für „die Sache“ (den 1. Weltkrieg, den 2. Weltkrieg) zu gewinnen, und nach dem 2. Weltkrieg ist auch eine Nachwirkung geblieben. Mit anderen Worten: nicht wenige von denen, die deutscher Abstammung sind, geben ihre Abstammung nicht zu oder wissen es schon nicht mehr. Das heißt: die Dunkelziffer ist noch höher, als uns die Propaganda erzählt. Es ist ja auch keine Wunder: während die anderen westeuropäischen Nationen Kolonien im Übermaß - gemessen an ihrer Größe und Einwohnerzahl - hatten, hatte Deutschland erst ab den 1880er Jahren weder viele noch für lange Zeit seine Kolonien, so daß die überzähligen jungen Männer nicht in die Kolonien gehen konnten, sondern in die US auswanderten, insbesondere um 1848/'49 (NICHT wegen der gescheiterten „Revolution“, wie Linke wollen, sondern wegen der Kartoffelfäule, die große Wirtschaftsnot und jene Revolten auslöste - historisch eindeutig erwiesen, doch propagandistisch NICHT gewollt). Die meisten Leute unterschätzen immer die Demographie, genauer gesagt: die demographischen Zahlen, deren Relationen, deren Auswirkungen, deren Langfristigkeit.

Das, was Sie sagen über das „nicht in“ sein, sehe ich genau umgekehrt, und auch das bestätigt sich in dem Webforum, aus dem ich die obige Aussage habe. Ich poste dort selbst gelegentlich, bin dort Mitglied, wenn auch noch nicht lange. Die US-Leute, die dort posten, halten viel von UK, aber nicht von Deutschland. Deshalb ist es um so bemerkenswerter, daß der obige Poster - er nennt sich „Contra-Nietzsche“ (auch ein Hinweis auf seine Ablehnung gegenüber Deutschen und gegenüber deutscher Philosophie, wie er auch selber sagt: **). Wenn er also von 80 Millionen (Ihre 75 Millionen sind nicht mehr „up to date“, Herr Boden **) US-Menschen deutscher Abstammung ausgeht, so ich von 66 Millionen. Wahrscheinlich dürften es also sogar 100 Millionen sein.

Wie gesagt: ich kenne „Contra-Nietzsche“ vom Posten her sehr gut - ich mag ihn auch nicht besonders, aber „wo er recht hat, hat er recht“.

Bis bald.

 

- 2015 -

16.01.2015, 12:58 E-Brief

Guten Tag, Frau Becker-Schmollmann.

Danke für Ihre Antwort in Ihrem Gästebuch. **

Ich bin auf Ihre Webseiten durch einen Eintrag in mein Gästebuuch aufmerksam gemacht worden und habe gleich reagiert. Ich zitiere meinen Kommentar:

„Danke für Deinen Gästebuch-Eintrag, Hans-Werner.

** Lisartgalerie.de **
Wachstum der Sonnenblumenkerne
Die Sonnenblumenkerne wachsen kreisförmig
um den Mittelpunkt der Sonnenblume. Zwei in
ihrer Entwicklung aufeinander folgende Kerne
teilen den Umfang dabei im Goldenen-Schnitt-
Verhältnis. Der Winkel zwischen ihnen beträgt
also: 222,49...° bzw. 137.51...° (Summe: 360°).

Die von Dir angesprochene Hypothese, daß der Aufbau des Universums dem Fibonacci-Prinzip folgt, ist interessant, aber nicht wirklich neu, wie die Webseite der Lisartgalerie (**) suggeriert. Es gibt z.B. ein mir sehr gut bekanntes - englischsprachiges - Webforum, in dem diese Hypothese immer wieder diskutiert wird. Da ja auch Du der englischen Sprache mächtig genug bist, könnte jenes Webforum auch für Dich interessant sein (**|**).
Dennoch bleiben Zahlen und nur aus ihnen abgeleitete Prinzipien zunächst einmal nur Zahlen und nur aus ihnen abgeleitete Prinzipien. Es muß die Beobachtung hinzukommen, damit man zu einer naturwissenschaftlichen Aussage kommen kann. Nun ist es aber leider so, daß wir Menschen zwar relativ gute Beobachter sind, aber wissen, daß wir bessere Beobachter sein müssen, um über bestimmte Phänomene auch objektiv - sprich: wissenschaftlich - urteilen zu können. Wenn wir ehrlich sind, dann müssen wir zugeben, daß wir nicht sehr viel über das Universum wissen, denn viele Beobachtungen stützen sich mittlerweile mehr auf ganz bestimmte Theorien oder gar Theologien und haben mit wissenschaftlicher Praxis nur noch wenig zu tun - außer in den Fällen, in denen sie sich nur auf die Mathematik stützen: doch wenn sie sich nur auf die Mathamtik stützen, dann fehlt ihnen ebenfalls das empirische, auf Beobachtung sich stützende Element, das unersetzlich ist, besonders für die Physik. Immerhin können wir viele unserer Aussagen über unsere unmittelbare kosmische Nähe auf zuverlässige Beobachtungen stützen. Leider spielen jedoch selbst bei diesem Thema Machtkämpfe eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der „Urknall“-Theorie gegenüber bin ich skeptisch, aber schon an den bei der Lisartgalerie (**) zu sehenden Abbildungen (eine davon ist rechts zu sehen) läßt sich erkennen, daß auch hier der „Urknall“ und die explosionsartig einsetzende „Expansion“ des Universums als Voraussetzungen akzeptiert sind. Es kann aber sein, daß es einen solchen „Anfang“ gar nicht gegeben hat - und wenn doch, so drängt sich sogleich die Frage auf, was vor diesem Anfang war. Auch ein ewiges Universum ist möglich - nur wäre das jedoch für die Physiker sehr unbefriedigend, weil sie dann weniger Geld für ihre Forschungen bekämen.

Des weiteren gilt den Physikern die Gravitation immer noch als „die Göttin des Universums schlechthin“, während die physikalischen Ursachen für den Aufbau des Universums nach dem Fibonacci-Prinzip im Elektromagnetismus zu suchen sind, obwohl man auch in dem Fall sich nicht sicher sein kann, „die richtige Göttin des Universums“ gefunden zu haben. Vielleicht muß man sogar nach völlig anderen Ursachen suchen. In dem von mir bereits erwähnten englischsprachigen Webforum z.B. wird eine Ontologie der Affektanz vorgestellt, gemäß der alles auf „Affektanz“ zurückgeht (**|**), alle und jede Existenz das ist, was Affekt hat (**). Ich bin zwar sowohl dieser Affektanz-Ontologie als auch dem von Dir angesprochenen Fibonacci-System gegenüber offen eingestellt, denn ich gehe sowohl bei meiner Natur- als auch bei meiner Kultuphilosophie bekanntlich von Affekten und insbesondere von Spiralen aus; aber es gibt daneben noch weitere Prinzipien und Formen, die für eine komplette Philosophie oder Wissenschaft bedeutsam sind. Ich kann Deine Frage nach der Schlüssigkeit der Hypothese vom Aufbau des Universums nach dem Fibonacci-Prinzip also nur auf relativierte Weise beantworten. Meine Antwort hat nichts damit zu tun, daß diese Hypothese gegenwärtig nicht akzeptiert wird, obwohl die Urknall-Hypothese nicht plausibler ist; meine Antwort hat damit zu tun, daß es höchstwahrscheinlich mehrere Prinzipien gibt, die im Universum wirksam sind, wodurch die Aussage, daß das Universum nach dem Fibonacci-Prinzip aufgebaut ist, von mir relativiert, aber nicht verneint wird. Wir sehen ja in unserer unmittelbaren Umgebung, daß vieles nach dem Fibonacci-Prinzip aufgebaut ist. Warum also soll nicht auch vieles im restlichen Univerum danach aufgebaut sein? Dennoch halte ich es aus den eben genannten Gründen für eher unwahrscheinlich, daß das gesamte Universum nur danach aufgebaut ist.“ **

 

18.01.2015, 13:02 E-Brief

Eigentlich duze ich lieber nicht so schnell, aber dennoch bin ich in diesem Fall damit einverstanden:

Hallo, Elisabeth.

Danke für Deine Antwort.

Da, wo ich Dich zitiere, erscheint im folgenden Text das Zitat in grauer Farbe. Ich beginne sogleich mit einem Zitat:

„Ich habe, glaube ich, alle 4 Kräfte unter einen Hut gebracht. Oder siehst du das nicht so?“ **

Du meinst die 4 Grundkräfte oder Naturkräfte, die man auch Wechselwirkungen nennt. Aber wer diese 4 Wechselwirkungen „unter einen Hut gebracht“ hat, geht quasi von der „Großen Vereinheitlichten Theorie“ aus, gemäß der alle 4 Wechselwirkungen am Anfang (!) vereinigt waren und sich danach voneinander getrennt haben. Oder hast Du mit „unter einen Hut gebracht“ etwas anderes gemeint? Falls Du es so gemeint hast, wie ich es zunächst interpretiert habe, dann hättest Du Dich quasi unwissentlich doch mit dem Anfang des Universums beschäftigt. Das steht aber im Widerspruch zu dem, was Du sonst noch geschrieben hast:

„Was aber das Expandieren betrifft gem. meiner Hypothese, wie du es meinem Mann geschrieben hast, da formuliere ich etwas anderes, nämlich dass das Universum zyklisch immer wieder nach seinem Ende kollabiert und dann expandiert. Doch was jeweils davor und dann davor usw war, darüber erlaube ich mir keine Überlegungen mehr, das ist zu heilig für mich, will ich nicht antasten. Ich schreibe somit nur vom Aufbau, wie ich ihn vermute, nicht aber von der Entstehung.“ **

Wenn man die 4 Wechselwirkungen als einheitlich gewesene und danach sich abspaltende Wechselwirkungen gemäß der „Großen Vereinheitlichten Theorie“ versteht, dann akzeptiert man eine der Theorien über den Anfang des Universums.

Die Theorie über ein zyklisches Universum ist interessant und kommt vielen meiner Überlegungen und Hypothesen, ja vielleicht meiner Theorie über das Universum insgesamt, man könnte sie auch eine (Art der) Naturphilosophie nennen, sehr entgegen. Ich gehe jedoch nicht davon aus, halte es aber für möglich und mich dennoch mit Spekulationen darüber im Internet eher zurück, daß das Universum zyklisch immer wieder nach seinem Ende kollabiert. Denn auch hier beschäftigt man sich bereits mit dem Anfang, auch wenn man es nicht will und sogar sagen kann: „Ja, Moment einmal, das Universum hat doch gar keinen Anfang, weil es zyklisch kommt und geht“. Auch dann, wenn man den Anfang verneint, hat man sich mit ihm - zumindest gedanklich - beschäftigt.

Ich tue gedanklich etwas anderes. In meiner Theorie sind Anfang und Ende des Universums gedanklich wirklich nicht berücksichtigt. Ich gehe zwar trotzdem auf meinen Internetseiten auch auf das Thema „Anfang und Ende des Universums“ ein; doch in dem Fall tue ich das nur, weil ich meine Internetseiten auch als Enzyklopädie verstehe. In meiner Theorie selbst sind sie nicht berücksichtigt, weil Anfang und Ende des Universums wahrscheinlich nicht verifizierbar und im Umkehrschluß wahrscheinlich auch nicht falsifizierbar sind. Deshalb beschränke ich mich bei meiner offiziellen Theorie auf unsere kosmische Nähe.

Ich zitiere mich selbst (übrigens aus dem 2. Gästebuch):

Kultur-SpiralzyklenSpiralzyklen
„Die Umläufe sowohl der Monde um ihre Planeten als auch der Planeten um ihre Sterne, ja sogar der Sterne um ihr galaktisches Zentrum beschreiben eindeutig keine Kreise oder Ellipsen, sondern Spiralen. Während z.B. unsere Sonne das Zentrum unserer Galaxis spiralförmig umläuft, umläuft unsere Erde die Sonne ebenfalls spiralförmig und wird dabei noch von unserem Mond spiralförmig umlaufen. Denn Körper, die sich um Körper bewegen, die sich ebenfalls um Körper bewegen, bewegen sich nicht auf zwei-, sondern auf dreidimensionale Art. Sie bewegen sich nämlich spiralförmig und also auch zyklisch, genauer gesagt: spiralzyklisch. Nur dann, wenn sich um jenen Körper oder Punkt bewegt wird, der sich nicht um einen anderen Körper oder Punkt bewegt und auch nicht auf eine andere Art durch äußere Kräfte bewegt wird, kann diese (und nur diese) Bewegung zweidimensionaler Art sein.  –  Die Geologie liefert ebenfalls Erkenntnisse über zyklische, genauer spiralzyklische Entwicklungen. Als Beispiele seien hier die Zyklen der Kontinentalverschiebung (**), der Geotektonik (**) und der Geomagmatik (**) genannt.  –  Wenn morgen eine Naturkatastrophe globalen Ausmaßes geschehen und in deren Folge fast alle biologischen Arten aussterben würden, dann würden unter der Voraussetzung, daß unsere Sonne weiterhin unserer Erde Energie liefern wird und die Naturkatastrophen weder häufiger noch stärker als vorher sein werden (**), irgendwann wieder nicht selbige, sehr wahrscheinlich auch nicht gleiche, aber immerhin doch sehr ähnliche Arten auf der Erde erscheinen. Auch ist als biologischer Zyklus das Entstehen, Wachsen, Blühen, Verwelken im Sinne von Auf- und Abbau der Lebewesen zu nennen. Die Biologie liefert also ebenfalls Erkenntnisse über zyklische, genauer spiralzyklische Entwicklungen.“ **

Die Wahrscheinlichkeit, daß auch die Galaxien spiralische Bewegungen vollziehen, ist also nicht gering. Aber selbst das behaupte ich nicht unbedingt, sondern nur im Sinne einer Wahrscheinlichkeit. Ich bin Skeptiker. Jeder Wissenschaftler sollte Skeptiker sein.

Ob aber das Universum selbst einem Zyklus folgt, bleibt - zumindest für mich - eher Spekulation, aber Spekulationen im Sinne von Theoriebildungen sind auch notwendig.

Herzliche Grüße.

Hubert Brune

P.S.) Ist Dir eigentlich die „String“-Theorie bekannt?

 

19.01.2015, 15:49 E-Brief und 22:53 E-Brief

15:49 E-Brief

Hallo, Elisabeth.

Die Sonne und ihr Umlauf um das galaktische Zentrum
Rund 252 Mio. Jahre braucht die Sonne für ihren Umlauf um das galaktische Zentrum (**).
Die Sonne hat bis heute also wahrscheinlich schon 18 bis 20 Umläufe vollzogen. Ihre Bahn
ist nicht völlig frei von Störungen bzw. Unregelmäßigkeiten. Gefährlich für ihre Planeten
und besonders das Leben auf der Erde sind die alle 63 Mio. Jahre (also 4mal pro
Zentrumsumlauf der Sonne) sich wiederholenden Durchgänge des Sonnensystems durch
das Magnetfeld der Milchstraße.  –  Wieder zugenommen haben die Störungen bzw.
Unregelmäßigkeiten bei den letzten rund 2 bis 2½ Umläufen der Sonne um das
galaktische Zentrum - laut geschätzter Einschlagsrate auf der Erde. Das Sonnensystem
streift alle 63 Mio. Jahre (also 4mal pro Zentrumsumlauf der Sonne **) das Magnetfeld der
Milchstraße, was zu Störungen führt. Das Sonnensystem könnte auch ein Doppelsternsystem
sein, in dem ein Brauner Zwergstern (**|**) die Sonne umkreist und alle 31,5 Mio. Jahre
(also 8mal pro Zentrumsumlauf der Sonne) die Oortsche Wolke (**) durchquert.
Interessanterweise ist der Zyklus von 31,5 Mio. Jahren (also 8mal pro Zentrumsumlauf der
Sonne **) gleich dem Zyklus der Kreuzung der Sonne mit der Ebene der Milchstraße.
Superkontinent Pangäa vor 250 Millionen Jahren.
Erde heute
Kontinente heute.
Erde in 50 Mio. Jahren
Superkontinent Novo-Pangäa in 250 Millionen Jahren.

Es gibt sehr viele Zyklen in der Natur (und also auch in der Kultur), die uns verraten, daß es damit mehr auf sich haben muß, als die derzetige Wissenschaft, die ja leider immer mehr in Abhängigkeit der Herrschenden gerät, zugeben mag. Ein Beispiel: Der Umlauf der Sonne um das Zentrum der Milchstraße beträgt rd. 250 Millionen Jahre; der geotektonische Zyklus der Kontinentalverschiebung als der Prozeß der Bildung eines Superkontinents und der anschließenden Bildung „verstreuter“ Kontinente (ähnlich wie beim „Ein- und Ausatmen“) beträgt rd. 500 Millionen Jahre, das heißt: rd. 250 Millonen Jahre „hin“ und rd. 250 Millionen Jahre „zurück“. Es ist möglich, daß es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Prozessen gibt. Die Geotektonik hat zwar ihre internen Ursachen in der Erde selbst, nämlich in ihrem heißen Kern, der die Konvektionsströmungen erzeugt, die wiederum die Verschiebungen der Erdplatten erzeugen; doch die Erde wird während ihres spiralzyklischen Umlaufs um die Sonne und um das Zentrum der Milchstraße, um das sich ja das gesamte Sonnensystem dreht, unterschiedlichen Störungen ausgesetzt, und diese Störungen können - zumindest gemäß meiner Theorie - auch die Geotektonik der Erde beeinflussen, wenn sie stark genug sind. Vielleicht ist es aber auch einfach nur Zufall, daß die Dauer dieser beiden Zyklen aufeinander abgestimmt zu sein scheinen. Wenn es aber kein Zufall ist, dann ist es ein weiteres Indiz für die hohe Bedeutung der Spiralzyklizität im Universum, zumindest aber in Galaxien und ganz besonders in Spiralgalaxien. Da sich auch die Umgebungen der Bahn unseres Sonnensystem verändern können, kann man auch nicht sagen, daß sich jeder Umlauf des Sonnensystems um das Zentrum der Milchstraße exakt gleicht, aber man kann sagen, daß sich jeder Umlauf des Sonnensystems um das Zentrum der Milchstraße auf spiralzyklische Weise ähnelt. Unter „Spiralzyklizität“ verstehe ich also die Bewegung eines Körpers, eines Punktes oder eines sonstigen Phänomens, die nicht exakt gleich verläuft, wie es z.B. bei einer Kreisbewegung der Fall ist, sondern ähnlich gleich verläuft, weil sich ja alle an diesem spiralzyklischen Prozeß beteilgten Körper, Punkte oder sonstige Phänomene ständig spiralzyklisch (weiter)bewegen und auf diese Weise nicht immer dieselbe Umgebung durchlaufen (wie z.B. beim Kreisprozeß), aber auch nie eine andere. Der Grund dafür liegt in der Spiralzyklizität selbst. Alle an diesem Prozeß Teilnehmenden können sich ihm nicht entziehen. Man kann die Spiralzyklizität ganz gut mit den Jahreszeiten (**) vergleichen, denn die fallen auch nicht jedes Jahr exakt gleich aus, kehren aber jedes Jahr wieder, weil die Erde mit ihrer geneigten Achse zu diesem taumelnden Umlauf um die Sonne gezwungen ist. Die Erde ist außerdem zu dem Umlauf gezwungen, den die Sonne vollzieht, und die Sonne ist gezwungen, den Umlauf zu nehmen, den ihr das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße vorschreibt. Wir werden mit mindestens zwei, wahrscheinlich drei oder vielleicht sogar noch mehr Zyklen spiralförmig durch das Weltall geschleudert! (**|**). Wir ändern uns dabei also lediglich auf spiralzyklische Art, und das heißt: nicht so, wie die „Linearisten“ behaupten (**|**). Meine spiralzyklische Theorie widerspricht auch nicht der Mathematik und in der Folge auch nicht der theoretischen Physik, wohl aber der gängigen Praxis der Physiker, also auch derjenigen theoretischen Physiker, für die u.a. der sogenannte „Zeitpfeil“ zu ihren Dogmen gehört, den man aber vor allem theoretisch sehr stark bezweifeln und mathematisch sogar widerlegen kann. Meine Kulturtheorie widerspricht derjenigen abendländischen „Mainstream-Sichtweise“, für die der Zeitpfeil, die Linearität u.ä. „naturgesetzliche Dogmen“ sind, im Grunde ohnehin nicht als ein „Anti“, sondern als ein „Komplement“, denn sie ist ja mit ihr sogar vereinbar. Aber ich wehre mich eben gegen Dogmen, die immer mehr auch in der Naturwissenschaft um sich greifen. Solche Glaubensgrundsätze, die niemand bezweifeln darf, sind für die Wissenschaft unfruchtbar, ja vielleicht sogar selbstmörderisch.

Sauerstoff in der Atmosphäre, Meteoriteneinschläge, totale Verbrennungen und Vereisungen der Erde Sauerstoff in der Atmosphäre, Meteoriteneinschläge, totale Verbrennungen und Vereisungen der Erde Sauerstoff in der Atmosphäre, Meteoriteneinschläge, totale Verbrennungen und Vereisungen der Erde
Es könnte einen direkten Zusammenhang geben zwischen dem Umlauf des Sonnensystems um das Zentrum der Milchstraße, den Meteoriten-
Einschlägen auf der Erde, der Anzahl an Bio-Arten auf der Erde, den Vereisungen auf der Erde und em Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre der Erde.

Die Bahn der Sonne verläuft nicht exakt kreisrund und erst recht nicht so „harmlos“ wie z.B. die Bahn die Erde. Beim Umlauf der Sonne um das Zentrum der Milchstraße kann es passieren, daß z.B. benachbarte Sterne dem Sonnensystem nahekommen und die Kometen der Oortschen Wolke am Rande des Sonnensystems von ihren alten auf neue Bahnen gelenkt werden, die hin und wieder mit der Bahn der Erde kollidieren können. Vermutlich ist so auch zu erklären, warum z.B. die Erde in einer gewissen Zeit eine hohe und in einer anderen gewissen Zeit eine niedrige Einschlagsrate hatte und haben wird. Daß die geschätzte Einschlagsrate vor mehr als 3 Milliarden Jahren durchschnittlich höher war als in den letzten 500 bis 600 Millionen Jahren, braucht uns nicht zu wundern; daß sie aber in den letzten 500 bis 600 Millionen Jahren durchschnittlich höher war als in den 1,7 bis 1,8 Milliarden Jahren zuvor, muß uns schon wundern; und uns wundert auch, daß die Einschlagsrate mit dem Artenzuwachs korreliert. Es scheint so zu sein, daß die Einschläge nicht an sich auf die Erde negativ, sondern dann auch positiv wirken, wenn die zeitlichen und räumlichen Bedingungen dafür günstig sind. Kurzfristig häufige und langfristig seltene Einschläge sind lebensfeindlich.

Die Milchstraße rotiert einerseits und zwingt dadurch alle „Akteure“ ihres Systems, ihr Zentrum zu umkreisen, und sie bewegt sich auch in eine bestimmte Richtung, ob allerdings auf einer Bahn, z.B. sogar auf einer spiralzyklischen Bahn, das weiß ich zwar nicht, vermute es aber. Und hier sind die engsten Berührumngspunkte unserer Theorien, Elisabeth. Du sagst mit Deiner Theorie viel aus über das Universum und seine Galaxien, und ich sage mehr aus über den Planeten Erde, das Sonnensystem, die Milchstraße und, wenn auch in geringerem Ausmaß, über andere Galaxien. Am „Schnittpunkt Galaxien“ könnten wir uns zunächst orientieren, um von da aus in jeweils zwei Richtungen vorstoßen zu können: in Richtung des Ganzen (Universum oder gar Multiversum) oder in Richtung des Besonderen (Milchstraße, Sonnensystem, Erde, Leben, Kultur u.s.w.). Ich habe dieses Mal mehr die Richtung des Besonderen berücksichtigt und werde beim nächsten Mal vielleicht mehr die Richtung des Ganzen berücksichtigen. Doch bevor es zu diesem nächsten Mal kommen wird, würde ich gern von Dir erfahren, wie Du darüber denkst.

Liebe Grüße.

***

22:53 E-Brief

Hallo, Elisabeth.

Die Sonne und ihr Umlauf um das galaktische Zentrum Die Sonne und ihr Umlauf um das galaktische Zentrum
  Der Umlauf der Sonne um das Zentrum der Michstraße und das Leben auf der Erde
in der Zeit von vor rd. 500 Millionen Jahren bis vor rd. 250 Millionen Jahren.
Der Umlauf der Sonne um das Zentrum der Michstraße und das Leben auf der Erde
in der Zeit von vor rd. 250 Millionen Jahren bis heute.

Vielleicht macht man sich am besten mit Hilfe von Bildern klar, was es heißt, daß das Sonnensystem für seinen Umlauf um das Zentrum der Milchstraße 250 Millionen Jahre braucht und alle 63 Millionen Jahre (also 4mal pro Zentrumsumlauf) sich wiederholende Durchgänge des Sonnensystems durch das Magnetfeld der Milchstraße vollzieht. Wahrscheinlich markiert der letzte Durchgang des Sonnensystems durch das Magnetfeld der Milchstraße auch den Übergang vom Mesozoikum zum Känozoikum - dieser Übergang ist allgemein mehr bekannt unter dem Begriff „Aussterben der Dinosaurier durch eine Naturkatastrophe“. In der Abbildung (ganz rechts) ist dieser Übergang durch den Einschlag eines Meteoriten dargestellt, obwohl nicht hundertprozentig gesichert ist, ob er oder eine andere Naturkatstrophe es war, die die Dinosaurier und viele andere Lebewesen zum Aussterben brachte. Wenn man in der Zeit weiter zurückgeht, dann stellt man fest, daß es mehrere kleinere und manchmal größere Katatsrophen gegeben haben muß, weil die Lebenswelt sich tatsächlich in einem Rhythmus geändert hat, der sich im Mittel mit den alle 63 Millionen Jahre (also 4mal pro Zentrumsumlauf) sich wiederholenden Durchgängen des Sonnensystems durch das Magnetfeld der Milchstraße ungefähr deckt; manchmal sind es etwas weniger, manchmal etwas mehr als 63 Millionen Jahre, manchmal fällt der Übergang aus, aber immer ist der Rhythmus in etwa existent; man könnte ihn auch den „63-Millionen-Jahre- Rhythmus“ oder einfacher - wegen der im Mittel kleinsten bedeutenden Dauer einer einheitlichen Lebenswelt - den „21-Millionen-Jahre-Rhythmus“ nennen (vgl. z.B. 21 • 3 = 63; 21 • 6 = 126; 21 • 9 = 186; 21 • 12 = 252). Wie auch immer dieser Rhythmus exakt zu benennen ist und sich ganz genau ereignet hat - Tatsache bleibt doch in jedem Fall, daß es auch diesbezüglich einen Zyklus, genauer einen Spiralzyklus gibt.

 

 

- 2016 -

29.01.2016, 19:56 E-Brief

Guten Abend, Herr Lauterberg.

Ich habe den von Ihnen in meinem Gästebuch erwähnten Text („Thermodynamik fordert gerichtete Evolution“) zu Ihrem „STATU-VIAE-MODELL“ (**) gelesen und möchte mich dazu kurz äußern. Sie liefern mit diesem Text wie auch mit anderen Texten Ihres Webangebots einen interessanten Beitrag zur Evolutionstheorie. So heißt es dazu u.a.:

„Evolution widerspiegelt nach dem Statu-Viae-Modell die Zunahme an Effizienz bei Abbau äußerer stofflich-energetischer Ungleichgewichte durch das Leben und die hierbei vor sich gehenden gerichteten Veränderungen in den lebenden Systemen.

Die Zunahme an Effizienz bestimmenden Parameter sind insbesondere die Anzahl der am Prozess beteiligten Lebewesen in Flora und Fauna, ihr Verhalten, ihre Lebensbedingungen inner- und außerhalb der Nahrungskette, ihre Merkmale, insbesondere ihre dissipative Leistungsfähigkeit, ihre reproduktive Fitness, die Selektion nach diesen Merkmalen und die von den Eltern innerhalb und außerhalb der genetischen Vererbung an die Nachfolger gegebenen Eigenschaften, Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten.

Initiiert und koordiniert wird die Zunahme an Effizienz dieser Parameter und damit auch die Geschwindigkeit der evolutionären Abläufe vom Einfluss der jeweiligen Umwelt auf die Vorgänge bei Ausbildung morphologischer Strukturen, der Musterbildung auf molekularer sowie zellularer und phänotypischer Ebene in Individuen, dem Ökosystem von Flora und Fauna, der Selektion von Leben nach dissipativen Koordinaten.

der Mensch erhöht das Leistungsvermögen des Lebens qualitativ und quantitativ mit Herstellung, Aneignung und Gebrauch zu seinem Nutzen geeigneter Güter. Der von den Potentialen der Umwelt ausgehende Zwang zu wachsender Effizienz dieser Leistung ist bestimmend für die Abläufe bei Entwicklung der Produktion dieser Güter, ihrer Verteilung und Konsumption.

Mit solchem Ansatz steht das Statu-Viae-Modell gegen das Modell von Darwin, das gegenwärtig die öffentliche Meinung bestimmt. Das Darwin-Modell, es befindet sich in diesem Punkt in einer Reihe mit bekannten Evolutionsmodellen, wie dem von Lamarck, dem Frankfurter Modell oder der Systemischen Evolutionstheorie (6), spricht lebenden Systemen bei der Anpassung von vererbbaren Merkmale an Veränderungen der Umwelt eine weitgehend autonome, sich selbst organisierende Rolle zu. Das Leben selbst entwickelt nach dieser Vorstellung das Potential, das seine Evolution bewegt. Es erzeugt mehr Nachkommen, als sich von den natürlichen Ressourcen ernähren können mit der Folge, genetisch unterschiedliche Individuen konkurrieren um ein begrenztes Nahrungsangebot. Darunter befindliche Individuen mit verbesserter Tauglichkeit im Konkurrenzkampf um die Nahrungsquellen produzieren eine höhere Anzahl von Nachkommen. Die natürliche Selektion verändert auf diesem Wege die relativen Frequenzen der Erbanlagen von lebenden Systemen. Die tauglicheren Phänotypen sind in der Folgegeneration gemäß der durch genetische Neuerungen bedingten Fähigkeiten stärker vertreten (7). Die lebenden Systeme verändern den Genpool zur Folgegeneration entsprechend ihrer Tauglichkeit (8).

6) Hubert Brune, www.Hubert-Brune.de .

(7) R. Hagemann, Allgemeine Genetik, 4.Auflage 1999, S. 395

(8) Herder-Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 3-86025 -1562.“ **

Gemäß meiner Evolutionstheorie, die dem Selektionsprinzip des Darwinismus zumindest teilweise widerspricht, sind Menschen (und so wie es bisher aussieht: nur Menschen) in der Lage, sich selbst zu selektieren, sich selbst zu züchten! Nur unter Menschen ist es zu beobachten, daß unter bestimmten kulturellen bzw. modernen Aspekten die Fittesten (Angepaßtesten, Erfolgreichsten u.s.w.) wenige oder sogar keine, also zu wenige Nachkommen haben, während die Unfittesten (Unangepaßtesten, Unerrfolgreichsten u.s.w.) viele oder sogar die meisten, also zu viele Nachkommen haben.

Danke.

Alles Gute.

 

14.08.2016, 04:18 E-Brief

Sehr geehrter Herr H. S..

Ich möchte noch einmal auf das demographisch-ökonomische Paradoxon (**|**) zu sprechen kommen, weil es - wie auch die Tragik der Allmende (**) - eine Rationalitätenfalle bedeutet. Dieser Rationalitätenfalle würde man entkommen können, allerdings nur dann, wenn man unsere sozialpolitischen (sozialistischen) und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen endlich ändern würde. Das ist aber derzeit nicht gewollt, schon gar nicht von den Keynesianisten, Neokeynesianisten und all den anderen Inflationisten, die allesamt für eine Schöpfung des Geldes aus dem Nichts und also eine Schuldenanhäufung bis zum Sanktnimmerleinstag stehen. Das ist mehr als empörend, weil es der Gerechtigkeit, insbesondere der Generationengerechtigkeit (**), und den Interessen der Mittelschicht fundamental widerspricht. Historiker werden diese Phase oder Epoche vermutlich in absehbarer Zeit auch öffentlich als eine der betrügerischsten oder sogar als die betrügerischste von allen bezeichnen dürfen. Ich meine die Phase des Globalismus, eine merkwürdige Synthese aus Techno-Kreditismus (Kapitalismus) und Sozialismus (Kommunismus). In ihr zeigt sich die Generationenungerechtigkeit und die Ausbeutung der Mittelschicht so deutlich, daß es die Spatzen schon von den Dächern pfeifen.

Die Verantwortlichen wissen, daß es so nicht weitergehen kann, tun aber nichts, damit sich das endlich ändert, nehmen statt dessen Kriege und auch den letzten Krieg in Kauf. Warum muß es immer erst zur Katastrophe kommen, bevor sich etwas ändern kann? Das frage ich Sie - nicht ohne Rhetorik.

 

09.10.2016, 21:25 E-Brief

Die EU oder Europa (denn auch viele Nicht-EU-ler haben EU-Absichten) will ohne Opposition regieren. Das sieht man ganz klar. Der Cäsarismus deutet sich an. Ihn kann man auch Globalismus nennen, denn dieses Mal ist tatsächlich der gesamte Globus cäsarisiert. Wenn also die Weltherrscher und ihre Unterhändler die Opposition nicht zulassen, dann kann es tatsächlich solche Bürgerkriege geben, wie sie das antike Rom gesehen hat. Die AfD und andere Parteien werden als das hingestellt, was sie nicht sind, und nicht anerkannt als das, was sie sind: OPPOSITION. Mit anderen Worten: Wir Abendländer sind schon längst in der Diktatur (im Cäsarismus) angekommen. Es kann nur noch schlimmer werden, wie ich es sehe. Nicht, weil ich es so sehen möchte, sondern weil die Tatsachen dafürsprechen. Leider.

 

10.10.2016, 17:58 E-Brief

Die Botschaft meiner Website meint eigentlich nichts anderers als die Verdeutlichung dessen, daß die Moderne (hier verstanden im Sinne einer hermeneutischen Störung) als technologisch-wissenschaftlicher und zivilisatorischer Teil ihrer Kultur mit dieser zusammen wieder in die Natur münden wird bzw. sich mit ihr wiedervereinigen wird, wenn auch auf mehr oder weniger veränderte Weise. Es ist also begrifflich gemeint und auf die Propaganda in den Medien abzielend, wenn ich über die „Natur und Kultur ... ständig spaltende abendländische Moderne“ (**) spreche, als sei sie ein krimineller Holzfäller. Wenn ich also den „waghalsigen Versuch“ (**) unternehmen will, „Natur und Kultur so zu refusionieren, damit die sie spaltende abendländische Moderne auf ihre zeitgemäße Bahn kommen kann“ (**), dann ist das in erster Linie begrifflich gemeint und auf die Propaganda in den Medien abzielend. Die abendländische Moderne ist Teil einer Kultur (der abendländischen), die Teil der Natur ist. In der abendländischen Moderne werden Begriffe erfunden, die übertrieben sind und den Eindruck erwecken (sollen), sie könnten über den Dingen stehen, wobei mit „den Dingen“ in diesem Beispiel die Natur gemeint ist.

Botschaft meiner Website

Eine solche Erzählung ist also sowohl natur- als auch kulturgeschichtlich zu verstehen. Ein Hauptmittel, dessen ich mich dabei bediene, ist die Analogie.

Wer sich dafür interessiert, ist willkommen; wer sich nicht dafür interessiert, ist nicht von meinem Interesse. Vielleicht kennen Sie das „ökonömische Prinzip“ (**). Demnach kann ich zweierlei erstreben:

1.) Bei gegebenem Aufwand einen größtmöglichen Ertrag (Maximalprinzip);
2.) Bei gegebenem Ertrag einen geringstmöglichen Aufwand (Minimalprinzip).

Bezüglich der Besucherzahlen von Internetseiten kann man also ebenfalls zweierlei haben wollen:

1.) Bei gegebenem Aufwand eine größtmögliche Besucherzahl;
2.) Bei gegebener Besucherzahl einen geringstmöglichen Aufwand.

Ich bevorzuge bezüglich des Internetmarktes das Minimalprinzip, denn ich erstrebe bei gegebenem Ertrag einen geringstmöglichen Aufwand (siehe 2.). Also möchte ich bezüglich meiner Internetseiten bei gegebener Besucherzahl einen geringstmöglichen Aufwand haben (siehe 2.).

 

14.10.2016, 15:15 E-Brief

Die EU bestimmt praktisch alles. 90% aller Gesetze in den EU-Mitgliedsländern kommen von der EU, nämlich von Kommissaren und einem Präsidenten, die niemand gewählt hat. Die EU diktiert, die Noch-Nationen müssen dieses Diktat umsetzen. Es gibt also in Europa keine Demokratie.

Dies alles hat auch nichts mit „Schwarzsehen“ zu tun. Es sind lediglich Tatsachen. Man ist realistisch (und nicht pessimistisch), wenn man diese Tatsachen sieht und beschreibt.

Mächtige Menschen wollen niemals Demokratie. Das ist auch der Grund, weshalb Demokratie noch nie zu 100% ausgeübt worden ist. Im antiken Athen waren es lediglich die Reichen mit Beziehungen, die angeblich „Demokratie“ betrieben. Die größte Zeit der Demokratie (ich meine das, was wir so nennen, denn eine hundertprozentige Demokratie gibt es ja nicht) haben wir längst hinter uns, denn wir sind schon seit längerem auf dem Weg zur Ochlokratie, d.h. letztendlich zur Anarchie, auf die dann eine Monarchie (ich meine das, was wir so nennen, denn eine hundertprozentige Monarchie gibt es ebenfalls nicht).

Eine echte Opposition gibt es bei uns nicht, und alle, die bisher versucht haben, es zu sein, sind diskriminiert, kriminalisiert und politisch verfolgt worden, so daß sie nicht mehr in Erscheinung getreten sind. Ob das - beispielsweise - mit der AFD erstmals anders laufen wird, wird man sehen. Feststellbar ist jedenfalls, daß mit ihr dieselbe Methode angewendet wird wie bei allen anderen echten Oppositionsparteien vorher. Alle anderen Parteien - also: die etablierten Parteien, die seit Bestehen dieser Bundesrepublik die Politik bestimmen - sind Blockparteien und nie ernsthaft oppositionell zueinander gewesen, und das wird sich auch so schnell nicht ändern. Die EU ist eine EUdSSR (ich nehme an, daß Sie wissen, was ich damit meine). Als einzige Möglichkeit zur positiven Veränderung kommt für mich nur diejenige in Betracht, die einen hohen Preis abverlangen wird, den freiwillig jedoch keiner und vor allem keine zahlen will (dies wissen auch alle Mächtigen, also nicht nur die Politiker), also ist diese einzige Möglichkeit eine Katastrophe. Diese wird von den etablierten Parteien und anderen Mächtigen (insbesondere aus der Finanzwirtschaft) herbeigeführt werden. Das ist wiederum keine Schwarzseherei, sondern allenfalls eine Vorherseherei, jedenfalls der Versuch einer Vorhersage, und zwar der politisch-ökonomischen „Großwetterlage“.

 

26.11.2016, 20:52 E-Brief

Sie fragen, ob ich eine „Abolition der Globalisierung“ (**) fordere, „um etwas weniger spaltend zu wirken auf »die abendländische Moderne«, damit sie »auf ihre zeitgemäße Bahn kommen« (**|**) kann (**). Diese Frage muß ich verneinen, denn das ist nicht, was ich fordere. Ich fordere ein genaueres Verständnis von „Kultur“, „Moderne“ und „Globalisierung“. Der Begriff „Kultur“ wird häufig verzerrt bis völlig gefälscht dargestellt. Ähnlich wird mit dem Begriff „Moderne“ herumgedoktort. Ganz besonders aber ist dies der Fall mit dem Begriff „Globalisierung“.

Gemäß meiner Kulturtheorie ist die „Globalisierung“ selbst schon Ausdruck der abendländischen Kultur, weil in ihr fast alles bereits auf den gesamten Erdkreis angelegt ist, wie beispielsweise zu sehen in dem ständigen Nachspielen des Römischen Weltreichs seit Beginn der abendländischen Kultur, als dieses Weltreich noch existierte, aber dasjenige Reich, das später „Heiliges Römisches Reich (Deutscher Nation - dieser Zusatz seit dem 15. Jahrhundert)“ genannt werden sollte, noch unterirdisch wirkte.

Ich zitiere mich ausnahmsweise selbst:

„Die Kulturgeschichte des Abendlandes ist eine Geschichte der Globalisierung. Nachdem die drei für das Abendland unentbehrlichen Faktoren aufeinander getroffen waren - Germanentum, Römerreich, Christenheit -, wurde sie mittels einer zunächst noch wenig konkrete Formen annehmenden „Mythomotorik“ des jungen Abendlandes möglich. Der Gedanke an ein Reich spielte also von Beginn an eine ganz besonders wichtige, weil »kulturgenetisch« bedingte Rolle, nämlich reichshistorisch (römisch), reichsreligiös (christlich) und reichskybernetisch (germanisch), denn eine »Kultur« kann nur dann Kultur werden, wenn sie auch sich selbst steuern kann. Ohne die Germanen gäbe es keine Abendland-Kultur, kein Europa. Ohne die Germanen hätte sich das Abendland nicht zu einer selbständigen Kultur entwickeln können. Die Germanen sind die Gründer Europas.“ **

Ja, „Jupiter schützt die inneren Planeten“ (**|**|**) auch „vor Langeweile, weshalb er ihnen (etwa alle 100 Millionen Jahre) einen Meteoriten schickt“ (**|**|**). Daß Sie das für „eine sehr gelungene Formulierung“ (**) halten, freut mich natürlich. Ich kann mir den Spaß oft nicht verkneifen.

 

02.12.2016, 13:09 E-Brief und 19:21 E-Brief

13:09 E-Brief

Ich möchte jetzt gerne zurückkommen auf Ihre Aussage: „Spengler hatte sich das alles zeitlich später und vor allem großartiger und würdevoller vorgestellt, nicht so widerlich.“ **

Vor allem hatte Spengler sich das ganz sicher nicht so widerlich vorgestellt, als er sein grandioses Hauptwerk (**) schrieb. Später vielleicht schon, wie aus seinem Buch „Jahre der Entscheidung“ (**) hervorgeht, besonders aus dem Kapitel „Die farbige Weltrevolution“ (**). Ich finde, daß wir genau die Verhältnisse bekommen haben, die Spengler beschrieben hat. Andere, die er ebenfalls beschrieben hat, werden wir noch bekommen. In seinem Hauptwerk, besonders in dessen 1. Band, ging er noch davon aus, daß das Deutsche Reich eine ähnliche Entwicklung nehmen werde wie das Römische Reich und darum auch mit Stolz den Untergang ertragen (oder sogar abwenden?) werde. In dem Buch „Preußentum und Sozialismus“ (**), das auf das Hauptwerk folgte und auch als dessen Fortsetzung gelesen werden kann, fragte er sich unter anderem, welches der beiden germanischen Prinzipien - das des Deutschtums, speziell des Preußentums (weil das Prinzip der Preußen jünger als die Prinzipien der anderen Deutschen ist), oder das des Engländertums - siegen werde, ob es das Deutsche Reich oder das Englische Empire sein werde. Doch in dem vierzehn Jahre später erschienenen Buch „Jahre der Entscheidung“, speziell in den letzten beiden Kapiteln (**|**), ging er darauf nicht mehr so sehr ein wie zuvor, dafür mehr als zuvor auf die Gefahren, die dem Abendland von innen und von außen drohen. Und wie gesagt: Ich finde, daß genau das seit 1945, noch mehr seit „1968“, noch mehr seit 1990 im Abendland passiert ist, was dort als Vorhersage zu lesen ist. Ob Spengler dies eventuell auch bereits für die von mir gerade genannte Zeit angenommen hat, ist nicht sehr wahrscheinlich, aber auch nicht völlig unwahrscheinlich. Ich weiß es nicht ganz genau. Von seinem Grundkonzept her hat er diese Entwicklungen für später als heute veranschlagt. Doch je älter Spengler selbst wurde, desto mehr war er, so glaube ich, bereit, die Gefahren nicht mehr so weit in die Zukunft zu verlagern, wie er es zuvor getan hatte.

„Die Vorform des Cäsarismus wird sehr bald bestimmter, bewußter, unverhüllter werden. Die Masken aus dem Zeitalter parlamentarischer Zwischenzustände werden ganz fallen. Alle Versuche, den Gehalt der Zukunft in Parteien aufzufangen, werden rasch vergessen sein. Die faschistischen Gestaltungen dieser Jahrzehnte werden in neue, nicht vorauszusehende Formen übergehen und auch der Nationalismus heutiger Art wird verschwinden. Es bleibt als formgebende Macht nur der kriegerische, »preußische« Geist, überall, nicht nur in Deutschland. Das Schicksal, einst in bedeutungsschweren Formen und großen Traditionen zusammengeballt, wird in der Gestalt formloser Einzelgewalten Geschichte machen. Die Legionen Cäsars wachen wieder auf. Hier, vielleicht schon in diesem Jahrhundert, warten die letzten Entscheidungen auf ihren Mann. Vor ihnen sinken die kleinen Ziele und Begriffe heutiger Politik in nichts zusammen. Wessen Schwert hier den Sieg erficht, der wird der Herr der Welt sein. Da liegen die Würfel des ungeheuren Spiels. Wer wagt es sie zu werfen?“ (Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 165 **).

„Vielleicht schon in diesem Jahrhundert“, so Spengler. Also vielleicht schon im 20. Jahrhundert. Die von Spengler angesprochenen „letzten Entscheidungen“ würden sich jedoch seiner Meinung nach (also im Sinne seiner Morphologie der Weltgeschichte) ungefähr so lange hinziehen, wie dies bereits im antiken Römischen Reich der Fall war. Also: Vorform des Cäsarismus, dann Hauptform der Cäsarismus, schließlich Nachform des Cäsarismus (bei der bereits fremde Kulturelemente übernommen und die Untergangssymptome nicht mehr registriert werden). Und das würde eben doch bedeuten: Eine lange Zeit. Selbst dann, wenn wir die Nachform des Cäsarismus nicht mehr erreichen würden, also der Cäsarismus während oder am Ende seiner Hochform abrupt beendet werden würde, müßten wir mit mindestens 2 Jahrhunderten rechnen bis zum völligen Stillstand bzw. zur Übernahme der abendländischen Kultur durch fremdkulturelle Elemente. Dies geht auch aus der in Spenglers Hauptwerk zu findenden „Tafel »gleichzeitiger« politischen Epochen“ (**) hervor:

‹—   „Tafel »gleichzeitiger« politischer Epochen“   —›
„Vorzeit“
(„Winter“ / „Vorzeit“)
„Frühzeit“
(„Frühling“ / „Frühzeit“)
„Spätzeit“
(„Sommer“ / „Hochzeit“)
„Zivilisation“
(„Herbst“ / „Spätzeit“)
„Primitiver Völkertypus. Stämme und Häuptlinge. Noch keine »Politik«. Kein »Staat«. ....“ (Ebd., S. 70 **). „Völkergruppe von ausgeprägtem Stil und einheitlichem Weltgefühl: »Nationen«. Wirkung einer immanenten Staatsidee. - Organische Gliederung des politischen Daseins. Die beiden frühen Stände: Adel und Priestertum. Feudalwirtschaft der reinen Bodenwerte. - Lehnswesen. Geist des bäuerlichen Landes. Die »Stadt« nur Markt oder Burg. Wechselnde Pfalzen der Herrscher. Ritterlich-religiöse Ideale, Kämpfe der Vasallen untereinander und gegen Fürsten. Krisis ...: vom Lehnsverband zum Ständestaat. ....“ (Ebd., S. 70 **). „Verwirklichung der gereiften Staatsidee. Die Stadt gegen das Land: Entstehung des Dritten Standes [Bürgertum]. Sieg des Geldes über die Güter. - Bildung einer Staatenwelt von strenger Form. Fronde. Höchste Vollendung der Staatsform [»Absolutismus«]. Einheit von Stadt und Land [»Staat und Gesellschaft«, die »drei Stände«]. ....“ (Ebd., S. 70 **). „Auflösung der jetzt wesentlich großstädtisch veranlagten Volkskörper zu formlosen Massen. Weltstadt und Provinz: Der Vierte Stand [Masse], anorganisch, kosmopolitisch. - Herrschaft des Geldes [der »Demokratie«]. Wirtschaftsmächte die politischen Formen und Gewalten durchdringend. [Ägypten 1675-1550; Antike 300-100; China 480-230; Abendland 1800-2000]. - Ausbildung des Cäsarismus. Sieg der Gewaltpolitik über das Geld. Innerer Zerfall der Nationen in eine formlose Bevölkerung. Deren Zusammenfassung in ein Imperium von allmählich wieder primitiv-despotischem Charakter. [Ägypten 1550-1328; Antike 100 v.C. -100 n.C.; China 230 v:C. - 26 n.C.; Abendland 2000-2200]. - Heranreifen der endgütigen Form: Privat- und Familienpolitik von Einzelherrschern. Die Welt als Beute. Geschichtsloses Erstarren und Ohmacht auch des imperialen Mechanismus gegenüber der Beutelust junger Völker oder fremder Eroberer. Langsames Heraufdringen urmenschlicher Zustände in eine hochzivilisierte Lebenshaltung. [Ägypten 1328-1195; Antike 100-200; China 25-220; Abendland nach 2200].“ (Ebd., S. 70 **).
Vgl. meine „Kult-Uhr“:
(0-2)  (2-4)  (4-6)
Was bei Spengler „Vorzeit“ heißt, ist bei mir die „vor-/urkulturelle“ Zeit und heißt entsprechend „Vor-/Urkultur“, „Vorform“ oder eben auch „Vorzeit“ bzw. „Winter“.
Vgl. meine „Kult-Uhr“:
(6-8)  (8-10)  (10-12)
Was bei Spengler „Frühzeit“ heißt, ist bei mir die „frühkulturelle“ Zeit und heißt entsprechend „Frühkultur“, „Frühform“ oder eben auch „Frühzeit“ bzw. „Frühling“.
Vgl. meine „Kult-Uhr“:
(12-14)  (14-16)  (16-18)
Was bei Spengler „Spätzeit“ heißt, ist bei mir die „hochkulturelle“ Zeit und heißt entsprechend „Hochkultur“, „Hochform“, „Hochzeit“ bzw. „Sommer“ (niemals „Spätzeit“).
Vgl. meine „Kult-Uhr“:
(18-20)  (20-22)  (22-24)
Was bei Spengler „Zivilisation“ heißt, ist bei mir die „spätkulturelle“ Zeit und heißt entsprechend „Spätkultur“, „Spätform“, „Spätzeit“ bzw. „Herbst“, auch „Zivilisation“.
(* Hier sind die Spengler-Zitate nicht vollständig und die Angaben nicht immer deckungsgleich mit meinen!)

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19:21 E-Brief

Zu Ihrem Satz: „Vielleicht noch besser wenn Sie mir Kultursymbolik erklärten.“ **

Die Kultursymbolik läßt sich fast überall finden, wo Menschen kulturell zuhause sind. Es gibt beispielsweise musikalische, künstlerische, architektonische, politische, religiöse, seelische, geistige Formen von Kultursymbolik. Nehmen wir die Idee, ein Reich gründen zu wollen. Im Abendland äußerte sich dies, wie ich schon in meiner letzten Email (**|**) sagte, historisch im Sinne einer rückwärtsgewandten weltlich-politisch Reichsnachahmung, religiös im Sinne einer kirchlich-politischen Reichsnachahmung, kybernetisch im Sinne einer Steuerung durch die germanischen Völker. Schauen Sie sich nun die kulturellen Schöpfungen an: Wie sahen und sehen die Herrscherpaläste aus? Warum nannten und nennen sich die Herrscher gerne „Kaiser“? Wie sahen und sehen die Kirchen aus? Warum nannten und nennen sich deren Herrscher gerne „Papst“? Wie sahen und sehen die kultursteuernden Verhaltensweisen der Germanen aus? Warum haben sie ganz Europa und Nordafrika, später sogar die ganze Welt erobert, auch unterdrückt, aber seit jüngster Zeit auch immer mehr sich selbst unterdrückt? Betrachtet man dies unter symbolischen bzw. semiotischen Aspekten, dann fällt auf, daß dies alles als ein (1.) einzigartiges und (2.) nicht-einzigartiges (weil auf Analogien bezogenes) Phänomen zu deuten ist. Es gab zwar noch nie zuvor dieselbe Kultursymbolik wie im Abendland, obwohl es zuvor schon Herrscher und Eroberungen von analoger Form gab und wahrscheinlich auch weiterhin geben wird. Ein chinesischer oder indischer Herrscher wollte und will aber nicht das römische Kaisertum mit seinem säkularen Weltreichsideen wiedererwecken und so werden wie das römisch-katholische Papsttum mit seinen kirchlichen Weltreichsideen oder das heilige Römische Reich (Deutscher Nation), und zwar auch und vor allem deswegen nicht, weil die chinesischen oder indischen Steuerungsvölker anders waren und sind als die germanischen. Der Ger„mane“ geht im säkular-weltlichen Römer auf und wird Ro„mane“, er geht im sakral-weltlichen Römer auf und wird Christ, und auf diese Weise steuert er die Anfänge der abendländischen Kultur, später wird er die Endprozesse der abendländischen Kultur auf ähnliche Weise steuern (als Nihilist z.B. wird er dann für die Überfremdung seiner Kultur [„Multikulturalismus“] kämpfen).

Wovon künden die Ansprüche auf ein Reich, das die gesamte Welt auf römische Weise, noch dazu doppelt-römische Weise, beherrscht? Sie künden von einem Willen zu einer alle Menschen umfassenden Weltherrschaft, der sich über die lange Zeit als ein Prozeß zeigt, auf den das Wort „Globalisierung“ vollends zutrifft. Die abendländische Kultur ist also seit ihrem Anfang eine Globalisierungskultur. Deswegen hat sie den ganzen Planeten erobert. Daß die Abendländer beim Aufbau ihrer Kultur brutal gegenüber Fremden und beim Abbau ihrer Kultur brutal gegen sich selbst sind, steht nicht im Widerspruch zur Kultursymbolik. Es ist bei einzelnen Lebewesen nicht anders: ab einem bestimmten Zeitpunkt sind die Dynamiken, die gegen den eigenen Körper gerichtet sind, in der Mehrheit. Doch wie das genau geschieht: das ist eine Frage der Einzigartigkeit - sowohl der eines Lebewesens als auch der einer Kultur. Die abendländische Kultur ist eine sehr dynamische Kultur. Deshalb muß damit gerechnet werden, daß sie auch auf sehr dynamische Weise untergeht.

Denken Sie an Faust!

Denken Sie an das Ursymbol der abendländischen Kultur! Unendlicher Raum - das ist das Ursymbol der abendländischen Kultur. Abendländer streben nach diesem kulturellen Ursymbol wie eine Mensch zu seiner Erstsprache, die er erwerben will. Für Abendländer besteht alles aus unendlichen Räumen und räumlichen Unendlichkeiten - auch die Probleme. Abendländer kennen keine Grenzen. Dies äußert sich in jeder From ihrer Kultur. Musik, Kunst, Architektur (besonders die Gotik), Geist, Seele, Politik, Wirtschaft ... - nehmen Sie als Beispiel, was Sie wollen, überall werden sie das abendländische Ursymbol entdecken. Sie haben die „unendlichen“ Weiten aller Ozeane überquert und den Weg in den unendlichen Raum des Universums gewagt; sie haben Völker fremder Kulturen kolonisiert, versklavt, ermordet und danach sich in deren Namen an sich selbst gerächt (wie sehr das noch konkret weitergehen wird, wird die Zukunft zeigen). Die sogenannte „politische Korrektheit“ z.B., der sich die Abendländer seit einiger Zeit verschrieben haben, steht für den Ausdruck der Selbstzensur, der Selbstgerechtigkeit, der Selbstjustiz, ist also gegen die Abendländer selbst gerichtet, und zwar auf typisch (ursymbolisch) abendländische Weise, d.h. in einem Ausmaß, das ständig wächst und also ebenfalls dem Unendlichkeitraum als dem abendländischen Ursymbol entgegenstrebt.

 

03.12.2016, 18:56 E-Brief

Empfehlen kann ich Ihnen das 2014 erschienene Buch von Peter Sloterdijk: „Die schrecklichen Kinder der Neuzeit“ (**|**).

Hier ein Ausschnitt daraus:

„Augustinus ... löste mit seiner veschärften Sünden-Doktrin eine Verdüsterung aus, von der sich die westliche Welt bis zum heutigen Tag nur zögernd erholt. Er wollte sich nicht damit zufriedengeben, den außerparadiesischen status quo der Menschen demütig zur Kenntnis zu nehmen. Er drängte darauf, den Fall tiefer zu motivieren, indem er ihn zu einem Entfremdungsdrama zwischen Mensch und Gott übderhöhte, bei dem die Rolle des böse lachenden Drittem dem Satan zufiel, dem selbstverliebeten Anführer der aufrührerischen Engel.“ (Ebd., S. 12).

„Den Hebelpunkt für seine Lehre von der anhaltenden Erblichkeit der Sünde findet Augustinus im Generationenprozeß: Wie das zweigeschlechtliche Leben als solches ist die Sünde eine sexuell übertragbare Krankheit. Mehr noch: Der Modus der Übertragung, der Geschlechtsakt, beinhaltet die Wiederholung der ersten Sünde, weil er nicht ohne superbia, das heißt nicht ohne die überhebliche Selbstbevorzugung des Geschöpfs vor seinem Schöpfer, zustande kommt. Der sexuelle Höhepunkt ist die Spur des teuflischen Hochmuts, in dem sich die Kreatur von ihrem Ursprung abwendet, um sich selber an die erste Stelle zu rücken. (Vgl.: De Civitate Dei, 14. Buch, Abschnitt 15: »Der Hochmut der Übertretung ist schlimmer als die Übertretung selbst,«) Wären die Menschen fähig geblieben, sich fortzupflanzen, ohne ihren sinnlichen Aufruhr zu genießen, wären sie dem Heil näher geblieben.“ (Ebd., S. 16).

„Es gehört zu Augustinus' problematischen Verdiensten, wenn die westliche Zivilisation durch seine Anregungen einen Gedanken der Erblichkeit von Schuld, Sünde und Korruption zu entwickeln vermochte, der es mit dem indischen Konzept des Karma von ferne aufnehmen konnte. Indem Augustinus alle spontanen Intuitionen der moralischen Alltagsvernunft auf den Kopf stellte, konzipierte er eine Form von Sündigkeit, die durch die Tatsachen der Fortpflanzung unmittelbar auf sämtliche Nachkommen Adams überging - einzig den jungfräulich empfangenen Erlöser ausgenommen. Mit Hilfe seines Erbsünde-Konzepts gelang dem melancholischen Bischof die Konstruktionm eines Kontinuums irdischer Geschichte, das ganz im Zeichen der zugleich angeborenen und immer spontan erneuerten Auflehung der Einzelnen gegen Gott stünde. .... der Mensch wird wie Gott, indem er dessen Privileg, nein sagen zu können, auf Gott selbst anwendet.“ (Ebd., S. 17-18).

„Erbsündenlehre in moderner Zeit .... Schon Rousseau lieferte eine weltliche Umschreibung der Doktrin, indem er die Vertreibung aus dem Paradies der Eigentumslosigkeit als den Gründungsakt der bürgerlichen Gesellschaft auslegte: An die Stelle der Erbsünde tritt die erste Regung des Sinns für Privatbesitz: Mit dem Satz: »Dies gehört mir« beginnt die Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft, die nach Rousseau eine einzige Sequenz von Entfremdungen und Verkünstlichungen darstellt. .... Er enttheologisiert das Böse und verlagert die Quelle der Korruption auf das Feld des Sozialen.“ (Ebd., S. 19-20).

„Erblichkeit als solche erscheint jetzt als Makel, gegen den die Modernen sich auflehnen, wo immer es ihnen gelingt, einen Widerstandspunkt zu entdecken. Sie weisen immer öfter zurück, was sie an alten Mitgiften bedrückt - ob es die Versklavung durch biologische Determinierungen ist oder die Prägungen durch Klasse, Schule, Kultur und Familie. Das solche »Versklavungen« durch das Herkommen zugleich positive Bedingungen konkreten, geglückten, bestimmten Lebens sein könnten, mögen die Agenten der Losreißung nicht gerne wahrhaben. Im übrigen gesellen sich zu diesem Ensemble von Fatalitäten in der neuzeitlichen Kreditwirtschaft die Gläubiger, die auf der Rückzahlung von Darlehen so hartnäckig bestehen wie vormals die Rachegöttinnen auf der Exekution eines Fluchs.“ (Ebd., S. 23-24).

„Wo immer das Interesse an Enterbung und Neubeginn aufflammt, stehen wir auf dem Boden der authentischen Moderne. Dynamit, Utopie, Arbeitsniederlegung, Familienrecht, genetische Manipulation, Drogen und Pop sollen die Sprengstoffe liefern, um die Erbmasse des sogenannten Bestehenden in die Luft zu jagen.“ (Ebd., S. 24).

„Die Säkularisation der Erbsünde hat zwar das metaphysische Gift neutralisiert, das, destilliert in der Hexenküche des Augustinismus, im »Abendland« über anderthalb Jahrtausende weitergereicht wurde. Doch hat die Ausschaltung der Erb-Belastung a priori zugleich den Blick auf zahlreiche Formen ambivalenter Erblichkeiten im säkularen Bereich freigegeben. Um vorsichtiger zu reden: Sie hat das Bewußtsein von den Schwierigkeiten des Erbe-, Nachkomme- und Schuldner-Seins auf neue Bahnen gelenkt. Ein Massenansturm auf Positionen des »voraussetzungslosen Lebens« garantiert den Modernisierungen ihren Zulauf. In diesem Punkt ist die entente cordiale zwischen dem Liberalismus und dem Sozialismus mit Händen zu greifen. Die scheinbar unversöhnlichen Gegenspieler sind die besten Freunde, wenn es darum geht, die familialen, genealogischen und in erfolgreihen Filiationen gegründeten Prämisen des »sozialen Lebens« zu verdunkeln.“ (Ebd., S. 24-25).

Sloterdijk geht, erstens, davon aus, daß die Menschen sich immer mehr von der „Überzeugung“ getrennt haben, „daß die Lebensweise, die den Mitgliedern des Kollektivs eingeprägt wurde, es unter allen Umständen verdient, im Dasein der Nachkommen wiederholt zu werden“ (ebd., S. 222). „Was man von den Alten selber empfangen und erlitten hat, soll um jeden Preis in den Jungen fortleben. - Kein Mensch der alten Welt hat dieses Axiom bezweifelt. Für die Angehörigen der älteren Fortpflanzungsketten sind Wiederholbarkeit und Wahrheit ihres modus vivendi ein und dasselbe. Eigene Kinder haben, das heißt zunächst nicht mehr und nicht weniger als dafür sorgen, daß hinreichend ähnliche Kopien der Älteren in den Jungen entstehen. Ähnlich genug scheinen die Nachkommen geraten zu sein, wenn die unvermeidlichen mutativen Variationen, genetisch wie kulturell, durch die konstanten Muster in Schach gehalten werden. (Vor dem Zeitalter der Schrift wird dieser Effekt durch die Unduldsamkeit des »Habitus« bzw. der neuronal gefestigten Verhaltensmuster garantiert. Schrift erlaubt die Auslagerungen von Intoleranz ins äußere Medium bzw. in die »Institutionen«. Sie setzt die Flexibilisierung frei, die man eines Tages als Navigation in den »Spielräumen des Verstehens«, das heißt als Hermeneutik bzw. als Ausübung des Rechts auf Subjektivität, beschreibt.)“ (Ebd.).

Dann geht Sloterdijk, zweitens, davon aus, daß es ab einem bestimmten Zeitpunkt über „unruhige“ Einzelne zu einem Wechsel in die andere Richtung gekommen ist: „Jene unruhigen Einzelnen, die aufgrund imposanter »personaler« Inspirationen anderes im Sinn hatten (und haben; HB) als die unveränderte Weitergabe des Bisherigen - merke ebenso: Inspiration ist Resultat des Zusammenstoßes widersprüchlicher Codes in einer Psyche -, jene Beunruhiger also, die es wagten (und wagen; HB), an moralische Verwandlung, an kollektive Metanoia, an politische »Verwirklichung« philosophisch-kosmologischer Konzepte zu denken: Sie rückten (und rücken; HB), seit früh-hochkulturellen Tagen ein in die Kohorten der »schrecklichen Kinder« - all dieser aus der Art Geschlagenen, der Verräter am Herkommen und Totengräber des Habitus, von denen moderne Zeiten behaupten werden, sie hätten die Menschheit »vorangebracht« (Anführunsgstriche von mir; HB). Sie waren es, die ihre Herkunftskulturen mit unwillkommener Variation in Unruhe versetzten (und versetzen; HB): in der Antike selten, im Übergang zwischen Mittelalter und Renaissance bereits in höherer Frequenz, in der Moderne chronisch und mit unbeirrbarer Angriffslust, um nicht von Angriffspflicht zu reden.“ (Ebd., S. 227-228).

Diese „Angriffspflicht“ ist immer absurder geworden, hat sich gesteigert bis zur völligen Verneinung von Herkunft (vgl. Antigenealogie). Darauf geht Sloterdijk besonders ausführlich ein.

 

- 2017 -

09.02.2017, 17:40 E-Brief

Immanuel Kant war der einzige Philosoph, den Arthur Schopenhauer wirklich respektierte und akzeptierte. Einige englische Philosophen gesellten sich vielleicht noch dazu, aber im Grunde genommen war es nur Immanuel Kant (von den Altklassikern Platon und Aristoteles einmal abgesehen, die man ja sowieso gesondert sehen muß, nicht zuletzt auch aufgrund der zeitlichen und räumlichen Entfernung). Wenn ich Schopenhauer erwähne, komme also auch ich kaum umhin, Kant zu erwähnen. Schopenhauers Philosophie baut auf Kants Philosophie auf. Den Willen deutete Schopenhauer als Kants Ding an sich. Da das Willenskonzept der Kern der ganzen Philosophie Schopenhauers ist, ist also auch Kants Ding an sich der Kern der Philosophie Schopenhauers.

Wenn man die Welt in eine empirische und eine intelligible teilt, wie Kant es tat, dann ist das nicht einfach nur klug und sinnvoll, sondern zieht eindeutige Konsequenzen nach sich. Zu diesen Konsequenzen gehören auch die ethischen. Wir wissen ja, daß wir manchmal meinen, „frei“ zu sein, obwohl wir es eindeutig nicht wirklich sind, weil wir der Natur bzw. der Kausalität unterworfen sind. Für mich ist deswegen klar, daß „Freiheit“ oder „Indeterminiertheit“ immer nur relativ sein kann, daß aber auch „Unfreiheit“ oder Determiniertheit“ zumindestens vorübergehend relativierbar ist. Wir müssen alle einmal sterben, aber wir können unser Leben in gewisser Hinsicht relativ frei gestalten. Kant wußte das. Er hat das Richtige dazu gesagt. Absolute Freiheit ist nicht möglich, absoluter Zwang ist nicht nötig.

Wenn Kant schlußfolgerte, daß man soll, weil man kann, dann ist dem erst einmal nichts hinzuzufügen, weil es richtig ist, aber danach wird man irgendwann darauf stoßen, daß viele Menschen sich danach gar nicht richten, sondern eher nach dem umgekehrten Motto verfahren: Ich soll nicht, weil ich kann. In Kants Ethik zeigt sich m.E. noch Kants Herkunft aus der Aufklärung. Sein Kritizismus, der ihn aus der Aufklärung in den Idealismus führte, war zwar einerseits tatsächlich so etwas wie eine „Kopernikanische Wende“, zeigte aber andererseits auch bereits an, wohin von nun an die Welt als die westliche und verwestlichte Welt steuern sollte.

Gemäß Schopenhauer können wir zwar wissen, was wir wollen, aber nicht wollen, was wir wollen. Das ist ebenfalls ganz wichtig für das Verstehen. Wieder zeigt Schopenhauer hier, daß seine Philosophie im Kern auf Kant beruht. Wir sind dem Willen (Ding an sich), der Natur mit ihren Gesetzen unterworfen, und das heißt vor allem: der Kausalität. Wir können an, von, mit unserem Körper und auch durch ihn erfahren, was wir wollen, aber wir können dieses Wollen nicht wollen. Wir sind also nicht die Beherrscher unseres Willens, der Natur, der Kausalität, Aber wir können in einem bestimmten Rahmen, der nämlich die Grenze der von Kant erwähnten „intelligiblen Welt“ bildet, unser Leben gestalten, also auf relative Weise frei sein, was bedeutet, daß wir dem Willen, der Natur, der Kausalität, also der von Kant erwähnten „empirischen Welt“ nicht entkommen können, unser Leben aber auf einer „Insel“ in ihr so gestalten können, wir wir uns es vorstellen und das dann „Freiheit“ nennen, obwohl es das nicht ist, sondern nur eine „relative Freiheit“ („bedingte Freiheit“).

....

Anhang (früherer Text von mir):

Immanuel Kant war (weltweit!) der erste Philosoph / Wissenschaftler, der aufgrund seiner Überwindung des zuvor alles beherrschenden Dogmatismus durch seinen Kritizismus, insbesondere seine „Kritik der reinen Vernunft“ (1781), philosophisch / wissenschaftlich mündig, also erwachsen geworden war, was er selbst auch mit dem Terminus „Kopernikanische Wende“ umschrieb und weshalb ich ihn „Vater der Moderne“ nenne.

Einer der Gründe hierfür war eben auch Kants Unterscheidung von emprischem Charakter (oder: empirischer Welt) und intelligiblem Charakter (oder: intelligibler Welt), die auch für Schopenhauer das Maßgebliche werden sollte. Der Mensch lebt gemäß Kant (und folglich auch gemäß Schopenhauer) quasi in zwei Welten (nämlich den eben genannten); als einziges der Lebewesen verfügt er über Vernunft – die Intelligibilität sozusagen -, während alle anderen Lebewesen und Dinge nicht über sie verfügen, also lediglich in der empirischen Welt leben.

Deshalb kann der Mensch tun, was er will, das heißt: seiner intelligiblen Welt zufolge – also geistig (intellektuell) – hat er einen freien Willen; aber er hat ihn gleichzeitig auch nicht, weil er nämlich auch der empirischen Welt (wie alle anderen Lebewesen und alle Dinge) angehört. Zuvor waren in dieser Frage alle Philosophen / Wissenschaftler stets entweder Deterministen oder Indeterministen gewesen, nie sowohl als auch – wie nach ihnen erstmals Kant, indem er die Unterscheidung zwischen empirischer und intelligibler Welt einführte und daraus wichtige Folgerungen ziehen konnte.

Kant war, wie gesagt, der erste Mensch, der mit der Zweiteilung der menschlichen Welt in eine empirische und eine intelligible (siehe oben) es vermocht hat, aufgrund eben dieser Zweiteilung auch praktische (vor allem ethische) Folgerungen und Forderungen (z.B. Pflichten) logisch ziemlich einwandfrei abzuleiten, denn es kann ja wohl niemand leugnen, daß wir Menschen gegenüber allen anderen Lebewesen - und gegenüber allen Dingen sowieso – die Möglichkeit haben, mittels Vernunft (Sprache u.s.w.) zumindest zu denken und zu glauben, „frei“ zu sein, obwohl wir es andererseits (nämlich als empirische Wesen wie alle anderen Lebewesen) eindeutig nicht sind (denn auch wir sind Raum und Zeit, also der Kausalität unterworfen). Mit anderen Worten: Kant war also aufgrund dieser Zweiteilung Determinist und Indeterminist zugleich, wenn man es genau beurteilen will.

Dieses Thema ist immer aktuell, und es kann oder darf nicht sein, daß sich ein Mensch „deterministisch“ (z.B.: „Ich bin ja unfrei, weil der empirischen Welt unterworfen“) oder „indeterministisch“ (z.B.: „Ich bin frei, weil ich die Macht dazu habe“) herausredet, wenn er eine kriminelle Tat begangen hat. Kant ist derjenige, dem wir es zu verdanken haben, daß wir uns weder vom Determinismus noch vom Indeterminismus gängeln lassen müssen, denn beide, für sich genommen, sind falsch, wenn man den Menschen insgesamt und insbesondere sein Handeln be- und verurteilen, also logisch und juristisch einordnen will. Das war so vor Kant nirgendwo Praxis. Und alle, die Kant diesbezüglich kritisieren, müssen sich den richtigen und deshalb auch berechtigten Vorwurf gefallen lassen, keine besseren Lösungen zu haben.

Nicht nur so, aber besonders auch so gesehen ist Kant der größte Philosoph aller Zeiten und der Vater der Moderne.

Ich bin kein ausgesprochener Kantianer, aber ich lebe in einer modernen Welt, und wer in einer modernen Welt lebt, kommt nicht umhin, zumindest ein passiver Kantianer zu sein. Moderne ist philosophischerseits ohne Kant nicht vorstellbar. Folgender Vergleich mag das verdeutlichen: Wer kein Fan eines Fußballvereins ist, aber den Fußballsport selbst mag, kommt nicht umhin, zumindest ein passiver Fan eines Fußballvereins zu sein. Fußballsport ist ohne Fußballvereine nicht vorstellbar.

 

26.02.2017, 20:31 E-Brief und 20:59 E-Brief

20:31 E-Brief

Als Prozeß bildet die kulturelle „Geburt“ gemäß meiner Kulturtheorie den Übergang von „Nacht“ zu „Morgen“ bzw. von „Winter“ zu „Frühling“. Hat der gesamte „Kulturkörper“ den kulturellen „Uterus“ verlassen, dann zeigt die kulturelle „Uhrzeit“ - die Kultu(h)rzeit - genau „06:00 Uhr“. Bezogen auf die Analogie zwischen einer Kultur und einem Menschen bedeutet das, daß nun die kulturelle „Kindheit“ beginnt, die man auch den kulturellen „Morgen“ oder den kulturellen „Frühling“ nennen kann. Sie, Herr Wagner, haben doch die Ehre, am Tag des Frühlingbeginns geboren zu sein. Meine Kulturtheorie besagt diesbezüglich, daß die Kultur mit der „Geburt“ zum ersten Mal in einem für die Kultur neuen „Außen“ erscheint, daß sie also ihr erstes „Milieu“, ihre erste „Umwelt“, nämlich den kulturellen „Uterus“, vollkommen verlassen hat, also in Gänze in ein neues „Außen“, eine neues „Milieu“, eine neue „Umwelt“, also zur „Welt“ gekommen ist. Diese „Geburt“ ist die wichtigste in meiner Kulturtheorie. Es gibt mehrere „Geburten“ in meiner Kulturtheorie. Die von außen betrachtet wichtigste habe ich gerade erwähnt; doch die von innen betrachtet wichtigste ist auch insgesamt die wichtigste (obwohl bzw. weil von außen überhaupt nicht erkennbare), denn sie ist die erste kulturelle „Geburt“, eine kulturspezifische „Ur-Geburt“, nämlich die „Schlüpfung“ einer bestimmten Kultur. Diese „Ur-Geburt“ ist ebenfalls in Analogie zum Klima, zu den Jahreszeiten, zur Uhrzeit und auch zur Entwicklung der Säuger (Lebewesen der Klasse „Mammalia“) zu sehen. Um es kurz zu machen: „Herbst/Winter“ (vollendet: „Winteranfang“), „Abend/Nacht“ (vollendet: „Nachtanfang“, „00:00 Uhr“), „Befruchtung/Einnistung“ (vollendet: Einnistung) der Kultur.

„Schlüpfung. - Die Befruchtung endet und die Nidation beginnt mit der Schlüpfung. Der Startschuß für eine neue Kultur (»Neu-Kultur«) erfolgt zwar schon mit dem Beginn der Befruchtung, doch wird der Prozeß erst durch die Schlüpfung unumkehrbar und danach, durch die Einnistung, auch räumlich festgelegt. Kulturhistorisch gesehen, ist also die Schlüpfung der letzte und damit endgültige Startschuß für eine neue Kultur. Wenn die Phase der Befruchtung in die Phase der Einnistung übergeht, vollzieht sich ein Ur-Sprung als Ur-Geburt, denn die Schlüpfung aus einer ursprünglichen »Eizelle« ist natürlich auch eine ursprüngliche Geburt. Doch erst nach der Schlüpfung erfolgt die Einnistung, auch die »Materialisation«, die erstmalig »Konkretes« und »Mütterliches« vorweist.“ (Hubert Brune, Schütze-Steinbock-Übergang, 2001 **).

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20:59 E-Brief

Die Abwürfe der Atombomben auf die Japaner war ein Völkermord und also ein Kriegsverbrechen. Auch die Tatsache, daß die Vereinigten Staaten von Amerika der Hauptsieger des 2. Weltkrieges waren und immer noch sind, ändert daran überhaupt nichts. Diese Tatsache deutet sogar erst recht darauf hin. Das Recht-Haben und das Recht-Kriegen sind eben zwei völlig verschiedene Angelegenheiten. Das weiß jeder echte Jurist, jeder echte Philosoph, jeder echte Historiker.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben durch den Sieg juristische Tatsachen - also solche, die auf Siegerjustiz beruhen - geschaffen, die das Hinterfragen anderer Tatsachen unmöglich machen sollen, aber letztlich nicht können, solange es noch Geschichte im Sinne des bewußten Reflektierens darüber gibt, solange es nämlich Historiker gibt, die noch in der Lage sind, objektiv zu analysieren und zu urteilen.

Wenn das Ende der Geschichte irgendwann einmal erreicht sein und es trotzdem noch Menschen geben wird, dann werden Kriege wieder so geführt und beendet werden, wie es die Natur zeigt: als Überlebenskampf. Die Menschen werden es dann wieder einfach so hinnehmen, wie sie es in vorgeschichtlichen Zeiten auch schon mußten (denn es ging einfach nicht anders).

 

28.02.2017, 01:14 E-Brief und 02:14 E-Brief und 13:14 E-Brief und 17:14 E-Brief und 19:14 E-Brief und 22:14 E-Brief

01:14 E-Brief

Wann beginnt das Leben?

Drei mögliche Antworten:

1) Mit der Befruchtung (Eindringen des Samens in die Eizelle, die dadurch zur befruchteten Eizelle, auch „Zygote“ genannt, wird).
2) Mit der Schlüpfung, über die ich zuletzt in meinem E-Brief vom 26.02.2017 um 20:31 Uhr schrieb (**).
3) Mit der Einnistung (Nidation), durch die die „Morula“ (sie ist bereits vielzellig) ihre Wanderung beendet.

Im Prinzip sind alle drei Antworten richtig, doch die zweite Antwort verbindet die erste und die dritte und ist deshalb am besten geeignet, wenn es um eine genauere Antwort geht. Wie schwierig die Antwort ist, zeigt ja auch die Diskussion um den Zeitpunkt für den Beginn der Schwangerschaft, der in den meisten Ländern Europas auf die Einnistung festgesetzt wurde (Grund: Ende der Wanderung durch die Einnistung in der Gebärmutterwand), so als ob eine wandernde Zygote (befruchtete Eizelle) noch kein Leben wäre. Dabei ist doch gerade das menschliche Leben durch viele Wanderungen gekennzeichnet. Der angegebene Grund - die angebliche Begründung also - ist in Zeiten des „Feminismus“ allerdings kein Wunder.

Was könnte beispielsweise symbolisch für die Schlüpfung der abendländisch-faustischen Kultur stehen? Jesus? War der nicht zu morgenländisch? Ja, aber die befruchtete Eizelle besteht ja auch aus zwei verschiedenen Zellen: (1) der männlichen und (2) der weiblichen.

„So wie sich biologisch der Keim weiter teilt, während er wandert, so erhält auch eine Kultur einen kontrollierenden Teilungs- und Richtungsmotor. Diese Motorrolle hatten die Indogermanen für die mit dem sumerisch-ägyptischen Erbgut ausgestattete Antike und die Germanen für das mit dem antik-magischen Erbgut ausgestattete Abendland inne. Der Begriff Abendland formierte sich, stets in Abhebung gegenüber der östlichen Welt, dem Morgenland. Antike Kultur, römisches Christentum und germanisches Element bildeten die einigenden Faktoren.“ (Hubert Brune, Abend - Befruchtung, 2001 **).

Man muß hier etwas von Genetik und zuletzt auch von „Kulturgenetik“ im Sinne von „Kulturgenese“ verstehen.

Waren die „Eltern“ der abendländisch-faustischen Kultur nicht die apollinische (griechisch-römische) Kultur und die magische (zu der auch Jesus gehörte) Kultur?

„Die Kulturgeschichte des Abendlandes ist eine Geschichte der Globalisierung. Nachdem die drei für das Abendland unentbehrlichen Faktoren aufeinander getroffen waren - Germanentum, Römerreich, Christenheit -, wurde sie mittels einer zunächst noch wenig konkrete Formen annehmenden »Mythomotorik« des jungen Abendlandes möglich. Der Gedanke an ein Reich spielte also von Beginn an eine ganz besonders wichtige, weil »kulturgenetisch« bedingte Rolle, nämlich reichshistorisch (römisch), reichsreligiös (christlich) und reichskybernetisch (germanisch), denn eine »Kultur« kann nur dann Kultur werden, wenn sie auch sich selbst steuern kann. Ohne die Germanen gäbe es keine Abendland-Kultur, kein Europa. Ohne die Germanen hätte sich das Abendland nicht zu einer selbständigen Kultur entwickeln können. Die Germanen sind die Gründer Europas.“ (Hubert Brune, Globalisierung, 2001 **).

Also: Zwei Kulturen waren im oben genannten Fall schon da (die apollinische und die magische Kultur), die dritte Kultur entstand dadurch, daß die apollinische Kultur (vertreten durch das antike Römerreich) die magische Kultur (vertreten durch die Christenheit) „befruchtete“. Wer etwas von Biologie versteht, der weiß, daß sich der Keim weiter teilt, während er wandert. Dabei spielen die Kontrollgene eine sehr wichtige, weil unersetzliche Rolle. Diese Rolle hatten in unserem kulturhistorischen Beispiel die Germanen inne. Wäre das nicht der Fall gewesen, wäre die abendländisch-faustische Kultur nie entstanden.

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02:14 E-Brief

Die apollinische (griechisch-römische) Kultur war nicht christlich (magisch), während die magische Kultur nicht apollinisch war / ist (die magische Kultur existiert noch, allerdings nur „winterhaft“, „vergreist“; die apollinische Kultur ist „tot“, und zwar spätestens seit der Eroberung Roms durch die Germanen); aber die abendländisch-faustische Kultur hat von beiden etwas („kulturgenetisch geerbt“), ist aber mit keiner dieser beiden jemals identisch gewesen.

In meiner Kulturtheorie sind alle wichtigen Wissenschaftsdisziplinen vertreten - von der Physik bis zur Metaphysik und wieder zurück. Es handelt sich dabei um die Theorie von Genese und Metagenese verschiedener Kulturen unter besonderer Berücksichtigung der Morphologie. Die „eine“ Kultur, von der Sie gesprochen haben, nämlich die womöglich erste Kultur der Menschen, kommt darin auch vor (und zwar auf vielen meiner Webseiten), aber eben nicht nur. Geben Sie beispielsweise nur das Stichwort „Prähominisierung“ in die Suchmaschine ein. Das Stichwort taucht häufig zusammen mit drei anderen Stichwörtern auf: „Hominisierung“, „Sapientisierung“, „Historisierung“. Und das ist kein Zufall.

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13:14 E-Brief

Arminius (Hermann der Cherusker) steht für die Ur-Geburt der abendländisch-faustischen Kultur. Wäre ganz Germanien und eben nicht nur zwei Teile (Nieder- und Obergermanien) dieses ganzen Germaniens Teil des Römischen Reiches geworden, hätte das, was wir heute „Europa“ nennen und in seinen wichtigsten Teilen die abendländisch-faustische Kultur darstellt (der orthodoxe Teil Europas gehört nicht dazu), nicht entstehen können, weil es dafür keinen Freiraum mehr gegeben hätte. Mit „Freiraum“ meine ich jede Art, zu sich selbst zu kommen, wirklich (also noch nicht auf zivilisierte, dekadente, nihilistische Weise) so frei frei zu sein, daß z.B. auch genug Kinder geboren und aufgezogen werden, damit das kulturell Eigenständige sich auch durchsetzen kann.

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17:14 E-Brief

Die von Ihnen angesprochene „Verliebtheit“ kommt auch in meiner Kulturtheorie vor. Wenn man sie auf „Ehe“ bzw. „Ehe - Napoleonismus“ reduziert, kommt dabei sogar eine ganze Kulturphase herum: die erste Phase des kulturellen „Herbstes“. Gemäß Tierkreiszeichen entspricht diese erste Herbstphase dem Tierkreiszeichen „Waage“). „Napoleonismus“ deswegen, weil er und die ihm vorausgegangene Terrorherrschaft der französischen Revolution die erste Schreckensseite bürgerlicher Herrschaft darstellt. Die kulturelle „Ehe“ hat also auch eine Schreckensseite. Aber, es ist richtig, was Sie vermuten oder aus meinem Text herausgelesen haben: die kulturelle „Ehe“ ist bereits beseelt vom Willen zur „Nachkommenschaft“, d.h. zu einer neuen Kultur. Diese erste bürgerlich dominierte Kulturphase ist die erste Kulturphase, die den Willen zu einer neuen Kultur bereits in sich trägt.

Sie liegen hier völlig richtig .... „Es ist ein Trieb“. Die eventuell werdende Kultur bedeutet zunächst nur eine Potentialität (=> Potenz), eine Möglichkeit aufgrund von Mächtigkeit und Empfängnisbereitschaft, die beide zum Fortpflanzungstrieb gehören.

Auch haben Sie recht, wenn Sie - mit mir zusammen - sagen, daß „ohne vorgängiges Liebäugeln auch nie eine Befruchtung stattfinden kann“.

Ist die werdende Kultur „geschlüpft“, also „ur-geboren“, dann ist sie von außen noch nicht erkennbar, und das bleibt auch noch für lange Zeit so, wie wir es von den Nackommen im Ei und im Uterus her kennen.

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19:14 E-Brief

Niedergang Kult-Uhr
Evolution/GeschichteEvolution/Geschichte
Evolution/GeschichteEvolution/Geschichte
Kult-Uhr
Das von Ihnen angesprochene, um „24 Uhr“ erreichte „Ende der Geschichte“ beginnt um „0 Uhr“ und betrifft (wie könnte es anders sein?) die Kultur, was bedeutet: jede Kultur für sich. Beispielsweise zeigte die „Kult-Uhr“ der apollinischen Kultur beim Beginn der römischen Kaiserzeit bereits „0 Uhr“ an. Für uns ist es kulturhistorischerseits momentan etwa „22:16:35 Uhr“, „jahreszeitlich“: 8°17'05'' Schütze (30.11./01.12). Wenn wir diese „Uhrzeit“ oder dieses „Datum“ auf die eine „Menschenkultur“ beziehen, dann ist es etwa „23:59:56 Uhr“ („4 Sekunden vor 24 Uhr“ []). Ob eine neue Kultur „geboren“ werden wird, wissen wir noch nicht, denn sie ist noch nicht sichtbar. Wir wissen also auch nicht, ob eine kulturelle Ur-Geburt stattgefunden hat, obwohl das sehr wahrscheinlich ist, denn, wie Sie wissen, Herr Wagner, ist der Fortpflanzungstrieb biogenetisch in uns so sehr verankert, daß es permanent zu Befruchtungen käme, wenn es nicht die Verhütungsmittel dazu gäbe. So ist es auch bei Kulturen. Außerdem gibt es auch bei Kulturen sehr viele „Fehlgeburten“ (**), mittlerweile wahrscheinlich auch schon „künstliche Abtreibungen“. Aber die eine „Menschenkultur“, die Sie mit Ihrem Hinweis auf die Vorfahren meinten, ist keine „Fehlgeburt“ oder gar „Abtreibung“, obwohl sie es verdient hätte, anders genannt zu werden, denn gemäß meiner Kulturtheorie gibt es diese Menschenkultur nicht wirklich als Einheit (im Sinne einer Leibniz’schen Monade), was aber eigentlich eine Voraussetzung dafür ist.

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22:14 E-Brief

Sie haben „um den Schlüssel zu Ihrem Archiv gebeten“, und ich bin darauf nicht oder zumindest nicht direkt eingegangen, denn ich dachte, daß Sie wüßten, daß es bei der Verschlüsselung um die Datensicherheit all meiner Internetkorrespondenten, also auch um Ihre Datensicherheit geht, Herr Wagner. Ich möchte es meinen Korrespondenten nicht zumuten, ihre Texte so veröffentlicht zu sehen, daß sie für den Mißbrauch zugänglich sind im gesamten Internet und nicht einfach nur innerhalb der EB- und PM-Netze, die ja so etwas wie Intranets (Intranetze) im Internet (Internetz) sind und deshalb nur den jeweiligen Korrespondenten und Anbietern zugänglich sind. Sie sehen mich oder meinen Text verwundert darüber, daß Ihnen das gleichgültig zu sein scheint.

 

01.03.2017, 20:56 E-Brief

Ich meine auch, daß im Bezug auf das Äußerlich-Körperliche die Haut - sprich: das Fehlen des Fells, also die NACKTHEIT (vgl. auch: Neotenie und Pädomorphose) - mitentscheidend bei der Menschwerdung war. Im Bezug auf die in Richtung Umwelt beweglichen Körperteile, die Extremitäten sozusagen, waren es die durch den aufrechten Gang RELATIV FREI WERDENDEN HÄNDE MIT OPPOSITIONSDAUMEN. Mit dem einher ging auch die VORVERLEGUNG DER GEBURT und der AUFSCHUB DES ERWACHSENSEINS (vgl. wiederum: Neotenie und Pädomorphose). Die ZUNAHME AN GEHIRNVOLUMEN erwähne ich hier deshalb zuletzt, weil auch sie mit diesem gesamten Prozeß einherging, also relativ lange bis zu dem gigantischen Ausmaß brauchte. Für meine Kulturtheorie bedeutet das, daß durch diese gesamte Entwicklung die Zahl der Kulturphasen beträchtlich erhöht werden konnte (das folgende Beispiel bezieht sich zwar auch auf die abendländisch-faustische Kultur, wenn es um die Analogie geht, doch sollten Sie sich dadurch nicht beirren lassen, denn es geht hauptsächlich um die Menschwerdung [„Menschenkultur“]):

„Wenn ein 9 Monate altes Kind den Geburtsreifezustand des Primatenniveaus intrauterin erreichen will, darf es erst mit 21 Monaten das Licht der Welt erblicken. In Analogie dazu wäre der Geburtstermin für das Abendland nicht der Beginn, sondern das Ende der Karolingerzeit () bzw. der Beginn der Romanik (). Wenn der Geburtsreifezustand des Säugetierniveaus die Basis sein sollte, wäre der analoge Geburtstermin des Abendlandes sogar der Beginn der Gotik (). Junge Kulturen sind also auch an ein »Treibhaus« gebunden; die elterlichen Kulturen müssen den externen Uterus garantieren. Seinen ganz eigenen Ausdruck fand das Abendland ja tatsächlich erst in der Gotik, der Phase des Kultursymbolerwerbs! Der kulturelle Frühling (die Frühkultur) erscheint, wie der natürliche Frühling auch, als eine ewige Geburt! Wie einfach wäre es dagegen, wenn Menschen-Kulturen funktionierten wie »Reptilien-Kulturen«, die scheinbar nur in zwei »Jahreszeiten« leben . Für Reptilien scheint es nämlich auch nur zwei klimatische »Ge-Häuse« zu geben: »im Ei« oder »nicht im Ei«. Reptilien haben keine Kindheit, keine Jugend; sie sind nach der Schlüpfung aus dem Ei auf sich selbst angewiesen (und kaum zu »dressieren«!). Säugetiere dagegen sind auf das Spielen mehr oder weniger angewiesen; für sie gibt es also Kindheit und Jugend - mehr oder weniger. Diese gibt es für Säuger deshalb, weil sie der Tendenz folgen, die Geburt vorzuverlegen. Man darf annehmen, daß es seit der Zeit der Säuger nicht mehr nur zwei Ge-Häuse gibt, sondern vier: im Uterus, in der Mutter-Kind-Sphäre, in der Jugendsphäre, in der Erwachsenensphäre. Diese Sphären haben sich ständig vergrößert und sind der Körperentwicklung dabei vorausgeeilt. Am Becken und am immer größer werdenden Gehirn wird die aufgezwungene Vorverlegung der menschlichen Geburt besonders deutlich. Sie erfordert einen extrauterinen Ersatz für die immer unfertiger Zur-Welt-Kommenden*. Jede Vorverlegung der Geburt bedeutet ein Risiko, nicht nur eine Verkürzung der Zeit im Uterus - für Kulturen: verkürzter Winter (), verlängerter Frühling (), verlängerter Sommer () und aufgeschobener Herbst (). Bekanntlich haben sich Menschen und ihre Kulturen für den Weg der verkürzten Zeit im Uterus entschieden. Seitdem hat der Uterus (Kultur-Winter) den Kind-Familie-Zeitraum (Kultur-Frühling) verlängert und erweitert, andererseits der begünstigte Jugend-Zeitraum (Kultur-Sommer) den Erwachsenen-Zeitraum (Kultur-Herbst) aufgeschoben. Die Zerebralisation erzwang also nicht nur eine Vorverlegung der Geburt, sondern auch den Aufschub des Erwachsenseins. Ein Vergleich mit unseren nächsten Verwandten verdeutlicht auch den Aufschub: gemäß unserer Primatenordnung müßten wir spätestens mit 7 Jahren erwachsen sein, nach den Regeln unserer Säugetierfamilie sogar schon spätestens mit 3 Jahren! Auf die Kulturgeschichte übertragen, würde das bedeuten, daß z.B. das Abendland nicht (erst) mit Beginn des Napoleonismus () bzw. mit dem Ende der Aufklärung () erwachsen geworden wäre, sondern schon mit Beginn des Absolutismus (), analog zum Säugetierniveau sogar schon mit Beginn der Reformation () bzw. dem Ende der Gotik (), der Phase des Kultursymbolerwerbs! Wieder läuft alles auf den Kultursymbolerwerb hinaus - dieses Mal auf seinen Abschluß, d.h. auf den Übergang vom kulturellen Frühling zum kulturellen Sommer. Und der kulturelle Sommer (die Hochkultur) erscheint, wie der natürliche Sommer auch, als ein nie enden wollender Aufschub! Auch der Tod ist auf diese Weise von den Menschen (Kulturen) aufgeschoben worden: Menschen und Kulturen werden immer älter und vielleicht in Zukunft sogar zu ihren eigenen Göttern! Unsterblich ! Spätestens dann wäre bewiesen, daß Intelligenz verpflichtet und daß es die Erwachsenen-Geburt, die Geist- oder Gehirn-Geburt, wirklich gibt. Voreilige Kindes-Frühgeburt und aufgeschobene Erwachsenen-Spätgeburt (das wahre Erwachsensein) schaffen Raum und Zeit für die menschliche Kultur, ja machen sie eigentlich erst möglich. Alle spezifischen Kulturen zeichnen sich hauptsächlich durch die Phasen von Frühkultur () und Hochkultur () aus, denn von derartigen symbolischen Prägungen sind Kulturen in den Phasen der Vor-/Urkultur () noch zu abhängig und in den Phasen der Spätkultur () schon zu unabhängig! Wir dürfen also festhalten, daß der weitaus größte Teil der Kultursymbolik in den früh- und hochkulturellen Phasen erworben wird und die Vorverlegung der kulturellen Geburt eine Einengung der vor-/urkulturellen Phasen bedeutet, so daß diese immer mehr zu zivilisiert-vor-/urkulturellen Phasen werden müssen, während der Aufschub des kulturellen Erwachsenseins eine Ausdehnung innerhalb der spätkulturellen Phasen bedeutet, so daß diese immer mehr zu zivilisiert-spätkulturellen Phasen werden müssen. Ein solcher Drang zur Zivilisierung ist ein Drang zur Früh- und Spätgeburt, ein Zwang zum Erwerb des weitaus größten Teils der Zivilisationssymbolik in den spät- und vor-/urkulturellen Phasen.

Daraus folgt, daß eine immer mehr Zivilisation hervorbringende Kulturgeschichte auch die Historisierung der Menschen, d.h. die 4. Periode innerhalb der menschlichen Evolutionsperiodik, beenden wird. Die zukünftigen Neu-Menschen werden ganz andere Probleme bewältigen müssen als die Jetzt-Menschen; neu-hominide Geschichte wird nur noch Welt(all)geschichte sein und, das ist jetzt schon absehbar, ansonsten immer mehr als etwas Überwundenes, Verlassenes, Vergessenes, Verlerntes gelten, so wie seit der Menschwerdung, besonders in den letzten ungefähr 26000* Jahren Historisierung das Leben in einer naturhaften »Umwelt« immer mehr verlernt worden ist, weil Menschen gelernt haben, das Leben als »Käfig-Dasein« nicht-menschlicher Lebewesen zu überwinden, zu verlassen, zu vergessen, zu verlernen. Ja: Menschen haben auch gelernt zu verlernen. Nur: in Zukunft wird, das ist tendentiell jetzt schon spürbar, die Empfindung stärker werden, daß Menschen dennoch, wenn auch in astronomisch-großsphärischer Hinsicht, wie die Tiere leben, also ebenfalls zu einem Käfig- oder Umwelt-Dasein verdammt sind. Deshalb werden sie, wie früher schon, versuchen, ihre Umwelt erneut zu durchbrechen, um erneut in eine Welt zu starten - wieder einmal, um die alte Welt hinter sich zu lassen, weil sie sich von der neuen Welt mehr versprechen. Menschen verlassen jeden Uterus, jede Umwelt, weil sie zur Welt kommen* wollen. Wenn Menschen wirklich erwachsen geworden sind, stellen sie fest, daß sie auch aus einem Extrauterus ausbrechen können, sich aber auch nach einer Spätgeburt immer wieder erneut in einem solchen, wenn auch immer ausgedehnteren und zugleich imperialeren, wiederfinden und ihn frühestens in den erwachsenen Phasen - also erst nach dem glücklichen Durchlaufen der kindlichen und jugendlichen Phasen - als eine Sphäre der »Domestizierung« entlarven können. Denn: Menschen sind nun mal bis zu einem gewissen Alter zum Aufschub des Erwachsenseins gezwungen. Aber wenn sie dann tatsächlich die Reife dafür erreicht haben, besteht noch die Gefahr, daß sie sich an den Aufschub des Erwachsenseins gewöhnt haben und im ewigen Erwachsenwerden verharren wollen oder sogar »regredieren«, d.h. auf Früheres zurückgehen und sogar das Erwachsenwerden aufschieben, um gewohnt-verwöhnt zu bleiben. Menschen bevorzugen Kindheit und Jugend, weil sie ihr immer größer werdendes Gehirn von einer immer größer werdenden Welt prägen lassen wollen - angenehm als Ge- und Verwöhnungseffekte oder Weltverhäuslichungen und unangenehm als Entwöhnungseffekte oder Risiken. Tiere bringen Junge in die Umwelt, Menschen bringen Kinder auf die Welt. Diesem »Fall« muß das wahre Zur-Welt-Kommen* erst noch folgen, das den Menschen erwachsen werden läßt. Erwachsensein ist Welt-Erfahrenheit, Welt-Intelligenz, Welt-Form, kurz: Weltheimat. Solange der Mensch infantil oder juvenil blieb, blieb er auch ein Erwachsenwerdender, und auch heute noch bleiben nicht wenige ältere Menschen vom Erwachsensein verschont, obwohl es für sie längst an der Zeit wäre, nicht mehr erwachsen zu werden, sondern erwachsen zu sein. Der Mensch muß seine extrauterine Sphäre verlassen und den Aufschub der Erwachsenen-Geburt überwinden wie - umgekehrt - das Kind seine intrauterine Sphäre verlassen und die Vorverlegung seiner Geburt überwinden muß. (Vgl. Pädomorphose und Neotenie).“ (Hubert Brune, Urkultuhr, 2001 **).

Wären Menschen Reptilien, so hätten sie keine „Kindheit“ (keinen „Frühling“, „Frühkultur“), keine „Jugend“ (keinen „Sommer“, „Hochkultur“), also 6 Kulturphasen weniger, d.h. so gut wie keine Kultur - je nachdem, wie man das reptilienartige „Im-Ei-Sein“ („Winter“, „Vor/Urkultur“) und „Erwachsen-Sein“ („Herbst“, „Spätkultur“ - eventuell dazu noch: „Zweiter Winter“, „Nachkultur“) kulturell deutet (). Reptilien befinden sich also entweder im Ei oder im Bereich der kleinen und großen Erwachsenen, in dem es ausschließlich um Ernährung (einschließlich Krieg) und Fortpflanzung (einschließlich Brutpflege) geht.

 

08.04.2017, 21:34 E-Brief und 22:54 E-Brief

21:34 E-Brief

Mit meinen Webseiten habe ich schon genug zu tun oder, ehrlicher, hatte ich schon genug zu tun, denn die Beschäftigung mit ihnen hat sehr nachgelassen. Ich zitiere - ausnahmsweise (!) - mich selbst:

„Wenn für mein Webangebot ein Datum für seine »Geburt« (Erstveröffentlichung) benennbar ist - nämlich: 20.04.2001 -, dann muß auch eine »vorgeburtliche« und eine »nachgeburtliche« Zeit benennbar sein. (Vgl. hierzu die Geschichte meines Webangebots). Überhaupt scheinen Webangebote ein ähnliches »Leben« zu haben wie echte Lebewesen oder Kulturen im Rhythmus des Auf und Ab, wie es die Natur zeigt, z.B. durch die Jahreszeiten:

M E I N   W E B A N G E B O T
„    W    i    n     t    e    r    “ „    F    r    ü    h    l    i    n    g    “ „     S     o     m     m     e     r     “ „     H     e     r     b     s     t     “
1993 bis 20.04.2001 20.04.2001 bis 2007/2008 2007/2008 bis 2010 2010 bis 05.01./08.03.2014
M E I N   K U L T U R K R E I S
„    W    i    n     t    e    r    “ „    F    r    ü    h    l    i    n    g    “ „     S     o     m     m     e     r     “ „     H     e     r     b     s     t     “
–20/ 150 bis 711/800  711/800 bis 1416/1517 1416/1517 bis 1770/1815 1770/1815 bis 2130/2300
M E I N   L E B E N
„    W    i    n     t    e    r    “ „    F    r    ü    h    l    i    n    g    “ „     S     o     m     m     e     r     “ „     H     e     r     b     s     t     “
VON DER SCHLÜPFUNG BIS ZUR GEBURT VON DER GEBURT BIS ZUR SCHULREIFE VON DER SCHULREIFE BIS ZUR EHEREIFE VON DER EHEREIFE BIS ZUR RENTENREIFE

Demnach befand sich mein Webangebot von 1993 bis 2007/’08 im qualitativen und quantitativen Aufbau und befindet sich seit 2007/2008 im qualitativen Abbau und also immerhin und weiterhin im quantitativen Aufbau, genauer gesagt: in der Zunahme. Wann diese endet, ist noch nicht bekannt. Jedoch kann man sagen, daß mein Webangebot seit dem 05.01. oder 08.03.2014 in einem „Ruhestand“ verharrt, der zwar immer noch eine Zunahme verzeichnet, allerdings eher im Sinne einer »Rente« (). Gemäß dem obigen Schema hatte sich das Hauptthema im 2007/2008 erschöpft, konnte aber bis zum 05.01. oder 08.03.2014 immerhin noch den bis 2007/2008 erreichten Aufbau quantitativ sowie auch gezielt und regelmäßig verstärken, während ihm dies seit dem 05.01. oder 08.03.2014 nur noch ausnahms- bzw. zufälligerweise gelingt (**|**). Die »Renten« sind eben doch nicht »sicher«, Herr Blüm!“ (Hubert Brune, Die wichtigsten bzw. größten Seiten, 13. Abschnitt: Deutung des textsystematischen Gesamtergebnisses, 2017 **).

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22:54 E-Brief

„Historische Existenz“ heißt ein 1998 erschienenes Buch von Ernst Nolte. Es folgen zwei Zitate, die auf einer meiner Webseiten zu finden sind und in denen auch Desmond Morris erwähnt wird:

„Zunächst aber ist die Frage zu stellen: Müßten nicht auch Paviane, Schimpansen und Bonobos noch einen weiten Weg zurücklegen - wenn es denn ein Weg ist -, bis sie zum Menschen gelangen? Haben sie schon einen Anfang gemacht, obwohl sie doch jedenfalls von der »Staatlichkeit«, welche Ameisen und Termiten bereits zu besitzen scheinen, noch so außerordentlich weit entfernt sind? Ihre Intelligenz allein würde keinen solchen Schritt bedeuten, wenn sie seit 20 Millionen Jahren dieselbe geblieben wäre oder wenn die Tiere dadurch nur in die Lage versetzt worden wären, eine zutreffende Raumanschauung für das Leben auf den Bäumen und im Urwald zu entwickeln. Selbst der Umstand, daß nicht selten kleine Stöckchen verwendet werden, die sie in Termitenbauten stecken, um Termiten herauszuangeln, oder der Gebrauch von Steinen, um harte Fruchtschalen zu zerschlagen, wäre nur ein Beweis von Intelligenz, aber noch kein Schritt auf dem Weg zum Menschen, d.h. zur Geschichte. Ein Gedankenexperiment mag weiterführen: Es ist gut bezeugt, daß einige Menschenaffen von sich aus gelernt oder eingesehen haben, wie man erdige Kartoffeln schmackhafter machen kann: indem man sie nämlich in Wasser wäscht. (Vgl. Kindlers Enzyklopädie - Der Mensch, Band I, S. 486 [Hans Zeier]). Kein Instinkt kann diesen Affen befohlen haben, die Kartoffeln auf solche Weise zu behandeln, denn viele andere Affen tun dergleichen nicht. Stellen wir uns nun vor, eine Schimpansensippe gäbe dieses Verfahren an ihre Kinder weiter, und diese übermittelten es ihrerseits an ihre Nachkommen. Dann würde es eine kartoffelwaschende Schimpansensippe geben, die von den nicht-kartoffelwaschenden Schimpansensippen der Umgebung in diesem Punkt wesentlich verschieden wäre. Vielleicht würde die vierte Generation auf den Gedanken kommen, die gewaschenen Kartoffeln mit einem spitzen Stein durchzuschneiden oder gar zu schälen. Diese Schimpansensippe würde dann ein Leben führen, das weder aus ihren Instinkten noch auch aus ihrer Intelligenz zureichend abzuleiten wäre, so gewiß Instinkte und Intelligenz die Voraussetzung sein würden. Die Tradition müßte in jeder Generation neu erworben und aktualisiert werden, und mancher einzelne Schimpanse könnte sie eines Tages als Last empfinden, da es doch Mühe und eine Art von Verzicht erfordert, die lockende, wenngleich schmutzige Kartoffel, nicht sofort in den Mund zu stecken. Haben wir nicht die Geschichte und mindestens die Vorgeschichte des Menschen vor Augen, wenn wir uns vorstellen, eine affenähnliche Art von Lebewesen schlüge diesen »unnatürlichen«, nicht bloß instinkthaften Weg ein und setzte ihn fort, wenngleich vielleicht mit äußerster Langsamkeit, indem sich über die bloße Bewahrung und Weitergabe der Tradition hinaus nur in jeder tausendsten Generation ein »Fortschritt« vollzöge? Stände am vorstellbaren Ende dieses Weges vielleicht keineswegs »der nackte Affe«, wie es der Biologismus von Desmond Morris will (vgl. ders., Der nackte Affe, 1968), sondern ganz im Gegenteil eine Verschmelzung der Staatlichkeit der Ameisen und der Intelligenz der Affen, eine Figur, die man den »Ameisenaffen« nennen könnte?“ (Ernst Nolte, Historische Existenz, 1998, S. 84-85 **).

„Die Zweifüßigkeit allein macht so wenig schon den Menschen aus wie die allmähliche Schärfung der Intelligenz: Einige Dinosaurier waren zweifüßig, die Strauße sind es bis heute, und auch Schimpansen können lernen, gefährliche Plätze zu vermeiden. Es war weiterhin ausschließlich die Natur, die den »aufrechtgehenden Affen« sein Haarkleid verlieren ließ und ihn damit, um den Terminus von Desmond Morris zu verwenden, zum »nackten Affen« machte. Aber der Konsequenzen dieser Nacktheit mußte sich der Mensch selbst erwehren, denn ohne eine Reaktion wäre er in den Kaltzeiten mindestens auf der nördlichen Halbkugel zugrunde gegangen. Hilfe gegen die todbringende Kälte konnte nur Kleidung geben, selbst wenn sie bloß aus einem Tierfell bestand; zwar mochten auch Höhlen Schutz bieten, aber in ihnen ließ sich der Lebensunterhalt nicht erwerben. Auch wenn lediglich Früchte und Wurzeln gesammelt wurden, war Bedeckung unentbehrlich: der »nackte Affe« mußte zum »bekleideten Affen« werden, und damit war ein weiteres Unterscheidungsmerkmal gegenüber den waldbewohnenden Vettern gegeben, wenngleich kein absolutes ....“ (Ernst Nolte, Historische Existenz, 1998, S. 90 **).

„Die Helden der Familie“ heißt ein 2006 erschienenes Buch von Norbert Bolz. Es folgt ein Zitat, das auf einer meiner Webseiten zu finden ist und in dem auch Desmond Morris erwähnt wird:

„Elterliche Sorge ist kostspielig. Und nur Elternliebe kann es letztendlich verhindern, daß die Kosten-Nutzen-Kalkulationen zu ihrem logischen Ende geführt werden. Liebe ist unökonomisch - man braucht viel Zeit. Das gilt für die unendliche Geduld, die man mit Kindern gegenüber aufbringen muß, genauso wie für die Erkundung der Welt des geliebten Ehepartners. Desmond Morris hatte den fabelhaften Mut, zu sagen, daß die Definition der Ehe als Partnerschaft eigentlich eine Beleidigung der Ehe und ein Mißverständnis der Liebe sei. Das Handeln und Verhandeln, das Geben und Nehmen, das für Partnerschaften so charakteristisch ist, spielt für die Liebe keine Rolle.“ (Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 68 **).

Ich schlage vor, diese drei Zitate zum Anlaß zu nehmen, um eine Diskussion in die Wege zu leiten.

 

10.04.2017, 01:59 E-Brief und 23:16 E-Brief

01:59 E-Brief

Es war keine geringerer als Arthur Schopenhauer, der über das, was später als Darwinismus oder als dessen Evolutionstheorie bekannt werden sollte, viel früher und viel besser geschrieben hat. Arthur Schopenhauer ist also der eigentliche Begründer jener Evolutionstheorie, und er hat auch bereits alles über den „nackten Affen“ gesagt, was über ihn gesagt werden mußte. Der erst 150 Jahre später schreibende Desmond Morris hat überhaupt nichts Neues in die Thematik gebracht. Aber vielleicht hat zu der Zeit nur noch kein Engländer etwas über die Thematik gewußt, weshalb er dann doch noch berühmt geworden ist mit seinem Buch. Es war nicht wirklich wichtig. Deshalb erwähne ich ihn auch so selten.

Außerdem ist Ernst Nolte zuzustimmen: Der „nackte Affe“ mußte sich wieder ein Fell zulegen, nämlich ein „Kulturfell“: Kleidung. Ein nackter Affe hat keine Überlebenschance. Aber ein nackter Mensch hat Kultur, die ihn befähigt, die Natur vorübergehend auszuschalten. der Mensch überlebt auf seiner Insel. Diese Insel ist seine Kultur. Wegen und in seiner Kultur kann er es sich erlauben, nackt zu sein, auf das Nacktsein sogar Prämien zu erteilen. Er muß sich jedoch anziehen, wenn es um die reine Natur geht. Seine Nacktheit allein hätte ihm evolutionsmäßig überhaupt nicht helfen können, im Gegenteil: sie hätte ihn zum Aussterben gebracht. Er ist sogar in die Regionen vorgestoßen, in denen es bitterkalt ist, besonders im Winter. der Mensch ist nicht umsonst in der Eiszeit entstanden. Er ist ein Eiszeitgeschöpf. Je kälter die Umgebung, desto intelligenter der Mensch. In einer warmen Umgebung muß er nicht viel tun. Sie fordert ihn nicht heraus. Die kalte Umgebung verlangt ihm fast alles ab. Das ist auch der Grund dafür, daß fast alle intelligenten Leistungen des Menschen aus kalten Gegenden stammen. Die Völker der kalten Gegenden treiben die technische Entwicklung an. Wenn sie dann noch einer Kultur angehören, die sich „faustisch“ nennt, dann haben Sie die Antwort auf alle Fragen, die die technischen Errungenschaften und leider auch die damit verbundenen Probleme heraufbeschworen haben. Die gesamte Welt ist westlich (= abendländisch = faustisch) geprägt, und so lange wie es faustische Menschen gibt, wird diese Entwicklung nicht gestoppt werden: Wir kennen keine Grenzen!

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23:16 E-Brief

Es muß für die Geschichte der Menschenkultur, wenn es eine solche überhaupt gibt, auch so etwas wie eine Zeit Urgeburt, Geburt, Blüte und Verwelkung gegeben haben. Die Nacktwerdung gehört zum Mechanismus der Verkindlichung und Retardierung von Körperformen (vgl. „Pädomorphose“ und „Neotenie“). Darum verweise ich auf die einschlägigen Texte meiner Webseiten und meinen E-Brief an Sie vom 01.03.2017, 20:56 (**|**).

 

13.04.2017, 19:40 E-Brief

Niedergang Niedergang
Evolution/GeschichteEvolution/Geschichte
Evolution/GeschichteEvolution/Geschichte
Kult-Uhr
Mit meiner Kult-Uhr versuche ich, nicht nur die verschiedenen Historienkulturen, sondern auch die menschliche Gesamtkultur, falls es sie gab, gibt oder geben wird (eine abendländische UNO macht noch keine Menschenkultur - im Gegenteil). Was die heutige Kult-Uhr-Zeit angeht, so habe ich Ihnen bereits einige Bilder zukommen lassen.

Die zeitliche Position der abendländischen Kultur für das Jahr 2000 sehen Sie in allen vier Abbildungen. Das gelbe kleine Quadrat in dem großen (es ist die „Schütze“-Phase) zeigt den heutigen Zeitpunkt der Menschenkultur an: demnach ist es also (wieder einmal?) schon fast 24 Uhr. Die Bilder habe ich im Jahr 2000 erstellt.

Sie sollten aber „24 Uhr“ nicht mit einem absoluten Ende verwechseln, wie es heute oft geschieht. „24 Uhr“ bedeutet nicht zufällig auch „0 Uhr“. Das Ende eines Tages ist manchmal zugleich auch das Ende der Woche, des Monats, des Jahres, Jahrzehnts, Jahrhunderts, Jahrtausends u.s.w., doch meistens ist es nur der Tag selbst. Und wenn auch bald sowohl der Zyklus einer Historienkultur (Abendland) als auch der einer Metakultur (Menschheit) beendet sein wird, so wird es danach wohl doch irgendwie weitergehen. Ich bin kein Pessimist. Aber ich bin mir sicher, daß wir vor einem großen Wandel stehen. Die „Menschenkultur“ könnte beispielsweise von einer „Maschinenkultur“ ersetzt werden - oder sich selbst zu so etwas wie einer aus Menschen, wahrscheinlicher aber aus Maschinenmenschen bestehenden „Honigbienenkultur“ entwickeln, sofern darunter die jetzt schon existenten Superunternehmen im Sinne von Superorganismen (in denen Menschen [Organismen] und Maschinen [Anorganismen] arbeiten) zu verstehen sind und deren Angehörige sich auch wirklich und immerzu so verhalten wie die echten Honigbienen, die bezüglich der Beziehung zwischen Ökonomie und Demographie optimal funktionieren.

Wahrscheinlich aber werden Menschen nur als Cyborgs überleben können.

2001 schrieb ich:

„Es ist durchaus möglich, daß der Tiefpunkt der abendländischen Kultur, der ja gleichzeitig den Höhepunkt ihrer Zivilisation darstellt, dadurch erreicht werden wird, daß die menschlichen Superorganismen (Organisationssysteme Organisationssysteme (Superorganismen)Organisationssysteme (Superorganismen)) die Menschen als (mehr oder weniger selbständige) Einzelwesen besiegt haben werden, daß also Menschen für sich allein nicht mehr lebensfähig werden sein können, sondern nur noch in Abhängigkeit vom Nutzen der ihnen übergeordenten Organisationssysteme - ähnlich wie sie selbst als vielzellige Organismen den in ihnen arbeitenden Zellen keine Selbständigkeit, keine eigenen Rechte zugestehen, sondern auschließlich Pflichten im Sinne »selbstverständlicher« Aufgaben (Arbeiten) abverlangen. Dann wird »der Mensch« nur noch so dasein, »wie man ihn braucht« (Martin Heidegger). Wenn es wirklich dazu kommen wird (und dafür gibt es nicht wenige Anzeichen), dann wird das auch der Beginn einer neuen Kulturform sein (Neue Kulturform in der Zukunft ?), es ei denn, daß das Projekt bis dahin oder danach scheitern wird - dann würde es allerdings auch kein Zurück zur Menschheit mehr geben können! Vielleicht sollte man Kulturen ohnehin auch so verstehen, daß sie - weil sie letztlich zerfallen müssen und bis dahin gegen den Zerfall, gegen die Zunahme an Unordnung bzw. Entropie ankämpfen und keine Kompetenzverluste erleiden wollen - versuchen, eine höhere Hierarchieebene an selbstproduktiven Systemen (Hierarchieebenen an selbstproduktiven Systemen) zu erreichen, indem sie allein schon aus Kompetenzverlustängsten (Hierarchieebenen an selbstproduktiven Systemen) heraus und auf Kosten der Umwelt immer mehr zu großen Imperien heranwachsen, bis sie die Welt umspannen (vgl. Globalismus). Die abendländische Kultur ist die erste Kultur, die das wirklich erreicht hat.

Begleitet oder sogar überlagert werden würde der eben beschriebene (Siehe oben) Prozeß von einem technischen, in dem die Wahrscheinlichkeit, daß alle Menschen verschwindern werden, sehr groß ist, zumal bis dahin die Superorganismen mit ihrem politökonomischen System ohnehin bereits die letzten Menschen hervorgebracht haben werden. Sowohl die ökonomischen als auch die technischen Formen sind typisch faustische Formen, also Formen abendländischer Kultur. Wenn sie in die Katastrophe münden werden - und das werden sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (früher oder später!) -, dann wird diese Katastrophe der abendländischen Kultur zu »verdanken« sein, um es einmal spöttisch zu sagen. So wird beipeilsweise ein zugunsten der Maschinen ausgehender Krieg der Maschinen und/oder Menschenmaschinen gegen die Menschen und/oder Maschinenmenschen dazu führen, daß der letzte Mensch das Licht wird ausknipsen müssen und nur die Maschinenmenschen noch vielleicht ein Chance, am Leben zu bleiben, haben werden, falls die Maschinen bzw. Menschenmaschinen entscheiden werden, sie noch zu brauchen, was allerdings höchst fragwürdig ist, weil Maschinen völlig rationale Wesen sind.“ (Hubert Brune, Befruchtung oder Cäsarismus, 2001 **).

Kult-Uhr

 

17.04.2017, 01:15 E-Brief und 01.16 E-Brief und 20:05 E-Brief

01:15 E-Brief

Es ist schon sehr des Merkens würdig, daß Sie mit dem „waghalsigen Versuch“ (**|**|**) ein Problem haben, ist er doch im Grunde nichts anderes als die Spannung, die zwangsläufig entsteht durch die Gegensätzlichkeit zwischen eben dieser auf Zyklizität (**) bezogenen Theorie und den auf Linearität bezogenen Dogmen der angeblichen „Wissenschaft“, die in Wirklichkeit doch nur eine Fortsetzung der alten Religion und der alten Theologie mit anderen Mitteln und seit ihrer Verfassung als Neu-Theologie auf dem Wege zu einer Neu-Religion ist. Der Glaube ist und bleibt die Basis auch des Wissens (**):

Glaube wird Religion (URDENKEND), Religion wird Theologie (VORDENKEND), Theologie wird Philosophie/Wissenschaft (FRÜHDENKEND),
Philosophie/Wissenschaft wird Neu-Theologie (HOCHDENKEND), Neu-Theologie wird Neu-Religion (SPÄTDENKEND), Neu-Religion wird Neu-Glaube.

Eine Ihrer ersten Feststellungen, die in meinem Gästebuch nachzulesen sind, war doch genau bezogen auf diesen Zusammenhang, zumindest aber auf „den treffenden Hinweis, wie die Komplexität der Sitekonzeption zu verstehen ist. Um möglichsten Profit zum VERSTEHEN einer komplexen gedanklichen Niederschrift öffentlich im Netz als Site zur Verfügung gestellt zu erhalten, ist es von Vorteil, den ganzen Kommentar zu lesen.“ (**). Ein Großteil dieses Kommentars folgt nun als Zitat:

Kulturzyklen
„Gerade der Teil meiner Kulturtheorie, bei dem es sich um eine Historienkultur(en)theorie handelt, umgeht die Linearität im wahrsten Sinne des Wortes und läßt Historienkulturen wie Spiralen die nur zunächst als solche erscheinende Linearität »umkreisen« (treffender ist wirklich das Wort »umgehen«), und der andere Teil meiner Kulturtheorie - die sogenannte »Menschenkultur« (Menschwerdung u.s.w.), sofern es sie wirklich gegeben hat, gibt oder geben wird - zeigt einen Kulturverlauf, der nur zunächst eine Ähnlichkeit mit der von der westlichen »Mainstream-Sichtweise« angenommenen Linearität zu haben scheint, sich aber beim genaueren Hinsehen ebenfalls als Spirale zeigt, die ebenfalls etwas umgeht, was als Spirale entlarvt werden kann. Man hat also zuletzt nur noch ein Geflecht von Spiralen, nicht von Kreisen oder Rädern, aber eben auch nicht eine Linearität.

Eine zyklische bzw. spiralartige Sichtweise widerspricht auch nicht der Mathematik und in der Folge auch zumeist nicht der theoretischen Physik. Meine Kulturtheorie widerspricht im Grunde ohnehin nicht der abendländischen »Mainstream-Sichtweise«, für die der »Zeitpfeil«, die Linearität u.ä. »naturgesetzliche Dogmen« sind, jedenfalls nicht als ein »Anti«, wohl aber als ein »Komplement«. Mit jener Sichtweise ist meine Kulturtheorie durchaus vereinbar. Aber ich wehre mich eben gegen Dogmen, die immer mehr auch in der Naturwissenschaft um sich greifen. Solche Glaubensgrundsätze, die niemand bezweifeln darf, sind für die Wissenschaft unfruchtbar, ja vielleicht sogar selbstmörderisch.

Aber noch sehr viel mehr als gegen den Linearismus der Naturwissenschaft ist meine Theorie gegen den Linearismus der Kulturwissenschaft (Sozial- und Geisteswissenschaften) gerichtet. Genauer gesagt geht es mir nicht so sehr um ein »Gegen«, sondern mehr um ein »Ergänzen«. Jedenfalls ist nirgendwo sonst mehr eine Revision notwendig als in der Kulturwissenschaft. Alles Gewordene ist vergänglich, und: »›Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis‹« (Oswald Spengler, der hier Goethe zitiert). Höhere Lebewesen, zu denen ja auch wir Menschen gehören, werden in evolutionär (!) kurzer Zeit auf der Erde nicht mehr existieren können - und allein dies zeigt bereits, daß auch für sie die Regel nicht Linearität, sondern Zyklizität heißt. Die Linearität der angeblichen »Progress(iv)isten«, weil sie gerne welche wären, ist doch eine ziemlich dumme Annahme und darum unbedingt zu ergänzen durch die Zyklizität. Meine Kulturtheorie ist mit der gängigen Naturwissenschaft durchaus vereinbar. Aber die ganze Wissenschaft muß wieder »offener«, eben wieder »freier« - so, wie sie es früher wie selbstverständlich war - und also wieder wissenschaftlich werden. Folglich fordere ich im Grunde ja nichts anderes als z.B. die wissenschaftliche (Wieder-)Zulassung der Zyklizität.

Das sei aber sehr theoretisch, magst Du einwenden. Teilweise ja. Wenn zwar in der gängigen Praxis z.B. dem Dogma vom Zeitpfeil, dem wir alle zwangsweise unterlegen zu sein scheinen, kaum widersprochen werden kann (niemand wird leugnen, daß z.B. das Ereignis einer vom Tisch gefallenen Tasse unumkehrbar ist), so kann man es gemäß der Theorie eben doch, und das ist nicht unwichtig: Sehr oft hat sich in der Geschichte der Wissenschaft schon gezeigt, daß ganz selbstverständliche Annahmen plötzlich relativiert oder sogar über Bord geworfen werden mußten - zu dem Preis allerdings, daß die meisten Menschen die neuen Annahmen kaum nachvollziehen konnten.

Kultur ist der Versuch des Ausbruchs aus der Natur. Sie endet, wenn sie als »Zivilisation« vereist, vergreist, erstarrt oder versteinert. Die Zivilisation einer Kultur ist nämlich der Versuch, wieder zurück in die Natur zu kommen. Mit anderen Worten: Kultur ist a- bzw. antirousseauistisch, Zivilisation ist rousseauistisch. Der erste abendländische Aufruf zur Zivilisation lautet ja auch bekanntlich: »Zurück zur Natur!« (Jean-Jacques Rousseau). Kultur ist, wenn Menschen Götter werden wollen und in einem gewissen Ausmaß auch tatsächlich werden; Zivilisation ist, wenn Menschen wieder Tiere werden wollen und in einem gewissen Ausmaß auch tatsächlich wieder werden.

Menschen sind als Wesen deshalb so schwer zu bestimmen, weil sie eigentlich nichts so richtig können, obwohl sie ebenso eigentlich alles können müßten. Sie sind nicht so richtig Tiere und nicht so richtig Götter. Sie bewegen sich nämlich immer nur dazwischen. Und auch (auch!) hieraus erklärt sich der Grund, warum Menschen - zumindest als Kulturwesen - immer einem »Auf« und einem »Ab« folgen (müssen). In ihrem Auf sind sie unterwegs von ihrem Tier-Sein zu ihrem Gott-Sein, das sie aber nie wirklich erreichen; und in ihrem Ab sind sie unterwegs von ihrem Gott-Sein zu ihrem Tier-Sein, das sie aber ebenfalls nie wirklich erreichen. Sie sind »Verdammte«!

Moderne

Zu dem Nihilismus-Projekt der Moderne bzw. Zivilisation in wirtschaftlicher, soziologischer und politischer Hinsicht: (1.) der »Liberalismus«/»Individualismus«, der Menschen nur unter dem Aspekt des »Jeder-gegen-Jeden«, des Darwinsimus (der »Sozialdarwinismus« war und ist im Darwinismus von seinem Anfang an enthalten!) akzeptiert; (2.) der »Egalitarismus«/»Kommunismus«, der Menschen nur gemäß seinem noch mehr Ungleichheit produzierenden Gleichheitswahn akzeptiert; (3.) der »Fraternitarismus«/»Humanitarismus«, der Menschen nur als »Menschheit« und »Individuen« akzeptiert. Früher (vormodern bzw. vorzivilisatorisch) war man Angehöriger eines Paares (also verheiratet!), einer Familie, einer Sippe, eines Stammes, eines Volkes, einer Nation, einer Glaubensgemeinschaft, einer Kultur. All dies - die riesengroße Mitte sozusagen - wird durch das Nihilismus-Projekt der Moderne bzw. Zivilisation zerstört. Die Formen, die das Projekt der Moderne bzw. Zivilisation angeblich fördert, gibt es in der Praxis der Menschen gar nicht: »Menschheit« und »Individuen«. Somit zerstört es tatsächlich letztendlich alles Menschliche. Das ist Nihilismus  –  das Projekt der Moderne bzw. Zivilisation. Wenn Menschen dem Kampf des »Jeder-gegen-Jeden« gehorchen und das dann auch noch »Freiheit« nennen, wenn sie dem noch mehr Ungleichheit produzierenden Gleichheitswahn vertrauen und das dann auch noch »Gleichheit« nennen, wenn sie sich dem Unmöglichen hingeben, »Individuen« und gleichzeitig »eine Menschheit« sein zu wollen, sich also nur noch als Einzelwesen und gleichzeitig als eine Gattung (Homo) sehen wollen, wie sie es auch bei den Tieren tun, und das dann auch noch »Brüderlichkeit« oder »Humanismus« nennen, dann sind sie »zivilisiert«, also wieder auf dem Weg zum Tier.“ (Hubert Brune, Gästebuch-Kommentar auf den Gästebuch-Eintrag vom 23.09.2010 um 00:31 Uhr **).

Warum verstehen Sie nicht, daß dies einen „waghalsigen Versuch“ (**|**|**) bedeuten kann? Als Schopenhauer-Verehrer müßten Sie das doch verstehen, zumal Schopenhauer ja damals vielen bestimmten Dogmen widersprochen hat. Nicht umsonst wird Schopenhauer auch der „1. Eurobuddhist“ genannt.

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01.16 E-Brief

Der Ausdruck „0 Uhr“ bezieht sich auf die Chronologie und ist darum nicht identisch mit der zur Mathematik gehörenden Zahl „0“. Wir haben es hier auf der einen Seite mit einer chronologischen Zahl in einem Ausdruck und auf der anderen Seite mit einer mathematischen Zahl zu tun. (Die apollinische Kultur kannte übrigens keine Zahl „0“.) Gemäß Oswald A. G. Spengler beinhaltet die Gegenüberstellung von Zeit und Raum nicht nur Schicksal als Logik der Zeit gegenüber Kausalität als Logik des Raums, nicht nur Richtung gegenüber Ausdehnung, nicht nur Werden gegenüber Gewordenes ... u.s.w., sondern eben auch Chronologie gegenüber Mathematik sowie Gleichnis und Bild gegenüber Formel und Zahl sowie nicht zuletzt, sondern sogar eher zuerst (!) Sehnsucht gegenüber Angst. (**|**). Was (noch) nicht verstanden ist, wird aus Angst gebannt (wie beim „Tabu“), wobei die Angst auf der Sehnsucht basiert (wie das „Tabu“ auf dem „Totem“) - niemals umgekehrt. Die Inder haben nicht umsonst das „Nirwana“ und die „Null“ erfunden.

Verstehen Sie, was ich meine?

In meiner Theorie steht die „Null“ auch dafür, daß die Bestimmung des Anfangs wie des Endes schwierig ist, obwohl uns unser Verstand ständig sagt, daß es Anfang und Ende gibt, ja geben muß. Die Null ist der Versuch, dieses Problem zu lösen, obwohl es nicht vollständig gelingt und auch nicht vollständig gelingen kann. Aber wir wollen es! Wir wollen es es wissen! Wir kennen keine Grenze!

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20:05 E-Brief

Um zu verstehen, wer Faust in Wirklichkeit war und wer die Figur „Faust“ in der Literaturwelt war, ist und sein wird, muß man übrigens auch gar nicht wirklich ganz genau wissen, was Goethe ganz genau meinte mit dem Satz: „Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan.“ (**). Es reicht, wenn man weiß, daß es da semantische Verbindungen gibt. Parzifal, Hamlet, Don Quijote, Don Juan u.a. sind zwar kulturell verwandt mit Faust; doch nur in Faust tritt das Ganze konzentriert, zusammengefaßt, kulturgeschichtlich und damit auch schicksalhaft allumfassend am deutlichsten hervor.

Niemand von denen, die sich einmal mit dem Faust-Stoff beschäftigt haben, wird behaupten, wirklich gar nichts davon verstanden zu haben - schon gar nicht dann, wenn das Interesse an der eigenen Kultur und das Wissen darüber da ist, daß sich die eigene Kultur über Jahrhunderte hinweg damit ausgiebig - faustisch eben - beschäftigt hat. Goethe war es, der den Stoff und die Figur Faust in Vollendung dargestellt hat.

Um zu wissen, was mit einer Kulturmorphologie bzw. einer „Morphologie der Weltgeschichte“ (Spengler) gemeint ist, muß man, wenn man sich dabei auf Goethe beruft, nicht unbedingt seinen „Faust“ verstanden haben, sondern es reicht zu wissen, was Goethe unter „Morphologie“ (**) und unter „Weltanschauung“ (**) verstand.

„»Die Morphologie soll die Lehre von der Gestalt, der Bildung und Umbildung der organischen Körper enthalten; sie gehört daher zu den Naturwissenschaften.«  (Johann Wolfgang von Goethe, Vorarbeiten zu einer Physiologie der Pflanzen, postum). Nach dieser Definition ist die Morphologie nicht interessiert, kausale Zusammenhänge herzustellen; sie beschreibt vielmehr die Organismen in ihrer Entwicklung unter Bedingungen und also in ihren Funktionen, wobei Goethes Hauptaufmerksamkeit darauf gerichtet war, das Hervorgehen der höheren aus den niederen Arten darzustellen. In Goethes Anschauungen durchdringen sich materialistisch-experimentelle und idealistisch-spekulative Ansätze. Die leztzteren treten deutlich zutage in gewissen abstrahierenden Grundbegriffen wie »Urphänomen« (Urphänomen) oder »Urpflanze« (Urpflanze), unter denen Goethe letztgültige Erscheinungen verstanden wissen wollte. Eine Reihe anderer, entwicklungsgeschichtlich gedachter Grundbegriffe wie zum Beispiel »Metamorphose« (Metamorphose), »Gestalt«, »Typus«, »Polarität« u.a. erweisen sich noch heute als tragfähig. Zu den von Goethe morphologisch ermittelten Naturgesetzen gehören das Prinzip von einem »bestimmten Etat« eines Organismus, die Gesetze der Koordination, Subordination und Superordination, das Prinzip der variablen Proportionen, die Wirbeltheorie des Schädels, die Spiraltendenz in der Vegetation. Nüchtern und realistisch dachte Goethe über die Möglichkeit gegenständlicher Erkenntnis: »Man suche nur nichts hinter den Phänomenen; sie selbst sind die Lehre«. 1817 bis 1824 gab Goethe die Zeitschrift Zur Naturwissenschaft überhaupt, besonders zur Morphologie heraus, in der er frühere und laufende Forschungen veröffentlichte. So wie Goethes »Spiraltendenz«, um seine Anschauung von der »Wiederkehr des ewig Gleichen« darzustellen, die später von so vielen seiner Nachfolger (Goetheaner) übernommen wurde - wie auch Goethes entwicklungsgeschichtlich gedachter Grundbegriff der Metamorphose.

Wie gesagt: Goethe suchte zeitlebens nach dem »Urphänomen« aller organischen Wesen, und deshalb sind die meisten seiner Werke auch für die Kulturmorphologie so bedeutungsvoll ....“ (Hubert Brune, Goethe’sche Weltanschauung, 2001 **).

Je älter man ist, um so mehr sagt einem die eigene Lebenserfahrung, daß das eigene Leben kein „linearer Fortschritt“, sondern ein zyklischer oder spiralzyklischer Verlauf ist. Einzig und allein die Technik scheint kein solcher Prozeß zu sein, doch auch dieser Schein trügt, weil dieser Prozeß oftmals länger andauert als das eigene Leben. Ähnlich verhält es sich mit dem, was gemeinhin unter „Evolution“ und unter der „Entwicklung aller kosmischen Phänomene“ verstanden wird. Auch hier trügt der Schein aufgrund der langen Dauer. Aber am meisten trügt der Schein im Bereich der Technik. Damit hat man auch Spengler konfrontiert, wahrscheinlich deshalb, weil man ihn dazu bewegen wollte, von seiner Kulturphilosophie Abstand zu nehmen. Doch der spiralzyklische Umlauf der Technik dauert im Durchschnitt einfach nur länger als der eines durchschnittlichen Lebewesens. In unserem Fall zeigt sich bereits jetzt die Gefahr als die zur Verwirklichung strebende Möglichkeit, daß Maschinen Menschen restlos ersetzen werden - damit wäre die menschliche Technik am Ende, während die der Maschinen ohne menschliche Hilfe auskommen müßte (was grundsätzlich möglich ist). Vergleichen Sie bitte einmal die folgenden vier Darstellungen miteinander:

Körper und Librationspunktee Körper und Librationspunkte Körper und Librationspunkte Körper und Librationspunkte

Was fällt Ihnen auf?

Bestimmte Phänomene .... befinden sich auf der Bahn einer Kultur (...) um die Natur an Orten relativer Stabilität oder auf der Natur-Kultur-Verbindungsgeraden an Orten relativer Stabilität. (...). Die Phänomene an anderen Punkten sind durch die »Gravitation« anderer Kulturformen aus der Bahn gezogen worden. Die Kunst mit ihren Richtungen kann man z.B. definieren als Phänomene an Orten relativer Stabilität, denn sie richten sich entweder nach der Kultur, die sich nach dem Stand der Technik richtet, oder der Wirtschaft, die sich nach dem Stand der Kultur richtet.“ (Hubert Brune, Kulturphasen-Vorschau, 2001 **).

      

Worum dreht sich Ihr Leben?

 

24.04.2017, 00:11 E-Brief

Niedergang

Wenn es heute einerseits für die faustische Kultur zwischen 22:15 und 23:15 „Uhr“ und andererseits für die menschliche Kultur zwischen 23:59:56 und 23:59:58 „Uhr“ ist, dann ist ein zeitgleicher Wandel um 24 bzw. 0 „Uhr“ in etwa 80 bis 200 Jahren möglich (die „Uhr“ der Menschenkultur „geht“ 1728mal langsamer als die „Uhr“ einer Historienkultur). Was man also hinsichlich unserer Historienkultur (der faustischen Kultur) und der Menschenkultur - immer vorausgesetzt, daß es sie überhaupt gibt - schon sagen kann, ist, daß beide sich deswegen bald treffen werden, weil die Faustischen die Welt erobert haben (Stichwort: Globalisierung [die faustische Kultur ist Globalisierung {**}]) und nun dafür sorgen, daß die Welt zusammenhält (Stichwort: Globalismus [letzte Phase ihres ersten Zyklus]), was eben auch dazu führen kann, aber nicht muß, daß die faustische Technik einer Alternative zur Lebensform zum Sieg verhilft, sprich: Maschinen - ob Roboter, Androiden, Computerprogramme oder was auch immer - den Menschen um 24:00 „Uhr“ ablösen und eine völlig neue Ära starten werden, und zwar entweder (a) mit den Menschen oder (b) ohne die Menschen. Die Menschen könnten sich diesen Maschinen „anpassen“, so daß z.B. alle Menschen durch das Weltnetz (WWW) oder/und mit einem Weltchip in ihren Körpern erstmals tatsächlich als eine gesamte Menschenkultur gelten könnten (für mich eine Armseligkeit, ein Ausdruck der Endverbraucher, der Letzten Menschen). Technisch und wirtschaftlich sind die Ansätze dazu schon längst da. Bezogen auf die faustische Geistesgeschichte bedeutet das, daß besonders ein bestimmter „Ismus“, nämlich der Soziologismus, der Geistesträ